Zukunft der CSU

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Ein Terraner
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 Jun 2018, 20:30)

Ich habe eine längere Version des Interviews sogar gehört, bringe es aber nicht mehr ganz zusammen. Söder sprach von Multilateralität, d.h. dass auch Entscheidungen nicht von allen 27 EU-Staaten immer gemeinsam gemacht werden müssen, sondern daß sich auch mehrere einzelne Staaten hier über Abkommen einigen können. Das wird auch in der EU schon seit vielen Jahren so praktiziert.
Zu dem Interview: Söder sagte sowas ähnliches wie, daß die Populisten gestärkt werden, wenn einem Einzelstaat jegliche Entscheidungsgewalt genommen wird. Er sagte auch, der größte Teil der Entscheidungen liegt weiterhin bei der EU...ein Staat muss aber auch mal selbst entscheiden können.

Und den letzten Absatz hat dann "quer" herausgeschnitten und daraus eine EU-Ablehnung gemacht.

Übrigens hat "quer" bzw. der Moderator Christoph Süß hier für die europäische Lösung von Merkel gestimmt, wie im Video zu sehen ist. Auch dem Moderator sollte klar sein, dass es eben keine Lösung ALLER Mitgliedsstaten gibt, da viele Länder hier nicht mitmachen. Merkel strebt ja auch eine Multilaterale Lösung an, also genau das was Söder geäußert hat. Anscheinend ist aber eine multilaterale Lösung bei Merkel super, bei Söder scheiße.
Also ich versteh das so das Söder bei einem EU Problem seine eigene Suppe kochen will, das wird nicht gut gehen.
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Alexyessin
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 19:44)

Sollte es zum CSU-Putsch kommen, stehen FDP und Grüne bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das deuten sie zumindest an.
Als Minderheits Mehrheitsbeschaffer? Kaum zu glauben.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Raul71 »

Ich glaube, dass zu einem unverbindlichen, dilatorischen Formelkompromiss kommen wird.
Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 Jun 2018, 20:00)
Die CSU hat dieses mal sehr viel zu verlieren, wenn sie den Schwanz einziehen. Dieses mal ist es auch nicht nur Seehofer der poltert, sondern eigentlich die ganze CSU steht dahinter. Also wenn die CSU nicht irgend einen krassen rechtlichen Fehler macht, mit dem ihr Vorhaben abgebrochen werden muss, werden sie es durchziehen.
Wenn die CSU das am Montag konsequent ohne einen faulen Kompromiß durchzieht, gegen den ausdrücklichen Willen Merkels und ihrer Lakaien im CDU-Vorstand, wird es aber wohl zu einem Bruch kommen müssen.

Entweder Merkel entläßt Seehofer aus dem Kabinett, dann würde das sicher das Ende der Koalition und der Fraktionsgemeinschaft der Union bedeuten.

Oder Merkel läßt sich von Seehofer düpieren und nimmt einen ungeahnen Autoritätsverlust einfach hin.

Ich würde aber vermuten, daß Merkel und Seehofer sich morgen oder übermorgen wieder in einer dramatisch inszenierten Besprechung auf einen faulen Kompromiß einigen werden, ähnlich wie bei der "Obergrenze", die zwar keine ist und auch nicht so heißt, aber von Seehofer trotzdem irgendwie als solche verkauft werden kann.

Ich denke aber auch, alles andere als eine kompromißlose Durchsetzung der CSU würde ihr in Bayern weitere Prozente kosten. Dafür hat die CSU einfach schon zu oft in entscheidenden Momenten versagt und Versprechen nicht eingehalten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Uffzach »

Hermann hat geschrieben:(16 Jun 2018, 22:52)
Ich denke aber auch, alles andere als eine kompromißlose Durchsetzung der CSU würde ihr in Bayern weitere Prozente kosten. Dafür hat die CSU einfach schon zu oft in entscheidenden Momenten versagt und Versprechen nicht eingehalten.
in unvoreingenommener Prüfung muss aber auch das Gegenteil gelten: eine kompromißlose Durchsetzung der CSU würde ihr in Bayern weitere Prozente kosten.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Aber: wer nicht wagt, der auch nicht noch mehr verliert.

Soll heißen: egal wie auch immer die CSU und Seehofer verfahren: Wahltag ist Zahltag. :cool:
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Jun 2018, 20:32)

Also ich versteh das so das Söder bei einem EU Problem seine eigene Suppe kochen will, das wird nicht gut gehen.
Vielleicht bringt dich das folgende mal zum Nachdenken:

EU-Land A:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes A wird als europäisch bezeichnet, der Regierungschef als "Vorzeige-Europäer"


EU-Land B:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes B wird als ANTIeuropäisch bezeichnet, der Innenminister als "Feind der EU"

Land B lobt die Politik von Land A, verteufelt die Politik von Land B.
Wie erklärst du dir diese unterschiedliche Sichtweise?

