Die Zukunft der SPD

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Willi Brand
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Willi Brand »

Der General hat geschrieben:(04 Feb 2018, 01:06)

Die Agenda 2010 war eine Neoliberale Reform, genau das Gegenteil einer Sozialdemokratischen Ideologie. Bis Heute bezahlt die SPD für diesen schlimmen Fehler und die Betonköpfe in der Führung haben das bis Heute noch nicht begriffen.
So sehe ich das auch. Und daher denke ich auch nicht, dass Neuwahlen positive Auswirkungen auf die Umfragewerte der SPD hätten. Zum einen, weil die Menschen endlich eine funktionierende Regierung wollen - gewählt haben sie ja bereits im Herbst 2017. Zum anderen, weil die SPD bei Neuwahlen nicht glaubhaft kommunizieren könnte, für eine andere Politik als bisher zu stehen.
Für eine neue soziale Idee.
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Willi Brand hat geschrieben:(10 Feb 2018, 17:14)

Solange die SPD sich nicht klar von ihrer neoliberalen Agenda-2010-Politik distanziert, wird ihr Niedergang nicht aufzuhalten sein. Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Aufruf zu einer neuen linken Volksbewegung von Lafontaine und Wagenknecht nicht gegen die Linkspartei-Vorsitzenden gerichtet war, sondern eine Weichenstellung war für einen strategischen Schlag gegen die SPD, sollte es zu Neuwahlen kommen. Eine SPD, die nicht mehr sozialdemokratisch ist, braucht kein Mensch. Da liegt es nahe, sich um die Wählerschaft, die der Agenda-2010-SPD in Scharen wegläuft, zu bemühen.
Oskar hat damals selbst den Weg freigemacht.
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sünnerklaas
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Feb 2018, 16:47)

Schröder war ein Machiavellist erster Güte. Und das hat er leider bis in die Bundespartei tragen können.
Erinnert sich noch jemand an den Agenda Parteitag? Wo sie den alten Vogel ausgepackt haben, damit sie diese Kopfgeburt durchbekommen?
Ich bleibe dabei, das Anpacken von Arbeitsmarktreformen ist eine Sache, das er sie aus der Partei herausgehalten hat eine ganz andere. Das hat die SPD gepalten und die Mitglieder verschreckt.
Gibt noch einen anderen Punkt: die CDU/CSU und die FDP, ohne die die Agenda 2010 gar nicht durch den Bundesrat gekommen wäre, hat es erfolgreich hinbekommen, dass in der Öffentlichkeit allein der SPD die Agenda in die Schuhe geschoben wurde. Auch die Grünen bringt man heute nicht mehr unbedingt mit der Agenda 2010 in Verbindung.
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Weil man von den anderen zwei Parteien erwarten hätte können so eine Reform zu machen. Also das ist nicht weiter verwunderlich. Bei den Grünen war der Fall, das sie ja keine Möglichkeit hatten als da mitzustimmen.
Das für mich schlimme an der Geschichte ist aber immer noch, das ein Konzernpersonalchef Reformen vorschlägt und diese durchgepeitscht werden bevor sie demokratisch sinnvoll besprochen werden können. Basta.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Den Grünen wird es auch deshalb weniger angelastet, weil es ihre Wähler weitaus weniger betroffen hat, als die der SPD.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Feb 2018, 20:45)

Den Grünen wird es auch deshalb weniger angelastet, weil es ihre Wähler weitaus weniger betroffen hat, als die der SPD.
Das kommt dazu. Ich frage mich, ob Nahles das wirklich im Kreuz hat in die Oppositionsrolle mit Regierungsbeteiligung zu gehen.
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Der General
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Der General »

Willi Brand hat geschrieben:(10 Feb 2018, 17:14)

Solange die SPD sich nicht klar von ihrer neoliberalen Agenda-2010-Politik distanziert, wird ihr Niedergang nicht aufzuhalten sein. Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Aufruf zu einer neuen linken Volksbewegung von Lafontaine und Wagenknecht nicht gegen die Linkspartei-Vorsitzenden gerichtet war, sondern eine Weichenstellung war für einen strategischen Schlag gegen die SPD, sollte es zu Neuwahlen kommen. Eine SPD, die nicht mehr sozialdemokratisch ist, braucht kein Mensch. Da liegt es nahe, sich um die Wählerschaft, die der Agenda-2010-SPD in Scharen wegläuft, zu bemühen.
Deine Beiträge, nicht nur in diesem Strang gefallen mir sehr gut :thumbup:

Schwarz/Gelb und dann noch der Willi als Biene, passt ;) :D

Weiter so !
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Hyde
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Hyde »

yogi61 hat geschrieben:(10 Feb 2018, 09:12)

Die Union hat doch das gleiche Problem. Wahrscheinlich wird Frau von der Leyen auch wieder irgendwie ins Kabinett rutschen, obwohl sie in keinem Ministerium irgendetwas auf die Reihe bekommen hat.
Von der Leyen hat mit dem Elterngeld und dem Kita-Ausbau nicht nur Deutschlands Familienpolitik aus dem Mittelalter geholt, sondern damit auch noch Wirtschaft und Geburtenrate gleichzeitig gerettet. Allein dafür muss man ihr ewig dankbar sein. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass die politischen Maßnahmen der Familienministerin von der Leyen die sinnvollsten und wichtigsten in 12 Jahren Kabinett Merkel waren.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie unser Land heute aussähe ohne Elterngeld, ohne Kitas, ohne Ganztagsschulen. Dann wäre der Fachkräftemangel noch viel größer, die Wirtschaft schwächer und die Steuereinnahmen geringer (wegen geringerer Frauenerwerbsbeteiligung in der Wirtschaft) und die Geburtenrate wäre immer noch so niedrig wie in den 90ern und folglich unser Rentensystem langfristig noch mehr im Arsch.
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imp
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Es gibt keinen nachgewiesenen Effekt der Landes- und Bundesherdprämien für Mann und Frau auf die Geburtenziffer - die folgt in Deutschland dem europäischen Trend zuverlässig in jede Richtung, jeweils parallel und von unten.
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imp
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Willi Brand hat geschrieben:(10 Feb 2018, 17:14)

