Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Moderator: Moderatoren Forum 2
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Interessant in diesem Zusammenhang das Interview mit Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag.
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Eine galante Koketterie mit der Vergangenheit.Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:46)
Interessant in diesem Zusammenhang das Interview mit Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag.
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- Der General
- Beiträge: 9780
- Registriert: Do 12. Sep 2013, 00:37
- user title: Ungefährlicher Gefährder
- Wohnort: NRW
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:46)
Interessant in diesem Zusammenhang das Interview mit Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag.
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
Das "linken" Bashing der letzten Seiten hier im Strang ist einfach nur noch Lachhaft
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
seine Meinung zur AfD teile ich, seine Meinung ueber die frans. Politik nicht mal im Ansatz.Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:46)
Interessant in diesem Zusammenhang das Interview mit Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag.
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
in beiden Laendern verliert aber die gesamte Linke seit Jahren und SPd und Linke in Deutschland sind zusammen seit 2005 auf dem absteigenden Ast - Linke stagniert und SPd verliert immer dramatischer.
seit 2005 sind es nun 14%, davon auf das Haben der Linkspartei 0.5%
da laueft was schief in links, wenn die Waehler sich ein anderes Lager aussuchen....
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Es geht aber nicht um die Linke, sondern um Lafontaine und seine "Bewegung".Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:46)
Interessant in diesem Zusammenhang das Interview mit Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag.
Zitat:
Alle, die von außen über unsere Kontroversen befinden, sollten eines nicht außer acht lassen: Bei der Bundestagswahl haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis einer Partei links von der SPD seit 1949 erreicht, nach 2009. Wenn die LINKE kontrovers über die Zukunftsfragen diskutiert, sehe ich das als einen Vorzug. Ich war schon einmal in einer Partei, in der kaum diskutiert wurde, deren Ende kennen wir.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... t-nie.html
Katja Kipping hat jedenfalls klar erkannt, daß derartige Veranstaltungen auf eine One-Man-Show hinauslaufen. Ob Lafontaine tatsächlich der Charismatiker ist, für den er sich hält, darf jedenfalls bezweifelt werden.
- yogi61
- Beiträge: 58351
- Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
- user title: Jugendbeauftragter
- Wohnort: Bierstadt von Welt
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Aber das ist doch nicht neu, passiert in jedem Strang der sich mit der Linken befasst. Hier gibt es zig Experten,die meinen sie hätten Ahnung oder wüssten was linke Politik ausmacht.Der General hat geschrieben:(23 Jan 2018, 13:25)
Das "linken" Bashing der letzten Seiten hier im Strang ist einfach nur noch Lachhaft
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Ja, aber nix Neues, wie auch yogi61 gerade richtig sagte.Der General hat geschrieben:(23 Jan 2018, 13:25)
Das "linken" Bashing der letzten Seiten hier im Strang ist einfach nur noch Lachhaft
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Wenn die Linke mal die Macht haben sollte, wird das sicher verboten. Geben Sie die Hoffnung einfach nicht auf.Der General hat geschrieben:(23 Jan 2018, 13:25)
Das "linken" Bashing der letzten Seiten hier im Strang ist einfach nur noch Lachhaft
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Wenn hier jemand die Linke kritisieren darf, dann entweder Team Sahra oder Team Katja.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
dieser Zickenkampf innerhalb der Linkspartei ist langweilig.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2018, 15:14)
Wenn hier jemand die Linke kritisieren darf, dann entweder Team Sahra oder Team Katja.
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Ein wenig schon, zumal die Zinnsoldaten der Partei sich kaum eine eigene Meinung zutrauen mögen.pikant hat geschrieben:(23 Jan 2018, 15:18)
dieser Zickenkampf innerhalb der Linkspartei ist langweilig.
