Zukunft der CSU

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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:34)

CDU und CSU werden gleichermaßen Verlierer sein und die AfD Gewinner. Mit der FDP würde es dann 4 eher konservative Parteien zur Auswahl geben. Die CSU ahmt die Lega in Italien nach und geht damit ein zu hohes Risiko in der Bundesrepublik ein. Die Zeiten absoluter Mehrheit sind auf Bundeslandebene vorbei. Es wäre viel sinnvoller für die CSU, die guten Beziehungen zwischen Bayern und den Alpenländern, sowie Südtirol im Sinne eine Euregio auszubauen.
Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.

Und die CSU ahmt nicht die Lega nach, sondern eher Macron in Frankreich. Die wenigen Punkte aus dem Masterplan, die bekannt sind, hat auch Macron schon bei sich eingeführt.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Marmelada hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:35)

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14443.html
:D

Würden die Registrierungen in Italien und Griechenland nicht drastisch heruntergefahren werden, wenn alle Registrierten von Deutschland zurückgewiesen werden, was dann wiederum zu leichterem Zugang führte? Oder was genau entgeht mir bei dem genialen CSU-Plan?
Erstens sind die Länder gesetzlich verpflichtet, die Registrierungen zu machen. Natürlich wird man da nicht so genau hinschauen und Flüchtlinge unregistriert nach Norden wandern lassen. Aber das ist nicht das Thema.
Das wichtigste ist, dass man die EU-Grenzen schützt. Es geht ja nicht um die wirklichen und berechtigten Flüchtlinge, sondern um die mittlerweile überwiegenden Flüchtlinge, die eh kein Recht auf Asyl haben. Bei den Schiffen, die Italien abgelehnt hat und die nach Spanien geschickt wurden, war anscheinend unter den mehreren Hundert Flüchtlingen kein einziger aus einem Kriegsgebiet. Aber wenn sie erstmal auf europäischen Boden sind, ist das Dilemma groß. Meistens dürfen diese "Nicht-Flüchtlinge" dann bleiben, belegen sozusagen dann einen Platz eines wirklichen Kriegsflüchtlings.
Es gibt keine andere Möglichkeit, als den Flüchtlingsstaus schon außerhalb von Europa zu prüfen. Und das ist auch eine Forderung der CSU. Merkel dagegen hat dazu in den letzten Jahren überhaupt nichts beigetragen. Gleichzeitig müssen ausreisepflichtige Migranten in allen EU-Ländern schneller abgeschoben werden, auch das verspricht Merkel doch schon seit Jahren, es werden aber jeders Jahr weniger Abschiebungen. Man muss dazu kommen, dass eine Ablehunung in einem EU-Staat für die gesamte EU gilt. Bisher wird ein Asylbewerber in Land A abgelehnt, er wechselt in Land B, da dauert die Asylprüfung wieder ein Jahr, dann wird er abgelehnt, dann wandert er in Land C usw. usw.

Das sind alles Punkte, die mittlerweile bei sehr vielen EU-Ländern gewollt werden, Merkel bleibt aber stur und boykottiert das. Merkel hat Deutschland in der EU schon isoliert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:34)
CDU und CSU werden gleichermaßen Verlierer sein und die AfD Gewinner. Mit der FDP würde es dann 4 eher konservative Parteien zur Auswahl geben. Die CSU ahmt die Lega in Italien nach und geht damit ein zu hohes Risiko in der Bundesrepublik ein. Die Zeiten absoluter Mehrheit sind auf Bundeslandebene vorbei. Es wäre viel sinnvoller für die CSU, die guten Beziehungen zwischen Bayern und den Alpenländern, sowie Südtirol im Sinne eine Euregio auszubauen.
sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:24)
Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.
Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_k%C ... eutschland
Ein mittelfristig unkalkulierbares Risiko für die CSU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:24)

Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.

Und die CSU ahmt nicht die Lega nach, sondern eher Macron in Frankreich. Die wenigen Punkte aus dem Masterplan, die bekannt sind, hat auch Macron schon bei sich eingeführt.
Ich muss zugeben, dass ich kein Fan von diesen(Wir versprechen allen alles, wir sind weder rechts noch links) Macron bin.

Seehofer hat ja bei einer Pressekonferenz zu Kurz gesagt: "Sie haben gerade aus meinem Masterplan zitiert".
Und als sich Merkel mit Macron getroffen hat, hat sich Söder mit Kurz getroffen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:38)

Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_k%C ... eutschland
Ein mittelfristig unkalkulierbares Risiko für die CSU.
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.

Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%

Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)

Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.

Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%

Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
Die CSU würde es sogar, wenn auch knapp zur stärksten Partei im Bund schaffen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:38)
Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_k%C ... eutschland
Ein mittelfristig unkalkulierbares Risiko für die CSU.
sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.
Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%
Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
Das schwer kalkulierbare Risiko für die CSU besteht darin, das Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen als Flächenländer nach wie vor deutliche Unterschiede in ihrer jeweiligen politischen Struktur aufweisen. In einem prosperierenden Land wie Deutschland wird der Umbruch der Parteienlandschaft sich nicht so schnell vollziehen, wie in den Nachbarstaaten. Warum sollte sich die CSU der unterschiedlichen Strukturprobleme im Westen und Osten Deutschlands auf Dauer annehmen wollen? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen und habe als Zugereister die bayerische Mentalität in 20 Jahren irgendwie anders kennengelernt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:31)
Warum sollte sich die CSU der unterschiedlichen Strukturprobleme im Westen und Osten Deutschlands auf Dauer annehmen wollen? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen und habe als Zugereister die bayerische Mentalität in 20 Jahren irgendwie anders kennengelernt.
Es würde sich ja kein Bayer der Strukturprobleme im Westen oder Osten auf Landesebene annehmen. Der CSU´ler in Sachsen wäre dann eben ein CDU´ler aus Sachsen, der die Partei gewechselt hat. Der sagt dann eben nicht "Habe di ehre" und "Servus", sondern "Nüüü, Ei vabibsch". Der kümmert sich dann nicht ums wilde Grillen an der Isar, sondern um das an der Elbe.

