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Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Di 2. Jan 2018, 19:54
von Sextus Ironicus
Realist2014 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:11)

es gibt keinen "großen Niedriglohnsektor"

von den Vollzeitarbeitsplätzen sind gerade mal 11% im Bereich des "Niedrig-Stundenlohns"
Falls du bessere Zahlen hast, kannst du sie gerne posten:

http://www.rp-online.de/wirtschaft/knap ... -1.6888022

und schon die 11 % bei dir sind gesetzte Kandidaten für Altersarmut.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 3. Jan 2018, 09:58
von jorikke
Selina hat geschrieben:(31 Dec 2017, 13:23)

Ist das eine Goebbels-Rede, aus der du zitierst? Ich sehe keine Quellenangabe. Heute links zu sein, hat mit Marxismus nicht mehr viel zu tun. Höchstens Marxens Analyse der Funktionsweise des Kapitals könnte auch heute noch in aktualisierter Form ganz brauchbar sein. Ansonsten ist der Unterschied zwischen AfD und Linken ganz klar der Nationalismus und die Nähe zu rechtsradikalem Gedankengut bei den Neurechten. Daran erkennst du, wes Geistes Kind die eine und die andere Seite ist. Und sozial hat die AfD so gut wie nichts anzubieten; da ist sie eher eine Art neurechte FDP oder CDU. Durch und durch neoliberal (und das Ganze mit braunem Anstrich). Auch daran erkennst du den Unterschied von Rechts und Links. Die eine oder andere ähnliche Formulierung bei beiden sollte nicht von diesen gravierenden Unterschieden ablenken.
Unterschiede erklärt man indem man die Standpunkte beider Seiten benennt. Ich habe jetzt gelesen AfD ist "rechtsradikales Gedankengut", "keine sozialen Angebote" und "durch und durch neoliberal".
Will ich gern zustimmen.
Die linken Standpunkte sollen mit der Umschreibung "das sind sie alles nicht", erklärt werden.
Tatsächlich ist es eine ganz große Schwäche der Linken, ihre zumeist viel besseren Standpunkte nicht verständlich rüberbringen zu können. Du hast dich daran gerade beteiligt.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 3. Jan 2018, 10:09
von frems
Sextus Ironicus hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:54)

Falls du bessere Zahlen hast, kannst du sie gerne posten:

http://www.rp-online.de/wirtschaft/knap ... -1.6888022

und schon die 11 % bei dir sind gesetzte Kandidaten für Altersarmut.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, wie man die Altersarmut allgemein erhöhen könnte.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 3. Jan 2018, 17:16
von Realist2014
Sextus Ironicus hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:54)

Falls du bessere Zahlen hast, kannst du sie gerne posten:

http://www.rp-online.de/wirtschaft/knap ... -1.6888022

und schon die 11 % bei dir sind gesetzte Kandidaten für Altersarmut.

die sind nicht "gesetzt"

die müssen halt mehr arbeiten und privat vorsorgen

die heutigen Löhne müssen über die heutigen Preise erwirtschaftet werden.

Ist ja schön, dass die Lebenserwartung steigt

dann muss aber die "erarbeitete Rentenanwartschaft" halt "länger" reichen

daher ist das Rentenniveau gesunken..

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Mi 3. Jan 2018, 21:25
von Alpha Centauri
Adam Smith hat geschrieben:(30 Dec 2017, 17:07)

Erst wenn die SPD sich fast komplett zerlegt hat wäre so eine neue Partei möglich. Im Moment ist noch kein Bedarf für so eine Partei vorhanden.

Naja da eine erneute GroKo die SPD weiter in den Abgrund stürzen lassen wird ( sind jetzt schon unter 20%) und jetzt schon an der Basis und den Jusos heftigster Widerstand in Teilen gegen ein einfach weiter so merkelscher Art herrscht , warum nicht?

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Mi 3. Jan 2018, 21:29
von Adam Smith
Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2018, 21:25)

Naja da eine erneute GroKo die SPD weiter in den Abgrund stürzen lassen wird ( sind jetzt schon unter 20%) und jetzt schon an der Basis und den Jusos heftigster Widerstand in Teilen gegen ein einfach weiter so merkelscher Art herrscht , warum nicht?
Im Moment ist es in Deutschland für so eine Partei noch zu früh. Wenn es so weiter geht mit der SPD dann wäre so etwas in vier Jahren möglich.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Do 11. Jan 2018, 19:32
von Elser
Teeernte hat geschrieben:(31 Dec 2017, 12:58)

Ich schätze Deine Analysen wirklich sehr !

Alternative ?

Bürgernähe. (In Fachkreisen auch Demokratie genannt...)

Ohne Bevormundung und Besserwisserei - .

Davon haben sich leider alle Parteien entfernt. Eine Partei macht - was Mutti sagt, die andere - was eine Elite vor gedacht hat.

- und bei den Rattenfängern ist Links = Rechts....



Halbwahrheiten.... Was ist da Rechts ....oder Links ? - es IST das Gleiche !

PROPAGANDA - keine Demokratie. (Meine Meinung)
Also dann - Minderheitsregierung :thumbup: . Endlich Abstimmungen ohne Fraktionszwänge. Mir Wär's recht !

Elser

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Do 11. Jan 2018, 20:32
von Teeernte
Elser hat geschrieben:(11 Jan 2018, 19:32)

Also dann - Minderheitsregierung :thumbup: . Endlich Abstimmungen ohne Fraktionszwänge. Mir Wär's recht !

Elser
...in gaaanz geheimer Abstimmung - da kann man auch gleich auf VW Aktien umsteigen... die Lügen nicht..

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 10:21
von grün
Elser hat geschrieben:Also dann - Minderheitsregierung :thumbup: .
Das scheitert ironischerweise bisher am unbedingten Unterordnungswillen "linker" Volksparteien wie SPD und Grünen, denen keine Regierung eklig genug sein kann, um nicht zumindest ein paar Ministerposten abgreifen zu wollen.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 10:28
von rain353
Elser hat geschrieben:(11 Jan 2018, 19:32)

Also dann - Minderheitsregierung :thumbup: . Endlich Abstimmungen ohne Fraktionszwänge. Mir Wär's recht !

