Eulenwoelfchen hat geschrieben:(23 Sep 2018, 16:29)
Vielen Dank für die Mühe einer Antwort.
Selbstverständlich mache ich mir hierzu meine eigenen Gedanken und habe auch eine - etwas andere Sichtweise - dazu. Aber meine Meinung dazu kenne ich ja bereits,
deshalb die Frage an Sie.
Was ich nicht verstehe, sind ihre geäusserten Vermutungen, was ich "wirklich ernsthaft glaube"...Eines z.B. sicher nicht: Das eine bundesweit wählbare CSU ein Angebot
wäre.
Gerade die CSU hat in Bayern mit dem rechtsnationalen und ausländerfeindlichen Antiflüchtlings-Kurs des Herrn Seehofer und auch einer ihm lange "brav" folgenden CSU
viel Verunsicherung und Kopfschütteln z.B. in ihrer katholisch-konservativen Kernwählerschaft verursacht. Gerade diese von der vormaligen - und durchaus noch einflußreichen -
grauen Eminenz Alois Glück vertretene Wählerschaft fühlt ein Wegdriften und den Verlust ureigener christlicher Grundwerte durch den penetranten Holzweg der Seehofer/Söder CSU, die AfD
rechts auf dem Pannenstreifen überholen zu können (oder zu müssen).
Immer mehr Wählerinnen und - wählen verstehen diese CSU nicht mehr, die sich offenbar nur noch um die paar Prozent Wechselwähler kümmert, während dieser CSU die Anliegen und auch
das Selbstverständnis ihrer mehrheitlichen Stammwählerschaft und deren Selbstverständnis (einer libaralitas, des "leben und leben lassen) als essentielles Wartegrundlage immer unwichtiger
werden. Wenn man so will, macht die CSU gerade eine Menge durchaus nicht der AfD zuneigender, christlich-konervativer Wählerinnen und -wähler zusehends politisch heimatlos.
Das sind nämlich Menschen, die in durchaus auch kritischer, aber auch ernstzunehmender sozialer Empathie Sinn und Gefühl für Menschen in Not entwickeln,
nicht zuletzt aus einer christlichen Grundhaltung heraus.
Ich würde sogar sagen, dass die CSU schon ein gutes Angebot machen würde, in Bayern zumindest, wenn sich die Partei wieder mehr um die Anliegen ihrer Stammwählerschaft
und deren Gefühle kümmern würde, statt dem ohnehin nicht rückholbaren, halbbraunen Bodensatz der AfD-Switcher und Sympathisanten und deren Dauergejammer hinterherzulaufen.
Diese Gruppen waren noch nie dem christlich-sozialen Weltbild und Warteverständnis verbunden.
Sie gehören zu jenen 10-15% rechts- bis rechtsextremer Sympathisanten, die auch ohne Probleme den SS-Mann Schönhuber und seine REPs z.B. bei Kommunalwahlen in Rosenheim
aus dem Stand auf weit über 20% hievten. Ohne Flüchtlingsdebatten. Dieser angebräunte bis stark braune Sympathisanten-Bodensatz rechter Gesinnung, den ich auf etwa 15% schätze, war immer da
und wird auch nicht verschwinden. Er hat mit dem Erscheinen der AfD nun einen neue und dauerhafte Heimat gefunden. Es ist daher sinnlos, dahinter herumrennen wie der Teufel hinter der armen See'.
Das Flüchtlings- und Migrationsthema ist für die AfD ein dauerhafter politischer Hirsetopf. Mit dem sie diesen rechtsnationalen Wählersumpf mit
ihren Antiflüchtlings- und Antiausländerfeindbildern bestens bedienen kann und weiter wird.
Das Migration- und Flüchtlingsthema wird neben den dramatischen und rasend schnellen Entwicklungen der Biotechnologie und der immer mehr kommenden Maschinenintelligenz
das brennendste Problem bis weit in die Hälfte des 21. Jahrhunderts sein und bleiben. Und insoweit auch politisch dauerrelevant sein. Angesichts der Arbeitsplatzverluste, die gerade
durch diese Automatisierung bzw. immer mehr Robotermaschinen (mit teils den Menschen weit überlegener Lösungs- und Arbeitsintelligenz) schon in den nächsten 10-30 Jahren in ziemlich
dramatischen Ausmaßen ins Haus stehen werden.
Wohl dem, der dann auf eine Partei wie die AfD zurückgreifen kann, die einfache Lösungen hat: Flüchtlinge und Ausländer als Sündenböcke und Schuldige.