Solange die SPD sich nicht klar von ihrer neoliberalen Agenda-2010-Politik distanziert, wird ihr Niedergang nicht aufzuhalten sein. Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Aufruf zu einer neuen linken Volksbewegung von Lafontaine und Wagenknecht nicht gegen die Linkspartei-Vorsitzenden gerichtet war, sondern eine Weichenstellung war für einen strategischen Schlag gegen die SPD, sollte es zu Neuwahlen kommen. Eine SPD, die nicht mehr sozialdemokratisch ist, braucht kein Mensch. Da liegt es nahe, sich um die Wählerschaft, die der Agenda-2010-SPD in Scharen wegläuft, zu bemühen.
Die SPD spielt kurz- und mittelfristig keine führende Rolle mehr. Man kann ihr nichts mehr glauben.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Ger9374 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Feb 2018, 06:35)

Die SPD spielt kurz- und mittelfristig keine führende Rolle mehr. Man kann ihr nichts mehr glauben.
Die SPD hat sich zu recht ihr eigenes Grab mit dieser Groko geschaufelt. Solche Spielchen wird auf dauer selbst die letzten Genossen verprellen.
Die Linken haben bestimmt ihre freude an neuen Mitgliedern. Mit Wendehälsen kennen die sich bestens aus.
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imp
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Ger9374 hat geschrieben:(11 Feb 2018, 07:08)
Die Linken haben bestimmt ihre freude an neuen Mitgliedern. Mit Wendehälsen kennen die sich bestens aus.
Wie wahr. Beide nur zu verwandt. Abstoßend.
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jorikke
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

Ger9374 hat geschrieben:(11 Feb 2018, 07:08)

Die SPD hat sich zu recht ihr eigenes Grab mit dieser Groko geschaufelt. Solche Spielchen wird auf dauer selbst die letzten Genossen verprellen.
Die Linken haben bestimmt ihre freude an neuen Mitgliedern. Mit Wendehälsen kennen die sich bestens aus.
Wer braucht denn - in ihrem jetzigen Zustand - noch Genossen?
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Mari
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mari »

Die aktuelle Prognose der SPD liegt bei 17,7 % mit stark negativer Tendenz.
http://clubofpolitics.de/prognosen/poli ... g-42-2018/

Es ist nur eine Frage von kurzer Zeit bis sie zuerst von der AfD und später auch von Grünen und FDP überholt wird.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Hyde hat geschrieben:(11 Feb 2018, 01:53)

Von der Leyen hat mit dem Elterngeld und dem Kita-Ausbau nicht nur Deutschlands Familienpolitik aus dem Mittelalter geholt, sondern damit auch noch Wirtschaft und Geburtenrate gleichzeitig gerettet. Allein dafür muss man ihr ewig dankbar sein. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass die politischen Maßnahmen der Familienministerin von der Leyen die sinnvollsten und wichtigsten in 12 Jahren Kabinett Merkel waren.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie unser Land heute aussähe ohne Elterngeld, ohne Kitas, ohne Ganztagsschulen. Dann wäre der Fachkräftemangel noch viel größer, die Wirtschaft schwächer und die Steuereinnahmen geringer (wegen geringerer Frauenerwerbsbeteiligung in der Wirtschaft) und die Geburtenrate wäre immer noch so niedrig wie in den 90ern und folglich unser Rentensystem langfristig noch mehr im Arsch.
Ganztagsschulen und Kitas waren längst ausgemachte Sache. Was die Kitas betrifft, war das nicht Frau von der Leyens Verdienst, sondern da musste erst vom Bundesgerichtshof nachgeholfen werden. Ihr Gutascheinheftchen für " arme Kinder" verstauben heute noch im Ministerium. Insgesamt Schaumschlägerei. Über die Bundeswehr und das was Frau von der Leyen da abgezogen hat, möchte ich erst gar nicht anfangen. Mich wundert doch immer wieder, wie niedrig der Anspruch des geneigten Wählers an die Politik ist und auch ein Niveau auf Bodensatz irgendwie akzeptiert. :|
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(11 Feb 2018, 09:26)

Ihr Gutascheinheftchen für " arme Kinder" verstauben heute noch im Ministerium.
Da konnte sie relativ wenig für. Eine andere Regelung - eine ohne den Aufbau eines bürokratischen Monstrums - war und ist in der CDU/CSU und auch in großen Teilen der Bevölkerung nicht vermittelbar. Es gäbe Neiddebatten und Gerechtigkeitsdebatten ohne Ende - gerade mit Hinblick auf das Lohnabstandsgebot.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 09:33)

Da konnte sie relativ wenig für. Eine andere Regelung - eine ohne den Aufbau eines bürokratischen Monstrums - war und ist in der CDU/CSU und auch in großen Teilen der Bevölkerung nicht vermittelbar. Es gäbe Neiddebatten und Gerechtigkeitsdebatten ohne Ende - gerade mit Hinblick auf das Lohnabstandsgebot.
Natürlich konte sie als Ministerin etwas dafür. Sie hat sich den Schwachsinn doch ausgedacht und das meine ich mit Schaumschlägerei.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Feb 2018, 06:35)

Die SPD spielt kurz- und mittelfristig keine führende Rolle mehr. Man kann ihr nichts mehr glauben.
Die FroGs (Friends of Gerd) werden aus meiner Sicht das Ding jetzt vorsätzlich an die Wand fahren. Die werden sich ihre Lebenswerke nicht kaputt machen lassen. Eher schlagen sie alles kaputt - bzw. lassen es kaputt schlagen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(11 Feb 2018, 09:36)

Natürlich konte sie als Ministerin etwas dafür. Sie hat sich den Schwachsinn doch ausgedacht und das meine ich mit Schaumschlägerei.
Etwas anderes wäre in der CDU/CSU nicht vermittelbar gewesen. Und das ist nun mal ihre Partei. Die Sorge war damals, dass eine andere Regelung dazu geführt hätte, dass Eltern von zwei oder mehr Kindern dann nicht mehr arbeiten gegangen wären und so das Leistungsprinzip ausgehöhlt worden wäre. Zur Erinnerung: die CDU/CSU hat damals jeglichen gesetzlichen Mindestlohn kategorisch abgelehnt. Gleichzeitig wollte man die sogenannten "Leistungsträger" schützen.
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Mega Maddin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