Elser
Wir Deutsche sind schon ein widersprüchliches Volk....
Einerseits waren wir bis Erhard überdurchschnittlich als alle andere Industrieländer für Marktkritik offen und andererseits hassen wir "Experimente"....
Fallen jedoch auf rote oder braune Rattenfänger rein(-> Liegt daran, dass die Deutsche, den niedrigsten Immobilienbesitz Europas und das niedrigste Eigenkapital haben)

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 10:50
von pikant
Elser hat geschrieben:(11 Jan 2018, 19:32)

Also dann - Minderheitsregierung :thumbup: . Endlich Abstimmungen ohne Fraktionszwänge. Mir Wär's recht !

Elser
eine Minderheitsregierung heisst ja nicht, dass es keinen Fraktionszwang mehr gibt - den wird es auch so geben, wie bei einer Mehrheitsregierung.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 03:46
von DarkLightbringer
Operation Hühnerhaufen

Der Machtkampf zwischen Wagenknecht und Kipping scheint in eine entscheidende Runde zu gehen. Vielleicht spaltet sich die Linke aber auch einfach nur.
"Ich finde das wirklich merkwürdig und teilweise abenteuerlich, was da so geschrieben und diskutiert wird", ruft Sahra Wagenknecht in den proppevollen Saal des Berliner Kosmos, einst das größte Kino der DDR.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 87864.html

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 12:43
von Tom Bombadil
DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jan 2018, 03:46)

Vielleicht spaltet sich die Linke aber auch einfach nur.
Das wäre eine super Lösung :thumbup:

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 13:38
von DarkLightbringer
Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Jan 2018, 12:43)

Das wäre eine super Lösung :thumbup:
Finde ich auch. Die sind jetzt im Bund seit über 25 Jahren in der Opposition, da hätte man längst mal Jubiläum feiern können, und dann in Ruhe auseinander gehen. ;)

Das dynamische Duao Lafo/Wagi hat eh ganz andere Inhalte als Kipping & Co.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 19:49
von Sofawolf
Ich wäre für eine neue linke Volkspartei.

Die Linke / PDS ist zu harmlos und systemnah geworden; die SPD alles andere als links (sie neutralisiert einen Teil der Linken nur); die Grünen doch bestenfalls linksliberal.
Bereits als Lafontaine in den letzten Wochen des vergangenen Jahres eine neue Sammlungsbewegung ins Spiel brachte, waren Gerüchte in der Partei hochgekocht, er könnte gemeinsam mit Wagenknecht den Alleingang wagen - nach dem Vorbild etwa des französischen Linkspopulisten Jean-Luc-Mélenchon, der mit seiner neuen Bewegung "La France insoumise" bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich knapp 20 Prozent geholt hatte.
Siehe auch: https://www.gmx.net/magazine/politik/fo ... r-32747584

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 20:46
von DarkLightbringer
Panik in der Partei
https://www.gmx.net/magazine/politik/fo ... r-32747584

Eine linksnationale Abspaltung würde wie gewohnt gegen EU und NATO poltern, aber längst nicht so links sein wie die MLPD. Der folkloristische Charakter wäre also betont.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 21:00
von schokoschendrezki
Selina hat geschrieben:(30 Dec 2017, 16:36)

Die Analyse Lafontaines, die man komplett lesen sollte (siehe Link unten), stimmt bis aufs Komma, mit einer Einschränkung: Selbstverständlich muss man sich um beide Flüchtlingsgruppen kümmern, um die hier angekommene und um die "in den Lagern und Hungergebieten". Und dieses Kümmern muss von allen EU-Ländern getragen werden. Das steht außer Frage. Aber alle anderen Punkte, die er im NOZ-Interview anspricht, sind goldrichtig analysiert, vor allem, was er zum Versagen der einzelnen Parteien sagt und zum Abgehängt-Sein der Ostdeutschen. Nur: Ob die Lösung solch eine linke Sammlungsbewegung sein kann, das weiß ich nicht. Ob so etwas in Deutschland funktionieren könnte, keine Ahnung.

https://www.noz.de/deutschland-welt/pol ... t-tacheles
Ich halte eine Aussage wie die von Lafontaine in dem Interview "Die Renten sind skandalös niedrig. In Österreich hat ein Durchschnittsrentner im Monat 800 Euro mehr." für skandalös. Hat er wirklich keine
Ahnung? Weiß er wirklich nicht, was wirklich skandalös niedrige Renten sind - wohlgemerkt in Mitteleuropa bei Preisen, die im Durchschnitt und für Produkte des täglichen Bedarfs sogar noch höher sind als in Deutschland? Weiß er wirklich nicht, in welchem Maße der Aufstieg von Parteien wie FPÖ unter österreichischen Rentnern von der schlichten Übersättigung herrühren? Ich sehe mehrmals im Jahr dickbäuchige, wohlstandskranke, übersättigte österreichische Rentner mit tausende-Euro-teuren Luxussporträdern um den Neusiedler See radeln. Ich höre hier sofort wieder den nationalegoistischen Fremdarbeiter-Oskar heraus. Ich kann gar nicht beschhreiben, welch ein Ekel mich bei diesem Politiker und dieser Wohlstandskaste als seiner Kientel überkommt.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 13:40
von Selina
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Jan 2018, 21:00)