* Falls du es nicht erkannt hast: Land A = Frankreich mit Macron, Land B = Deutschland
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Hoch gepokert CSU.

Ich vermute aber, dass man schon plant sich doch noch großzügig zu zeigen und Merkel die erbetenen 14 Tage zu geben, um eine inhaltsgleiche (Originalton CSU) Regelung mit den anderen EU-Staaten zu verhandeln.
Dass das nicht klappen dürfte, kann sich die CSU schon denken. Dann dienen diese 14 Tage nur dem Zweck Merkel auch nochmal in der EU durch die Manege zu ziehen und zu demütigen.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Orbiter1
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

sunny.crockett hat geschrieben:(17 Jun 2018, 09:30)

Vielleicht bringt dich das folgende mal zum Nachdenken:

EU-Land A:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes A wird als europäisch bezeichnet, der Regierungschef als "Vorzeige-Europäer"


EU-Land B:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes B wird als ANTIeuropäisch bezeichnet, der Innenminister als "Feind der EU"

Land B lobt die Politik von Land A, verteufelt die Politik von Land B.
Wie erklärst du dir diese unterschiedliche Sichtweise?

* Falls du es nicht erkannt hast: Land A = Frankreich mit Macron, Land B = Deutschland
Das liegt an dem separaten Deal den Frankreich mit Italien über die Zurückführung von Migranten geschlossen hat.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

sunny.crockett hat geschrieben:(17 Jun 2018, 09:30)

Vielleicht bringt dich das folgende mal zum Nachdenken:

EU-Land A:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes A wird als europäisch bezeichnet, der Regierungschef als "Vorzeige-Europäer"


EU-Land B:
- Flüchtling kommt an der Landesgrenze an
- Durch die Grenzkontrollen wird Flüchtling aufgegriffen
- Da der Flüchtling schon in einem anderen Land (z.B. Italien) registriert ist, wird dieser an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt
- Der Regierung des Landes B wird als ANTIeuropäisch bezeichnet, der Innenminister als "Feind der EU"

Land B lobt die Politik von Land A, verteufelt die Politik von Land B.
Wie erklärst du dir diese unterschiedliche Sichtweise?

* Falls du es nicht erkannt hast: Land A = Frankreich mit Macron, Land B = Deutschland
Ja da hast du recht das ist lächerlich, es sollte innerhalb der EU egal sein wer wo registriert wurde. Auch macht es sich für ein Zusammenleben nicht besonders gut wenn Deutschland versucht die anderen Partner als Schutzwall zu missbrauchen. Das denen hier irgendwann der Kragen platzt ist abzusehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alpha Centauri »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:24)

Ja da hast du recht das ist lächerlich, es sollte innerhalb der EU egal sein wer wo registriert wurde. Auch macht es sich für ein Zusammenleben nicht besonders gut wenn Deutschland versucht die anderen Partner als Schutzwall zu missbrauchen. Das denen hier irgendwann der Kragen platzt ist abzusehen.
Frag mal Italien und Griechenland. Das Dublin Verfahren war ja genau so angelegt die Südländer haben die Flüchtlinge samt Problematik ( das Pech der Geographie) der Rest macht sich einen schlanken Fuß, so lief dass seit Jahren und läuft heute teils immer noch so (siehe die Osteuropäer) .

Das ganze war doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Nightrain
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:24)
Ja da hast du recht das ist lächerlich, es sollte innerhalb der EU egal sein wer wo registriert wurde. Auch macht es sich für ein Zusammenleben nicht besonders gut wenn Deutschland versucht die anderen Partner als Schutzwall zu missbrauchen. Das denen hier irgendwann der Kragen platzt ist abzusehen.
Funktioniert aber nicht aus vielen Gründen. Das fängt bei den völlig unterschiedlichen Geldleistungen an (z.B. Asylbewerber Taschengeld Deutschland: 150€, Griechenland: 0€) und geht dann über die jeweils wirtschaftliche Lage der Länder weiter.