Der >>Tagesspiegel<< will es indes nicht auf einen Zickenkrieg reduziert wissen:
http://www.tagesspiegel.de/themen/agend ... 74432.htmlIhr innerparteilicher Rückhalt hält sich in Grenzen. Wichtigster Stichwortgeber ist ihr Ehemann Lafontaine, mit streitbaren Thesen zur Asylpolitik, die bei manchen in der Partei den Eindruck einer „AfD light“ wecken. Das Ehepaar sucht die Kontroverse in der Europapolitik, hat ein entspanntes Verhältnis zu russischen Propagandamedien und macht zuweilen auch vor dem Querfront-Milieu nicht halt.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
dieser innerparteischen Fluegelkampfe oedet doch nur noch an - ich erwarte mir von der Linkspartei serioese, gute Konzepte um den Anstieg der Afd der Rechtsextremen in Deutschland abzumildern und ins Gegenteil umzukehren, stattdessen inhaltlose Debatten ueber eine neue Sammlungsbewegung.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2018, 15:28)
Ein wenig schon, zumal die Zinnsoldaten der Partei sich kaum eine eigene Meinung zutrauen mögen.
Der >>Tagesspiegel<< will es indes nicht auf einen Zickenkrieg reduziert wissen: http://www.tagesspiegel.de/themen/agend ... 74432.html
die Linkspartei kam mal viel progessiver rueber, heute sind es lahme Gauele mit den alten Themen.
Zeit fuer einen Generationenwechsel auch dort!
- schokoschendrezki
- Beiträge: 19263
- Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
- user title: wurzelloser Kosmopolit
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Nee. Es ist gar kein "Bashing". Zumindest ist mir auf den letzten Seiten kein Bashing-Beitrag aufgefallen. Wenn jemand - ich greife das nur mal exemplarisch und beispielhaft heraus - schreibt:Der General hat geschrieben:(23 Jan 2018, 13:25)
Das "linken" Bashing der letzten Seiten hier im Strang ist einfach nur noch Lachhaft
Dann ist das kein "Bashing" sondern eine differenzierte Sicht. Völlig unabhängig davon, ob das in dem Fall nun sachlich richtig ist oder nicht. "Bashing" bedeutet "Draufhauen" ... Die etwas Intelligenteren, die das natürlich erkennen, behelfen sich mit der schönen bewährten Formel vom "angemaßten Expertentum", um Kritik an dieser Lafontaine/Wagenknecht-Inititaitive zu diskreditieren. Auch kaum etwas anderes als dieser ausgeleierte "Deutungshoheit-in-Anspruchnahme"-Vorwurf der Rechtspopulisten. Jeder einzelne Beitrag eines jeden Users dieses Forums ist sowohl ein "angemaßtes Expertentum" als auch die "Inanspruchnahme einer Deutungshoheit". Was denn sonst? So. Hach, Das hat gutgetan ...... seine Meinung zur AfD teile ich, seine Meinung ueber die frans. Politik nicht mal im Ansatz.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Hör mal, in aller Freundschaft gesagt, bleibt mal auf dem Teppich.Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 15:02)
Ja, aber nix Neues, wie auch yogi61 gerade richtig sagte.
Am heftigsten werden hier die ganz Rechten - zu recht - angegriffen.
Dann folgen, aber schon etwas entfernt, die Angriffe auf die Linken.
Im mittleren Segment schwabbelt es, je nach Gusto, so hin und her.
...alles ziemlich ausgeglichen.
Unverständlich für mich, warum die, die sich vom Mainstream am meisten absetzen wollen, gleichzeitig Naturschutz für sich reklamieren.
Zusammenfassung:
Mir geht der weinerliche Wehklagen auf den Sack.
Selbstvertrauen geht anders.
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Ich korrigiere: Das weinerliche Wehklagenjorikke hat geschrieben:(23 Jan 2018, 18:38)
Hör mal, in aller Freundschaft gesagt, bleibt mal auf dem Teppich.
Am heftigsten werden hier die ganz Rechten - zu recht - angegriffen.
Dann folgen, aber schon etwas entfernt, die Angriffe auf die Linken.
Im mittleren Segment schwabbelt es, je nach Gusto, so hin und her.
...alles ziemlich ausgeglichen.
Unverständlich für mich, warum die, die sich vom Mainstream am meisten absetzen wollen, gleichzeitig Naturschutz für sich reklamieren.
