Hilfe ...nur noch CDU...

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Der Neandertaler
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis Domestos.
Daß nun, wie Du schreibst, auch hierulande "ein rechter Rand entstanden" ist, ist wohl weniger die Folge, weil die CDU "mittlerweile grün, rot und gelb kompatibel" zu sein scheint, sondern dies ist wohl eher die Folge, weil mittlerweile alle Parteien versuchen, ihr Heil in der Mitte von Politik zu suchen - Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein rechter Rand innerhalb unserer Parteienlandschaft und unserer Gesellschaft brauchte nicht erst entstehen, ... er war schon immer latent vorhanden - marginal waren es schon immer etwa bis zu 10 Prozent der Bevölkerung, die, mehr oder weniger durchdrungenes, rechtes Gedankengut vertraten. Sie haben nur deshalb nicht rechte Parteien gewählt, sondern demokratisch gesinnte Parteien gewählt, um nicht aufzufallen ... weil Politiker, wie etwa Otto Shilly ("das Boot ist voll!"), versuchten, diese einzufangen.
Bestes Beispiel: CSU in Bayern!
  • ... oder Franz-Josef Strauß, der nie eine Partei rechts neben der CSU demokratisch entstehen sehen wollte.
Warum sollte "die SPD ... die LINKE heirate"n?
Elvis Domestos hat geschrieben:... eigentlich gehören die Parteien zusammen ...
... das leuchtet auch mir nicht ein ... nicht wirklich. Nur weil ein Teil der Linkspartei Teil der SPD war? (WASG)
Dann müßte dies ja ebenso für die GRÜNEN gelten - sie spalteten sich infolge der Friedensbewegung ... infolge der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung von der SPD ab.

Ich befürworte Koalitionen mit der Linkspartei bis zur Landesebene, aber nicht, weil ich die Linkspartei für gut ... für regierungsfähig halte, sondern, damit diese Leute sehen ... und verstehen (woran ich allerdings meine Zweifel habe ... daß sie es verstehen), daß ihre "sozialen" Visionen, etwa des vermehrten Geldausgebens und der Verstaatlichungen ganzer Wirtschaftszweige, nicht immer so einfach umzusetzen sind. Auf Landeseben ist die Linkspartei ja auch sehr pragmatisch.
  • (s.: Brandenburg - rot-rote Koalition seit 2009. Thüringen - eine rot-rot-grüne Koalition, unter Bodo Ramelow)
Aber auf Bundesebene ...? Ich-weiß-nicht?

Mit Verlaub:
  • Kritiker haben es immer etwas einfacher: sie sprechen Punkte an, die in ihrer Auswirkung teilweise verheerend sind - die Assoziation, die dessen vermutlich vorausgeht ... vorausgehen soll, geht dabei unter ... sie wird weniger beachtet.
    Elvis Domestos hat geschrieben:Und seien wir ehrlich, die Entstehung der sozialen Marktwirtschaft hatte stets den linken Wind mit sozialistischen Gedanken hinter sich her. Ich erinnere nur an die Flut von 1-€uro Jobbern zu Hochzeiten der Agenda, da fühlte man sich fast wie im Hartz4- Sozialismus.
    Erstens: zwischen beiden Ereignissen liegen etwa 40 Jahre. Die soziale Marktwirtschaft wurde von Ludwig Erhard (CDU) umgesetzt.
    Zweitens: die soziale Marktwirtschaft zieht keineswegs "sozialistische Gedanken hinter sich her." Sie geht zudem auf Alfred Müller-Armack zurück - mit geschichtlichen Hintergrund, insbesondere vertreten von Walter Eucken, Franz Böhm, Alexander Rüstow und Wilhelm Röpke:
    • dem Ordoliberalismus!
      • ... eine "wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft" - einem Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit einem sozialen Ausgleich.
    ... dies hat aber wohl weniger mit Verstaatlichung zu tun - schon gar nicht mit "Planwirtschaft" oder sonstige "zentrale Ausrichtungen".
Aus Gabriels Äußerung, wonach er "eine drastische Regulierung des Banken- und Finanzwesens einfordert" ("... Banken nicht zum zweiten Mal retten, ohne sie zurechtzustutzen"), kann ich keine Verstaatlichung herauslesen ... oder zumindest keine "sozialistische Rettungsfantasien" - er hat sie nur als ultima ratio angesehen ... und derart bezeichnet:
  • "Wir brauchen wesentlich robustere Formen der Regulierung. Die Devise muß lauten: Kein Cent vom Staat zur Rettung von Banken ohne tiefgreifende Veränderungen."
À propos - "(Parteien) entstehen gerade am laufendem Band":
  • Klar - sie zerlegen sich aber auch immer wieder. Beispiel: die PIRATEN - die "Schill-Partei" - etc.
    • ... oder sie bleiben mehr oder weniger Regional-Parteien: die "Freie Wähler" in Bayern
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 13:04)

