Warum wählen die Leute jetzt FDP?

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JJazzGold
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:19)

Interessante Aufstellung. z.Bsp., wer profitiert noch mal gleich am meisten von der Abschaffung des Soli? Und wer darf dann das Loch stopfen?
Von der Abschaffung des Soli profitiert Jedermann. In Anbetrachtung der Steuereinahme, kann von einem entstehenden, nicht damit zu deckelndem Loch definitiv keine Rede sein.
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Alexyessin
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Alexyessin »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 11:51)

Der freie Markt ist asozial. Was du wählst ist deine Sache, und deine Position zur FDP auch. Genau so wie meine Position meine Sache ist. Oder ist es da aus mit der Liberalität?
Als schlechte Demokraten haben sich ja eh schon genug FDP-ler bekannt.
Der Freie Markt ist nicht asozial. Der Freie Markt ist auch kein Wesen, was asozial sein kann. Das können nur die Menschen.
Und ich wüßte jetzt nicht, was am liberalen Gedanken schlechte Demokratie sein soll. Kannst ja mal erklären. .
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:31)

Von der Abschaffung des Soli profitiert Jedermann. In Anbetrachtung der Steuereinahme, kann von einem entstehenden, nicht damit zu deckelndem Loch definitiv keine Rede sein.
Nö, eine Familie mit 40k Jahreseinkommen und 2 Kindern z.B. zahlt keinen Soli, profitiert also nicht.
Lass es doch ganz einfach, aus der FDP wird keine soziale Volkspartei für jedermann. Die FDP ist und bleibt eine Günstlingspartei für "Besserverdiener" und verdient als solche meine Verachtung. :)
Du magst ja anscheinend die Grünen auch nicht.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:34)

Der Freie Markt ist nicht asozial. Der Freie Markt ist auch kein Wesen, was asozial sein kann. Das können nur die Menschen.
Und ich wüßte jetzt nicht, was am liberalen Gedanken schlechte Demokratie sein soll. Kannst ja mal erklären. .
Muss ich nicht, denn das hatte ich nicht behauptet.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:38)

Nö, eine Familie mit 40k Jahreseinkommen und 2 Kindern z.B. zahlt keinen Soli, profitiert also nicht.
Lass es doch ganz einfach, aus der FDP wird keine soziale Volkspartei für jedermann. Die FDP ist und bleibt eine Günstlingspartei für "Besserverdiener" und verdient als solche meine Verachtung. :)
Du magst ja anscheinend die Grünen auch nicht.

Was für eine verquere Denkweise, wer von Haus aus keinen Soli zahlt, kann nicht erwarten, bei einer Abschaffung davon zu profitieren.
Der profitiert von Kindergeld 2.0, der Anhebung des Kinderfreibetrags und der 100%igen Absetzung der Betreuungskosten, wovon Kinderlose zwangsläufig auch nicht profitieren.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:50)


Was für eine verquere Denkweise, wer von Haus aus keinen Soli zahlt, kann nicht erwarten, bei einer Abschaffung davon zu profitieren.
Der profitiert von Kindergeld 2.0, der Anhebung des Kinderfreibetrags und der 100%igen Absetzung der Betreuungskosten, wovon Kinderlose zwangsläufig auch nicht profitieren.
Nö, nicht verquer, lediglich die Widerlegung deiner Aussage jeder würde profitieren.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:38)


Lass es doch ganz einfach, aus der FDP wird keine soziale Volkspartei für jedermann. Die FDP ist und bleibt eine Günstlingspartei für "Besserverdiener" und verdient als solche meine Verachtung. :)
Eine sehr eigenartige Sichtweise, selbstverständlich gebührt jeder gesellschaftlichen Gruppe eine politische Vertretung.
Wo kämen wir hin, wenn dies nur einer Gruppe zustünde? Geradewegs in die Diktatur.

Wie war das noch gleich bei Brecht?

Sozialbedürftiger und Besserverdiener standen da und sahen sich an. Und der Erste sagte bleich, “Ich wäre arm, wärst du nicht reich.“

Oder so ähnlich.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Wähler »

