Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Moderator: Moderatoren Forum 2

rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Wieso betreibt der deutsche Konservativismus manchmal eine sehr sozialdemokratische Sozialpolitik...

Ich nenne euch ein Beispiel: Otto von Bismarck hat Kranken- Renten- Umfall- und Sozialversicherung eingeführt und Deutschland zum ersten Wohlfahrtstaat der Welt gemacht.......

Das ist doch nicht konservativ........
Und christlicher Sozialismus ist auch ein Wort für sich..... (CDU)
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Sextus Ironicus
Beiträge: 737
Registriert: Mo 13. Nov 2017, 14:04
user title: Normativer Minimalismus
Wohnort: Südwest

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Sextus Ironicus »

rain353 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:17)

Wieso betreibt der deutsche Konservativismus manchmal eine sehr sozialdemokratische Sozialpolitik...

Ich nenne euch ein Beispiel: Otto von Bismarck hat Kranken- Renten- Umfall- und Sozialversicherung eingeführt und Deutschland zum ersten Wohlfahrtstaat der Welt gemacht.......

Das ist doch nicht konservativ........
Und christlicher Sozialismus ist auch ein Wort für sich..... (CDU)
Aus Angst vorm Sozialismus. Aber Sozialpolitik und starker Staat einerseits sowie konservative christliche Menschen- und Weltbilder andererseits schließen sich ja nicht notwendig aus, ich sehe da keinen Widerspruch. Der Widerstand gegen Sozialpolitik und den starken Staat geht schließlich nicht von Konservativen aus, sondern von der wirtschaftsliberalen (libertären) Fraktion aus.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8968
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von jorikke »

rain353 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:17)

Wieso betreibt der deutsche Konservativismus manchmal eine sehr sozialdemokratische Sozialpolitik...

Ich nenne euch ein Beispiel: Otto von Bismarck hat Kranken- Renten- Umfall- und Sozialversicherung eingeführt und Deutschland zum ersten Wohlfahrtstaat der Welt gemacht.......

Das ist doch nicht konservativ........
Und christlicher Sozialismus ist auch ein Wort für sich..... (CDU)
Er war ein weitblickender Mann und hat die Umfallversicherung extra für die Sozis eingeführt.
Standfeste und prinzipientreue Konservative brauchen so etwas nicht.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Hyde »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:03)
Der Widerstand gegen Sozialpolitik und den starken Staat geht schließlich nicht von Konservativen aus, sondern von der wirtschaftsliberalen (libertären) Fraktion aus.
In der Regel geht aber Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus Hand in Hand. Wobei ich mich schon immer gefragt habe, warum das eigentlich so ist. Ich beispielsweise würde mich auch als größtenteils wirtschaftsliberal und als Verfechter von Leistungsprinzipien bezeichnen, keinesfalls jedoch als gesellschaftlich konservativ.

Was Gesellschaftspolitik angeht, bin ich weitgehend auf Linie mit den Grünen, wirtschaftspolitisch jedoch weitgehend auf Linie mit der CDU. Aber als gesellschaftsprogressiver Wirtschaftsliberaler bin ich wohl eher ein Exot, nicht die Regel.

Und falls jetzt einer mit der FDP kommt: nein, die sind ganz sicher nicht progressiv, sondern in vielen Bereichen sogar noch konservativer als die CDU.
Die Grünen hingegen sind zwar progressiv, aber nicht wirtschaftsliberal.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40971
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Liegestuhl »

Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:54)
Was Gesellschaftspolitik angeht, bin ich weitgehend auf Linie mit den Grünen, wirtschaftspolitisch jedoch weitgehend auf Linie mit der CDU.
Die CDU ist doch inzwischen tiefrot.

Ich habe mir bei einer Wahlveranstaltung aus erster Hand Angies Pläne für das Kindergeld angehört und hätte fast quer über den Vorplatz gekotzt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Sextus Ironicus
Beiträge: 737
Registriert: Mo 13. Nov 2017, 14:04
user title: Normativer Minimalismus
Wohnort: Südwest

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Sextus Ironicus »

Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:54)

In der Regel geht aber Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus Hand in Hand. Wobei ich mich schon immer gefragt habe, warum das eigentlich so ist. Ich beispielsweise würde mich auch als größtenteils wirtschaftsliberal und als Verfechter von Leistungsprinzipien bezeichnen, keinesfalls jedoch als gesellschaftlich konservativ.
"Wirtschaftsliberal" bezieht sich ja nur auf den Ausschnitt des Verhältnisses Wirtschaft/Staat. Welche Rolle der Staat in anderen gesellschaftlichen Angelegenheiten spielen soll, kann hieraus nicht geschlossen werden. Deshalb kann es auch einen wirtschaftsliberalen Menschen wie Herrn Lindner und einen wie Herrn Kaczynski geben.
Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:54)
Was Gesellschaftspolitik angeht, bin ich weitgehend auf Linie mit den Grünen, wirtschaftspolitisch jedoch weitgehend auf Linie mit der CDU. Aber als gesellschaftsprogressiver Wirtschaftsliberaler bin ich wohl eher ein Exot, nicht die Regel.
Dann müsste dir eigentlich das Projekt des "Zivilkapitalismus" von Wolf Lotter gefallen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass er tiefere Sympathien für die paternalistische grüne Gesellschafstpolitik hegt. :D
Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:54)
Und falls jetzt einer mit der FDP kommt: nein, die sind ganz sicher nicht progressiv, sondern in vielen Bereichen sogar noch konservativer als die CDU.
Die Grünen hingegen sind zwar progressiv, aber nicht wirtschaftsliberal.
Was an den Grünen progressiv sein soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Bei Sterbehilfe, Stammzellenforschung, PID, Gentechnik sind ja immer unter den größten Bremsern, und dass viele von ihnen Vertreter von Naturrechtsmodellen sind, entbehrt gerade bei ihnen, die ihre Genderansätze sozialkonstruktivistisch rechtfertigen, nicht einer gewissen Komik.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:03)

Aus Angst vorm Sozialismus. Aber Sozialpolitik und starker Staat einerseits sowie konservative christliche Menschen- und Weltbilder andererseits schließen sich ja nicht notwendig aus, ich sehe da keinen Widerspruch. Der Widerstand gegen Sozialpolitik und den starken Staat geht schließlich nicht von Konservativen aus, sondern von der wirtschaftsliberalen (libertären) Fraktion aus.
Sind Konservative sind eigentlich in Teilen Wirtschaftsliberale???
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Liegestuhl hat geschrieben:(02 Jan 2018, 13:40)

Die CDU ist doch inzwischen tiefrot.

