AfD: Programm und Inhalte

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Cat with a whip
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AfD: Programm und Inhalte

Beitrag von Cat with a whip »

[MOD] Dieser Post dient zur Eröffnung des Themas "AfD: Programm und Inhalte"

Hier bitte nur Beiträge posten, die sich auf das AfD-Parteiprogramm bzw. auf damit in direktem Zusammenhang stehende Statements von AfD-Politikern beziehen. Hier das aktuelle Programm: https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf

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Wildermuth hat geschrieben:(09 May 2016, 02:51)

War hitler 1919 schon ein nazi?
Wenn er es nicht gewesen wäre, würde sich die Frage nach dem Sinn des Vergleichs erst zu Recht stellen.

Adolf Hitler war 1919 in seinen Ansichten jedenfalls bereits das was die deutsche Ausprägung des Faschismus ausmachte, ein Antisemit der bereits die Beseitigung der Juden wollte, Rassist, Antisozialist und Nationalist. Das erschliesst sich aus Briefwechseln Dritter über die Person Hitler und einem seiner eigenen Briefe aus dem Jahre 1919.
http://www.kurt-bauer-geschichte.at/PDF ... emlich.pdf

Die Frage stellt sich klar, warum die AfD-Tagung mit dem historischen Auftritt des antisemitischen Hitler verglichen wird, wo doch die AfD sich heute ganz deutlich postitiv zu Juden bekennt. Dass die Jüdischen Vereine diese Anbiederungsversuche der AfD zurückweisen, weil die AfD einen kulturellen Rassismus gegen Muslime fährt, ist ebenso bekannt.

Eine recht interessante Frage ist natürlich welcher Oberbegriff passend wäre auf die Beschreibung der Gemengenlage in der AfD in ihrem kulturellen Rassismus gegen Muslime, dem Völkische Denken, dem Nationalismus, dem aufgesetzten "Christentum", den Antisozialismus, dem erzkonservative Rollenbild der Geschlechter, die antidemokratische Grundhaltung und der Verachtung des Pluralismus, dem autoritär-antiliberalen Denken.
Zuletzt geändert von Brainiac am Sa 21. Mai 2016, 11:02, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: [MOD] Strangeröffnung
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Cat with a whip hat geschrieben:(09 May 2016, 05:59)
die antidemokratische Grundhaltung und der Verachtung des Pluralismus, dem autoritär-antiliberalen Denken
Hierzu hätte ich mal ein Anliegen. Wie man hier auch nachlesen kann, bin ich alles andere als ein Anhänger dieser Partei, bin aber für Präzision in der Diskussion.

Aussagen von AfD-Politikern, und wie man sie sieht, ist das eine.
Das Parteiprogramm das andere.

https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf

Könnten Sie mal einige Aussagen aus dem Programm zitieren, aus denen Sie antidemokratische Grundhaltung, Verachtung des Pluralismus oder autoritär-antiliberales Denken der AfD herleiten. Danke.
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Cat with a whip
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

Brainiac hat geschrieben:(09 May 2016, 10:59)

Hierzu hätte ich mal ein Anliegen. Wie man hier auch nachlesen kann, bin ich alles andere als ein Anhänger dieser Partei, bin aber für Präzision in der Diskussion.

Aussagen von AfD-Politikern, und wie man sie sieht, ist das eine.
Das Parteiprogramm das andere.

https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf

Könnten Sie mal einige Aussagen aus dem Programm zitieren, aus denen Sie antidemokratische Grundhaltung, Verachtung des Pluralismus oder autoritär-antiliberales Denken der AfD herleiten. Danke.
Wie Sie schön erkannt haben sprach ich da von einer Gemengenlage aus Gesagten. Etwas andes ist ein Grundsatzprogramm.

Schon in "1. Demokratie und Grundwerte" legt sich die Stirn in Falten, denn diese Partei sieht sich selbst als "Reformpartei", die die Führungen der anderen politischen Parteien als vermeintliches Kartell sieht, das uns manipuliert und das als illegitim diffamiert wird und abgeschafft werden soll. Die eigene Parteiführung wird bezeichnenderweise nicht dabei genannt. Wie sie dann "legal" den legislativen Prozess in der Praxis aushebeln werden wird dort auch erklärt, nämlich indem jedes Gesetz, das das Parlament beschliesst nochmals einer Volksabstimmung vorgelegt werden soll. Ziel ist es dabei die aus ihrer Sicht angeblich zu vielen Gestzesinitiativen, die aus ihrer Sicht selbstredend unsinnig wären einzudämmen. Na was dann wohl bleibt an Volkeswille wenn das Parlament handlungsunfähig wird?
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mo 9. Mai 2016, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Cat with a whip hat geschrieben:(09 May 2016, 13:52)

Wie Sie schön erkannt haben sprach ich da von einer Gemengenlage aus Gesagten. Etwas andes ist ein Grundsatzprogramm.

Schon in "1. Demokratie und Grundwerte" legt sich die Stirn in Falten, denn diese Partei sieht sich selbst als "Reformpartei", die die Führungen der anderen politischen Parteien als vermeintliches Kartell sieht, das uns manipuliert und das als illegitim diffamiert wird und abgeschafft werden soll. Die eigene Parteiführung wird bezeichnenderweise nicht dabei genannt. Wie sie dann "legal" den legislativen Prozess in der Praxis aushebeln werden wird dort auch erklärt, nämlich indem jedes Gesetz, das das Parlament beschliesst nochmals einer Volksabstimmung vorgelegt werden soll. Ziel ist es dabei die aus ihrer Sicht angeblich zu vielen Gestzesinitiativen, die aus ihrer Sicht selbstredend unsinnig wären einzudämmen. Na was dann wohl bleibt an Volkeswille wenn das Parlament handlungsunfähig wird?
:|

Die Beschränkung auf "Gesagtes" finde ich in Ihrem Bezugsstatement nicht. Sie beziehen Ihren Eindruck aber offensichtlich eher aus den Interviews und sonstigen Vorgängen innerhalb der Partei, richtig?
Das ist natürlich auch legitim. Das Programm ist das eine, was man öffentlich sagt das andere, und schriftlich ist man logischerweise viel vorsichtiger und unverbindlicher.

Man sollte nur nicht vergessen, dass es eben auch eine Menge Politiker in der AfD geben könnte, wohl geben dürfte, die insgeheim bei manch Statement gewisser Leute aus den eigenen Reihen selbst mit dem Kopf schütteln. Im Glauben an die Sache schlucken sie das und stellen sich nicht öffentlich dagegen. Das kann man kritisieren. Das macht diese Leute aber noch nicht selbst zu Faschisten oder Ähnlichem.

Zu diesem Kapitel 1 und der Behauptung, Gesetzesinitiativen einzudämmen, das ist aus meiner Sicht eher surreal denn antidekokratisch (wobei nach meinem Verständnis dieses Textes nicht jedes Gesetz per Referendum abgestimmt werden soll - nur kann). Als ob es in der Schweiz, dem gelobten Vorbild, weniger Gesetzesinitiativen gäbe. http://www.swissinfo.ch/ger/gesetzesflu ... e/40542848
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Marmelada
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Marmelada »

Brainiac hat geschrieben:(09 May 2016, 10:59)

Hierzu hätte ich mal ein Anliegen. Wie man hier auch nachlesen kann, bin ich alles andere als ein Anhänger dieser Partei, bin aber für Präzision in der Diskussion.

Aussagen von AfD-Politikern, und wie man sie sieht, ist das eine.
Das Parteiprogramm das andere.

https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf

Könnten Sie mal einige Aussagen aus dem Programm zitieren, aus denen Sie antidemokratische Grundhaltung, Verachtung des Pluralismus oder autoritär-antiliberales Denken der AfD herleiten. Danke.
6.1 BEKENNTNIS ZUR TRADITIONELLEN FAMILIE ALS LEITBILD ist reichlich antiliberal, die Betonung von Individualität wird sogar wörtlich abgelehnt. Ich finde, es hat Parteien und schon gar nicht den Staat etwas anzugehen, ob jemand heiratet, (unverheiratet) Kinder hat oder keine und ob er/sie eine "traditionelle" Geschlechterrolle lebt oder nicht. Putzigerweise ist die Petry ganz untraditionell geschieden, von ihren außerhäuslichen Tätigkeiten ganz zu schweigen. Aber dieses Wasser Predigen und Wein Saufen kennt man ja schon von Eva Hermann, die sich lieber in Gerichtssälen und im Fernsehen herumtreibt, anstatt ihre gepredigte traditionelle Rolle zu leben.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Marmelada hat geschrieben:(09 May 2016, 23:19)

6.1 BEKENNTNIS ZUR TRADITIONELLEN FAMILIE ALS LEITBILD ist reichlich antiliberal, die Betonung von Individualität wird sogar wörtlich abgelehnt. Ich finde, es hat Parteien und schon gar nicht den Staat etwas anzugehen, ob jemand heiratet, (unverheiratet) Kinder hat oder keine und ob er/sie eine "traditionelle" Geschlechterrolle lebt oder nicht.
Das sehe ich auch so und kann mit dem Kapitel auch nicht allzu viel anfangen.

Aber "antiliberal"?
Ist das GG auch antiliberal?
Art. 6

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
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Marmelada
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Marmelada »

Brainiac hat geschrieben:(10 May 2016, 08:02)

Das sehe ich auch so und kann mit dem Kapitel auch nicht allzu viel anfangen.

Aber "antiliberal"?
Ist das GG auch antiliberal?
Im GG wird nicht vorgegeben, wer in der Familie erwerbstätig ist und wer nicht. Im GG wird nicht einmal vorgegeben, aus welcher Geschlechterkonstellation eine Familie bestehen soll. Im GG wird Individualität nicht abgelehnt, weil sie "die Familie als wertegebende gesellschaftliche Grundeinheit untergräbt". Im Gegenteil, im GG heißt es
Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Ziemlich liberal, das GG. Das passt der AfD offenbar nicht, obwohl bspw. Petry problemlos aus ihrer wilden Ehe und ihren außerhäuslichen Tätigkeiten aussteigen und das angeblich "Traditionelle" leben könnte. Auch das verbietet das GG nicht. Dass sie jene Vorgaben in ihr Parteiprogramm schreiben lässt, kann also nur heißen, sie will das "traditionelle" Modell für andere als Verpflichtung durchdrücken (für sich selbst nicht, versteht sich). Wie gesagt, reichlich antiliberal.
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JJazzGold
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(10 May 2016, 08:02)

Das sehe ich auch so und kann mit dem Kapitel auch nicht allzu viel anfangen.