Senexx hat geschrieben:(18 Oct 2018, 10:50)
Die niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland war schon immer ein politischer Skandal. Das Volk in Vermögenslosigkeit zu halten, ist ein politisches Verbrechen.
Wenn ich eine liberale Partei sein will, die für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung eintritt, dann muss ich genau da ansetzen.
Dann sollte eine liberale Partei aber auch für die Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften und Gewerkschaften sein, denn mit einem Medianlohn kann ich nicht das Eigenkapital bilden, um bei einer Bank einen Kredit für den individuellen Kauf von Wohneigentum zu bekommen. Es reicht dann nur für Anteile an einer Wohnungsbaugenossenschaft, bei denen in der Regel Anteilspreise quotiert und einkommensabhängig sind. Der Mindest- oder Tariflohn sollte dann auch erhöht werden, von fehlender Tarifbindung in Ostdeutschland ganz zu schweigen. Alternativ wäre ein genügend großer Eigenkapitalzuschuss durch Steuergelder möglich.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(18 Oct 2018, 16:58)

Dann sollte eine liberale Partei aber auch für die Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften und Gewerkschaften sein, denn mit einem Medianlohn kann ich nicht das Eigenkapital bilden, um bei einer Bank einen Kredit für den individuellen Kauf von Wohneigentum zu bekommen. Es reicht dann nur für Anteile an einer Wohnungsbaugenossenschaft. Der Mindest- oder Tariflohn sollte dann auch erhöht werden, von fehlender Tarifbindung in Ostdeutschland ganz zu schweigen. Alternativ wäre ein genügend großer Eigenkapitalzuschuss durch Steuergelder möglich.
Für sinnvoller und weitreichender als einen einmaligen Eigenkapitauschuß auszuschütten, halte ich es, einen Freibetrag von 500.000 Euro anzusetzen, bis zu dem keine Grunderwerbsteuer anfällt. FDP
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 11:51)

Der freie Markt ist asozial. Was du wählst ist deine Sache, und deine Position zur FDP auch. Genau so wie meine Position meine Sache ist. Oder ist es da aus mit der Liberalität?
Als schlechte Demokraten haben sich ja eh schon genug FDP-ler bekannt.
Linkes Geschwafel... :rolleyes:
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:19)
... wer profitiert noch mal gleich am meisten von der Abschaffung des Soli?
Jeder der arbeitet...
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:38)

Nö, eine Familie mit 40k Jahreseinkommen und 2 Kindern z.B. zahlt keinen Soli, profitiert also nicht.
Warum auch wenn sie nix zahlt...
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2018, 17:20)

Für sinnvoller und weitreichender als einen einmaligen Eigenkapitalzuschuß auszuschütten, halte ich es, einen Freibetrag von 500.000 Euro anzusetzen, bis zu dem keine Grunderwerbsteuer anfällt. FDP
Prinzipiell gute Sache. Hilft aber nur bedingt denn ohne einen gewissen Eigenkapitalanteil ist es schwer bis unmöglich einen Wohnungsbaukredit zu bekommen, wenn man kein entsprechendes Ranking hat, und das hat ein Wenigerverdiener für gewöhnlich nicht...
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Oct 2018, 17:29)

Linkes Geschwafel... :rolleyes:
Überzeugendes Argument, da kann man natürich nichts entgegensetzen.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2018, 16:30)

Eine sehr eigenartige Sichtweise, selbstverständlich gebührt jeder gesellschaftlichen Gruppe eine politische Vertretung.
Wo kämen wir hin, wenn dies nur einer Gruppe zustünde? Geradewegs in die Diktatur.

Wie war das noch gleich bei Brecht?

Sozialbedürftiger und Besserverdiener standen da und sahen sich an. Und der Erste sagte bleich, “Ich wäre arm, wärst du nicht reich.“

Oder so ähnlich.
Natürlich, das hatte ich auch nicht bestritten. Habe ich die FDP als Volkspartei dargestellt? Und von Brecht solltest du lassen.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Oct 2018, 17:34)

Jeder der arbeitet...
Nö, ist falsch, aber in deinem Fall egal.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2018, 12:50)


Was für eine verquere Denkweise, wer von Haus aus keinen Soli zahlt, kann nicht erwarten, bei einer Abschaffung davon zu profitieren.
Der profitiert von Kindergeld 2.0, der Anhebung des Kinderfreibetrags und der 100%igen Absetzung der Betreuungskosten, wovon Kinderlose zwangsläufig auch nicht profitieren.
Wie soll Jemand, der wegen geringen Lohnes keine bis wenig Lohnsteuer zahlt, von 100% Absetzmöglichkeit profitieren? Eben, gar nicht. Solche Entlastungen sind nur gut für Leute, die eh' schon gut verdienen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Oct 2018, 19:07)