Dass den Partnern der Kragen platzt ist aber schon richtig. Der einzige Weg ist nämlich die illegale Migration auf 0 zu senken, d.h. jeden illegal einfach einreisenden postwendend in das nächste UNHCR Lager zu überführen. Nur dann können alle EU-Länder über Kontintente gezielt die ganz Bedürftigen aufnahmen.
Stattdessen dürfen sich die EU Grenzländer von Deutschland moralische Belehrungen anhören.
Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:34)
Frag mal Italien und Griechenland. Das Dublin Verfahren war ja genau so angelegt die Südländer haben die Flüchtlinge samt Problematik ( das Pech der Geographie) der Rest macht sich einen schlanken Fuß, so lief dass seit Jahren und läuft heute teils immer noch so (siehe die Osteuropäer) .
Das ganze war doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Dublin würde funktionieren, wenn man einen Grenzschutz hätte, der in Wirklichkeit keine Schleuserbande wäre. Natürlich müsste man Dublin erweitern. Nämlich dahingehend, dass alle EU Länder abgelehnte Asylbewerber aus Spanien, Griechenland und Italien übernehmen, um die Abschiebekapazitäten der ganzen EU zu nutzen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Polibu »

Herr Seehofer hat keine Lust mehr auf Frau Merkel.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... eiten.html
Der Satz kam von Horst Seehofer, dem Innenminister und CSU-Vorsitzenden. Er wurde nicht im Zorn gesprochen, sondern eher aus Frustration oder tiefer seelischer Erschöpfung: „Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten“, sagte Seehofer über die Kanzlerin. Er sagte den Satz in dieser Runde nach Teilnehmerangaben gleich zweimal.
Am nächsten Morgen staunte die CSU über eine neue Nachrichtenlage: Söder und Seehofer hätten ein Angebot der Kanzlerin ausgeschlagen, meldeten mehrere Medien. Diese sei doch bereit zu Zurückweisungen gewesen. Asylbewerber, die bereits einmal in Deutschland abgelehnt wurden, sollten nicht erneut ins Land gelassen werden.

Der Innenminister nahm das mit Entsetzen auf. Nicht, weil die PR-Abteilung des Kanzleramts wieder einmal versucht hatte, ihn zu übertölpeln – so etwas kennt er seit Jahren und nimmt es sportlich. Nein, Seehofer war entsetzt, wie – aus seiner Sicht – falsch Merkels Leute die Stimmung der Bevölkerung einschätzten. Denn die meisten Deutschen erfuhren erst durch diese Meldungen, dass man in der Bundesrepublik immer wieder Asyl beantragen kann. Die Durchsetzung einer geltenden Rechtslage als Kompromiss anzubieten, hält er für den Ausweis der Entfremdung der Kanzlerin von den Bürgern.
In dieser Stimmung fiel wenig später der Satz, mit Merkel könne er nicht mehr arbeiten. In der anschließenden Sitzung aller CSU-Abgeordneter wiederholte Seehofer ihn nicht. Aber als die Parlamentarier erfuhren, die Kanzlerin habe den nur wenige Meter entfernt tagenden CDU-Kollegen erzählt, es gehe nur um zwei Wochen bis zum EU-Rat, die ihr die CSU nicht mehr zugestehen wollte, wurden die Fäuste nicht mehr nur in der Tasche geballt.

Denn Seehofer und Söder hatten ihr im Kanzleramt explizit angeboten, mit den Zurückweisungen an der Grenze bis nach dem EU-Rat zu warten und sogar ganz darauf zu verzichten, wenn in Brüssel eine „wirkungsgleiche Maßnahme“ verabredet würde. Das hatte die Kanzlerin jedoch abgelehnt. Sie sei lediglich bereit, nach dem EU-Rat noch einmal neu zu reden.

Die Kanzlerin lüge, redeten sich einige bayerische Abgeordnete nun die Köpfe heiß. Auf dem Weg zum Kaffeestand knöpfte sich der erfahrene CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein seinen CDU-Kollegen Gunther Krichbaum vor: „Ihr spinnt doch! Der Merkel ist das deutsche Volk egal, der Merkel sind die Abgeordneten egal. Und ihr lasst euch erzählen, sie sei die letzte Super-Europäerin!“
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Seehofer ist doch schon längst wieder eingeknickt. Gestern sagte er, niemand in der CSU wolle Merkel stürzen. Und nun wird bekannt, daß Seehofer Merkel die von ihr geforderten zwei Wochen Zeit einräumen wolle um eine "europäische Lösung" zu erreichen.