Wie war es denn nach der Wende? Da gab es in den neuen Bundesländern auch keine CDU-Politiker, keine FDP-Politker, keine Grünen. Und doch gibt es jetzt dort Landesverbände der jeweiligen Parteien, die sich teils aus ortsansässigen Politikern gespeist haben. Das ist jetzt sogar einfacher, weil man einigermaßen erfahrene Politiker von der Konkurenz bekommen würde, was früher mit der SED nicht ging.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Ich glaube nicht mal, daß die CDU in Bayern überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen würde. Oder besteht in Bayern auch nur im Ansatz ein Interesse an einer weiteren Mitte-Links-Partei, die sich irgendwo zwischen Grünen, SPD und FDP positioniert? Das braucht in Bayern niemand.

Ich würde es aber auch nicht sinnvoll finden, wenn die CSU nun versuchen würde in Sachsen oder Nordrhein-Westfalen CSU-Landesverbände aufzubauen. Die CSU sollte sich dann doch lieber weiterhin auf Bayern beschränken. Ohne den Merkel-Klotz am Bein, könnte man in Bayern auch wieder deutlich über 50% kommen und hätte dann im Bundestag 8 - 9%.
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Ein Terraner
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 14:25)

Ich glaube nicht mal, daß die CDU in Bayern überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen würde. Oder besteht in Bayern auch nur im Ansatz ein Interesse an einer weiteren Mitte-Links-Partei,
Das bisschen Progressivität der CDU als Links auszulegen, der Witz wird immer besser je öfters man ihn hört. :thumbup:
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

rain353 hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:14)

Die CSU würde es sogar, wenn auch knapp zur stärksten Partei im Bund schaffen.
Ganz sicher nicht, denn das bayerische Heimatgedöns, das Söder verbreitet, käme in dieser Form in Norddeutschland ganz sicher nicht an,
das halten ja viele in Bayern schon nicht aus.
Außerdem ist es ein Trugschluss, anzunehmen, die CSU könnte bundesweit auf AfD-Themen setzen, dann wäre sie nämlich ganz schnell weg vom Fenster,
besonders, was die Einstellung dieser Partei zu Europa angeht, von Familien- Gender- und Sozialthemen ganz zu schweigen.
Der bundesdeutsche Wähler ist nicht so blöd, um nicht zu erkennen, dass Seehofer und Söder im Augenblick die AfD-Karte spielen, um in Bayern zu reüssieren und Merkel zu schaden.
Sollten sie erfolgreich die Regierung schreddern, wird das böse Erwachen nicht ausbleiben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

rain353 hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:14)

Die CSU würde es sogar, wenn auch knapp zur stärksten Partei im Bund schaffen.
Einen Schmarrn würde sie. Sie würde dank der Öffnung Bayerns für die CDU dort sogar % an diese verlieren.
Zudem, was soll die CSU mit den anteilig depperten AfD Wählern anfangen? Die sind nach einer Legislaturperiode, in der sie erkennen müssen, dass auch die CSU aus den Bundesländern im Osten kein Land schaffen kann in dem Milch und Honig fließen und Manna vom Himmel fällt, wieder im politisch/gesellschaftlichen Tiefschlaf oder bei der NPD.

Das wäre für die CSU ein wenig einträgliches Potential. So deppert ist selbst der Söder nicht, dass er sich daran die Finger verbrennt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2018, 15:41)

Einen Schmarrn würde sie. Sie würde dank der Öffnung Bayerns für die CDU dort sogar % an diese verlieren.
Zudem, was soll die CSU mit den anteilig depperten AfD Wählern anfangen? Die sind nach einer Legislaturperiode, in der sie erkennen müssen, dass auch die CSU aus den Bundesländern im Osten kein Land schaffen kann in dem Milch und Honig fließen und Manna vom Himmel fällt, wieder im politisch/gesellschaftlichen Tiefschlaf oder bei der NPD.

Das wäre für die CSU ein wenig einträgliches Potential. So deppert ist selbst der Söder nicht, dass er sich daran die Finger verbrennt.
Selbst Strauß musste in den 70ern fürchten, dass es mit der Absoluten Mehrheit in Bayern vorbei gewesen wäre, wäre die CDU im Gegenzug zur bundesweiten Ausbreitung der CSU in Bayern eingezogen. Und Kohl hätte ihm mit Sicherheit einen Aufpasser am Kabinettstisch platziert, der dem Dicken aus Oggersheim direkt und pronto Bericht erstattet hätte.

Hinzu kommt: es gab ja mal einen Versuch, die CSU außerhalb Bayerns zu etablieren. Mit der DSU in der Nachwende-DDR. Der Versuch ist kläglich gescheitert.
Und vor allem: wie stellen sich die CSUler eine bundesweite Ausbreitung der CSU vor? Man stelle sich mal vor, die CSUler ziehen bei einem Hamburger Landesparteitag in die Halle in Krachlederner, bayerischer Trachtenjacke zum Bayerischen Defiliermarsch ein...
Die CSU ist eine Provinzpartei, genauergesagt eine dem Selbstverständnis nach ausschliesslich bayerische Partei.
Wenn die sich bundesweit ausdehnen würden, hätten - sollte alles gut klappen - am Ende die bösen Saupreissen in der Partei das Sagen. Ein Schreckensszenario für jeden echten Bayern... Söder und Hotte Seehofer hätten dann die letzte Bastion Bayerns an die Preissen verhökert. FJS und alle anderen Altvorderen der CSU würden sich im Grabe umdrehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 14:25)