Ich habe mir bei einer Wahlveranstaltung aus erster Hand Angies Pläne für das Kindergeld angehört und hätte fast quer über den Vorplatz gekotzt.
Guck dir die gesamte Geschichte der CDU an(katholische Soziallehre & am Anfang christlicher Sozialismus)... Die CDU war von Anfang an zumindest etwas rot bzw. "sozial" angehaucht...
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Positiv Denkender »

Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:54)

In der Regel geht aber Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus Hand in Hand. Wobei ich mich schon immer gefragt habe, warum das eigentlich so ist. Ich beispielsweise würde mich auch als größtenteils wirtschaftsliberal und als Verfechter von Leistungsprinzipien bezeichnen, keinesfalls jedoch als gesellschaftlich konservativ.

Was Gesellschaftspolitik angeht, bin ich weitgehend auf Linie mit den Grünen, wirtschaftspolitisch jedoch weitgehend auf Linie mit der CDU. Aber als gesellschaftsprogressiver Wirtschaftsliberaler bin ich wohl eher ein Exot, nicht die Regel.

Und falls jetzt einer mit der FDP kommt: nein, die sind ganz sicher nicht progressiv, sondern in vielen Bereichen sogar noch konservativer als die CDU.
Die Grünen hingegen sind zwar progressiv, aber nicht wirtschaftsliberal.
Die fordern immerhin das Kindergeld auf 800 € pro Monat erhöhen ? Welches Kind kostet Monat für Monat seinen Eltern 800.- €
Bei 3 Kindern wären das mal eben 2400,- .Die restlichen EU Ländern wären dann sicher bald leer .
Vor allem aus Osteuropa würden die Menschen in Scharen ins Land strömen . Wer das erarbeiten soll haben Grüne nicht mitgeliefert.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:13)
Standfeste und prinzipientreue Konservative
Haben wir das vegetarische Schlachthaus im demokratischen Sozialismus neu entdeckt? :(
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8968
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(04 Jan 2018, 19:09)

Haben wir das vegetarische Schlachthaus im demokratischen Sozialismus neu entdeckt? :(
Reizvokabeln sind ein probates Mittel um ein Brikett nach zu schieben.
Irgendwer springt immer drauf an.
odiug

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von odiug »

jorikke hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:13)

Er war ein weitblickender Mann und hat die Umfallversicherung extra für die Sozis eingeführt.
Standfeste und prinzipientreue Konservative brauchen so etwas nicht.
Der hat die nicht für Sozis eingeführt ... er hat die eingeführt, damit die Arbeiter nicht allzu sehr aufmucken, wenn er Sozis verhaften läßt, Partei und Gewerkschaften verbietet und deren Vermögen konfisziert.
Das nennt man Zuckerbrot und Peitsche.
Soziale Zugeständnisse um politische Reformen zu verhindern und die Monarchie zu stärken.
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Boraiel »

Weil Deutschland in der Mitte Europas liegt und es hier mehr Arbeitnehmer gibt.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8968
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von jorikke »

odiug hat geschrieben:(04 Jan 2018, 21:14)

Der hat die nicht für Sozis eingeführt ... er hat die eingeführt, damit die Arbeiter nicht allzu sehr aufmucken, wenn er Sozis verhaften läßt, Partei und Gewerkschaften verbietet und deren Vermögen konfisziert.
Das nennt man Zuckerbrot und Peitsche.
Soziale Zugeständnisse um politische Reformen zu verhindern und die Monarchie zu stärken.
War ein kluger Mann. Geht halt nicht alles gleichzeitig.
odiug

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von odiug »

jorikke hat geschrieben:(04 Jan 2018, 21:21)

War ein kluger Mann. Geht halt nicht alles gleichzeitig.
Kann man in Frage stellen, ob die Stabilisierung verkrusteter Herrschaftsstrukturen wirklich der richtige Weg war.
Das Deutsche Reich hatte das historische Pech, daß Friedrich der dritte viel zu früh und unverhofft verstarb und ein unfähiger Trottel auf den Thron folgte.
Hätte es stärkere, demokratische Strukturen im Reich gegeben, hätte man diesen Trottel besser im Griff gehabt und der Welt viel Ärger ersparen können.
Aber das ist Spekulation ... wer weiß das schon :?
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Ein Terraner »

rain353 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:17)

Das ist doch nicht konservativ........
Stimmt das war fortschrittlich und nicht rückständig.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Do 4. Jan 2018, 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Kael »

Der Deutsche Konservatismus war schon immer anders als der klassische, wie er z.B. in Amerika, Frankreich und England vorherrscht.

