Machtkampf bei den Linken

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imp
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Machtkampf bei den Linken

Beitrag von imp »

Den Linken ist offenbar ihr doch ganz passables Wahlkampfergebnis zu Kopf gestiegen. Kaum ist die Wahl vorbei, wird gezankt wie im Sandkasten. Bundesgeschäftsführer Höhn will hinschmeißen, Bundesvorsitzende Katja Kipping will einen Sitz im Fraktionsvorstand, nicht gewählt sondern als Parteichefin. Sie arbeitet sich massiv an Sahra Wagenknecht ab, laut Umfragen neben Gysi und Ramelow die einzige überhaupt irgendwie populäre Figur der Linken. Auch der andere Parteichef Björn Riexinger, den sowieso kein Schwein kennt, ist wohl sauer, dass man Wagenknecht nicht einfach loswerden kann. Der soll froh sein, dass er überhaupt im Bundestag ist. Kipping träumt von einer Partei, die die Grünen in den Großstädten im Kampf um politikferne Wohlfühlhipster übertrumpft und die Sorgen des allgemeinen Pöbels, vor allem auf dem Land, nicht so sehr thematisiert. Wagenknecht dagegen steht für eine Bauch-Linke, die wie Österreichs Politiker Pilz auch beim Asyl nicht allein von der Kanzel predigt, sondern auch dem Volk nachplappert, ansonsten Einkommen vor Freiheit setzt. Es sind allerdings Nuancen, die zu Grabenkämpfen aufgebläht werden, keine echten Gegensätze. So ist auch die Abarbeitung der jüngeren Garde an dem zweiten Fraktions-Chef Bartsch vor allem ein Generationenbruch und ein Kampf um die schönen Plätze, bevor die Falten kommen. Bartsch ruft zur Besonnenheit auf, Wagenknecht ist in der komfortablen Position, schweigen zu können, weil die anderen sich verkämpfen. Derweil sind viele Detailfragen und Strategiethemen vor der Wahl unter den Teppich gekehrt worden. Viel zu tun, aber stattdessen: Streit.

Nachdem die Linke im halben Osten mitregiert, einen Ministerpräsidenten und zahlreiche Landräte, Bürgermeister und Ratskoalitionen aufbietet, ist ihr der Nimbus der Protestpartei abhanden gekommen. Die Volkspartei Ost verliert ein Stück weit den Kontakt zu den Milieus, die nicht schon von allen anderen umgarnt sind. Das kann problematisch werden, auch wenn in den traditionell schwachen Bundesländern eine gewisse Normalisierung einkehrt.

Zerlegt sich die Linke oder gibt es eine kurze schmerzhafte Weichenstellung? Sind Kipping und ihr blasser Platzhalter auf dem Männer-Slot noch haltbar als Chefs?
Zuletzt geändert von imp am Di 17. Okt 2017, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Neandertaler
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Sole.survivor@web.de.
Hab ich da was verpaßt?
"Bundesgeschäftsführerin Bärbel Höhn" ...?
war die nicht mal bei den GRÜNEN?
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JJazzGold
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von JJazzGold »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Oct 2017, 09:52)

Hallo Sole.survivor@web.de.
Hab ich da was verpaßt?
"Bundesgeschäftsführerin Bärbel Höhn" ...?
war die nicht mal bei den GRÜNEN?

Ein Freud'scher, es handelt sich um Matthias Höhn. Der hat seinen Rücktritt angedroht.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:03)


Ein Freud'scher, es handelt sich um Matthias Höhn. Der hat seinen Rücktritt angedroht.
Meinte er nicht auch, dass Steve Jobs noch lebt?
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von schokoschendrezki »

Matthias Höhn ist der Bundesgeschäftsführer der Linken und will demnächst zurücktreten.

ah .. wurde schon richtiggestellt.

Wirklich interessant ist übrigens die Parallele zu Frankreich. Mit Melenchon und seinem Unbeugsamen Frankreich formiert sich auch dort eine Art linksnationalistische/linkspopulistische Bewegung. Ähnlich wie die um "Fremdarbeiter"-LaFontaine. Ich hatte letztens überraschenderweise gelesen, dass sich Melenchon bei der Gründung von La France insoumise direkt auf eine Kooperation mit LaFontaine berufen habe. Und soweit ich es überblicke stehen dem sozusagen realo-Linke gegenüber.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:03)


Ein Freud'scher, es handelt sich um Matthias Höhn. Der hat seinen Rücktritt angedroht.
Pardon. Aber die hört auch auf. https://www.derwesten.de/staedte/oberha ... 55888.html
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:13)

Matthias Höhn ist der Bundesgeschäftsführer der Linken und will demnächst zurücktreten.

ah .. wurde schon richtiggestellt.