Ich glaube nicht mal, daß die CDU in Bayern überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen würde. Oder besteht in Bayern auch nur im Ansatz ein Interesse an einer weiteren Mitte-Links-Partei, die sich irgendwo zwischen Grünen, SPD und FDP positioniert? Das braucht in Bayern niemand.
Das kommt drauf an, welche Politik man bei der Bayern-CDU vorhätte. Mit Merkel-Kurs hätte man keine Chance, da man sich dann höchstens mit den FW und der SPD rumschlagen würde. Sollte die Koalition jetzt im Bund im Juli scheitern, könnte man bis zu den Wahlen im Oktober weder eine Mannschaft, noch ein Konzept aufbauen. Man würde weit unter der 5%-Hürde bleiben. Langfristig könnte man natürlich die CSU ärgern, allerdings auch nicht mit einer Merkel-Politik. Da müsste dann die CDU eine CSU-Politik machen und hoffen, über eine Personenwahl zu punkten.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 15:56)
Die CSU ist eine Provinzpartei, genauergesagt eine dem Selbstverständnis nach ausschliesslich bayerische Partei.
Die CSU hat existiert zwar nur in Bayern, sie hat aber schon immer den Anspruch gehabt, neben der Landespolitik auch eine bundespolitische Rolle zu spielen und Politik für ganz Deutschland zu betreiben.
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 15:56)
FJS und alle anderen Altvorderen der CSU würden sich im Grabe umdrehen.
FJS würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, wie rot-grün die CDU heute ist und wie die CSU als deren Anhängsel diesen ganzen selbstzerstörerischen Unsinn mit trägt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:00)
Da müsste dann die CDU eine CSU-Politik machen und hoffen, über eine Personenwahl zu punkten.
Das würde aber keinen Sinn machen. Die CSU ist in Bayern so fest verwurzelt, warum sollte dann jemand CDU wählen, wenn er genauso gut CSU wählen kann?

Die CDU könnte in Bayern versuchen die CSU von rechts anzugreifen, aber dort stehen bereits die in Bayern ebenfalls sehr etablierten FW und neuerdings die AfD.

Und der Merkel-Kurs hätte in Bayern auch keine Chance, da könnte man gleich SPD oder Grüne wählen und hätte dort dann dasselbe politische Angebot.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:05)

Die CSU hat existiert zwar nur in Bayern, sie hat aber schon immer den Anspruch gehabt, neben der Landespolitik auch eine bundespolitische Rolle zu spielen und Politik für ganz Deutschland zu betreiben.



FJS würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, wie rot-grün die CDU heute ist und wie die CSU als deren Anhängsel diesen ganzen selbstzerstörerischen Unsinn mit trägt.
Vorsicht - zwischen der Wirtshaus-CSU und der realpolitischen CSU bestand schon zu Strauß-Zeiten ein himmelweiter Unterschied - auch in Sachen Umweltpolitik. Und die Anwerbung von Gastarbeitern ab Mitte der 1950er Jahre sowie das Anwerbeabkommen mit der Türkei war ebenfalls CSU-Politik. Auch die vollmundige Einladung an die Russlanddeutschen - da kam auch in einem erheblichen Maße Problemklientel - war CSU-Politik.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 15:56)

Selbst Strauß musste in den 70ern fürchten, dass es mit der Absoluten Mehrheit in Bayern vorbei gewesen wäre, wäre die CDU im Gegenzug zur bundesweiten Ausbreitung der CSU in Bayern eingezogen. Und Kohl hätte ihm mit Sicherheit einen Aufpasser am Kabinettstisch platziert, der dem Dicken aus Oggersheim direkt und pronto Bericht erstattet hätte.

Hinzu kommt: es gab ja mal einen Versuch, die CSU außerhalb Bayerns zu etablieren. Mit der DSU in der Nachwende-DDR. Der Versuch ist kläglich gescheitert.
Und vor allem: wie stellen sich die CSUler eine bundesweite Ausbreitung der CSU vor? Man stelle sich mal vor, die CSUler ziehen bei einem Hamburger Landesparteitag in die Halle in Krachlederner, bayerischer Trachtenjacke zum Bayerischen Defiliermarsch ein...
Die CSU ist eine Provinzpartei, genauergesagt eine dem Selbstverständnis nach ausschliesslich bayerische Partei.
Wenn die sich bundesweit ausdehnen würden, hätten - sollte alles gut klappen - am Ende die bösen Saupreissen in der Partei das Sagen. Ein Schreckensszenario für jeden echten Bayern... Söder und Hotte Seehofer hätten dann die letzte Bastion Bayerns an die Preissen verhökert. FJS und alle anderen Altvorderen der CSU würden sich im Grabe umdrehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der CSUler per se freudig erregt eine bundesweite CSU wünscht. Es sind wohl eher irgendwelche AfD Wähler ausserhalb Bayerns, die sich die Camouflage CSU für ihre AfD Wahl wünschen. Für die lohnt es sich nicht, über einen bundesweiten Antritt der CSU auch nur ansatzweise nachzudenken, s.o.

Zumal die CSU auch intern ein Kreuzfeuer, ;) , auslösen würde, würde sie diesen absurden Gedanken, der sich langfristig nur negativ auswirken kann, da er das Alleinstellungsmerkmal nimmt, zur Diskussion stellen.

Ein FJS hätte mit der AfD schon längst aufgeräumt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:05)

FJS würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, wie rot-grün die CDU heute ist und wie die CSU als deren Anhängsel diesen ganzen selbstzerstörerischen Unsinn mit trägt.
Ja, die CDU müsste sich wirklich mal wieder auf alte Zeiten besinnen, ein Spitzensteuersatz in der höhe wie ihn Kohl wollte wäre doch mal eine Sache. :thumbup:
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:09)

Vorsicht - zwischen der Wirtshaus-CSU und der realpolitischen CSU bestand schon zu Strauß-Zeiten ein himmelweiter Unterschied - auch in Sachen Umweltpolitik. Und die Anwerbung von Gastarbeitern ab Mitte der 1950er Jahre sowie das Anwerbeabkommen mit der Türkei war ebenfalls CSU-Politik. Auch die vollmundige Einladung an die Russlanddeutschen - da kam auch in einem erheblichen Maße Problemklientel - war CSU-Politik.
;)

http://www.sueddeutsche.de/kultur/csu-w ... -1.4026409
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:08)

Das würde aber keinen Sinn machen. Die CSU ist in Bayern so fest verwurzelt, warum sollte dann jemand CDU wählen, wenn er genauso gut CSU wählen kann?