Wie soll Jemand, der wegen geringen Lohnes keine bis wenig Lohnsteuer zahlt, von 100% Absetzmöglichkeit profitieren? Eben, gar nicht. Solche Entlastungen sind nur gut für Leute, die eh' schon gut verdienen.
Inmitten von mittelständischen Handwerksbetrieben wohnend, kann ich mich nur wundern, wie zügig der Mittelstand aus den Augen verloren wird. Der wird durch solche Maßnahmen entlastet, denn der trägt nach wie vor die Hauptlast.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Oct 2018, 17:44)

Prinzipiell gute Sache. Hilft aber nur bedingt denn ohne einen gewissen Eigenkapitalanteil ist es schwer bis unmöglich einen Wohnungsbaukredit zu bekommen, wenn man kein entsprechendes Ranking hat, und das hat ein Wenigerverdiener für gewöhnlich nicht...
Wer ohne das geringste Eigenkapital und auf wackelig stehenden Füßen stehender Finanzierung versucht zu kaufen, ist ein Narr und jedes Geldinstitut, dass solches fördert, setzt uns der noch gut im Gedächtnis verhafteten US Immobilienblase aus.

Solche Förderung greift ab dem unteren Drittel des Mittelstands, genau dort, wo es notwendig ist und wird im besten Fall als Anreiz verstanden, sich in diese Schicht zu begeben.

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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Oct 2018, 07:56)

Inmitten von mittelständischen Handwerksbetrieben wohnend, kann ich mich nur wundern, wie zügig der Mittelstand aus den Augen verloren wird. Der wird durch solche Maßnahmen entlastet, denn der trägt nach wie vor die Hauptlast.
Was ist Mittelstand? 5 MA, 10 MA, 50 MA oder ab 100? Warum macht dieser Mittelstand das dann wenn er es als Last empfindet?
Übrigens, der Mittelstand der Arbeiterklasse wurde schon längst vergessen.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Klopfer hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:28)

Was ist Mittelstand? 5 MA, 10 MA, 50 MA oder ab 100? Warum macht dieser Mittelstand das dann wenn er es als Last empfindet?
Übrigens, der Mittelstand der Arbeiterklasse wurde schon längst vergessen.
Weil er eigenverantwortlich agieren und Ihnen nicht auf der Tasche liegen will.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:38)

Weil er eigenverantwortlich agieren und Ihnen nicht auf der Tasche liegen will.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass dieser Typus Mensch zwischen den Typen „Ich will alle Macht haben“ und „Sollen andere mein Leben managen“ aufgerieben wird :(

Sonst müssten doch mehr FDP wählen :?:

Und nach Erfolg im Beruf + „Work-live-Balance“ streben.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Alpha Centauri »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:44)

Ich habe manchmal das Gefühl, dass dieser Typus Mensch zwischen den Typen „Ich will alle Macht haben“ und „Sollen andere mein Leben managen“ aufgerieben wird :(

Sonst müssten doch mehr FDP wählen :?:

Und nach Erfolg im Beruf + „Work-live-Balance“ streben.

Ja warum gibt es denn da nicht mehr Leute die FDP wählen,? Warum sind derzeit andere Parteien ( AFD und Grüne) erfolgreicher als die FDP, warum können die Liberalen vom Niedergang der GroKo Parteien nicht so stark profitieren, wie eben diese Parteien?
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:44)

Ich habe manchmal das Gefühl, dass dieser Typus Mensch zwischen den Typen „Ich will alle Macht haben“ und „Sollen andere mein Leben managen“ aufgerieben wird :(

Sonst müssten doch mehr FDP wählen :?:

Und nach Erfolg im Beruf + „Work-live-Balance“ streben.
Wie du siehst, kommt dieser Mensch in der Forenbetrachtung gar nicht mehr vor.

Dass er nur zögernd wieder FDP geneigt wählt, das ist nicht zuletzt FDP selbstverschuldet, die vor Lindner eher auf Glanz und Gloria setzte, als auf mittelständischen Pragmatismus. Es ist nur meine Meinung, aber letztendlich wird sich der Pragmatismus wieder durchsetzen. Denn von fröhlichen Tanzen kann man nicht abbeißen, von der Umsetzung pragmatischen Denkens wird der Teller gefüllt.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:38)

Weil er eigenverantwortlich agieren und Ihnen nicht auf der Tasche liegen will.
Was meine Frage aber nicht vollständig beantwortet.
Ich kenne "Mittelständler" mit um die 100 MA die jammern auf allerhöchsten Niveau, treten aus dem Arbeitgeberverband aus um keine Tariflöhne zahlen zu müssen, fahren Hire and Fire und wundern sich jetzt dass niemand mehr für sie arbeiten will. Soll man solche Unternehmer bedauern? Bei Leibe nicht. Die nehmen im übrigen alles mit was das Sozialssystem hergibt, von wegen niemanden auf der Tasche liegen. Diese Ritterlichkeit die du da versuchst herüberzubringen gibts da nicht.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Europa2050 »