Aber "antiliberal"?
Ist das GG auch antiliberal?
Der Unterschied liegt in dem Begriff "traditionell". Während das GG z.b. auch die Patchworkfamilie, Singelfamilie und ggfls. eines Tages die Homoehe, schützt, beruft sich die AfD in ihrer Sicht auf Ehe auf Markus Markus 10 und Römer 7., sowie einem familiären Leitbild, dass eine anzustrebenden Anzahl an Kindern vorgibt, weit gefasst, auf Moses 38.

Mir vermittelt sich nach der Verabschiedung des AfD Parteiprogramms der Eindruck, dass mit der AfD quasi die Bibeltreuen Christen in die Länderparlamente eingezogen sind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Zinnamon
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Zinnamon »

Brainiac hat geschrieben:(10 May 2016, 08:02)

Das sehe ich auch so und kann mit dem Kapitel auch nicht allzu viel anfangen.

Aber "antiliberal"?
Ist das GG auch antiliberal?
Der Schutz der Familie macht das GG nicht antiliberal. Allerdings sollte man sich schon einmal die Frage stellen, warum der weitreichende Schutz in dieser Form da vor ewigen Zeiten mal Einlass gefunden hat. Das war die Familie als Keimzelle des Staates. Und Keimzelle stand und steht für Kinder, die allerdings damals um Gottes Willen nicht aus nichtehelichen Beziehungen zu stammen hatten, und wenn doch wurde diesen zarten, keimende Pflänzlein des Staates geächtet.
Warum sollte der Steuerzahler, spätere Rentenempfänger usw heute Interesse an kinderlosen Ehen haben und das auf mannigfaltige Art finanzieren? Ja, ich würde sagen der Schutz der Ehe an sich in dieser Form ist ein konservatives, archaisches Relikt, das sich überlebt haben sollte.
Marmelada hat geschrieben:
Ziemlich liberal, das GG. Das passt der AfD offenbar nicht, obwohl bspw. Petry problemlos aus ihrer wilden Ehe und ihren außerhäuslichen Tätigkeiten aussteigen und das angeblich "Traditionelle" leben könnte. Auch das verbietet das GG nicht. Dass sie jene Vorgaben in ihr Parteiprogramm schreiben lässt, kann also nur heißen, sie will das "traditionelle" Modell für andere als Verpflichtung durchdrücken (für sich selbst nicht, versteht sich). Wie gesagt, reichlich antiliberal.
Zwischen Apfelkuchen und Autobahn - Ist Frauke Petry die neue Eva Hermann?
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Marmelada hat geschrieben:(10 May 2016, 08:34)
Im GG wird nicht vorgegeben, wer in der Familie erwerbstätig ist und wer nicht.
Im AfD-Programm auch nicht. Jetzt kann man das natürlich aus dem Begriff "traditionell" schlussfolgern, andererseits kann man genauso davon ausgehen, dass auch die Verfasser des GG nichts anderes im Sinn gehabt haben dürften.
Marmelada hat geschrieben:(10 May 2016, 08:34)
Im GG wird nicht einmal vorgegeben, aus welcher Geschlechterkonstellation eine Familie bestehen soll.
Nicht wörtlich, aber:
Der Schutzbereich des Art. 6 Abs. 1 GG ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts die „auf Dauer angelegte, in der rechtlich vorgesehenen Form geschlossene, grundsätzlich unauflösliche Lebensgemeinschaft von Mann und Frau.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutz_vo ... tz_der_Ehe
Marmelada hat geschrieben:(10 May 2016, 08:34)
Im GG wird Individualität nicht abgelehnt, weil sie "die Familie als wertegebende gesellschaftliche Grundeinheit untergräbt".
Im AfD-Programm auch nicht. Sondern die "generelle Betonung der Individualität" (so wie sie die AfD halt wahrnimmt). Das ist ein kleiner Unterschied.
Marmelada hat geschrieben:(10 May 2016, 08:34)
Dass sie jene Vorgaben in ihr Parteiprogramm schreiben lässt, kann also nur heißen, sie will das "traditionelle" Modell für andere als Verpflichtung durchdrücken (für sich selbst nicht, versteht sich). Wie gesagt, reichlich antiliberal.
Es ist aber nicht als "Vorgabe" formuliert, sondern nur als etwas besonders Unterstützenswertes.

Ich halte das ja auch für anachronistisch. Aber, ein bestimmtes Modell, sei es für Familie oder was auch immer, zu bevorzugen, ist für mich noch nicht per se "antiliberal". Antiliberal wäre, tatsächlich diesbezügliche Vorgaben zu machen oder die Bevorzugung so massiv zu gestalten, dass kaum noch jemand andere Wege einschlagen würde.

Also, dass muss jeder sehen wie er will. Meine Meinung: Teilweise werden zu massive Geschütze gegen die AfD aufgefahren. Und die letzten Entwicklungen und Wahlen zeugen nicht gerade von einem Erfolg dieser Vorgehensweise. :| Eine Nummer kleiner tut es vielleicht auch. Das Programm ist stark nationalkonservativ (und im Bereich Islam mit deutlichen Tendenzen zur Aushöhlung der Religionsfreiheit). Welche Herausforderungen der Digitalisierung, Globalisierung, Ressourcenknappheit etc. löst eine nationalkonservative Politik? Keine.
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Marmelada
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Marmelada »

Brainiac hat geschrieben:(10 May 2016, 11:26)

Im AfD-Programm auch nicht. Jetzt kann man das natürlich aus dem Begriff "traditionell" schlussfolgern,
Ich mache es an dem gesamten Text im Programm fest. Was die AfD für "traditionell" hält, ist es übrigens gar nicht so sehr, aber das würde in die Themenfremde führen. Im Text der AfD wird jedenfalls ausgeführt, wie man es sich idealerweise vorstellt. Andere Modelle finden keine bzw. kaum Erwähnung, am Ungesagten kann man ebenfalls festmachen, was (nicht) erstrebenswert ist. Auf jeden Fall keine Vielfalt, was ja auf Betonung von Individualität hinausliefe.
andererseits kann man genauso davon ausgehen, dass auch die Verfasser des GG nichts anderes im Sinn gehabt haben dürften.
Davon kann man ausgehen, die Gesellschaft hat sich aber weiterentwickelt, ohne dass die knappe Formulierung jetzt unpassend wäre.
Das betrifft den Streit um die Homo-Ehe. Unter "liberal", was deine Ausgangsfrage war, verstehe ich, dass man sie der heterosexuellen gleichstellt.
Im AfD-Programm auch nicht. Sondern die "generelle Betonung der Individualität" (so wie sie die AfD halt wahrnimmt). Das ist ein kleiner Unterschied.
Ach so, na dann. Und spezifische Betonung der Individualität ist liberal? Um welche Spezifikation handelt es sich dabei?
Es ist aber nicht als "Vorgabe" formuliert, sondern nur als etwas besonders Unterstützenswertes.

Ich halte das ja auch für anachronistisch. Aber, ein bestimmtes Modell, sei es für Familie oder was auch immer, zu bevorzugen, ist für mich noch nicht per se "antiliberal". Antiliberal wäre, tatsächlich diesbezügliche Vorgaben zu machen oder die Bevorzugung so massiv zu gestalten, dass kaum noch jemand andere Wege einschlagen würde.
Ein Parteiprogramm ist ja nun kein Leitartikel in einer Zeitung oder einer dieser Meinungsbestseller à la Herrmann oder Sarrazin. Auch wenn die AfD in diesem Punkt keine konkreten Gesetzesvorhaben nennt, ist davon auszugehen, dass welche im Sinne des Textes folgen werden. Solche, die zum Nachteil derer ausfallen, die nicht das präferierte AfD-Modell anstreben und keine Erwähnung im Programm finden. Die Option, ein "traditionelles" Fünfzigerjahre-Modell zu leben, besteht jetzt schon. Diese Partei hält es aber offenbar für notwendig, diese Option möglichst in ein Muss, eine Pflicht zu verwandeln. In etwas, an dem man so leicht nicht vorbeikommt. Und dann wird es antiliberal.
Also, dass muss jeder sehen wie er will. Meine Meinung: Teilweise werden zu massive Geschütze gegen die AfD aufgefahren. Und die letzten Entwicklungen und Wahlen zeugen nicht gerade von einem Erfolg dieser Vorgehensweise. :| Eine Nummer kleiner tut es vielleicht auch.
Das denke ich auch oft. Zuletzt, als von Storch das hier postete. Oder sowas hier. Auf große Nummern und schwere Geschütze versteht sich die AfD schon selber sehr gut.

Ansonsten habe ich deine Ausgangsfrage beantwortet, was einem an dem Programm als antiliberal erscheint.
Das Programm ist stark nationalkonservativ (und im Bereich Islam mit deutlichen Tendenzen zur Aushöhlung der Religionsfreiheit). Welche Herausforderungen der Digitalisierung, Globalisierung, Ressourcenknappheit etc. löst eine nationalkonservative Politik? Keine.
Ja. Apropos:
10.10.3
DEUTSCHE LITERATUR IM INLAND DIGITALISIEREN
Die Digitalisierung der Deutschen Literatur ist eine von Deutschland zu leistende Aufgabe. Nur die eigene Bevölkerung und deutsche Literaturfachleute können deutsche Literaturwerke gewichten. Möglichen Lizenzzahlungen an ausländische Unternehmen zum Lesen digitaler deutscher Literatur ist durch Gesetzgebung vorzubeugen.
Den Rechtschreibfehler habe ich gefunden und markiert, aber ansonsten... dafuq :?:
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Marmelada hat geschrieben:(10 May 2016, 22:59)
Das betrifft den Streit um die Homo-Ehe. Unter "liberal", was deine Ausgangsfrage war, verstehe ich, dass man sie der heterosexuellen gleichstellt.
Na ja, das ist genau der Punkt. Das tut das AfD-Programm natürlich nicht. Es fordert also etwas nicht, was liberal wäre. Aber daraus ein pauschales "antiliberal" herzuleiten...dann wäre jede Partei antiliberal.

