BlueMonday hat geschrieben:(27 Mar 2016, 13:48)
Die Wirtschaft ist Basis einer Gesellschaft. Was die Bevölkerunsgschicht der Rentner konsumieren kann, hängt wesentlich davon ab, was eine Wirtschaft überhaupt an Ausstoß hervorzubringen vermag. Was also an produktiver Struktur (Kapitalgüter/Produktionsmittel/Knowhow/Ausbildungsniveau/Fertigkeit&Fähigkeit/Infrastruktur usw usf.) vorhanden ist, inwieweit in diese Struktur in der Vergangenheit von eben jenen jetzigen Rentern tatsächlich investiert wurde, inwieweit ihnen dafür überhaupt die Möglichkeit gelassen wurde. Inwieweit es dann noch arbeitsfähige und willige Menschen gibt, Menschen, die auch etwas unternehmen, schaffen und riskieren wollen, inwieweit es für jeden Leistungsfähigen dann noch überhaupt ausreichend Anreize gibt, seine Leistung zu erbringen, so dass es für alle reicht und auch genügend Raum bleibt für Investionen in die Zukunft der zukünftigen Rentner.
Konnte die Agenda diese Anreize schaffen? Nein! Der Umbau der Sozialpolitik ist gescheitert und entpuppt sich zunehmend für viele als Armutsfalle, in dieser Feststellung sind sich JuLis und Linke einig, gewissermaßen Armut per Gesetz. Ihre Antworten darauf sind darauf natürlich sehr unterschiedlich, die Linke fordert höhere Mindestlöhne und höhere ALG2- Bezüge und die JuLis ein Bürgergeld. Die Union hat längst das Dieter Althaus- Modell des solidarischen Bürgergelds ad acta gelegt und beschränkt sich auf ein Mindesteinkommen dessen Realisierung über die Aufstockung gewährt wird. Vom vergessenen Althaus- Modell abgesehen, alles alter Wein in neuen Schläuchen. Da wären auch noch die Piraten zu nennen, dessen heiliger Auftrag die Durchsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommen gewesen zu sein scheint, dessen Basis sich irgendwo zwischen den Argumentationen von Prof. Werner und Anhängern des Muschelgeldes bewegten und ihren Höhepunkt in Ponadar fand der die Forderung eines BGE über alles setzte.
Wenn wir mehrheitlich einsehen könnten, dass ein Umbau der Sozialpolitik in Deutschland unabdingbar ist, darf man dann auch wieder auf den Lord zurückkommen? Lassen die JuLis ein bedingungsloses Grundeinkommen als marktunabhängiges Existenzgeld zu, auf das alle Anspruch haben und das ein Minimum an Lebenschancen garantiert, wie Dahrendorf es forderte? Warum können die JuLis nur geringfügig ehemalige Piraten binden? Gruppen genuin liberaler Denkart gibt es viele, aber binden die JuLis diese, oder schränken sie die Liberalität ein? Wer die Sozialpolitik als Fundament eines Subsidiums begreift, welches größtmögliche Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und die Entfaltung der Fähigkeiten des Individuums anstreben sollte, der sollte Platz und Weite schaffen um neue Gestaltungsmöglichkeiten offen zu diskutieren. Ich habe das Gefühl, JuLis sind an der kurzen Leine??!! Ich kann mich auch täuschen, gut möglich das Lindner und viele Linke dichter beieinander sind als man für möglich hält.