Klopfer hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:28)

Was meine Frage aber nicht vollständig beantwortet.
Ich kenne "Mittelständler" mit um die 100 MA die jammern auf allerhöchsten Niveau, treten aus dem Arbeitgeberverband aus um keine Tariflöhne zahlen zu müssen, fahren Hire and Fire und wundern sich jetzt dass niemand mehr für sie arbeiten will. Soll man solche Unternehmer bedauern? Bei Leibe nicht. Die nehmen im übrigen alles mit was das Sozialssystem hergibt, von wegen niemanden auf der Tasche liegen. Diese Ritterlichkeit die du da versuchst herüberzubringen gibts da nicht.
Zumindestens in Bayern sind die von Dir beschriebenen Typen klassisches CSU-Klientel, das bringt sie auch Netzwerktechnisch weiter.
Und wenn Sie dann mit ihrer Rücksichtslosigkeit am Scheitern sind, ein Fall für die AfD, denn dann werden ja Schuldige benötigt.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Klopfer »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:52)

Zumindestens in Bayern sind die von Dir beschriebenen Typen klassisches CSU-Klientel, das bringt sie auch Netzwerktechnisch weiter.
Und wenn Sie dann mit ihrer Rücksichtslosigkeit am Scheitern sind, ein Fall für die AfD, denn dann werden ja Schuldige benötigt.
Das ist wohl wahr und gilt zumindest für Bayern, wobei die Überschneidungen zur FDP defintiv da sind. Man interpretiert Willkür zu gerne als Freiheit.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Brainiac »

Lindner erschließt neue Wählerpotenziale für die FDP:
[...] Am spannendsten finde ich persönlich die Zahlen zur FDP. In einer Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) legt sie im Vergleich zu 2016 zu, und auch bei der Landtagswahl in Hessen wird sie häufiger von Wählern mit Migrationshintergrund unterstützt. Das ist eine neue Entwicklung.

SPIEGEL ONLINE: Woran liegt das?

Foroutan: Christian Lindner verkörpert einen ganz bestimmten Typus: großstädtisch, Dreitagebart, Anzug. Das ist oft auch der Look junger, migrantischer Männer, die an Aufstieg durch wirtschaftlichen Erfolg glauben. Die studieren BWL statt Geisteswissenschaften, haben trendy Kleidung an, sehen erfolgshungrig aus. Ich denke, die können sich mit der FDP identifizieren.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 35914.html
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(03 Nov 2018, 09:29)

Lindner erschließt neue Wählerpotenziale für die FDP:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 35914.html
Jung, dynamisch, leistungswillig und erfolgsorientiert - passt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Brainiac »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Nov 2018, 09:46)

Jung, dynamisch, leistungswillig und erfolgsorientiert - passt.
Und: Cool. Passt auch. ;)
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(03 Nov 2018, 10:10)

Und: Cool. Passt auch. ;)
Solange sie nicht im Zimmer die Sonnenbrille tragen.... ;)

Das was FDP und Grüne bereits vollzogen haben, steht bei den anderen Parteien noch aus, die Attraktivität und damit Identifizierung durch im Vergleich junges Führungspersonal.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:44)

Und nach Erfolg im Beruf + „Work-live-Balance“ streben.
Sie sind hier nicht auf der Höhe der Zeit: Die nächste Stufe der real-ökonomischen Einpassung des Subjekts in die Freiheit nennt sich nun work-life-integration. Die Trennung Arbeit/Privat, die in work-life-balance noch steckt, ist obsolet. Im Zuge der Ganzheitlichkeitsdebatten soll das eine nahtlos (seamless integration) in das andere übergehen. Hier muss die FDP sicher auch noch nacharbeiten im Programm.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Europa2050 »

MäckIntaier hat geschrieben:(03 Nov 2018, 11:46)

Sie sind hier nicht auf der Höhe der Zeit: Die nächste Stufe der real-ökonomischen Einpassung des Subjekts in die Freiheit nennt sich nun work-life-integration. Die Trennung Arbeit/Privat, die in work-life-balance noch steckt, ist obsolet. Im Zuge der Ganzheitlichkeitsdebatten soll das eine nahtlos (seamless integration) in das andere übergehen. Hier muss die FDP sicher auch noch nacharbeiten im Programm.
Eine erfüllende Arbeit bei gleichzeitigem schonenden Umgang mit der wichtigsten und ggf. nicht wiederherstellbaren Ressource - sich selbst - erfordert zweifelsohne mehr Selbstorganisation, als ein Job mit Anwesenheitsprämie oder ein Dahinvegetieren als Workaholic.
Ob dies dann über das Schlagwort „Mitunternehmerschaft“ oder „work-life-Integration“ abläuft, dürfte dem Fachspezialisten oder der mittleren Führungskraft auch egal sein. Der hat meist die nötigen Kompetenzen, das für sich und den Arbeitgeber zu regeln. Und andere werden in die Verlegenheit nicht geraten ...