Die CDU könnte in Bayern versuchen die CSU von rechts anzugreifen, aber dort stehen bereits die in Bayern ebenfalls sehr etablierten FW und neuerdings die AfD.

Und der Merkel-Kurs hätte in Bayern auch keine Chance, da könnte man gleich SPD oder Grüne wählen und hätte dort dann dasselbe politische Angebot.
Man sollte aber nicht vergessen - ohne den Merkel'schen Kurs der asymmetrischen Demobilisierung wäre es 2009, spätestens 2013 Schluss mit der UNIONS-Kanzlerschaft gewesen. Die Inhalte des Leipziger Parteitags 2003 waren im Land nicht mehrheitsfähig - das musste die UNION bei der Bundestagswahl 2005 am Wahlabend schmerzlich feststellen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:00)

Das kommt drauf an, welche Politik man bei der Bayern-CDU vorhätte. Mit Merkel-Kurs hätte man keine Chance, da man sich dann höchstens mit den FW und der SPD rumschlagen würde. Sollte die Koalition jetzt im Bund im Juli scheitern, könnte man bis zu den Wahlen im Oktober weder eine Mannschaft, noch ein Konzept aufbauen. Man würde weit unter der 5%-Hürde bleiben. Langfristig könnte man natürlich die CSU ärgern, allerdings auch nicht mit einer Merkel-Politik. Da müsste dann die CDU eine CSU-Politik machen und hoffen, über eine Personenwahl zu punkten.
Ja sicher, wo sich in der Spiegel Umfrage 58% für einen Verbleib Merkels als Kanzlerin ausgesprochen haben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:23)

Ja sicher, wo sich in der Spiegel Umfrage 58% für einen Verbleib Merkels als Kanzlerin ausgesprochen haben.
Glaubt man den Aussagen mancher, würde in D unzweifelhaft eine Suizid-Epedemie ausbrechen, bekäme man die Kanzlerin nicht weg. ;)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:26)

Glaubt man den Aussagen mancher, würde in D unzweifelhaft eine Suizid-Epedemie ausbrechen, bekäme man die Kanzlerin nicht weg. ;)
Das sind die üblichen Angsthasen. Als ob von der Leyen eine grundsätzlich andere Politik betreiben würde.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:15)
Man sollte aber nicht vergessen - ohne den Merkel'schen Kurs der asymmetrischen Demobilisierung wäre es 2009, spätestens 2013 Schluss mit der UNIONS-Kanzlerschaft gewesen.
Das Konzept der asymmetrischen Demobilisierung dient einfach nur dem Machterhalts als Selbstzweck und ist damit eigentlich vollkommen unpolitisch. Wer politisch denkt, möchte nicht einfach nur Macht um Macht zu haben, sondern um seine Überzeugungen in die Realität umzusetzen zu können.

Was nutzt es denn, wenn die CDU zwar die Kanzlerschaft hat, wenn sie dafür alle eigenen politische Überzeugungen abgeschafft und dafür 1:1 das komplette Parteiprogramm von SPD und Grünen umgesetzt hat?
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:15)
Die Inhalte des Leipziger Parteitags 2003 waren im Land nicht mehrheitsfähig - das musste die UNION bei der Bundestagswahl 2005 am Wahlabend schmerzlich feststellen.
Das denke ich nicht. Der Wahlkampf 2005 wurde einfach schlecht geführt, mit einer schlechten Kanzlerkandidatin.

Die Union lag damals vor Beginn des Wahlkampfes in allen Umfragen bei einer absoluten Mehrheit. Gerhard Schröder ist einfach ein starker Wahlkämpfer gewesen, während Angela Merkel überhaupt keine Wahlkämpferin ist. Deshalb ist die Union bei der Wahl so abgeschmiert und die SPD hätte sie fast noch abgefangen.

Aus dieser Not, eine schlechter Wahlkämpferin zu sein, hat Merkel dann allen darauffolgenden Wahlen eine Tugend gemacht, in dem sie so getan hat, als würde gar keine Wahl stattfinden und jeder inhaltlichen Konfrontation konsequent aus dem Weg gegangen ist, indem sie alle kontroverse Themen durch Übernahme der SPD/Grünen-Position direkt abgeräumt hat.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 17:21)

Das Konzept der asymmetrischen Demobilisierung dient einfach nur dem Machterhalts als Selbstzweck und ist damit eigentlich vollkommen unpolitisch. Wer politisch denkt, möchte nicht einfach nur Macht um Macht zu haben, sondern um seine Überzeugungen in die Realität umzusetzen zu können.

Was nutzt es denn, wenn die CDU zwar die Kanzlerschaft hat, wenn sie dafür alle eigenen politische Überzeugungen abgeschafft und dafür 1:1 das komplette Parteiprogramm von SPD und Grünen umgesetzt hat?



Das denke ich nicht. Der Wahlkampf 2005 wurde einfach schlecht geführt, mit einer schlechten Kanzlerkandidatin.

Die Union lag damals vor Beginn des Wahlkampfes in allen Umfragen bei einer absoluten Mehrheit. Gerhard Schröder ist einfach ein starker Wahlkämpfer gewesen, während Angela Merkel überhaupt keine Wahlkämpferin ist. Deshalb ist die Union bei der Wahl so abgeschmiert und die SPD hätte sie fast noch abgefangen.