Wirklich interessant ist übrigens die Parallele zu Frankreich. Mit Melenchon und seinem Unbeugsamen Frankreich formiert sich auch dort eine Art linksnationalistische/linkspopulistische Bewegung. Ähnlich wie die um "Fremdarbeiter"-LaFontaine. Ich hatte letztens überraschenderweise gelesen, dass sich Melenchon bei der Gründung von La France insoumise direkt auf eine Kooperation mit LaFontaine berufen habe. Und soweit ich es überblicke stehen dem sozusagen realo-Linke gegenüber.
Es wäre sehr überspitzt, Lafontaine auf Nationalismus festzulegen - ähnlich wie Pilz in Österreich, der ein Programm vorlegt, von dem sich NEOS und KPÖ noch einiges abgucken könnten. Lafontaine hat im Wesentlichen gesagt, dass man die Ängste der Leute ernst nehmen muss und dass man bei der Zuwanderung realistisch sein soll. Auch seine eigentlich ziemlich belanglose uralte "Fremdarbeiter"-Rede drehte sich vorrangig um Fragen der Globalisierung und ist wenig geeignet, ihn als Ausländerfeind hinzustellen. Der Konflikt in der Linken scheint sich auch sehr darum zu drehen, dass Kipping genervt ist, weil sie außerhalb ihrer Seilschaften keiner wirklich mag, die Wählerschaft schon gar nicht.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:18)

Es wäre sehr überspitzt, Lafontaine auf Nationalismus festzulegen - ähnlich wie Pilz in Österreich, der ein Programm vorlegt, von dem sich NEOS und KPÖ noch einiges abgucken könnten. Lafontaine hat im Wesentlichen gesagt, dass man die Ängste der Leute ernst nehmen muss und dass man bei der Zuwanderung realistisch sein soll. Auch seine eigentlich ziemlich belanglose uralte "Fremdarbeiter"-Rede drehte sich vorrangig um Fragen der Globalisierung und ist wenig geeignet, ihn als Ausländerfeind hinzustellen. Der Konflikt in der Linken scheint sich auch sehr darum zu drehen, dass Kipping genervt ist, weil sie außerhalb ihrer Seilschaften keiner wirklich mag, die Wählerschaft schon gar nicht.
Überhaupt nicht. Einer der passenden Kommentare dazu:
Die Binnenwahrnehmung ist die einer Partei, die Humanismus und Internationalismus zu ihren besten Tugenden zählt und die die Sorge beschleicht, Wagenknecht beraube sie des Vornehmsten, was sie habe. Nur so auch sind Wutausbrüche wie jener von Berlins Landesvorsitzender Katina Schubert zu erklären, die beklagte, Wagenknecht werde immer wieder „die gleiche Scheiße“ erzählen.
So ist es. Und "die Ängste der Leute ernst nehmen" ist auch nur eine der Umschreibungen für das, was man eigentlich "Populismus" zu nennen hat. Der Schwenk hin zum Vaterländischen wird das Ende der Linken sein. Weil jegliche spezifische Programmatik sich im populistischen Nebel auflöst.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:23)

Überhaupt nicht. Einer der passenden Kommentare dazu:
Frau Schubert hat sich am Anfang ihrer Parteikarriere, als sie als Vorzeige-Gesicht für die damals schwachbrüstige Westpartei aufgebaut wurde, gegen den damaligen Flügel um Zimmer, Dehm und eben Wagenknecht verkämpft, später weitgehend erfolglos an Lafontaine abgearbeitet. Ihr angeblicher Liberalismus drückt sich in ihrer Anzeige gegen Wikipedia gut aus. Sie ist genau das nicht, was Wagenknecht ist: Beliebt bei der breiteren Öffentlichkeit. Sie gehört zu jenem Kreis um Kipping, der für eine stark an Studenten und gut versorgten Milieus orientierte Partei steht. Deshalb ist es kein Wunder, dass sie mit dem Erfolg von Bartsch und Wagenknecht, den Vertretern von "Volkspartei Ost" (Bartsch) und "Verlierer-Klientelismus" (Wagenknecht) fremdelt.
Der Schwenk hin zum Vaterländischen wird das Ende der Linken sein.
Der Schwenk zum Vaterländischen war bei den Linken vor vielen Jahren schon abgelehnt. Weckesser, Ostrowski & co standen für diese Linie. Sie sind letztlich ausgetreten. Man darf eine vernünftige Befassung mit ökonomischen Zusammenhängen nicht verwechseln mit einer Frontstellung gegen Ausländer. Das sagt sogar der absolut nicht Wagenknecht-nahe Jan Korte.

Interessant in dem Zusammenhang: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5455168/

Thomas Seibert ist Vorstand des Kipping-nahen "Institut solidarische Moderne" und lanciert am Wahlsonntag ein Interview, in dem er ohne einen einzigen konkreten Vorhalt Wagenknecht in Verbindung mit Rassismus bringt. Sehr originell. Leider sehr durchschaubar, man schaue nur mal auf die Kommentare und die kritischen Nachfragen des Reporters.
Zuletzt geändert von imp am Di 17. Okt 2017, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Alpha Centauri »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(17 Oct 2017, 09:42)