Ich halte eine Aussage wie die von Lafontaine in dem Interview "Die Renten sind skandalös niedrig. In Österreich hat ein Durchschnittsrentner im Monat 800 Euro mehr." für skandalös. Hat er wirklich keine
Ahnung? Weiß er wirklich nicht, was wirklich skandalös niedrige Renten sind - wohlgemerkt in Mitteleuropa bei Preisen, die im Durchschnitt und für Produkte des täglichen Bedarfs sogar noch höher sind als in Deutschland? Weiß er wirklich nicht, in welchem Maße der Aufstieg von Parteien wie FPÖ unter österreichischen Rentnern von der schlichten Übersättigung herrühren? Ich sehe mehrmals im Jahr dickbäuchige, wohlstandskranke, übersättigte österreichische Rentner mit tausende-Euro-teuren Luxussporträdern um den Neusiedler See radeln. Ich höre hier sofort wieder den nationalegoistischen Fremdarbeiter-Oskar heraus. Ich kann gar nicht beschhreiben, welch ein Ekel mich bei diesem Politiker und dieser Wohlstandskaste als seiner Kientel überkommt.
Ja, was ich da schrieb, ist nun auch schon wieder ne Weile her. Inzwischen gibts fast täglich neue Themen und Sachverhalte bei der Linken, und ich hab die Befürchtung, der Herr Lafontaine spaltet im Moment mehr, als er vereint. Der Gedanke, sich in einer linken Bewegung mit grünen Linken und sozialdemokratischen Linken zusammenzuschließen, ist ja ok. Aber das muss nicht automatisch mit dem Zerlegen der jetzigen Linken einhergehen. So etwas gehört unter einen Hut; das eine quasi tun, ohne das andere zu lassen. Wer weiß, wohin da die Reise der Linken noch geht. Aber mir ist schon klar, dass das so gut wie keinen interessiert. Im Gegenteil: Da wird mit Gehässigkeit vermeldet, wie sich die "Paare" in der Linken gerade gegenseitig aus dem Weg gehen. Viel Medien-Geklingel halt.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 13:49
von pikant
Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:40)

Ja, was ich da schrieb, ist nun auch schon wieder ne Weile her. Inzwischen gibts fast täglich neue Themen und Sachverhalte bei der Linken, und ich hab die Befürchtung, der Herr Lafontaine spaltet im Moment mehr, als er vereint. Der Gedanke, sich in einer linken Bewegung mit grünen Linken und sozialdemokratischen Linken zusammenzuschließen, ist ja ok. Aber das muss nicht automatisch mit dem Zerlegen der jetzigen Linken einhergehen. So etwas gehört unter einen Hut; das eine quasi tun, ohne das andere zu lassen. Wer weiß, wohin da die Reise der Linken noch geht. Aber mir ist schon klar, dass das so gut wie keinen interessiert. Im Gegenteil: Da wird mit Gehässigkeit vermeldet, wie sich die "Paare" in der Linken gerade gegenseitig aus dem Weg gehen. Viel Medien-Geklingel halt.
das ist eine Fantomdiskussion!

eine neue linke Partei mit ein paar linken Sozialdemokraten und ein paar Linken Gruenen kommt doch nicht auf was weiss ich 30% und die SPD und die Gruenen verschwinden dann doch nicht, sondern in diesen Parteien uebernehmen dann die Seeheimer oder Realos das Zepter und was gewinnt man damit?
die gesamte Linke in Deutschland befindet sich in einer Krise und die grosse deutsche linke Volkspartei ist dabei klein zu werden ohne dass die Linkspartei davon profitieren kann. Die SPD Waehler gehen doch im Zweifel nach rechts oder ins gruene Land, wie man es bei der BTW im letzten Jahr beobachten konnte.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 13:58
von Selina
pikant hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:49)

das ist eine Fantomdiskussion!

eine neue linke Partei mit ein paar linken Sozialdemokraten und ein paar Linken Gruenen kommt doch nicht auf was weiss ich 30% und die SPD und die Gruenen verschwinden dann doch nicht, sondern in diesen Parteien uebernehmen dann die Seeheimer oder Realos das Zepter und was gewinnt man damit?
die gesamte Linke in Deutschland befindet sich in einer Krise und die grosse deutsche linke Volkspartei ist dabei klein zu werden ohne dass die Linkspartei davon profitieren kann. Die SPD Waehler gehen doch im Zweifel nach rechts oder ins gruene Land, wie man es bei der BTW im letzten Jahr beobachten konnte.
Ja. Ich hoffe nicht, dass sich die SPD weiterhin bis zur völligen Bedeutungslosigkeit selbst zerlegt. Schon aus diesem Grunde sollte man eigentlich nicht für eine erneute GroKo sein. Dann lieber eine Minderheitsregierung. Denn Neuwahlen würden ja das jetzige Ergebnis einfach nur bestätigen.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 14:05
von pikant
Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:58)

Ja. Ich hoffe nicht, dass sich die SPD weiterhin bis zur völligen Bedeutungslosigkeit selbst zerlegt. Schon aus diesem Grunde sollte man eigentlich nicht für eine erneute GroKo sein. Dann lieber eine Minderheitsregierung. Denn Neuwahlen würden ja das jetzige Ergebnis einfach nur bestätigen.
ich bin ja ein Gegner von grossen Koalition und auch eine linke Volkspartei braucht immer Partner - woher diese nehmen, wenn alles linke aus SPD, Gruene und Co. entwichen ist?
dann muss man wiederum bei der CDU nachfragen und nichts ist gewonnen.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 15:02
von schokoschendrezki
pikant hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:49)

das ist eine Fantomdiskussion!

eine neue linke Partei mit ein paar linken Sozialdemokraten und ein paar Linken Gruenen kommt doch nicht auf was weiss ich 30% und die SPD und die Gruenen verschwinden dann doch nicht, sondern in diesen Parteien uebernehmen dann die Seeheimer oder Realos das Zepter und was gewinnt man damit?
die gesamte Linke in Deutschland befindet sich in einer Krise und die grosse deutsche linke Volkspartei ist dabei klein zu werden ohne dass die Linkspartei davon profitieren kann. Die SPD Waehler gehen doch im Zweifel nach rechts oder ins gruene Land, wie man es bei der BTW im letzten Jahr beobachten konnte.
Sowohl Linke und SPD als auch Union haben - wenn ich es richtig im Kopf habe - Wähler verloren. Es ist also die Frage, ob wir eine Krise linker oder sozialdemokratischer Konzepte oder eine generelle Krise des politischen Systems in Form der traditionellen Nachkriegsparteien haben.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 15:07
von pikant
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2018, 15:02)

Sowohl Linke und SPD als auch Union haben - wenn ich es richtig im Kopf habe - Wähler verloren. Es ist also die Frage, ob wir eine Krise linker oder sozialdemokratischer Konzepte oder eine generelle Krise des politischen Systems in Form der traditionellen Nachkriegsparteien haben.
wir haben eine Krise der beiden traditionellen Volksparteien.

im Gegensatz zu FDP, Gruene und auch Linkspartei haben diese beiden Parteien massiv verloren und die Bindungskraft an die Volksparteien nimmt ab.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 19:11
von Selina
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2018, 15:02)