Also wieder nur viel Lärm um nichts.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:08)

Das liegt an dem separaten Deal den Frankreich mit Italien über die Zurückführung von Migranten geschlossen hat.
Und damit ist das für Frankreich und Marcron in Ordnung, der Vorzeige-Europäer darf das. Den gleichen Deal will Seehofer mit Italien und Österreich auch abschließen, da ist das aber ein Skandal und EU-feindlich.
Und schon sind wir wieder bei dem Beispiel:

Land A macht einzelnen Rückführungsdeal mit Italien -> vorblidlich und EU-freundich
Land B macht einzelnen Rückführungsdeal mit Italien -> skandalös, die muss man aufhalten, alles Nazis.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Troh.Klaus »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 14:34)
Seehofer ist doch schon längst wieder eingeknickt. Gestern sagte er, niemand in der CSU wolle Merkel stürzen. Und nun wird bekannt, daß Seehofer Merkel die von ihr geforderten zwei Wochen Zeit einräumen wolle um eine "europäische Lösung" zu erreichen.

Also wieder nur viel Lärm um nichts.
Seehofer ist ja auch derjenige in der CSU, der am meisten verlieren würde. Verliert er sein Ministeramt, verliert er jedwede politische Bedeutung. Er ist kein Abgeordneter, und den Parteivorsitz wäre spätestens nach der Landtagswahl in Bayern ebenfalls futsch.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Jun 2018, 14:56)

Seehofer ist ja auch derjenige in der CSU, der am meisten verlieren würde. Verliert er sein Ministeramt, verliert er jedwede politische Bedeutung. Er ist kein Abgeordneter, und den Parteivorsitz wäre spätestens nach der Landtagswahl in Bayern ebenfalls futsch.
Seehofer hat auch der CSU geschadet, laut neuesten Umfragen käme sie durch den Zwist nur noch auf 36%.
Egal, wie man zur Flüchtlingsfrage steht, außer der AfD-Klientel dürfte niemand erfreut sein, dass der Typ einen Koalitionsbruch riskiert und damit in einer Zeit, wo Europa große Probleme bewältigen muss - Handelsstreit vor allem -,
die Gefahr besteht, dass ausgerechnet Deutschland für längere Zeit führungslos ausfält.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Polibu »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Jun 2018, 14:56)

Seehofer ist ja auch derjenige in der CSU, der am meisten verlieren würde. Verliert er sein Ministeramt, verliert er jedwede politische Bedeutung. Er ist kein Abgeordneter, und den Parteivorsitz wäre spätestens nach der Landtagswahl in Bayern ebenfalls futsch.
Seehofer hängt nicht an diesem Ministeramt. Er wollte gar nicht nach Berlin. Er hat es wohl nur angenommen, weil er wusste, dass er in Berlin etwas für Bayern tun kann. Ihm geht es nicht um politische Bedeutung. Ihm geht es um Bayern.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

Polibu hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:15)

Seehofer hängt nicht an diesem Ministeramt. Er wollte gar nicht nach Berlin. Er hat es wohl nur angenommen, weil er wusste, dass er in Berlin etwas für Bayern tun kann. Ihm geht es nicht um politische Bedeutung. Ihm geht es um Bayern.
Nein.
Seehofer ging und geht es immer nur um eines: Seehofer.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Ich denke der Abstieg der CSU in Bayern ist nahezu ausschließlich mit der Regierungsbeteiligung im Bund und der Mitverantwortung der CSU für die desaströse Politik der Regierung Merkel begründet.

Bayern steht als Bundesland nach wie vor sehr gut da. In der Landespolitik ist der CSU kein großes politisches Versagen vorzuwerfen. Darin ist der Grund für den Abstieg der Partei nicht zu suchen.

Es ist die Hörigkeit der CSU im Bund gegenüber einer von den Grünen und der SPD nicht mehr zu unterscheidenden CDU und ihrer Vorsitzenden. Deren fatale politischen Fehlentscheidungen hat die CSU seit 2005 immer mitgetragen und damit auch die verheerenden Folgen, auch für Bayern, mitzuverantworten.

Für die CSU wird es erst dann wieder aufwärts gehen, wenn sie sich von der rot-grünen CDU emanzipiert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Sorgenking »

Ich denke die CSU langfristig aus der Regierung zu bekommen, würde dem gesamten Land gut tuen!
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Vongole hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:05)

Seehofer hat auch der CSU geschadet, laut neuesten Umfragen käme sie durch den Zwist nur noch auf 36%.
Da auf Bundesebene eine Wahl der CSU gleichzeitig auch die Wahl der CDU (und damit Merkel) bedeutet, ist der Wert für mich sogar noch rech hoch.

Also ich bin aus Bayern, würde im Bund aktuell niemals die CSU wählen, weil dann meine Stimme zu Merkel geht. Dagegen sieht es bei der Landtagswahl ganz anders aus.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Troh.Klaus »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:21)
Bayern steht als Bundesland nach wie vor sehr gut da.