Den Linken ist offenbar ihr doch ganz passables Wahlkampfergebnis zu Kopf gestiegen. Kaum ist die Wahl vorbei, wird gezankt wie im Sandkasten. Bundesgeschäftsführerin Bärbel Höhn will hinschmeißen, Bundesvorsitzende Katja Kipping will einen Sitz im Fraktionsvorstand, nicht gewählt sondern als Parteichefin. Sie arbeitet sich massiv an Sahra Wagenknecht ab, laut Umfragen neben Gysi und Ramelow die einzige überhaupt irgendwie populäre Figur der Linken. Auch der andere Parteichef Björn Riexinger, den sowieso kein Schwein kennt, ist wohl sauer, dass man Wagenknecht nicht einfach loswerden kann. Der soll froh sein, dass er überhaupt im Bundestag ist. Kipping träumt von einer Partei, die die Grünen in den Großstädten im Kampf um politikferne Wohlfühlhipster übertrumpft und die Sorgen des allgemeinen Pöbels, vor allem auf dem Land, nicht so sehr thematisiert. Wagenknecht dagegen steht für eine Bauch-Linke, die wie Österreichs Politiker Pilz auch beim Asyl nicht allein von der Kanzel predigt, sondern auch dem Volk nachplappert, ansonsten Einkommen vor Freiheit setzt. Es sind allerdings Nuancen, die zu Grabenkämpfen aufgebläht werden, keine echten Gegensätze. So ist auch die Abarbeitung der jüngeren Garde an dem zweiten Fraktions-Chef Bartsch vor allem ein Generationenbruch und ein Kampf um die schönen Plätze, bevor die Falten kommen. Bartsch ruft zur Besonnenheit auf, Wagenknecht ist in der komfortablen Position, schweigen zu können, weil die anderen sich verkämpfen. Derweil sind viele Detailfragen und Strategiethemen vor der Wahl unter den Teppich gekehrt worden. Viel zu tun, aber stattdessen: Streit.

Nachdem die Linke im halben Osten mitregiert, einen Ministerpräsidenten und zahlreiche Landräte, Bürgermeister und Ratskoalitionen aufbietet, ist ihr der Nimbus der Protestpartei abhanden gekommen. Die Volkspartei Ost verliert ein Stück weit den Kontakt zu den Milieus, die nicht schon von allen anderen umgarnt sind. Das kann problematisch werden, auch wenn in den traditionell schwachen Bundesländern eine gewisse Normalisierung einkehrt.

Zerlegt sich die Linke oder gibt es eine kurze schmerzhafte Weichenstellung? Sind Kipping und ihr blasser Platzhalter auf dem Männer-Slot noch haltbar als Chefs?
Politikferne Wohlfühlhippster????? :?:

Es gibt ja auch bekanntlich unpolitische Bauerntrottel.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:36)

Politikferne Wohlfühlhippster????? :?:

Es gibt ja auch bekanntlich unpolitische Bauerntrottel.
Das ist aber ein anderes Klientel, das für die Linken auch so wie sie heute aufgestellt sind schwer zu erreichen ist. Die wählen eher CSU oder CDU, wobei ich die Bezeichnung Trottel eher ungünstig finde vom werberischen Aspekt her.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

Das gleiche haben die grünen auch schon hinter sich.

Und mir persönlich ist es völlig egal, ob sich die SED-PDS-Linke-Postkommunisten jetzt völlig aufreiben oder abgewählt in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, sie haben sich und Ziele längst überholt und gehören auf den Schutthaufen der politischen Geschichte Deutschlands.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Alpha Centauri »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:40)

Das ist aber ein anderes Klientel, das für die Linken auch so wie sie heute aufgestellt sind schwer zu erreichen ist. Die wählen eher CSU oder CDU, wobei ich die Bezeichnung Trottel eher ungünstig finde vom werberischen Aspekt her.
Das lustige ist ja dass womöglich die Bauernpartei CSU mit den Grünen in einer Regierung ist.

Auf die verbalen Schlammschlachten, freue ich mich jetzt schon.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:47)

Das lustige ist ja dass womöglich die Bauernpartei CSU mit den Grünen in einer Regierung ist.

Auf die verbalen Schlammschlachten, freue ich mich jetzt schon.
Die Grünen sind auch eine Klientelpartei für eine bestimmte Teilgruppe der Landwirte, wie du sie nennst, Bauern.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Selina »

Naja, man sollte nun auch nicht übertreiben. In der Partei Die Linke gibt es immer mal personelle Rangeleien und auch Meinungsverschiedenheiten zu bestimmten Fragen. Das ist aber in jeder Partei der Fall. Die CSU und die CDU machen es regelmäßig vor, wie das geht. Auch bei den Grünen ist nicht alles in Butter und bei der SPD schon gar nicht. Die haben alle ihre Flügelkämpfe. Mal mehr, mal weniger heftig. Diese Diskussionen und "Kämpfe" transparent zu machen, ist eher ein gutes Zeichen für die Demokratie. Was die Linke trotzdem unbedingt braucht, ist eine Stärkung ihres sozialkritischen Profils. Auch muss sie einen deutlich hör- und spürbaren Platz ganz vorne einnehmen, wenn es um das Zurückdrängen der Neurechten in diesem Land geht. Da ist mir die Partei viel zu zaghaft und zu wenig hörbar. Das wissen die Führungsleute aber auch alle und daran werden sie arbeiten. Da bin ich ganz sicher.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Moses hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:40)

Das gleiche haben die grünen auch schon hinter sich.

