Die Zukunft der SPD

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Ger9374

Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Ger9374 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2018, 18:54)

Wo arbeiten in Deutschland Menschen Vollzeit für 600,- € und machen 160 unbezahlte Überstunden?
Da fährt man als minijobber aber besser!
Auch ich bringe hier Zweifel an der korrekten Darstellung an. Bestimmt ein Missverständnis.
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aleph
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von aleph »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2018, 18:54)

Wo arbeiten in Deutschland Menschen Vollzeit für 600,- € und machen 160 unbezahlte Überstunden?
es kann sich nur um eine dienstleistungstätigkeit mit wochenenarbeit handeln. nun, es gibt arbeitsschutzgesetze (Ruhezeit, etc. ) und überstunden müssen abgefeiert oder ausbezahlt werden. in der praxis mag es probleme dabei geben, das hat aber nichts mit nahles zu tun.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Tom Bombadil
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Tom Bombadil »

Vollzeit würde ich mit mind. 37,5h pro Woche definieren, das wäre dann ein Stundenlohn 4,- €.
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aleph
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von aleph »

ja und außerdem kann man rechtlich maximal 10 stunden mal 30 Tage arbeiten, aber da muss man noch ruhezeit, feiertage und urlaub abziehen. also hierzulande nicht legal machbar.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Alpha Centauri
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Alpha Centauri »

Eiskalt hat geschrieben:(17 Nov 2018, 17:04)

Nahles will Bürgergeld statt Hartz IV – weitgehend ohne Sanktionen.

Die Leistungen müssten klar und auskömmlich sein, Sanktionen müssten weitgehend entfallen. Das stärke den sozialen Zusammenhalt im Land.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ionen.html

In was für einer Welt lebt diese Frau??
Ein guter Vorschlag längst überfällig dass die SPD aus Fehlern der Vergangenheit lernt, wenn auch zu spät für die Partei.
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Cat with a whip
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Cat with a whip »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2018, 18:18)

Du sagst es. Und die Hartz-vier-Bezieher als "Faulpelze" zu bezeichnen, wie das hier weiter oben ein User gerade tat, das ist doch wohl das Allerletzte. Ich hoffe nur, dass die neuen Projekte von Nahles nicht nur Worthülsen sind, weil der SPD das Wasser bis zum Halse steht.

Naja, diese Hetze, der Selbsthass und Zynismus wurden ja jahrelang in diese Gesellschaft von einflussreichen und potenten Interessenvertretern der Wirtschaft und ihren in den asozialen Parteien implantieterten Mietmäulern eingeimpft.
Schierig finde ich wieder auf eine rel. menschliche gesellschaftlichen Basis zu kommen wie sie noch in der Kohl-Ära herrschte in der es nicht zum guten Ton gehörte die ärmsten und schwächsten zu beschimpfen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am So 18. Nov 2018, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Alpha Centauri »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2018, 19:05)

Vollzeit würde ich mit mind. 37,5h pro Woche definieren, das wäre dann ein Stundenlohn 4,- €.

6. Stunden.am Tag sind vollkommen ausreichend man sollte Erwerbsarbeit nicht zu idealisieren.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(18 Nov 2018, 18:41)

Ein Landesparlament kann Hartz IV nicht abschaffen, weil es keine Bundesgesetze ändern kann. Im Bund wären die entsprechenden Mehrheiten nach der Bundestagswahl 2005 dagewesen, aber die SPD kommt halt erst zur Einsicht, wenn sie dabei ist, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Eine Landesregierung kann seine Bürger nicht auch auf andere Weise beglücken, sozusagen an der arglistigen SPD vorbei ?
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Alpha Centauri »

Cat with a whip hat geschrieben:(17 Nov 2018, 17:16)

In einer Welt in der Menschen mit Sanktionen in Jobs mit Hungerlöhnen gepdrückt werden sollen, weil man nicht will dass der Mindestlohn so hoch ist dass dieser einen Anreiz bietet und Zeitarbeitsfirmen auch noch ein Stück an den Armen verdienen müssen.
Richtig, und genau diese schmierige Praxis ist falsch und damit will Nahles Schluss und dass ist gut so.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Alpha Centauri »

Ich selbst bin Liberaler und Freiheit liebend und halte von Sanktionen und Bevormundung also Zwang und Bestrafung rein gar nichts um Menschen zu irgendwelchen gewünschten Handlungen zu kriegen , das Wollen und nicht.das Sollen muss in einer freiheitlichen Gesellschaft im Vordergrund stechen von daher hat die SPD meine Unterstützung.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Nov 2018, 19:15)

Eine Landesregierung kann seine Bürger nicht auch auf andere Weise beglücken, sozusagen an der arglistigen SPD vorbei ?
Wahrscheinlich kann es das, in diesem Strang geht es aber um eine bundespolitische Forderung von Andrea Nahles, nämlich die Abschaffung von Hartz IV. Das kann der Landtag von Thüringen nicht für sie erledigen. Nicht dass mich dieser ständige Off Topic-Spam von Dir noch wundern würde, aber erwähnen kann man es ja mal.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(18 Nov 2018, 19:41)