Es wäre zB auch liberal, jedem Menschen, der hier geboren wird, freizustellen, ob er die deutsche Staatsgewalt akzeptiert oder ausserhalb derselben leben möchte (ohne ins Ausland gehen zu müssen). Ich wüsste keine Partei, die das fordert. Alle antiliberal, oder.
Ach so, na dann. Und spezifische Betonung der Individualität ist liberal? Um welche Spezifikation handelt es sich dabei?
Das ist wohl ein Missverständnis. Du hattest geschrieben, die AfD würde Individualität ablehnen, woraufhin ich darauf hingewiesen habe, dass nach der zitierten Formulierung die "generelle Betonung" derselben abgelehnt wird, nicht die Individualität an sich. Also zB - Sichtweise der AfD - übermässige Investitionen in Genderforschung.
Ein Parteiprogramm ist ja nun kein Leitartikel in einer Zeitung oder einer dieser Meinungsbestseller à la Herrmann oder Sarrazin. Auch wenn die AfD in diesem Punkt keine konkreten Gesetzesvorhaben nennt, ist davon auszugehen, dass welche im Sinne des Textes folgen werden. Solche, die zum Nachteil derer ausfallen, die nicht das präferierte AfD-Modell anstreben und keine Erwähnung im Programm finden. Die Option, ein "traditionelles" Fünfzigerjahre-Modell zu leben, besteht jetzt schon. Diese Partei hält es aber offenbar für notwendig, diese Option möglichst in ein Muss, eine Pflicht zu verwandeln. In etwas, an dem man so leicht nicht vorbeikommt. Und dann wird es antiliberal.
Dahin gibt es Tendenzen, da gebe ich dir recht. Ich unterscheide halt zwischen dem, was geschrieben steht, und was daraus werden könnte.
Das denke ich auch oft. Zuletzt, als von Storch das hier postete. Oder sowas hier. Auf große Nummern und schwere Geschütze versteht sich die AfD schon selber sehr gut.
Du willst wahrscheinlich darauf hinaus, dass auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört?
dafuq :?:
In der Tat. Schön ist auch:
Im Inland tritt die AfD allen Tendenzen strikt entgegen, die deutsche Sprache [...] in der Binnenkommunikation von Firmen im Sinne einer falsch verstandenen „Internationalisierung“ durch das Englische zu ersetzen [...]
Da werden die Firmen sich freuen, dass sie endlich von dieser Englischplage befreit werden. Vor allem in der IT sollte man ansetzen. Nicht Cookies, sondern Kuckuckseier werden auf unseren Rechnern ausgeführt. :|
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Ein Terraner
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Ich habe da mal eine Frage in die Runde, im afd Parteiprogramm Punkt 1.2 steht "Grundlage unserer politischen Überzeugungen ist ein differenziertes Menschenbild". Für mich steht da eigentlich nur wenn ich das jetzt mal Übersetzte, daß die Grundlage der afd Politik Rassismus ist. Oder wie muss man das verstehen das ein differenziertes Menschenbild so expliziert als Grundlage hervorgehoben wird? Mit allen mit denen ich bis jetzt gesprochen habe sehen das genauso wie ich, wie seht ihr das?
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Julian
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 13:23)

Ich habe da mal eine Frage in die Runde, im afd Parteiprogramm Punkt 1.2 steht "Grundlage unserer politischen Überzeugungen ist ein differenziertes Menschenbild". Für mich steht da eigentlich nur wenn ich das jetzt mal Übersetzte, daß die Grundlage der afd Politik Rassismus ist. Oder wie muss man das verstehen das ein differenziertes Menschenbild so expliziert als Grundlage hervorgehoben wird? Mit allen mit denen ich bis jetzt gesprochen habe sehen das genauso wie ich, wie seht ihr das?
Den Rassismus hast du selbst in das Programm reingelesen - wäre nicht untypisch für diesen Strang, in dem sich Leute an einem Bild der AfD abarbeiten, das mit der Realität wenig zu tun hat.

Hier meine Interpretation, ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Ein differenziertes Menschenbild heißt wohl, dass die Menschen nicht perfekt sind - deswegen ergeben sich neben Freiheitschancen auch Gefährdungen. Der Mensch kann auch niemals perfekt gemacht werden; den "neuen" Menschen, von dem die politische Linke träumt, gibt es nicht. Ebenso wenig gibt es die perfekte Ideologie.

Dies entspricht dem Weltbild vieler Konservativer - und es hat konkrete Auswirkungen: Man vertraut dem Menschen nur begrenzt. Die politische Linke meint hingegen, der Mensch sei an sich gut und nur durch die böse Gesellschaft korrumpiert. Deswegen rechnet ein Konservativer immer damit, dass einige Menschen den Staat für sich ausnutzen, etwa durch die Erschleichung von Sozialleistungen, während die Linke das von sich weist. Ebenso glauben Konservative, dass unsere äußere Sicherheit ständigen Gefährdungen ausgesetzt ist, weil die Welt an sich eben nicht nur gut ist. Einen Linken in seinem Wolkenkuckucksheim stört das nicht; in seiner Verblendung kann er auch die Abschaffung der Bundeswehr fordern.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JFK »

Julian hat geschrieben:(14 May 2016, 13:37)

Den Rassismus hast du selbst in das Programm reingelesen - wäre nicht untypisch für diesen Strang, in dem sich Leute an einem Bild der AfD abarbeiten, das mit der Realität wenig zu tun hat.

Hier meine Interpretation, ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Ein differenziertes Menschenbild heißt wohl, dass die Menschen nicht perfekt sind - deswegen ergeben sich neben Freiheitschancen auch Gefährdungen. Der Mensch kann auch niemals perfekt gemacht werden; den "neuen" Menschen, von dem die politische Linke träumt, gibt es nicht. Ebenso wenig gibt es die perfekte Ideologie.

Dies entspricht dem Weltbild vieler Konservativer - und es hat konkrete Auswirkungen: Man vertraut dem Menschen nur begrenzt. Die politische Linke meint hingegen, der Mensch sei an sich gut und nur durch die böse Gesellschaft korrumpiert. Deswegen rechnet ein Konservativer immer damit, dass einige Menschen den Staat für sich ausnutzen, etwa durch die Erschleichung von Sozialleistungen, während die Linke das von sich weist. Ebenso glauben Konservative, dass unsere äußere Sicherheit ständigen Gefährdungen ausgesetzt ist, weil die Welt an sich eben nicht nur gut ist. Einen Linken in seinem Wolkenkuckucksheim stört das nicht; in seiner Verblendung kann er auch die Abschaffung der Bundeswehr fordern.
Im Klartext, die Linken wissen, wenn jeder so denken würde wie sie selber, wäre die Welt ein viel besserer Ort für alle, die "konservativen" hingehen wollen lieber Krieg und Ausbeutung, glauben das alle Menschen böse und schlecht sind (selbstreflektion)

Das hat aber nichts mit Differenziertem Menschenbild zu tuen, das hingehen ist Rassismus Pur wie ein Höcke mittlerweile den schwachen und abgehängten lehrt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(14 May 2016, 13:37)

Den Rassismus hast du selbst in das Programm reingelesen - wäre nicht untypisch für diesen Strang, in dem sich Leute an einem Bild der AfD abarbeiten, das mit der Realität wenig zu tun hat.
Das haste vor allem bei den extremistischen Anhängern, die die "relativ vielen Einzelfälle" einfach ignorieren oder zerreden. Aussagen der Parteichefin ignorieren sie ebenfalls und tun es höchstens als "Einzelmeinung" ab. Vom Parteiprogramm wollen sie nichts wissen und das, was die AfD in Landtagen macht, interessiert sie erst recht nicht. Stattdessen äußern sie Wünsche, wie sich die Aufmerksamkeit für Dackel entwickeln sollte.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Julian hat geschrieben:(14 May 2016, 13:37)

Den Rassismus hast du selbst in das Programm reingelesen - wäre nicht untypisch für diesen Strang, in dem sich Leute an einem Bild der AfD abarbeiten, das mit der Realität wenig zu tun hat.

Hier meine Interpretation, ohne Anspruch auf Richtigkeit:
Ich bin neu hier, den Strang kenne ich nur zum Teil. Das war der Text Wortwörtlich aus dem Programm, bitte unterlasse irgendwelche Religiösen Interpretationen und konzentriere dich auf den Text.

Ein differenziertes Menschenbild heißt wohl, dass die Menschen nicht perfekt sind
Nein heißt es nicht, wie kommst du darauf?
Der Mensch kann auch niemals perfekt gemacht werden; den "neuen" Menschen, von dem die politische Linke träumt, gibt es nicht. Ebenso wenig gibt es die perfekte Ideologie.

Dies entspricht dem Weltbild vieler Konservativer - und es hat konkrete Auswirkungen: Man vertraut dem Menschen nur begrenzt. Die politische Linke meint hingegen, der Mensch sei an sich gut und nur durch die böse Gesellschaft korrumpiert. Deswegen rechnet ein Konservativer immer damit, dass einige Menschen den Staat für sich ausnutzen, etwa durch die Erschleichung von Sozialleistungen, während die Linke das von sich weist. Ebenso glauben Konservative, dass unsere äußere Sicherheit ständigen Gefährdungen ausgesetzt ist, weil die Welt an sich eben nicht nur gut ist. Einen Linken in seinem Wolkenkuckucksheim stört das nicht; in seiner Verblendung kann er auch die Abschaffung der Bundeswehr fordern.
Nur weil es viele machen ändert sich doch die Sache an sich nicht, und was jetzt die Linken und der wirre Text mit den Sozialleistungen und der Bundeswehr mit der Wortwahl im afd Programm zu tun hat bedarf nochmal einer genaueren Erklärung.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Sa 14. Mai 2016, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 17:29)

Ich bin neu hier, den Strang kenne ich nur zum Teil. Das war der Text Wortwörtlich aus dem Programm, bitte unterlasse irgendwelche Religiösen Interpretationen und konzentriere dich auf den Text.