Die SPD weigert sich die Tragweite der Migrationspolitik für ihre Wählerschaft anzuerkennen und dass obwohl mit Sarrazin und Buschkowsky gleich zwei prominente SPD-Politiker die Problematik schon vor Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. So schrumpft die Wählerschaft der SPD eben auf Beamte und gut situierte Salonlinke und die haben noch Grüne und Linke als glaubwürdigere Alternativen, während die Arbeiterschaft von der Stange geht. In vielen europäischen Ländern ist die klassische Sozialdemokratie untergegangen, kein Wunder, bei wem soll Klassenkampfrhetorik aus dem 19. Jahrhundert heute noch verfangen, wo die Probleme ganz andere sind?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 09:42)

Etwas anderes wäre in der CDU/CSU nicht vermittelbar gewesen. Und das ist nun mal ihre Partei. Die Sorge war damals, dass eine andere Regelung dazu geführt hätte, dass Eltern von zwei oder mehr Kindern dann nicht mehr arbeiten gegangen wären und so das Leistungsprinzip ausgehöhlt worden wäre. Zur Erinnerung: die CDU/CSU hat damals jeglichen gesetzlichen Mindestlohn kategorisch abgelehnt. Gleichzeitig wollte man die sogenannten "Leistungsträger" schützen.
Was vermittelbar war oder nicht,ist irrelevant. Sie war die Chefin des Resorts und hat sich diesen Schwachsinn medienträchtig auf die Fahne geschrieben und danach kam nichts mehr.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(11 Feb 2018, 10:08)

Was vermittelbar war oder nicht,ist irrelevant. Sie war die Chefin des Resorts und hat sich diesen Schwachsinn medienträchtig auf die Fahne geschrieben und danach kam nichts mehr.
Ob Chefin des Ressorts hin oder her - ich will sie hier auch nicht für den Mist verteidigen, den sie damals zusammengebastelt hat. Aber damals gab's Schwarz-Gelb, die Regierung Merkel/Westerwelle. Und da hätte es in der Koalition keine Mehrheit für eine andere Lösung im Bundestag gegeben. Guido Westerwelle hat sich ja gerne lang und breit über die "spätrömische Dekadenz" ausgelassen. Mit Zielrichtung Hartz-IV-Empfänger.
Für viele war damals ein Grundsicherungssatz von 400 Euro so etwas, wie eine Rote Linie, die auf gar keinen Fall überschritten werden durfte - so falsch sie auch war.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 10:44)

Ob Chefin des Ressorts hin oder her - ich will sie hier auch nicht für den Mist verteidigen, den sie damals zusammengebastelt hat. Aber damals gab's Schwarz-Gelb, die Regierung Merkel/Westerwelle. Und da hätte es in der Koalition keine Mehrheit für eine andere Lösung im Bundestag gegeben. Guido Westerwelle hat sich ja gerne lang und breit über die "spätrömische Dekadenz" ausgelassen. Mit Zielrichtung Hartz-IV-Empfänger.
Für viele war damals ein Grundsicherungssatz von 400 Euro so etwas, wie eine Rote Linie, die auf gar keinen Fall überschritten werden durfte - so falsch sie auch war.
Und deswegen wäre es schön,Politiker mit Rückgrat zu haben. Frau von der Leyen gehört mit Sicherheit nicht dazu. Meine Verwunderung bezog sich eher auf das Lob für Frau von der Leyen, die ja eigentlich ausser im Fahrwasser der Kanzlerin zu schwimmen noch nie etwas gebacken bekommen hat. Allerdings hat sie die Niebelungentreue und das völlig unkritische Verhalten immer wieder in Ministerämter gespült, ist ja auch was und offenbar ist vielen Menschen in diesem Land so etwas völlig egal,oder man hat sich mit diesem Typus Karrierist einfach abgefunden. Verstehen muss ich das aber dennoch nicht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/mart ... -1.3862519
SZ 11. Februar 2018 Ein Rückblick auf das turbulente Jahr von Martin Schulz als SPD-Chef - und ein Erklärungsversuch
Dann nach langem Zögern doch noch der Umschwung, die SPD ist Mitte Dezember bereit zu Sondierungsgesprächen. Immerhin: Die gesamte Parteispitze steht hinter dieser 180-Grad-Wende.
Dann dreht Andrea Nahles die Stimmung des Parteitages: In fünf Minuten rettet die Fraktionschefin ihren Parteichef mit einem rhetorischen Feuerwerk. Trotzdem: Nur 56 Prozent der Delegierten stimmen für Koalitionsverhandlungen.
Es ist der zweite Wortbruch innerhalb weniger Wochen: Schulz wirft den Vorsitz hin, um sich ins Ministeramt zu retten, sagen manche Funktionäre entrüstet. Andere zeigen Verständnis: Schulz habe nach diesem krassen Jahr eine politische Reha gesucht im mit Glanz und Renommee verbundenen Außenamt. "Der wollte einfach mal geliebt werden." Aber es ist eine Volte zu viel.
Die designierte SPD-Chefin Nahles könne Schulz dankbar sein, weil der "in ihrem Sinne Sigmar Gabriel abserviert hat". Zumindest den letzten Punkt sieht man in Teilen der Partei ähnlich.
Sigmar Gabriel hat sich ja schon Anfang 2017 in die Büsche geschlagen. Ein anderer Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender als Schulz hätte vielleicht das Bundestagswahlergebnis auch nicht überlebt. Turbulente Zeiten für die SPD.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Wähler hat geschrieben:(11 Feb 2018, 11:03)

http://www.sueddeutsche.de/politik/mart ... -1.3862519
SZ 11. Februar 2018 Ein Rückblick auf das turbulente Jahr von Martin Schulz als SPD-Chef - und ein Erklärungsversuch




