Zukunft der CSU

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Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)
Ich beginne mich immer mehr mit einer EU der Kernländer anzufreunden.
Wer sollte denn dann noch dazu gehören? Österreich nicht? Italien nicht? Dänemark nicht? Eine EU, die nur noch aus Deutschland besteht? :D
Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)
Eine Handelsunion könnte ja aufrecht erhalten werden, auch ohne dass diese Staaten noch mit Subventionen gepampert werden.
Dafür war ich schon immer. Ich habe noch nie verstanden, warum Deutschland über den EU-Haushalt Länder wie Polen oder Ungarn subventionieren sollte. Und das unabhängig davon, ob Polen und Ungarn nach der Pfeife der deutschen Bundesregierung tanzen oder nicht.
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:26)

So stellt man sich das im rechten Paralleluniversum vor, im richtigen Universum sind es die Visegradstaaten gegen die EU-Verfahren laufen weil sie gegen diese Werte verstoßen, während Merkel höchste Anerkennung genießt. Um auf den Threadtitel zurückzukommen. Auf das Abschneiden der CSU bundesweit und der CDU in Bayern bin ich schon gespannt. In spätestens 3 Wochen sollte die Union am Ende sein, oder es gibt einen neuen Maßstab für Gesichtsverlust.
Und schon bist du wieder bei der Propaganda gegen die Visegradstaaten, als wie wenn nur 4 Länder gegen die Merkel-Politik wären. Du meinst, Merkel genießt beim Rest höchste Anerkennung? Welche Länder wären das? Dänemark, die ihr Land schon abschotten? Österreich, die sich klar gegen Merkel positioniert haben? Italien, die Merkel schon eine Abfuhr erteilt haben? Frankreich, wo Macron die Merkel nur für seine eigenen EU-Finanzpläne braucht?

Nenne mir doch bitte die Länder, bei denen Merkel noch gut dasteht. Da wird die Luft dann sehr sehr sehr dünn, denn außer dem Vatikan sehe ich da niemanden mehr. Aber laut dir wären das dann noch weit über 20 Länder, oder?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:34)

Wer gehört denn in der CDU zum "Spahn-Flügel"? Außer Spahn sind doch im CDU-Vorstand ausschließlich Merkel-Anhänger und Befürworter einer CDU, die rot-grüne Programmatik in die Tat umsetzt. Wobei selbst Spahn teilweise rot-grüne Ideen befürwortet hat.
Mein Favorit wäre eher Carsten Linnemann, aber denkst du wirklich, dass Merkel einfach so abtritt?
Denkst du nicht, dass sie einfach bei Seehofers Migrationsplan einknicken wird, um Kanzlerin zu bleiben?
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Orbiter1
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 15:48)

Und schon bist du wieder bei der Propaganda gegen die Visegradstaaten, als wie wenn nur 4 Länder gegen die Merkel-Politik wären.
In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
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unity in diversity
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
Die Visegradstaatler sind so hohl in der Birne, die kümmern sich ganz alleine um den Tod des Schengener Abkommens, obwohl sie selbst am meisten davon profitieren.

"Tschechien droht mit der Abriegelung seiner Grenzen, falls Deutschland mit umfassenden Zurückweisungen von Migranten startet. "Wir können es nicht zulassen, dass diese illegalen Migranten auf unser Gebiet gelangen, denn sobald sie unser Territorium betreten, ist es unser Problem", so Ministerpräsident Andrej Babis." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:26)

Wer sollte denn dann noch dazu gehören? Österreich nicht? Italien nicht? Dänemark nicht? Eine EU, die nur noch aus Deutschland besteht? :D



Dafür war ich schon immer. Ich habe noch nie verstanden, warum Deutschland über den EU-Haushalt Länder wie Polen oder Ungarn subventionieren sollte. Und das unabhängig davon, ob Polen und Ungarn nach der Pfeife der deutschen Bundesregierung tanzen oder nicht.
Es gibt viele gute Gründe schwächere Nachbarstaaten zu unterstützen. Sonst werden Neid und Mißgunst noch größer und die Migranten aus dem Rest der Welt werden durch noch mehr Armutsflüchtlinge aus dem Rest Europas verstärkt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von unity in diversity »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:59)

Es gibt viele gute Gründe schwächere Nachbarstaaten zu unterstützen. Sonst werden Neid und Mißgunst noch größer und die Migranten aus dem Rest der Welt werden durch noch mehr Armutsflüchtlinge aus dem Rest Europas verstärkt.
Welche rational erklärbaren Gründe gibt es, schwächere Nachbarstaaten beherrschen zu wollen?
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Keoma »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
Na, viele Freunde hat sie nicht mehr.
Ich würde mich dafür interessieren, wie sich einige die Verteilung vorstellen.
Soll man die Flüchtlinge dazu zwingen, z. B. in Bulgarien untergebracht zu werden?
Wie wählt man diejenigen aus, veranstalten wir eine Flüchtlingslotterie ?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von aleph »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
da gibt's eine Umfrage aus dem Jahre 2017
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 44530.html
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

aleph hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:47)

da gibt's eine Umfrage aus dem Jahre 2017
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 44530.html
Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat.

Merkel hat ja jetzt auch schon gesagt, es werde auch beim Gipfel in 10 Tagen keine Ergebnisse geben. Mal schauen wie sie weiter reagiert. Erst hat sie ja um die 14 Tage Frist gebeten, um eine europäische Lösung zu finden, jetzt gibt sie schon wenige Tage später zu, dass diese Lösung nicht zu erreichen ist.

Nach den aktuellen Aussagen von Seehofer und Söder gehe ich davon aus, dass ab Juli dann die Zurückweisungen an der Grenze gestartet weden. Dann hat Merkel nur noch die Auswahl zwischen Einknicken ihrerseits und der Entlassung von Seehofer, das aber dann den Koalitionsbruch bedeuten würde und wohl auch ihr eigenes Aus bedeutet.

Sollte es Neuwahlen geben, halte ich eine erneute Koalition zwischen CDU (ohne Merkel) und CSU nicht für unwahrscheinlich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)

Ich beginne mich immer mehr mit einer EU der Kernländer anzufreunden. Ohne Visegard-Palaver, ohne jeden der nimmt, ohne geben zu wollen. Man müsste da mal eine Gesamtrechnung aufmachen, was die Visegarder unterm Strich noch bringen.. . Eine Handelsunion könnte ja aufrecht erhalten werden, auch ohne dass diese Staaten noch mit Subventionen gepampert werden. Hoffe ich.
Könnte ich auch. Allerdings würde oder müsste es vorher zu einem totalen Zerfall der bisherigen EU kommen. Denn - leider - kann kein Staat zum Austritt aus der EU gezwungen werden. Und die unsolidarischen, rechtsnationalen Visegardstaaten samt Österreich werden einen Teufel tun,
und sich freiwillig von den EU-Fleischtöpfen der Fördermittel, Subventionen und Unterstützungszahlungen verabschieden. Und dem ungehinderten, barrierefreien Zugang zu einem der größten Binnenmärkte der Welt. Und innereuropäisch gesehen natürlich vor allem zu dem kauf- und absatzkräftigen Markt in Deutschland.

