Die Zukunft der SPD

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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:31)

Richtig. Ich schrieb: "... im Windschatten der SPD ..", worauf du antwortetest: "... das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss ..." Ich sagte also "Klüngel!"; du sagtest: "Yep, typische Aufstiegsmöglichkeit, die eine Partei bieten muss!".
Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes. Aber wie schon geschrieben, dies ist ein wenig zu Meta für die SPD alleine. Aber natürlich gibt es auch in der SPD sogenannte Karrieristen - das ist erstmal nichts verwerfliches. Menschen die Verantwortung übernehmen wollen sollten auch die Möglichkeiten dazu haben und wenn es durch die Tür mit einer Karriere geht. Es gibt auch unter den Karrieristen mehr Gute als Schlechte, egal ob in der Politik oder in der Wirtschaft oder im Öffentlichen Dienst. Und da geht es mir um den Punkt aus der Wirtschaft / Öffentlichen Dienst in die Politik. Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.

Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Das ist von der Qualität her nicht verkehrt, schließlich erwarte ich als Bürger auch, das eine Behörde funktioniert selbst wenn ich mit dem jeweiligen Minister nicht einverstanden bin.
Was bedeutet, das ich mir, mit Abstrichen bei Heil, nicht vorstellen kann, das die exekutive Führung unter einer Beteiligung der SPD zu leiden hätte.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes. Aber wie schon geschrieben, dies ist ein wenig zu Meta für die SPD alleine. Aber natürlich gibt es auch in der SPD sogenannte Karrieristen - das ist erstmal nichts verwerfliches. Menschen die Verantwortung übernehmen wollen sollten auch die Möglichkeiten dazu haben und wenn es durch die Tür mit einer Karriere geht. Es gibt auch unter den Karrieristen mehr Gute als Schlechte, egal ob in der Politik oder in der Wirtschaft oder im Öffentlichen Dienst. Und da geht es mir um den Punkt aus der Wirtschaft / Öffentlichen Dienst in die Politik. Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.

Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Das ist von der Qualität her nicht verkehrt, schließlich erwarte ich als Bürger auch, das eine Behörde funktioniert selbst wenn ich mit dem jeweiligen Minister nicht einverstanden bin.
Was bedeutet, das ich mir, mit Abstrichen bei Heil, nicht vorstellen kann, das die exekutive Führung unter einer Beteiligung der SPD zu leiden hätte.
Du hast ziemlich romantische Vorstellungen von "Macht", Alexyessin...
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)
Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Vergib mir, aber das ist völlig romantisierter Stuss.

Ministerien bestehen zu 99,99 Prozent aus "Langzeit-Beamten", die schon da waren, bevor der neue Minister in seinen Sessel furzte; und die noch da sein werden, wenn der nächste Minister in den gleichen Sessel furzt. Und die folgen stur ihren Dienstanweisungen. Und die ändern sich nicht, nur weil ein neuer Minister im Chef-Büro einzieht; jedenfalls wenn der Minister noch 2+ funktionierende Hirnzellen besitzt. Genauso wenig, wie sich der Mitarbeiter-Stamm ändert, nur weil ein neuer Chef einzieht, der ein anderes Parteibuch hat. Ein Ministerium kann JEDER - sogar du - "führen". Denn der Minister muss nichts anderes machen, als morgens seinen Kaffee zu trinken. Und das bekommst sicherlich auch du fehlerfrei hin. Den Rest erledigen die Beamten. Notfalls unter Zuhilfenahme anderer Behörden und Beamter.

Du bist Minister und willst irgendwas haben? Gehe zu deinem Büroleiter und sage: "Sorgt dafür, dass XYZ geschieht! Ich will die Ergebnisse in 4 Wochen auf meinem Tisch haben." Danach kannst du die Füße auf den Tisch legen und der Dinge harren, die da geschehen. Und dazu brauchst du auch keine "Führungsfähigkeiten". Allein die Macht, die du besitzt, legitimert dich ausreichend. Denn diese Macht erlaubt dir auch eine Versetzung nicht genehmer Beamter. Doch die wollen gar nicht versetzt werden. Die fühlen sich pudelwohl in ihrem verhältnismäßig hoch dotierten Job. Solange du sie also - Achtung! - einfach in Ruhe arbeiten lässt und dich möglichst wenig einmischst, sind alle zufrieden. Deine Leute. Deine Abteilungsleiter. Und du auch.

Deshalb ist es auch so leichthin möglich, mitten im Flug vom Wirtschafts- ins Außenministerium zu wechseln; ohne dass es dabei zu den geringsten Reibungsverlusten kommt. Deshalb kann auch ein Lehrer oder ein Jurist das Umweltministerium oder das Finanzministerium oder das Kriegsministerium "führen". Weil es egal ist, wer gerade Minister ist. Weil den Job JEDER machen könnte. Sogar du. Und ja, das ist in einer Demokratie sogar eine sehr positive Voraussetzung: Denn es muss sichergestellt werden, dass das Ministerium nicht schlechter arbeitet, wenn es von einem Minister mit akademischen Hintergrund an einen Minister mit Hauptschul-Hintergrund übergeben wird.