Sigmar Gabriel hat sich ja schon Anfang 2017 in die Büsche geschlagen. Ein anderer Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender als Schulz hätte vielleicht das Bundestagswahlergebnis auch nicht überlebt. Turbulente Zeiten für die SPD.
Schulz hat den Fehler gemacht, sich von der Agenda-Politik Schröders zu distanzieren. Danach ging's bergab, weil die Netzwerke des Altkanzlers in der SPD immer noch großen Einfluss haben. Das Ausbooten des Schröder-Zöglings Gabriel hat Schulz dann den Rest gegeben.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 11:47)

Schulz hat den Fehler gemacht, sich von der Agenda-Politik Schröders zu distanzieren. Danach ging's bergab, weil die Netzwerke des Altkanzlers in der SPD immer noch großen Einfluss haben. Das Ausbooten des Schröder-Zöglings Gabriel hat Schulz dann den Rest gegeben.
Dazu passt auch, dass offensichtlich der Schröder-Vertraute Olaf Scholz mit dem prestigeträchtigen Amt des Finanzminister als künftiger Kanzlerkandidat aufgebaut werden soll, wie wird das bei den Stammwählern ankommen?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von garfield336 »

bye Herr Schulz
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 12:29)

Dazu passt auch, dass offensichtlich der Schröder-Vertraute Olaf Scholz mit dem prestigeträchtigen Amt des Finanzminister als künftiger Kanzlerkandidat aufgebaut werden soll, wie wird das bei den Stammwählern ankommen?
Scholz nach Berlin zu holen, ist sehr weitsichtig. Olaf Scholz hat dagegen schon geliefert. Mit ihm als Ersten Bürgermeister steht Hamburg gut da. Die Wirtschaft in Hamburg brummt, die Elbvertiefung kommt, die Steuereinnahmen sprudeln, Hamburg ist neben Hessen, Baden-Württemberg und Bayern EINZAHLER in den Länderfinanzausgleich. Der immer wieder gebrachte Vorwurf, Sozialdemokraten könnten nicht mit Geld umgehen und verstünden nichts von Wirtschaft, zieht bei Scholz also nicht. Und da der Abgang Merkels absehbar ist, stehen seine Aussichten nicht schlecht. Die CDU/CSU hat niemanden vom Schlage eines Olaf Scholz in ihren Reihen, außer vielleicht noch Armin Laschet. Aber auch der muss als MP in NRW erst mal liefern. Und der hat damit zu kämpfen, dass viele NRW-spezifische Probleme noch aus der Zeit stammen, in denen Jürgen Rüttgers MP in NRW war - und Laschet in seinem Kabinett saß. Das Desaster bei der Polizei in NRW hatte ja nun einmal die CDU/FDP-Regierung unter Rüttgers mit ihren Rasenmäher-Sparmaßnahmen verbockt.

Trotzdem ist Scholz - da gebe ich Dir recht - als Schröderianer nicht unproblematisch. Mir ist es sauer aufgestoßen, dass die Hamburger SPD es einfach nicht hinbekommen hat, sich in den drei Legislaturperioden des Bürgermeisters von Beust personell komplett neu aufzustellen.

Bei Martin Schulz ist das Problem ein anderes: Schulz hatte das Problem, dass er als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat aus seiner staatsamtslosen Position heraus nicht liefern konnte. Er hatte ganz schlicht und ergreifend dazu viel zu wenig Zeit. Er hätte eigentlich schon ein, zwei Jahre früher Parteivorsitzender werden müssen. Und zwar zusammen mit seiner Funktion als Präsident des EU-Parlaments. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass die SPD weitgehend zur Koalitionsräson gezwungen war und es auch erst ganz am Ende gewagt hat, die "Ehe für Alle" mit den Stimmen von Grünen und Linkspartei zu verabschieden. Dass da Teile der CDU/CSU mitgestimmt haben, sollte hier mal außen vor gelassen werden.

Hätte Schulz etwas reissen wollen, hätte die SPD den Bruch der GroKo herbeiführen und Schulz zum Kanzler wählen müssen. Dazu hatte man aber die Traute nicht.
Sybilla
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Re: GroKo: Sondierung- und Koalitionsverhandlungen

Beitrag von Sybilla »

Die unglaubliche Geschichte einer Kanzlerkandidatur in der SPD.

Martin Schulz war der Hoffnungsträger für die SPD und vieler Menschen die sich nicht mit der „Alternativlosigkeit“ vpon Frau Merkel abfinden wollten. Die Hoffnung auf mehr sozialen Ausgleich zwischen Arm und Reich, die Hoffnung vieler auf Armutsfeste Ruhestandbezüge. Die Hoffnung vieler Familien gegen Kinderarmut für mehr Bildungschancen für Kinder aus armen Familien. Die Hoffnung vieler Menschen auf mehr bezahlbaren Wohnraum auf mehr Pflegekräfte und eine besser ausgestattete Pflege Im Alter. Auf eine einheitliche Gesundheitsvorsorge anstatt der zwei Klassen Medizin. Auf die Bekämpfung der prekären Beschäftigung.......

Schon bald wurde klar, das Martin Schulz der Kanzlerkandidat der SPD diesbezüglich keinerlei Konzepte entwickelt hat, das Wahlprogramm der SPD blieb schwammig, das Kanzlerduell wurde zum Kanzlerduett und so stellten sich die Wähler auf eine Fortsetzung der GroKo und einem Weiter so ein. Alternativen wurden weder von Martin Schulz dem Kanzlerkandidaten der SPD noch im Wahlprogramm der SPD entwickelt.

Dann kam mit dem schlechtesten Wahlergebnis der SPD „ever“ der Paukenschlag mit dem eigentlich niemand gerechnet geschweige denn jemand erwartet hatte. Martin Schulz der Kanzlerkandidat der SPD erklärte unmittelbar nach der Bekanntgabe der Wahlprognose die GroKO für beendet. Aus der Sicht von Heute natürlich reiner Theaterdonner, denn nach einer wochenlangen letztendlich gescheiterten „Jamaika Sondierung“ von Union FDP und Grünen, liegt nun den SPD Mitgliedern ein Koalitionsvertrag von Union und SPD zur Mitgliederabstimmung vor.