Erst nach einer Auflösung der bestehenden EU, der beispielsweise durch einen freiwilligen Austritt Deutschlands ausgelöst werden könnte, und der anschließenden Neugründung einer "Kern-EU" mit Frankreich, Deutschland, den BeNELux - Staaten (kurz den konsens- und soldiarfähigen "Nordstaaten")
wäre so eine Konstellation möglich. Und man müsste sehen, was der rechtslastige Jungkanzler Österreichs dann machen würde, samt seines genauso rechten Koalitionspartners FPÖ. Und ob sie sich dann lieber in eine alternative "Visegard-EU" zusammen mit Polen, Tschechien, Slowakei, Italien einbringen
wollen …oder doch lieber in der neuen Kern-EU ihre (bessere Zukunft) sehen würden.

Was Spanien machen würde, oder POR, oder Irland, wäre noch offen. Letztere, so denke ich, sind nicht so blöd oder blind-nationalistisch, um dem Kurs von EU-Killer und Provinz-"Knödl" Seehofer zu folgen. Der derzeit auf dem politischen Mars zu schweben scheint, wo ihm leider
keine grünen Männchen, sondern hellbraune Kröten etwas ins Ohr flüstern.

Eine Auflösung der EU, insbesonders der Austritt Italiens, hätte übrigens auch weitreichende finanzielle Folgen für Deutschland. Der target 2-Schuldenstand Italiens gegenüber Deutschland bzw. der Bundesbank liegt aktuell bei ca. 465 Mrd. Euro…tendenziell steigend.
Das Geld wäre in so einem Fall futsch. Sozusagen verschwunden in den abführenden Kanälen des vormaligen Neroreichs.

Insgesamt ist eine Kern-EU - abseits der Frage, was mit dem EURO werden würde - keine realistische Option. Mehr ein Wunsch, der mir zugegebenermaßen auch gefallen würde. Man darf ja träumen, nicht wahr.

Realistischer ist wohl ein Szenario eines Europa der "zwei Geschwindigkeiten". Wobei "Geschwindigkeiten" nicht das richtige Wort ist…Es wäre ein Europa der zweierlei Gemeinsamkeiten: Jener Ländergruppe, die den Geist und den Wert einer gemeinsamen, solidarischen
Handlungsgrundlage anerkennt, für ein offenes, antirassistisches und antinationalistisches freies Europa steht. Und jener anderen Gruppe von Ländern, die ihr ausländerfeindliches und nationalistisch-opportunistisches Süppchen kochen. Nichts geben, sondern nur nehmen wollen.

Merkels Ansatz geht in die Richtung, innerhalb der EU eine "Koalition der Willigen" zu schmieden. Und es ist noch nicht ausgemacht, dass trotz aller Zwischenrufe und frommen Wünsche, gerade aus dem Visegardstaaten-Dunstkreis incl. CSU, sie möge endlich abtreten,
das aktuell so gut für Europa wäre. Manche (Süd-) Länder oder sog. kleinere Akteure in diesem Tollhaus würden sich vermutlich umsehen, wenn es in D - auch dank Seehofers Politik der EU-Spaltung, der innenpolitischen Destabilisierung und des Unfrieden Stiftens - zu einem Rechtsruck
und einer egoistisch-nationalistischen Ausrichtung der deutschen Politik kommen würde.

Man kann dies nur vehement nicht wünschen und somit Seehofer, Dobrindt und die anderen CSU-Gestalten, die sich derzeit als bessere AfD aufblasen, zum Teufel. Vielleicht zeigt Ihnen ja das andere Bayern, jenes der Liberalitas Bavariae, des "leben und leben lassens"
die rote Karte bei der Landtagswahl. Auch so ein frommer Wunsch … zumal eines absolut Ungläubigen wie mir. Wieso sollte der, an den so viele glauben, ausgerechnet mich erhören? Eben. Das geht nicht. *gggg
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Fr 22. Jun 2018, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 19:10)

Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat.

Merkel hat ja jetzt auch schon gesagt, es werde auch beim Gipfel in 10 Tagen keine Ergebnisse geben. Mal schauen wie sie weiter reagiert. Erst hat sie ja um die 14 Tage Frist gebeten, um eine europäische Lösung zu finden, jetzt gibt sie schon wenige Tage später zu, dass diese Lösung nicht zu erreichen ist..
Es gibt da im Moment keine Lösung. Die österreichische Regierung ist auch dabei, eine europäische Lösung zu finden - findet sie aber auch nicht. Die italienische Regierung weigert sich, in Italien registrierte und nach A und D weitergereiste bzw, durchgewunkene Asylbewerber zurückzunehmen. Das ist durchaus verständlich - denn die Italiener wurden von allen anderen Dublin-Staaten in den letzten Jahren allein gelassen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:04)

Welche rational erklärbaren Gründe gibt es, schwächere Nachbarstaaten beherrschen zu wollen?
Man beeinflusse sie nicht und es gibt keine Gründe für "Transferzahlungen"!
Ich habe es erklärt. Schade dass du nicht weiter sehen kannst als bis zum Tellerrand. Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte der europäischen Staaten. Jahrhundertelang kämpfte da jede Nation gegen die andere um von den anderen die reichsten Regionen zu erobern. Das war den Gründern der EU bewußt. Sie wollten dass dieser Wahnsinn endet. Es sollte klar sein dass das nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die EU und die mit ihr die Transferleistungen sind aber immer noch 1000x preiswerter als ein Europa wie es früher agierte. 70 Jahre Frieden sind schon was. Man sollte dies nicht gefährden für einige kurzfristige Vorteile für sich selber. Langfristig schadet Egoismus immer dem Egoisten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.
Weil dann bei dem Koalitionsvertrag der ganze Obergrenzen Quatsch raus gewesen wäre und damit hätten sie einfach nur Platz für die FDP gemacht hätten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:26)
Weil dann bei dem Koalitionsvertrag der ganze Obergrenzen Quatsch raus gewesen wäre und damit hätten sie einfach nur Platz für die FDP gemacht hätten.
Die Obergrenze gibt es doch nun auch nicht. Genauso wie es die Mütterrente auch nicht gibt. Die CSU hat eigentlich nicht wirklich etwas durchgesetzt im Koalitionsvertrag.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Die CDU ist in großen Teilen nicht bereit für eine Neuausrichung auf AfD-Niveau. Das Kasperletheater der CSU ist erbärmlich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:28)