Sowohl Linke und SPD als auch Union haben - wenn ich es richtig im Kopf habe - Wähler verloren. Es ist also die Frage, ob wir eine Krise linker oder sozialdemokratischer Konzepte oder eine generelle Krise des politischen Systems in Form der traditionellen Nachkriegsparteien haben.
Nein, die Partei Die Linke hat bei der letzten Bundestagswahl sogar leicht dazu gewonnen. Es sind auch sehr viele Leute in die Partei eingetreten, darunter etliche jüngere Leute. Was nur schlimm ist, ist die Abwanderung Tausender voriger Linken-Wähler zur AfD. Umso mehr zählt der zahlenmäßige Zugewinn für die Linke. Was mir nur fehlt, ist ein deutliches und gemeinsames Auftreten der Linken gegen ganz Rechts, und das so, dass es viele mitreißt. Daran fehlts, und das vor allem "in der Fläche", in Berlin scheint es fast noch eher zu klappen, auch mal Leute zu mobilisieren.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 19:19
von sünnerklaas
Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:11)

Nein, die Partei Die Linke hat bei der letzten Bundestagswahl leicht dazu gewonnen. Es sind auch sehr viele Leute in die Partei eingetreten, darunter etliche jüngere Leute. Was nur schlimm ist, ist die Abwanderung Tausender voriger Linken-Wähler zur AfD.
Die Linkspartei wird auch recht ordentlich von der aktuellen Schwäche der SPD profitieren. Gut möglich, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Mitgliedern, möglicherweise auch Abgeordnete die SPD dann in Richtung Linkspartei verlässt. Und die Linkspartei hat einen guten Vorteil: auch im Westen ist die Partei nicht nur strukturell gut aufgestellt, sie ist auch in Landes- und Kommunalparlamenten angekommen und da vielfach etabliert.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 19:27
von Selina
sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:19)

Die Linkspartei wird auch recht ordentlich von der aktuellen Schwäche der SPD profitieren. Gut möglich, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Mitgliedern, möglicherweise auch Abgeordnete die SPD dann in Richtung Linkspartei verlässt. Und die Linkspartei hat einen guten Vorteil: auch im Westen ist die Partei nicht nur strukturell gut aufgestellt, sie ist auch in Landes- und Kommunalparlamenten angekommen und da vielfach etabliert.
Stimmt. Und ich hab auch den Eindruck, dass bestimmte Medien gerne eine Spaltung der Linken herbeireden. Dass es Probleme gibt und sich da einige absolut nicht riechen können und auch verschiedene Ansätze (Flüchtlingspolitik) verfolgen, ist bekannt, aber vorm Zusammenbruch stehen die Linken deshalb dennoch nicht. Auch wenn man Lafontaines und Wagenknechts Agieren als Spalt-Absicht interpretieren könnte, wie das ja etliche Zeitungen und Sender fleißig tun. Ich denke trotzdem, dass der Zusammenhalt der Linken größer ist, als manche vermuten.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 19:33
von twilight
sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:19)

Die Linkspartei wird auch recht ordentlich von der aktuellen Schwäche der SPD profitieren. Gut möglich, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Mitgliedern, möglicherweise auch Abgeordnete die SPD dann in Richtung Linkspartei verlässt. Und die Linkspartei hat einen guten Vorteil: auch im Westen ist die Partei nicht nur strukturell gut aufgestellt, sie ist auch in Landes- und Kommunalparlamenten angekommen und da vielfach etabliert.
Die Linke flog letztes Jahr aus 3 Landtagen :D

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 20:20
von sünnerklaas
Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:27)

Stimmt. Und ich hab auch den Eindruck, dass bestimmte Medien gerne eine Spaltung der Linken herbeireden. Dass es Probleme gibt und sich da einige absolut nicht riechen können und auch verschiedene Ansätze (Flüchtlingspolitik) verfolgen, ist bekannt, aber vorm Zusammenbruch stehen die Linken deshalb dennoch nicht. Auch wenn man Lafontaines und Wagenknechts Agieren als Spalt-Absicht interpretieren könnte, wie das ja etliche Zeitungen und Sender fleißig tun. Ich denke trotzdem, dass der Zusammenhalt der Linken größer ist, als manche vermuten.

Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht und auch viele ander in der Linkspartei wissen, dass die Partei das Erbe der SPD antreten kann und auch antreten wird. Klassische sozialdemokratische Politik findet man eben dort. Die SPD atomisiert sich dank einer selten dämlichen und selbstherrlichen Parteiführung, die Grünen sind inzwischen weitgehend ins klassische bürgerliche Lager abgewandert - was allerdings nicht heisst, dass sie langfristig nicht ein passender Koalitionspartner sind.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 20:27
von DarkLightbringer
Da eine wie auch immer geartete Sammlung nicht zu Wahlen antreten kann, sondern nur Parteien, ist faktisch die Spaltung Voraussetzung. Dieser Umstand wird halt semantisch umgangen, aber nichts anderes kann eine "Sammlung" letztlich bedeuten. Und deswegen hält ein Ramelow auch nichts davon.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 21:58
von sünnerklaas
DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jan 2018, 20:27)

Da eine wie auch immer geartete Sammlung nicht zu Wahlen antreten kann, sondern nur Parteien, ist faktisch die Spaltung Voraussetzung. Dieser Umstand wird halt semantisch umgangen, aber nichts anderes kann eine "Sammlung" letztlich bedeuten. Und deswegen hält ein Ramelow auch nichts davon.
Was Oskar Lafontaine meint, ist ganz einfach die Absorption von SPD-Mitgliedern und Abgeordneten. Es bleibt jetzt abzuwarten, was der SPD-Sonderparteitag bringt. Sollte es ein (knappes) Pro für Koalitionsverhandlungen geben, wird ein Teil abwandern. Sollte es dagegen ein NEIN geben, die Bundesspitze und Teile Bundestagsfraktion sich aber nicht um das NEIN des Parteitags scheren und trotzdem in Koalitionsverhandlungen gehen, dann wird die Rechnung von Oskar Lafontaine aufgehen.
Wenn es hier um Spaltung geht, dann geht es um die Spaltung der SPD.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 22:08
von DarkLightbringer
sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jan 2018, 21:58)