Zusammenfassung:
Mir geht der weinerliche Wehklagen auf den Sack.
Selbstvertrauen geht anders.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Es interessiert mich immer wie aufmerksam meine Texte gelesen werden.
Deshalb der kleine Text.
Du hast bestanden.
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
jorikke hat geschrieben:(23 Jan 2018, 20:20)
Es interessiert mich immer wie aufmerksam meine Texte gelesen werden.
Deshalb der kleine Test.
Du hast bestanden.
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Meinst du "Test"?jorikke hat geschrieben:(23 Jan 2018, 20:20)
Es interessiert mich immer wie aufmerksam meine Texte gelesen werden.
Deshalb der kleine Text.
Du hast bestanden.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
[quote="jorikke"](23 Jan 2018, 20:20)
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Ok, du hast bestanden
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
1:0 für dich.
Jeder schwächelt mal.
Von mir hätte ich das allerdings nicht erwartet.
Shit happens.
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Juergen Trittin hat sich nun auch eine Meinung gebildet:
'Sahra Wagenknecht sabbelt von einer Sammlungsbewegung, tut aber alles um die Kraefte links der Mitte zu spalten. Das ist das Letzte, was die politische Linke jetzt braucht'
Trittin warum er Jamaika verhandelt:
'Zur Zeit gibt es keine Mehrheit jenseits der Union, die Kraefte links der Mitte liegen unter 40% - Es gibt im Moment fuer schwarz-gruen keine Mehrheit, deshalb mussten wir Jamaika verhandeln'
so eine Aussage nennt sich Pragmatismus.
'Sahra Wagenknecht sabbelt von einer Sammlungsbewegung, tut aber alles um die Kraefte links der Mitte zu spalten. Das ist das Letzte, was die politische Linke jetzt braucht'
Trittin warum er Jamaika verhandelt:
'Zur Zeit gibt es keine Mehrheit jenseits der Union, die Kraefte links der Mitte liegen unter 40% - Es gibt im Moment fuer schwarz-gruen keine Mehrheit, deshalb mussten wir Jamaika verhandeln'
so eine Aussage nennt sich Pragmatismus.
- schokoschendrezki
- Beiträge: 19263
- Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
- user title: wurzelloser Kosmopolit
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: Lafontaine plädiert für neue linke Volkspartei
Gestern hörte ich eine Besprechung zu dem Buch "Für einen anderen Populismus" des belgischen Historikers "David van Reybrouck". Es ist im Original bereits 2008 in Belgien erschienen. In Deutsch erst August 2017 veröffentlicht. (Was schon mal interessant ist). Reybrouck sieht sich selbst als typischen linksliberalen Mainstream-"Diplom-Demokrat". Und beschreibt seine Sicht auf "die Menschen" als Student und junger Mensch am Beispiel des Aufenthalts in einem belgischen Badeort folgendermaßen (Ich schreib gleich, was das mit dem Thread-Thema zu tun hat):
In der Besprechung dazu heißt es nun an einer Stelle
Ich musste mir diesen Beitrag vier oder fünf mal nacheinander über Kopfhörer anhören und so in mich hineinlachen, dass mir die Augen tränten und die Leute in der S-Bahn mich komisch anschauten ...
Für Anhänger und Mitglieder der Partei "Die Linke" mag eine solche zynisch-ironische Sicht ja vielleicht nicht so lustig sein. Aber es stimmt doch: Immer sucht man sich eine Gruppe, die man meint, beschützen zu müssen. Und zu der man in fast keinem Fall selbst gehört. Früher waren es die "Arbeiter", das Proletariat. Mal abgesehen von Ernst Thälmann gehörte kaum jemand der führenden Links-Figuren zu dieser Schicht. Dann irgendwann das "palästinensische Volk". Und so weiter. Nun will man mit einer "linken Volkspartei" den Ausgeschlossenen helfen. Das konnte Reybrouck vor zehn Jahren natürlich noch nicht wissen. aber diese Vision einer "linken Volkspartei" aus Teilen der SPD, der Linken und Grünen ist ziemlich genau das, was der Autor unter einem "anderen Populismus" verstand. Die böse Ahnung ist, dass dahinter nicht tatsächlich Menschenliebe, Humanismus und "Solidarität" steht. Sondern schlicht und einfach die Suche nach einem "Volk" (im Sinne einer "Menschenmenge"), die einem Macht und Einfluss sichert.