Die Obergrenze gibt es doch nun auch nicht.
Ist doch nur Umbenannt worden, https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -union-spd
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Es gab bei den Koalitionsverhandlungen schon mehr Probleme zwischen CSU und CDU, also z.B. bei Jamaika zwischen CDU und FDP/Grüne. Das Problem damals war eher, dass Merkel ihre große Stärke ausgespielt hätte, jemanden als Sündenbock hinzustellen. Und das wäre die CSU gewesen, wenn es zu Neuwahlen gekommen wäre. Sie selbst hätte sich wieder herausgewunden. Da sich aber jetzt die Situation auch etwas geändert hat, z.B. durch die neue Regierung in Italien, ist die Macht von Merkel nicht nur auf europäischer Ebene dahingeschmolzen. Jetzt hat man die Chance genutzt, gegen die Politik von Merkel vorzugehen und gleichzeitig Wahlkampf zu machen. Dass es der CSU nur um Wahlkampf geht, ist Bullshit, man hat auch Ziele, die für die Identität der Partei wichtig sind.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Nein. Dann hätten CDU und SPD die Grünen dazu genommen - und die CSU wäre draussen gewesen. Im aktuellen Fall würde das auch so gehen: CSU raus, Grüne rein. Die CSU-Ministerposten würden dann u.a. an Winfried Kretschmann und an Tarek al Wazir gehen. Beide sind der CDU.Parteibasis zu vermitteln.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:44)
Das Problem damals war eher, dass Merkel ihre große Stärke ausgespielt hätte, jemanden als Sündenbock hinzustellen. Und das wäre die CSU gewesen, wenn es zu Neuwahlen gekommen wäre.
Die CSU hätte dann sagen können:

"Die Union hat bei der Bundestagswahl eine historische Niederlage erlitten. Die Bürger haben die Union für ihre Flüchtlingspolitik und andere Fehlentscheidungen der Vergangenheit abgestraft-

Wir von der CSU haben das Votum der Bürger verstanden und daraus die Konsequenzen gezogen. Wir waren bereit Verantwortung für Deutschland zu übernehmen und einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Asyl- und Zuwanderungspolitik einzuleiten. Frau Merkel und die SPD sind dazu nicht bereit, darum können wir im Interesse der Bürger in keine Koalition eintreten, die ungeachtet des Wählervotums vom September 2017 weitermachen würde wie bisher.

Wir sind bereit mit der CDU gemeinsam in die anstehende Neuwahl zu gehen, unter der Bedingung eines neuen Kanzlerkandidaten und eines neuen Wahlprogramms von CDU und CSU, das deutlich erkennen läßt, daß wir als Union bereit sind für einen Kurswechsel."

Ich glaube keinesfalls, dass es der CSU in Bayern geschadet hätte. Wahrscheinlich eher im Gegenteil.
Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:06)
Dann hätten CDU und SPD die Grünen dazu genommen - und die CSU wäre draussen gewesen.
Das wäre theoretisch denkbar, denn die CDU macht seit über 10 Jahren nichts anderes, als die Programme von SPD und Grünen in die politische Realität umzusetzen. Nicht umsonst sind die Grünen längst die größten Anhänger von Frau Merkel und können es kaum erwarten ihr als Mehrheitsbeschaffer dienstbar zu sein, wenn die CSU aussteigt.

Das hätte dann natürlich eine Spaltung der Union zur Folge, da die CSU dann Opposition wäre und Politik gegen die CDU machen würde.
LiberalKonservativ
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:22)

Das wäre theoretisch denkbar, denn die CDU macht seit über 10 Jahren nichts anderes, als die Programme von SPD und Grünen in die politische Realität umzusetzen. Nicht umsonst sind die Grünen längst die größten Anhänger von Frau Merkel.
Und genau das ist der Grund für die Verwerfungen. Merkel hat mit ihrer grünen Politik das ganze Parteiensystem gesprengt und gecrasht. Nicht die CSU sondern Merkel ist das Problem.

Leider hat sie ja nicht nur Deutschland gespalten sondern auch Europa mit ihren Alleingangen und United States of Europe Nationalismus. Deutschland bekommt was es wählt und somit verdient, aber dass sie auch noch in Europa für eine katastrophale Situation gesorgt hat ist das Tragische.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jun 2018, 19:51)

Könnte ich auch. Allerdings würde oder müsste es vorher zu einem totalen Zerfall der bisherigen EU kommen. Denn - leider - kann kein Staat zum Austritt aus der EU gezwungen werden. Und die unsolidarischen, rechtsnationalen Visegardstaaten samt Österreich werden einen Teufel tun,
und sich freiwillig von den EU-Fleischtöpfen der Fördermittel, Subventionen und Unterstützungszahlungen verabschieden. Und dem ungehinderten, barrierefreien Zugang zu einem der größten Binnenmärkte der Welt. Und innereuropäisch gesehen natürlich vor allem zu dem kauf- und absatzkräftigen Markt in Deutschland.

Erst nach einer Auflösung der bestehenden EU, der beispielsweise durch einen freiwilligen Austritt Deutschlands ausgelöst werden könnte, und der anschließenden Neugründung einer "Kern-EU" mit Frankreich, Deutschland, den BeNELux - Staaten (kurz den konsens- und soldiarfähigen "Nordstaaten")
wäre so eine Konstellation möglich. Und man müsste sehen, was der rechtslastige Jungkanzler Österreichs dann machen würde, samt seines genauso rechten Koalitionspartners FPÖ. Und ob sie sich dann lieber in eine alternative "Visegard-EU" zusammen mit Polen, Tschechien, Slowakei, Italien einbringen
wollen …oder doch lieber in der neuen Kern-EU ihre (bessere Zukunft) sehen würden.

Was Spanien machen würde, oder POR, oder Irland, wäre noch offen. Letztere, so denke ich, sind nicht so blöd oder blind-nationalistisch, um dem Kurs von EU-Killer und Provinz-"Knödl" Seehofer zu folgen. Der derzeit auf dem politischen Mars zu schweben scheint, wo ihm leider
keine grünen Männchen, sondern hellbraune Kröten etwas ins Ohr flüstern.

Eine Auflösung der EU, insbesonders der Austritt Italiens, hätte übrigens auch weitreichende finanzielle Folgen für Deutschland. Der target 2-Schuldenstand Italiens gegenüber Deutschland bzw. der Bundesbank liegt aktuell bei ca. 465 Mrd. Euro…tendenziell steigend.
Das Geld wäre in so einem Fall futsch. Sozusagen verschwunden in den abführenden Kanälen des vormaligen Neroreichs.

Insgesamt ist eine Kern-EU - abseits der Frage, was mit dem EURO werden würde - keine realistische Option. Mehr ein Wunsch, der mir zugegebenermaßen auch gefallen würde. Man darf ja träumen, nicht wahr.

Realistischer ist wohl ein Szenario eines Europa der "zwei Geschwindigkeiten". Wobei "Geschwindigkeiten" nicht das richtige Wort ist…Es wäre ein Europa der zweierlei Gemeinsamkeiten: Jener Ländergruppe, die den Geist und den Wert einer gemeinsamen, solidarischen
Handlungsgrundlage anerkennt, für ein offenes, antirassistisches und antinationalistisches freies Europa steht. Und jener anderen Gruppe von Ländern, die ihr ausländerfeindliches und nationalistisch-opportunistisches Süppchen kochen. Nichts geben, sondern nur nehmen wollen.