Was Oskar Lafontaine meint, ist ganz einfach die Absorption von SPD-Mitgliedern und Abgeordneten. Es bleibt jetzt abzuwarten, was der SPD-Sonderparteitag bringt. Sollte es ein (knappes) Pro für Koalitionsverhandlungen geben, wird ein Teil abwandern. Sollte es dagegen ein NEIN geben, die Bundesspitze und Teile Bundestagsfraktion sich aber nicht um das NEIN des Parteitags scheren und trotzdem in Koalitionsverhandlungen gehen, dann wird die Rechnung von Oskar Lafontaine aufgehen.
Wenn es hier um Spaltung geht, dann geht es um die Spaltung der SPD.
Aber das will die Linke doch schon immer, SPD-Wähler abgraben. Seit mehr als 25 Jahren in der Opposition im Bund. Dort fällt sie schon gar nicht mehr auf.

Und Lafontaine zieht selbst im Saarland nicht mehr, wie er ja selbst eingesehen hat. Die Schlagrichtung dürfte Kipping und Bartsch gelten, auch inhaltlich.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 23:43
von sünnerklaas
DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jan 2018, 22:08)

Aber das will die Linke doch schon immer, SPD-Wähler abgraben. Seit mehr als 25 Jahren in der Opposition im Bund. Dort fällt sie schon gar nicht mehr auf.

Und Lafontaine zieht selbst im Saarland nicht mehr, wie er ja selbst eingesehen hat. Die Schlagrichtung dürfte Kipping und Bartsch gelten, auch inhaltlich.
Für Oskar Lafontaine geht es um etwas anderes: dem geht's darum, Schröder und Müntefering eins auszuwischen, am Ende gegenüber den beiden als Sieger dazustehen.
Aus historischer Sicht hat Oskar Lafontaine am Ende ja auch das Duell mit Helmut Kohl gewonnen. Lafontaine wurde 1990 zwar nicht Kanzler, aber Kohl steht als überführter Lügner da.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 01:12
von DarkLightbringer
sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jan 2018, 23:43)

Für Oskar Lafontaine geht es um etwas anderes: dem geht's darum, Schröder und Müntefering eins auszuwischen, am Ende gegenüber den beiden als Sieger dazustehen.
Aus historischer Sicht hat Oskar Lafontaine am Ende ja auch das Duell mit Helmut Kohl gewonnen. Lafontaine wurde 1990 zwar nicht Kanzler, aber Kohl steht als überführter Lügner da.
Dieses originelle Duell ist aber ein Weilchen her.

Die >>Süddeutsche<< meint, Lafontaines national gefärbter Sozialismus soll die schwarzen Schäfchen am rechten Rand einfangen.
Auf den ersten Blick wirkt die Idee auch wenig ernst zu nehmend. Denn bis Lafontaines Anhänger in der Linken mit zermürbten Sozialdemokraten oder versprengten Grünen eine neue linke Partei gründen, dürfte Oskar Lafontaine etwa 130 Jahre alt sein. Lustig allerdings ist sein Vorstoß nicht. Denn der Hinweis auf eine neue Gangart im Kampf gegen rechts verrät, wo die Reise hingehen soll: zu einer Bewegung, die Wähler einsammelt, die am rechten Rand des linken Spektrums abhandenkommen und jetzt AfD wählen. Ihnen soll, so ist das zu verstehen, entgegengekommen werden.
http://www.sueddeutsche.de/politik/link ... -1.3825955

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 01:55
von Der General
Zunächst einmal möchte ich dazu Raten, die Analysen von Lafontaine Richtig und komplett zu lesen und nicht aus dem Zusammenhang der Berichterstattung mancher Medien!

Das Plädoyer und die Idee halte ich für äußerst interessant und ist keinesfalls als Lächerlich zu bewerten. Die Zeiten ändern sich und gerade aktuell schreitet diese Politisch sehr schnell voran !

Ich sehe zum Beispiel DIE LINKE als die Wahre SPD, wobei letztere Partei Ihre Ideologie mit Schröder, Müntefering und Co. völlig über Bord geworfen hat. Nur daraus ist ja die Heutige DIE LINKE entstanden und bis Heute ist diese LINKE der Grund für den Absturz der SPD. Wäre DIE LINKE nicht entstanden, hätte die SPD automatisch 10% mehr und Stände bei ca. 30%.... das sollte man nicht vergessen.

Leider gehört zur Wahrheit aber auch dazu, dass die Partei DIE LINKE über die Jahre gesehen, es nicht geschafft hat genügend Stimmen zu gewinnen um im Bund eine grössere Rolle zu spielen. Dazu muß man aber auch sagen, dass eine Rot/Rot/Grün Regierung eine Mehrheit hatte und es an den SPD Betonköpfen gescheitert ist Mehrheitsfähig zu sein.

Dennoch kann man mit einem Ergebnis von 9 bis 11% nicht wirklich mitmischen und schon gar nicht eine Neue "Linke Volkspartei" werden.

Ich denke das hat Lafontaine verstanden und will mehr :) Die Idee, LINKE Strömungen der einzelnen Parteien, vorwiegend bei SPD und Grüne, im Verbund mit vielen LINKEN, zu bündeln ist sehr gut und entspricht auch dem Zeitgeist bezüglich des Erstarken von Rechts.

Viele, sehr viele finden z.B. Sahra Wagenknecht für eine sehr gute Politikerin, wählen diese aber nicht weil sie in der falschen Partei ist.

Fazit: Ein NEUES starkes LINKSBÜNDNIS in Form einer Neuen Partei, mit einer Wagenknecht an der Spitze hätte großes Potenzial ..... und auch meine Stimme :thumbup:

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 02:21
von twilight
Finde ich toll, zwei Linksparteien, jede erhält dann 4.6% bei der nächsten BTW und man hat endlich Ruhe vor diesen Sauhaufen.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 02:49
von DarkLightbringer
Der Personenkult um Sahra Wagenknecht wird innerhalb der Linken eher kritisch gesehen. Sogar die Antikapitalistische Linke (AKL) geht auf Distanz.