Wahrscheinlich kann es das, in diesem Strang geht es aber um eine bundespolitische Forderung von Andrea Nahles, nämlich die Abschaffung von Hartz IV. Das kann der Landtag von Thüringen nicht für sie erledigen. Nicht dass mich dieser ständige Off Topic-Spam von Dir noch wundern würde, aber erwähnen kann man es ja mal.
Hatte ja eigentlich auf "KarlRanseier" geantwortet, der von Peter Sodann, der Würde und den Linken sprach. Offen gesagt ging ich davon aus, man befände sich in der Weinstube (oder es ist verschoben worden).

Aber gut, "Nahles Wahnsinn" wird als ernstes Thema verstanden. Die Regierung wird genauso Bundesmittel benötigen wie Ramelow zur Beglückung der Bürger.

An sich ist Grundsicherung eine gute Idee.

PS
Jetzt hab ich´s - SPD Kampa II ist in der Weinstube, Neuer Nahles Wahnsinn ist im seriösen Fach.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am So 18. Nov 2018, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Bielefeld09 »

Seit wann sind Politik Ideen Wahnsinn?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Bielefeld09 »

Na ja,
Politikerschelte ist nicht nur bei der Afd im seriösen Fach.
Moderationsunsinn ist doch hier auch nicht das Thema.
Sehr wohl aber der "Neue Nahles Wahnsinn"
Ist das nicht Inhalt genug?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von KarlRanseier »

Ger9374 hat geschrieben:(18 Nov 2018, 18:26)

Frau Nahles Haut in ihrer Not wild um sich .Die SPD ist auch dank ihres enormen Engagement zur Titanic Partei
mutiert.Sie hat weder den Fühler am Puls der Nation, noch das sie Führungsqualitäten vorweist.

So? Und welche Partei hat bessere Köpfe? Die CDU vielleicht mit ihrem Bierdeckelexperten von BlackRock? :?:
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von KarlRanseier »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2018, 19:05)

Vollzeit würde ich mit mind. 37,5h pro Woche definieren, das wäre dann ein Stundenlohn 4,- €.

Was den Mindestlohn betrifft, wird ganz massiv getrickst. Eine beliebte Masche ist es wohl, nur die Hälfte der Stunden abzurechnen.

Die Not von Entrechteten wird gezielt ausgenutzt. Die Frage, die sich stellt, ist, ob Vater Staat mal wieder gezielt wegschaut oder ob nur die Strafen so lächerlich gering sind, dass sich die Ausbeutung rechnet und für die Verbrecher kein Risiko darstellt. Welche Strafen drohen denn? Nachzahlung von Arbeitslohn? :rolleyes:

In einem Rechtsstaat geht jeder Mensch, der ein Verbrechen begeht, das Risiko ein, dafür adäquate Konsequenzen tragen zu müssen, wenn er erwischt wird. In Deutschland ist es allerdings so, dass vielen Ausbeutern als "Strafe" nur droht, dass sich ihre Betrügereien nicht finanziell gelohnt haben. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Allerdings werden die Ermittlungsbehörden viel aktiver, wenn ein Arbeitsloser im Verdacht steht, um 250 Euro betrogen zu haben, als wenn ein Mittelständler Löhne von 4,50 Euro/Stunde zahlt.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Nov 2018, 23:38)

Was den Mindestlohn betrifft, wird ganz massiv getrickst. Eine beliebte Masche ist es wohl, nur die Hälfte der Stunden abzurechnen.

Die Not von Entrechteten wird gezielt ausgenutzt. Die Frage, die sich stellt, ist, ob Vater Staat mal wieder gezielt wegschaut oder ob nur die Strafen so lächerlich gering sind, dass sich die Ausbeutung rechnet und für die Verbrecher kein Risiko darstellt. Welche Strafen drohen denn? Nachzahlung von Arbeitslohn? :rolleyes:

In einem Rechtsstaat geht jeder Mensch, der ein Verbrechen begeht, das Risiko ein, dafür adäquate Konsequenzen tragen zu müssen, wenn er erwischt wird. In Deutschland ist es allerdings so, dass vielen Ausbeutern als "Strafe" nur droht, dass sich ihre Betrügereien nicht finanziell gelohnt haben. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Allerdings werden die Ermittlungsbehörden viel aktiver, wenn ein Arbeitsloser im Verdacht steht, um 250 Euro betrogen zu haben, als wenn ein Mittelständler Löhne von 4,50 Euro/Stunde zahlt.
Eben, die straflose Grundsicherung stünde in unmittelbarer Konkurrenz zur Armutsbeschäftigung. Der Markt würde damit regeln, dass 4,50 die Stunde zu wenig sind, um vom Marktteilnehmer als attraktiv und lohnenswert empfunden zu werden.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Tom Bombadil »

Wer sich mit 4,50 € pro Stunde und weniger abspeisen lässt, anstatt Anzeige zu erstatten, der ist selber Schuld.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(17 Nov 2018, 17:04)

Nahles will Bürgergeld statt Hartz IV – weitgehend ohne Sanktionen.