Hallo Elvis Domestos.
Daß nun, wie Du schreibst, auch hierulande "ein rechter Rand entstanden" ist, ist wohl weniger die Folge, weil die CDU "mittlerweile grün, rot und gelb kompatibel" zu sein scheint, sondern dies ist wohl eher die Folge, weil mittlerweile alle Parteien versuchen, ihr Heil in der Mitte von Politik zu suchen - Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein rechter Rand innerhalb unserer Parteienlandschaft und unserer Gesellschaft brauchte nicht erst entstehen, ... er war schon immer latent vorhanden - marginal waren es schon immer etwa bis zu 10 Prozent der Bevölkerung, die, mehr oder weniger durchdrungenes, rechtes Gedankengut vertraten. Sie haben nur deshalb nicht rechte Parteien gewählt, sondern demokratisch gesinnte Parteien gewählt, um nicht aufzufallen ... weil Politiker, wie etwa Otto Shilly ("das Boot ist voll!"), versuchten, diese einzufangen.
Bestes Beispiel: CSU in Bayern!
  • ... oder Franz-Josef Strauß, der nie eine Partei rechts neben der CSU demokratisch entstehen sehen wollte.
Nun, die neue Rechte afd will ja nicht neuen Lebensraum im Osten schaffen oder antidemokratisch gegen unsere Rechtsordnung opponieren, nein, sie will strikt konservativ Werte erhalten und stemmt sich gegen das neue. Ja, sie ist national, aber nicht nationalistisch! Wäre sie antidemokratisch und völkisch, dann wären es die latenten 10 % der Bevölkerung die du meinst. Das völkische, ist in der Tat durch alle Schichten latent vorhanden und ebenfalls das Herrische. Heinsohn, Spengler oder eben Sarrazin sind längst keine Untergrundlektüre mehr, sondern voll Präsent in der Mitte! Die Grünen und >die Linke< mag davon ausgenommen sein, aber entfalten sich nicht bei den Grünen Blätter die am braunen Stamm gewachsen sind? Sie sind es doch ebenfalls die die Wissenschaft politisieren und es mittels dem verbalen >kollektivistische wir müssen< in die Gesellschaft posaunen. Auch das ist ein Nationalismus, wenn auch unbewusst. Insofern möchte ich auch von einer Radikalisierung der Mitte sprechen dürfen, deren Träger im wesentlichen die CDU ist.
Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 13:04)

Warum sollte "die SPD ... die LINKE heirate"n?... das leuchtet auch mir nicht ein ... nicht wirklich. Nur weil ein Teil der Linkspartei Teil der SPD war? (WASG)
Dann müßte dies ja ebenso für die GRÜNEN gelten - sie spalteten sich infolge der Friedensbewegung ... infolge der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung von der SPD ab.


Was für die CDU anscheinend kritiklos hingenommen wird, eben grün-gelb-rot- kompatibel zu sein und damit ein großes Spektrum der Meinungen aufzunehmen, sollte auch der SPD zustehen. Rot/rot = Rot, inkl. aller Differenzen. Nur so kann die SPD letztendlich ihren Statut als Volkspartei halten. Nicht Debatte und Konsens machen eine Volkspartei aus, sondern die furchtlose Debatte inkl. Dissens!

Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 13:04)

Mit Verlaub:
  • Kritiker haben es immer etwas einfacher: sie sprechen Punkte an, die in ihrer Auswirkung teilweise verheerend sind - die Assoziation, die dessen vermutlich vorausgeht ... vorausgehen soll, geht dabei unter ... sie wird weniger beachtet. Erstens: zwischen beiden Ereignissen liegen etwa 40 Jahre. Die soziale Marktwirtschaft wurde von Ludwig Erhard (CDU) umgesetzt.
    Zweitens: die soziale Marktwirtschaft zieht keineswegs "sozialistische Gedanken hinter sich her." Sie geht zudem auf Alfred Müller-Armack zurück - mit geschichtlichen Hintergrund, insbesondere vertreten von Walter Eucken, Franz Böhm, Alexander Rüstow und Wilhelm Röpke:
    • dem Ordoliberalismus!
      • ... eine "wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft" - einem Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit einem sozialen Ausgleich.
    ... dies hat aber wohl weniger mit Verstaatlichung zu tun - schon gar nicht mit "Planwirtschaft" oder sonstige "zentrale Ausrichtungen".
Aus Gabriels Äußerung, wonach er "eine drastische Regulierung des Banken- und Finanzwesens einfordert" ("... Banken nicht zum zweiten Mal retten, ohne sie zurechtzustutzen"), kann ich keine Verstaatlichung herauslesen ... oder zumindest keine "sozialistische Rettungsfantasien" - er hat sie nur als ultima ratio angesehen ... und derart bezeichnet:
  • "Wir brauchen wesentlich robustere Formen der Regulierung. Die Devise muß lauten: Kein Cent vom Staat zur Rettung von Banken ohne tiefgreifende Veränderungen."
À propos - "(Parteien) entstehen gerade am laufendem Band":
  • Klar - sie zerlegen sich aber auch immer wieder. Beispiel: die PIRATEN - die "Schill-Partei" - etc.
    • ... oder sie bleiben mehr oder weniger Regional-Parteien: die "Freie Wähler" in Bayern
Werfen wir einen Blick auf die HOMEPAGE der CDU, dort sieht man 2 Bargeldliebhaber, ein ehemaliges NSDAP- Mitglied, ein unter Verdacht stehender Stasiliebhaber und in Farbe Frau Teflon, diesmal ohne Handy! Adenauer und Erhard sehen wir auch und Jakob Kaiser natürlich nicht, denn dieser hatte sich gegen Adenauer nicht durchsetzen können.
Aber die Kurzepisode des Hartz4- Sozialismus, wo gerade Kirchen sich eingebunden hatten, zeigt doch deutlich auf, dass die Wurzeln der CDU viele Zweige hat, dabei nicht die Verstaatlichung, aber die Institutionalisierung.
http://www.kas.de/wf/de/71.9154/
HugoBettauer

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von HugoBettauer »