Aus dieser Not, eine schlechter Wahlkämpferin zu sein, hat Merkel dann allen darauffolgenden Wahlen eine Tugend gemacht, in dem sie so getan hat, als würde gar keine Wahl stattfinden und jeder inhaltlichen Konfrontation konsequent aus dem Weg gegangen ist, indem sie alle kontroverse Themen durch Übernahme der SPD/Grünen-Position direkt abgeräumt hat.
Irgendwie hatte niemand in der CDU/CSU mit dem Kurs der Kanzlerin ein Problem. Erst recht nicht, als die UNION bei der Bundestagswahl 2013 nur knapp die Absolute Mehrheit verfehlt hat. Der Jubel war groß...
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 17:42)
Irgendwie hatte niemand in der CDU/CSU mit dem Kurs der Kanzlerin ein Problem. Erst recht nicht, als die UNION bei der Bundestagswahl 2013 nur knapp die Absolute Mehrheit verfehlt hat. Der Jubel war groß...
Man sollte sich schon das ganze Bild ansehen.

Merkel war vier mal Kanzlerkandidatin und hat davon drei mal das schlechteste Wahlergebnis der Union seit 1949 eingefahren, bei gleichzeitig stark sinkender Wahlbeteiligung.

Das Wahlerergebnis 2013 war der einzige, kurzzeitige Ausreißer nach oben in 13 Jahren Merkel. Und der ist leicht erklärbar dadurch, daß die FDP durch ihre Selbstdemontage 10% verloren hatte und diese Wähler Union als kleineres Übel gewählt haben, damit wenigstens Rot-Rot-Grün verhindert wird.

Die Gesamtbilanz nach 13 Jahren Merkel für die Union ist eine inhaltliche Komplettentleerung der Partei, massiver Mitgliederschwund, massiver Wählerverlust und die Etablierung einer Partei rechts der Union, die nun deutlich zweistellig als Oppositionsführung im Bundestag und in fast allen Landtagen sitzt.

Eine Erfolgsbilanz sieht wohl so ziemlich anders aus.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:27)

Man sollte sich schon das ganze Bild ansehen.

Merkel war vier mal Kanzlerkandidatin und hat davon drei mal das schlechteste Wahlergebnis der Union seit 1949 eingefahren, bei gleichzeitig stark sinkender Wahlbeteiligung.

Das Wahlerergebnis 2013 war der einzige, kurzzeitige Ausreißer nach oben in 13 Jahren Merkel. Und der ist leicht erklärbar dadurch, daß die FDP durch ihre Selbstdemontage 10% verloren hatte und diese Wähler Union als kleineres Übel gewählt haben, damit wenigstens Rot-Rot-Grün verhindert wird.

Die Gesamtbilanz nach 13 Jahren Merkel für die Union ist eine inhaltliche Komplettentleerung der Partei, massiver Mitgliederschwund, massiver Wählerverlust und die Etablierung einer Partei rechts der Union, die nun deutlich zweistellig als Oppositionsführung im Bundestag und in fast allen Landtagen sitzt.

Eine Erfolgsbilanz sieht wohl so ziemlich anders aus.
Die UNION hat den Kanzler gestellt. Das war doch das, was zählte. Den Aufstand hat niemand gewagt. Dazu hatte man auch keine Lust - wieso auch: man stellte ja den Kanzler. Wie das zustande kam, juckte niemanden in der UNION, weil man ja genau wusste, dass man mit einem scharfen Rechtskurs aus der Regierung fliegt. Da ist ja seinerzeit Stefan Mappus in Ba-Wü der Super-GAU gelungen - nach 50 Jahren wurde die CDU abgewählt.

Und ist es nicht so, dass sich der politische Konservativismus inzwischen thematisch völlig eingeengt hat? Wenn man fragt, was denn politischer Konservativismus sei, kommen Begriffe, wie "Wehrpflicht", "Freie Fahrt für Freie Bürger", "Kernenergie", "Grenzen zu" und "Kreuz" bis hin zu "Sag-Ich-Nicht" und "Ist-Mir-Doch-Egal". Das ist aber auf die Dauer ein bisschen wenig.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 19:17)
Die UNION hat den Kanzler gestellt. Das war doch das, was zählte.
Die Union zu einer rot-grünen Partei zu machen und 13 Jahre lang rot-grüne Politik zu betreiben soll ein Erfolg sein?
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 19:17)
Und ist es nicht so, dass sich der politische Konservativismus inzwischen thematisch völlig eingeengt hat?
Das denke ich nicht. Es gibt eigentlich zu den meisten politischen Themenfeldern ziemlich klare konservative Positionen. Die werden von der Union nur nicht mehr vertreten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2018, 08:46)

Ist zwar hier off topic, aber vielleicht sollten Sie doch mal Ihre Feindbilder sortieren.

Sie haben ein Problem mit Merkel, ok.
Sie haben ein Problem mit den USE, ok.

Beides hat wenig miteinander zu tun. Merkel ist nie ernsthaft für die USE eingetreten und es war niemals ihr Ziel. Es hätte ja ihre eigene Machtposition, als Regierungschefin des wichtigsten Mitgliedsstaats im Europäischen Rat, den sie ein Jahrzehnt lang dominiert hat und der selbst die EU dominiert, geschmälert.

Solche Differenzierungen setzen natürlich voraus, dass man sich mit den EU-Strukturen beschäftigt und nicht alles für Teufelszeug hält.
Lol... Hier muss ich entschieden Einspruch einlegen, Euer Ehren. Vielleich sollten Sie selbst mal ein wenig mehr differenzien und mit offen Augen das politische Geschehen beobachten.