Die Leistungen müssten klar und auskömmlich sein, Sanktionen müssten weitgehend entfallen. Das stärke den sozialen Zusammenhalt im Land.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ionen.html

In was für einer Welt lebt diese Frau??
Das Problem ist, dass diejenigen, die jetzt noch im Hartz IV sind, Arbeitgebern nicht zumutbar sind. Jeder Vermittler, der mit so einem Kandidaten daher kommt, wird von jedem Arbeitgeber mit dem Knüppel vom Hof gejagt: Stichwort: multiple Vermittlungshemmnisse.

Und dazu gehören:

- chronische Erkrankungen bzw. Behinderungen
- Alleinerziehend bei fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten
- Vorstrafen
- Überschuldung
- fehlende kognitive Fähigkeiten
- zu alt

Das sind oft ganz einfach Leute, die - objektiv gesehen - dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Und zwar nicht, weil sie vielleicht nicht wollen, sondern weil man sie einfach im normalen Unternehmensbetrieb nicht gebrauchen kann. Eigentlich haben die nichts im ALG II zu suchen, sondern gehören eigentlich in die klassische Grundsicherung. Das Dumme: dann sind die Kommunen zu 100% für sie zuständig und haben den Schwarzen Kosten-Peter. Deshalb sind solche Leute eine Art Verschiebemasse.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:08)

Wer sich mit 4,50 € pro Stunde und weniger abspeisen lässt, anstatt Anzeige zu erstatten, der ist selber Schuld.
Für Langzeitarbeitslose gilt der Gesetzliche Mindestlohn nicht. Da gibt es eine Ausnahme, die die CDU/CSU durchgesetzt hat.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Odin1506 »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:11)

Das Problem ist, dass diejenigen, die jetzt noch im Hartz IV sind, Arbeitgebern nicht zumutbar sind. Jeder Vermittler, der mit so einem Kandidaten daher kommt, wird von jedem Arbeitgeber mit dem Knüppel vom Hof gejagt: Stichwort: multiple Vermittlungshemmnisse.

Und dazu gehören:

- chronische Erkrankungen bzw. Behinderungen
- Alleinerziehend bei fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten
- Vorstrafen
- Überschuldung
- fehlende kognitive Fähigkeiten
- zu alt

Das sind oft ganz einfach Leute, die - objektiv gesehen - dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Und zwar nicht, weil sie vielleicht nicht wollen, sondern weil man sie einfach im normalen Unternehmensbetrieb nicht gebrauchen kann. Eigentlich haben die nichts im ALG II zu suchen, sondern gehören eigentlich in die klassische Grundsicherung. Das Dumme: dann sind die Kommunen zu 100% für sie zuständig und haben den Schwarzen Kosten-Peter. Deshalb sind solche Leute eine Art Verschiebemasse.
Ich muß dich leider korrigieren, das ist nicht zu alt, das ist überqualifiziert.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Odin1506 hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:26)

Ich muß dich leider korrigieren, das ist nicht zu alt, das ist überqualifiziert.
Überqualifizierte könnten Unruhe in ein Unternehmen bringen.
Aber wo ich drauf hinaus will: damit jemand eingestellt wird, sind stets zwei - in diesem Fall sogar drei Akteure notwendig:

1. Der Arbeitssuchende
2. Der Vermittler
3. Der Arbeitgeber, der bereit ist, den Arbeitssuchenden einzustellen.

Für den Arbeitgeber spielen noch andere Faktoren eine Rolle:

- passt der Bewerber ins Team?
- welche Rolle spielt bei einem kompetent erscheinenden langzeitarbeitslosen Bewerber der Dunning-Kruger-Effekt ?
- welche Charaktereigenschaften bringt er mit?
- wie sieht es mit den messbaren Soft-Skills aus?
- wie sieht es mit der Empathie aus? Authentische Empathie kann man nicht lernen. Die ist leider angeboren bzw. in der Kindheit erworben. Erlernte Empathie ist nicht authentisch, sondern erlogen!
- kann der Bewerber die Arbeit selbständig und ohne permanente Aufsicht erledigen?
- wie aktuell ist der Ausbildungs- und Wissenstand des Bewerbers?
- Ist der Wissenstand aktuell oder/und durch andere Ereignisse (z.B. Brüche im Lebenslauf) zu 100% entwertet?
- kann der Bewerber mit modernen Kommunikationstechniken umgehen? Hat er sie verstanden? Viele haben zwar ein Smartphone, das Smartphone ist ihnen aber von anderen eingerichtet worden. Ein erheblicher Teil der Smartphonenutzer hat keine Interneterfahrung, ein Teil davon glaubt immer noch, Facebook und Whatsapp seien das Internet.
Es gibt diverse handfeste, objektiv bestehende und auch allgemein nachvollziehbare Gründe, von einer Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen abzusehen. Sie lassen sich einfach zusammenfassen:

Die Bewerber sind auf Grund ihres Lebenslaufs erst einmal nicht vertrauenswürdig.
Vertrauen kann nur über einen langen Zeitraum erworben werden!