Und mir persönlich ist es völlig egal, ob sich die SED-PDS-Linke-Postkommunisten jetzt völlig aufreiben oder abgewählt in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, sie haben sich und Ziele längst überholt und gehören auf den Schutthaufen der politischen Geschichte Deutschlands.
Ob die SPD alles links abdecken kann, da habe ich so meine leisen Zweifel
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:49)

Naja, man sollte nun auch nicht übertreiben. In der Partei Die Linke gibt es immer mal personelle Rangeleien und auch Meinungsverschiedenheiten zu bestimmten Fragen. Das ist aber in jeder Partei der Fall.
Dass der Parteivorstand direkt nach einer - leidlich erfolgreichen - Wahl Bedingungen stellt, bei denen der Generalsekretär nicht mehr mitspielen mag und die beiden Spitzenkandidaten drohen, in der Fraktionsführung nicht mehr mitzuwirken ist schon eine der etwas härteren Spielarten von innerem Gezänk. Das sieht man auch in der CDU/CSU so nicht oft.
Was die Linke trotzdem unbedingt braucht, ist eine Stärkung ihres sozialkritischen Profils. Auch muss sie einen deutlich hör- und spürbaren Platz ganz vorne einnehmen, wenn es um das Zurückdrängen der Neurechten in diesem Land geht. Da ist mir die Partei viel zu zaghaft und zu wenig hörbar. Das wissen die Füührungsleute aber auch alle und daran werden sie arbeiten. Da bin ich ganz sicher.
Ich bin auch sicher, dass es in der Linken Kräfte gibt, die sich nicht auf die - sicher nicht ganz unberechtigten - Orchideenthemen von liberalen Wohlstandsmilieus (Teil der Grünenwähler) und habitueller Avantgarde (Teil der damaligen Piratenwähler) kaprizieren wollen, sondern diese nur im Verbund mit sozialen Fragen für die breite Mehrheit thematisieren wollen. Ich denke auch, dass der Gegensatz zwischen Befassung mit Brot-und-Butter-Themen (Bartsch, Wagenknecht) und Elfenbeinturm (Kipping, Seibert, Brie) hier für Zwecke des Postenkampfes überhöht wird. Die Presse klatscht natürlich, würde ich als Redakteur auch. Die Linken werden sich schon berappeln. Aber diese Zurschaustellung von Kulturlosigkeit disqualifiziert sie auch für viele, die ihnen vielleicht rein sachlich näher stehen als sie merken.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:55)

Ob die SPD alles links abdecken kann, da habe ich so meine leisen Zweifel
Die gute alte Sozialdemokratie, gestärkt in Kämpfen und geläutert an der macht - wer sonst kann sich wirklich um den linken Rand kümmern?
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:49)

Naja, man sollte nun auch nicht übertreiben. In der Partei Die Linke gibt es immer mal personelle Rangeleien und auch Meinungsverschiedenheiten zu bestimmten Fragen. Das ist aber in jeder Partei der Fall. Die CSU und die CDU machen es regelmäßig vor, wie das geht. Auch bei den Grünen ist nicht alles in Butter und bei der SPD schon gar nicht. Die haben alle ihre Flügelkämpfe. Mal mehr, mal weniger heftig. Diese Diskussionen und "Kämpfe" transparent zu machen, ist eher ein gutes Zeichen für die Demokratie. Was die Linke trotzdem unbedingt braucht, ist eine Stärkung ihres sozialkritischen Profils. Auch muss sie einen deutlich hör- und spürbaren Platz ganz vorne einnehmen, wenn es um das Zurückdrängen der Neurechten in diesem Land geht. Da ist mir die Partei viel zu zaghaft und zu wenig hörbar. Das wissen die Führungsleute aber auch alle und daran werden sie arbeiten. Da bin ich ganz sicher.
Das sind nur vielleicht nicht einfach Flügelkämpfe und persönliche Anfeindungen. Die Linke muss sich wahrscheinlich ganz grundsätzlich entscheiden: Will sie eine Fürsprecherin der sozial Schwachen, der Lohnabhängigen, Arbeitslosen usw. sein oder will sie im politischen Spektrum einen bestimmten Raum ausfüllen. In Frankreich tobt gerade ein symbolischer Kampf um Beibehaltung oder Entfernung der EU-Flagge. Der Linke Mélenchon will sie entfernen lassen und bekommt dafür Beifall von LePen. Aber alle die, die das als Wähler honorieren, werden am Ende für "das Original", also den FN stimmen. Und nicht für die Linken, die vorgeben, die "Sorgen der Leute" ernst zu nehmen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:15)

Pardon. Aber die hört auch auf. https://www.derwesten.de/staedte/oberha ... 55888.html
Mich stört das nicht, ich weiß ja dank möglichst regelmäßiger Zeitungslektüre wen du meinst.

Die Grabenkämpfe bei der Die Linke waren latent immer vorhanden. Nur zur Bundestagswahl herrscht ein Camouflage Burgfrieden. Die Option, sich jetzt in der Opposition deutlich bemerkbar zu machen, ist wesentlich geringer geworden. Dazu kommt die andauernde Erfolglosigkeit im Bund. Da knirscht es mal wieder intern.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:49)