Nein heißt es nicht, wie kommst du darauf?


Nur weil es viele machen ändert sich doch die Sache an sich nicht, und was jetzt die Linken und der wirre Text mit den Sozialleistungen und der Bundeswehr mit der Wortwahl im afd Programm zu tun hat bedarf nochmal einer genaueren Erklärung.
Also Entschuldigung, wenn du hier eine sehr gewagte These in den Raum stellst - nämlich dass die genannte Aussage im AfD-Programm rassistisch gemeint ist - dann musst du dafür Belege bringen. Richtig: Die gibt es nicht. Deswegen baust du hier eine Schein-AfD auf, die es so nicht gibt, die du aber zu bekämpfen vorgibst. Das ist einfach unsauberer Stil.

An der AfD gibt es genügend zu kritisieren, auch einige Punkte im Parteiprogramm. Da muss man nicht noch diffamierend Dinge hinzudichten.

Meine Interpretation, die richtig oder falsch sein mag, basiert auf dem Kontext, in dem die Aussage platziert ist. Da steht überhaupt nichts von Rasse, aber sehr viel von dem, was ich geschrieben habe.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Julian hat geschrieben:(14 May 2016, 17:54)

Also Entschuldigung, wenn du hier eine sehr gewagte These in den Raum stellst - nämlich dass die genannte Aussage im AfD-Programm rassistisch gemeint ist - dann musst du dafür Belege bringen. Richtig: Die gibt es nicht. Deswegen baust du hier eine Schein-AfD auf, die es so nicht gibt, die du aber zu bekämpfen vorgibst. Das ist einfach unsauberer Stil.
lol, ich habe dafür entsprechende Links gebracht, aber wenn du diese ignorierst hilft das auch nicht weiter. Also wieso benutzt die afd ein Begriff wie differenziert und betont so auf nicht misszuverstehende weise Verschiedenartigkeit von Menschen? Und wieso benutz sie den Begriff Menschenbild der nicht gerade gut geprägt ist und eine bekannte Abkürzung zur Entmenschlichung darstellt? Das ist die Semantik die sich hinter diesem Satz, da gibt es nicht zu belegen, da muss man nur die Wortbedeutungen verstehen.
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Zinnamon
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Zinnamon »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 18:08)

lol, ich habe dafür entsprechende Links gebracht, aber wenn du diese ignorierst hilft das auch nicht weiter. Also wieso benutzt die afd ein Begriff wie differenziert und betont so auf nicht misszuverstehende weise Verschiedenartigkeit von Menschen? Und wieso benutz sie den Begriff Menschenbild der nicht gerade gut geprägt ist und eine bekannte Abkürzung zur Entmenschlichung darstellt? Das ist die Semantik die sich hinter diesem Satz, da gibt es nicht zu belegen, da muss man nur die Wortbedeutungen verstehen.
Das ist Quatsch. Der Begriff Menschenbild ist nicht negativ konnotiert, sondern neutral und muss individuell mit Bedeutung gefüllt werden. Beispielsweise findest du bei den Trägern von Hilfsangeboten für Hinz und Kunz oft eine Beschreibung ihres Menschenbildes, nach dem sie arbeiten ..oder vorgeben es zu tun.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Zinnamon hat geschrieben:(14 May 2016, 19:00)

Das ist Quatsch. Der Begriff Menschenbild ist nicht negativ konnotiert, sondern neutral und muss individuell mit Bedeutung gefüllt werden. Beispielsweise findest du bei den Trägern von Hilfsangeboten für Hinz und Kunz oft eine Beschreibung ihres Menschenbildes, nach dem sie arbeiten ..oder vorgeben es zu tun.
Dir ist klar das bei dem Begriff Menschenbild alles was nicht diesem definierten Bild entspricht keinen Menschen mehr darstellt? Aber hast du mal ein Beispiel, das würde mich jetzt schon interessieren was da so geschrieben wird.

Und Inhalt hat der Begriff jede Menge.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Zinnamon »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 19:14)

Dir ist klar das bei dem Begriff Menschenbild alles was nicht diesem definierten Bild entspricht keinen Menschen mehr darstellt? Aber hast du mal ein Beispiel, das würde mich jetzt schon interessieren was da so geschrieben wird.

Und Inhalt hat der Begriff jede Menge.
Unterschiedliche Menschenbilder je nach Perspektive, also zb ökonomisch oder sozial findest du bereits in dem Link, den du gesetzt hast. Bei Hilfsorganisationen jeglicher Couleur, die freilich aus gutem Grund kein bloss ökonomisch orientiertes Menschenbild haben, kann das dann so aussehen:

Einrichtung für geistig und körperlich Behinderte
MENSCHENBILD

Jeder Mensch ist einzigartig und unverwechselbar. Jeder hat seine eigenen Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen, Stärken und Schwächen.
Die Lebenshilfe möchte das Lebensrecht von Menschen mit geistiger Behinderung unmissverständlich deutlich machen und zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen beitragen. Diesem Menschenbild folgend, versteht sich die Lebenshilfe e. V. als Solidargemeinschaft von Menschen mit Behinderung, deren Familien und Sorgeberechtigten, von ehrenamtlichen Helfern, Angestellten, Freunden und Förderern.
http://www.lebenshilfe-dueren.de/wir-ue ... /leitbild/

Hier das Menschenbild des roten Kreuz, dass nachfolgend von dem von mir zitierten dann speziell auf Kinder übertragen wird, da es um eine Kindereinrichtung geht.
Menschenbild

Eine wesentliche Grundlage des Erfolges des Roten Kreuzes/Roten Halbmondes ist die Haltung, welche die Hilfsorganisation gegenüber den Hilfesuchenden einnimmt. Den Hilfesuchenden werden niemals die Kompetenzen abgesprochen, ihre Notlagen zu erkennen und zu benennen. Die Art und den Umfang der notwendigen Hilfeleistung stellen sie selber fest und bitten dann um die entsprechende Hilfeleistung.

Das Rote Kreuz hilft nur, wenn es gerufen wird. Es entfernt sich wieder, wenn der Hilfeempfänger die Hilfeleistung als ausreichend und nicht länger notwendig erklärt.

Das Rote Kreuz verbindet seine Hilfeleistung nie mit der Forderung nach Veränderung von gesellschaftlichen, kulturellen, religiösen oder politischen Bedingungen. Die Hilfeempfänger bewahren ihre Selbstbestimmungsrechte im Zusammenhang mit der Hilfeleistung.

Diese Grundhaltung bietet die Gewähr dafür, dass die MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes/des Roten Halbmondes weltweit in allen Ländern und Gegenden bei Katastrophen und in Fällen kriegerischer Auseinandersetzungen als Hilfsorganisationen zugelassen werden. In Deutschland wurde diese Grundhaltung auch auf alle Felder des Wohlfahrtsverbandes übertragen. (..)
http://www.75398.webhosting27.1blu.de/W ... Itemid=503

Was Menschenbild aber nicht bedeutet, was du impliziert hattest, ist das Menschenbilder eine Definition des Menschen geben, die Menschen die da irgendwie nicht hereinpassen, ausschliesst und im übertragenen Sinne zu Nichtmenschen macht.
Im Gegenteil ..ein Menschenbild bezeichnet Grundlegendes, was alle Menschen betrifft. Selbst bei rein ökonomisch orientierten Menschenbildern, die dem Menschen als Ganzes aus nachvollziehbaren Gründen nicht gerecht werden können, ist das so.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Zinnamon hat geschrieben:Was Menschenbild aber nicht bedeutet, was du impliziert hattest, ist das Menschenbilder eine Definition des Menschen geben, die Menschen die da irgendwie nicht hereinpassen, ausschliesst und im übertragenen Sinne zu Nichtmenschen macht.
Im Gegenteil ..ein Menschenbild bezeichnet Grundlegendes, was alle Menschen betrifft. Selbst bei rein ökonomisch orientierten Menschenbildern, die dem Menschen als Ganzes aus nachvollziehbaren Gründen nicht gerecht werden können, ist das so.
Überleg doch mal warum diese Hilfsorganisationen ihr Menschenbild extra erwähnen müssen, damit sagen sie nur das für sie auch Behinderte(im RotKreuz Text alle Hilfesuchende egal welcher Herkunft oder Angehörigkeit) als Menschen gelten. Bei einer solchen Selbstverständlichkeiten sollte es eigentlich nicht notwendig sein ein Menschenbild extra anzupassen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Zinnamon »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 19:47)

Überleg doch mal warum diese Hilfsorganisationen ihr Menschenbild extra erwähnen müssen, damit sagen sie nur das für sie auch Behinderte als Menschen gelten. Bei einer solchen Selbstverständlichkeit sollte es eigentlich nicht notwendig sein ein Menschenbild extra anzupassen.
Richtig, ein Menschenbild gilt immer für alle Menschen. Allerdings könnte eine Behindertenorganisation auch ein rein ökonomisch orientiertes Menschenbild (ebenfalls natürlich in Bezug auf alle) haben. Nur dass das wohl einige Kunden kosten würde.
Wenn Institutionen ein festgeschriebenes Leitbild und/oder Menschenbild haben, hat das zusätzlich die Komponente, dass man sich darauf auch berufen kann, wenn es um Verbesserungen im Betrieb, für die Zielgruppe geht zB. Nur die Angestellten sollten sich lieber nicht darauf berufen (das auch sie so behandelt werden möchten), sonst ist der Teufel los.