Seit dem Wahlabend streitet die Linke darüber, wie man die bessere SPD sein und gleichzeitig AfD-Wähler zurück holen kann. Womöglich kann man beides nicht.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 08:01
von sünnerklaas
DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jan 2018, 01:12)

Dieses originelle Duell ist aber ein Weilchen her.

Die >>Süddeutsche<< meint, Lafontaines national gefärbter Sozialismus soll die schwarzen Schäfchen am rechten Rand einfangen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/link ... -1.3825955

Oskar Lafontaine geht's ums Prinzip und ums Lebenswerk. Das treibt ihn an. Und dann ist da die Idee der Volkspartei - das ist die Linkspartei im Osten der Republik schon immer gewesen. Eine Partei, in der eine Menge Platz ist.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 09:02
von twilight
sünnerklaas hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:01)

Oskar Lafontaine geht's ums Prinzip und ums Lebenswerk. Das treibt ihn an. Und dann ist da die Idee der Volkspartei - das ist die Linkspartei im Osten der Republik schon immer gewesen. Eine Partei, in der eine Menge Platz ist.
Seit 460 000 Linkswäler zur AfD übergelaufen sind, ist wahrlich eine Menge Platz.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 09:08
von pikant
Der General hat geschrieben:(17 Jan 2018, 01:55)


Fazit: Ein NEUES starkes LINKSBÜNDNIS in Form einer Neuen Partei, mit einer Wagenknecht an der Spitze hätte großes Potenzial ..... und auch meine Stimme :thumbup:
das bringt rein gar nichts, wenn ehemalige Waehler der Linkspartei nun die neue Partei Linksbuendnis waehlen - so was ist eine Fantomdiskussion und Schnapsidee, denn Linke aus anderen Parteien haben ja diesem Vorschlag von Lafo schon ein klare Absage erteilt und auch innerhalb der Linkspartei ist dieser Vorschlag mehr als umstritten.

ein Linksbuendnis bringt nur was, wenn mann da staerker als die CDU:CSU werden kann und wenn alle Linken in diesem Buendnis aufgehen, dann fehlt der Koalitionspartner.

ist ne Diskussion wie BGE fuer den Stammtisch ohne realen Hintergrund verwirklicht zu werden.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 09:29
von schokoschendrezki
Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:11)

Nein, die Partei Die Linke hat bei der letzten Bundestagswahl sogar leicht dazu gewonnen. Es sind auch sehr viele Leute in die Partei eingetreten, darunter etliche jüngere Leute. Was nur schlimm ist, ist die Abwanderung Tausender voriger Linken-Wähler zur AfD. Umso mehr zählt der zahlenmäßige Zugewinn für die Linke. Was mir nur fehlt, ist ein deutliches und gemeinsames Auftreten der Linken gegen ganz Rechts, und das so, dass es viele mitreißt. Daran fehlts, und das vor allem "in der Fläche", in Berlin scheint es fast noch eher zu klappen, auch mal Leute zu mobilisieren.
Jupp. Ja. Bislang war es so, dass die deutsche Partei "Die Linke" sich im Großen und Ganzen und jedenfalls in der Mehrheit angenehm vom wieder- oder neu entdeckten Nationalismus anderer europäischer sich "links" gebender Parteien unterschied. Großer Problempunkt und (für mich) totales, absolutes, durch nichts überwindbares Ausschlusskriterium für Wahl oder gar Mitgliedschaft: Der - wenn auch nur in kleinen Teilen - herrschende Antisemitismus. Und das geht, glaube ich, nicht nur mir so. Die jüngere und jüngste Entwicklung prägt sich mir vor allem durch den von Figuren wie LaFontaine oder Wagenknecht ebenfalls wieder- oder auch neu entdeckten Nationalismus aus einer EU-kritischen Position heraus. Tschüss Linke, kann ich da nur sagen. Und der andere wichtige (jedoch ganz und gar nicht neue) kritische Punkt ist der (vor allem skandinavisch geprägte) Sozialdemokratismus, der - wie sonst nur noch der deutsche Faschismus - von einer geistigen Nähe zu eugenischen Gedanken geprägt ist. Das geht nun wirklich gar nicht. Es ist nicht nur so, dass es in Schweden noch bis in die Mitte der 70er gesetzmäßige Zwangssterilisationen für angeblich unwertes Leben gab (bis 1976 62000 Fälle!) und dass sich bekannte sozialdemokratisch veranlagte Persönlichkeiten wie die Nobelpreisträger Alva und Gunnar Myrdal ganz ausdrücklich aus einer sozialdemokratischen Position heraus für (wörtlich!) "schonungslose Sterilisierungsverfahren" um (wiederum wörtlich!) "hochgradig lebensuntaugliche Individuen auszusondern" (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8777129.html). ... Es ist auch so, dass noch bis 2012 (!) die andere, dunkle Seite der schwedischen Freizügigkeit gegenüber Transsexuellen darin bestand, dass sie sich zwangsweise sterilisieren lassen mussten, um als solche vom Staat anerkannt zu werden. Unter anderem Hanekes Spielfilm "Das weiße Band" beschäftigt sich mit diesem nordeuropäischen protestantisch geprägten Zweckmäßigkeits-Inhumanismus. Ich kann aus alldem nur die Schlussfolgerung Distanz! ziehen. Unbedingte Distanz! Kaum anders als zu "Rechts". Wie es ein erklärter ganz großer Israel-Freund und Abtreibungsgegner wie der thüringische MP Ramelow unter den Genossen aushält ist mir ein Rätsel. Aber immerhin. Er hält gewissermaßen die Tür einen Spalt offen.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 09:36
von schokoschendrezki
DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jan 2018, 01:12)

Dieses originelle Duell ist aber ein Weilchen her.

Die >>Süddeutsche<< meint, Lafontaines national gefärbter Sozialismus soll die schwarzen Schäfchen am rechten Rand einfangen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/link ... -1.3825955
Wirds auch. Und es wird die, die erstmal grundsätzlich offen sind für Linksliberalismus endgütlig, gründlich und für immer als Sympathisanten vertreiben!