Die SPD Granden (Kahrs/Steinmeier/Scholz....) kleben eben ebenso an der Macht als Frau Merkel die Devise der GroKO ist augenscheinlich besser schlecht regieren als nicht regieren.
(Anders als Herr Linder von der FDP der nach dem platzen der „Jamaika Sondierung“ dieses mit „ besser nicht regieren als schlecht regieren“ begründete.)

Die SPD und ihr noch Vorsitzender sondierten und verhandelten den Koalitionsvertrag der GroKo in großer Eile aus. So das der Koalitionsvertrag der GroKo der nun den Mitgliedern der SPD zur Abstimmung vorliegt, ein weiter so zementiert, ich sehe kein Projekt in diesen Vertrag das wirklich neues oder alternatives beinhaltet.

Zuletzt verzichtet der ehemaliger Hoffnungsträger der SPD und Kanzlerkandidat nicht nur auf den Fraktionsvorsitz sondern auch auf den Parteivorsitz und zuletzt auf einen Kabinettsposten bei Frau Merkel. Die neue Kraft in der SPD ist jetzt die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles die auch Parteivorsitzende werden soll, Nur Alternative Entwürfe kann ich weder in der SPD noch bei Frau Nahles erkennen.

Die SPD liegt da nieder und die Mitglieder haben nun die undankbare Aufgabe darüber Abzustimmen ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende gibt. Eines ist für mich ohne Zweifel bei der nächsten BT - Wahl stürzt die SPD als Teil einer GroKo ins bodenlose ab.
Die SPD kann offensichtlich keine Alternative Politik zur Union entwickeln. Aufgrund dessen ist diese SPD überflüssig.

Eine starke Demokratie benötigt eine SPD als politische Kraft die Alternativen denken und entwickeln kann, eine politische Kraft die Alternative Politik gestalten möchte. Eine politische Kraft die den Menschen die bis jetzt benachteiligt wurden wieder eine Perspektive eröffnet das Sie ihre Kindern und Enkel wieder mehr Teilhabe am Wohlstand erhalten.
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Re: GroKo: Sondierung- und Koalitionsverhandlungen

Beitrag von Misterfritz »

Sybilla hat geschrieben:(11 Feb 2018, 13:17) [....]
Und was hat das hier zu suchen? Es gibt einen SPD-Strang im entsprechenden Unterforum.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von unity in diversity »

Merkels Plan, die SPD-Basis mit lukrativen Ministerposten zu bestechen, wird nach hinten los gehen.
Immer mehr CDU-Politiker behaupten, die CDU sei keine Erbmonarchie, in der man Nachfolgefragen wie in Nordkorea festlegen könne.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Mega Maddin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 13:10)

Scholz nach Berlin zu holen, ist sehr weitsichtig. Olaf Scholz hat dagegen schon geliefert. Mit ihm als Ersten Bürgermeister steht Hamburg gut da. Die Wirtschaft in Hamburg brummt, die Elbvertiefung kommt, die Steuereinnahmen sprudeln, Hamburg ist neben Hessen, Baden-Württemberg und Bayern EINZAHLER in den Länderfinanzausgleich. Der immer wieder gebrachte Vorwurf, Sozialdemokraten könnten nicht mit Geld umgehen und verstünden nichts von Wirtschaft, zieht bei Scholz also nicht. Und da der Abgang Merkels absehbar ist, stehen seine Aussichten nicht schlecht. Die CDU/CSU hat niemanden vom Schlage eines Olaf Scholz in ihren Reihen, außer vielleicht noch Armin Laschet. Aber auch der muss als MP in NRW erst mal liefern. Und der hat damit zu kämpfen, dass viele NRW-spezifische Probleme noch aus der Zeit stammen, in denen Jürgen Rüttgers MP in NRW war - und Laschet in seinem Kabinett saß. Das Desaster bei der Polizei in NRW hatte ja nun einmal die CDU/FDP-Regierung unter Rüttgers mit ihren Rasenmäher-Sparmaßnahmen verbockt.

Trotzdem ist Scholz - da gebe ich Dir recht - als Schröderianer nicht unproblematisch. Mir ist es sauer aufgestoßen, dass die Hamburger SPD es einfach nicht hinbekommen hat, sich in den drei Legislaturperioden des Bürgermeisters von Beust personell komplett neu aufzustellen.

...
Das klingt als ob Scholz bei der CDU-Wählerschaft punkten könnte, aber er muss ja bei den SPD-Wählern punkten und die bucklige Verwandtschaft ala Stegner und Nahles wählt man eben so oder so mit, das dürfte den geneigten CDU-Wähler abschrecken und für die eher Linken dürfte er wie ein kalter Technokrat wirken, so wirkt er jedenfalls auf mich.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Vongole »

unity in diversity hat geschrieben:(11 Feb 2018, 14:24)

Merkels Plan, die SPD-Basis mit lukrativen Ministerposten zu bestechen, wird nach hinten los gehen.
Immer mehr CDU-Politiker behaupten, die CDU sei keine Erbmonarchie, in der man Nachfolgefragen wie in Nordkorea festlegen könne.
Klar, da sehen einige ihr angestammten Pfründe verloren gehen.
Erbmonarchie dient schließlich immer eigenen Interessen, die kann man halt besser unbemerkt von der Öffentlichkeit im Hinterzimmer ausklüngeln.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 14:29)

Das klingt als ob Scholz bei der CDU-Wählerschaft punkten könnte, aber er muss ja bei den SPD-Wählern punkten und die bucklige Verwandtschaft ala Stegner und Nahles wählt man eben so oder so mit, das dürfte den geneigten CDU-Wähler abschrecken und für die eher Linken dürfte er wie ein kalter Technokrat wirken, so wirkt er jedenfalls auf mich.
Scholz soll die Sozialliberalen abdecken und manch alten Menschen dürften an den ersten SPD- Finanzminister, der aus Hamburg kam, gute Erinnerungen haben.
Die Sache ist, es muss jetzt irgendwie noch einmal NRW untergebracht werden.
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Re: GroKo: Sondierung- und Koalitionsverhandlungen

Beitrag von Mega Maddin »

Sybilla hat geschrieben:(11 Feb 2018, 13:17)

Die unglaubliche Geschichte einer Kanzlerkandidatur in der SPD.