:D

Nun aber Schluss mit diesem kleinen Ausflug.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

Mal ne andere Frage an die Fachleute, was will denn die AfD mit dem deutschen Atommüll machen? Hat die da ne Alternative?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Brainiac »

Cat with a whip hat geschrieben:(14 May 2016, 22:14)

Mal ne andere Frage an die Fachleute, was will denn die AfD mit dem deutschen Atommüll machen? Hat die da ne Alternative?
Katalogisieren. :) Ordnung muss sein.
12.6. Kernenergie
[...]
Es ist falsch zu versuchen, radioaktive Reststoffe zentral und für die Ewigkeit zu entsorgen. Stattdessen sollten diese zugänglich und katalogisiert in gesicherten Orten eingelagert werden, wo jederzeit der Zugriff möglich ist, um sie mit technischem Fortschritt aufbereitet weiter verwenden zu können.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Brainiac hat geschrieben: 12.6. Kernenergie
[...]
Es ist falsch zu versuchen, radioaktive Reststoffe zentral und für die Ewigkeit zu entsorgen. Stattdessen sollten diese zugänglich und katalogisiert in gesicherten Orten eingelagert werden, wo jederzeit der Zugriff möglich ist, um sie mit technischem Fortschritt aufbereitet weiter verwenden zu können.
Der afd müsste mal jemand sagen das die aktuelle Entsorgung auch nur eine gesicherte Einlagerung ist.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Wildermuth »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 May 2016, 23:27)

Der afd müsste mal jemand sagen das die aktuelle Entsorgung auch nur eine gesicherte Einlagerung ist.
Wie kriegsten das abgesoffene zeug aus den salzstöcken wieder raus?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

JJazzGold hat geschrieben:(17 May 2016, 09:27)

Die AfD ist ein Beispiel für Paradoxie. Sie propagiert ein islamisches Gesellschaftsbild, will aber die Islamisierung des Abendlandes verhindern, mit der Begründung, dass dieses Gesellschaftsbild das überlegenere ist, weil der Nationalismus ein deutscher ist.
Treffend geschrieben. Dazu sollten die Leute auch mal erkennen das die AFD keine Arbeiterpartei oder der kleinen Leute ist. Mindestlohn, Frauenrechte, Bildung und ALG2 nur als Beispiele. Ich tippe meine Sätzlein mal

Die AfD-Chefin Frauke Petry will das „Schrumpfen als deutsches Volk“ verhindern, indem Eltern drei Kinder bekommen. Um dieses Wunschbild einer deutschen Familie zu etablieren, will die AfD “[…] auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einwirken und auch im Bildungsbereich Anstrengungen unternehmen, damit Ehe und Familie positiv dargestellt werden.” (Wahlprogramm BaWü, S.29)
Erkennbar das die AFD damit die konservativen Wahlgruppen anspricht. Man will ein Idealbild erzeugen das mit der Realität nicht stimmig sein kann.
Ein Punkt wäre es geht teilweise gar nicht mehr das bsp. die Frau zu Hause bleibt und die will das auch nicht immer. Finanzielle Notwendigkeit ist auch so ein Punkt. Dann diese Illusion ist absurd. Die Wirklichkeit ist vielfältiger. Es gibt Alleinerziehende, Patchwork-Familien, berufstätige Mütter oder gleichgeschlechtliche Paare. Auch diese Lebenskonzepte haben ihren Platz. Was will die AFD also da machen ? Es zeigt die AFD hat eine andere Realität im Kopf.
Dazu der Eingriff in die Pressefreiheit nach meiner Meinung. Ich brauche keine Gehirnwäsche.


Noch so ein Sahnestück

Frauenquoten, Gleichstellungsbeauftragte und staatliche Propaganda für sexuelle Minderheiten lehnt die AfD rigoros ab.” (Wahlprogramm BaWü,S.6). Zudem befürwortet die AfD eine Volkabstimmung zum Verbot von Abtreibungen, denn: “Die deutsche Politik hat eine Eigenverantwortung, das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen Nation sicherzustellen”, so Frauke Petry im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

http://www.noz.de/deutschland-welt/poli ... abtreibung

Schädliche, teure, steuerfinanzierte Gesellschaftsexperimente, die der Abschaffung der natürlichen Geschlechterordnung dienen […] sind sofort zu beenden”, so Thüringens AfD-Sprecher Björn Höcke gegenüber der Thüringischen Landeszeitung

http://www.tlz.de/web/zgt/suche/detail/ ... 1702194881
Im Grundgesetz ist eigentlich verankert, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Frauenquoten und Gleichstellungsbeauftragte sollen sicherstellen, dass Frauen nicht benachteiligt werden. Davon hält die AfD nichts wenn Ich diese Zeilen oben lese. Dann die Position zur Abtreibung. Es geht völlig an der Realität vorbei den noch gilt das Gesetz. Die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper abschaffen lese Ich deutlich raus . Die AFD will auch aus Opfern wohl Täter machen. Opfer von Straftaten die bsp. schwanger wurden nach einer Vergewaltigung würden massiv benachteiligt. Auch Frauen die einfach nicht weiter wissen, aus einer Lage raus. Der derzeitige Paragraph 218 (StGB) stellt sicher, dass Frauen in Deutschland vor einer Entscheidung für oder gegen das Kind eine Beratung besuchen. Sie bekommen alle Hilfe für ein Leben mit Kind zugesprochen. Bis in die 1970er sind Frauen an unprofessionellen, illegalen Abtreibungen gestorben. Die verschärfte Regel im Sinne der AfD würde Frauen in solcher Not kriminalisieren, anstatt sie bei ungewollter Schwangerschaft zu unterstützen, eine sorgfältige und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Basierend auf der Lebenslage der Frau, nicht der Meinung der AFD.
Die AfD will Frauen wohl auf auf ihre Rolle als Mutter reduzieren und ihr Leben bei illegalen Abtreibungen aufs Spiel setzen. Den das würde es auch bedeuten.


Bei Mindestelohn und Steuern wäre die AFD auch eine miese Nummer.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von nichtkorrekt »

Cobra9 hat geschrieben:(17 May 2016, 09:42)

Treffend geschrieben. Dazu sollten die Leute auch mal erkennen das die AFD keine Arbeiterpartei oder der kleinen Leute ist. Mindestlohn, Frauenrechte, Bildung und ALG2 nur als Beispiele. Ich tippe meine Sätzlein mal

Niemand behauptet die AfD sei eine Arbeiterpartei, aber das sind die Altparteien auch nicht.


Erkennbar das die AFD damit die konservativen Wahlgruppen anspricht. Man will ein Idealbild erzeugen das mit der Realität nicht stimmig sein kann.
Ein Punkt wäre es geht teilweise gar nicht mehr das bsp. die Frau zu Hause bleibt und die will das auch nicht immer. Finanzielle Notwendigkeit ist auch so ein Punkt. Dann diese Illusion ist absurd. Die Wirklichkeit ist vielfältiger. Es gibt Alleinerziehende, Patchwork-Familien, berufstätige Mütter oder gleichgeschlechtliche Paare. Auch diese Lebenskonzepte haben ihren Platz. Was will die AFD also da machen ? Es zeigt die AFD hat eine andere Realität im Kopf.
Dazu der Eingriff in die Pressefreiheit nach meiner Meinung. Ich brauche keine Gehirnwäsche.

Noch so ein Sahnestück

Politik sollte das Gute fördern, nicht das Schlechte, alternative Lebensansätze kann man tolerieren, muss sie aber nicht von Staats wegen fördern, z.B. Homosexualität.

Im Grundgesetz ist eigentlich verankert, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Frauenquoten und Gleichstellungsbeauftragte sollen sicherstellen, dass Frauen nicht benachteiligt werden. Davon hält die AfD nichts wenn Ich diese Zeilen oben lese. Dann die Position zur Abtreibung. Es geht völlig an der Realität vorbei den noch gilt das Gesetz. Die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper abschaffen lese Ich deutlich raus . Die AFD will auch aus Opfern wohl Täter machen. Opfer von Straftaten die bsp. schwanger wurden nach einer Vergewaltigung würden massiv benachteiligt. Auch Frauen die einfach nicht weiter wissen, aus einer Lage raus. Der derzeitige Paragraph 218 (StGB) stellt sicher, dass Frauen in Deutschland vor einer Entscheidung für oder gegen das Kind eine Beratung besuchen. Sie bekommen alle Hilfe für ein Leben mit Kind zugesprochen. Bis in die 1970er sind Frauen an unprofessionellen, illegalen Abtreibungen gestorben. Die verschärfte Regel im Sinne der AfD würde Frauen in solcher Not kriminalisieren, anstatt sie bei ungewollter Schwangerschaft zu unterstützen, eine sorgfältige und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Basierend auf der Lebenslage der Frau, nicht der Meinung der AFD.
Die AfD will Frauen wohl auf auf ihre Rolle als Mutter reduzieren und ihr Leben bei illegalen Abtreibungen aufs Spiel setzen. Den das würde es auch bedeuten.

Gleichberechtigung heißt nicht Gleichmacherei, Abtreibung kann man durchaus kritisch sehen.

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Wie bei so vielem im Leben gäbe es Gewinner und Verlierer.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

nichtkorrekt hat geschrieben:(17 May 2016, 09:50)

Wie bei so vielem im Leben gäbe es Gewinner und Verlierer.

Oh schön ausgedrückt. Es gäbe nur Verlierer erstmal und Gewinner wären die mit Geld. Schau Dir mal die AFD Steuerpläne an
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von nichtkorrekt »

Cobra9 hat geschrieben:(17 May 2016, 10:02)

Oh schön ausgedrückt. Es gäbe nur Verlierer erstmal und Gewinner wären die mit Geld. Schau Dir mal die AFD Steuerpläne an
Es gibt auch genug wohlhabende Leute, grade in Ba-Wü z.B., denkst du nur Arme wählen AfD? Ich denke gerade im konservativen Lager gibt es viele Wohlhabende, was ist konservativer als Sparen?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Cobra9 hat geschrieben:(17 May 2016, 09:42)

Treffend geschrieben. Dazu sollten die Leute auch mal erkennen das die AFD keine Arbeiterpartei oder der kleinen Leute ist. Mindestlohn, Frauenrechte, Bildung und ALG2 nur als Beispiele. Ich tippe meine Sätzlein mal




Erkennbar das die AFD damit die konservativen Wahlgruppen anspricht. Man will ein Idealbild erzeugen das mit der Realität nicht stimmig sein kann.
Ein Punkt wäre es geht teilweise gar nicht mehr das bsp. die Frau zu Hause bleibt und die will das auch nicht immer. Finanzielle Notwendigkeit ist auch so ein Punkt. Dann diese Illusion ist absurd. Die Wirklichkeit ist vielfältiger. Es gibt Alleinerziehende, Patchwork-Familien, berufstätige Mütter oder gleichgeschlechtliche Paare. Auch diese Lebenskonzepte haben ihren Platz. Was will die AFD also da machen ? Es zeigt die AFD hat eine andere Realität im Kopf.
Dazu der Eingriff in die Pressefreiheit nach meiner Meinung. Ich brauche keine Gehirnwäsche.