Merkels Ansatz geht in die Richtung, innerhalb der EU eine "Koalition der Willigen" zu schmieden. Und es ist noch nicht ausgemacht, dass trotz aller Zwischenrufe und frommen Wünsche, gerade aus dem Visegardstaaten-Dunstkreis incl. CSU, sie möge endlich abtreten,
das aktuell so gut für Europa wäre. Manche (Süd-) Länder oder sog. kleinere Akteure in diesem Tollhaus würden sich vermutlich umsehen, wenn es in D - auch dank Seehofers Politik der EU-Spaltung, der innenpolitischen Destabilisierung und des Unfrieden Stiftens - zu einem Rechtsruck
und einer egoistisch-nationalistischen Ausrichtung der deutschen Politik kommen würde.

Man kann dies nur vehement nicht wünschen und somit Seehofer, Dobrindt und die anderen CSU-Gestalten, die sich derzeit als bessere AfD aufblasen, zum Teufel. Vielleicht zeigt Ihnen ja das andere Bayern, jenes der Liberalitas Bavariae, des "leben und leben lassens"
die rote Karte bei der Landtagswahl. Auch so ein frommer Wunsch … zumal eines absolut Ungläubigen wie mir. Wieso sollte der, an den so viele glauben, ausgerechnet mich erhören? Eben. Das geht nicht. *gggg
"Leben und leben lassen" ist aber genau das Gegenteil von Ihrer Europa "Vision", impliziert dieses Sprichwort ja gerade, dass man sich nicht in Fremdes einmischt. Ihnen schwebt dagegen eine weitere "Integration von Kerneuropa" vor, was letztendlich das Bilden eines Superstaates United States of Europe bedeutet. Leben und leben lassen ist jedoch viel mehr ein Europa der Vaterlaender. Keine Transfers und im Gegenzug auch kein hineinpfuschen in nationale Angelegenheiten.

Warum lassen wir Europa nicht beim Binnenmarkt? Das ist, was Frieden und Wohlstand sichert und nicht eine "ever closer union", die als Elitenprojekt top down den Voelkern gegen deren Willen einen Ssuperstaat überstülpt.

Ich hoffe die CSU besinnt sich darauf und auf die in Europa vollkommen verloren gegangene Rolle der Subsidiarität. Das ist nich "antieuropaeiasch" wie der Schleswig-Holstein CDUler heute meinte, sondern die Zukunft.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:08)

"Leben und leben lassen" ist aber genau das Gegenteil von Ihrer Europa "Vision", impliziert dieses Sprichwort ja gerade, dass man sich nicht in Fremdes einmischt. Ihnen schwebt dagegen eine weitere "Integration von Kerneuropa" vor, was letztendlich das Bilden eines Superstaates United States of Europe bedeutet. Leben und leben lassen ist jedoch viel mehr ein Europa der Vaterlaender. Keine Transfers und im Gegenzug auch kein hineinpfuschen in nationale Angelegenheiten.

Warum lassen wir Europa nicht beim Binnenmarkt? Das ist, was Frieden und Wohlstand sichert und nicht eine "ever closer union", die als Elitenprojekt top down den Voelkern gegen deren Willen einen Ssuperstaat überstülpt.

Ich hoffe die CSU besinnt sich darauf und auf die in Europa vollkommen verloren gegangene Rolle der Subsidiarität. Das ist nich "antieuropaeiasch" wie der Schleswig-Holstein CDUler heute meinte, sondern die Zukunft.
Kannst du eigentlich meine Gedanken lesen? <3

Denkst du, dass Merkel einfach Seehofers Masterplan im letzten Moment doch noch genehmigen könnte, um an der Macht zu halten?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:50)

Merkel hat mit ihrer grünen Politik das ganze Parteiensystem gesprengt und gecrasht.
Nicht wahr, und ich dachte die ganze Zeit die SPD hätte die letzten Jahre dauernd Schwarze Politik umgesetzt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:11)
Nicht wahr, und ich dachte die ganze Zeit die SPD hätte die letzten Jahre dauernd Schwarze Politik umgesetzt.
Die SPD hat mit der Agenda Politik die WASG/Linke als Strafe bekommen. Die CDU hat mit Merkels Linksrutsch die Afd als Strafe bekommen.

Ich habe mit Beiden kein Mitleid.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

rain353 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:11)

Denkst du, dass Merkel einfach Seehofers Masterplan im letzten Moment doch noch genehmigen könnte, um an der Macht zu halten?
Merkel klebt ja an ihrem Stuhl, da wäre das Einknicken eine Möglichkeit, dass sie Kanzlerin bleibt. Allerdings wäre ihr Abgang dann auch nur etwas verschoben, da sie dann von der Opposition zum Dauerbeschuss freigegeben ist. Das hält eine geschwächte Merkel nicht lange durch.

Vielleicht zieht sie aber nach dem EU-Gipfel dann tatsächlich ihre eigene persönliche Notbremse und tritt zurück. Dann könnte ggf. AKK übernehmen und die Koalition wäre vorerst gesichert. Würde mich zwar überraschen, allerdings halte ich mitlerweile gar nichts mehr für unmöglich.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:47)

Merkel klebt ja an ihrem Stuhl, da wäre das Einknicken eine Möglichkeit, dass sie Kanzlerin bleibt. Allerdings wäre ihr Abgang dann auch nur etwas verschoben, da sie dann von der Opposition zum Dauerbeschuss freigegeben ist. Das hält eine geschwächte Merkel nicht lange durch.

Vielleicht zieht sie aber nach dem EU-Gipfel dann tatsächlich ihre eigene persönliche Notbremse und tritt zurück. Dann könnte ggf. AKK übernehmen und die Koalition wäre vorerst gesichert. Würde mich zwar überraschen, allerdings halte ich mitlerweile gar nichts mehr für unmöglich.
Und was von den Möglichkeiten, die du aufgelistet hat, hältst du am wahrscheinlichsten?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:47)

Merkel klebt ja an ihrem Stuhl, da wäre das Einknicken eine Möglichkeit, dass sie Kanzlerin bleibt. Allerdings wäre ihr Abgang dann auch nur etwas verschoben, da sie dann von der Opposition zum Dauerbeschuss freigegeben ist. Das hält eine geschwächte Merkel nicht lange durch.

Vielleicht zieht sie aber nach dem EU-Gipfel dann tatsächlich ihre eigene persönliche Notbremse und tritt zurück. Dann könnte ggf. AKK übernehmen und die Koalition wäre vorerst gesichert. Würde mich zwar überraschen, allerdings halte ich mitlerweile gar nichts mehr für unmöglich.