Martin Schulz war der Hoffnungsträger für die SPD und vieler Menschen die sich nicht mit der „Alternativlosigkeit“ vpon Frau Merkel abfinden wollten. Die Hoffnung auf mehr sozialen Ausgleich zwischen Arm und Reich, die Hoffnung vieler auf Armutsfeste Ruhestandbezüge. Die Hoffnung vieler Familien gegen Kinderarmut für mehr Bildungschancen für Kinder aus armen Familien. Die Hoffnung vieler Menschen auf mehr bezahlbaren Wohnraum auf mehr Pflegekräfte und eine besser ausgestattete Pflege Im Alter. Auf eine einheitliche Gesundheitsvorsorge anstatt der zwei Klassen Medizin. Auf die Bekämpfung der prekären Beschäftigung.......

Schon bald wurde klar, das Martin Schulz der Kanzlerkandidat der SPD diesbezüglich keinerlei Konzepte entwickelt hat, das Wahlprogramm der SPD blieb schwammig, das Kanzlerduell wurde zum Kanzlerduett und so stellten sich die Wähler auf eine Fortsetzung der GroKo und einem Weiter so ein. Alternativen wurden weder von Martin Schulz dem Kanzlerkandidaten der SPD noch im Wahlprogramm der SPD entwickelt.

Dann kam mit dem schlechtesten Wahlergebnis der SPD „ever“ der Paukenschlag mit dem eigentlich niemand gerechnet geschweige denn jemand erwartet hatte. Martin Schulz der Kanzlerkandidat der SPD erklärte unmittelbar nach der Bekanntgabe der Wahlprognose die GroKO für beendet. Aus der Sicht von Heute natürlich reiner Theaterdonner, denn nach einer wochenlangen letztendlich gescheiterten „Jamaika Sondierung“ von Union FDP und Grünen, liegt nun den SPD Mitgliedern ein Koalitionsvertrag von Union und SPD zur Mitgliederabstimmung vor.

Die SPD Granden (Kahrs/Steinmeier/Scholz....) kleben eben ebenso an der Macht als Frau Merkel die Devise der GroKO ist augenscheinlich besser schlecht regieren als nicht regieren.
(Anders als Herr Linder von der FDP der nach dem platzen der „Jamaika Sondierung“ dieses mit „ besser nicht regieren als schlecht regieren“ begründete.)

Die SPD und ihr noch Vorsitzender sondierten und verhandelten den Koalitionsvertrag der GroKo in großer Eile aus. So das der Koalitionsvertrag der GroKo der nun den Mitgliedern der SPD zur Abstimmung vorliegt, ein weiter so zementiert, ich sehe kein Projekt in diesen Vertrag das wirklich neues oder alternatives beinhaltet.

Zuletzt verzichtet der ehemaliger Hoffnungsträger der SPD und Kanzlerkandidat nicht nur auf den Fraktionsvorsitz sondern auch auf den Parteivorsitz und zuletzt auf einen Kabinettsposten bei Frau Merkel. Die neue Kraft in der SPD ist jetzt die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles die auch Parteivorsitzende werden soll, Nur Alternative Entwürfe kann ich weder in der SPD noch bei Frau Nahles erkennen.

Die SPD liegt da nieder und die Mitglieder haben nun die undankbare Aufgabe darüber Abzustimmen ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende gibt. Eines ist für mich ohne Zweifel bei der nächsten BT - Wahl stürzt die SPD als Teil einer GroKo ins bodenlose ab.
Die SPD kann offensichtlich keine Alternative Politik zur Union entwickeln. Aufgrund dessen ist diese SPD überflüssig.

Eine starke Demokratie benötigt eine SPD als politische Kraft die Alternativen denken und entwickeln kann, eine politische Kraft die Alternative Politik gestalten möchte. Eine politische Kraft die den Menschen die bis jetzt benachteiligt wurden wieder eine Perspektive eröffnet das Sie ihre Kindern und Enkel wieder mehr Teilhabe am Wohlstand erhalten.
Der Unmut über Merkels Flüchtlingspolitik die die SPD kritiklos mitgetragen hat; und dass sie sich für noch mehr Zuwanderung ausspricht war denkst du nicht mit ursächlich? Von Überraschung über das mässige Ergebnis kann keine Rede sein, siehe alte Umfragen, Infratest Dimap hatte es eine Woche vorher ziemlich gut vorhergesagt, alleine die Union hat unerwartet aber nicht überraschend schwach abgeschnitten, ich hatte mit einer knappen Mehrheit für Schwarz/Gelb gerechnet.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/dimap.htm
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:00)

Scholz soll die Sozialliberalen abdecken und manch alten Menschen dürften an den ersten SPD- Finanzminister, der aus Hamburg kam, gute Erinnerungen haben.
Die Sache ist, es muss jetzt irgendwie noch einmal NRW untergebracht werden.
Wer wird nun eigentlich Bürgermeister in Hamburg? Und was wenn die Basis ihre Zustimmung verweigert, dann dürfte das Chaos perfekt sein.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:07)

Wer wird nun eigentlich Bürgermeister in Hamburg? Und was wenn die Basis ihre Zustimmung verweigert, dann dürfte das Chaos perfekt sein.
Wenn die Gesamtheit aller SPD-Mitglieder sich mehrheitlich dagegen entscheidet, dann haben wir wohl die nächste Phase der "des is jetzt aber schon mal wieder politisch sehr interessant" Spiele erreicht.
Soweit ich weiß können die Mitglieder einen Koalitionsvertrag ablehnen. Aber sie dürfen den Abgeordneten keine Vorschriften machen, wie sie bei Abstimmungen wählen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von unity in diversity »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:07)

Wer wird nun eigentlich Bürgermeister in Hamburg? Und was wenn die Basis ihre Zustimmung verweigert, dann dürfte das Chaos perfekt sein.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:12)

Wenn die Gesamtheit aller SPD-Mitglieder sich mehrheitlich dagegen entscheidet, dann haben wir wohl die nächste Phase der "des is jetzt aber schon mal wieder politisch sehr interessant" Spiele erreicht.
Soweit ich weiß können die Mitglieder einen Koalitionsvertrag ablehnen. Aber sie dürfen den Abgeordneten keine Vorschriften machen, wie sie bei Abstimmungen wählen.
Das Votum der Basis zu ignorieren dürfte der SPD aber auch nicht gut bekommen, anderseits sieht sich der neue Vorstand vielleicht nicht an das Versprechen gebunden; Merkel dürfte Neuwahlen wohl nicht überstehen, in 3 Wochen wissen wir mehr, ich tippe vorsichtig darauf, dass die Basis ablehnt.