Konservativ in Deutschland bedeutete in erster Linie vor allem Nationalgeprägt zu sein, bedeutet die Vorteile in erster Linie nur für sich und seine Landsleute zu haben. Alles was außen rum ist, ist nur für den Profit interessant, den Leuten selbst soll es aber im Schnitt doch gut gehen.
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Dampflok94 »

rain353 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 20:01)

Guck dir die gesamte Geschichte der CDU an(katholische Soziallehre & am Anfang christlicher Sozialismus)... Die CDU war von Anfang an zumindest etwas rot bzw. "sozial" angehaucht...
Ja natürlich war sie das. Sie wollte schließlich gewählt werden. Und dafür war das notwendig und ist es noch immer. Dabei kann man das Ahlener Programm von 47 außen vor lassen. Das stand noch unter dem Eindruck des vergangenen Krieges, an dessen Entstehen damals viele den Kapitalismus für mitverantwortlich hielten. Das hatte sich aber flott erledigt. Aber natürlich war die Zeit nach dem Krieg bis weit in die 50er Jahre noch durch viel Not geprägt? Wie hätte da eine Partei mit unsozialer Politik reüssieren können?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 09:38)

Ja natürlich war sie das. Sie wollte schließlich gewählt werden. Und dafür war das notwendig und ist es noch immer. Dabei kann man das Ahlener Programm von 47 außen vor lassen. Das stand noch unter dem Eindruck des vergangenen Krieges, an dessen Entstehen damals viele den Kapitalismus für mitverantwortlich hielten. Das hatte sich aber flott erledigt. Aber natürlich war die Zeit nach dem Krieg bis weit in die 50er Jahre noch durch viel Not geprägt? Wie hätte da eine Partei mit unsozialer Politik reüssieren können?

Und wieso hat Bismarck den ersten Wohlfahrtstaat der Welt geschaffen und wieso gibt es bzw. gab es immer einen starken christlich-sozialen Flügel (damals Heiner Geißler, Nobert Blüm etc) bzw. heute(Steuern rauf AKK; die von ihrer Einkommensvorschläge sich kaum von Oskar unterscheidet(beides Saarländer))
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Kael hat geschrieben:(04 Jan 2018, 23:50)

Der Deutsche Konservatismus war schon immer anders als der klassische, wie er z.B. in Amerika, Frankreich und England vorherrscht.

Konservativ in Deutschland bedeutete in erster Linie vor allem Nationalgeprägt zu sein, bedeutet die Vorteile in erster Linie nur für sich und seine Landsleute zu haben. Alles was außen rum ist, ist nur für den Profit interessant, den Leuten selbst soll es aber im Schnitt doch gut gehen.

Und was ist mit der sozialen Marktwirtschaft, die auch auf dem Export aufbaut.... (Handel mit anderen)?
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Liegestuhl hat geschrieben:(02 Jan 2018, 13:40)

Die CDU ist doch inzwischen tiefrot.

Ich habe mir bei einer Wahlveranstaltung aus erster Hand Angies Pläne für das Kindergeld angehört und hätte fast quer über den Vorplatz gekotzt.
Der deutsche Konservativismus spiegelte sich vor Merkels Sozialdemokratisierung genau auf gesellschaftspolitischer Ebene ab und nicht so im wirtschaftspolitischen Bereich..
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Liegestuhl hat geschrieben:(02 Jan 2018, 13:40)

Die CDU ist doch inzwischen tiefrot.

Ich habe mir bei einer Wahlveranstaltung aus erster Hand Angies Pläne für das Kindergeld angehört und hätte fast quer über den Vorplatz gekotzt.
Der deutsche Konservativismus spiegelte sich vor Merkels Sozialdemokratisierung genau auf gesellschaftspolitischer Ebene ab und nicht so im wirtschaftspolitischen Bereich..(Außer bei Erhard; dann ging es mit den "sozialistischen" Experimenten wieder los)
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:17)

Wieso betreibt der deutsche Konservativismus manchmal eine sehr sozialdemokratische Sozialpolitik...

Ich nenne euch ein Beispiel: Otto von Bismarck hat Kranken- Renten- Umfall- und Sozialversicherung eingeführt und Deutschland zum ersten Wohlfahrtstaat der Welt gemacht.......

Das ist doch nicht konservativ........
Und christlicher Sozialismus ist auch ein Wort für sich..... (CDU)
Bismarck hat die Sozialversicherung eingeführt weil er es nicht verhindern konnte. Da hat er es lieber selber gemacht. Um den Sozis den Wind aus den Segeln zu nehmen. Also keinerlei Einsicht bei Bismarck. Und das ist oft so bei den Konservativen. Die müssen zur Sozialpolitik getrieben werden und sobald sie merken dass dies der richtige Weg ist erklären sie sich selber zum Urheber. Bismarck ist das beste Beispiel. Und Merkel ist heute die Hütern der Hartz IV Reformen. Und wenn wir die Bürgerversicherung erstmal haben werden die Konservativen wieder so tun als wäre dies ihre Idee gewesen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:23)

Bismarck hat die Sozialversicherung eingeführt weil er es nicht verhindern konnte. Da hat er es lieber selber gemacht. Um den Sozis den Wind aus den Segeln zu nehmen. Also keinerlei Einsicht bei Bismarck. Und das ist oft so bei den Konservativen. Die müssen zur Sozialpolitik getrieben werden und sobald sie merken dass dies der richtige Weg ist erklären sie sich selber zum Urheber. Bismarck ist das beste Beispiel. Und Merkel ist heute die Hütern der Hartz IV Reformen. Und wenn wir die Bürgerversicherung erstmal haben werden die Konservativen wieder so tun als wäre dies ihre Idee gewesen.
Und wieso waren die britischen Konservative um einiges wirtschaftsliberaler?

Bürgerversicherung ist nicht mehr sozialkonservativ , sondern sehr sozialistisch und Gleichmacherei.... Ich werde die CDU dann zweite SPD nennen, wenn die das zustimmt...(oder KPD)
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:24)

Und wieso waren die britischen Konservative um einiges wirtschaftsliberaler?

Bürgerversicherung ist nicht mehr sozialkonservativ , sondern sehr sozialistisch und Gleichmacherei.... Ich werde die CDU dann zweite SPD nennen, wenn die das zustimmt...(oder KPD)
Wenn du dir die Pläne auf der Seite der SPD mal genauer ansiehst anstatt nur den Dobrindt nachzuplappern wirst du vorstellen das die SPD nach wie vor nicht sozialistisch ist. Die Bürgerversicherung ist mittelfristig eine Notwendigkeit. Ich empfehle der CDU es wie Bismarck zu machen um am Ende gut dazustehen.