Die CDU wäre - zumindest im Osten auf Kommunal- und Landesebene - auch mit den Linken kompatibel, wenn die Linke sich nicht gerade affig gebährdet.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis.
Es ist immer leicht ... viel, viel leichter, sehr viel Zustimmung für etwas zu bekommen, wenn man lediglich erklärt, wogegen man ist - ohne zu erläutern, wofür man steht ... wie man es ändern will. Diese Menge an Zuspruch mit dem Gegenteil zu erwirtschaften - zu erläutern, wofür man steht, ist dagegen recht schwer - da scheiden sich dann die Geister. Insofern ist schon richtig, was Du in Bezug auf die AfD schreibst:
  • "... dann wären es die latenten 10 % der Bevölkerung die du meinst."
Ich wollte dies (10%) aber nicht nur auf die AfD bezogen wissen. Dies würde ja bedeuten, daß ich alle AfD-Anhänger letztlich in die Rechte Ecke stellen würde ... in die Rechte Ecke stellen wollte. Dies ist aber nicht meine Absicht. Ich kann ja auch nicht alle NPD-Wähler, die seinerzeit für deren Einzug in den Dresdner Landtag ... oder in vier der Berliner-Bezirksverordnetenversammlungen gesorgt haben, als "Rechte" verunglimpfen. Diese Partei hat sich seinerzeit hervorragend als Protest-Partei verkauft - gegen Hartz-IV. Danach hat sich diese Partei allerdings mehr durch Nichtstun ausgezeichnet, ebenso hat sich diese Fraktion eher selber dezimiert - durch Zerfleischung untereinander.
Elvis Domestos hat geschrieben:Heinsohn, Spengler oder eben Sarrazin sind längst keine Untergrundlektüre mehr, sondern voll Präsent in der Mitte!
Das ist ja das Schöne an der Demokratie ... an unserer demokratischen Gesellschaft:
  • entgegen der Aussage - etwa der PEGIDA-Anhänger oder sonstwem, darf man hierzulande eben (fast) alles sagen, schreiben und lesen - auch wenn es der größte Blödsinn ist. Eine starke und demokratische Gesellschaft muß damit leben ... sie sollte damit umgehen können.
    • (deswegen bin ich auch strickt gegen ein NPD-Verbot!)
À propos "Radikalisierung der Mitte":
  • man kann der CDU, respektive: Merkel, viel vorwerfen (etwa: daß Merkel viel und gut von Kohl gelernt hat - sie läßt erst die Andern sich bekämpfen und springt dann dem Sieger zur Seite, etc.) aber bestimmt nicht, daß sie für eine "Radikalisierung der Mitte" verantwortlich ist.
Der deutsche Michel ist sehr genügsam - erst sehr spät regt sich dessen Widerstand. (jedenfalls war dies vergangenheitlich der Fall) Mittlerweile scheint dies maginal aber anders zu sein - Protest regt sich viel früher ... und auch viel radikaler. Dies hat aber eher mit Unmut zu tun. Darüber, weil man sich nicht verstanden fühlt. Es hat aber nichts explizit mit einer einzelnen Partei zu tun - eher mit dem gesamten (Parteien-) System.
  • CDU ... kritiklos hingenommen wird ... kompatibel zu sein, ... sollte auch der SPD zustehen.
"Nur so kann die SPD letztendlich ihren Statut als Volkspartei halten."
  • Glaubst Du das wirlich?
    • ... das mit der Volkspartei?
Die SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft wollte nach der Landtagswahl im Mai 2010 keine Minderheitsregierung führen, die von der Linkspartei toleriert wird - weil die Linkspartei in NRW "zur Zeit weder regierungs- noch koalitionsfähig" sei, sagte sie - wahrscheinlich SPD-Chef Sigmar Gabriel zuliebe. Sie hatte sich später allerdings entscloßen - auf Zureden von Sylvia Löhrmann, eine Minderheitsregierung in NRW zu bilden - unter Tolerierung der Links-Partei. Minderheitsregierung:
  • Besonders, weil die Links-Partei innerhalb einer Regierung Opposition spielen wollten - das ist nicht unbedingt gut.
2012 wurde dann in NRW neu gewählt.

Dies meinte ich mit:
  • "Warum sollte "die SPD ... die LINKE heirate"n?... das leuchtet auch mir nicht ein ... nicht wirklich."
Die Links-Partei ist zu sprunghaft ... zu unberechenbar - gegen alles, aber niemand weiß so richtig, wofür diese Partei steht ... außer für "soziale" Wohltaten ... für's Verteilen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
HugoBettauer

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von HugoBettauer »

Die Linke is tin Sachsen-Anhalt seit rund 15 Jahren die solidere SPD - mit allen Nachteilen, die das hat.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo HugoBettauer.
HugoBettauer hat geschrieben:Die Linke is tin Sachsen-Anhalt seit rund 15 Jahren die solidere SPD - mit allen Nachteilen, die das hat.
Dies ist ein sehr gutes Beispiel, warum man sich früher Beiträge durchlesen sollte. Ich bezog dies ("zu sprunghaft ... zu unberechenbar - gegen alles ...") erstmal lediglich auf NRW ... jedenfalls wollte ich dies so verstanden wissen. Einige Beiträge zuvor habe ich, inbezug auf Koalition "bis zur Landesebene", geschrieben - in erster Linie auf Ost-Deutschland bezogen, daß dort "die Linkspartei ja auch sehr pragmatisch" ist.
Der Neandertaler hat geschrieben:(s.: Brandenburg - rot-rote Koalition seit 2009. Thüringen - eine rot-rot-grüne Koalition, unter Bodo Ramelow)
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von HugoBettauer »

Hallo Neandertaler, ich kann deinen Beiträgen zustimmen. Mir war der Kontext leider entgangen.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hugo: Danke der Zustimmung!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 18:43)