Doch es bedeutet eben auch: "Für 'Minister' muss man nicht qualifiziert sein. Es bedarf allerdings sehr wohl eines ausgeprägt mafiösen Netzwerkes, um überhaupt die Chance zu erhalten, einen dieser seltenen Posten zu ergattern." Und mehr noch: Es bedeutet auch, dass es eigentlich gar keine Minister bräuchte, wäre da nicht das reaktionäre Bild, das dem Harem im Orient ähnelt: Der Sultan nimmt sich nicht 100 Frauen, sondern er hält sich die Töchter anderer Machthaber als Geiseln, um sich der Willfährigkeit der anderen Machthaber zu versichern. Merkel versichert sich also ihrer Macht, indem sie SPD- und andere Partei-Politiker, und damit die Parteien selbst, mit eben diesen Ministerposten KAUFT. Als Gegenleistung erhält sie Willfährigkeit; etwa bei der Wahl zum Kanzler.
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.
Dann wundert es mich doch sehr, wie bigott du sein kannst, Alexyessin. Denn würdest du ernst meinen, was du hier sagst, dürftest du weder CSU, noch FDP, noch CDU, noch SPD wählen. ALLE genannten Parteien haben es sich seit Jahrzehnten zu eigen gemacht, ihre Eliten nach dem Ende der politischen Karriere in der wirtschaftlichen Karriere einzusetzen. Nahezu durchgängig zu 100 Prozent. Bevorzugt für Aufsichtsratsposten, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Viel häufiger aber als "Honorar-Lobbyisten", die gegen finanzielle/materielle Gefälligkeiten politische Kontakte zu noch aktiven Freunden vermitteln.

Im Übrigen gebe ich dir den heißen Tipp: CDU, CSU und FDP sind dem eigenen Bekunden nach "wirtschaftsnahe Parteien". Sie machen also, was sie sagen: Sie dienen der Wirtschaft. Die SPD ist da ein ganz anderes Kaliber: Sie war einst eine "Arbeiter-Partei", vertrat also vor allem anderen "soziale Interessen". Insofern solltest du INSBESONDERE darauf achten, WO die Genossen der Bosse so verschwinden: Clement in der INSM, als Think Tank des Ultra-Neoliberalismus also zugleich der größte lebende Feind der Sozialdemokratie, Beck (und zahllose weitere Spezialdemokraten) in der Pharma-Lobby, also jenen Kreisen, die ein gesteigertes Interesse daran haben, dass "Behandlungs-Kosten" möglichst explodieren, während zugleich die "Pflicht-Leistungen" möglichst reduziert werden; und jüngst Kraft im Aufsichtsrat eines Steinkohlekonzerns, der sicherlich äußerst umfassende ökologisch nachhaltige Konzepte verwirklichen will, um den Kindern der Arbeiter, die es sich nicht leisten können, mal eben umzuziehen, wenn ihr Haus immer wieder überflutet wird, zu helfen; aber auch in der Automobilindustrie, der Rüstungsindustrie, der Mineralölindustrie, der Stahlindustrie, dem Maschinenbau und diversen anderen Branchen verschwinden immer wieder Spezialdemokraten in Aufsichtsrats- und Vorstandssesseln ... Und du kannst dich ja mal in einer ruhigen Stunde fragen, was diese Konzerne sich wohl erhoffen, wenn sie SPD-Politiker in ihren Aufsichtsrat einkaufen. Tipps zum Friseur der tollen Frisur werden es wohl kaum sein, oder?! Und bestimmt zweifelst auch du daran, dass sie dann gemeinsam eine Lohnerhöhungsstrategie erarbeiten wollen, nicht wahr, Alexyessin?! Was also könnte dabei "Sozialdemokratisches" herauskommen, wenn Konzerne vor allem ihren Aktionären und damit der Dividende verpflichtet sind und sich Politiker einkaufen, die sie haben KÖNNEN, aber NICHT MÜSSEN?

EINZIG die Linkspartei ist davon (noch?) weitgehend ausgenommen: Da in der Wirtschaft niemand mit ihnen spielen will, sind die Links-Politiker schlechte Lobbyisten.
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes.
Der Vorteil von Sprache ist die Verbindlichkeit der Information. Und die Nomenklatur wird im Duden definiert. Insofern wäre es sicherlich ratsam, wenn du den Duden zu Rate ziehst, Alexyessin. Und darin steht:
Duden hat geschrieben:Klüngel = Gruppe von Personen, die sich gegenseitig Vorteile verschaffen; Clique
Was auch immer du also damit verbindest: Wenn es nicht dem Vorgenannten entspricht, liegst du auch hier schlicht falsch. Und wenn doch, dann verbindest du mit "Klüngel" nichts anderes als ich und Millionen anderer Deutsch sprechender Menschen.
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Fuerst_48
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fuerst_48 »

Elser hat geschrieben:(17 Mar 2018, 17:55)

Donnerwetter - gut analysiert ! Auch ich denke, dass diese "S"DP nicht mehr zu retten ist. Allein wenn ich die mäßigen schauspielerischen Leistungen von Andrea Nahles sehe und höre, könnte ich kotz... heulen. Aber man könnte eine neue Partei gründen. Die anständige Hälfte der jetzigen "S"PD, die Hälfte der Linken, 30 % der Grünen, 30 % der Nichtwähler. Das sind die poteziellen Mitglieder bzw. Wähler einer neuen, echten sozialdemokratischen Partei. Insgesamt 40 % der Stimmen bei einer Bundestagswahl währen, meiner Meinung nach, durchaus drin. Vielleicht sollte man eine solche Partei USPD (Unabhängige Soziald......) nennen, wie schon die Partei von Luxenburg und Liebknecht hieß. Natürlich müssen Sesselfurzer-Jobs beim Großkapital, für die Funktionäre einer solchen Partei, absolutes Tabu sein. Manchmal habe ich den Eindruck dass einige Aktivitäten von Sahra Wagenknecht, seit einiger Zeit, genau auf die Gründung einer solchen Partei abzielt.