Generell finde ich es interessant dass die Konservativen selber keinerlei Vision für eine Weiterentwicklung in der deutschen Politik hat. Eigentlich sagt man nur was man alles nicht will. Ein bißchen wenig wenn man bedenkt was alles gemacht werden muß. Eine grundlegende Modernisierung der Justiz zum Beispiel. Oder eine andere EU-Politik zusammen mit Macron. Aber damit kann man ja keine Wähler begeistern. Dafür verspricht man wieder mal was für Familien mit Kinderm oder schwafelt was von Obergrenzen. Lauter Scheinprobleme.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:41)

. Die Bürgerversicherung ist mittelfristig eine Notwendigkeit. I .


die PKV gibt es seit 180 Jahren

und die wird es auch weiter geben.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:41)

Wenn du dir die Pläne auf der Seite der SPD mal genauer ansiehst anstatt nur den Dobrindt nachzuplappern wirst du vorstellen das die SPD nach wie vor nicht sozialistisch ist. Die Bürgerversicherung ist mittelfristig eine Notwendigkeit. Ich empfehle der CDU es wie Bismarck zu machen um am Ende gut dazustehen.

Generell finde ich es interessant dass die Konservativen selber keinerlei Vision für eine Weiterentwicklung in der deutschen Politik hat. Eigentlich sagt man nur was man alles nicht will. Ein bißchen wenig wenn man bedenkt was alles gemacht werden muß. Eine grundlegende Modernisierung der Justiz zum Beispiel. Oder eine andere EU-Politik zusammen mit Macron. Aber damit kann man ja keine Wähler begeistern. Dafür verspricht man wieder mal was für Familien mit Kinderm oder schwafelt was von Obergrenzen. Lauter Scheinprobleme.
Lies dir Erhards Buch "Wohlstand für alle" durch..... Wahre Gerechtigkeit erzeugst du nicht durch Gleichmacherei... Und das mit Bismarck war vor allem der Tatsache geschuldet, weil Marx Sozialisten in Deutschland damals besonders stark waren....... (SOZIALISTISCHE EXPERIMENTE)

Die CDU hat schon Bismarck mehr als kopiert (Rentenreform etc.)... Für mich ist das Rentensystem, wie man besonders heute sehen kann, ein Betrugssystem.... In der Privatwirtschaft würde man dafür bestraft werden..
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:41)

Wenn du dir die Pläne auf der Seite der SPD mal genauer ansiehst anstatt nur den Dobrindt nachzuplappern wirst du vorstellen das die SPD nach wie vor nicht sozialistisch ist. Die Bürgerversicherung ist mittelfristig eine Notwendigkeit. Ich empfehle der CDU es wie Bismarck zu machen um am Ende gut dazustehen.

Generell finde ich es interessant dass die Konservativen selber keinerlei Vision für eine Weiterentwicklung in der deutschen Politik hat. Eigentlich sagt man nur was man alles nicht will. Ein bißchen wenig wenn man bedenkt was alles gemacht werden muß. Eine grundlegende Modernisierung der Justiz zum Beispiel. Oder eine andere EU-Politik zusammen mit Macron. Aber damit kann man ja keine Wähler begeistern. Dafür verspricht man wieder mal was für Familien mit Kinderm oder schwafelt was von Obergrenzen. Lauter Scheinprobleme.

Die SPD hat natürlich eine Vision : "Deutschland soll für alle weiter zahlen ohne, dass die anderen Druck haben ihre eigenen Sozialsysteme zu reformieren... Und dazu soll das Netzwerkdurchsuchungsgesetz schon bei Meinungsäußerungen bzw. Bemerkungen wie "rattenscharf" greifen.
Versteht du sowas unter Visionen???? Hier ein Video zur SPD:
-> falsch gelöst einfach auf Youtube eingeben: SPD- Eine Partei, die es hinter sich hat..
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Realist2014 »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:53)

Für mich ist das Rentensystem, wie man besonders heute sehen kann, ein Betrugssystem.... In der Privatwirtschaft würde man dafür bestraft werden..
was ist daran ein "Betrugssystem"?

die Gesamtrente ist ( im Durchschnitt) ja kontinuierlich am Steigen ( Rentenbezugszeit x Rentenniveau)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 16:17)

was ist daran ein "Betrugssystem"?

die Gesamtrente ist ( im Durchschnitt) ja kontinuierlich am Steigen ( Rentenbezugszeit x Rentenniveau)
Du wirst deinem Namen nicht gerecht xD

Die müssen die Rente sogar durch Ausbau der Betriebsrente bzw. sogar eventuelles Absenken der Renten bzw. erhöhen der Rentenbeiträge sichern(alleine schon wegen dem demographischen Wandels)...
Ist dein Motto etwa "Je mehr Staat, desto besser geht es den Menschen" ?
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Maltrino »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:03)

Aus Angst vorm Sozialismus. Aber Sozialpolitik und starker Staat einerseits sowie konservative christliche Menschen- und Weltbilder andererseits schließen sich ja nicht notwendig aus, ich sehe da keinen Widerspruch. Der Widerstand gegen Sozialpolitik und den starken Staat geht schließlich nicht von Konservativen aus, sondern von der wirtschaftsliberalen (libertären) Fraktion aus.
Ergänzend fällt mir da grad eine nette Anekdote ein darüber was im Iran links, rechts, konservativ, libertär usw. ist.
Ein Kommentator (wo ich das gelesen hab sag ich mal nicht...) hat gesagt, dass im Iran die Konservativen diejenigen sind die klassische Sozialpolitik für die Armen machen. Achmadinechad (oder so) wurde von den einfachen Leuten gewählt, war konservativ in Sachen Islam, bestärkte aber auch eine Sozialpolitik für seine "armen" Wähler. Rohani ist relativ (!) liberal in Glaubensfragen, aber auch in Sachen Wirtschaft. Deshalb jetzt auch die Proteste. Er wollte den "islamischen Sozialstaat" schwächen.