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Im Grundgesetz ist eigentlich verankert, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Frauenquoten und Gleichstellungsbeauftragte sollen sicherstellen, dass Frauen nicht benachteiligt werden. Davon hält die AfD nichts wenn Ich diese Zeilen oben lese. Dann die Position zur Abtreibung. Es geht völlig an der Realität vorbei den noch gilt das Gesetz. Die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper abschaffen lese Ich deutlich raus . Die AFD will auch aus Opfern wohl Täter machen. Opfer von Straftaten die bsp. schwanger wurden nach einer Vergewaltigung würden massiv benachteiligt. Auch Frauen die einfach nicht weiter wissen, aus einer Lage raus. Der derzeitige Paragraph 218 (StGB) stellt sicher, dass Frauen in Deutschland vor einer Entscheidung für oder gegen das Kind eine Beratung besuchen. Sie bekommen alle Hilfe für ein Leben mit Kind zugesprochen. Bis in die 1970er sind Frauen an unprofessionellen, illegalen Abtreibungen gestorben. Die verschärfte Regel im Sinne der AfD würde Frauen in solcher Not kriminalisieren, anstatt sie bei ungewollter Schwangerschaft zu unterstützen, eine sorgfältige und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Basierend auf der Lebenslage der Frau, nicht der Meinung der AFD.
Die AfD will Frauen wohl auf auf ihre Rolle als Mutter reduzieren und ihr Leben bei illegalen Abtreibungen aufs Spiel setzen. Den das würde es auch bedeuten.


Bei Mindestelohn und Steuern wäre die AFD auch eine miese Nummer.
Korrekt, wenn Du die AfD wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich und politisch beleuchtest, ist sie ein Rohrkrepierer.

Wie die Einstellung der AfD zum GG ist, lässt sich an "„Die Religionsfreiheit ist kein „Supergrundrecht“, das sämtliche Aspekte des Islam unter den Schutz der Verfassung stellt. Sie gewährt nicht das Recht, eine politische Agenda durchzusetzen und schützt auch nicht ohne weiteres alle weltlichen Aktivitäten von Religionsgemeinschaften. ff"

Bildungsdefizite weist die AD in Punkto Stammzellenforschung auf, die sie mit Leichenhandel gleichsetzt.
Kunst und Kultur sollen einer AfD Zensur unterliegen, indem klassische Stücke in das Korsett der Identifikation mit "unserem" Land gezwängt werden sollen.
Der Datenschutz soll bis zur Unkenntlichkeit AfD verstümmelt werden.
Die AfD Bildung soll mittels Disziplin starke Männer mit gefestigter Nationalidentität produzieren.

etc, etc.

Als ich das las, dachte ich ich wäre im Iran gelandet.

Wie ein AfD deformiertes GG, nicht nur in Punkto Religionsfreiheit, aussehen würde, kann ich mir mit erschreckender Deutlichkeit vorstellen.

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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(17 May 2016, 15:55)

Es ist letzlich die gleiche Art Wohlwollen und Support, wie sie der Westen für die ukrainische Maidanbewegung und die daraus hervorgegangene Kiewer Kamarilla zeigt.
Man supportet eine politische Kraft, weil man sich im Fall eines Sieges gute Geschäfte und eine fruchtbare Zusammenarbeit ausrechnet.
Mehr ist es nicht.
So gezielt wie Putin noch vor kurzer Zeit verbal die NPD bediente und heute nicht nur verbal AfD und FN bedient, müsste er sich mit den angeblichen "Regierungsnazis" in der Ukraine bestens verstehen und die Zusammenarbeit im Hinblick auf gute Geschäfte und fruchtbare Zusammenarbeit fördern.

Dass Putin an einer eventuellen zukünftigen politischen "fruchtbaren" Zusammenarbeit im Zuge der Förderung der Russenmafia in der EU interessiert ist, kann ich mir gut vorstellen. Es ist allerdings erstaunlich, wie viel Putin im Parteiprogramm der AfD zu finden ist.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(17 May 2016, 19:41)

Man kann auch A-400M nehmen:
A long long time ago beschloß die Bundeswehr, dass sie ein neues Transportflugzeug braucht.
Zur Wahl stand die Neuentwicklung von Airbus oder eine Weiterentwicklung der ukrainischen Antonow AN-70 aus Kiew
Wegen nachvollziehbarer Bedenken wegen der Mafia entschied man sich gegen die Ukraine
Seitdem zieht Airbus Jahr für Jahr dem Staat das Geld aus der Tasche, ohne zi liefern. Wie bei einer sizilianischen Brückenplanung oder wie bei einem gewissen Großflughafen. Keine Mafia? Ick lach mir tot...

Die politischen Entscheidungsträger in Deutschland sind nichts anderes als skrupellose Gewohnheitsverbrecher. Nur dass sie (noch) nicht ihre Killer auf die Leute hetzen, sondern die Finanzbeamten und dann das so eingenommene Geld abmelken - über 50% des Volkseinkommens!
Seit aber die AfD Flagge zeigt, wird sie mafiamäßig bedroht,und es grenzt an ein Wunder, dass es noch keine Toten gab.
Das hätte die AfD bestimmt anders entschieden. Oder doch nicht? Wahrscheinlich hätte sie nicht anders entschieden, wenn man den Punkt Wirtschaft und die nationale Betonung in ihrem Programm liest.

Mich wundert auch, dass Herr Drexler noch lebt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

JJazzGold hat geschrieben:(18 May 2016, 10:24)

Welche Partei außer der AfD hat in Deutschland seit 1945 pauschal eine religiöse Ausrichtung negativ besetzt in ihrem Parteiprogramm aufgeführt?

Na ja das ist ein Punkt wo Ich der AFD sogar nicht 100% quer laufe. Was mich schon stört ist das nun Muezzine auch in Deutschland zum Gebet rufen. Allerdings ist das auch wirklich der einzige Punkt. Mindestlohn.

Die Parteichefin Frauke Petry lehnt den gesetzlichen Mindestlohn rigoros ab. In einer Pressemitteilung zum Mindestlohn lästerte sie über die „neosozialistischen Ideologen der SPD und ihre Sozialromantik.

http://www.tlz.de/startseite/detail/-/s ... 1379003613
https://www.alternativefuer.de/2015/04/ ... ktpolitik/

Daran merke Ich schon mal es ist nicht durchdacht und die AFD war noch nie die Partei des kleinen Mannes. Will Sie doch aber so gerne sein. Die AfD Sachsen-Anhalt will für Einwanderer (ein denkbar dehnbarer Begriff) die HartzIV beziehen Bürgerarbeit „ähnlich den sog. 1-€-Jobs“ verpflichtend machen. Baden-Württemberg soll nach Willen der AfD ein Pilotprojekt „Bürgerarbeit statt HartzIV“ für alle Langzeitarbeitslosen starten. Das Problem: So ein Projekt gab es schon einmal zwischen 2010 und 2014 als Ursula von der Leyen noch Arbeitsministerin war. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur ein Bruchteil landete nach der Maßnahme in sozialversicherungspflichtigen Jobs. Öffentlich ließ sich das Projekt gut verkaufen. Finanziell war es ein einziges Desaster. Und gerade gering qualifizierte Langzeitarbeitslose fielen durchs Raster und wurden oft gar nicht erst vermittelt.

Der DGB dazu:


„Für die Wohlfahrtsverbände rechnet sich „Bürgerarbeit“ dann, wenn es sich um einigermaßen qualifizierte und vor allem motivierte Arbeitskräfte handelt. „Bürgerarbeit hört sich zunächst freundlich an, es klingt nach freiwilligem Engagement, „Bürger tun etwas für andere Bürger“. Doch der Übergang zur „Arbeitspflicht“ ist fließend, je nach Ausgestaltung und gesetzlichen Rahmenbedingungen.“
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... arbeit.pdf

Zum Thema Steuern ist die AFD auch super für den kleinen Mann. Ach auch nicht...verdammt. Steuern rauf oder runter? Hier ruft die AfD zu einem radikalen Kahlschlag auf – zu Gunsten hoher Einkommen. „Unser Konzept ist angelehnt an die Ideen von Paul Kirchhof“, so Frauke Petry im Interview. Und auch im Programm der Bundes-AfD bezieht man sich auf ihn. Das Steuermodell von Paul Kirchhof sieht vor, die heutige progressive Besteuerung von Einkommen zugunsten einer „Flat Tax“ abzuschaffen. Alle Einkommen sollen pauschal mit ca.25 Prozent besteuert werden. Statt eines Spitzensteuersatzes von 45 Prozent würde bei einem Multimillionär dann der selbe Steuersatz angesetzt werden wie beim Durchschnitts-Arbeitnehmer. Es leuchtet ein, dass ein solches Steuermodell hohe Einkommen überproportional bevorzugt. Zum Gesamtkonzept passt es allemal: Die Erbschaftssteuer will die AfD übrigens ganz abschaffen – wovon auch wieder jene mit viel Besitz profitieren.

Das ist nicht die Partei für die Allgemeinheit
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mi 18. Mai 2016, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

pikant hat geschrieben:(18 May 2016, 11:16)

nee,
ich lese hier jeden Tag substantielle Argumente warum man AfD nicht waehlen kann und sollte.
Na ja Ich lese auch eher das Polemik und Stichelei bei eingen Herren vor den Argumenten steht. Dabei wäre es mal nett die Kernpunkte anzusprechen. Dazu liest man dann aber selten was. ALG2, Mindestlohn, Wirtschaftspolitik usw. usw. wären mal eine Diskussion wert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Cobra9 hat geschrieben:(18 May 2016, 11:20)

Na ja Ich lese auch eher das Polemik und Stichelei bei eingen Herren vor den Argumenten steht. Dabei wäre es mal nett die Kernpunkte anzusprechen. Dazu liest man dann aber selten was. ALG2, Mindestlohn, Wirtschaftspolitik usw. usw. wären mal eine Diskussion wert.
Ja, in der Tat, da gäbe es viel zu diskutieren.