Hallo Elvis.
Es ist immer leicht ... viel, viel leichter, sehr viel Zustimmung für etwas zu bekommen, wenn man lediglich erklärt, wogegen man ist - ohne zu erläutern, wofür man steht ... wie man es ändern will. Diese Menge an Zuspruch mit dem Gegenteil zu erwirtschaften - zu erläutern, wofür man steht, ist dagegen recht schwer - da scheiden sich dann die Geister. Insofern ist schon richtig, was Du in Bezug auf die AfD schreibst:
  • "... dann wären es die latenten 10 % der Bevölkerung die du meinst."
Ich wollte dies (10%) aber nicht nur auf die AfD bezogen wissen. Dies würde ja bedeuten, daß ich alle AfD-Anhänger letztlich in die Rechte Ecke stellen würde ... in die Rechte Ecke stellen wollte. Dies ist aber nicht meine Absicht.
Wir müssen sie wohl als das nehmen was sie sind und das ist nicht antidemokratisch sondern national und konservativ und ja, das ist Rechts. Liberal sind sie nicht, auch sie setzen wie die Grünen auf Staatsautorität, wenn auch unter anderen Vorzeichen.
Die AFD ist Antigrün und die Grünen sind AntiAFD und für mich sind beide eine Art Würgemittel.
Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 18:43)
Ich kann ja auch nicht alle NPD-Wähler, die seinerzeit für deren Einzug in den Dresdner Landtag ... oder in vier der Berliner-Bezirksverordnetenversammlungen gesorgt haben, als "Rechte" verunglimpfen. Diese Partei hat sich seinerzeit hervorragend als Protest-Partei verkauft - gegen Hartz-IV. Danach hat sich diese Partei allerdings mehr durch Nichtstun ausgezeichnet, ebenso hat sich diese Fraktion eher selber dezimiert - durch Zerfleischung untereinander.Das ist ja das Schöne an der Demokratie ... an unserer demokratischen Gesellschaft:
  • entgegen der Aussage - etwa der PEGIDA-Anhänger oder sonstwem, darf man hierzulande eben (fast) alles sagen, schreiben und lesen - auch wenn es der größte Blödsinn ist. Eine starke und demokratische Gesellschaft muß damit leben ... sie sollte damit umgehen können.
    • (deswegen bin ich auch strickt gegen ein NPD-Verbot!)


Auch die ganzen Bürger die damals den Adolf gewählt haben will ich nicht als Nazis beschimpfen, sie glaubten an den Weihnachtsmann der in Wirklichkeit der Gasmann war. Selbst >Mein Kampf< als Lektüre damals nicht unbekannt, konnte dieses Debakel nicht verhindern. Insofern hast du Recht, die Gedanken sind damals wie heute frei, auch die doofen. Das trifft auch heute auf die Mitte zu, viele empfinden den leiernden Konsens der Parteien, im wesentlichen schwarz, rot, grün und gelb als opportunistischen Machtapparat wo man zwischen Pest und Cholera sein Kreuzchen machen muss. Leichter können Populisten es nicht haben. Genau dieses Szenario sollte ein Weckruf der roten in D. sein, scheiß auf die Opas Schröder und Lafontaine deren Eitelkeit symbolisch für den Zwist steht, eine starke und demokratische Gesellschaft muss sich auch selbst entdecken und dem patentierten Christentum mit all seiner Behelfsschwätzerei und Opportunismus etwas entgegensetzen.

Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 18:43)

[/list][/list]À propos "Radikalisierung der Mitte":
  • man kann der CDU, respektive: Merkel, viel vorwerfen (etwa: daß Merkel viel und gut von Kohl gelernt hat - sie läßt erst die Andern sich bekämpfen und springt dann dem Sieger zur Seite, etc.) aber bestimmt nicht, daß sie für eine "Radikalisierung der Mitte" verantwortlich ist.
Der deutsche Michel ist sehr genügsam - erst sehr spät regt sich dessen Widerstand. (jedenfalls war dies vergangenheitlich der Fall) Mittlerweile scheint dies maginal aber anders zu sein - Protest regt sich viel früher ... und auch viel radikaler. Dies hat aber eher mit Unmut zu tun. Darüber, weil man sich nicht verstanden fühlt. Es hat aber nichts explizit mit einer einzelnen Partei zu tun - eher mit dem gesamten (Parteien-) System.
Da bin ich anderer Meinung, Merkel ist nicht eine Person die die Christdemokraten stärkt und als Leitfigur einer sich schmälernden Mitte zu begreifen ist, sondern eine Opportunistin ersten Grades, dessen eifrige Unterstützer dazu neigen, stets so in die Kamera zu blicken: :D Würg..., ob die auf Droge sind?
Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 18:43)
  • CDU ... kritiklos hingenommen wird ... kompatibel zu sein, ... sollte auch der SPD zustehen.
"Nur so kann die SPD letztendlich ihren Statut als Volkspartei halten."
  • Glaubst Du das wirlich?
    • ... das mit der Volkspartei?
Die SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft wollte nach der Landtagswahl im Mai 2010 keine Minderheitsregierung führen, die von der Linkspartei toleriert wird - weil die Linkspartei in NRW "zur Zeit weder regierungs- noch koalitionsfähig" sei, sagte sie - wahrscheinlich SPD-Chef Sigmar Gabriel zuliebe. Sie hatte sich später allerdings entscloßen - auf Zureden von Sylvia Löhrmann, eine Minderheitsregierung in NRW zu bilden - unter Tolerierung der Links-Partei. Minderheitsregierung:
  • Besonders, weil die Links-Partei innerhalb einer Regierung Opposition spielen wollten - das ist nicht unbedingt gut.
2012 wurde dann in NRW neu gewählt.
Ab in die Opposition! Egal! ich sehe es ja bei meiner Oma, die liebt den Oskar, wählt aber SPD....
Der Neandertaler hat geschrieben:(13 Mar 2016, 18:43)
Dies meinte ich mit:
  • "Warum sollte "die SPD ... die LINKE heirate"n?... das leuchtet auch mir nicht ein ... nicht wirklich."
Die Links-Partei ist zu sprunghaft ... zu unberechenbar - gegen alles, aber niemand weiß so richtig, wofür diese Partei steht ... außer für "soziale" Wohltaten ... für's Verteilen.
Und sie haben sehr schöne Frauen in ihren Reihen, immerhin :)
Zuletzt geändert von Elvis Domestos am Mi 16. Mär 2016, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis.
Elvis Domestos hat geschrieben:ich sehe es ja bei meiner Oma, die liebt den Oskar, wählt aber SPD....
Zu meiner Zeit (also im vorigen Jahrhundert) war es eben so:
  • das, was der Vater gewählt hat, hat auch die Mutter gewählt, ebenso der Sohn ... die Tochter - sobald sie wählen durften. Bei der erstmalig getroffenen Wahlentscheidung ist es zeitwährend geblieben - sprich: die Wechsel-Wähler waren zu damaliger Zeit recht selten. Dies ist heutzutage ganz anders.
Wenn ich im Wahllokal sitze (ich bin einer derjenigen, die es Anderen ermöglichen, ihr bürgerliches Recht wahrnehmen zu können: ich bin der Wahlvorsitzende), wenn ich also dort so sitze, kommen in letzter Zeit vermehrt (... und vornehmlich junge) Mitbürger, die noch nicht wissen was sie wählen sollen - die sich also erst zum Schluß entscheiden ... nach .... - ich weiß nicht, welche Kriterien sie anlegen?
Elvis Domestos hat geschrieben:Da bin ich anderer Meinung, Merkel ist nicht eine Person die die Christdemokraten stärkt und als Leitfigur einer sich schmälernden Mitte zu begreifen ist, sondern eine Opportunistin ersten Grades, dessen eifrige Unterstützer dazu neigen, stets so in die Kamera zu blicken: :D Würg..., ob die auf Droge sind?
... das mit den Drogen, ... das dürfte inetwa hinkommen. Hat man ja zuletzt von Volker Beck vernommen.
  • ... vielleicht ist dieser Betrieb nur bekifft zu ertragen?
Aber Spaß beiseite ... Ernst komm her:
  • Es ist noch gar nicht so lange her, da war Merkel die Garantin für den Wahlerfolg der CDU. Dieser Effekt scheint vorbei zu sein - jedenfalls sehen es einige Kritiker so. Aber selbst Seehofer(der größte Merkel-Flüchtlingspolitik-Kritiker) weiß, daß es zu Merkel keine Alternative gibt ... daß sie für die CDU immerhin noch einiges gewinnt ... gewinnen kann.
Nimm doch mal die jetzigen Landtagswahlen:
  • Sowohl Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz, als auch Guido Wolf in Baden-Württemberg, oder auch Reiner Haseloff in Sachsen-Anhalt, haben sich klar von Merkel und ihrer (Flüchtlings-) Politik abgegrenzt. Alle drei haben (in mehr oder weniger großer Deutlichkeit) einen Obergrenzen-Beschluß gefordert. In allen drei Bundesländern hat die CDU verloren - in Baden-Württemberg sogar etwa 20 Sitze. Gewonnen hat der, der Merkels-Flüchlingspoltik unterstützt:
    • Winfried Kretschmann!
    Also kann es doch mit der Merkel-Unterstützung innerhalb der Bevölkerung gar nicht soweit her sein!?! (ich denke, Seehofer kann froh sein, daß in Bayern keine Wahlen anstanden .... daß seine Politik nicht zur Prüfung anstand.
Das mit den schönen Frauen in den Reihen der Linkspartei mag hinkommen ... immerhin galt Dagmar Enkelmann ja mal als "das schöne Gesicht der Linken" ... auch wenn man auf Rothaarige steht, aber ...
  • ... aber schon der Gedanke, daß bei der Frau ein Linksdrall besteht ... entstehen kann, würde mich von einer Beziehung abhalten.
P.S.:
  • der Zusatz ist zwar sehr klein geschrieben ... ich habe ihn aber vernommen.
    • Danke!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Der Neandertaler hat geschrieben:(14 Mar 2016, 07:52)