Deren fatale politischen Fehlentscheidungen hat die CSU seit 2005 immer mitgetragen und damit auch die verheerenden Folgen, auch für Bayern, mitzuverantworten.

Für die CSU wird es erst dann wieder aufwärts gehen, wenn sie sich von der rot-grünen CDU emanzipiert.
Wenn die Folgen so verheerend waren, sollte Bayern zumindest nicht mehr "sehr gut" da stehen.

Ich bin sehr dafür, dass die CSU ihr eigenes Ding macht. Sollen sie doch nach der Landtagswahl eine Regierungskoalition mit der AfD bilden. Damit zusammen kommt, was zusammen gehört.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

sunny.crockett hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:27)

Da auf Bundesebene eine Wahl der CSU gleichzeitig auch die Wahl der CDU (und damit Merkel) bedeutet, ist der Wert für mich sogar noch rech hoch.

Also ich bin aus Bayern, würde im Bund aktuell niemals die CSU wählen, weil dann meine Stimme zu Merkel geht. Dagegen sieht es bei der Landtagswahl ganz anders aus.
Die aktuell prognostizierten 41,1% sind aus CSU-Sicht bestimmt berauschend. :D
Daher kommt auch der erste Gegenwind in der Partei auf:
Widerstand in der CSU gegen Konfrontationskurs mit der CDU:
https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 87861.html
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:21)

Ich denke der Abstieg der CSU in Bayern ist nahezu ausschließlich mit der Regierungsbeteiligung im Bund und der Mitverantwortung der CSU für die desaströse Politik der Regierung Merkel begründet.

Bayern steht als Bundesland nach wie vor sehr gut da. In der Landespolitik ist der CSU kein großes politisches Versagen vorzuwerfen. Darin ist der Grund für den Abstieg der Partei nicht zu suchen.

Es ist die Hörigkeit der CSU im Bund gegenüber einer von den Grünen und der SPD nicht mehr zu unterscheidenden CDU und ihrer Vorsitzenden. Deren fatale politischen Fehlentscheidungen hat die CSU seit 2005 immer mitgetragen und damit auch die verheerenden Folgen, auch für Bayern, mitzuverantworten.

Für die CSU wird es erst dann wieder aufwärts gehen, wenn sie sich von der rot-grünen CDU emanzipiert.
Jepp, so ist es.
Und aktuell hat man mit dem Konflikt mit Merkel die Chance, wieder Profil zu bekommen, wieder zum (außerhalb Bayerns nicht bekannten) Mia-san-mia zurückzukommen, und damit zu einer Politik, die Bayern in den letzten Jahrzehnten ganz nach vorne gebracht hat.

Morgen wird es spannend, wie die CSU-Führung entscheidet. Ich hoffe, man bleibt konsequent.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:32)

Wenn die Folgen so verheerend waren, sollte Bayern zumindest nicht mehr "sehr gut" da stehen.

Ich bin sehr dafür, dass die CSU ihr eigenes Ding macht. Sollen sie doch nach der Landtagswahl eine Regierungskoalition mit der AfD bilden. Damit zusammen kommt, was zusammen gehört.
Eine Koaltion mit der AfD wird sie nicht eingehen, dann ist sie nämlich weg vom Fenster, denn diese Koaltion würden die Bayern nicht wählen.
Und da CSU-Politiker gerne im Bund mitmischen, um ihre Bedeutung herauszustellen, wird's wohl auch nichts mit dem "eigenen" Ding.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:32)
Wenn die Folgen so verheerend waren, sollte Bayern zumindest nicht mehr "sehr gut" da stehen.
Ich meinte im Bezug auf die Landespolitik. Da hat die CSU eigentlich keine gravierenden Fehler gemacht, die einen so dramatischen Abstieg rechtfertigen oder wenigstens erklären würde.

Natürlich ist Bayern durch die dramatischen Fehlentscheidungen im Bund stark betroffen. Und dafür trägt die CSU seit 2005 als Stütze der Regierung Merkel nunmal eine große Mitverantwortung.

Die Beteiligung an der Regierung Merkel zieht die CSU immer weiter in den Abgrund. Das sollte doch inzwischen mal jeder verstanden haben, der in der CSU Verantwortung trägt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Troh.Klaus »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:49)
Natürlich ist Bayern durch die dramatischen Fehlentscheidungen im Bund stark betroffen. Und dafür trägt die CSU seit 2005 als Stütze der Regierung Merkel nunmal eine große Mitverantwortung.
Was wären denn da seit 2005 die gravierenden Fehlentscheidungen der Regierung Merkel und wie haben die sich verheerend auf Bayern ausgewirkt?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Vongole »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:49)

Ich meinte im Bezug auf die Landespolitik. Da hat die CSU eigentlich keine gravierenden Fehler gemacht, die einen so dramatischen Abstieg rechtfertigen oder wenigstens erklären würde.