Ein kritischer Punkt in der AfD ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Gestartet ist man hier als wirtschaftsliberale Partei; allerdings ist es fraglich, ob der Kurs so beibehalten werden kann. Möglicherweise bestehen Widersprüche zwischen der Partei und ihrer sich verschiebenden Wählerbasis. Von anderen Parteien, die als rechtspopulistisch bezeichnet werden, sind manche ebenfalls wirtschaftsliberal (z.B. UKIP), während andere in dieser Hinsicht viel weiter links stehen (FPÖ).

Das Verhältnis zu den USA und Russland ist ein anderer kritischer Punkt. Klassische Liberalkonservative, auf die die Partei ja unter anderem zielt, dürften Russland gegenüber eher skeptisch eingestellt sein, während die transatlantische Partnerschaft und die westliche Wertegemeinschaft überwiegend positiv beurteilt wird. So ganz ist noch nicht klar, wohin hier die Reise gehen soll.

Es gäbe also viel zu diskutieren, wenn man mal von der Polemik wegkommt. Allerdings scheint mir das primäre Ziel vieler Leute hier doch zu sein, die AfD negativ darzustellen, und nicht, über sie im gegenseitigen Austausch halbwegs objektiv zu diskutieren.
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Cobra9
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

Julian hat geschrieben:(18 May 2016, 11:42)

Ja, in der Tat, da gäbe es viel zu diskutieren.

Ein kritischer Punkt in der AfD ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Gestartet ist man hier als wirtschaftsliberale Partei; allerdings ist es fraglich, ob der Kurs so beibehalten werden kann. Möglicherweise bestehen Widersprüche zwischen der Partei und ihrer sich verschiebenden Wählerbasis. Von anderen Parteien, die als rechtspopulistisch bezeichnet werden, sind manche ebenfalls wirtschaftsliberal (z.B. UKIP), während andere in dieser Hinsicht viel weiter links stehen (FPÖ).

Das Verhältnis zu den USA und Russland ist ein anderer kritischer Punkt. Klassische Liberalkonservative, auf die die Partei ja unter anderem zielt, dürften Russland gegenüber eher skeptisch eingestellt sein, während die transatlantische Partnerschaft und die westliche Wertegemeinschaft überwiegend positiv beurteilt wird. So ganz ist noch nicht klar, wohin hier die Reise gehen soll.

Es gäbe also viel zu diskutieren, wenn man mal von der Polemik wegkommt. Allerdings scheint mir das primäre Ziel vieler Leute hier doch zu sein, die AfD negativ darzustellen, und nicht, über sie im gegenseitigen Austausch halbwegs objektiv zu diskutieren.
Jederzeit gerne. Die Sozialpolitik der AFD ist mir nämlich offen gesagt sehr nebulös. Ein Punkt wäre ALG2 bzw. das was die AFD vorhat. Soll ja wie Ich nachgelesen habe in eine Art aktivierende Grundsicherung übergehen. Wer staatliche Leistungen erhält und nebenbei einen Nebenjob ausübt, soll mit wachsendem Einkommen auch Steuern bezahlen. Ich finde nur nix ab welcher Höhe, was ist mit Krankenversicherung, Miete usw. usw.

Sehr kritisch sehe Ich die Idee das man die Bundesagentur für Arbeit abschaffen will und die Aufgaben werden auf kommunale Jobcenter übertragen. Das ist ein großer Fehler. Ich denke das wird Probleme geben das es kracht, vor allem da die AFD diese Punkte nicht ausgearbeitet hat. Abschaffen und dann genau wie weiter mit den JC ?

Was ich der AFD empfehlen würde wäre eine Art Kodex für Aktive. Damit sowas wie von Storch oder Höcke seltener vorkommt#

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 07142.html
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Cobra9 hat geschrieben:(18 May 2016, 11:06)

Na ja das ist ein Punkt wo Ich der AFD sogar nicht 100% quer laufe. Was mich schon stört ist das nun Muezzine auch in Deutschland zum Gebet rufen. Allerdings ist das auch wirklich der einzige Punkt. Mindestlohn.

Das ist aber doch auch nur ein Aspekt. Die AfD schreibt in ihrem Parteiprogramm "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Findest Du eine solche pauschal negativ besetzte Aussage bezüglich einer Religion in einem anderen Parteiprogramm?

Die Parteichefin Frauke Petry lehnt den gesetzlichen Mindestlohn rigoros ab. In einer Pressemitteilung zum Mindestlohn lästerte sie über die „neosozialistischen Ideologen der SPD und ihre Sozialromantik.

http://www.tlz.de/startseite/detail/-/s ... 1379003613
https://www.alternativefuer.de/2015/04/ ... ktpolitik/

Daran merke Ich schon mal es ist nicht durchdacht und die AFD war noch nie die Partei des kleinen Mannes. Will Sie doch aber so gerne sein. Die AfD Sachsen-Anhalt will für Einwanderer (ein denkbar dehnbarer Begriff) die HartzIV beziehen Bürgerarbeit „ähnlich den sog. 1-€-Jobs“ verpflichtend machen. Baden-Württemberg soll nach Willen der AfD ein Pilotprojekt „Bürgerarbeit statt HartzIV“ für alle Langzeitarbeitslosen starten. Das Problem: So ein Projekt gab es schon einmal zwischen 2010 und 2014 als Ursula von der Leyen noch Arbeitsministerin war. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur ein Bruchteil landete nach der Maßnahme in sozialversicherungspflichtigen Jobs. Öffentlich ließ sich das Projekt gut verkaufen. Finanziell war es ein einziges Desaster. Und gerade gering qualifizierte Langzeitarbeitslose fielen durchs Raster und wurden oft gar nicht erst vermittelt.

Der DGB dazu:


Zum Thema Steuern ist die AFD auch super für den kleinen Mann. Ach auch nicht...verdammt. Steuern rauf oder runter? Hier ruft die AfD zu einem radikalen Kahlschlag auf – zu Gunsten hoher Einkommen. „Unser Konzept ist angelehnt an die Ideen von Paul Kirchhof“, so Frauke Petry im Interview. Und auch im Programm der Bundes-AfD bezieht man sich auf ihn. Das Steuermodell von Paul Kirchhof sieht vor, die heutige progressive Besteuerung von Einkommen zugunsten einer „Flat Tax“ abzuschaffen. Alle Einkommen sollen pauschal mit ca.25 Prozent besteuert werden. Statt eines Spitzensteuersatzes von 45 Prozent würde bei einem Multimillionär dann der selbe Steuersatz angesetzt werden wie beim Durchschnitts-Arbeitnehmer. Es leuchtet ein, dass ein solches Steuermodell hohe Einkommen überproportional bevorzugt. Zum Gesamtkonzept passt es allemal: Die Erbschaftssteuer will die AfD übrigens ganz abschaffen – wovon auch wieder jene mit viel Besitz profitieren.

Das ist nicht die Partei für die Allgemeinheit
Die AfD kann auch nur "angelehnt" schreiben, weil Kirchhof nach einem steuerfreien Betrag ein Stufenmodell, das sich bis zu maximal 25% steigerte, entwarf. Bei der AfD werde ich das Gefühl nicht los, dass sie mangels eigener Kreativität wahllos klauen gehen, das ganze unüberdacht mischen, reduzieren, oder erweitern und dann AfD draufpappen.
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Cobra9
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

CaptainJack hat geschrieben:(19 May 2016, 11:30)

Und was hatte/hat denn die CDU und die SPD, also die Regierung, anzubieten? ..... und die Grünen und die Linken? Ganz ehrlich, wenn ich solche Sprüche lese, wird es mir ganz blümerant! :rolleyes:

Mir wird bei dummen Verdrehungen von Inhalten auch immer so schummerig. Kommen wir zum Kern. Die Existenz von Fachleuten in einer Partei bedingt kaum die Änderungen von Strukturen, wie im Beschaffungswesen der Bundeswehr sowie VM, als Folge. Gennante und bekannte Parteien ( CDU/CSU, SPD und auch Grüne ) haben diverse Fachleute in ihren Reihen seit Jahren und stellten schon Regierungen. Es gab keine Änderungen positiver Natur nur weil man Fachleute hat in einer Partei. Den IST Zustand kennen wir im Beschaffungswesen usw. ja ausreichend. Meine Frage war ganz klar


---> welches Konzept hat die AFD dazu mit welchen aktuellen Personen und wie sieht die Belastbarkeit dieses Konzept auch in Zahlen aus


Weil Ich finde in den AFD Programmen nichts was darauf schliessen lässt das


A---> Fachpersonal die Ämter übernehmen würde

B---> Die Finanzierung irgendwie erwähnt würde

C---> Aussagen wie man es den besser machen würde und die Machbarkeit dahinter


Weisste im Grundsatzprogramm lese Ich auch nur (Punkt 4.3)
Sie müssen in vollem Umfang wieder in die Lage versetzt werden,
ihre Aufgaben wirkungsvoll und nachhaltig zu erfüllen

https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf
Das sind ja mal genaue Angaben und unterscheiden sich ja so von den anderen Parteien. Viele Worte, nichts konkretes. Den Käse schreibt sogar ähnlich die Linke. Aber das WIE man es besser hinkriegen will....schweigen im Walde. Dabei hat die AFD doch so hochtwertiges Personal :)




Das ist genauso wie beim Umbau von ALG2. Klar man baut es um zu X, aber das WIE steht im Raum luftleer in Sachen, ab wann werden Einnahmen abgabepflichtig usw.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Do 19. Mai 2016, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kibuka »

Die CDU übernimmt Programmpunkte der AfD. Mehr Polizei, weniger Steuern.
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Re: AfD: Programm und Inhalte

Beitrag von Brainiac »

Im AfD-Programm, verlinkt im Eröffnungsbeitrag, steht folgendes:
Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad. Seit über 18 Jahren gibt es jedoch im Widerspruch zu den IPCC‐Prognosen keinen Anstieg, obwohl in diesem Zeitraum die CO2‐Emission stärker denn je gestiegen ist.
Damit wird dann die allgemeine "Klimaskepsis" der AfD und u.a. auch der Ausstieg aus der Energiewende mit begründet.