Aber die AKK ist doch selbst für Merkels Kurs, weswegen ja Merkel zurücktreten würde... Dann könnte sie ja gleich bleiben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Eulenwoelfchen »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:08)

"Leben und leben lassen" ist aber genau das Gegenteil von Ihrer Europa "Vision", impliziert dieses Sprichwort ja gerade, dass man sich nicht in Fremdes einmischt.
Was Sie wie interpretieren und vor allem implizieren, ist Ihre Sache, aber deswegen noch lange nicht richtig, sondern allenfalls behauptend. Und damit ein Ausdruck
einer bestimmten politischen Haltung, die Sie gerne haben können. *bittschön
LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:08)
Warum lassen wir Europa nicht beim Binnenmarkt? Das ist, was Frieden und Wohlstand sichert und nicht eine "ever closer union", die als Elitenprojekt top down den Voelkern gegen deren Willen einen Ssuperstaat überstülpt.
Vielleicht hatten Sie ja zufällig am Donnerstag abend Maybritt Illner geguckt. Die war zwar privat - begründet verhindert - und so moderierte Herr Fornoff die Runde als Sprechmeister.
Zu Gast war unter anderem die österr. Aussenministerin. Einige Ihrer Ausführungen waren sehr interessant.
Unter anderem, dass sich das Migrationsproblem nicht einfach wegdiskutieren oder wegdrücken lassen wird, unabhängig davon, wie lange die unsägliche Situation in Syrien anhalten wird.
Es sind z.Zt. etwa 60 Mio. Menschen auf der Flucht. Weltweit. Und es werden - so ihre Einschätzung - nicht weniger werden.

Und diese Menschen, darunter sehr viele zornige junge Männer, teils mit keinen Sinn erkennender guter Ausbildung.
Die Konsequenzen, wie nachfolgend beschrieben, sagte sie zwar so nicht, aber man hörte es ihn ihr ähnlich denken. Sie spricht ja arabisch und war auch als Lehrerin an arabischen Universitäten tätig.
Diese Menschen also werden immer mehr erkennen, dass sie dort, wo sie herkommen, und in welchem politisch-wirtschaflichen Korruptions- und Geschäftsgeflecht auch immer,
und von wem auch immer, ziemlich verarscht werden. Nicht nur von eigenen Regierungen, sondern auch von internationlen Konzernen. Auch solchen aus der EU.

Binnenmarkt hin oder her. Die EU, so sie sich zu der so herzlich und von der CSU und anderen EU-Staaten gewünschten Wagenburg ändern will, sprich, ihre Aussengrenzen à la Adler_Horst
mit Klauen und Schnabel abschotten will, wird nicht um eine gesamteuropäische Grenztruppe herumkommen. Und auch nicht um eine zentral geregelte und gesteuerte Asylrechtspraxis,
weil sich alle EU-Staaten in internationel gültigen Verträgen zum Schutz politisch oder an Leib und Leben Verfolgter oder Gefährdeter verpflichteten.
Ebenso wird man nicht umhin kommen, damit verbunden, ein gesamteuropäisches Einwanderungskonzept und -recht irgendwann auf den Weg zu bringen.
All das sind Grundvoraussetzungen und -bedingungen, die einem Binnenmarkt
a) Stabilität und Vertrauen bringen
b) ihn für Investoren und Kapitalanlagen interessant, lukrativ und langfristig berechenbar machen
c) auch als zukunftsfähigen, weltoffenen und freizügigen Wirtschaftsraum etablieren, der nicht ständig trumpetet: "CSU-Abendland, Protektionismus und Abschottung first".

Es wird also sehr die Frage sein, inwieweit Landtagswahl-Kurzsichtige wie die "Gott mit dir Bajuwaren" um Seehofer, Södomat oder dem Spezialisten für ganz scharfe Asylabgaswerte, den Herrn Dobrindt, meinen, sie könnten einen - von Ihnen, Herr LiberalKonservativer, so schön beschworenen - EU-Binnenmarkt CSU-subsidiar haben. (Auf österreichisch: Kurz und bündig).

Einen Binnenmarkt, dessen Vorzug und Erfolgsgeschichte war oder noch ist, bestehende innereuropäische Barrieren abzubauen, gerade auch nationale Grenzen oder Zollkontrollen innerhalb dieses Marktes.
Sowie allgemeine Niederlassungs- und Reisefreiheit. Dies sind grandiose Errungenschaften. Mit einer Wiedereinführung nationaler Grenzen mit Schlagbäumen usw. und der Schleifung allgemeiner Wertegrundlagen,
zu der auch ein venunftgegabtes und sauberes Asyl- /Einwanderungsrecht gehört, wäre das alles faktisch hinfällig. Ihr schöner rein wirtschaftlich laufender Binnenmarkt schlicht nur eine
hohle "Gewinnblase", die asbald platzen oder erst gar nicht richtig funktionieren würde.

Die Einführung und die Schwierigkeiten rund um den EURO zeigen übrigens eines ganz deutlich, ohne politische bindende Grundlagen und Vereinbarungen, sprich gemeinsame steuerliche, sozialgesetzgeberische und finanzpolitische
Standards, die für alle Mitgliedsstaaten gelten, statt bei nationalem Bedarf missachtet und ignoriert zu werden, wird "Ihr" Binnenmarkt einfach in der Luft hängen.
Im Unterschied zur Währungscausa gibt es leider nicht für Alles eine EZB, die dann einfach mal einige Jahre eine Nullasylrechtsstrategie fährt, für einige Billiönchen Einwanderungsanleihen aufkauft, um so die Umvolkungsinflation auf einen Seehofernden Zielkorridor herunterzufrikeln.
Und den deutschen Sparer vor zu hohen Zinserträgen zu schützen. *kleiner Scherz...gggg

Und noch eines: Ausländer, egal woher, sind nach aktuell sehr beliebter Stimmungsmache nur dann "bäh", wenn sie ihr Glück bei uns suchen wollen. Egal, ob sie durch ihre Leistung und Arbeit dann auch
genauso fleißig zum allgemeinen Wohlstand der Gesellschaft und zum finanziellen Erhalt all der Errungenschaften unseres modernen Sozialstaates beitragen. Sofern man sie auch arbeiten lässt und ihnen
wie allen anderen Bürgern unseres Landes auch ernstgemeinte Chancen auf Bildung und Ausbildung gibt.

Sobald wir - der Exportweltmeister - Ausländern etwas verkaufen können, egal ob nach Afrika oder sonstwo hin, sind sie gern gesehen und willkommen. Geradezu richtige Menschen und dabei nur ganz selten kriminell. Zumindest nicht mehr,
als wir selbst. Was aber eher egal ist > … non olet …

Aber wehe, einer will Asyl oder eine bessere Chance auf Zukunft... Ja ist denn schon wieder Weihnachten? ...*tpfui usw.*
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 19:10)

Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat.
Hast du denn die Kernaussage des verlinkten Artikels nicht gelesen?