Und für Selbstständige aller Art ist das eh Jahrhunderte praktizierte Tradition.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Nov 2018, 09:46)

Jung, dynamisch, leistungswillig und erfolgsorientiert - passt.
Eine rücksichtslose Ellenbogengesellschaft ist dir die grösste Freude. Def FDP übrigens auch.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Klopfer hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:37)

Eine rücksichtslose Ellenbogengesellschaft ist dir die grösste Freude. Def FDP übrigens auch.
Meine größte Freude ist meine Familie und meine stabile Gesundheit.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:48)

Meine größte Freude ist meine Familie und meine stabile Gesundheit.
… und ich. :D
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(04 Nov 2018, 11:16)

… und ich. :D
Jetzt gerade ist in der Tat meine größte Freude, dich wieder zu lesen. :) (denk dir einen Küsschenscmiley)
Ich hatte schon befürchtet, du hättest dich nicht nur von Skull, sondern auch vom Forum verabschiedet.
Dabei würde mich deine Meinung zur PV Wahl der CDU und zu Merz im Speziellen interessieren.
Meinetwegen auch gerne als PN.
Schönen Sonntag, alter Freund. :)
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(04 Nov 2018, 07:43)

Eine erfüllende Arbeit bei gleichzeitigem schonenden Umgang mit der wichtigsten und ggf. nicht wiederherstellbaren Ressource - sich selbst - erfordert zweifelsohne mehr Selbstorganisation, als ein Job mit Anwesenheitsprämie oder ein Dahinvegetieren als Workaholic.
Ob dies dann über das Schlagwort „Mitunternehmerschaft“ oder „work-life-Integration“ abläuft, dürfte dem Fachspezialisten oder der mittleren Führungskraft auch egal sein. Der hat meist die nötigen Kompetenzen, das für sich und den Arbeitgeber zu regeln. Und andere werden in die Verlegenheit nicht geraten ...

Und für Selbstständige aller Art ist das eh Jahrhunderte praktizierte Tradition.
Das fasst das freidemokratische, liberal-ideelle Menschenbild, das der praktischen, auf jenes Klientel gerichteten Politik der FDP seit gut 30 Jahren zugrunde liegt, ganz gut zusammen. Würde sich das Ideal auf etwas breiterer Basis realisieren lassen, bliebe die Frage, was etwa ein Brötchen, ein Kohlkopf, ein Schnitzel, aber auch ein Auto, Handy oder Kleiderschrank wohl kosten würden. Denn allen diesen Dingen gemeinsam ist ja eine bestimmte Produktionsweise unter bestimmten Bedingungen, bei denen work-life-integration den Einzelnen dann zum Bewohner der Großbackstube, des Schlachthofes usw. machen würde. Insofern bleibt, scheint mir, "eine erfüllende Arbeit bei gleichzeitigem schonenden Umgang mit der wichtigsten und ggf. nicht wiederherstellbaren Ressource - sich selbst -" doch auf einen überschaubaren Personenkreis beschränkt. Und dieser Personenkreis hat darüber hinaus ein vitales Interesse, auch überschaubar zu bleiben. Und die Grenzen dieser Überschaubarkeit spiegeln auch die Grenzen der Wahlergebnisse der FDP wider.
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Europa2050
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Europa2050 »

MäckIntaier hat geschrieben:(04 Nov 2018, 12:35)

Das fasst das freidemokratische, liberal-ideelle Menschenbild, das der praktischen, auf jenes Klientel gerichteten Politik der FDP seit gut 30 Jahren zugrunde liegt, ganz gut zusammen. Würde sich das Ideal auf etwas breiterer Basis realisieren lassen, bliebe die Frage, was etwa ein Brötchen, ein Kohlkopf, ein Schnitzel, aber auch ein Auto, Handy oder Kleiderschrank wohl kosten würden. Denn allen diesen Dingen gemeinsam ist ja eine bestimmte Produktionsweise unter bestimmten Bedingungen, bei denen work-life-integration den Einzelnen dann zum Bewohner der Großbackstube, des Schlachthofes usw. machen würde. Insofern bleibt, scheint mir, "eine erfüllende Arbeit bei gleichzeitigem schonenden Umgang mit der wichtigsten und ggf. nicht wiederherstellbaren Ressource - sich selbst -" doch auf einen überschaubaren Personenkreis beschränkt. Und dieser Personenkreis hat darüber hinaus ein vitales Interesse, auch überschaubar zu bleiben. Und die Grenzen dieser Überschaubarkeit spiegeln auch die Grenzen der Wahlergebnisse der FDP wider.
Durchaus nicht.

