Alexyessin hat geschrieben:(27 Nov 2017, 16:54)
Wo denn? In den USA wird das nur aufgefangen, weil sie teilweise alles bis ins kleinste Detail demokratisiert haben.
Das Defacto-Zweiparteiensystem der USA ist unserem meiner Ansicht nach überlegen.
Zum ersten ist es einfacher Regierungen abzuwählen, was unglaublich wichtig ist, da, wenn man mit der einen Koalition verliert, nicht mit einer anderen weiterregieren kann.
Trotz großer Unzufriedenheit und hohen Verlusten der Regierungsparteien, können die weitermachen. So sollte es nicht sein.
Zweitens sorgt unserer Verhältniswahlrecht für eine riesige Verschwendung menschlicher Energie. Selbst die kompetentesten Linken werden wohl nie Regierungsverantwortung
bekommen, sondern müssen sich auf Redehalten im Bundestag beschränken. Wenn es jetzt zwei Parteien gäbe, könnten diese mit Mitte-Links-Kräften die Demokraten bilden und würden mit großer Wahrscheinlichkeit auch mal die Regierung bilden. Ihre Energie würde aufgenommen und zu (bescheidenen) Veränderungen führen.
Drittens werden die Unterschiede zwischen den Parteien künstlich vergrößert. Jede im Bundestag vertretene Partei hat gerechtfertigte Anliegen, für die man sich engagieren könnte. Da hätte jetzt gerne von der CSU, das von der SPD, dieses von der AfD, den Programmpunkt von den Linken finde ich gut, bei den Grünen gefällt mir gar nichts, einiges bei der FDP finde ich gut. Wenn ich jetzt politisch aktiv sein möchte, für wen engagiere ich mich da jetzt? Ok, die Grünen nicht, aber trotzdem soll ich mich dann für eine entscheide, mit der ich gerade knapp am meisten übereinstimme? Was sich im Laufe der Zeit natürlich auch ändern kann, zudem scheint es klug, über die anderen ja kaum etwas gutes zu sagen, obwohl ich ja in Teilen deren Punkte gut finde sogar besser als die, der Partei in der ich gerade bin.
Hätten wir das politische System der USA könnte ich mich einfach für die Republikaner entscheiden, aber mit unserem in Bayern noch für die CSU, aber sonst?