„Vor allem die Menschen in den Niederlanden und Schweden setzen Vertrauen in die deutsche Kanzlerin, mit 89 Prozent. Im Vergleich: Deutsche vertrauen Merkel nur zu 81 Prozent. Aber auch in Frankreich, Großbritannien und in Spanien glauben mehr als die Hälfte an die deutsche Kanzlerin. In sechs von neun untersuchten EU-Staaten sei das Vertrauen in sie gestiegen, so die Autoren der Studie.“

Soviel zu deiner Aussage das Merkel nur noch im Vatikan gut dasteht. Du solltest mal deine Sonnenbrille wechseln, die scheint dich beim Sehen der Realitäten zu hindern und wirkt schon auf dem Avatar zu sehr braun getönt.
Merkel hat ja jetzt auch schon gesagt, es werde auch beim Gipfel in 10 Tagen keine Ergebnisse geben. Mal schauen wie sie weiter reagiert. Erst hat sie ja um die 14 Tage Frist gebeten, um eine europäische Lösung zu finden, jetzt gibt sie schon wenige Tage später zu, dass diese Lösung nicht zu erreichen ist.

Nach den aktuellen Aussagen von Seehofer und Söder gehe ich davon aus, dass ab Juli dann die Zurückweisungen an der Grenze gestartet weden. Dann hat Merkel nur noch die Auswahl zwischen Einknicken ihrerseits und der Entlassung von Seehofer, das aber dann den Koalitionsbruch bedeuten würde und wohl auch ihr eigenes Aus bedeutet.

Sollte es Neuwahlen geben, halte ich eine erneute Koalition zwischen CDU (ohne Merkel) und CSU nicht für unwahrscheinlich.
Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Die CDU-Spitze steht klar hinter Merkel. Aus diesen Reihen wird auch ihr Nachfolger kommen. Die werden der CSU auf keinen Fall den Sturz Merkels mit einer Koalition belohnen sondern selbst in Bayern antreten. Die CSU wird vom Königsmord ganz sicher nicht profitieren sondern ihren einzigartigen Status in Bayern verlieren. Die können ja dann bundesweit antreten und müssen ganz schnell ihr ausschließlich auf Bayern ausgerichtetes Profil ablegen. Das wird die Mutter aller Identifikationskrisen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Brainiac »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:50)

Und genau das ist der Grund für die Verwerfungen. Merkel hat mit ihrer grünen Politik das ganze Parteiensystem gesprengt und gecrasht. Nicht die CSU sondern Merkel ist das Problem.

Leider hat sie ja nicht nur Deutschland gespalten sondern auch Europa mit ihren Alleingangen und United States of Europe Nationalismus.
Ist zwar hier off topic, aber vielleicht sollten Sie doch mal Ihre Feindbilder sortieren.

Sie haben ein Problem mit Merkel, ok.
Sie haben ein Problem mit den USE, ok.

Beides hat wenig miteinander zu tun. Merkel ist nie ernsthaft für die USE eingetreten und es war niemals ihr Ziel. Es hätte ja ihre eigene Machtposition, als Regierungschefin des wichtigsten Mitgliedsstaats im Europäischen Rat, den sie ein Jahrzehnt lang dominiert hat und der selbst die EU dominiert, geschmälert.

Solche Differenzierungen setzen natürlich voraus, dass man sich mit den EU-Strukturen beschäftigt und nicht alles für Teufelszeug hält.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

rain353 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:53)

Und was von den Möglichkeiten, die du aufgelistet hat, hältst du am wahrscheinlichsten?
Auch für Merkel wäre ein Rücktritt eigentlich die sauberste Lösung, da würde dann am schnellsten Grad über ihren Abgang wachsen. Aber ich halte es für Wahrscheinlicher, dass sie stur bleibt und damit die Koalition letztendlich zu Fall bringt. Vielleicht pokert sie wirklich noch darum, dass Seehofer zwar die Grenzkontrollen einführt, sie ihn entlässt, dann aber die CSU wieder zurückrudert. Das wird aber dann laut der doch erkennbaren Hartnäckigkeit in der CSU dann nicht passieren. Sie könnte dann den Weg gehen, die CSU durch die Grünen zu ersetzen. Die Frage ist dann, reicht ihre Macht in der CDU dann noch damit diese dadurch nicht zerrissen wird? Würde die CDU dann diesen Weg mit den Grünen mitgehen, könnte sie noch etwas weiterregieren, allerdings mit dem Problem, dass man in den nächsten Landtagswahlen überall abgestraft wird. Aber das war noch nie ein Problem für Merkel, hauptsache sie selbst profitiert.

Aber die AKK ist doch selbst für Merkels Kurs, weswegen ja Merkel zurücktreten würde... Dann könnte sie ja gleich bleiben.
Ich kenne den wirklichen Kurs von AKK nicht. Als Generalsekretärin an der Seite von Merkel ist auf jeden Fall keine andere Meinung als die der Kanzlerin möglich. Wie sie dann reagiert, wenn Merkel weg ist :?:
Auf jeden Fall sehe ich in der CDU nur Spahn und AKK als mögliche Nachfolger. Spahn wird da etwas weniger Untestützer in der Partei haben, deshalb wird es auf AKK hinauslaufen. Oder gibt es noch andere Anwärter?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(23 Jun 2018, 07:33)

Hast du denn die Kernaussage des verlinkten Artikels nicht gelesen?

„Vor allem die Menschen in den Niederlanden und Schweden setzen Vertrauen in die deutsche Kanzlerin, mit 89 Prozent. Im Vergleich: Deutsche vertrauen Merkel nur zu 81 Prozent. Aber auch in Frankreich, Großbritannien und in Spanien glauben mehr als die Hälfte an die deutsche Kanzlerin. In sechs von neun untersuchten EU-Staaten sei das Vertrauen in sie gestiegen, so die Autoren der Studie.“
Du hast meine Antwort nicht genau gelesen. Der Artikel in der Quelle ist schon ein Jahr alt, deshalb sagte ich: "Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat."
Gutes Beispiel sind erstmal die Niederlande, wo es vor einem Jahr noch hohes Vertrauen gab. Die Pläne von Merkel für nächsten Sonntag zum EU-Gipfel haben die Holländer aber schon mal abgelehnt. Auch in Deutschland gab es wohl zu 81% Vertrauen zur Kanzlerin, mittlereile möchte fast jeder Zweite Deutsche einen Rücktritt der Kanzlerin
https://www.huffingtonpost.de/entry/umf ... 0e274162bb
Soviel zu deiner Aussage das Merkel nur noch im Vatikan gut dasteht. Du solltest mal deine Sonnenbrille wechseln, die scheint dich beim Sehen der Realitäten zu hindern und wirkt schon auf dem Avatar zu sehr braun getönt.
Doch, nur noch der Vatikan steht auf Merkels Seite. Oder bring mal eine aktuelle (!) Quelle, wo ein EU-Staatsmann sich auf Merkels Seite schlägt. Und übrigens, auf DEINEM Avatar ist der ganze Planet schon braun :p

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Die CDU-Spitze steht klar hinter Merkel. Aus diesen Reihen wird auch ihr Nachfolger kommen. Die werden der CSU auf keinen Fall den Sturz Merkels mit einer Koalition belohnen sondern selbst in Bayern antreten. Die CSU wird vom Königsmord ganz sicher nicht profitieren sondern ihren einzigartigen Status in Bayern verlieren. Die können ja dann bundesweit antreten und müssen ganz schnell ihr ausschließlich auf Bayern ausgerichtetes Profil ablegen. Das wird die Mutter aller Identifikationskrisen.
Die CDU-Spitze hatte schon gegen Merkel gestimmt, mit ihrer unsinnigen 14-Tage-Frist hat sie das Blatt aber nochmal gewendet. Danach ist man wie es üblich ist geschlossen für Merkel angetreten, auch wenn einige da anderer Meinung waren.