Mit den Leuten, die aus diesem Raster rausfallen, weil sie die ganzen Anforderungspakete nicht erfüllen,mit denen muss man irgendwo hin. Staatliche Beschäftigungsmaßnahmen sind da nicht zielführend, weil diese privaten Unternehmen wiederum die Chance nehmen, Geld zu verdienen. Bleibt nur das Ehrenamt übrig - aber auch da besteht die Gefahr, dass Unternehmen Chancen genommen werden. Die Katze beisst sich in den Schwanz - und das Dumme ist: es gibt irgendwie keine Alternative, aus dem Teufelskreis raus zu kommen. Die sanktionsbewehrten Meldepflichten dienen am Ende nur einer irgendwie das Gerechtigkeitsgefühl der anderen zu bedienen und eine irgendwie geartete gesellschaftliche Hierarchie zu erhalten. Viele haben große angst, dass niemand mehr arbeiten geht, sollten die Hürden für das Erhalten von Transferleistungen nicht hoch genug sein. Es gibt Branchen, die praktisch keine Chance haben, Mitarbeiter und Auszubildende zu finden, weil der von ihnen bediente Markt keine höheren Löhne her gibt - zum Beispiel das Friseurhandwerk oder die Paketzustellung.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:11)

Das Problem ist, dass diejenigen, die jetzt noch im Hartz IV sind, Arbeitgebern nicht zumutbar sind. Jeder Vermittler, der mit so einem Kandidaten daher kommt, wird von jedem Arbeitgeber mit dem Knüppel vom Hof gejagt: Stichwort: multiple Vermittlungshemmnisse.

Und dazu gehören:

- chronische Erkrankungen bzw. Behinderungen
- Alleinerziehend bei fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten

- Vorstrafen
- Überschuldung
- fehlende kognitive Fähigkeiten
- zu alt

Das sind oft ganz einfach Leute, die - objektiv gesehen - dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Und zwar nicht, weil sie vielleicht nicht wollen, sondern weil man sie einfach im normalen Unternehmensbetrieb nicht gebrauchen kann. Eigentlich haben die nichts im ALG II zu suchen, sondern gehören eigentlich in die klassische Grundsicherung. Das Dumme: dann sind die Kommunen zu 100% für sie zuständig und haben den Schwarzen Kosten-Peter. Deshalb sind solche Leute eine Art Verschiebemasse.
Nun die dicken Punkte keine Frage da muss man ja auch helfen.
Aber wer einfach keine Lust hat, vorbestraft ist oder überschuldet ist, der ist daran nicht unschuldig.
Wobei man im Fall von Überschuldung natürlich prüfen muss warum jemand überschuldet ist.
Das kann unglücklich bzw Not gewesen sein aber auch Konsumgeilheit oder schlicht Dummheit.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Nov 2018, 23:29)

So? Und welche Partei hat bessere Köpfe? Die CDU vielleicht mit ihrem Bierdeckelexperten von BlackRock? :?:
Im Gegensatz zu Nahles und der SPD aber ganz sicher!
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Nov 2018, 23:38)

Was den Mindestlohn betrifft, wird ganz massiv getrickst. Eine beliebte Masche ist es wohl, nur die Hälfte der Stunden abzurechnen.

Die Not von Entrechteten wird gezielt ausgenutzt. Die Frage, die sich stellt, ist, ob Vater Staat mal wieder gezielt wegschaut oder ob nur die Strafen so lächerlich gering sind, dass sich die Ausbeutung rechnet und für die Verbrecher kein Risiko darstellt. Welche Strafen drohen denn? Nachzahlung von Arbeitslohn? :rolleyes:

In einem Rechtsstaat geht jeder Mensch, der ein Verbrechen begeht, das Risiko ein, dafür adäquate Konsequenzen tragen zu müssen, wenn er erwischt wird. In Deutschland ist es allerdings so, dass vielen Ausbeutern als "Strafe" nur droht, dass sich ihre Betrügereien nicht finanziell gelohnt haben. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Allerdings werden die Ermittlungsbehörden viel aktiver, wenn ein Arbeitsloser im Verdacht steht, um 250 Euro betrogen zu haben, als wenn ein Mittelständler Löhne von 4,50 Euro/Stunde zahlt.

Wenn einem Arbeitnehmer sein rechtmässiger Lohn vorenthalten wird gehört der Arbeitgeber natürlich hart bestraft da bin ich ganz bei ihnen!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ja sünnerklaas, eine schöne Aufstellung die nichts unerwähnt lässt. Meine Lösung - ich musste sowieso aus vielen Gründen die ich nicht selbst beeinflussen konnte mit sog. "Zeitarbeitskräften" meine Mannschaft "auffüllen". Eine ausgezeichnete Gelegenheit eine solche "Liste" abzuarbeiten.