Warum ist eigentlich eine schwarz/grüne Minderheitsregierung nicht im Gespräch die sich von der SPD und der Linken dulden lässt, damit hätte man die AfD ausgekontert, was ja höchste Staatsraison ist.
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Re: GroKo: Sondierung- und Koalitionsverhandlungen

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(11 Feb 2018, 13:17)
Die neue Kraft in der SPD ist jetzt die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles die auch Parteivorsitzende werden soll, Nur Alternative Entwürfe kann ich weder in der SPD noch bei Frau Nahles erkennen.

Die SPD liegt da nieder und die Mitglieder haben nun die undankbare Aufgabe darüber Abzustimmen ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende gibt. Eines ist für mich ohne Zweifel bei der nächsten BT - Wahl stürzt die SPD als Teil einer GroKo ins bodenlose ab.
Die SPD kann offensichtlich keine Alternative Politik zur Union entwickeln. Aufgrund dessen ist diese SPD überflüssig.

Eine starke Demokratie benötigt eine SPD als politische Kraft die Alternativen denken und entwickeln kann, eine politische Kraft die Alternative Politik gestalten möchte. Eine politische Kraft die den Menschen die bis jetzt benachteiligt wurden wieder eine Perspektive eröffnet das Sie ihre Kindern und Enkel wieder mehr Teilhabe am Wohlstand erhalten.
Die SPD kann sich nur in Zusammenarbeit mit anderen sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in den EU-Nachbarländern erneuern. Wir schauen einfach zu wenig über unseren nationalen Tellerrand hinaus.
Daher befürchte ich, dass die Zersplitterung der deutschen Parteienlandschaft vorerst voranschreitet.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von unity in diversity »

Hyde hat geschrieben:(11 Feb 2018, 01:53)

Von der Leyen hat mit dem Elterngeld und dem Kita-Ausbau nicht nur Deutschlands Familienpolitik aus dem Mittelalter geholt, sondern damit auch noch Wirtschaft und Geburtenrate gleichzeitig gerettet. Allein dafür muss man ihr ewig dankbar sein. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass die politischen Maßnahmen der Familienministerin von der Leyen die sinnvollsten und wichtigsten in 12 Jahren Kabinett Merkel waren.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie unser Land heute aussähe ohne Elterngeld, ohne Kitas, ohne Ganztagsschulen. Dann wäre der Fachkräftemangel noch viel größer, die Wirtschaft schwächer und die Steuereinnahmen geringer (wegen geringerer Frauenerwerbsbeteiligung in der Wirtschaft) und die Geburtenrate wäre immer noch so niedrig wie in den 90ern und folglich unser Rentensystem langfristig noch mehr im Arsch.
Womit willst du die Fremd- oder Eigengebohrenen beschäftigen, wenn die Arbeitsproduktivität schneller wächst, als die Produktion?
Mit prekären Bullshitjobs?
Ich würde alle Verlierer deiner Gutmenschenpolitik auf deinen Hof schicken, damit du dich denen erklärst.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:17)

Das Votum der Basis zu ignorieren dürfte der SPD aber auch nicht gut bekommen,
Es gibt kein alleiniges Votum der Basis. Das hast du wohl falsch verstanden. Es gibt ein Mitgliedervotum. Das heißt ALLE Mitglieder werden dort mitstimmen, auch die Vorsitzenden und Amtsträger.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:51)

Es gibt kein alleiniges Votum der Basis. Das hast du wohl falsch verstanden. Es gibt ein Mitgliedervotum. Das heißt ALLE Mitglieder werden dort mitstimmen, auch die Vorsitzenden und Amtsträger.
Ich dachte Mitglieder und Basis wäre das selbe, was sonst ist die Basis?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 15:59)

Ich dachte Mitglieder und Basis wäre das selbe, was sonst ist die Basis?
Die Basis sind die Orts- und Kreisverbände als solches. Aber bei dieser Abstimmung darf jeder abstimmen, nicht nur ein Teil der Mitglieder.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 14:29)

Das klingt als ob Scholz bei der CDU-Wählerschaft punkten könnte, aber er muss ja bei den SPD-Wählern punkten und die bucklige Verwandtschaft ala Stegner und Nahles wählt man eben so oder so mit, das dürfte den geneigten CDU-Wähler abschrecken und für die eher Linken dürfte er wie ein kalter Technokrat wirken, so wirkt er jedenfalls auf mich.
Die CDU hat niemanden außer Armin Laschet, der schon mal eine Wahl gewonnen hat. Und Laschet hat bisher noch nicht unter Beweis gestellt, dass er auch das Regieren versteht. Spahn, Klöckner&Co. haben noch keine Wahlen gewonnen und auch noch keiner Landesregierung vorgestanden. Und CSU-Kanzlerkandidaten werden nun einmal außerhalb Bayerns nicht gewählt. Das haben Strauß und Stoiber erleben müssen und auch Söder wäre da komplett chancenlos.
Scholz steht dagegen für Solidität und Bodenständigkeit. Hamburg steht mit ihm einfach gut da. Und Scholz zeichnet noch etwas anderes aus: er ist tatkräftig und durchsetzungsfähig. Beides sind Eigenschaften, die auch Gerhard Schröder und Helmut Schmidt hatten, wobei bei Schmidt im Nachhinein noch etwas wichtiges dazu kam: er war nie Parteivorsitzender. Das hat das Regieren zwar für ihn anstrengend gemacht, aus heutiger Sicht war die Trennung zwischen Kanzleramt und Bundesvorsitz genau das, was zum hohen Ansehen Schmidts heute beigetragen hat.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Willi Brand »