Und dieser blanke Unsinn grassiert immer noch, das die CSU in anderen Bundesländern dann bayrische Politik machen würde. Natürlich würde eine Brandenburg-CSU Politik für Brandenburg und eine Niedersachsen-CSU Politik für Niedersachsen und eben nicht für Bayern machen. Man behauptet ja auch nicht, dass eine mögliche Bayern-CDU dann Berliner Politik in Bayern macht.

Für mich würde die CDU viel mehr verlieren, wenn beide Parteien bundesweit antreten würden. Die CDU würde in 15 Bundesländern Stimmen einbüßen, die CSU nur in einem. Und die CSU hätte in den 15 Bundesländern schnell eine Fraktion zusammen, weil es doch einige Parteiwechsler geben würde. Mit einem Grundstock von CDU-Politikern könnte die CSU da schnell starten. Ich denke sogar, dass in 1-2 Jahren sogar in einigen Bundesländern (z.B. Sachsen) die CSU von der AfD und CDU soviele Stimmen ziehen würde, dass man vor der CDU liegt und diese dann die Schmach ertragen müsste, als Junior-Partner der CSU aufzutreten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Wähler »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:30)
Für mich würde die CDU viel mehr verlieren, wenn beide Parteien bundesweit antreten würden. Die CDU würde in 15 Bundesländern Stimmen einbüßen, die CSU nur in einem. Und die CSU hätte in den 15 Bundesländern schnell eine Fraktion zusammen, weil es doch einige Parteiwechsler geben würde. Mit einem Grundstock von CDU-Politikern könnte die CSU da schnell starten. Ich denke sogar, dass in 1-2 Jahren sogar in einigen Bundesländern (z.B. Sachsen) die CSU von der AfD und CDU soviele Stimmen ziehen würde, dass man vor der CDU liegt und diese dann die Schmach ertragen müsste, als Junior-Partner der CSU aufzutreten.
CDU und CSU werden gleichermaßen Verlierer sein und die AfD Gewinner. Mit der FDP würde es dann 4 eher konservative Parteien zur Auswahl geben. Die CSU ahmt die Lega in Italien nach und geht damit ein zu hohes Risiko in der Bundesrepublik ein. Die Zeiten absoluter Mehrheit sind auf Bundeslandebene vorbei. Es wäre viel sinnvoller für die CSU, die guten Beziehungen zwischen Bayern und den Alpenländern, sowie Südtirol im Sinne eine Euregio auszubauen.
Zuletzt geändert von Wähler am Sa 23. Jun 2018, 10:09, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Marmelada »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14443.html
Mehrheit will CSU-Politik - aber mit Merkel als Kanzlerin

"Wie sollte Deutschland versuchen, die Flüchtlingsproblematik zu lösen?"
Sollte gemeinsam mit EU-Partnern gelöst werdern 68 %
Sollte national gelöst werden 25 %

"Sollten Flüchtlinge, deren Fingerabdrücke anderswo in in der EU registriert sind, an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden?"
Ja 61 %
Nein 30 %
:D

Würden die Registrierungen in Italien und Griechenland nicht drastisch heruntergefahren werden, wenn alle Registrierten von Deutschland zurückgewiesen werden, was dann wiederum zu leichterem Zugang führte? Oder was genau entgeht mir bei dem genialen CSU-Plan?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von DarkLightbringer »

Der FDP-Chef hat erklärt, so viel Oppositionsarbeit wie die CSU will er gar nicht machen.
;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:34)

CDU und CSU werden gleichermaßen Verlierer sein und die AfD Gewinner. Mit der FDP würde es dann 4 eher konservative Parteien zur Auswahl geben. Die CSU ahmt die Lega in Italien nach und geht damit ein zu hohes Risiko in der Bundesrepublik ein. Die Zeiten absoluter Mehrheit sind auf Bundeslandebene vorbei. Es wäre viel sinnvoller für die CSU, die guten Beziehungen zwischen Bayern und den Alpenländern, sowie Südtirol im Sinne eine Euregio auszubauen.
Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.

Und die CSU ahmt nicht die Lega nach, sondern eher Macron in Frankreich. Die wenigen Punkte aus dem Masterplan, die bekannt sind, hat auch Macron schon bei sich eingeführt.
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"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Marmelada hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:35)

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14443.html
:D

Würden die Registrierungen in Italien und Griechenland nicht drastisch heruntergefahren werden, wenn alle Registrierten von Deutschland zurückgewiesen werden, was dann wiederum zu leichterem Zugang führte? Oder was genau entgeht mir bei dem genialen CSU-Plan?
Erstens sind die Länder gesetzlich verpflichtet, die Registrierungen zu machen. Natürlich wird man da nicht so genau hinschauen und Flüchtlinge unregistriert nach Norden wandern lassen. Aber das ist nicht das Thema.
Das wichtigste ist, dass man die EU-Grenzen schützt. Es geht ja nicht um die wirklichen und berechtigten Flüchtlinge, sondern um die mittlerweile überwiegenden Flüchtlinge, die eh kein Recht auf Asyl haben. Bei den Schiffen, die Italien abgelehnt hat und die nach Spanien geschickt wurden, war anscheinend unter den mehreren Hundert Flüchtlingen kein einziger aus einem Kriegsgebiet. Aber wenn sie erstmal auf europäischen Boden sind, ist das Dilemma groß. Meistens dürfen diese "Nicht-Flüchtlinge" dann bleiben, belegen sozusagen dann einen Platz eines wirklichen Kriegsflüchtlings.
Es gibt keine andere Möglichkeit, als den Flüchtlingsstaus schon außerhalb von Europa zu prüfen. Und das ist auch eine Forderung der CSU. Merkel dagegen hat dazu in den letzten Jahren überhaupt nichts beigetragen. Gleichzeitig müssen ausreisepflichtige Migranten in allen EU-Ländern schneller abgeschoben werden, auch das verspricht Merkel doch schon seit Jahren, es werden aber jeders Jahr weniger Abschiebungen. Man muss dazu kommen, dass eine Ablehunung in einem EU-Staat für die gesamte EU gilt. Bisher wird ein Asylbewerber in Land A abgelehnt, er wechselt in Land B, da dauert die Asylprüfung wieder ein Jahr, dann wird er abgelehnt, dann wandert er in Land C usw. usw.