Naja, man sollte nun auch nicht übertreiben. In der Partei Die Linke gibt es immer mal personelle Rangeleien und auch Meinungsverschiedenheiten zu bestimmten Fragen. Das ist aber in jeder Partei der Fall. Die CSU und die CDU machen es regelmäßig vor, wie das geht. Auch bei den Grünen ist nicht alles in Butter und bei der SPD schon gar nicht. Die haben alle ihre Flügelkämpfe. Mal mehr, mal weniger heftig. Diese Diskussionen und "Kämpfe" transparent zu machen, ist eher ein gutes Zeichen für die Demokratie. Was die Linke trotzdem unbedingt braucht, ist eine Stärkung ihres sozialkritischen Profils. Auch muss sie einen deutlich hör- und spürbaren Platz ganz vorne einnehmen, wenn es um das Zurückdrängen der Neurechten in diesem Land geht. Da ist mir die Partei viel zu zaghaft und zu wenig hörbar. Das wissen die Führungsleute aber auch alle und daran werden sie arbeiten. Da bin ich ganz sicher.
da hat also der Oskar Recht gehabt, dass sich die Parteivorsitzenden und die Fraktionsvorsitzenden nicht abkoennen.
Mich wundert dieser Machtkampf schon ein wenig, denn die Partei hat ja so schlecht bei der BTW nicht abgeschnitten.
die recht hohen Verluste im Osten hat man im Westen kompensiert und zum ersten Mal sind so viele Westabgeordnete im Bundestag als vom Osten.

von diesen glorreichen 4 ist fuer mich der Riexinger der Schlestete, denn der kommt beim Waehler nicht an und hat in BAWUE schlimme Ergebnisse im Prozentbereich vorzuweisen.
Bartsch verkoerpert den ostdeutschen Linken, der was umsetzen will und Kipping, Wagenknecht sind im Bereich Attake zu finden und erschrecken ihre Partei ab und an mit neuen Vorschlaegen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Oct 2017, 11:02)

Mich stört das nicht, ich weiß ja dank möglichst regelmäßiger Zeitungslektüre wen du meinst.

Die Grabenkämpfe bei der Die Linke waren latent immer vorhanden. Nur zur Bundestagswahl herrscht ein Camouflage Burgfrieden. Die Option, sich jetzt in der Opposition deutlich bemerkbar zu machen, ist wesentlich geringer geworden. Dazu kommt die andauernde Erfolglosigkeit im Bund. Da knirscht es mal wieder intern.
Ich denke auch, dass da einige jetzt ob ihres vorgerückten Alters ihre nächste, vielleicht letzte Chance, zu Amt und Würden zu kommen, davon ziehen sehen. Insgesamt ist die Kulturlosigkeit in der Auseinandersetzung fast das größere Problem als die Auseinandersetzung selbst. Die Wahl hat die Linke in die komfortable Situation gebracht, über keine Stöckchen springen zu müssen und fröhliche Opposition zu spielen, allerdings - das ist das Problem - neben der ebenfalls oppositionellen SPD als zweite Geige. Wer soll die SPD daran hindern, jene Eliten, die Kipping umgarnen will, selbst mit Worten einzufangen? Dasselbe Problem stellt sich, wenn auch vermindert, bei jenen von der SPD nachhaltig enttäuschten Personen, an die Wagenknecht heran will. Spannend wird es, falls 2019 in Thüringen und Sachsen die Linke nicht reüssiert. Dann ist Kippings Karriere nachhaltig geschädigt - und die Partei vielleicht auch.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Linken kommt der Lieblingsfeind SPD abhanden und auf dem Protestmarkt kann sie nicht so glaubwürdig handeln. Die Entmachtung der Wagenknecht ist überfällig.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Bolero »

In allen Parteien geht es nicht mehr um Politik, sondern nur noch um Macht und Privilegien.
Ich kann mich daran nicht erinnern. :s
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Bolero hat geschrieben:(17 Oct 2017, 12:47)

In allen Parteien geht es nicht mehr um Politik, sondern nur noch um Macht und Privilegien.
Mindestversorgung im Bundestag ist halt nicht jedermanns Sache.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Oct 2017, 11:01)

Das sind nur vielleicht nicht einfach Flügelkämpfe und persönliche Anfeindungen. Die Linke muss sich wahrscheinlich ganz grundsätzlich entscheiden: Will sie eine Fürsprecherin der sozial Schwachen, der Lohnabhängigen, Arbeitslosen usw. sein oder will sie im politischen Spektrum einen bestimmten Raum ausfüllen. In Frankreich tobt gerade ein symbolischer Kampf um Beibehaltung oder Entfernung der EU-Flagge. Der Linke Mélenchon will sie entfernen lassen und bekommt dafür Beifall von LePen. Aber alle die, die das als Wähler honorieren, werden am Ende für "das Original", also den FN stimmen. Und nicht für die Linken, die vorgeben, die "Sorgen der Leute" ernst zu nehmen.
Wobei sich das ja nicht gegenseitig ausschließt. Gerade, weil Die Linke eine Fürsprecherin für die sozial Schwachen sein will und dabei wieder stärker werden muss, wird/muss sie im politischen Spektrum einen bestimmen Raum ausfüllen. Als die SPD aufhörte, wirklich sozialdemokratisch zu sein und sie diese desaströse Agenda 2010 beschloss und tausende ihrer Mitglieder deshalb austraten, blieb ja nur noch Die Linke als soziales Gegengewicht. Nun besinnt sich die Sozialdemokratie (leider bis jetzt nur aus taktischen Gründen) wieder mehr auf ihre eigentliche Rolle, nämlich für den so genannten kleinen Mann da zu sein, und schlüpft in die Opposition. Dort wird es noch viel Theater geben, weil der rechte SPD-Flügel die Annäherung an die Partei Die Linke natürlich nicht will. Dass es in der Linken auch Grabenkämpfe gibt und sich einige Leute absolut nicht riechen können (was nicht nur politische Gründe hat), das ist lange bekannt. Und während ich zum Beispiel Riexinger auch farblos finde, weiß die Kipping schon, wo Bartel den Most holt. Auch mit Gysi wurde nicht immer fair umgegangen, dabei hätte der das Zeug gehabt, ein rot-rot-grünes Bündnis zusammen mit linken Sozialdemokraten und linken Grünen zu organisieren oder mindestens vorzubereiten. Wenn man dem Spiegel und anderen Blättlein glauben soll, dann steht Die Linke ja kurz vor der Spaltung oder dem faktischen Aus. Da würde ich schlicht sagen: Es kommt schon darauf an, wo man sich informiert, will man mehr über diese "Kämpfe" erfahren. Und am Ende ist die Partei ganz und gar nicht. Klärungsprozesse allerdings stehen an.