Elser
Als sog. Vorbild nehme man unsere EX-GRÜNE Glawischnig, die in ihrer politischen Karriere den NOVOMATIC-Konzern bis aufs Messer bekämpft hat, und jetzt dort in der Führungsebene (!) ihr bescheidenes (!) Salär verdient.
Wenn das nicht CHARAKTERSTÄRKE ist ??? Was dann? :mad2: :mad2: :mad2:
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(18 Mar 2018, 21:23)

Du hast ziemlich romantische Vorstellungen von "Macht", Alexyessin...
Ich weiß nicht was an einer nüchternen Betrachtung der Gegebenheiten jetzt romatisch sein sollte....
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Hab diese Tage etwas über die Katarina Barley gelesen.
Die kam wie Phönix aus der Asche.
Sie arbeitete nach dem Jura-Staatsexamen ein Jahr für eine
Hamburger Kanzlei, anschließend öffentlicher Dienst, Verbeamtung
und in den 8 weiteren Jahren warf sie, nahm Mutterschutz
und wurde Richterin.
Wird man mit Frauenquote so schnell Richter?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Geri2 hat geschrieben:(24 Mar 2018, 14:52)

Hab diese Tage etwas über die Katarina Barley gelesen.
Die kam wie Phönix aus der Asche.
Sie arbeitete nach dem Jura-Staatsexamen ein Jahr für eine
Hamburger Kanzlei, anschließend öffentlicher Dienst, Verbeamtung
und in den 8 weiteren Jahren warf sie, nahm Mutterschutz
und wurde Richterin.
Wird man mit Frauenquote so schnell Richter?
Schwesig hatte auch so eine Instantkarriere in der Politik.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(24 Mar 2018, 17:20)

Schwesig hatte auch so eine Instantkarriere in der Politik.

Dieses ganze Gendergedöns führt unser Land noch ins Unglück.
Eine Amtsärztin als Bundesverteidigungsministerin.
Seither gibt es nur Stress mit anderen Ländern.
Sie will jeden verarzten, den sie in die Finger kriegt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Geri2 hat geschrieben:(25 Mar 2018, 12:28)

Dieses ganze Gendergedöns führt unser Land noch ins Unglück.
Eine Amtsärztin als Bundesverteidigungsministerin.
Seither gibt es nur Stress mit anderen Ländern.
Sie will jeden verarzten, den sie in die Finger kriegt.
Ich würde das nicht an der Geschlechtsfrage festmachen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(25 Mar 2018, 16:48)

Ich würde das nicht an der Geschlechtsfrage festmachen.
Da gebe ich Ihnen recht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Jeder kennt den berühmten Spruch von Franz Josef Strauß, dass es rechts von der Union dauerhaft keine demokratisch legitimierte Partei in den Parlamenten geben dürfe.

Deshalb bewegte sich die personelle Dimension innerhalb der Union traditionell zwischen Rechtsauslegern bis hin zu einem arbeitnehmernahen Flügel im SPD-Grenzbereich.

Unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel wurde dieses Credo aufgegeben, und zwar nicht erst seit der sogenannten Flüchtlingskrise, sondern schon vorher.
Die SPD hat in ihrer langen Geschichte mehrere Abspaltungen hinter sich, was auch dazu führte, dass sie sich immer einmal wieder neu erfinden musste.
Dazu gehörten beispielsweise die USPD, die Grünen und die heutige Partei "die Linke".

Man würde es sich aber zu leicht machen, indem man diesen Abspaltungen eine 100% ige Homogenität unterstellte.

Denn natürlich waren nicht alle Wähler der Grünen vorher SPD-Wähler gewesen, genauso wenig wie alle Wähler, welche die SPD nach solchen Abspaltungen verlor, ausschließlich zur neuen Partei gingen, in diesem Fall zu den Grünen.

Der letzte elementare cut der SPD geschah als Folge von Schröders Agenda.

Der erste und größte Kahlschlag ereignete sich 4 Jahre nach Einführung der Agenda bei der Bundestagswahl 2009, bei der die SPD etwa ein Drittel seiner bisherigen Wähler verlor und diesen Verlust seither auch nicht mehr wettmachen konnte.

Bei der Wahl 2009 kam zusätzlich hinzu, dass die SPD in den vier Jahren vorher mit in der Regierung war und dadurch ein SPD-Anhänger, der 2005 die SPD unter anderem auch deshalb wählte, weil er keine unionsgeführte Regierung wollte, mit seiner Stimme für die SPD genau das Gegenteil dessen wählte, was er eigentlich wollte.

Das ist ein grundsätzliches Problem in Systemen, in denen das Staatsoberhaupt bzw. der Regierungschef nicht direkt vom Volk gewählt wird.
Denn natürlich hat die SPD von ihren Wählern nie den demokratischen Auftrag erhalten, Angela Merkel zur Kanzlerin zu wählen, wenn auch möglicherweise ein Teil der SPD-Wähler am Ende wegen der Umstände trotzdem nichts dagegen hatte.

Bei der Bundestagswahl 2013 legte die SPD dann leicht zu, was aber überwiegend der Tatsache geschuldet war, dass die SPD in den vier Jahren vorher nicht mehr an der Regierung beteiligt war.

Bei der Bundestagswahl 2017 verlor die SPD weitere etwa 20% seiner Wähler, weil vor allem die SPD-Anhänger extrem GroKo-müde sind und waren.
Seither hat die SPD nochmal etwa 15% seiner Wähler verloren. Die INSA-Umfragen zeigen aktuell die realistischsten Ergebnisse. Auf den Grund möchte ich hier nicht eingehen.