1. Habe ich mich sehr intensiv mit der Europäische Einigung befasst. Angefangen mit den Bewegungen vor WW1 über den status quo bis zu Zukunftszenarien. Kann gerne mal ein Bild von meinem Buecherregal uploaden. Da beschäftigen sich min. 15 Exemplare ausschließlich damit.
2. Bin ich selbst politisch aktiv und hab ebenfalls schon ein Praktikum bei einer EU Institutionen in Brüssel absolviert. Daher brauchen Sie mir nicht vorwerfen nichts von der Materie zu verstehen.
3. Tritt Merkel sehr wohl für eine weitere "Integration" mit dem Endziel USE ein. Bekanntlich ist es nur nicht ihr Politikstil den Waehler ihre Intentionen und Ziele offenzulegen. Aber analysieren Sie einfach ihre Politik und Handeln. Auch legt sie immer großen Wert darauf als "große Europäerin" wahrgenommen zu werden. Ein direktes Bekenntnis zu den USE gibt es von einer ihrer engsten Vertrauten, Ursula von der Leyen. Merkel unterscheidet sich da von Schulz nur unwesentlich.
4. In so gut wie jedem europäischen Land werden rechte Parteien stärker. Dies ist die Reaktionen auf den USE Nationalismus. Und ich prophezeien Ihnen, dass sich die Kleinstaaten Nationalisten in Zukunft immer stärker mit den USE Nationalisten gegenseitig hochschaukeln werden. Und für die CSU wird auch dieser Punkt entscheidend werden, v.a. da sie naechstes Jahr mit Manfred Weber vorrausichtlich en EVP Spitzenkandidaten stellen wird, der auch von "mehr Europa" träumt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 17:42)

Irgendwie hatte niemand in der CDU/CSU mit dem Kurs der Kanzlerin ein Problem. Erst recht nicht, als die UNION bei der Bundestagswahl 2013 nur knapp die Absolute Mehrheit verfehlt hat. Der Jubel war groß...
Es ist deutlich zwischen Parteibasis und Parteifunktonaersebene zu unterscheiden. Bei der SPD im Übrigen ähnlich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Brainiac »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(23 Jun 2018, 19:50)

Lol... Hier muss ich entschieden Einspruch einlegen, Euer Ehren. Vielleich sollten Sie selbst mal ein wenig mehr differenzien und mit offen Augen das politische Geschehen beobachten.

1. Habe ich mich sehr intensiv mit der Europäische Einigung befasst. Angefangen mit den Bewegungen vor WW1 über den status quo bis zu Zukunftszenarien. Kann gerne mal ein Bild von meinem Buecherregal uploaden. Da beschäftigen sich min. 15 Exemplare ausschließlich damit.
2. Bin ich selbst politisch aktiv und hab ebenfalls schon ein Praktikum bei einer EU Institutionen in Brüssel absolviert. Daher brauchen Sie mir nicht vorwerfen nichts von der Materie zu verstehen.
3. Tritt Merkel sehr wohl für eine weitere "Integration" mit dem Endziel USE ein. Bekanntlich ist es nur nicht ihr Politikstil den Waehler ihre Intentionen und Ziele offenzulegen. Aber analysieren Sie einfach ihre Politik und Handeln. Auch legt sie immer großen Wert darauf als "große Europäerin" wahrgenommen zu werden. Ein direktes Bekenntnis zu den USE gibt es von einer ihrer engsten Vertrauten, Ursula von der Leyen. Merkel unterscheidet sich da von Schulz nur unwesentlich.
4. In so gut wie jedem europäischen Land werden rechte Parteien stärker. Dies ist die Reaktionen auf den USE Nationalismus. Und ich prophezeien Ihnen, dass sich die Kleinstaaten Nationalisten in Zukunft immer stärker mit den USE Nationalisten gegenseitig hochschaukeln werden. Und für die CSU wird auch dieser Punkt entscheidend werden, v.a. da sie naechstes Jahr mit Manfred Weber vorrausichtlich en EVP Spitzenkandidaten stellen wird, der auch von "mehr Europa" träumt.
Mit anderen Worten, Sie haben trotz vieler empörter Worte nicht das geringste Argument, Ihre Merkel-pro-USE-These zu belegen, die schlicht Unsinn ist. Ein "analyieren Sie einfach Ihre Politik" ist völlig unzureichend.

Merkel hat, wo immer sie konnte, den Europäischen Rat gestärkt. Die aktuelle Bedeutung dieser Institution steht dem Gedanken der USE als demokratischem Bundesstaat eher entgegen und ist eine der Hauptursachen des wahrgenommenen Demokratiedefizits. Das wäre, als wenn in D ausschließlich der Bundesrat das Sagen hätte und in vielen Fragen auch noch einstimmig entscheiden müsste. .
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(23 Jun 2018, 19:52)

Es ist deutlich zwischen Parteibasis und Parteifunktonaersebene zu unterscheiden. Bei der SPD im Übrigen ähnlich.
Ich frage mich gerade - wie viele CDU/CSU-Politiker kennst Du aus der praktischen Arbeit? Und wie viele SPD-Politiker?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 19:24)

Die Union zu einer rot-grünen Partei zu machen und 13 Jahre lang rot-grüne Politik zu betreiben soll ein Erfolg sein?
Nein, der Erfolg bestand darin die SPD zu einer Schwarzen Partei zu machen
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2018, 20:56)

Mit anderen Worten, Sie haben trotz vieler empörter Worte nicht das geringste Argument, Ihre Merkel-pro-USE-These zu belegen, die schlicht Unsinn ist. Ein "analyieren Sie einfach Ihre Politik" ist völlig unzureichend.

Merkel hat, wo immer sie konnte, den Europäischen Rat gestärkt. Die aktuelle Bedeutung dieser Institution steht dem Gedanken der USE als demokratischem Bundesstaat eher entgegen und ist eine der Hauptursachen des wahrgenommenen Demokratiedefizits. Das wäre, als wenn in D ausschließlich der Bundesrat das Sagen hätte und in vielen Fragen auch noch einstimmig entscheiden müsste. .
Es ist wirklich mühsam mit Ihnen zu diskutieren. Wenn Sie nicht fähig sind, aus dem konkreten Handeln selbst Schluesse zu ziehen, zwischen den Zeilen zu lesen und für alles eine "Quelle" benötigen, ist das Ihr Problem.