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 15:09
von Der General
pikant hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:08)

das bringt rein gar nichts, wenn ehemalige Waehler der Linkspartei nun die neue Partei Linksbuendnis waehlen - so was ist eine Fantomdiskussion und Schnapsidee, denn Linke aus anderen Parteien haben ja diesem Vorschlag von Lafo schon ein klare Absage erteilt und auch innerhalb der Linkspartei ist dieser Vorschlag mehr als umstritten.

ein Linksbuendnis bringt nur was, wenn mann da staerker als die CDU:CSU werden kann und wenn alle Linken in diesem Buendnis aufgehen, dann fehlt der Koalitionspartner.

ist ne Diskussion wie BGE fuer den Stammtisch ohne realen Hintergrund verwirklicht zu werden.
Kann sein das das eine Schnapsidee ist. Auf der anderen Seite hat man gesehen wie die Afd entstanden ist. Damals verstand man das auch alles als lächerlich usw...

Politik ist schnelllebig und es entscheiden immer Themen und wer weiß schon wie es mit der SPD Zukünftig aussieht. Meine Prognosen und auch die Umfragen bzw. Wahlergebnisse sind nicht gerade gut. Die SPD ist auf gutem Wege sich als Volkspartei abzuschaffen !

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 15:18
von pikant
Der General hat geschrieben:(17 Jan 2018, 15:09)

Kann sein das das eine Schnapsidee ist. Auf der anderen Seite hat man gesehen wie die Afd entstanden ist. Damals verstand man das auch alles als lächerlich usw...

Politik ist schnelllebig und es entscheiden immer Themen und wer weiß schon wie es mit der SPD Zukünftig aussieht. Meine Prognosen und auch die Umfragen bzw. Wahlergebnisse sind nicht gerade gut. Die SPD ist auf gutem Wege sich als Volkspartei abzuschaffen !
ja und? , bringt aber der Linkspartei nichts - 2005 hatte die SPD 34% und Linke 9%, heute SPD 20% und Linke 9% - Unterschied nur mit anderen Namen, aber das hat ja auch nicht geholfen.
die Linke hat es in 12 Jahren nicht geschafft groesser zu werden und das trotz 14% Verluste der SPD in diesem Zeitraum und dann soll eine neue linke Sammlungsbewegung 30% bekommen und noch mehr.......

kein Wunder, dass fuehrende Politiker der Linkspartei Lafo eine Absage erteilt haben, da will ich von SPD-links und Gruen-links gar nicht sprechen.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 15:57
von Der General
pikant hat geschrieben:(17 Jan 2018, 15:18)

ja und? , bringt aber der Linkspartei nichts - 2005 hatte die SPD 34% und Linke 9%, heute SPD 20% und Linke 9% - Unterschied nur mit anderen Namen, aber das hat ja auch nicht geholfen.
die Linke hat es in 12 Jahren nicht geschafft groesser zu werden und das trotz 14% Verluste der SPD in diesem Zeitraum und dann soll eine neue linke Sammlungsbewegung 30% bekommen und noch mehr.......

kein Wunder, dass fuehrende Politiker der Linkspartei Lafo eine Absage erteilt haben, da will ich von SPD-links und Gruen-links gar nicht sprechen.
Deine Rechnung ist so nicht ganz Richtig. Die Linke hatte 2009 (dank Schröder) fast 12% (11,9) und ab diesem Zeitpunkt ging es mit der SPD stetig nach unten. Sehr viele von der SPD, darunter viele Politiker die Anfangs zum Führungsgremium der Linkspartei gehörten wechselten die Partei !

Ab 2013 kam eine Partei dazu nämlich die AfD und besonders bei der letzten Wahl zog diese viele stimmen ab, nicht nur von der Partei Die Linke. Somit ist Dein Vergleich nicht Aussagekräftig und hinkt.

Eine komplett Neue "LINKE" Partei mit guten Politikern hätte meiner Meinung nach durchaus Potenzial in Deutschland, natürlich Langfristig gesehen und nicht von Heute auf Morgen umsetzbar. Eine Mehrheit von Mitte links gab es doch bereits im Bundestag.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 16:40
von DarkLightbringer
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:36)

Wirds auch. Und es wird die, die erstmal grundsätzlich offen sind für Linksliberalismus endgütlig, gründlich und für immer als Sympathisanten vertreiben!
Je mehr Parteien im Bundestag sind, um so enger wird es halt auch. Nicht zuletzt wird es eben auf Inhalte ankommen, wenngleich viele Anhänger der Sahra Wagenknecht auf ihre Schaufenster-Funktion setzen.

Die Grünen haben sich relativ gut aufgestellt, als "linke Mitte", wie Hofreiter sagt. Wenn die SPD progressiver wird, besetzt sie das Thema der sozialen Gerechtigkeit. Die Linke ist sich im internen Machtkampf uneins, was sich inhaltlich an der Frage der internationalistischen versus nationalen Betrachtungsweise aufhängt.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 16:47
von jorikke
Der General hat geschrieben:(17 Jan 2018, 15:57)

Deine Rechnung ist so nicht ganz Richtig. Die Linke hatte 2009 (dank Schröder) fast 12% (11,9) und ab diesem Zeitpunkt ging es mit der SPD stetig nach unten. Sehr viele von der SPD, darunter viele Politiker die Anfangs zum Führungsgremium der Linkspartei gehörten wechselten die Partei !

Ab 2013 kam eine Partei dazu nämlich die AfD und besonders bei der letzten Wahl zog diese viele stimmen ab, nicht nur von der Partei Die Linke. Somit ist Dein Vergleich nicht Aussagekräftig und hinkt.

Eine komplett Neue "LINKE" Partei mit guten Politikern hätte meiner Meinung nach durchaus Potenzial in Deutschland, natürlich Langfristig gesehen und nicht von Heute auf Morgen umsetzbar. Eine Mehrheit von Mitte links gab es doch bereits im Bundestag.
Diesen Satz von dir:" Sehr viele von der SPD, darunter viele Politiker, die anfangs zum Führungsgremium der Linkspartei gehörten, wechselten die Partei." , verstehe ich nicht.
Welcher SPD Politiker gehörte zum Führungsgremium der Linken?
Ich verstehe dich doch so gerne.
Mach mal Licht an.