Die Gruppe der Bürger, für welche die SPD eine der möglichen Wahloptionen ist, ist nicht identisch mit der Führungsspitze der SPD und auch nicht identisch mit den SPD-Mitgliedern.

Die letzten beiden Gruppen sind aufgrund ihrer Nähe zur Organisation bei ihren Entscheidungen immer auch von organisationsstabilisierenden Motiven geprägt. Deshalb haben bei der Mitgliederbefragung zur GroKo auch solche Mitglieder pro gestimmt, die eigentlich anti sind, unter anderem aus dem Grund, weil man bei den verbleibenden Alternativen eine noch schlechtere Entwicklung der SPD in Sachen Zustimmung des Wählers befürchtete. Die Angst der SPD vor Neuwahlen war Treiber des Ergebnisses.

Die SPD hat inzwischen nicht mehr nur das Agenda-Problem, sondern auch das GroKo-Problem. Selbst wenn man inhaltlich viel scheinbares Eigengebräu in der Regierung durchsetzen kann, bleibt der psychologisch negative Effekt einer weiteren Großen Koalition.

Die Menschen wählen nicht nur nach Inhalten.

Eines der Kernprobleme der aktuellen SPD ist es meines Erachtens, dass die SPD-Führungsebene überwiegend aus Personen besteht, welche die Agenda einst abgenickt haben.

Denn selbst wenn man nun versucht, dem Wähler neuen SPD-Wein zu präsentieren, so fließt dieser doch trotzdem immer noch durch die alten Schläuche, was negative Effekte hat bzw. haben könnte.
Humelix33
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Humelix33 »

Um an Geri2's Beitrag anzuknüpfen ist es mit dem herbeigeredeten Neuanfang seitens der SPD auch schon wieder vorbei.

Andrea Nahles ist zur neuen Parteivorsitzenden gewählt worden, mit absolut schwachen 66 Prozent. Aber das dürfte ja niemanden verwundern, da sie absolut unsouverän und eher wenig kompetent, rüberkommt. Und "Nachwuchshoffnung" Kevin Kühnert ist auch entzaubert worden, da er Nahles gewählt hat, obwohl Simone Lange in nur einer Rede weitaus überzeugender, und kreativier rüberkam, was gegen eine Andrea Nahles auch nicht sonderlich schwer ist.

Somit wird der Neuanfang verpuffen, und die Tage der Partei sind gezählt. Eigentlich müsste Nahles auch gleich wieder zurücktreten, weil mit solch einem schwachen Ergebniss für den Parteivorsitz, und bei der dringenden Erneuerung, ist das zu wenig.

Ansonsten hat Geri2 ja alles wunderbar wiedergegeben.
Raul71
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Raul71 »

Man sollte auch Nahles ein chance geben. Lieber sich mit 66% hoch arbeiten, als mit 100% alles zu verlieren.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tomaner »

Humelix33 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 15:41)

Um an Geri2's Beitrag anzuknüpfen ist es mit dem herbeigeredeten Neuanfang seitens der SPD auch schon wieder vorbei.

Andrea Nahles ist zur neuen Parteivorsitzenden gewählt worden, mit absolut schwachen 66 Prozent. Aber das dürfte ja niemanden verwundern, da sie absolut unsouverän und eher wenig kompetent, rüberkommt. Und "Nachwuchshoffnung" Kevin Kühnert ist auch entzaubert worden, da er Nahles gewählt hat, obwohl Simone Lange in nur einer Rede weitaus überzeugender, und kreativier rüberkam, was gegen eine Andrea Nahles auch nicht sonderlich schwer ist.

Somit wird der Neuanfang verpuffen, und die Tage der Partei sind gezählt. Eigentlich müsste Nahles auch gleich wieder zurücktreten, weil mit solch einem schwachen Ergebniss für den Parteivorsitz, und bei der dringenden Erneuerung, ist das zu wenig.

Ansonsten hat Geri2 ja alles wunderbar wiedergegeben.
Quatsch. das Ergebnis spiegelt exakt Befürwortung und Ablehnung Groko nieder. Es ist ohnehin egal, ob man bei SPD mit 100 oder 66 Prozent gewählt wird. Wird man mit 100 Prozent gewählt, ddr Abstimmung, wird man mit wenniger, dann dies.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Ja, ja Yogi, einfach alle doof.
Das würden wir nebenbei, als Hobby, alles viel besser machen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

jorikke hat geschrieben:(18 May 2018, 12:13)

Ja, ja Yogi, einfach alle doof.
Das würden wir nebenbei, als Hobby, alles viel besser machen.
Ja, ja jorikke. Man ist inzwischen schon mit dem Bodensatz zufrieden,was? Ich glaube auch nicht, dass die tollen Minister das als Hobby betreiben, würde allerdings als Erklärung taugen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.
Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.

https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html
Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Manche sagen, Kühnert habe seine Karriere noch vor sich und er täte gut daran, sich einige Jahre innerparteilich zu profilieren.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Uffzach »

16 % bei der GMS umfrage :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Polibu »

Uffzach hat geschrieben:(18 May 2018, 20:01)