Ich würd sogar sagen, im Iran ist das alles logisch. Die Konservativen wollen einen starken Staat in Glaubens-/Wertfragen und Wirtschafts-/Sozialfragen, die "progressiven" wollen einen liberalen Staat in Glaubens-/Wertfragen und Wirtschafts-/Sozialfragen.

Es ist eher seltsam, dass in Deutschland und Europa es eher so seltsam ist, dass zum Beispiel ein Satz wie "Märkte brauchen Regeln, Menschen Freiheit" als links gilt. Das ist eigentlich eine zwiespältige Haltung. Genauso ist es irgendwie schräg wenn manche konservative nach dem starken Staat rufen wenn es um den Schutz des Sonntages oder ähnliches geht, aber dann irgendwie doch wieder wirtschaftsliberal sein wollen...

Vielleicht ist das alles auch ein Grund warum die GroKO so reibungslos funktioniert. In Wertefragen kommt die CDU/CSU zum Einsatz, wenn es um Mindestlohn und Bankenrettung geht, dann ist ein entsprechender SPD Minister zur Stelle.

Vielleicht ist also die GroKo die ideale "strukturkonservative" Koalition zum Durchregieren. Starker Staat in Wertefragen (CDU/CSU), starker Staat in Wirtschafts- und Sozialfragen (SPD).

Und was wäre die logische Opposition gegen so eine Regierung? Eine "progressive linksliberale" Opposition alla "Menschen brauchen Freiheit, Märkte auch!". Aber das wird (vielleicht leider) nie passieren, da die anzugtragenden FDP Jünger nie was mit Pullovertragenden "No Borders Aktivisten" machen würden, selbst wenn sie noch so nah beieinander liegen.

Ich gehe sogar soweit und sage: Eine wirklich liberale politische Richtung, eine die wirklich (!) liberal ist was Werte angeht, aber auch was Märkte angeht, sowas fehlt hierzulande. Und nein, die FDP leistet dies nicht... :dead:
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Maltrino hat geschrieben:(05 Jan 2018, 16:45)

Ergänzend fällt mir da grad eine nette Anekdote ein darüber was im Iran links, rechts, konservativ, libertär usw. ist.
Ein Kommentator (wo ich das gelesen hab sag ich mal nicht...) hat gesagt, dass im Iran die Konservativen diejenigen sind die klassische Sozialpolitik für die Armen machen. Achmadinechad (oder so) wurde von den einfachen Leuten gewählt, war konservativ in Sachen Islam, bestärkte aber auch eine Sozialpolitik für seine "armen" Wähler. Rohani ist relativ (!) liberal in Glaubensfragen, aber auch in Sachen Wirtschaft. Deshalb jetzt auch die Proteste. Er wollte den "islamischen Sozialstaat" schwächen.

Ich würd sogar sagen, im Iran ist das alles logisch. Die Konservativen wollen einen starken Staat in Glaubens-/Wertfragen und Wirtschafts-/Sozialfragen, die "progressiven" wollen einen liberalen Staat in Glaubens-/Wertfragen und Wirtschafts-/Sozialfragen.

Es ist eher seltsam, dass in Deutschland und Europa es eher so seltsam ist, dass zum Beispiel ein Satz wie "Märkte brauchen Regeln, Menschen Freiheit" als links gilt. Das ist eigentlich eine zwiespältige Haltung. Genauso ist es irgendwie schräg wenn manche konservative nach dem starken Staat rufen wenn es um den Schutz des Sonntages oder ähnliches geht, aber dann irgendwie doch wieder wirtschaftsliberal sein wollen...

Vielleicht ist das alles auch ein Grund warum die GroKO so reibungslos funktioniert. In Wertefragen kommt die CDU/CSU zum Einsatz, wenn es um Mindestlohn und Bankenrettung geht, dann ist ein entsprechender SPD Minister zur Stelle.

Vielleicht ist also die GroKo die ideale "strukturkonservative" Koalition zum Durchregieren. Starker Staat in Wertefragen (CDU/CSU), starker Staat in Wirtschafts- und Sozialfragen (SPD).

Und was wäre die logische Opposition gegen so eine Regierung? Eine "progressive linksliberale" Opposition alla "Menschen brauchen Freiheit, Märkte auch!". Aber das wird (vielleicht leider) nie passieren, da die anzugtragenden FDP Jünger nie was mit Pullovertragenden "No Borders Aktivisten" machen würden, selbst wenn sie noch so nah beieinander liegen.

Ich gehe sogar soweit und sage: Eine wirklich liberale politische Richtung, eine die wirklich (!) liberal ist was Werte angeht, aber auch was Märkte angeht, sowas fehlt hierzulande. Und nein, die FDP leistet dies nicht... :dead:
Gauland war übrigens schon lange vor der Sozialdemokratisierung der Union für den Mindestlohn und der ist sehr konservativ....

Die Tories denken dagegen sehr wirtschaftsliberal, was eigentlich gar nicht so schlecht ist... Wenn man etwas für Soziales tut, ist es auch noch in Ordnung... Aber übertreibt man es mit den Versprechungen handelt man zu Lasten der nächsten Generationen und sogar gegen die Wirtschaft(Steuererhöhungen)... _> Teufelskreis.
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:53)

Lies dir Erhards Buch "Wohlstand für alle" durch..... Wahre Gerechtigkeit erzeugst du nicht durch Gleichmacherei... Und das mit Bismarck war vor allem der Tatsache geschuldet, weil Marx Sozialisten in Deutschland damals besonders stark waren....... (SOZIALISTISCHE EXPERIMENTE)

Die CDU hat schon Bismarck mehr als kopiert (Rentenreform etc.)... Für mich ist das Rentensystem, wie man besonders heute sehen kann, ein Betrugssystem.... In der Privatwirtschaft würde man dafür bestraft werden..
Bist du nicht in der Lage zwischen Sozialismus und Sozialdemokratie zu unterscheiden? Die Sozialdemokratie hat allein schon durch die Agenda 2010 gezeigt daß sie nicht für Gleichmacherei steht. Du zelebrierst hier einen Klassenkampf der schon lange in der Mottenkiste verstauben sollte.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Realist2014 »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 16:35)

Du wirst deinem Namen nicht gerecht xD

Die müssen die Rente sogar durch Ausbau der Betriebsrente bzw. sogar eventuelles Absenken der Renten bzw. erhöhen der Rentenbeiträge sichern(alleine schon wegen dem demographischen Wandels)...
Ist dein Motto etwa "Je mehr Staat, desto besser geht es den Menschen" ?
du hast offensichtlich Probleme mit einfacher Mathematik...

und wo habe ich von "mehr Staat" geschrieben?