Hallo Elvis.Zu meiner Zeit (also im vorigen Jahrhundert) war es eben so:
  • das, was der Vater gewählt hat, hat auch die Mutter gewählt, ebenso der Sohn ... die Tochter - sobald sie wählen durften. Bei der erstmalig getroffenen Wahlentscheidung ist es zeitwährend geblieben - sprich: die Wechsel-Wähler waren zu damaliger Zeit recht selten. Dies ist heutzutage ganz anders.
Wenn ich im Wahllokal sitze (ich bin einer derjenigen, die es Anderen ermöglichen, ihr bürgerliches Recht wahrnehmen zu können: ich bin der Wahlvorsitzende), wenn ich also dort so sitze, kommen in letzter Zeit vermehrt (... und vornehmlich junge) Mitbürger, die noch nicht wissen was sie wählen sollen - die sich also erst zum Schluß entscheiden ... nach .... - ich weiß nicht, welche Kriterien sie anlegen?
Hallo Herr Wahlorsitzender, aber nicht die Stimmzettel vertauschen :D
Jaaaa, was wählen?? Das ist wirklich schwer, auch ich entscheide wohl erst in der Kabine. Ich halte mich für liberal und weltoffen, auch versuche ich mitzudenken und halte ich es für sinnvoll, loyal einen Kurs zu unterstützen, einer Partei zu folgen, einfach ja sagen zu dürfen. Dieses parteiliche Heimatgefühl, wie sie es beschreiben, ist mir fremd. Im letzten Jahrhundert, da war die Linke auch vereint in der SPD und Debatte und Dissens hatten mehr Raum und Entfaltungspotenzial, heute erscheint mir die Bereitschaft zum leiernden Konsens verpflichtend zu sein, man scheut die große Debatte wie der Teufel das Weihwasser. In welcher Partei kann man denn noch kontrovers diskutieren, ohne ein drückendes Dogma fürchten zu müssen? Da bleibe ich lieber Mitglied der größten Partei, eben die Partei der Parteilosen, bevor ich mich einem Dogma unterwerfe.
Ich liebäugel noch mit der FDP, verlange von ihr aber, dass sie sich der Jugend konsequenter öffnet, diverse Modelle der Selbstständigkeit fördert und Unternehmensreformen voranbringt, wie eine neue Kleinunternehmerregelung, weniger Bürokratie, ein einfaches Steuersystem was man verstehen kann!! Freiheit heißt auch die Selbstbestimmung fördern und ihr Platz einräumen, Freiheit heißt auch Andersdenkenden Platz zu gewähren und nicht einfach RÄUMEN!
Der Neandertaler hat geschrieben:(14 Mar 2016, 07:52)