16 % bei der GMS umfrage :D
Die SPD verfällt schon in Panik. :D Nur weiter so. Bis 2021 kommen sie noch unter die 5% Hürde. :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Aber Yogi, was meinst du denn mit "desaströser Verteidigungsministerin" ?
Die kann doch nur gut sein, wenn Olaf ihr mehr Kohle bewilligt und die Linken kapieren wo es lang geht.
Alternativ kann man natürlich die BW auflösen, dann gibt es selbst im Sinn von Yogi keine desaströse Verteidigungsministerin mehr.
Der Kühnert hat sich in eine Position manövriert, in der er Kritik mäßig immer nachlegen muss, will er sein Gesicht nicht verlieren.
Das er damit als Totengräber der SPD fleißig mitwirkt, ist ihm offensichtlich nicht bewusst.
...positiv daran ist allenfalls, die Kodder Schnauze untergräbt damit die eigenen Zukunftsaussichten.
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yogi61
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

jorikke hat geschrieben:(18 May 2018, 20:41)

Aber Yogi, was meinst du denn mit "desaströser Verteidigungsministerin" ?
Die kann doch nur gut sein, wenn Olaf ihr mehr Kohle bewilligt und die Linken kapieren wo es lang geht.
Alternativ kann man natürlich die BW auflösen, dann gibt es selbst im Sinn von Yogi keine desaströse Verteidigungsministerin mehr.
Der Kühnert hat sich in eine Position manövriert, in der er Kritik mäßig immer nachlegen muss, will er sein Gesicht nicht verlieren.
Das er damit als Totengräber der SPD fleißig mitwirkt, ist ihm offensichtlich nicht bewusst.
...positiv daran ist allenfalls, die Kodder Schnauze untergräbt damit die eigenen Zukunftsaussichten.
Ach komm, dass die Uschi bisher in keinem Ministerium irgend etwas gebacken bekommen hat, ausser vielleicht diesen Gutscheinheftchen :D ist doch auch in der Union kein Geheimnis. Ja und diesen Kühnert muss man unbedingt stoppen, damit die SPD weiter in der neoliberalen Sauce schwimmt und den Mehrheitsbeschaffer für eine völlig visionslose Politik macht, oder wie? Man, man, ihr gebt der SPD hier echt feine Tipps, da braucht man den politischen Gegner überhaupt nicht mehr um anständig abzusaufen. :(
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Sag ich doch schon von Anfang an, eine präventiv eingebaute Sollbruchstelle im Koalitionsvertrag, die die SPD zu nutzen verstehen wird.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 2-amp.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

JJazzGold hat geschrieben:(19 May 2018, 12:35)
Sag ich doch schon von Anfang an, eine präventiv eingebaute Sollbruchstelle im Koalitionsvertrag, die die SPD zu nutzen verstehen wird.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 2-amp.html
Diese SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:41)

Die SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
Warum sollten sich die SPD Funktionäre in den Nachbarländern umsehen? Was sollte das für Deutschland bringen?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:41)
Diese SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 12:46)
Warum sollten sich die SPD Funktionäre in den Nachbarländern umsehen? Was sollte das für Deutschland bringen?
Die soziale Frage gewinnt in der gesamten EU an Bedeutung, aber die sozialdemokratischen Parteien verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Überall kommen statt dessen Links- und Rechtspopulisten an die Macht mit Versprechungen, die sie nicht halten werden können. Mag die SPD von einem nationalen Revival weiter träumen, anstatt sich mit den anderen sozialdemokratischen Parteien stärker zu koordinieren, um auf neue Ideen zu kommen. Mir wird bei diesem im eigenen nationalen Saft schmoren eher mulmig zu Mute.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:52)

Die soziale Frage gewinnt in der gesamten EU an Bedeutung, aber die sozialdemokratischen Parteien verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Überall kommen statt dessen Links- und Rechtspopulisten an die Macht mit Versprechungen, die sie nicht halten werden können. Mag die SPD von einem nationalen Revival weiter träumen, anstatt sich mit den anderen sozialdemokratischen Parteien stärker zu koordinieren, um auf neue Ideen zu kommen. Mir wird bei diesem im eigenen nationalen Saft schmoren eher mulmig zu Mute.
Die soziale Frage war schon immer von Bedeutung,nur leider hat sich die SPD da abgewandt und sich in die neoliberale Konsenssuppe begeben, um attraktive Posten für die Führung zu erschachern. Das gilt übrigens auch für andere Sozialdemokraten in Europa. Wer seine Klientel verrät, der wird von ihr bestraft. Und das mit dem koordinieren ist so eine Sache. Trotz allen krampfhafen Europa-Gefasels, werden die Wahlen im eigenen Land entschieden. Die Wähler erzählen zwar in Umfragen oft, dass ihnen Europa wichtig sei, bei der entscheidenen Abstimmung spielt das aber eher eine untergeordnete Rolle. Die letzte sogenannte grosse Kooperation der deutschen Sozialdemokratie hat den damaligen Parteichef nach London zu Herrn Blair geführt und die Partei in das Chaos geführt, in der sie sich heute befindet.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:04)

Die soziale Frage war schon immer von Bedeutung,nur leider hat sich die SPD da abgewandt und sich in die neoliberale Konsenssuppe begeben, um attraktive Posten für die Führung zu erschachern.
Das ist nicht ganz korrekt.

Die SPD hat sich von ihrer Klientel abgewandt. Das ist richtig.

Sie hat stattdessen ihrer neuen Führungsschicht zu Liebe auf Identitätspolitik gesetzt, für die LG(B*)T-Community und auf Immigration und gegen die sozialen Interessen ihrer Stammklientel. Das ist Minderheitenpolitik, und deshalb landet sich nun im Minderheitsabseits.

* Unsere "B" sind die Immigranten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 13:08)

Das ist nicht ganz korrekt.

Die SPD hat sich von ihrer Klientel abgewandt. Das ist richtig.

Sie hat stattdessen ihrer neuen Führungsschicht zu Liebe auf Identitätspolitik gesetzt, für die LG(B*)T-Community und auf Immigration und gegen die sozialen Interessen ihrer Stammklientel. Das ist Minderheitenpolitik, und deshalb landet sich nun im Minderheitsabseits.