Zitat:

Wir haben im 10. Jahr unserer Existenz als DIE LINKE das zweitbeste Ergebnis unserer Geschichte erreicht. Das ist ein Erfolg, den wir uns nicht kleinschreiben lassen dürfen. Jahrelang wurde von den Medien über uns geschrieben, dass wir eine überalterte Partei, eine reine Regionalpartei seien, der der Untergang drohe. Nun haben wir bei diesen Wahlen gezeigt, dass wir flächendeckend im Westen, auch im konservativeren Süden, über 5 Prozent und bei den jüngeren Wähler*innen sogar bei 11 Prozent liegen. Das zeigt, wir sind eine bundesweite Partei mit guten Zukunftsperspektiven.

Und weiter unten sagt dann Kipping auch was zu den Querelen und Streitigkeiten in der Partei:

https://www.die-linke.de/start/news-def ... r-politik/
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 13:09)

Wobei sich das ja nicht gegenseitig ausschließt. Gerade, weil Die Linke eine Fürsprecherin für die sozial Schwachen sein will und dabei wieder stärker werden muss, wird/muss sie im politischen Spektrum einen bestimmen Raum ausfüllen. Als die SPD aufhörte, wirklich sozialdemokratisch zu sein und sie diese desaströse Agenda 2010 beschloss und tausende ihrer Mitglieder deshalb austraten, blieb ja nur noch Die Linke als soziales Gegengewicht. Nun besinnt sich die Sozialdemokratie (leider bis jetzt nur aus taktischen Gründen) wieder mehr auf ihre eigentliche Rolle, nämlich für den so genannten kleinen Mann da zu sein, und schlüpft in die Opposition. Dort wird es noch viel Theater geben, weil der rechte SPD-Flügel die Annäherung an die Partei Die Linke natürlich nicht will. Dass es in der Linken auch Grabenkämpfe gibt und sich einige Leute absolut nicht riechen können (was nicht nur politische Gründe hat), das ist lange bekannt. Und während ich zum Beispiel Riexinger auch farblos finde, weiß die Kipping schon, wo Bartel den Most holt. Auch mit Gysi wurde nicht immer fair umgegangen, dabei hätte der das Zeug gehabt, ein rot-rot-grünes Bündnis zusammen mit linken Sozialdemokraten und linken Grünen zu organisieren oder mindestens vorzubereiten. Wenn man dem Spiegel und anderen Blättlein glauben soll, dann steht Die Linke ja kurz vor der Spaltung oder dem faktischen Aus. Da würde ich schlicht sagen: Es kommt schon darauf an, wo man sich informiert, will man mehr über diese "Kämpfe" erfahren. Und am Ende ist die Partei ganz und gar nicht. Klärungsprozesse allerdings stehen an.

Zitat:

Wir haben im 10. Jahr unserer Existenz als DIE LINKE das zweitbeste Ergebnis unserer Geschichte erreicht. Das ist ein Erfolg, den wir uns nicht kleinschreiben lassen dürfen. Jahrelang wurde von den Medien über uns geschrieben, dass wir eine überalterte Partei, eine reine Regionalpartei seien, der der Untergang drohe. Nun haben wir bei diesen Wahlen gezeigt, dass wir flächendeckend im Westen, auch im konservativeren Süden, über 5 Prozent und bei den jüngeren Wähler*innen sogar bei 11 Prozent liegen. Das zeigt, wir sind eine bundesweite Partei mit guten Zukunftsperspektiven.

Und weiter unten sagt dann Kipping auch was zu den Querelen und Streitigkeiten in der Partei:

https://www.die-linke.de/start/news-def ... r-politik/
Kipping scheint Sportlerin zu sein, denn sie spricht in ihrem Beitrag 'von einem unfairen Foul gegen ihre Partei im Wahlkampf'
das hoert bestimmt der Oskar gerne und wird wohl bald in Springer darauf antworten, wo er ja jahrelang gutes Geld fuer seine Kommentare bekam zusammen mit Gauweiler.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Oct 2017, 11:39)

Der Linken kommt der Lieblingsfeind SPD abhanden und auf dem Protestmarkt kann sie nicht so glaubwürdig handeln. Die Entmachtung der Wagenknecht ist überfällig.
das Problem der Linkspartei ist nun, dass diese die Fuehrung in der Opposition verloren hat und nun die schwaechste Opppositionskraft im Bundestag sein wird.
die SPD wird nach links ruecken und das wird fuer die Linkspartei dann nicht einfacher um dieses Drittel an Waehlerstimmen zur ringen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Selina »