Re: Lafontaine plädiert für neue Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 18:05
von Selina
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:29)

Jupp. Ja. Bislang war es so, dass die deutsche Partei "Die Linke" sich im Großen und Ganzen und jedenfalls in der Mehrheit angenehm vom wieder- oder neu entdeckten Nationalismus anderer europäischer sich "links" gebender Parteien unterschied. Großer Problempunkt und (für mich) totales, absolutes, durch nichts überwindbares Ausschlusskriterium für Wahl oder gar Mitgliedschaft: Der - wenn auch nur in kleinen Teilen - herrschende Antisemitismus. Und das geht, glaube ich, nicht nur mir so. Die jüngere und jüngste Entwicklung prägt sich mir vor allem durch den von Figuren wie LaFontaine oder Wagenknecht ebenfalls wieder- oder auch neu entdeckten Nationalismus aus einer EU-kritischen Position heraus. Tschüss Linke, kann ich da nur sagen. Und der andere wichtige (jedoch ganz und gar nicht neue) kritische Punkt ist der (vor allem skandinavisch geprägte) Sozialdemokratismus, der - wie sonst nur noch der deutsche Faschismus - von einer geistigen Nähe zu eugenischen Gedanken geprägt ist. Das geht nun wirklich gar nicht. Es ist nicht nur so, dass es in Schweden noch bis in die Mitte der 70er gesetzmäßige Zwangssterilisationen für angeblich unwertes Leben gab (bis 1976 62000 Fälle!) und dass sich bekannte sozialdemokratisch veranlagte Persönlichkeiten wie die Nobelpreisträger Alva und Gunnar Myrdal ganz ausdrücklich aus einer sozialdemokratischen Position heraus für (wörtlich!) "schonungslose Sterilisierungsverfahren" um (wiederum wörtlich!) "hochgradig lebensuntaugliche Individuen auszusondern" (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8777129.html). ... Es ist auch so, dass noch bis 2012 (!) die andere, dunkle Seite der schwedischen Freizügigkeit gegenüber Transsexuellen darin bestand, dass sie sich zwangsweise sterilisieren lassen mussten, um als solche vom Staat anerkannt zu werden. Unter anderem Hanekes Spielfilm "Das weiße Band" beschäftigt sich mit diesem nordeuropäischen protestantisch geprägten Zweckmäßigkeits-Inhumanismus. Ich kann aus alldem nur die Schlussfolgerung Distanz! ziehen. Unbedingte Distanz! Kaum anders als zu "Rechts". Wie es ein erklärter ganz großer Israel-Freund und Abtreibungsgegner wie der thüringische MP Ramelow unter den Genossen aushält ist mir ein Rätsel. Aber immerhin. Er hält gewissermaßen die Tür einen Spalt offen.
Diese von dir aufgezählten Beispiele sind die absolute Ausnahme in der Linken. Wären das Massenerscheinungen, könnte ich auch nix Gutes mehr am Linkssein finden. Nein, die meisten sind weder Nationalisten noch Antisemiten. Und solche Zwangssterilisationen befürwortet auch kein einziger aus meinem Umfeld. Nee, da haste offenbar immer mit den falschen "Linken" zu tun oder lässt dich von einer - leider fast als schick zu bezeichnenden - Mainstream-Meinung über die Linke leiten. Und Abtreibungsgegner zu sein, ist unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen kein Kunststück. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Alleine die Frauen sollen darüber entscheiden können, ob sie ein Kind austragen oder nicht. Alles andere ist finsterstes Mittelalter.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 18:13
von Watchful_Eye
Ich bin zumindest ziemlich sicher, dass gerade die potentiell sehr umfassenden Wählerschichten im Osten überwiegend lieber einen etwas "nationaleren" Kurs hätten. Und damit meine ich jetzt nicht "Nazi-National", aber eben eher im Sinne von Lafontaine und Wagenknecht als im Sinne von Kipping. Auch die Vorgängerpartei SED war ja bekanntlich nicht allzu konsequent in ihrer Ablehnung des Nationalen, was man daran erkennen kann, dass nationales Gedankengut im Osten heutzutage weiter verbreitet ist als im Westen.

Ich sehe 2 Gefahren:
a) Eine linke Partei, die sich durch einen explizit nationalorientierteren Kurs unterscheidet, läuft Gefahr, von NPD-nahen Rechten unterwandert zu werden, denen die AfD nicht sozialistisch genug ist. Man unterschätzt das; auch das rechte Lager ist in dieser Frage nicht geeint.
b) Eine weitere Schwächung des linken Lagers insgesamt, was im Anbetracht des starken rechten Gegengewichts fatal wäre. Wenn sich die Linke nach der Trennung von Linkspartei und SPD nochmal aufspaltet, könnte es dazu führen, dass am Ende beide Parteien nicht die 5%-Hürde schaffen - und wenn die SPD weiterhin so schwach bleibt, haben wir am Ende gar überhaupt keine starke linke Vertretung im Bundestag mehr.

Grundsätzlich sind mir Politiker wie Lafontaine und Wagenknecht aber durchaus sympathisch. "Open Borders" dürfte sich in der Konsequenz, wie es die Linke fordert, nicht mit einem starken Sozialstaat vereinbaren lassen.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 18:55
von Selina
Es geht um eine starke linke Sammlungsbewegung, nicht um eine neue Partei. Die Linken, die diese Diskussion in den eigenen Reihen gerade anschieben, wollen keine Spaltung der Partei Die Linke, sondern im Gegenteil eine Stärkung, um dem Rechtsruck mehr entgegensetzen zu können. Eine große linke Bewegung, der sich viele anschließen, die aber über die Partei Die Linke hinausgeht, kann auch durchaus mal "nur" temporär und zielorientiert sein, zum Beispiel, um die Neue Rechte wieder zurückzudrängen. Das kann ich nur befürworten.

Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 20:06
von 3x schwarzer Kater
Selina hat geschrieben:(17 Jan 2018, 18:55)

... kann auch durchaus mal "nur" temporär und zielorientiert sein, zum Beispiel, um die Neue Rechte wieder zurückzudrängen. Das kann ich nur befürworten.
.... ziemlich unsinnig. Eine Partei soll primär gute Politik machen. Darum geht es und nicht darum andere "zurückzudrängen".