* Unsere "B" sind die Immigranten.
Das machst Du ein wenig zu einfach. Die SPD ist schon abgeschmiert, als bestimmte Themen die Debatten nicht bestimmt haben. Man kann natürlich alles instrumentalisieren, wenn man denn will.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:12)

Das machst Du ein wenig zu einfach. Die SPD ist schon abgeschmiert, als bestimmte Themen die Debatten nicht bestimmt haben. Man kann natürlich alles instrumentalisieren, wenn man denn will.
Der Abstieg der SPD hat begonnen mit dem Godesberger Programm und dessen Aussagen über den "Widerspruch unserer Zeit", dem Atomkram. Das war der Beginn der Abkehr vom Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit.

Dieser schleichende Abstieg war begonnen mit der Veränderung des Funktionärskorps der SPD und dessen Okkupation durch Vertreter der neuen Mittelschichten, insbesondere des wachsenden Staatsapparates.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 13:19)

Der Abstieg der SPD hat begonnen mit dem Godesberger Programm und dessen Aussagen über den "Widerspruch unserer Zeit", dem Atomkram. Das war der Beginn der Abkehr vom Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit.

Dieser schleichende Abstieg war begonnen mit der Veränderung des Funktionärskorps der SPD und dessen Okkupation durch Vertreter der neuen Mittelschichten, insbesondere des wachsenden Staatsapparates.
Du wolltest in Deinem Beitrag aber etwas anderes suggerieren.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:21)

Du wolltest in Deinem Beitrag aber etwas anderes suggerieren.
Nein. Wollte ich nicht.

Die jetzige Identitätspolitik ist nur die folgerichtige Zuspitzung und vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung die damals begonnen hat und dessen Gründe ich genannt habe.

Die SPD ist der Pate des Aufstieg der AfD.

Sowie die Demokraten in den USA Trump möglich gemacht haben.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 13:25)

Nein. Wollte ich nicht.

Die jetzige Identitätspolitik ist nur die folgerichtige Zuspitzung und vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung die damals begonnen hat und dessen Gründe ich genannt habe.

Die SPD ist der Pate des Aufstieg der AfD.

Sowie die Demokraten in den USA Trump möglich gemacht haben.
Schneidige These. Der Union könnte man das genau so bescheinigen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:52)
Die soziale Frage gewinnt in der gesamten EU an Bedeutung, aber die sozialdemokratischen Parteien verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Überall kommen statt dessen Links- und Rechtspopulisten an die Macht mit Versprechungen, die sie nicht halten werden können. Mag die SPD von einem nationalen Revival weiter träumen, anstatt sich mit den anderen sozialdemokratischen Parteien stärker zu koordinieren, um auf neue Ideen zu kommen. Mir wird bei diesem im eigenen nationalen Saft schmoren eher mulmig zu Mute.
yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:04)
Die soziale Frage war schon immer von Bedeutung,nur leider hat sich die SPD da abgewandt und sich in die neoliberale Konsenssuppe begeben, um attraktive Posten für die Führung zu erschachern. Das gilt übrigens auch für andere Sozialdemokraten in Europa. Wer seine Klientel verrät, der wird von ihr bestraft. Und das mit dem koordinieren ist so eine Sache. Trotz allen krampfhafen Europa-Gefasels, werden die Wahlen im eigenen Land entschieden. Die Wähler erzählen zwar in Umfragen oft, dass ihnen Europa wichtig sei, bei der entscheidenen Abstimmung spielt das aber eher eine untergeordnete Rolle. Die letzte sogenannte grosse Kooperation der deutschen Sozialdemokratie hat den damaligen Parteichef nach London zu Herrn Blair geführt und die Partei in das Chaos geführt, in der sie sich heute befindet.
Die Sozialpolitik sollte auf europäischer Ebene stärker von den sozialdemokratischen Parteien koordiniert werden. Von dem deutschen Wohlstandkuchen wollen verständlicher Weise viele in der EU etwas abhaben. Da dürfte die staatliche Ausgabenfreude einer Partei Die Linke wohl nicht auf eine Mehrheit in Deutschland stoßen. Es kommt auf das richtige Maß an. Der Dritte Weg ist allerdings schon seit einiger Zeit Geschichte. Die Herausforderung heute lautet: Wie definiere ich Deutschland als sozialstaatliches Einwanderungsland in der Mitte Europas. Das ist eine riesige Herausforderung für SPD und oder Union.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:27)

Schneidige These. Der Union könnte man das genau so bescheinigen.
Dass die Union ihr "soziales" Erbe verloren hat, ist ebenso unbestritten. Das hat angefangen mit Blüm: "Die Rente ist sicher".

Mit der Berufung der FDJ-Agentin Merkel erst zur Parteivorsitizenden, dann zur Kanzlerin, und mit der Bestellung des Finanzbeamten Schäuble zum Finanzminister, hat sie die Entwicklung forciert und wohlwollend begleitet.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 14:04)

Dass die Union ihr "soziales" Erbe verloren hat, ist ebenso unbestritten. Das hat angefangen mit Blüm: "Die Rente ist sicher".

Mit der Berufung der FDJ-Agentin Merkel erst zur Parteivorsitizenden, dann zur Kanzlerin, und mit der Bestellung des Finanzbeamten Schäuble zum Finanzminister, hat sie die Entwicklung forciert und wohlwollend begleitet.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 14:04)

Dass die Union ihr "soziales" Erbe verloren hat, ist ebenso unbestritten. Das hat angefangen mit Blüm: "Die Rente ist sicher".