Funktioniert leider nicht, wenn man jemanden sucht, dessen Job selbst "Führungseigenschaften" beinhaltet. Das sehen seine "potentiellen" Kollegen auf der selben Ebene meist sofort und befürchten (oft nicht zu unrecht) lästige Konkurrenz. Das wird dann (schwer zu verhindern) mit subtilem Mobbing konterkariert :?

Das Problem - zu meiner Zeit - war das "Angebot" an Mitarbeitern mit den gewünschten Eigenschaften. Sehr, sehr dünn. Nun, ich möchte nicht klagen, ab und an war es doch erfolgreich. Leider in vielen Fällen eher grauslich was es da gab. Der erste "Prüfstein" kommt das "Objekt der Begierde" rechtzeitig - pünktlich :?: Kommt "er" überhaupt :?:

Während der Arbeit helfen auch gute schauspielerische Fähigkeiten nur wenig. Nun ja. Ich kann sehr gut verstehen, wenn sich Arbeitgeber das nicht sehr oft antun wollen. Schließlich investieren sie in jemanden der sich dann doch als ungeeignet, Zeit und Mühe die sich als vergeblich erweist. Der häufige "Selbstbetrug" (aus der Not geboren) härtet irgendwann einmal sosehr ab, dass womöglich das eigene Menschenbild immer düsterer wird.

Es werden - Dank rascher Veränderungen - immer mehr hochqualifizierte Kräfte benötigt, für den Nachschub hat da meist das Handwerk gesorgt, die "Industrie" hat die "Ernte eingebracht". Für all die Arbeiten die jemand ohne Ausbildung - jedenfalls früher noch - "sein Geld" verdienen konnte sind in den letzten siebzig Jahren weitgehend wegautomatisiert worden. Nun kommen auch all diejenigen "dran", die über "die Blauen" stehst die Nase gerümpft haben - sich selbst für unersetzlich hielten. Eine "schöne neue Welt" der ich inzwischen glücklicherweise - wenn auch anfänglich nicht ganz freiwillig entgangen bin - mein sehr altes Pseudonym "Zwangsrentner" deutet das an - heute bin ich immernoch_ratlos ...
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Kritikaster »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:13)

Für Langzeitarbeitslose gilt der Gesetzliche Mindestlohn nicht. Da gibt es eine Ausnahme, die die CDU/CSU durchgesetzt hat.
Für 6 Monate, damit Arbeitgeber einen Anreiz haben, Langzeitarbeitslosen im Wettbewerb mit anderen Bewerbern eine Chance zum Wiedereinstieg in den Berufsalltag zu geben.

So ganz ohne Sinn hat das nicht die Zustimmung der SPD gefunden.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 10:35)

Nun die dicken Punkte keine Frage da muss man ja auch helfen.
Aber wer einfach keine Lust hat, vorbestraft ist oder überschuldet ist, der ist daran nicht unschuldig.
Wobei man im Fall von Überschuldung natürlich prüfen muss warum jemand überschuldet ist.
Das kann unglücklich bzw Not gewesen sein aber auch Konsumgeilheit oder schlicht Dummheit.
Das Problem ist nur, dass so jemand einem Arbeitgeber erhebliche Probleme in Form zusätzlicher Arbeit und zusätzlicher Kosten bereitet. Es ist verständlich, dass so jemand abgelehnt wird.
Die Überprüfung, WARUM jemand in die Überschuldung geraten ist, löst das aktuelle Problem nicht. Die Überschuldung ist nun mal da - genauso, wie Vorstrafen. Die Vergangenheit lässt sich nun mal alles nicht ungeschehen machen.
Es ist aber durchaus das Recht eines Arbeitgebers, solche Bewerber abzulehnen. Er ist der, der entscheidet. Nicht das Jobcenter und auch nicht der Arbeitssuchende. Und das ist das gute Recht eines Arbeitgebers.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:08)

Das Problem ist nur, dass so jemand einem Arbeitgeber erhebliche Probleme in Form zusätzlicher Arbeit und zusätzlicher Kosten bereitet. Es ist verständlich, dass so jemand abgelehnt wird.
Die Überprüfung, WARUM jemand in die Überschuldung geraten ist, löst das aktuelle Problem nicht. Die Überschuldung ist nun mal da - genauso, wie Vorstrafen. Die Vergangenheit lässt sich nun mal alles nicht ungeschehen machen.
Es ist aber durchaus das Recht eines Arbeitgebers, solche Bewerber abzulehnen. Er ist der, der entscheidet. Nicht das Jobcenter und auch nicht der Arbeitssuchende. Und das ist das gute Recht eines Arbeitgebers.
So ist es.
Aber für gewisse Dinge muss dann auch der Arbeitssuchende eintreten.
Es kann ja nicht sein das einer weil er vorbestraft ist, keinen Job findet und deshalb nichts mehr machen muss bzw die Allgemeinheit das auch noch allimentiert.
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Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:40)