Selbstverständlich gehört es zum liberal-ideellen Menschenbild, dass ich diese Werte, die ich für mich in Anspruch nehme, auch allen Anderen zugestehe, idealerweise sogar unabhängig der Nationalität (wobei ich jetzt hier nicht das Flüchtlingsthema aufkochen möchte).

Und angesichts der revolutionären Änderung, die der Arbeitswelt in den nächsten 10 Jahren bevorstehen wird (KI, Biotech) werden die von mir beschriebenen Kompetenzen selbstorganisatorischer und flexibler Art entscheidend sein.
Da wird die zukünftige Schichtengrenze verlaufen - und jeder hat die Chance sich zu positionieren, wo er denkt (Natürlich gibt es immer „gleichere“, die hat jedes denkbare System).

Den ausgenutzten Arbeiter zum Mindestlohn (oder weniger) wird es nicht mehr geben, das macht die Maschine. Wir werden eher ungeahnte Ausmaße der Nichtbeschäftigung im Produktionsprozess erleben (was bei geschicktem Management aber nicht Arbeitslosigkeit bedeuten muss ...)

Und da hat der Liberalismus zwar nicht alle Lösungen, erst recht nicht schon jetzt und auch nicht die FDP als Partei - aber das solideste Fundament.

Oder wollen Sie die Arbeitswelt unter KI, den Umweltschutz und die Friedenssicherung auf Basis nationaler Fundamente lösen?
Oder mit dem Verfrühstücken aller Ressourcen a la Sozialismus?

Nein, eine Mitsprache der politischen Vertretung des Liberalismus sehe ich für die Zukunft als geradezu essentiell.
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Stoner

Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(04 Nov 2018, 12:59)

Durchaus nicht.

Selbstverständlich gehört es zum liberal-ideellen Menschenbild, dass ich diese Werte, die ich für mich in Anspruch nehme, auch allen Anderen zugestehe, idealerweise sogar unabhängig der Nationalität (wobei ich jetzt hier nicht das Flüchtlingsthema aufkochen möchte).

Und angesichts der revolutionären Änderung, die der Arbeitswelt in den nächsten 10 Jahren bevorstehen wird (KI, Biotech) werden die von mir beschriebenen Kompetenzen selbstorganisatorischer und flexibler Art entscheidend sein.
Da wird die zukünftige Schichtengrenze verlaufen - und jeder hat die Chance sich zu positionieren, wo er denkt (Natürlich gibt es immer „gleichere“, die hat jedes denkbare System).

Den ausgenutzten Arbeiter zum Mindestlohn (oder weniger) wird es nicht mehr geben, das macht die Maschine. Wir werden eher ungeahnte Ausmaße der Nichtbeschäftigung im Produktionsprozess erleben (was bei geschicktem Management aber nicht Arbeitslosigkeit bedeuten muss ...)

Und da hat der Liberalismus zwar nicht alle Lösungen, erst recht nicht schon jetzt und auch nicht die FDP als Partei - aber das solideste Fundament.

Oder wollen Sie die Arbeitswelt unter KI, den Umweltschutz und die Friedenssicherung auf Basis nationaler Fundamente lösen?
Oder mit dem Verfrühstücken aller Ressourcen a la Sozialismus?

Nein, eine Mitsprache der politischen Vertretung des Liberalismus sehe ich für die Zukunft als geradezu essentiell.

Das Zugestehen der Werte ist eine theoretische Haltung, und wie alles Ideelle wird auch das am Konkreten zu messen sein. Das spricht nicht gegen den Wert an sich, sondern ist nur der Hinweis, dass auch der Liberalismus sich diesen Widersprüchen nicht entziehen können wird.

Ob die Maschine nun das Schnitzel oder den Kohlkopf produzieren wird und was das für Landwirtschaft und Umwelt bedeutet, mag jeder sich selbst vorstellen. Die Kuh oder die Pflanze werden wohl auch im digitalen Zeitalter nicht 3-D-Drucker-fähig sein, so wenig wie die Kita oder das Altenheim ausschließlich von Robotern zu führen sein werden.