Da Merkel meist nicht wirklich offen kommuniziert, gilt v.a. bei ihr, An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Merkel macht sich für ein "Europa der zwei Geschwindigkeiten" stark, das Ziel ist aber eine weitere Integration hin zu den USE, nur will sie im Unterschied zu Schulz der Heterogenität Europas darin Rechnung tragen, dass nicht alle Laender ihre Souveränitäten gleich schnell abgeben. Und für sie ist natürlich klar, dass Deutschland mit Frankreich die Speerspitze dieser Entwicklung sein soll. Schulz will sofort Alles oder nichts und die Staaten ausschließen, die nicht sofort Feuer und Flamme sind.
Aber wenn es Ihnen so wichtig ist, hier ein paar links.
https://www.abendblatt.de/politik/artic ... uropa.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 33158.html

http://m.spiegel.de/politik/deutschland ... 82879.html

https://www.express.co.uk/news/world/96 ... -of-europe
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jun 2018, 22:51)

Ich frage mich gerade - wie viele CDU/CSU-Politiker kennst Du aus der praktischen Arbeit? Und wie viele SPD-Politiker?
Aus der Union nicht wenige, bis hin zu stellvertretenden Ministerpräsidenten. Aus der SPD zugegebenermaßen weniger, jedoch war vor Kurzem ein Artikel entweder in der Zeit oder FAZ, der genau selbige These unterstützte.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Bielefeld09 »

Sag mal?
Sagt euch Bayern Nervsacken eigentlich keiner mehr,
es reicht?
Nur mal so zum nachdenken!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Brainiac »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(24 Jun 2018, 00:28)

Es ist wirklich mühsam mit Ihnen zu diskutieren. Wenn Sie nicht fähig sind, aus dem konkreten Handeln selbst Schluesse zu ziehen, zwischen den Zeilen zu lesen und für alles eine "Quelle" benötigen, ist das Ihr Problem.

Guter Trick. Wer aus dem beobachtbaren Handeln nicht dieselben Schlüsse zieht wie Sie, hat ein Wahrnehmungsproblem. :D Führen Sie doch ein paar Regierungsmaßnahmen Merkels aus, die Ihrer Meinung nach auf die USE hinwirken.
Da Merkel meist nicht wirklich offen kommuniziert, gilt v.a. bei ihr, An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Merkel macht sich für ein "Europa der zwei Geschwindigkeiten" stark, das Ziel ist aber eine weitere Integration hin zu den USE, nur will sie im Unterschied zu Schulz der Heterogenität Europas darin Rechnung tragen, dass nicht alle Laender ihre Souveränitäten gleich schnell abgeben. Und für sie ist natürlich klar, dass Deutschland mit Frankreich die Speerspitze dieser Entwicklung sein soll. Schulz will sofort Alles oder nichts und die Staaten ausschließen, die nicht sofort Feuer und Flamme sind.
Aber wenn es Ihnen so wichtig ist, hier ein paar links.
https://www.abendblatt.de/politik/artic ... uropa.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 33158.html

http://m.spiegel.de/politik/deutschland ... 82879.html

https://www.express.co.uk/news/world/96 ... -of-europe
Also weiterhin kein belastbares Argument und keine Quelle, die Ihre Aussage bestätigt.

Es gibt keine klare Aussage von Merkel pro USE, und dass auch ihr Handeln keinen Anlass zu dieser Vermutung gibt, hatte ich bereits ausgeführt, worauf Sie allerdings nicht eingehen.

Abee wenn Sie es unbedingt brauchen, hier ein konkretes Zitat:
SPD-Chef Martin Schulz findet mit seinem Vorschlag für die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa keine Unterstützung bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Eine solche „Zieldefinition“ stehe für sie nicht im Vordergrund, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Sie plädiere stattdessen dafür, die „Gründungsschwächen der Europäische Union“ zu überwinden und die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion „wetterfest und krisenfest“ zu machen.
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 8550.html#

Sie liegen schief mit Ihrer Einschätzung. Arbeiten Sie sich an anderen Aspekten von Merkels Handeln ab, sicher finden Sie was.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Brainiac hat geschrieben: (24 Jun 2018, 02:37)

Guter Trick. Wer aus dem beobachtbaren Handeln nicht dieselben Schlüsse zieht wie Sie, hat ein Wahrnehmungsproblem. :D Führen Sie doch ein paar Regierungsmaßnahmen Merkels aus, die Ihrer Meinung nach auf die USE hinwirken.


Also weiterhin kein belastbares Argument und keine Quelle, die Ihre Aussage bestätigt.

Es gibt keine klare Aussage von Merkel pro USE, und dass auch ihr Handeln keinen Anlass zu dieser Vermutung gibt, hatte ich bereits ausgeführt, worauf Sie allerdings nicht eingehen.

Abee wenn Sie es unbedingt brauchen, hier ein konkretes Zitat:

https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 8550.html#

Sie liegen schief mit Ihrer Einschätzung. Arbeiten Sie sich an anderen Aspekten von Merkels Handeln ab, sicher finden Sie was.
Wenn Merkel offen sagt eine EU Regierung zu wollen, wenn Merkel jetzt einen Eurozonenhaushalt einführen will, weenn Merkel eine europaeische Armee will, etc. ist sie ja voll gegen die USE. Laecherlich. Absolut Laecherlich. Europäische Währungsunion "wetterfest" machen. Na, was wird als haupt "Gruendungsschwaeche" propagiert? Das Einführen einer gemeinsamen Währung bevor eine politsche Union geschaffen wurde. Sie ist eben taktisch nicht so unklug wie Schulz, da sie genau weiß, dass bei einem offenen Eintreten für die USE von den niederlande ueber Oestserreich, osteuropa,etc massiver Widerstand zu erwarten ist. Daher Europa der zwei Geschwindigkeiten, wobei sie keine Zweifel lässt, dass Frankreich und Deutschland als Avantgarde vorne wegmarschieren sollen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Brainiac »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(24 Jun 2018, 06:23)
Wenn Merkel offen sagt eine EU Regierung zu wollen, wenn Merkel jetzt einen Eurozonenhaushalt einführen will, weenn Merkel eine europaeische Armee will, etc. ist sie ja voll gegen die USE. Laecherlich. Absolut Laecherlich.
Ich habe nicht behauptet, Merkel sei "voll gegen die USE". Ich widerspreche nur Ihrer Darstellung, sie sei eine Protagonistin dieser Vision. Das ist sie nicht, eher im Gegenteil. Hauptsächlich will sie die aktuelle Konstellation retten und stabilisieren. Im Wahlprogramm der Union zur BTW 2017 stand zu dem Thema weniger Konkretes als bei fast allen anderen Parteien. Macron hat sie vollständig auflaufen lassen, und das in einer Phase, als es einigen Rückenwind nach vorn gegeben hätte (Wahl in F, Trumps Agieren, Pulse of Europe etc.). Das macht jemand, der die USE will? :D