... das mit den Drogen, ... das dürfte inetwa hinkommen. Hat man ja zuletzt von Volker Beck vernommen.
  • ... vielleicht ist dieser Betrieb nur bekifft zu ertragen?
Jedem das seine, da bin ich voll liberal! Nur: Drogen und Alk sind gefährlich und machen schlimmstenfalls unfrei, Herr Beck wird wissen was ich meine.
Der Neandertaler hat geschrieben:(14 Mar 2016, 07:52)
Aber Spaß beiseite ... Ernst komm her:
  • Es ist noch gar nicht so lange her, da war Merkel die Garantin für den Wahlerfolg der CDU. Dieser Effekt scheint vorbei zu sein - jedenfalls sehen es einige Kritiker so. Aber selbst Seehofer(der größte Merkel-Flüchtlingspolitik-Kritiker) weiß, daß es zu Merkel keine Alternative gibt ... daß sie für die CDU immerhin noch einiges gewinnt ... gewinnen kann.
Nimm doch mal die jetzigen Landtagswahlen:
  • Sowohl Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz, als auch Guido Wolf in Baden-Württemberg, oder auch Reiner Haseloff in Sachsen-Anhalt, haben sich klar von Merkel und ihrer (Flüchtlings-) Politik abgegrenzt. Alle drei haben (in mehr oder weniger großer Deutlichkeit) einen Obergrenzen-Beschluß gefordert. In allen drei Bundesländern hat die CDU verloren - in Baden-Württemberg sogar etwa 20 Sitze. Gewonnen hat der, der Merkels-Flüchlingspoltik unterstützt:
    • Winfried Kretschmann!
    Also kann es doch mit der Merkel-Unterstützung innerhalb der Bevölkerung gar nicht soweit her sein!?! (ich denke, Seehofer kann froh sein, daß in Bayern keine Wahlen anstanden .... daß seine Politik nicht zur Prüfung anstand.
Die Erneuerung der CDU durch Merkel ist halt missglückt, die CDU wird massiv einbrechen, Bundesweit! Erst stimmen 97 % auf dem CDU Parteitag für Merkels Kurs, 2 Wochen später reden sie wieder anders, halt CDU! Aber man hat schon Mitleid mit dieser Partei, ist halt die letzte große Volkspartei, wo insbesondere ältere Leute sich sehr wohl fühlen. Die gehen gerne abends los wenn die Partei ruft, holen sich gegenseitig ab und freuen sich über Geselligkeit. Für mich ist das aber nichts, wegen meiner CDU- Allergie. Politik ist schon geil, aber ich bin es nur online gewohnt, die Zwischenmenschlichkeit, die politische Zwischenmenschlichkeit, die fehlt mir schon.. ?!
Früher war ich auch Fan der Grünen und hatte sie auch schon mal gewählt, mittlerweile machen sie mir aber Angst. Ihr heiliger Energiewendeauftrag ist mir unheimlich und ein Zusammenschluss der Grünen mit der Klimakanzlerin lässt mich regelrecht erzittern! Die Energiewende ist für mich schlichtweg gescheitert, DIESE Energiewende! Die Energiewende ist für mich Symbol der Verlogenheit, Symbol für eine radikale Mitte die für sich die Absolution des Guten einfordert.
Was die Flüchtlingsströme betrifft, so hat die CDU ihr humanitäres Imperativ nach Griechenland und in die Türkei verschoben, ein Imperativ verpflichtet halt! Was soll ich dazu schreiben? Wir schaffen das schon, ich überlasse anderen das diskutieren.
Aber die Türkei ist natürlich kein sicheres Herkunftsland, fragen sie mal die Kurden in D. ....
Bleiben wir lieber beim Thema: Die CDU die sich jeder Partei annimmt und jetzt sogar mit den Grünen liebäugelt, Hauptsache sie bleibt an der Macht.
Der Neandertaler hat geschrieben:(14 Mar 2016, 07:52)
Das mit den schönen Frauen in den Reihen der Linkspartei mag hinkommen ... immerhin galt Dagmar Enkelmann ja mal als "das schöne Gesicht der Linken" ... auch wenn man auf Rothaarige steht, aber ...
  • ... aber schon der Gedanke, daß bei der Frau ein Linksdrall besteht ... entstehen kann, würde mich von einer Beziehung abhalten.
P.S.:
  • der Zusatz ist zwar sehr klein geschrieben ... ich habe ihn aber vernommen.
    • Danke!
Ach, ich schubs nicht gleich alles von der Bettkante!
Ich nutze jetzt mal das kollektivistische >wir< welches für einen großen Teil der Jugend sprechen mag, wir wollen Veränderung, in erster Linie mehr soziale Gerechtigkeit, weil wir schlichtweg arme Schlucker sind.

Ich schreibe gerne und viel und ich wäre bereit Ihnen weitere Details meiner CDU- Allergie schildern zu dürfen
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Herr Domestos.
Elvis Domestos hat geschrieben:[Hallo Herr Wahlorsitzender, aber nicht die Stimmzettel vertauschen :D
Ich werde mich bemühen! Warum aber plötzlich so förmlich? Weil ich mich zu etwas bekenne? Weil es in heutiger Zeit nicht gut angesehen ist, wenn man auch einmal sagt, wofür man individuell steht, ... weil man nicht nur ständig erklären kann, wogegen man ist?

Ich kann mich mit vielem anfreunden, was Du sagst bzw. schreibst. Sei es bezüglich der Debatten, die leider innerhalb einer Partei angeblich kontroverse Diskurse nicht mehr möglich sind, oder auch teilweise mit dem was Merkel angeht. (ich bin nämlich kein Merkel-FAN!!! ... außer in der Flüchtlingsfrage ...)

Was Schroeder für die SPD war, ist Merkel für die CDU. Schroeder hat etwas getan, was seiner Meinung nach unumgänglich war - den Umbau unsere Sozialsysteme. Man kann nun über den Umbau denken, was und wie man will, aber er hat die SPD nachhaltig verändert. Man hat Schroeder als "Machtmensch" tituliert. Nach und nach verabschiedet sich die SPD von diesem Vorhaben ... nach dem Motto: "Ich war's nicht!"