Sei das, wie es werden wird, aber dass es den ausgenutzten Angestellten nicht mehr geben wird, stellt nun die digitale Revolution eher in eine Reihe mit alten marxistisch-utopischen Ideen und klingt nach utopischer Politphiloso-Viehtreiberei X.0. Wenn schon der Liberalismus seine Nüchternheit verliert und vom Konkreten ins Utopische mäandert, wird er als Titanic en miniature am ersten Treibeisklötzlein zerschellen.

Die FDP wäre gut beraten, in ihrem Segment ihrer Klientelpolitik und des Konkreten zu bleiben und sich nicht am utopischen Wurf zu versuchen. Das sichert ihr das Überleben zwischen 5 und 15 %, an mehr würde sie sich verschlucken.
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Re: Landtagswahl in Bayern 2018

Beitrag von Europa2050 »

MäckIntaier hat geschrieben:(04 Nov 2018, 13:36)

Das Zugestehen der Werte ist eine theoretische Haltung, und wie alles Ideelle wird auch das am Konkreten zu messen sein. Das spricht nicht gegen den Wert an sich, sondern ist nur der Hinweis, dass auch der Liberalismus sich diesen Widersprüchen nicht entziehen können wird.

Ob die Maschine nun das Schnitzel oder den Kohlkopf produzieren wird und was das für Landwirtschaft und Umwelt bedeutet, mag jeder sich selbst vorstellen. Die Kuh oder die Pflanze werden wohl auch im digitalen Zeitalter nicht 3-D-Drucker-fähig sein, so wenig wie die Kita oder das Altenheim ausschließlich von Robotern zu führen sein werden.

Sei das, wie es werden wird, aber dass es den ausgenutzten Angestellten nicht mehr geben wird, stellt nun die digitale Revolution eher in eine Reihe mit alten marxistisch-utopischen Ideen und klingt nach utopischer Politphiloso-Viehtreiberei X.0. Wenn schon der Liberalismus seine Nüchternheit verliert und vom Konkreten ins Utopische mäandert, wird er als Titanic en miniature am ersten Treibeisklötzlein zerschellen.

Die FDP wäre gut beraten, in ihrem Segment ihrer Klientelpolitik und des Konkreten zu bleiben und sich nicht am utopischen Wurf zu versuchen. Das sichert ihr das Überleben zwischen 5 und 15 %, an mehr würde sie sich verschlucken.
Na ja, ich stehe ausschliesslich für mich, Europa2050, parteiungebundener Hardcoreliberaler und nicht für die FDP.

Insofern sind auch die Zukunftsprognosen, die ich nannte (und natürlich in der Kürze durchaus auch missverständlich sein können) auch ausschliesslich auf meinem Mist gewachsen.

Und dass der „Arbeiter“ in Zukunft nicht mehr ausgebeutet, sondern schlichtweg nicht mehr gebraucht wird wie manche Historiker, Zukunftswissenschaftler oder auch IT-Leute behaupten, scheint mir durchaus schlüssig. (Wozu brauch ich Kraftfahrer, wenn das KI in Zukunft besser kann? Und gerade dievon Dir genannte Landwirtschaft ist in Sachen Digitalisierung mit am weitesten ...).

Und deshalb, nichts ist heute mehr fix, nicht einmal Bildung (auch wenn diese natürlich Grundlage von allem ist - z.Zt.) Reaktionsfähigkeit, Selbsteinschätzung, Interaktion, Eigenmotivation, ... das ist es.
Und hat mit der Abgabe jeglicherSelbsverantwortung ans Kollektiv a la Sozialismus rein gar nix zu tun.

Womit wir wieder beim liberalen Weltbild sind ...
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Nov 2018, 11:06)

Solange sie nicht im Zimmer die Sonnenbrille tragen.... ;)

Das was FDP und Grüne bereits vollzogen haben, steht bei den anderen Parteien noch aus, die Attraktivität und damit Identifizierung durch im Vergleich junges Führungspersonal.