Aus dem Umlagesystem gibt es keinen "Ausstieg"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 16:02)

Die SPD hat natürlich eine Vision : "Deutschland soll für alle weiter zahlen ohne, dass die anderen Druck haben ihre eigenen Sozialsysteme zu reformieren... Und dazu soll das Netzwerkdurchsuchungsgesetz schon bei Meinungsäußerungen bzw. Bemerkungen wie "rattenscharf" greifen.
Versteht du sowas unter Visionen???? Hier ein Video zur SPD:
-> falsch gelöst einfach auf Youtube eingeben: SPD- Eine Partei, die es hinter sich hat..
Hör mal auf alle Themen gleichzeitig mit nur jeweils einem Wort ode Halbsatz behandeln zu wollen.
Wenn Facebook mal so schnell strafbare Inhalte so schnell gelöscht hätte wie Tittenbilder dann gäbe es kein Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Aber Facebook und Twitter haben sich ja geweigert. Die Nummer der Frau von Storch hat ja gezeigt wie notwendig so ein Gesetz ist. Obwohl sie ihr Ziel ja erreicht hat. Mal wieder ordentlich Krach geschlagen. Konstruktive Beiträge kann man aus der Ecke sicher nicht erwarten.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 16:35)

Du wirst deinem Namen nicht gerecht xD

Die müssen die Rente sogar durch Ausbau der Betriebsrente bzw. sogar eventuelles Absenken der Renten bzw. erhöhen der Rentenbeiträge sichern(alleine schon wegen dem demographischen Wandels)...
Ist dein Motto etwa "Je mehr Staat, desto besser geht es den Menschen" ?
Es ist nun mal so daß man die Renten nur sichern kann wenn man das System den Realitäten anpasst. Das hätte auch schon längst bei den Pensionen passieren müssen. Haben aber alle Angst vor den Beamten. Spätestens bei der nächsten Konjunkturdelle wird das Thema wohl aktuell. Denn in nächster Zeit gehen die Babyboomer in Pension. Da wird was passieren müssen. Auch so eine Sache die die große Schwäche der Konservativen zeigt. Heiße Eisen werden von denen nie angepackt. Wenn die Probleme zu groß werden müssen die Sozis wieder ran und werden dann von den Wählern abgestraft.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:04)

Hör mal auf alle Themen gleichzeitig mit nur jeweils einem Wort ode Halbsatz behandeln zu wollen.
Wenn Facebook mal so schnell strafbare Inhalte so schnell gelöscht hätte wie Tittenbilder dann gäbe es kein Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Aber Facebook und Twitter haben sich ja geweigert. Die Nummer der Frau von Storch hat ja gezeigt wie notwendig so ein Gesetz ist. Obwohl sie ihr Ziel ja erreicht hat. Mal wieder ordentlich Krach geschlagen. Konstruktive Beiträge kann man aus der Ecke sicher nicht erwarten.
Kannst du mir ein Tipp geben, wie ich diese Halbsätze vermeiden kann? Soll ich meine Beiträge ausführlicher und ohne viele "." beschreiben?

Und , wenn es so ist, dass man das Rentensystem immer anpassen muss, betrügt man ja eigentlich die Leute die jahrelang fleißig in das Rentensystem eingezahlt haben.
Es wäre viel besser, wenn man das Rentensystem, wie es damals Ludwig Erhard wollte, gar nicht erst ins Leben gerufen hätte, denn die Leute können selber dann ihr Geld anlegen und würden sogar ordentlichen Zinssatz kriegen, wenn
dieser Geldsozialist Draghi nicht mit seiner Nullzinspolitik die Zinsen künstlich niedrig halten würde.
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

mein Tipp wäre, weder ähnliche, noch gleichlautende Threads zu eröffnen.
Auch nicht in verschiedenen Threads bestimmte Themen regelmäßig zum Hauptthema zu machen.

Sonst kommt nämlich ein MOD und hat sich mit dem Thema Spam zu beschäftigen.

Wie gesagt...ein Tipp von mir.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Progressiver »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:53)

Lies dir Erhards Buch "Wohlstand für alle" durch..... Wahre Gerechtigkeit erzeugst du nicht durch Gleichmacherei... Und das mit Bismarck war vor allem der Tatsache geschuldet, weil Marx Sozialisten in Deutschland damals besonders stark waren....... (SOZIALISTISCHE EXPERIMENTE)

Die CDU hat schon Bismarck mehr als kopiert (Rentenreform etc.)... Für mich ist das Rentensystem, wie man besonders heute sehen kann, ein Betrugssystem.... In der Privatwirtschaft würde man dafür bestraft werden..
Bei dem Buch "Wohlstand für alle" ist bei mir vor allem eines hängengeblieben: Das Kapitel "Nein zu deutscher Austerity"! Obwohl Erhard also ein Ordoliberaler war, hatte er doch gesehen, wohin ein harter Austeritätskurs führen kann. Reichskanzler Brüning war es meines Wissens, der Deutschland in der Weltwirtschaftskrise dermaßen kaputtgespart hat, dass die sozialen Probleme in der Weimarer Republik sich als Folge davon drastisch verschärften. Und wen haben die Leute dann massenweise gewählt? Die Nazis!