Gleiches gilt inetwa auch für Merkel und die CDU. Merkel macht es nur etwas geschickter. Merkel ist zwar auch genug "Machtmensch" ("Hauptsache sie bleibt an der Macht"), aber eben kein "Basta-Politiker" - wie Schroeder oder auch teilweise Kohl. (s.: Biedenkopf)

Jeder, der in die Politik geht, möchte etwas verändern. Verändern kann ich aber nur, wenn ich oben mitspiele - notfalls eben ganz oben ... an der Macht ... am Ruder. (Franz Müntefering: "Opposition ist Mist")
  • ... und jeder, der innovativ die Richtung vorgeben möchte, muß oben bleiben ... an der Macht ... am Ruder.
Von daher kann ich an ihrem Gebaren nichts verwerfliches erkennen.

Klar, kontroverse Debatten ... ergebnisreiche Debatten sind immer weniger möglich ... außer in Talkshows!, liegt aber vielleicht an unsere Zeit? Einerseits, weil wir ... in Gestalt etwa von Journalisten, inetwa jedem Experten ... oder Politiker nur etwa 90 Sekunden Zeit geben, um uns etwas zu erklären.
  • ... und sei es auch noch so kompliziert.
    • (90 Sekunden: das ist die Zeit eines Nachrichtenbeitrages - mehr fällt hinten hinunter ... wird weggeschnitten.)
Der Wähler ist ein sehr schizophrenes Wesen: einerseits möchte er die Parteien unterscheiden können ... verständlich!
  • (s.: die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz lag sie jeweils bei knapp 70 Prozent - wenn's also um etwas geht ... wenn Unterschiede erkennbar sind, gehen auch die zur Wahl, die vorher recht letargisch zu Politik und deren Protagonisten standen.)
    • (das ist auch das Einzige, was ich der AfD zu Gute halte: sie hat es geschafft, auch die zur Wahlurne zu locken, die ansonsten daheim geblieben wären.)
Andererseits liebt der Wähler es aber auch nicht, wenn Politiker sich (persönlich) bekriegen.
  • (s.: Guido Wolf in Rheinland-Pfalz und Julia Klöckner in Baden-Württemberg - beide wurden vom Wähler abgestraft.)
Denn das, was im Allgemeinen gilt (bitte keine Streitereien), gilt besonders für konservative Wähler ... für CDU-Wähler - sie lieben die Einvernehmlichkeit.

Das heißt aber nicht, daß in den heutigen Parteien "große Debatte ... kontrovers diskutieren, ohne ein drückendes Dogma fürchten zu müssen" nicht mehr möglich sind.
  • ... daß "die Bereitschaft zum leiernden Konsens verpflichtend zu sein" scheint ... vorherrscht. Es liegt vielleicht an unserem Verlangen nach Transparenz?
    ... daß "große Debatte ... kontrovers (zu) diskutieren" - mit kontroveren ... ja, teilweise mit diamentralen Standpunkten vermehrt ... immer vermehrter öffentlich ausgetragen werden - weil wir dies sehen wollen.
    • ... weil wir ja Transparenz fordern?
Daß dabei teilweise auch unausgegorene Vorschläge zutage kommen, müsste eigentlich klar sein.

Aber wieso hat "die CDU ihr humanitäres Imperativ nach Griechenland und in die Türkei verschoben"? Erklär's mir - verstehe ich nicht. Betriebsblindheit?
  • ... meinerseits?
Merkel propagiert doch eine europäische Lösung.
  • (vielleicht wird es ihr auch helfen, ihr Ansehen in Griechenland wieder zu verbessern ... daß sie etwa sagt, daß etwa Grenzschließungen, wie etwa von Österreich und den Balkan-Ländern vorgenommen, daß dies alleine auf Kosten Griechenlands geht.)
Daß sich Europa nun der Türkei und ihrem Sultan ausliefert, ist natürlich vatal, aber Folge der europäischen Uneinigkeit.4

À propos "soziale Gerechtigkeit":
  • es geht wohl niemandem dadurch besser, daß ich den Reicheren etwas mehr wegnehme - finanziell gesehen. Gut, er mag sich dadurch besser fühlen, aber er hat dadurch immer noch nicht mehr Geld in der Tasche.
Elvis Domestos hat geschrieben:Ich schreibe gerne und viel und ich wäre bereit Ihnen weitere Details meiner CDU- Allergie schildern zu dürfen
Von meiner Seite spricht nichts dagegen. Ich bin zu jeder Schandtat bereit! ;)
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)