Und die Bilanz des Rezensenten lautet denn auch:
Das Erfrischende nun besteht darin, dass er diese links-elitäre Haltung selbstironisch-kritisch sieht. Und deshalb eben einen "anderen Populismus" fordert. Im wörtlichen Sinne. Eine Politik, die sich um genau diese so beschriebenen Menschen kümmert.Was für eine traurige Prozession! Fünfzigjährige mit monströsen Wampen, die an Waffeltüten mit schnell schmelzendem Pistazieneis schlabberten. Frauen mit ganz offensichtlich wasserstoffblondiertem Haar: Von oben sahen wir die schwarzen Furchen auf ihren Scheiteln. Kinder, die fast genauso fettleibig waren wie die aufblasbaren Krokodile, die sie heulend hinter sich her schleiften. Männer in Bermudas, obwohl sie längst keine Bermudas mehr tragen dürften. Tattoos, Tangas, Titten, prall vor Silikon. Fritten mit Gulaschsauce, im Hochsommer!
In der Besprechung dazu heißt es nun an einer Stelle
"Für die Sozialisten", so der Autor, "ist der emanzipierte Arbeiter eine Art Frankensteins Monster, das sich gegen seinen Schöpfer wandte, als es auf eigenen Beinen stehen konnte. Die Linke nahm sich nun einer neuen, prekären Gruppe von Bedürftigen an: der Migranten, was die Kluft zwischen den akademisierten Sozialisten und den Arbeitern nur noch erweiterte. Dass eine neue Generation von Sozialisten dem einheimischen Arbeiter dann auch noch "Rassismus" vorwarf, weil er es wagte, sich kritisch über das multikulturelle Ideal zu äußern, sorgte für einen wahren Exodus."
Als deutscher Leser kann man sich leicht vorstellen, wie Sarah Wagenknecht und auch mancher linker Sozialdemokrat beim Lesen dieser Zeilen den Stift zieht, sie fett unterstreicht und ein Ausrufezeichen an den Rand der Seite malt.
Ich musste mir diesen Beitrag vier oder fünf mal nacheinander über Kopfhörer anhören und so in mich hineinlachen, dass mir die Augen tränten und die Leute in der S-Bahn mich komisch anschauten ...
Für Anhänger und Mitglieder der Partei "Die Linke" mag eine solche zynisch-ironische Sicht ja vielleicht nicht so lustig sein. Aber es stimmt doch: Immer sucht man sich eine Gruppe, die man meint, beschützen zu müssen. Und zu der man in fast keinem Fall selbst gehört. Früher waren es die "Arbeiter", das Proletariat. Mal abgesehen von Ernst Thälmann gehörte kaum jemand der führenden Links-Figuren zu dieser Schicht. Dann irgendwann das "palästinensische Volk". Und so weiter. Nun will man mit einer "linken Volkspartei" den Ausgeschlossenen helfen. Das konnte Reybrouck vor zehn Jahren natürlich noch nicht wissen. aber diese Vision einer "linken Volkspartei" aus Teilen der SPD, der Linken und Grünen ist ziemlich genau das, was der Autor unter einem "anderen Populismus" verstand. Die böse Ahnung ist, dass dahinter nicht tatsächlich Menschenliebe, Humanismus und "Solidarität" steht. Sondern schlicht und einfach die Suche nach einem "Volk" (im Sinne einer "Menschenmenge"), die einem Macht und Einfluss sichert.
Und die Bilanz des Rezensenten lautet denn auch:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 808d70.mp3Die bittere Lehre der jüngeren Geschichte ist, dass ein guter Teil der Menschen, die David van Reybrouck dereinst auf der belgischen Strandpromenade an sich vorbeiziehen sah, eben nicht nur schlecht aussieht sondern auch hässlich denkt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)