So ist es.
Aber für gewisse Dinge muss dann auch der Arbeitssuchende eintreten.
Es kann ja nicht sein das einer weil er vorbestraft ist, keinen Job findet und deshalb nichts mehr machen muss bzw die Allgemeinheit das auch noch allimentiert.
Um welche Mengen sprechen wir denn?
Wieviele Menschen würden denn wirklich "allimentiert" werden?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eiskalt »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Nov 2018, 13:01)

Um welche Mengen sprechen wir denn?
Wieviele Menschen würden denn wirklich "allimentiert" werden?
Einer der nur Stütze erhält und nie oder kaum einbezahlt hat kann doch nicht das Gleiche bekommen wie einer der arbeitet aber nur geringfügig verdient.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fliege »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 17:10)
Einer der nur Stütze erhält und nie oder kaum einbezahlt hat kann doch nicht das Gleiche bekommen wie einer der arbeitet aber nur geringfügig verdient.
Ja, es müsste drei Niveaus geben: Sozialhilfe für Leute, die zu nichts Lust haben (als Minimaleinkommen; vielleicht 2/3 des Hartz-IV-Standards), Arbeitshilfe für Langzeitarbeitslose (als erhöhter Hartz-IV-Standard) und Geringverdienerhilfe (Aufstockung bis zum anderthalbfachen des Hartz-IV-Standards).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(19 Nov 2018, 17:45)

Ja, es müsste drei Niveaus geben: Sozialhilfe für Leute, die zu nichts Lust haben (als Minimaleinkommen; vielleicht 2/3 des Hartz-IV-Standards), Arbeitshilfe für Langzeitarbeitslose (als erhöhter Hartz-IV-Standard) und Geringverdienerhilfe (Aufstockung bis zum anderthalbfachen des Hartz-IV-Standards).
Wo stände in diesem Modell z.B. die alleinerziehende Mutter zweier schwerstbehinderter Kinder?
Ist übrigens keine fiktionale Frage, es handelt sich um einen realen Fall.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(19 Nov 2018, 17:56)
Wo stände in diesem Modell z.B. die alleinerziehende Mutter zweier schwerstbehinderter Kinder?
Ist übrigens keine fiktionale Frage, es handelt sich um einen realen Fall.
Das wäre wegen der Kinder kein ausschließlich Hartz-IV-analoges Problem. Die Mutter sollte für ihre Kinder ein Kinderversorgungsgeld bekommen (erhöht wegen der Schwerstbehinderung ihrer Kinder) und für sich ein Erziehungsgeld als Einnahme. Zur Absicherung nach unten würde die Geringverdienerhilfe ziehen.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:40)

So ist es.
Aber für gewisse Dinge muss dann auch der Arbeitssuchende eintreten.
Es kann ja nicht sein das einer weil er vorbestraft ist, keinen Job findet und deshalb nichts mehr machen muss bzw die Allgemeinheit das auch noch allimentiert.
Das ist halt ein wichtiger Widerspruch, der aus meiner Sicht viel zu wenig beleuchtet wird. Viele sehen das Problem auch nicht ein. Ein schönes Beispiel sind der Schadensersatz und das Schmerzensgeld, das eigentlich Verbrechensopfern zusteht. Die müssen das in der Regel per Zivilklage erstreiten. Bei Zivilklagen wird das Gericht erst nach Vorkasse tätig. Die Vorkasse ist vom Kläger - in diesem Fall: das Verbrechensopfer - zu tätigen. Liegt der Streitwert hoch, ist das Landgericht zuständg, es herrscht Anwaltszwang. Auch der wird nur gegen Vorkasse tätig. Wenn nun der Täter verurteilt wird, nützt das dem Verbrechensopfer wenig, wenn der Täter nach Verbüßung seiner Haft niemals mehr eine Chance auf einen Arbeitsplatz hat. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche fassen. Die Folge: das Verbrechensopfer erhält das ihm vom Gericht zugesprochene Schmerzensgeld und den Schadenserstz nicht nur nicht, es bleibt auch auf den Gerichts- und Anwaltskosten sitzen.
P.S.: Ich bin schon lange der Meinung, dass Zivilprozesse, die auf eine rechtskräftige Verurteilung in einem Strafprozess fußen, für das Verbrechensopfer in jedem Fall kostenfrei sein müssen. Es wird mal Zeit, dass Strafkammern die Befugnis bekommen, in einem Urteil eben auch eine Kostenentscheidung zugunsten der Verbrechensopfer für Anschlussverfahren treffen zu können.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Fliege hat geschrieben:(19 Nov 2018, 18:43)