Schäuble und Co. scheinen diese Lektion der Geschichte jedoch vergessen zu haben. Wie sonst kann man es sich erklären, dass er und seine Kanzlerin wieder einen harten Austeritätskurs fahren? Was den Rest Europas betrifft, so werden gar manche Gesellschaften damit an die Wand gefahren. Die Folge sind zornige Wähler, die extremistische Parteien wählen. Aber auch hierzulande bemühen sich die Unionsparteien nach allen Kräften, mit ihrem Spardiktat zornige Wähler zu produzieren. Und wem nützt das augenscheinlich? Der AfD!
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Progressiver hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:31)

Bei dem Buch "Wohlstand für alle" ist bei mir vor allem eines hängengeblieben: Das Kapitel "Nein zu deutscher Austerity"! Obwohl Erhard also ein Ordoliberaler war, hatte er doch gesehen, wohin ein harter Austeritätskurs führen kann. Reichskanzler Brüning war es meines Wissens, der Deutschland in der Weltwirtschaftskrise dermaßen kaputtgespart hat, dass die sozialen Probleme in der Weimarer Republik sich als Folge davon drastisch verschärften. Und wen haben die Leute dann massenweise gewählt? Die Nazis!

Schäuble und Co. scheinen diese Lektion der Geschichte jedoch vergessen zu haben. Wie sonst kann man es sich erklären, dass er und seine Kanzlerin wieder einen harten Austeritätskurs fahren? Was den Rest Europas betrifft, so werden gar manche Gesellschaften damit an die Wand gefahren. Die Folge sind zornige Wähler, die extremistische Parteien wählen. Aber auch hierzulande bemühen sich die Unionsparteien nach allen Kräften, mit ihrem Spardiktat zornige Wähler zu produzieren. Und wem nützt das augenscheinlich? Der AfD!

Brüning hatte nur das Pech, dass die USA ihr Geld zurückforderte.. Und, da das damalige Deutsche Reich am meisten abhängig von den Krediten war, traf es dieses am meisten... Daher musste er natürlich
auf eine Sparpolitik(Lohnzurückhaltung; Kürzung Arbeitslosengeld) setzen, um die Krise zu entschärfen. Er hat aber nur ein wenig übertrieben, da er wollte, dass die Siegermächte des Ersten Weltkriegs ihn die Reperationsschulden erlassen(Was sie sogar taten, allerdings kurz nachdem er gestürzt wurde-> Er sagte sogar, dass man ihn kurz vor dem Ziel gestürzt hätte....

Als Hitler , der National-Sozialist an die Macht kam, profitierte dieser sehr von Brünings Reformen, da durch die Lohnzurückhaltung die Wirtschaft sich wieder besserte und er die Lorbeeren Brünings erntete...
Was dem Erhard anging, er war ursprünglich Neoliberaler(was ursprünglich was positives war), bzw. für einen möglichst freien Markt("Der Markt ist sozial, der muss nicht sozial gemacht werden"), er ließ aber von einigen Mitarbeitern das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft ausarbeiten, was er dann auch vertrat(Er war trotzdem dafür, dass der Staat sich möglichst aus dem Markt heraushält, bzw sogar ganz)... Kartelle, die laut dieses Konzept vermieden werden sollten, enstehen ironischerweise durch Subventionen bzw. Absprache mit dem Staat(-> vllt. soll der Staat sich vor sich selbst schützen xD, wer weiß(Erhards Misstrauen gegenüber seiner Nachfolger vllt.;-> Vermutung.)

Sry, wenn meine Grammatik bzw. meine Sätze sehr schlecht sind, hab nur versucht mich mit deinen Thesen auseinanderzusetzen ):
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Dampflok94 »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:00)
Und wieso hat Bismarck den ersten Wohlfahrtstaat der Welt geschaffen und wieso gibt es bzw. gab es immer einen starken christlich-sozialen Flügel (damals Heiner Geißler, Nobert Blüm etc) bzw. heute(Steuern rauf AKK; die von ihrer Einkommensvorschläge sich kaum von Oskar unterscheidet(beides Saarländer))
Bismarck hat was erschaffen? Wovon redest Du da? Hast Du einen Schimmer, wie die Verhältnisse damals waren? Das war weit weg von Wohlfahrtsstaat. Ein paar Sozialreformen um die Arbeiter zu beruhigen, mehr war das nicht.

Und die CDU ist (oder war es jedenfalls) eine christliche Partei. Wie der Name es sagt. Und dazu gehört eben auch die christliche Soziallehre. Und solche Dinge wie Nächstenliebe etc. Das hat aber mit links so gar nichts zu tun. Und mit der Politik von Oskar noch weniger.

Du scheinst zu jenen zu gehören, die z. B. den kaum vorhandenen Sozialstaat in den USA noch für überbordend halten. Falls ich mich da täusche, kannst Dumich gern korrigieren. Sozialstaat hat mit links und rechts nur teilweise was zu tun. Er ist eben ein Gebot der Menschlichkeit.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:40)

Bismarck hat was erschaffen? Wovon redest Du da? Hast Du einen Schimmer, wie die Verhältnisse damals waren? Das war weit weg von Wohlfahrtsstaat. Ein paar Sozialreformen um die Arbeiter zu beruhigen, mehr war das nicht.

Und die CDU ist (oder war es jedenfalls) eine christliche Partei. Wie der Name es sagt. Und dazu gehört eben auch die christliche Soziallehre. Und solche Dinge wie Nächstenliebe etc. Das hat aber mit links so gar nichts zu tun. Und mit der Politik von Oskar noch weniger.