Natürlich ist Bayern durch die dramatischen Fehlentscheidungen im Bund stark betroffen. Und dafür trägt die CSU seit 2005 als Stütze der Regierung Merkel nunmal eine große Mitverantwortung.

Die Beteiligung an der Regierung Merkel zieht die CSU immer weiter in den Abgrund. Das sollte doch inzwischen mal jeder verstanden haben, der in der CSU Verantwortung trägt.
Nö, gegen das neue Polizeigesetz sind ja auch grad mal 5 Hanseln demonstrieren gegangen. :rolleyes:
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Vongole hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:44)

Die aktuell prognostizierten 41,1% sind aus CSU-Sicht bestimmt berauschend. :D
Daher kommt auch der erste Gegenwind in der Partei auf:
Widerstand in der CSU gegen Konfrontationskurs mit der CDU:
https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 87861.html
da hat die Augsburger Allgemeine aber lange suchen müssen, um einen kritischen CSU´ler zu finden :D

Und die 41,1% sind nicht ganz aktuell, sondern etwa 10 Tage alt. Da ist dieser Disput mit Merkel noch gar nicht drin.
Übrigens, obwohl die CSU etwa 1% in der Umfrage verliert, können die linken Parteien (SPD, Grüne) keinen Vorteil daraus ziehen, verlieren selbst auch noch. Dagegen gibt es eine Verschiebung zur AfD, die 1,5% gewinnt, tippe hier auf Protestwähler, die ganz schnell wieder zurück kommen können.

Fällt die CSU jetzt morgen nicht um, bestehen gute Chancen auf die absolute Mehrheit.
Fällt man dagegen um, dürfte es für die CSU so zwischen 30-35% gehen. Da ein bisheriger überzeugter CSU-Wähler sich eher die Hand abhackt, als SPD oder Grün zu wählen, würde ich in dem Falle teils die FW und größtenteils die AfD als Ziel der Wähler sehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

In den 41,1 Prozent sind allerdings auch der Fall "Susanna", der Bamf-Skandal, und die Weigerung der CSU diesen mit einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß aufzuklären noch nicht enthalten.
Nightrain
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Vongole hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:55)
Nö, gegen das neue Polizeigesetz sind ja auch grad mal 5 Hanseln demonstrieren gegangen. :rolleyes:
Das lustige ist, dass die angeprangerten Änderungen schon vor einem Jahr im Gesetz geändert wurden. Da war aber kein Wahlkampf und deshalb hat sich die dümmliche Hetze da auch noch nicht gelohnt. :p

Umfrage der Augsburger Allgemeinen: 71% der Bevölkerung in Bayern befürwortet einen Bruch der großen Koalition im Bund, falls sich die CSU nicht mit ihren Punkten durchsetzt.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Ein Terraner
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Nightrain hat geschrieben:(18 Jun 2018, 07:47)

Das lustige ist, dass die angeprangerten Änderungen schon vor einem Jahr im Gesetz geändert wurden. Da war aber kein Wahlkampf und deshalb hat sich die dümmliche Hetze da auch noch nicht gelohnt. :p
Das hat damals keiner mitbekommen, es gab dazu auch keine breite Berichterstattung, wäre das bekannt geworden hätte es die gleichen Wellen geschlagen. Aber ist jetzt auch egal, darum darf sich jetzt Karlsruhe kümmern.
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sünnerklaas
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(18 Jun 2018, 09:34)

Das hat damals keiner mitbekommen, es gab dazu auch keine breite Berichterstattung, wäre das bekannt geworden hätte es die gleichen Wellen geschlagen. Aber ist jetzt auch egal, darum darf sich jetzt Karlsruhe kümmern.
Wer aufmerksam war, hat das mitbekommen. Allerdings haben wir ein Maß an Skandalisierung und Hysteriesierung, dass viele Dinge ganz einfach untergehen. Hinzu kommt, dass in Zeiten der Smartphones erschreckend viele nicht begreifen, dass das Internet nicht nur aus den Sozialen Netzwerken besteht.
Problematisch ist auch, dass viele immer noch nicht die Funktionsweise der Algorithmen Sozialen Netzwerke kapiert haben. Da bekommt man zu hören bzw. zu lesen, die Meldungen seien einem nicht angezeigt worden. Dass man da durch das Liken mitverantwortlich ist, wissen viele nicht.
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sünnerklaas
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 16:00)