Mit der Berufung der FDJ-Agentin Merkel erst zur Parteivorsitizenden, dann zur Kanzlerin, und mit der Bestellung des Finanzbeamten Schäuble zum Finanzminister, hat sie die Entwicklung forciert und wohlwollend begleitet.
Deine Beiträge lese ich immer wieder gerne.
Sie nötigen mir Hochachtung ab.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09055.html
Spiegel 23. Mai 2018 #fairLand - SPD-Altlinker unterstützt linke Sammlungsbewegung
"Eine andere, linke Politik in diesem Land ist alleine mit meiner Partei nicht mehr möglich", sagte Dreßler. Der Status quo reiche ihm nicht, deshalb schließe er sich Wagenknecht und Lafontaine an.
Das Projekt von Wagenknecht und Lafontaine ist in der Linken heftig umstritten. Neben klassischen Positionen der Partei sprechen die Initiatoren von #fairLand auch Wähler rechter Parteien an. Ein Ziel lautet "mehr Personal und bessere Ausstattung von Polizei und Justiz". Flüchtlingen soll explizit in den "Heimatländern" geholfen werden. Zudem pochen die Verfasser auf die "Wahrung kultureller Eigenständigkeit" und "Respekt vor Traditionen und Identität" in Europa.
"Insgesamt gehe der Aufruf nicht über das Berliner Programm hinaus, das in den Achtzigerjahren unter der Regie von Lafontaine und Erhard Eppler entstand. "Deshalb muss eigentlich jeder Sozialdemokrat das Papier unterstützen können", sagte Dreßler: "Im Koalitionsvertrag mit der Union stehen viel schlimmere Dinge.""
Syrizia und Cinque Stelle lassen grüßen. ;)
siehe auch: #fairLand als Motto für linke Sammlungsbewegung
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 08340.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jack000 »

Es bröckelt in den Bastionen - SPD droht Verlust ihres Fundaments

Andrea Nahles braucht bald eine zündende Idee. Keine 100 Tage ist die neue große Koalition im Amt, und es sind gar nicht so sehr die schlechten SPD-Umfragewerte auf Bundesebene, die bei den Genossen für Alarmstimmung sorgen. Sondern der Einbruch in den Hochburgen. Die SPD droht ihre Wurzeln und Stammwähler zu verlieren - es passt das gern zitierte Bild von der Dame ohne Unterleib.

Als erste Dame der SPD hat Nahles ohnehin mit Imageproblemen in der Bevölkerung zu kämpfen, das zeigt jede Umfrage - auch intern hat sie in ihrer weiteren Funktion als Vorsitzende der Bundestagsfraktion Probleme, den Laden zusammenzuhalten. Es wird zwar die Erneuerung beschworen, aber ein klarer Kurs ist bisher nicht erkennbar. Und die Erneuerung personeller Art findet bundesweit kaum statt.

Beispiel Berlin, wo sich an diesem Samstag Michael Müller zur Wiederwahl als Landeschef stellt. Er könnte einen Denkzettel bekommen, was die Krise zu verschärfen droht. Der Regierende Bürgermeister fiel zuletzt vor allem mit Attacken auf Olaf Scholz auf, der als Bundesfinanzminister zu wenig die sprudelnden Einnahmen nutze, um mehr in Bildung und Infrastruktur zu investieren. Und er lancierte die Idee eines solidarischen Grundeinkommens, die mehr verwirrte und der Partei als Nebeneffekt die xte "Hartz IV abschaffen oder nicht"-Debatte bescherte. Die dann aber ergebnislos verpuffte.

In Berlin regiert das bundesweit erste rot-rot-grüne Bündnis unter Führung der SPD - eigentlich sollte es mal eine Blaupause für den Bund sein. Die Stimmung in dem eher linken Landesverband ist auf dem Tiefpunkt. In Umfragen machen Linke und CDU der SPD die Führungsposition streitig, in einer davon lag die bei der Wahl 2016 auf 21,6 Prozent geschrumpfte einstige Volkspartei gar nur noch auf Platz drei - mit 18 Prozent. Auch andere Umfragen sehen sie stabil unter 20 Prozent. Nie war die Lage dramatischer als heute.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 20510.html

Diese Gedanken kamen mir auch, als ich die letzte Wahlumfrage für NRW gelesen hatte. Nur noch 22% für die SPD:
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/nrw.htm

Für die Zukunft sieht es ebenso düster aus. Die Wahlen in Hessen und Bayern werden das nächste Debakel für die SPD werden und ich sehe auch überhaupt keine Aufstellung (Seien es Programme oder Personen) das da in absehbarer Zeit sich was bessern wird.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Die Sozialdemokraten verlieren möglicherweise ihre bisher sicherste Länder-Hochburg: Zum ersten Mal seit Bestehen des Bundeslandes Bremen hat die CDU in der Wählergunst die SPD überflügelt. Das hat eine repräsentative Umfrage des Insa-Instituts für die „Bild“-Zeitung ergeben. Wie das Blatt in seiner Dienstagsausgabe berichtet, wollen von 1003 Befragten nur noch 22 Prozent die SPD wählen, während die CDU auf 24 Prozent kommt. Bei der Bürgerschaftswahl vor drei Jahren hatten die Sozialdemokraten noch 32,8 Prozent erzielt und die Christdemokraten nur 22,4 Prozent.