Ich sprichst einen Wundenpunkt an während FDP und Grüne sich verjüngt haben was dass Personal angeht kommen SPD und CDU eher grau daher,die Zukunft der CDU Friedrich Merz??? Ja klar was für ein Junger und Dynamischer und der ist da hat man den Eindruck als ginge bei den Christdemokraten Vorwärts in die Vergangenheit.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von firlefanz11 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:23)

Ich sprichst einen Wundenpunkt an während FDP und Grüne sich verjüngt haben was dass Personal angeht kommen SPD und CDU eher grau daher,die Zukunft der CDU Friedrich Merz??? Ja klar was für ein Junger und Dynamischer und der ist da hat man den Eindruck als ginge bei den Christdemokraten Vorwärts in die Vergangenheit.
Jung, dynamisch u. erfolglos ist kein Universalkonzept um einer Partei mehr Prozente zu verschaffen und erst recht nicht um Fortschritt zu erzielen...
Ein gut vernetzter Parteivorsitzender mit Weitblick, Erfahrung u. Konzepten um die Lage der Nation zu verbessern schon...
Womit ich jetzt nicht sage, dass dies Merz wäre...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

:?:
firlefanz11 hat geschrieben:(06 Nov 2018, 14:36)

Jung, dynamisch u. erfolglos ist kein Universalkonzept um einer Partei mehr Prozente zu verschaffen und erst recht nicht um Fortschritt zu erzielen...
Ein gut vernetzter Parteivorsitzender mit Weitblick, Erfahrung u. Konzepten um die Lage der Nation zu verbessern schon...
Womit ich jetzt nicht sage, dass dies Merz wäre...

Also wenn Merz tatsächlich das Gesicht der Zukunft der CDU sein soll zeigt dass nur dass es personell um die Union nicht gut bestellt ist, Verjüngung und neue Ideen , dass geht anders. Merz ist eher ein Mann der Vergangenheit der Hype der jetzt um seine Person herrscht in der CDU, kommt genauso besinnungslos daher wie der Schulz Hype in der SPD seiner Zeit.

Und ganz nebenbei in der Wirtschaft erfolgreich zu sein, ist noch lange kein Garant dafür es in der Politik ebenfalls zu sein, was ja auch gerade Merz den Politiker kennzeichnet.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Immer wieder schön mitzuerleben, wie die FDP sachlich fundiert und des Englischen mächtig im Bundestag die nicht sachkundige und des Englischen nicht mächtige AfD zerlegt. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Zinnamon »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2018, 13:08)

Immer wieder schön mitzuerleben, wie die FDP sachlich fundiert und des Englischen mächtig im Bundestag die nicht sachkundige und des Englischen nicht mächtige AfD zerlegt. :)
Als Westerwelle noch Aussenminister war, wäre dir das nicht so locker über die Lippen gegangen. :p
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2018, 13:08)

Immer wieder schön mitzuerleben, wie die FDP sachlich fundiert und des Englischen mächtig im Bundestag die nicht sachkundige und des Englischen nicht mächtige AfD zerlegt. :)
Wahrscheinlich ist es im deutschen Bundestag auch besonders wichtig des Englischen mächtig zu sein. Ob die FDP sachlich fundiert argumentiert sei einmal dahingestellt.
Aus der Sicht von Opportunisten und Profiteuren aber allemal.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Zinnamon hat geschrieben:(27 Nov 2018, 14:26)

Als Westerwelle noch Aussenminister war, wäre dir das nicht so locker über die Lippen gegangen. :p
Oder Brüderle...
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Europa2050 »

Klopfer hat geschrieben:(27 Nov 2018, 14:59)

Wahrscheinlich ist es im deutschen Bundestag auch besonders wichtig des Englischen mächtig zu sein. Ob die FDP sachlich fundiert argumentiert sei einmal dahingestellt.
Aus der Sicht von Opportunisten und Profiteuren aber allemal.
Also ich verlange von den Leuten, die mich ja doch vertreten sollen, neben sozialer und methodischer Kompetenz auch Fachkompetenz in den Disziplinen Deutsch, Englisch als Weltsprache, Mathematik und Logik, sowie einem weiteren individuellen Fachgebiet.

Diese Leute sind immerhin wichtig und die Aufgabe nicht trivial! Das sollte man schon etwas können.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(27 Nov 2018, 15:05)

Also ich verlange von den Leuten, die mich ja doch vertreten sollen, neben sozialer und methodischer Kompetenz auch Fachkompetenz in den Disziplinen Deutsch, Englisch als Weltsprache, Mathematik und Logik, sowie einem weiteren individuellen Fachgebiet.
Da scheitern 75 % schon an der deutschen Sprache und 90 % an simpler Logik. Ihr individuelles Fachgebiet haben dabei alle: Gewählt zu werden.

Englisch als Weltsprache als Voraussetzung - da fragt man sich wirklich, ob's eigentlich noch geht. Was 99 % derjenigen, die sich einbilden, des Englischen mächtig zu sein, als Englisch ausgeben, ist Business Pidgin.
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