Kann mir mal jemand erklären, wie man angesichts der nachstehend dargestellten Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur - die einen klaren Anstieg, auch in den letzten Jahren, erkennen lässt - zu der Aussage kommen kann, es hätte seit über 18 Jahren keine Erhöhung gegeben. Hat man vielleicht nur mit dem letzten grösseren Peak verglichen? :?:

https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/F ... lv3=101038
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »

Kibuka hat geschrieben:(20 May 2016, 09:00)

Die CDU übernimmt Programmpunkte der AfD. Mehr Polizei, weniger Steuern.
Damit wirbt die CDU in BW schon einige Jahre vor der AFD. Bedient sich die AFD also woanders :)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ein Terraner »

Cobra9 hat geschrieben:(22 May 2016, 22:16)

Damit wirbt die CDU in BW schon einige Jahre vor der AFD. Bedient sich die AFD also woanders :)
Weniger bezahlen mehr bekommen bleibt trotzdem Unsinn der nicht funktionieren kann.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Kibuka hat geschrieben:(20 May 2016, 09:00)

Die CDU übernimmt Programmpunkte der AfD. Mehr Polizei, weniger Steuern.
Egal ob CDO oder AfD, sie werden erklären müssen, wenn mehr innere Sicherheit auch mehr Ausgaben mit sich bringt, die Bundeswehr mehr Soldaten haben soll und man gleichzeitig Steuern senken will, wo man dies dann einsparen will.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Cat with a whip hat geschrieben:(14 May 2016, 22:14)

Mal ne andere Frage an die Fachleute, was will denn die AfD mit dem deutschen Atommüll machen? Hat die da ne Alternative?
Zu nicht giftig und strahlend erklären, genauso wie mit den Treibhausgasen!
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Cat with a whip
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

Cobra9 hat geschrieben:(19 May 2016, 11:41) Den Käse schreibt sogar ähnlich die Linke.
Bei solchen Behauptungen wollte ich schonmal genauer hinsehen und finde dass die Parteien sogar überwiegend diametrale Ziele haben. Das was Sie als Käse bei der AfD finden steht so überhaupt nicht bei der Linke.

Linke:
Frieden in Solidarität statt Kriege

Für DIE LINKE ist Krieg kein Mittel der Politik. Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat. Unabhängig von einer Entscheidung über den Verbleib Deutschlands in der NATO wird DIE LINKE in jeder politischen Konstellation dafür eintreten, dass Deutschland aus den militärischen Strukturen des Militärbündnisses austritt und die Bundeswehr dem Oberkommando der NATO entzogen wird. Wir fordern das sofortige Ende aller Kampfeinsätze der Bundeswehr. Dazu gehören auch deutsche Beteiligungen an UN-mandatierten Militäreinsätzen nach Kapitel VII der UN-Charta, zumal der Sicherheitsrat noch nie chartagemäß Beschlüsse gegen Aggressoren wie die NATO beim Jugoslawienkrieg oder die USA beim Irakkrieg gefasst hat. Um Akzeptanz für die Militarisierung der Außenpolitik zu erlangen, ist zunehmend von "zivilmilitärischer Kooperation" und von Konzepten zur "vernetzten Sicherheit" die Rede. DIE LINKE lehnt eine Verknüpfung von militärischen und zivilen Maßnahmen ab. Sie will nicht, dass zivile Hilfe für militärische Zwecke instrumentalisiert wird. Sie will, dass ein Rüstungsexportverbot im Grundgesetz verankert wird.
Reform und Stärkung der Vereinten Nationen

Die LINKE erachtet als internationalistische Partei das Völkerrecht und die Vereinten Nationen als wichtigste Institution für die friedliche Verständigung zwischen den Staaten und Gesellschaften der Erde. Den globalen Herausforderungen kann die Menschheit nur friedlich, im Dialog und multilateral auf der Basis eines sich konsensual fortentwickelnden rechtlichen Rahmens begegnen. Die Vereinten Nationen müssen auf die Basis ihrer eigenen Charta zurückgebracht werden. Probleme und Herausforderungen wie Armut, Klimawandel, Massenkrankheiten, Kriege, Ernährung, Wasserversorgung, Energiesicherheit, regulierter Globalisierung oder gerechte Handelsstrukturen sind Themen für alle, und sie können nur im globalen Miteinander behandelt und einer Lösung näher gebracht werden. Die zentrale Aufgabe der Vereinten Nationen bleibt die Sicherung des Weltfriedens, das heißt die Prävention, Streitbeilegung und nachhaltige zivile Konfliktlösung auf der Basis des Völkerrechts. Hierzu dienen insbesondere die Grundsätze des Gewaltverzichts und der gleichen Sicherheit, ferner die Regelungen zur friedlichen Konfliktbeilegung in Übereinstimmung mit Geist und Buchstaben der Charta. Dafür bedarf es der überfälligen Reform, was größere Rechte der UN, größere ökonomische Rechte, größere Effektivität der UNO-Organisationen und eine bessere Legitimation des UN-Sicherheitsrates einschließt. Insbesondere fehlt eine stärkere Repräsentanz afrikanischer und lateinamerikanischer Staaten. Notwendig ist auch die Verankerung größerer Rechte der größer gewordenen Generalversammlung. Aber auch Regionalorganisationen wie die OSZE können spezifische Beiträge zur Verwirklichung der Charta-Ziele leisten.
Programm der Partei DIE LINKE
Abrüstung und strukturelle Nichtangriffsfähigkeit

Statt Aufrüstung, militärischer Auslandseinsätze und EU-NATO-Partnerschaft, also einer Kriegslogik, ist die Umkehr zu einer friedlichen Außen- und Sicherheitspolitik notwendig, die sich strikt an das in der UN-Charta fixierte Gewaltverbot in den internationalen Beziehungen hält. DIE LINKE setzt daher auf Abrüstung und Rüstungskontrolle, fordert ein striktes Verbot von Rüstungsexporten und den Umbau der Streitkräfte auf der Basis strikter Defensivpotenziale. Die EU und Deutschland müssen auf alle Atomwaffenoptionen verzichten, alle in Deutschland stationierten Atomwaffen müssen abgezogen und vollständig vernichtet werden. Alle Massenvernichtungswaffen sind zu verbieten. Die Europäische Union sollte eine Vorreiterrolle bei der zivilen Konfliktprävention einnehmen und dafür die notwendigen Kapazitäten schaffen. Ein militärisch-ziviler Europäischer Auswärtiger Dienst, die Beteiligung an militärischen Einsätzen im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) sowie an EU-Battle Groups und EU-Interventionsstreitkräften sind daher abzulehnen. DIE LINKE steht gegen die Militarisierung der EU.

DIE LINKE lehnt den Umbau der Bundeswehr zu einer weltweit einzusetzenden Kriegsführungsarmee ab. DIE LINKE setzt sich für eine schrittweise Abrüstung der Bundeswehr ein, die kriegsführungsfähigsten Teile sollen zuerst abgerüstet werden. Die Abrüstung ist zu begleiten durch Konversionsprogramme für die Beschäftigten in der Rüstungsproduktion, für die Soldatinnen und Soldaten und für die Liegenschaften der Bundeswehr.

DIE LINKE verfolgt langfristig das Ziel eines Deutschlands, eines Europas ohne Armeen, einer Welt ohne Kriege. Das Grundgesetz verbietet die Vorbereitung von und Teilhabe an Angriffskriegen. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen - diesem Gebot muss wieder Geltung verschafft werden. Die Bundeswehr muss aus allen Auslandseinsätzen zurückgeholt werden, ihr Einsatz im Inneren jenseits notwendiger Katastrophenhilfe ist strikt zu untersagen, die Notstandsgesetze, die den Einsatz der Bundeswehr im Inneren vorsehen und ermöglichen, sind aufzuheben. Statt der Armee im Einsatz will DIE LINKE humanitäre Hilfe. Die Milliarden, die bisher für Kriege ausgegeben werden, wollen wir für Hilfe bei der Bewältigung internationaler Krisen und Katastrophen einsetzen. Ein wirksamer Katastrophenschutz benötigt ausgebildete Helferinnen und Helfer: kein Militär, sondern Ärztinnen und Ärzte, Technikerinnen und Techniker oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Wir schlagen daher die Einrichtung eines zivilen Hilfskorps vor - das Willy-Brandt-Korps für internationale Katastrophenhilfe. Es ist die friedliche Alternative zur Armee im Einsatz.

DIE LINKE fordert die Beendigung der Beteiligung von Bundes- und Länderpolizei an internationalen Polizeieinsätzen, die zur Unterstützung von Kriegen und autoritären Regimen dienen. Auch Militärberatungsmissionen müssen beendet werden. DIE LINKE fordert die Etablierung eines zivilen Katastrophenschutzes mit eigenen zivilen Kapazitäten unter dem Dach der UNO. Deutschland soll sich auf internationaler Ebene für eine UN-geführte Katastrophenhilfe einsetzen. In diese soll das Willy-Brandt-Korps langfristig integriert werden.

Alle ausländischen Militärbasen in Deutschland müssen geschlossen werden. Es darf nicht sein, dass die Infrastruktur in der Bundesrepublik dazu genutzt wird, um völkerrechtswidrige Kriege und menschenrechtswidrige Maßnahmen wie die Verschleppung von Gefangenen zu ermöglichen.
https://www.die-linke.de/partei/dokumen ... aehigkeit/
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mo 23. Mai 2016, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cobra9 »


Deshalb schrieb Ich auch Käse. Bischen weltfremd zu fordern alles soll friedlich sein. Es ist nirgends ein Konzept da
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

Cobra9 hat geschrieben:(23 May 2016, 12:09)

Deshalb schrieb Ich auch Käse. Bischen weltfremd zu fordern alles soll friedlich sein. Es ist nirgends ein Konzept da
Sie sind ganz schnell im posten aber dass sie ihre eigenen vorsätzlichen Lügen hier mal bekennen, Fehlanzeige.
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