Das wäre wegen der Kinder kein ausschließlich Hartz-IV-analoges Problem. Die Mutter sollte für ihre Kinder ein Kinderversorgungsgeld bekommen (erhöht wegen der Schwerstbehinderung ihrer Kinder) und für sich ein Erziehungsgeld als Einnahme. Zur Absicherung nach unten würde die Geringverdienerhilfe ziehen.
Wäre ein richtige Lösung. Vor allem: die Mutter leistet bei der Betreuung ihrer schwerstbehinderten Kinder ARBEIT. Und diese ARBEIT gehört anerkannt - und zwar nicht nur in Sachen aktuellem Einkommen, sondern auch bei den Rentenpunkten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fliege »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 22:00)
Wäre ein richtige Lösung. Vor allem: die Mutter leistet bei der Betreuung ihrer schwerstbehinderten Kinder ARBEIT. Und diese ARBEIT gehört anerkannt - und zwar nicht nur in Sachen aktuellem Einkommen, sondern auch bei den Rentenpunkten.
Ja, das sollte sich auch auf die Rente auswirken.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Nov 2018, 21:58)

Das ist halt ein wichtiger Widerspruch, der aus meiner Sicht viel zu wenig beleuchtet wird. Viele sehen das Problem auch nicht ein. Ein schönes Beispiel sind der Schadensersatz und das Schmerzensgeld, das eigentlich Verbrechensopfern zusteht. Die müssen das in der Regel per Zivilklage erstreiten. Bei Zivilklagen wird das Gericht erst nach Vorkasse tätig. Die Vorkasse ist vom Kläger - in diesem Fall: das Verbrechensopfer - zu tätigen. Liegt der Streitwert hoch, ist das Landgericht zuständg, es herrscht Anwaltszwang. Auch der wird nur gegen Vorkasse tätig. Wenn nun der Täter verurteilt wird, nützt das dem Verbrechensopfer wenig, wenn der Täter nach Verbüßung seiner Haft niemals mehr eine Chance auf einen Arbeitsplatz hat. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche fassen. Die Folge: das Verbrechensopfer erhält das ihm vom Gericht zugesprochene Schmerzensgeld und den Schadenserstz nicht nur nicht, es bleibt auch auf den Gerichts- und Anwaltskosten sitzen.
P.S.: Ich bin schon lange der Meinung, dass Zivilprozesse, die auf eine rechtskräftige Verurteilung in einem Strafprozess fußen, für das Verbrechensopfer in jedem Fall kostenfrei sein müssen. Es wird mal Zeit, dass Strafkammern die Befugnis bekommen, in einem Urteil eben auch eine Kostenentscheidung zugunsten der Verbrechensopfer für Anschlussverfahren treffen zu können.
Ich persönlich bin der Meinung das Verbrecher ihre Strafe abarbeiten müssen
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alpha Centauri »

Fliege hat geschrieben:(19 Nov 2018, 17:45)

Ja, es müsste drei Niveaus geben: Sozialhilfe für Leute, die zu nichts Lust haben (als Minimaleinkommen; vielleicht 2/3 des Hartz-IV-Standards), Arbeitshilfe für Langzeitarbeitslose (als erhöhter Hartz-IV-Standard) und Geringverdienerhilfe (Aufstockung bis zum anderthalbfachen des Hartz-IV-Standards).
Warum soll der der leistet mehr wert sein als der der nichts leistet bzw,umgekehrt die Menschenwürde macht sich nicht am Leistungsprinzip fest, sondern am Leben an sich
van Kessel

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von van Kessel »

Hey "Alpha Centauri"](19 Nov 2018, 22:55)
Warum soll der der leistet mehr wert sein als der der nichts leistet bzw,umgekehrt die Menschenwürde macht sich nicht am Leistungsprinzip fest, sondern am Leben an sich.
misst sich der Wert eines Menschen an seiner Arbeitsleistung?
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Alpha Centauri »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 10:36)

Im Gegensatz zu Nahles und der SPD aber ganz sicher!

Wunschdenken, was ich bis jetzt von Merz gehört habe ist inhaltlich alte 90ziger Soße nichts neues bis auf das selbst Merz die Grünen jetzt toll findet ( klar weil er deren Wähler zurückgewinnen will , gleiches gilt hin zur AFD).
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mo 19. Nov 2018, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alpha Centauri »

van Kessel hat geschrieben:(19 Nov 2018, 22:58)

Hey "Alpha Centauri"](19 Nov 2018, 22:55)
misst sich der Wert eines Menschen an seiner Arbeitsleistung?