Oder: SPD und Linke gehen zusammen. Erstmal "nur" in der Opposition. Das wird - wie ich oben schon schrieb - ein schweres "Gefecht" werden, bis es soweit ist. Ein Zusammengehen ist jedoch nicht ausgeschlossen. Zumindest in existenziellen Fragen könnte man sich durchaus einigen. In Punkt eins, dem Kampf gegen den Nationalismus und den grassierenden Rechtspopulismus, sind sie sich schon heute einig.
Zuletzt geändert von Selina am Di 17. Okt 2017, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Olympus »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:04)

Oder: SPD und Linke gehen zusammen. Erstmal "nur" in der Opposition. Das wird - wie ich oben schon schrieb - ein schweres "Gefecht" werden, bis es soweit ist. Ein Zusammengehen ist jedoch nicht ausgeschlossen. Zumindest in existenziellen Fragen könnte man sich durchaus einigen. Denn vor allem im Kampf gegen die Rechtspopulisten und Rechtsradikalen sind sie sich schon heute einig.
Da sind sich alle einig. Zum Glück. Selbst FDP und CSU. Radikalität löst nie Probleme. Die Vergangenheit zeigt das deutlich.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Selina »

Ja, zumal es um faschistoide Radikalität geht. Nebenbei: Hatte oben noch mal was korrigiert, was mir wichtig erschien, Olympus.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:04)

Oder: SPD und Linke gehen zusammen. Erstmal "nur" in der Opposition. Das wird - wie ich oben schon schrieb - ein schweres "Gefecht" werden, bis es soweit ist. Ein Zusammengehen ist jedoch nicht ausgeschlossen. Zumindest in existenziellen Fragen könnte man sich durchaus einigen. In Punkt eins, dem Kampf gegen die Rechtspopulisten und Rechtsradikalen, sind sie sich schon heute einig.
Koalition in der Opposition oder gleich Fusion?
Immerhin koennen Linkspartei und SPD bald auf die gruenen Waehler blicken, die von Jamaika nicht so viel halten und laut letzter Umfrage sind das immerhin 25% der gruenen Waehler.
Und im Nichtwaehlerbereich kann man bestimmt auch noch Waehler mit linkem Gedankengut finden.

Ich glaube zudem, dass Jamaika die soziale Flanke offen laesst und eher ein Programm schreibt, dass von den Wirtschafsverbaenden kommen koennte.
Das muss ja nicht schlecht sein, aber in die offene Flanke muessen dann SPD und Linkspartei rein.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Cat with a whip »

Hoffe ja dass es gelingt den dauermediale Rampensau Wagenknecht abzusondern, dann hat die Linke ein klares Profil.

Die Entscheidung ist überfällig.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Der General »

Moses hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:40)

Das gleiche haben die grünen auch schon hinter sich.

Und mir persönlich ist es völlig egal, ob sich die SED-PDS-Linke-Postkommunisten jetzt völlig aufreiben oder abgewählt in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, sie haben sich und Ziele längst überholt und gehören auf den Schutthaufen der politischen Geschichte Deutschlands.
Träum schön weiter :D

Ich finde es völlig in Ordnung, dass man Positionen und Ziele, sowie Personen nach Wahlen neu verhandelt. Das man sich streitet zeigt deutlich, dass diese Partei noch lebt und nicht wie die SPD versucht alles wegzulächeln mit Null Konsequenzen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

Der General hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:24)

Träum schön weiter :D

Ich finde es völlig in Ordnung, dass man Positionen und Ziele, sowie Personen nach Wahlen neu verhandelt. Das man sich streitet zeigt deutlich, dass diese Partei noch lebt und nicht wie die SPD versucht alles wegzulächeln mit Null Konsequenzen.
Hoffnung - die gleiche Hoffnung, die wir Ende der 80ger auch hatten - auch damals wurden die Gegner der Kommunisten als Träumer verlacht . . . .
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Cat with a whip hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:20)

Hoffe ja dass es gelingt den dauermediale Rampensau Wagenknecht abzusondern,
dann hat die Linke ein klares Profil.

Die Entscheidung ist überfällig.
ich finde die Wagenknecht als Rednerin nicht schlecht, auch wenn der Inhalt zu wuenschen uebrig laesst.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:28)

ich finde die Wagenknecht als Rednerin nicht schlecht, auch wenn der Inhalt zu wuenschen uebrig laesst.
Beziehst Du Dich dann in Ihren Reden nur auf die Optik, wenn Du sie - trotz mangelhafter Inhalte - für eine "gute Rednerin" hältst?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Moses hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:33)

Beziehst Du Dich dann in Ihren Reden nur auf die Optik, wenn Du sie - trotz mangelhafter Inhalte - für eine "gute Rednerin" hältst?
Sie bringt rhetorisch gut die falschen Inhalte rueber und ich bin jetzt auf Reden von Katja Suding gespannt.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:36)

Sie bringt rhetorisch gut die falschen Inhalte rueber. . .
da bin ich bei Dir!
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Jetzt droht Wagenknecht mit Ruecktritt , weil sie keinen Sinn und Kraft mehr sieht sich permaent durch Grabenkaempfe der 2 Parteivorsitzenden zu verschleissen.