In den 41,1 Prozent sind allerdings auch der Fall "Susanna", der Bamf-Skandal, und die Weigerung der CSU diesen mit einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß aufzuklären noch nicht enthalten.
Die Frage, warum die irakische Botschaft so urplötzlich gültige Ersatzpapiere ausstellen konnte, ist den meisten völlig egal - wie so vieles anderes. Es soll sich etwas ändern, wie genau das passieren soll und wie das alles organisatorisch und logistisch umgesetzt werden soll, weiß man nicht. Ist auch egal. Nebenbei bemerkt man auch nicht, dass man es mit einer fundamentalen schweren Krise der Weltwirtschaft zu tun hat. Es sollte alarmieren, wenn CEOs selber in die Politik gehen. Das Signal: selbst mit normaler Lobbyarbeit kommt als CEO man nicht mehr weiter. Da muss Papa eben selber ran und mal auf den Tisch hauen. Geht das schief, kommt ein Schulterzucken und begleitend kommen die Erklärungen, ja, man sei doof gewesen, ja, man habe nicht gewusst, ja, man habe das alles nicht gewollt - schließlich sei man ja nur Laie, man habe alles nicht überblickt, man könne doch nichts dafür.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Marmelada »

Hermann hat geschrieben:(17 Jun 2018, 15:49)
...

Die Beteiligung an der Regierung Merkel zieht die CSU immer weiter in den Abgrund. Das sollte doch inzwischen mal jeder verstanden haben, der in der CSU Verantwortung trägt.
Sehr richtig. Die CSU sollte ihre geballte Geisteskraft auf Bayern konzentrieren und sich künftig im Bund vollständig heraushalten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Raul71 »

Marmelada hat geschrieben:(18 Jun 2018, 12:17)

Sehr richtig. Die CSU sollte ihre geballte Geisteskraft auf Bayern konzentrieren und sich künftig im Bund vollständig heraushalten.
Sehe ich ähnlich. Wenn dann auch noch Frau Merkel endlich loslässt, könnte alles gut werden.

Soeben wird gemeldet, Seehofer lässt Frist für eine EU-Lösung, die es nicht geben wird, zu. Dazu nur minimale Zurückweisungen, also fast keine, an den Grenzen. Wie ich gestern schon schrieb, ein voraussehbarer Formelkompromiss. Man darf gespannt sein, wie sich das bei den Bayernwahlen auswirkt. Da ist alles möglich. Von Erleichterung, dass, sich alle wieder lieb haben, bis zur Enttäuschung, dass der Tiger wieder, wie üblich, zum Stoffteddy wurde. Auf jeden Fall wird es keine absolute Mehrheit geben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Keoma »

Marmelada hat geschrieben:(18 Jun 2018, 12:17)

Sehr richtig. Die CSU sollte ihre geballte Geisteskraft auf Bayern konzentrieren und sich künftig im Bund vollständig heraushalten.
Natürlich auch die Wirtschaftskraft und die Steuereinnahmen behalten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von MoOderSo »

Asylbewerber mit Einreiseverbot sollen sofort abgewiesen werden.
Das ist schon ein harter Hund der Seehofer.
Demnächst wird er wohl auch noch Fahren ohne Führerschein unter Strafe setzen.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Humelix33 »

Ich bin gespannt, ob die Grenzen wirklich in 2 Wochen dicht sein werden, bzw. konsequent abgewiesen wird. Achsoo, da gibt es ja noch die 2 Wochen Frist für Merkel, um eine einheitliche Lösung zu erzielen.... wie bereits geschrieben; Ich bin gespannt, ob die Grenzen wirklich in 2 Wochen dicht sein werden, bzw. konsequent abgewiesen wird :D
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Marmelada »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 13:32)

Natürlich auch die Wirtschaftskraft und die Steuereinnahmen behalten.
Das Koalieren auf Bundesebene mit der der CDU ist nicht gottgegeben. Wenn CDU oder CSU oder beide sich dageben entscheiden, findet es nicht statt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Marmelada hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:03)

Das Koalieren auf Bundesebene mit der der CDU ist nicht gottgegeben. Wenn CDU oder CSU oder beide sich dageben entscheiden, findet es nicht statt.
Wäre vielleicht an der Zeit, diese Minipartei als CDU Appendix hat viel zu viel Einfluss auf Bundesebene.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