Mega Maddin hat geschrieben:(11 Feb 2018, 10:00)

Die SPD weigert sich die Tragweite der Migrationspolitik für ihre Wählerschaft anzuerkennen und dass obwohl mit Sarrazin und Buschkowsky gleich zwei prominente SPD-Politiker die Problematik schon vor Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. So schrumpft die Wählerschaft der SPD eben auf Beamte und gut situierte Salonlinke und die haben noch Grüne und Linke als glaubwürdigere Alternativen, während die Arbeiterschaft von der Stange geht. In vielen europäischen Ländern ist die klassische Sozialdemokratie untergegangen, kein Wunder, bei wem soll Klassenkampfrhetorik aus dem 19. Jahrhundert heute noch verfangen, wo die Probleme ganz andere sind?
Die "Klassenkampfrhetorik aus dem 19. Jahrhundert" erkennen Sie bei der SPD wo genau?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Willi Brand »

Der General hat geschrieben:(11 Feb 2018, 01:02)

Deine Beiträge, nicht nur in diesem Strang gefallen mir sehr gut :thumbup:

Schwarz/Gelb und dann noch der Willi als Biene, passt ;) :D

Weiter so !
:)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Feb 2018, 16:42)

Die CDU hat niemanden außer Armin Laschet, der schon mal eine Wahl gewonnen hat. Und Laschet hat bisher noch nicht unter Beweis gestellt, dass er auch das Regieren versteht. Spahn, Klöckner&Co. haben noch keine Wahlen gewonnen und auch noch keiner Landesregierung vorgestanden. Und CSU-Kanzlerkandidaten werden nun einmal außerhalb Bayerns nicht gewählt. Das haben Strauß und Stoiber erleben müssen und auch Söder wäre da komplett chancenlos.
Scholz steht dagegen für Solidität und Bodenständigkeit. Hamburg steht mit ihm einfach gut da. Und Scholz zeichnet noch etwas anderes aus: er ist tatkräftig und durchsetzungsfähig. Beides sind Eigenschaften, die auch Gerhard Schröder und Helmut Schmidt hatten, wobei bei Schmidt im Nachhinein noch etwas wichtiges dazu kam: er war nie Parteivorsitzender. Das hat das Regieren zwar für ihn anstrengend gemacht, aus heutiger Sicht war die Trennung zwischen Kanzleramt und Bundesvorsitz genau das, was zum hohen Ansehen Schmidts heute beigetragen hat.
Welche Wahl hat Merkel gewonnen bevor sie Kanzler wurde? Die SPD-Stammwählerschaft wird Scholz nicht wählen weil sie die Agenda 2010 nicht vergessen hat, die hirntote CDU-Stammwählerschaft wird CDU wählen egal wer Kanzlerkandidat ist, der Rest hat die Wahl zwischen Grüne (progressive CDU-Wähler), AfD und FDP. Jede dieser Parteien ist für sich genommen glaubhafter als Union oder SPD.

Die Sache ist doch die, SPD-Wähler sind bei der Linken (Fokus auf soziale "Gerechtigkeit") oder den Grünen (Fokus auf Umwelt und Minderheiten) besser aufgehoben, während CDU-Wähler besser bei der FDP (Fokus auf Wirtschaftsliberalismus) oder der AfD (Fokus auf echten Konservatismus und "Heimatverbundenheit") aufgehoben sind. SPD und Union sind derartig beliebig und vor allem unberechenbar geworden (SPD führt illegitime Kriege und schleift den Sozialstaat, CDU schafft die Grenzen ab), dass sie als Volksparteien kaum überleben werden weil sie ihren Markenkern und damit jedwede Glaubwürdigkeit verloren haben, Seehofer als Law and Order Mann, während seine Partei den ersten Selbstmordanschlag auf deutschem Boden zu verantworten hat, ausgerechnet in der mittelfränkischen Provinzhauptstadt Ansbach.
Willi Brand hat geschrieben:(11 Feb 2018, 16:47)

Die "Klassenkampfrhetorik aus dem 19. Jahrhundert" erkennen Sie bei der SPD wo genau?
Das war überspitzt ausgedrückt, Deutschland ist im weltweiten Vergleich ein Schlaraffenland, da mit sozialer Gerechtigkeit in den Wahlkampf zu ziehen aber den Elefanten im Raum zu ignorieren kann nur in die Hose gehen, da wird sich z.B. über das Gesundheitssystem beschwert während jeder Arbeitslose krankenversichert ist, davon können die Menschen in den USA nur träumen; die Probleme sind wahrlich andere und wie gesagt, es war die SPD die den Sozialstaat geschliffen hat und deren hauptverantwortliche Akteure bis heute höchste Ämter begleiten, siehe Olaf Scholz.
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Willi Brand »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Feb 2018, 19:43)

Wenn die Basis nein sagt, steigen die Umfragewerte.
Nein, sie steigen nicht. Wenn die GroKo nicht zustande kommt und es Neuwahlen gibt, wird die SPD abgestraft. Dann droht ein Wahlergebnis von deutlich unter 20 Prozent. Die Menschen sind das Hickhack um die Regierungsbildung einfach leid, und wenn die SPD nicht regieren will (was realistisch gesehen nur mit der Union möglich ist), dann wird sie eben nicht mehr gewählt.
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Excellero »

Willi Brand hat geschrieben:(12 Feb 2018, 12:35)

Nein, sie steigen nicht. Wenn die GroKo nicht zustande kommt und es Neuwahlen gibt, wird die SPD abgestraft. Dann droht ein Wahlergebnis von deutlich unter 20 Prozent. Die Menschen sind das Hickhack um die Regierungsbildung einfach leid, und wenn die SPD nicht regieren will (was realistisch gesehen nur mit der Union möglich ist), dann wird sie eben nicht mehr gewählt.
Nein dann würde die SPD wieder im Kurs steigen, weil sie dann wenigstens EINMAL in den letzten 20 Jahren ein Versprechen gehalten hätten, und wenns nur darum geht in die Opposition zu gehen.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
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