Nein ganz bestimmt nicht, deshalb fand ich den Satz " wer nicht arbeitet hat auch keinen Hunger" katastrophal ( Grundgesetz Artikel) dass dieser Satz seinerzeit ausgerechnet von einem Sozialdemokraten kam ist bezeichnend und steht sinnbildlich neben den .inhaltlichen auch für den ethisch- moralischen Niedergang der SPD.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fliege »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Nov 2018, 22:55)
Warum soll der der leistet mehr wert sein als der der nichts leistet bzw,umgekehrt die Menschenwürde macht sich nicht am Leistungsprinzip fest, sondern am Leben an sich
"Menschenwürde" bezieht sich auf ein zur Existenzerhaltung erforderliches Mindestniveau (siehe den bereits genannten Vortrag von Beate Rudolf zu Menschenrechte und Existenzminimum von 2014). Und wer mehr als Menschenwürde möchte, muss sich anstrengen und etwas leisten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 17:10)

Einer der nur Stütze erhält und nie oder kaum einbezahlt hat kann doch nicht das Gleiche bekommen wie einer der arbeitet aber nur geringfügig verdient.
Ich bitte dich, mir die Fragen zu beantworten. Danke.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Nov 2018, 13:01)

Um welche Mengen sprechen wir denn?
Wieviele Menschen würden denn wirklich "allimentiert" werden?
Kann man vom Ist Zustand ausgehen, oder muss bei einer Änderung auch der Gedanke der SPD/Grünen, dass eine zunehmend digitalisierte Welt angeblich zunehmend Alimentierte schafft, zur Berechnung, ob das der Haushalt langfristig hergibt, berücksichtigt werden?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Nov 2018, 08:22)

Kann man vom Ist Zustand ausgehen, oder muss bei einer Änderung auch der Gedanke der SPD/Grünen, dass eine zunehmend digitalisierte Welt angeblich zunehmend Alimentierte schafft, zur Berechnung, ob das der Haushalt langfristig hergibt, berücksichtigt werden?
Meine Liebe, das war ein Schachtelsatzfragenteil zu viel :)
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Nov 2018, 22:49)

Ich persönlich bin der Meinung das Verbrecher ihre Strafe abarbeiten müssen
Dazu muss man aber jemanden finden, der bereit ist, sie zu beschäftigen. Und genau das ist das Problem.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Nov 2018, 08:26)

Meine Liebe, das war ein Schachtelsatzfragenteil zu viel :)
Dann entzerre ich es mal. :)

Heute existiert eine Menge x an Anwärtern auf das bedingungslose Bürgergeld der SPD und Grünen.
Die ist überschaubar. Darauf wolltest du meines Erachtens mit deiner Frage hinweisen. Was überschaubar ist, wäre ggfls. finanzierbar.

Der Grundgedanke, der dem zugrunde liegt, was zwar von SPD und Grünen nicht explizit erwähnt wird, ist, dass sich diese Menge X bedingt durch die Digitalisierung sukzessive vergrößert. Mehr Digitalisierung = weniger Arbeitsplätze.
Auch wenn ich diesen Gedanken nicht teile, lassen wir ihn mal so stehen.

Das bedeutet in der Auswirkung, höhere Menge X = höherer Finanzierungsaufwand.
Irgendwann ist der Punkt erreicht, zu dem der Haushalt die Finananzierung nicht mehr aus dem Bestand tragen kann.
Dass die Steuereinnahmen stetig weiter steigen, kann nicht als Prämisse dienen.

Zu diesem Zeitpunkt müssen zusätzliche Einnahmen generiert werden.

Bedingt durch das Wachsen der Menge X verringert sich gleichzeitig die Menge Y der Beitragsleister.

Wenn ich ergo vom heutigen Ist Bestand der Menge X ausgehe, dann ist heute bereits abzusehen, dass das System bedingungsloses Einkommen nur kurzfristig finanzierbar bleibt. Immer vorausgesetzt, dass die Digitalisierung Abeitsplätze bis in den mehrstelligen Millionenbereich kostet.

Die Frage muss somit heute bereits lauten, wie generiert sich der wachsende Finanzierungsaufwand?
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Nov 2018, 09:53)

Dazu muss man aber jemanden finden, der bereit ist, sie zu beschäftigen. Und genau das ist das Problem.
Das fängt schon im Gefängnis an.
Da kann ordentlich gearbeitet werden.
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Re: Neuer Nahles Wahnsinn

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Nov 2018, 10:53)

Das fängt schon im Gefängnis an.
Da kann ordentlich gearbeitet werden.
Wird doch schon - es muss gearbeitet werden.

Dazu gibt es hier einen schönen Beitrag. In dem Beitrag heisst es:
Vollzug ist für den Staat, also den Steuerzahler, eine kostspielige Angelegenheit. Ein niedersächsischer Haftplatz kostet am Tag rund 140 Euro. Ein Arbeitsplatz in den Eigenbetrieben der JVA Oldenburg hat im letzten Jahr über 30 000 Euro gekostet, dem standen rund 27 000 Euro Umsatz gegenüber. Ein Arbeitsplatz in den Unternehmerbetrieben kostete im Durchschnitt etwas über 3 000 Euro. Dem gegenüber stand ein Umsatz von knapp 5500 Euro.
In den meisten Fällen kostet der Arbeitsplatz in der JVA mehr, als er einbringt. Ein Verlustgeschäft.
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