Macht- und Postenschacher at the best.

da wird gute Unterhaltung zur Zeit geboten.

www.tagesschau.de/inland/linkspartei-153.html

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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Olympus »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:46)

Jetzt droht Wagenknecht mit Ruecktritt , weil sie keinen Sinn und Kraft mehr sieht sich permaent durch Grabenkaempfe der 2 Parteivorsitzenden zu verschleissen.

Macht- und Postenschacher at the best.

da wird gute Unterhaltung zur Zeit geboten.
Politik besteht halt nur noch aus Beseitigung des vermeintlichen Feindes. Dialoge werden immer weniger angewandt.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

Olympus hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:49)

Politik besteht halt nur noch aus Beseitigung des vermeintlichen Feindes. Dialoge werden immer weniger angewandt.
:eek:
ich höre in letzter zeit immer das Gemecker über "Konsens-Soße" . . . hier passt was nicht zusammen :rolleyes:
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:24)



Ich finde es völlig in Ordnung, dass man Positionen und Ziele, sowie Personen nach Wahlen neu verhandelt. Das man sich streitet zeigt deutlich, dass diese Partei noch lebt und nicht wie die SPD versucht alles wegzulächeln mit Null Konsequenzen.
ja jetzt kommt die Wahrheit durch Wagenknecht ans Licht - die beiden Parteivorsitzenden der Linkspartei treiben ein scheinheiliges Spiel.

http://www.tagesschau.de/inland/linkspartei-153.html

laut Wagenknecht sind Kipping und Riexinger nicht zu einer fairen Zusammenarbeit bereit - Showdown
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Moses hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:51)

:eek:
ich höre in letzter zeit immer das Gemecker über "Konsens-Soße" . . . hier passt was nicht zusammen :rolleyes:
der Konsens innerhalb der Linkspartei ist aufgebraucht - jetzt holt man die schweren Waffen raus
die Handlungsfaehigkeit eines Teils der Opposition steht auf dem Spiel - nach der AfD scheint sich auch die Linkspartei als handlungsfaehige Kraft zu verabschieden

alles haengt nun an der SPD.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:55)

der Konsens innerhalb der Linkspartei ist aufgebraucht - jetzt holt man die schweren Waffen raus
die Handlungsfaehigkeit eines Teils der Opposition steht auf dem Spiel - nach der AfD scheint sich auch die Linkspartei als handlungsfaehige Kraft zu verabschieden

alles haengt nun an der SPD.
Wenn das der Erfolg der letzten BTW ist - dann kann ich dem ganzen doch noch was gutes abgewinnen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Olympus »

Moses hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:51)

:eek:
ich höre in letzter zeit immer das Gemecker über "Konsens-Soße" . . . hier passt was nicht zusammen :rolleyes:
Naja. Das Schema ist deutlich zu erkennen.

Würde ich dich "Arschloch" nennen, wärst du schockiert.
Nenne ich dich 5 mal "Arschloch" nimmst du es wütend hin.
Nenne ich dich zum 10 mal "Arschloch" hab ich ein Messer im Rücken.

Nicht das ich dich "Arschloch" nenne. Aber das ist das was gerade Gesellschaftlich passiert. Nationalismus und es ginge einem doch besser, wenn es den anderen einfach nicht gäbe.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Moses »

Olympus hat geschrieben:(17 Oct 2017, 15:01)

Naja. Das Schema ist deutlich zu erkennen.

Würde ich dich "Arschloch" nennen, wärst du schockiert.
Nenne ich dich 5 mal "Arschloch" nimmst du es wütend hin.
Nenne ich dich zum 10 mal "Arschloch" hab ich ein Messer im Rücken.

Nicht das ich dich "Arschloch" nenne. Aber das ist das was gerade Gesellschaftlich passiert. Nationalismus und es ginge einem doch besser, wenn es den anderen einfach nicht gäbe.
Ich vermisse gerade den Zusammenhang zwischen unseren Beiträgen - oder sehe ich ihn einfach nur nicht? :?:
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von pikant »

Olympus hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:49)

Politik besteht halt nur noch aus Beseitigung des vermeintlichen Feindes. Dialoge werden immer weniger angewandt.
in der eigenen Partei sitzt meist der groesste Feind, aber ich verstehe diesen Machtkampf rational nicht.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Olympus »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 15:07)

in der eigenen Partei sitzt meist der groesste Feind, aber ich verstehe diesen Machtkampf rational nicht.
Naja, jeder in solchen Positionen ist auch ein Machtmensch, da wird der eigentliche Weg der Partei auch mal vergessen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!

Beitrag von Cat with a whip »

pikant hat geschrieben:(17 Oct 2017, 15:07)

in der eigenen Partei sitzt meist der groesste Feind, aber ich verstehe diesen Machtkampf rational nicht.
Die weinerliche Wagenknecht scheint ihren Privatkrieg mit der Partei zu führen. Sie kommt emotional nicht damit klar dass ihr nationalistischer Kurs mehrheitlich nicht getragen wird und sogar offen kritisiert wird.
http://www.tagesspiegel.de/politik/bran ... 64602.html
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