Das sind alles Punkte, die mittlerweile bei sehr vielen EU-Ländern gewollt werden, Merkel bleibt aber stur und boykottiert das. Merkel hat Deutschland in der EU schon isoliert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:34)
CDU und CSU werden gleichermaßen Verlierer sein und die AfD Gewinner. Mit der FDP würde es dann 4 eher konservative Parteien zur Auswahl geben. Die CSU ahmt die Lega in Italien nach und geht damit ein zu hohes Risiko in der Bundesrepublik ein. Die Zeiten absoluter Mehrheit sind auf Bundeslandebene vorbei. Es wäre viel sinnvoller für die CSU, die guten Beziehungen zwischen Bayern und den Alpenländern, sowie Südtirol im Sinne eine Euregio auszubauen.
sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:24)
Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.
Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_k%C ... eutschland
Ein mittelfristig unkalkulierbares Risiko für die CSU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:24)

Klarer Einspruch! Ich denke, es würde die CDU und die AfD verlieren. Es gab ja die Umfrage, wenn die CSU bundesweit antreten würde. Da kam die CSU glaube ich auf 18%, die CDU auf 22% und die AfD auf 11%. Bei Umfragen ohne eine fiktive Bundes-CSU liegt die AfD höher. Die CSU trägt aktuell etwa 6-7% zur Union bei, dann ganze 18%. Da muss rein rechnerisch irgendwer Federn lassen. Ich bin mir sicher, die CSU würde die Protest-Wähler von der AfD zurückholen, dazu noch bei anderen Parteien etwas wildern.
In Bayern selbst würde man zwar nicht mehr die absolute Mehrheit holen, allerdings in den anderen 15 Bundesländern der CDU Kopfschmerzen bereiten.

Und die CSU ahmt nicht die Lega nach, sondern eher Macron in Frankreich. Die wenigen Punkte aus dem Masterplan, die bekannt sind, hat auch Macron schon bei sich eingeführt.
Ich muss zugeben, dass ich kein Fan von diesen(Wir versprechen allen alles, wir sind weder rechts noch links) Macron bin.

Seehofer hat ja bei einer Pressekonferenz zu Kurz gesagt: "Sie haben gerade aus meinem Masterplan zitiert".
Und als sich Merkel mit Macron getroffen hat, hat sich Söder mit Kurz getroffen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:38)

Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_k%C ... eutschland
Ein mittelfristig unkalkulierbares Risiko für die CSU.
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.

Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%

Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)

Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.

Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%

Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
Die CSU würde es sogar, wenn auch knapp zur stärksten Partei im Bund schaffen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:38)
Umfragen sind kurzfristige Betrachtungen. Wenn die Grünen die CSU in der Bundesregierung ersetzten, würde es keine vorgezogene Bundestagswahl geben. Die CSU müsste dann 1 Jahr bis zur Landtagswahl 2019 in Sachsen warten. In Baden-Württemberg wird erst 2021 gewählt:
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sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Aber warum muß die CSU bis zur Landtagswahl in Sachsen 1 Jahr "warten"? Man braucht da ja sowieso Vorbereitungszeit.
Aktuelle Umfrage für Sachsen:
CDU 32%, AfD 24%, Linke 19%, SPD 9%, Grüne 6% und FDP 6%
Sollte also dort eine Sachsen-CSU antreten, dürften viele Protestwähler der 24%-AfD wechseln. Wenn dann im Bund eine CDU/SPD/Grüne-Koalition entstehen würde, wären da sicher viele CDU-Wähler empört. Die CDU hat ja in den letzten 12 Monaten dort schno fast 10% eingebüßt, was sicher an der Flüchtlingspolitik liegt. Geht diese auf Bundesebene mit Merkel weiter, werden noch mehr bei der CDU abspringen und zur CSU wechseln.
Ich denke, das ist kein unkalkulierbares Risiko für die CSU, sondern nur für die CDU.
Das schwer kalkulierbare Risiko für die CSU besteht darin, das Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen als Flächenländer nach wie vor deutliche Unterschiede in ihrer jeweiligen politischen Struktur aufweisen. In einem prosperierenden Land wie Deutschland wird der Umbruch der Parteienlandschaft sich nicht so schnell vollziehen, wie in den Nachbarstaaten. Warum sollte sich die CSU der unterschiedlichen Strukturprobleme im Westen und Osten Deutschlands auf Dauer annehmen wollen? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen und habe als Zugereister die bayerische Mentalität in 20 Jahren irgendwie anders kennengelernt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:31)
Warum sollte sich die CSU der unterschiedlichen Strukturprobleme im Westen und Osten Deutschlands auf Dauer annehmen wollen? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen und habe als Zugereister die bayerische Mentalität in 20 Jahren irgendwie anders kennengelernt.
Es würde sich ja kein Bayer der Strukturprobleme im Westen oder Osten auf Landesebene annehmen. Der CSU´ler in Sachsen wäre dann eben ein CDU´ler aus Sachsen, der die Partei gewechselt hat. Der sagt dann eben nicht "Habe di ehre" und "Servus", sondern "Nüüü, Ei vabibsch". Der kümmert sich dann nicht ums wilde Grillen an der Isar, sondern um das an der Elbe.

Wie war es denn nach der Wende? Da gab es in den neuen Bundesländern auch keine CDU-Politiker, keine FDP-Politker, keine Grünen. Und doch gibt es jetzt dort Landesverbände der jeweiligen Parteien, die sich teils aus ortsansässigen Politikern gespeist haben. Das ist jetzt sogar einfacher, weil man einigermaßen erfahrene Politiker von der Konkurenz bekommen würde, was früher mit der SED nicht ging.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:58)
Also wenn jetzt die Koalition zerbricht, dürfte die CDU bis zur Landtagswahl in Bayern kaum eine schlagkräftige Truppe aufstellen, dazu ist die Zeit dann wohl zu kurz.
Ich glaube nicht mal, daß die CDU in Bayern überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen würde. Oder besteht in Bayern auch nur im Ansatz ein Interesse an einer weiteren Mitte-Links-Partei, die sich irgendwo zwischen Grünen, SPD und FDP positioniert? Das braucht in Bayern niemand.

Ich würde es aber auch nicht sinnvoll finden, wenn die CSU nun versuchen würde in Sachsen oder Nordrhein-Westfalen CSU-Landesverbände aufzubauen. Die CSU sollte sich dann doch lieber weiterhin auf Bayern beschränken. Ohne den Merkel-Klotz am Bein, könnte man in Bayern auch wieder deutlich über 50% kommen und hätte dann im Bundestag 8 - 9%.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(23 Jun 2018, 14:25)

Ich glaube nicht mal, daß die CDU in Bayern überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen würde. Oder besteht in Bayern auch nur im Ansatz ein Interesse an einer weiteren Mitte-Links-Partei,
Das bisschen Progressivität der CDU als Links auszulegen, der Witz wird immer besser je öfters man ihn hört. :thumbup:
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