Die Grünen fallen laut Umfrage von 15,1 auf 14 Prozent, die Linkspartei legte von 9,5 auf 17 Prozent zu. Für die AfD wollen 10 Prozent votieren, für die FDP 9 Prozent. Seit 2007 regiert eine rot-grüne Koalition mit derzeit nur einer Ein-Stimmen-Mehrheit das Bundesland.

http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norde ... or-der-SPD
Die Erneuerung der SPD geht stetig voran :thumbup: :p
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 13:20)

Die Sozialdemokraten verlieren möglicherweise ihre bisher sicherste Länder-Hochburg: Zum ersten Mal seit Bestehen des Bundeslandes Bremen hat die CDU in der Wählergunst die SPD überflügelt. Das hat eine repräsentative Umfrage des Insa-Instituts für die „Bild“-Zeitung ergeben. Wie das Blatt in seiner Dienstagsausgabe berichtet, wollen von 1003 Befragten nur noch 22 Prozent die SPD wählen, während die CDU auf 24 Prozent kommt. Bei der Bürgerschaftswahl vor drei Jahren hatten die Sozialdemokraten noch 32,8 Prozent erzielt und die Christdemokraten nur 22,4 Prozent.

Die Grünen fallen laut Umfrage von 15,1 auf 14 Prozent, die Linkspartei legte von 9,5 auf 17 Prozent zu. Für die AfD wollen 10 Prozent votieren, für die FDP 9 Prozent. Seit 2007 regiert eine rot-grüne Koalition mit derzeit nur einer Ein-Stimmen-Mehrheit das Bundesland.

http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norde ... or-der-SPD
Die Erneuerung der SPD geht stetig voran :thumbup: :p

also wandern dort viele SPD Wähler zur Linkspartei- und zur AfD....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 13:47)

also wandern dort viele SPD Wähler zur Linkspartei- und zur AfD....

Viele der hier seit vielen Jahrzehnten in der Sozialdemokratie verwurzelten Menschen, haben den Schritt der Bundes-SPD erneut in eine grosse Koalition einzutreten nicht verstanden.
Das die CDU nicht davon profitiert, zeigt nur, wie unzufrieden man mit den Regierungsparteien in Berlin ist.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 16:11)

Viele der hier seit vielen Jahrzehnten in der Sozialdemokratie verwurzelten Menschen, haben den Schritt der Bundes-SPD erneut in eine grosse Koalition einzutreten nicht verstanden.
Das die CDU nicht davon profitiert, zeigt nur, wie unzufrieden man mit den Regierungsparteien in Berlin ist.



das ist eine Wanderung der ökonomischen Unterschicht

die sind logischerweise mit KEINER Regierung "zufrieden", wenn es nicht mehr Kuchen ( = mehr Umverteilung) dorthin gibt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 18:54)



das ist eine Wanderung der ökonomischen Unterschicht

die sind logischerweise mit KEINER Regierung "zufrieden", wenn es nicht mehr Kuchen ( = mehr Umverteilung) dorthin gibt...
Nö, erzähl Du mir nicht wie die Verhältnisse in Bremen sind. Die Verluste der SPD ziehen sich durch alle Stadtteile und sind dramatisch im Ostertor und in Schwachhausen, nix Unterschicht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Teeernte »

Zukunft der SPD
"Der Partei fehlt eine ganze Altersgruppe"
Eine ganze Gruppe junger Menschen habe sich vor etwa zehn Jahren mehr für ihre Karriere als für Politik interessiert - und die fehlten nun in der SPD, sagte der Publizist Michael Naumann im Dlf. Dabei gebe es neben dem Kernthema der sozialen Gerechtigkeit auch viele moderne Probleme zu lösen, etwa die Folgen der Digitalisierung.
http://www.deutschlandfunk.de/zukunft-d ... 94.de.html

Keine Massenpartei.... eine Splittergruppe.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Teeernte hat geschrieben:(03 Jun 2018, 10:51)

http://www.deutschlandfunk.de/zukunft-d ... 94.de.html

Keine Massenpartei.... eine Splittergruppe.
Ich verstehe den Link nicht. :?:
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(03 Jun 2018, 10:28)

Nö, erzähl Du mir nicht wie die Verhältnisse in Bremen sind. Die Verluste der SPD ziehen sich durch alle Stadtteile und sind dramatisch im Ostertor und in Schwachhausen, nix Unterschicht.
ich erzähle dir wie die Verhältnisse in D sind- also AUCH in Bremen

die Linke wird praktisch NUR von der Unterschicht gewählt

die AfD AUCH von "Rassisten"
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2018, 19:37)

ich erzähle dir wie die Verhältnisse in D sind- also AUCH in Bremen

die Linke wird praktisch NUR von der Unterschicht gewählt

die AfD AUCH von "Rassisten"
Und ich habe Dir für Bremen erklärt, dass das so nicht stimmt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(03 Jun 2018, 20:19)

Und ich habe Dir für Bremen erklärt, dass das so nicht stimmt.

auch in Bremen wählen NUR die ökonomischen Verlierer die Linkspartei- wie überall

bei der AfD schaut das anders aus
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2018, 20:46)

auch in Bremen wählen NUR die ökonomischen Verlierer die Linkspartei- wie überall

bei der AfD schaut das anders aus
Das ist falsch, weil die ökonomischen Verlierer sich Wohnungen in denen von mir genannten Stadtteilen nicht leisten können.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(03 Jun 2018, 20:57)

Das ist falsch, weil die ökonomischen Verlierer sich Wohnungen in denen von mir genannten Stadtteilen nicht leisten können.
die sind dann zur AfD übergelaufen.

kein "Besserverdiener" wählt die SED-Nachfolger, damit er selber mehr zu zahlen hat...
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