Du scheinst zu jenen zu gehören, die z. B. den kaum vorhandenen Sozialstaat in den USA noch für überbordend halten. Falls ich mich da täusche, kannst Dumich gern korrigieren. Sozialstaat hat mit links und rechts nur teilweise was zu tun. Er ist eben ein Gebot der Menschlichkeit.
Du willst jetzt nicht im Ernst die USA noch als freie Marktwirtschaft bezeichnen..... Aus der einst freien Nation USA ist ein bürokratisierter Staatsapparat geworden, aber ich gebe zu, dass die kein ausgeprägten Sozialstaat haben.
Aber es kommt nicht nur darauf an, sondern, dass die Wirtschaft in der Lage ist Wohlstand zu erarbeiten(z.B. durch niedrigeren Unternehmenssteuern)
Und ja, die CDU ist sozialer, als die Republikaner, von der Tradition her.(u.a. wie diese die aktuelle Politik gestalten)
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Dampflok94 »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:48)

Du willst jetzt nicht im Ernst die USA noch als freie Marktwirtschaft bezeichnen..... Aus der einst freien Nation USA ist ein bürokratisierter Staatsapparat geworden, aber ich gebe zu, dass die kein ausgeprägten Sozialstaat haben.
Aber es kommt nicht nur darauf an, sondern, dass die Wirtschaft in der Lage ist Wohlstand zu erarbeiten(z.B. durch niedrigeren Unternehmenssteuern)
Und ja, die CDU ist sozialer, als die Republikaner, von der Tradition her.(u.a. wie diese die aktuelle Politik gestalten)
Du klingst ziemlich libertär.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 18:04)

Du klingst ziemlich libertär.
konservativ-liberal bitte, obwohl viele Forderungen, vllt. sogar die meisten(in der Wirtschaftspolitik) gar nicht so schlecht sind..
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:22)

Kannst du mir ein Tipp geben, wie ich diese Halbsätze vermeiden kann? Soll ich meine Beiträge ausführlicher und ohne viele "." beschreiben?

Und , wenn es so ist, dass man das Rentensystem immer anpassen muss, betrügt man ja eigentlich die Leute die jahrelang fleißig in das Rentensystem eingezahlt haben.
Es wäre viel besser, wenn man das Rentensystem, wie es damals Ludwig Erhard wollte, gar nicht erst ins Leben gerufen hätte, denn die Leute können selber dann ihr Geld anlegen und würden sogar ordentlichen Zinssatz kriegen, wenn
dieser Geldsozialist Draghi nicht mit seiner Nullzinspolitik die Zinsen künstlich niedrig halten würde.
So einfach ist es nicht. Hohe Zinsen bedeuten auch immer hohe Inflation. Wer eine hohe Inflation hat der hat auch hohe Zinsen. Das mit der privaten Vorsorge ist auch so eine Sache. Viele die dies mit einer Kapitallebensversicherung gemacht haben mußten erleben dass den großen Reibach die privaten Versicherer gemacht haben. Gilt auch für die Riesterrente. Als normaler Verbraucher muß man sich klar machen dass man für die Versicherer nur Beute ist. Auch bei anderen Versicherungen. Unser Rentensystem mag seine Schwächen und Probleme haben. Aber die Meinung eine private Versicherungswirtschaft würde alles besser und zum Wohle ihrer Kunden machen ist eine Illusion. Denk dran! Für die Versicherer bist du nur Beute. Einer den man ausnehmen kann.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

Progressiver hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:31)

Bei dem Buch "Wohlstand für alle" ist bei mir vor allem eines hängengeblieben: Das Kapitel "Nein zu deutscher Austerity"! Obwohl Erhard also ein Ordoliberaler war, hatte er doch gesehen, wohin ein harter Austeritätskurs führen kann. Reichskanzler Brüning war es meines Wissens, der Deutschland in der Weltwirtschaftskrise dermaßen kaputtgespart hat, dass die sozialen Probleme in der Weimarer Republik sich als Folge davon drastisch verschärften. Und wen haben die Leute dann massenweise gewählt? Die Nazis!

Schäuble und Co. scheinen diese Lektion der Geschichte jedoch vergessen zu haben. Wie sonst kann man es sich erklären, dass er und seine Kanzlerin wieder einen harten Austeritätskurs fahren? Was den Rest Europas betrifft, so werden gar manche Gesellschaften damit an die Wand gefahren. Die Folge sind zornige Wähler, die extremistische Parteien wählen. Aber auch hierzulande bemühen sich die Unionsparteien nach allen Kräften, mit ihrem Spardiktat zornige Wähler zu produzieren. Und wem nützt das augenscheinlich? Der AfD!
Das ist so nicht richtig. Die Deflationspolitik hatte Erfolg. Die Nazis hatten deshalb bei der letzten freien Wahl an Zustimmung verloren. Hitler ergriff also seine einzige Chance um Reichskanzler zu werden. Er profitierte dann von der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung und konnte auf frische Devisenreserven zurückgreifen. Selbst für den ersten Autobahnbau konnte er auf Gelder zurückgreifen die bereits die letzte Reichsregierung reserviert hatte.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:11)

Das ist so nicht richtig. Die Deflationspolitik hatte Erfolg. Die Nazis hatten deshalb bei der letzten freien Wahl an Zustimmung verloren. Hitler ergriff also seine einzige Chance um Reichskanzler zu werden. Er profitierte dann von der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung und konnte auf frische Devisenreserven zurückgreifen. Selbst für den ersten Autobahnbau konnte er auf Gelder zurückgreifen die bereits die letzte Reichsregierung reserviert hatte.

Und wieso hast du dann gesagt, dass ich Müll bzw. Halbsätze raushaue, wenn du mir sogar zustimmst lol
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:13)

Und wieso hast du dann gesagt, dass ich Müll bzw. Halbsätze raushaue, wenn du mir sogar zustimmst lol
Wo habe ich dir zugestimmt? In welchen Punkt? Bei welchem Posting? Entfernt :Mod.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
odiug

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von odiug »

hat sic jetzt ja erledigt ;)
Zuletzt geändert von odiug am So 7. Jan 2018, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Wieso waren deutsche Konservative immer relativ sozialdemokratisch

Beitrag von Kael »

rain353 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 15:01)

Und was ist mit der sozialen Marktwirtschaft, die auch auf dem Export aufbaut.... (Handel mit anderen)?
Und wer profitiert davon? Wir :)
Antworten