Die Aussage mit der "EU-Regierung" ist von 2012 und weit und breit die einzige in dieser Richtung, die ich von ihr finden konnte, und ich habe da schon öfters recht ausführlich gesucht. Damals sprach sie vage von "eines Tages", also weit jenseits ihrer Amtszeit. Dafür getan hat sie wenig, und selbst diese vage Idee hat sie seitdem meines Wissens nicht mehr vertreten. Sie schreiben doch selbst, man müsse ihr Handeln analysieren, also bitte.
Europäische Währungsunion "wetterfest" machen. Na, was wird als haupt "Gruendungsschwaeche" propagiert? Das Einführen einer gemeinsamen Währung bevor eine politsche Union geschaffen wurde. Sie ist eben taktisch nicht so unklug wie Schulz, da sie genau weiß, dass bei einem offenen Eintreten für die USE von den niederlande ueber Oestserreich, osteuropa,etc massiver Widerstand zu erwarten ist. Daher Europa der zwei Geschwindigkeiten, wobei sie keine Zweifel lässt, dass Frankreich und Deutschland als Avantgarde vorne wegmarschieren sollen.
Dass jemand angeblich ein bestimmtes politisches Ziel verfolge, wird nicht dadurch belegt, mögliche Gründe für das Nichteintreten für dieses Ziel in der Öffentlichkeit aufzuführen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Söder will keine Auftritte von Merkel im Landtagswahlkampf.

https://www.merkur.de/politik/bericht-s ... 77315.html
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jun 2018, 15:41)

Einen Schmarrn würde sie. Sie würde dank der Öffnung Bayerns für die CDU dort sogar % an diese verlieren.
Zudem, was soll die CSU mit den anteilig depperten AfD Wählern anfangen? Die sind nach einer Legislaturperiode, in der sie erkennen müssen, dass auch die CSU aus den Bundesländern im Osten kein Land schaffen kann in dem Milch und Honig fließen und Manna vom Himmel fällt, wieder im politisch/gesellschaftlichen Tiefschlaf oder bei der NPD.

Das wäre für die CSU ein wenig einträgliches Potential. So deppert ist selbst der Söder nicht, dass er sich daran die Finger verbrennt.

Die CSU will die gemäßigten bzw. die Konservativen, die früher CDU/CSU gewählt haben und jetzt mit Bauchschmerzen AfD(aus Protest) wählen wieder für sich gewinnen...
Und Kurz modernisiert jetzt Österreich und die Wähler halten zu ihm....
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Ein Terraner hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:13)

Ja, die CDU müsste sich wirklich mal wieder auf alte Zeiten besinnen, ein Spitzensteuersatz in der höhe wie ihn Kohl wollte wäre doch mal eine Sache. :thumbup:
Kohl wollte den aber senken, was ja sinnvoll war und immer noch ist (siehe Österreich!)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

Hermann hat geschrieben:(24 Jun 2018, 15:14)

Söder will keine Auftritte von Merkel im Landtagswahlkampf.

https://www.merkur.de/politik/bericht-s ... 77315.html
Söder betont ja bei jedem öffentlichen Auftritt dass es ihm ausschließlich um die Sache geht, nie um Personen. Da sollte er mal erklären warum die Chefin der CSU-Schwester CDU nicht im bayerischen Wahlkampf auftreten soll. Wenn er die Union aufkündigen will soll er es sagen. Und zwar jetzt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

rain353 hat geschrieben:(24 Jun 2018, 20:46)

Kohl wollte den aber senken, was ja sinnvoll war und immer noch ist (siehe Österreich!)
Ja, er wollte er? Ungefähr auf die höhe die aktuell die Linke fordert?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Orbiter1 hat geschrieben:(24 Jun 2018, 20:50)

Söder betont ja bei jedem öffentlichen Auftritt dass es ihm ausschließlich um die Sache geht, nie um Personen. Da sollte er mal erklären warum die Chefin der CSU-Schwester CDU nicht im bayerischen Wahlkampf auftreten soll. Wenn er die Union aufkündigen will soll er es sagen. Und zwar jetzt.
Denkst du, dass er Ernst macht und die Fraktionsgemeinschaft auflöst?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jun 2018, 20:51)

Ja, er wollte er? Ungefähr auf die höhe die aktuell die Linke fordert?
Er hat in seiner Kanzlerschaft die Steuern gesenkt, die der Schmidt und Brandt erhöht haben...
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

rain353 hat geschrieben:(24 Jun 2018, 20:54)

Er hat in seiner Kanzlerschaft die Steuern gesenkt, die der Schmidt und Brandt erhöht haben...
Ja hat er, von 56 auf 53%, das ist genau der Steuersatz den auch die Linke fordert.

http://www.taz.de/!450496/
https://www.linksfraktion.de/themen/a-z ... mensteuer/

So links war die Kohl Regierung.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

rain353 hat geschrieben:(24 Jun 2018, 20:53)

Denkst du, dass er Ernst macht und die Fraktionsgemeinschaft auflöst?
Davon gehe ich aus.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von McKnee »

Es sieht zumindest so aus, als würde die CSU nicht nur bis an die Grenzen gehen wollen, sondern darüber hinaus. Die Ernüchterung kommt dann im Bund.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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