MoOderSo hat geschrieben:(18 Jun 2018, 13:37)

Asylbewerber mit Einreiseverbot sollen sofort abgewiesen werden.
Das ist schon ein harter Hund der Seehofer.
Demnächst wird er wohl auch noch Fahren ohne Führerschein unter Strafe setzen.
Wenn Merkel jetzt Seehofer rausschmeißt und die Koalition zerbricht weil er Personen mit Einreiseverbot die Einreise verbietet werde ich das meinen Freunden aus den USA nicht vermitteln können. Die kapieren das nie.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Raul71 »

Ein Terraner hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:09)

Wäre vielleicht an der Zeit, diese Minipartei als CDU Appendix hat viel zu viel Einfluss auf Bundesebene.
Für die Tatsache, dass sie nur in Bayern gewählt werden kann, ist das absolut keine Minipartei.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Marmelada »

Raul71 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:14)

Für die Tatsache, dass sie nur in Bayern gewählt werden kann, ist das absolut keine Minipartei.
Bundesweit kam sie bei der letzten Bundestagswahl auf 7 Prozent. Reicht für den Einzug, ist aber keine Mitregierungsgarantie. Die Bierzeltideen können in Bayern umgesetzt werden, was ja auch der Fall ist.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Die CSU ist doch seit 2005 an der Regierung Merkel beteiligt. Und diese Regierung hat nahezu 1:1 das Parteiprogramm der Grünen in die politische Realität umgesetzt. Dafür trägt natürlich die CSU die volle Mitverantwortung.

Die CSU sollte sich selbst einmal fragen, ob sie so weitermachen und der Mehrheitsbeschaffer für eine rot-grüne Frau Merkel und ihre Genossen sein möchte, oder ob sie nicht doch einmal wieder zurückkehrt auf den Boden konservativ-patriotischer Politik früherer Tage, die Bayern, Deutschland und die CSU einst wieder groß gemacht hat.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Raul71 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:14)

Für die Tatsache, dass sie nur in Bayern gewählt werden kann, ist das absolut keine Minipartei.
Na und, wenn in Bayern auch noch die CDU zur Wahl stände dürfte wohl die 5% Hürde zum Thema werden.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Dieter Winter »

Ein Terraner hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:23)

Na und, wenn in Bayern auch noch die CDU zur Wahl stände dürfte wohl die 5% Hürde zum Thema werden.
Kaum, weil dann im Gegenzug die CSU ja bundesweit anträte. Die würde sowohl von der CDU, als auch von der AfD Wähler holen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:26)

Kaum, weil dann im Gegenzug die CSU ja bundesweit anträte. Die würde sowohl von der CDU, als auch von der AfD Wähler holen.
Die gewinnen mit ihrer Lederhosen Mentalität außerhalb Bayerrns keinen Blumentopf und sie hätten dann mit ihren Themen die afd als direkte Konkurrenz. Das geht schief, mit Ansage.

P.S. Die CSU ist für einen deutschlandweiten Auftritt einfach viel zu tief mit Bayern verwurzelt, die CSU ist Bayern. Deutschland ist meistens nur ein Thema wenn sie über den Finanzausgleich schimpfen.
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Orbiter1
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:14)

Wenn Merkel jetzt Seehofer rausschmeißt und die Koalition zerbricht weil er Personen mit Einreiseverbot die Einreise verbietet werde ich das meinen Freunden aus den USA nicht vermitteln können. Die kapieren das nie.
Seehofer wird offenbar nicht rausgeschmissen, zumindest nicht heute. Mal sehen was passiert wenn Merkel in Sachen Asyl mit leeren Händen vom EU-Gipfel zurückkommt.
Nightrain
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Ein Terraner hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:28)

Die gewinnen mit ihrer Lederhosen Mentalität außerhalb Bayerrns keinen Blumentopf und sie hätten dann mit ihren Themen die afd als direkte Konkurrenz. Das geht schief, mit Ansage.
Entsprechende Umfragen gab es schon vor Jahren als die AfD noch im Erstarken war. Das Ergebnis war, dass die AfD über 50% der Stimmen an die Bundes-CSU verlieren würde und auch zahlreiche CDU Wähler wechseln würden.
Die CSU kam bundesweit auf 16%.

Du solltest also deinen Horizont nicht als alleinigen Maßstab nehmen.

Allerdings ist wirklich problematisch, dass die CSU Bayern verkörpert. Ich denke wir würden eher eine neue Union aus CSU und bundesdeutscher BCSU sehen, die gezielt CDU Mitglieder abspaltet, um sich schnell zu etablieren.
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