Ich kann mich mit vielem anfreunden, was Du sagst bzw. schreibst. Sei es bezüglich der Debatten, die leider innerhalb einer Partei angeblich kontroverse Diskurse nicht mehr möglich sind, oder auch teilweise mit dem was Merkel angeht. (ich bin nämlich kein Merkel-FAN!!! ... außer in der Flüchtlingsfrage ...)
Wir schaffen das oder wir schaffen das nicht, wir werden sehen, packen wir es an! So lasset uns gemeinsam beten für Frau Dr. Merkel und schließen die Flüchtlinge mit ein!
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
Was Schroeder für die SPD war, ist Merkel für die CDU. Schroeder hat etwas getan, was seiner Meinung nach unumgänglich war - den Umbau unsere Sozialsysteme. Man kann nun über den Umbau denken, was und wie man will, aber er hat die SPD nachhaltig verändert. Man hat Schroeder als "Machtmensch" tituliert. Nach und nach verabschiedet sich die SPD von diesem Vorhaben ... nach dem Motto: "Ich war's nicht!"
Ich kann und will die Agenda nicht bewerten wollen, aber wenn sie deiner Meinung nach unumgänglich war, dann war sie wohl Alternativlos. Vermutlich ist in Deutschland mit der Jahrhundertwende die Epoche der gefühlten Alternativlosigkeit angebrochen, Deutschland das Land der Alternativlosen! Götterdämmerung: Ein Volk, ein Ziel. Die Gesamtsituation! Hochkonjunktur für Alarmismus-Hohepriester und Krisenexperten, Krisen am laufendem Band und nach jeder Krise eine neue Partei und eine neue Ausrichtung der politischen Farben, die Schwarzen machen die Energiewende, die Gelben demonstrieren für Umweltschutz, die Roten verteidigen ihre konservativ-neoliberale Agenda und die Grünen stimmen für den Bundeswehreinsatz im Ausland, der sich beschleunigende Klimawandel wird eben spürbarer- in vielerlei Hinsicht: Mehr Parteien, mehr Religionen, mehr Medien, mehr Informationen, mehr Krise; mehr Geschwindigkeit.
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
Gleiches gilt inetwa auch für Merkel und die CDU. Merkel macht es nur etwas geschickter. Merkel ist zwar auch genug "Machtmensch" ("Hauptsache sie bleibt an der Macht"), aber eben kein "Basta-Politiker" - wie Schroeder oder auch teilweise Kohl. (s.: Biedenkopf)
Kohl=Wiedervereinigung, Schröder=Agenda, Merkel=Klimawandel
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
Denn das, was im Allgemeinen gilt (bitte keine Streitereien), gilt besonders für konservative Wähler ... für CDU-Wähler - sie lieben die Einvernehmlichkeit.
Aus Höflichkeit verlässt man die Partei um Streit zu meiden, auch dass wäre typisch CDU. Die Basis bröckelt! Der Streit wäre besser. Im politischen Sinne ist der Streit notwendig, verpflichtend! Aber das geht wohl nicht nur der CDU so.
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
Das heißt aber nicht, daß in den heutigen Parteien "große Debatte ... kontrovers diskutieren, ohne ein drückendes Dogma fürchten zu müssen" nicht mehr möglich sind.
  • ... daß "die Bereitschaft zum leiernden Konsens verpflichtend zu sein" scheint ... vorherrscht. Es liegt vielleicht an unserem Verlangen nach Transparenz?
    ... daß "große Debatte ... kontrovers (zu) diskutieren" - mit kontroveren ... ja, teilweise mit diamentralen Standpunkten vermehrt ... immer vermehrter öffentlich ausgetragen werden - weil wir dies sehen wollen.
    • ... weil wir ja Transparenz fordern?
Daß dabei teilweise auch unausgegorene Vorschläge zutage kommen, müsste eigentlich klar sein.
ja wir fordern Transparenz in Nahe zu allen Dingen und werden selbst auch immer transparenter, so ist die Zeit. Eine revolutionäre Zeit.
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
Aber wieso hat "die CDU ihr humanitäres Imperativ nach Griechenland und in die Türkei verschoben"? Erklär's mir - verstehe ich nicht. Betriebsblindheit?
  • ... meinerseits?
Merkel propagiert doch eine europäische Lösung.
  • (vielleicht wird es ihr auch helfen, ihr Ansehen in Griechenland wieder zu verbessern ... daß sie etwa sagt, daß etwa Grenzschließungen, wie etwa von Österreich und den Balkan-Ländern vorgenommen, daß dies alleine auf Kosten Griechenlands geht.)
Daß sich Europa nun der Türkei und ihrem Sultan ausliefert, ist natürlich vatal, aber Folge der europäischen Uneinigkeit.4
Ein Imperativ ist nicht verhandelbar oder verschiebbar, sondern Prinzip, befehlend, bindend, zwingend; (gehoben) gebietend.
Der Neandertaler hat geschrieben:(15 Mar 2016, 13:26)
À propos "soziale Gerechtigkeit":
  • es geht wohl niemandem dadurch besser, daß ich den Reicheren etwas mehr wegnehme - finanziell gesehen. Gut, er mag sich dadurch besser fühlen, aber er hat dadurch immer noch nicht mehr Geld in der Tasche.
Von meiner Seite spricht nichts dagegen. Ich bin zu jeder Schandtat bereit! ;)
Ja schauen wir mal, hoffen wir das die nächste Krise keine soziale Krise wird. Die SPD ist gefragt, sie sollte sich die schicken Damen der Linken schnappen und streiten!
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2016, 18:38)

Doch und zwar meilenweit. Mir wäre es neu, dass die SPD Tendenzen hat die soziale Marktwirtschaft abschaffen und Großbetriebe verstaatlichen will. Das war ja meine Aussage. Und selbst wenn die SPD mal Pläne in dieser Art in der Nachkriegszeit hatte, dann ist dass allenfalls ein Hinweis darauf wie weit die Linke der Zeit hinterherhinkt.

So weit man hörte, bezogen sich die Verstaatlichungen auf Energieversorger. Das wäre nur eine Rückabwicklung, da diese lange in staatlicher Hand waren. Deren Privatisierung kann man nun wirklich nicht als vorteilhaft bezeichnen. Zumal man nicht weiß, wohin das in ein paar Jahren noch führen könnte. Als Schröder die Agenda 2010 einführte, hat er es selbst gesagt. "Wir können uns den Sozialstaat nicht länger leisten". Vermutlich fühlte er sich durch ungewöhnliche Schritte seines Vorgängers ermutigt, doch auch mal ein paar waghalsige Reformen zu versuchen. Dabei übersah er nur, dass die faktische Abschaffung der Sozialdemokratie Sozialdemokraten überflüssig macht. Wer die Farbe abschafft, macht Pinsel überflüssig. So kam es, dass Ende ist noch nicht erreicht. Nur eines scheint erst einmal sicher. Die SPD wird sich von der Agenda 2010 nicht mehr erholen. Das beabsichtigte Aussitzen wird nicht funktionieren. Die CDU erkannte das und versteht es zu nutzen. Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet unter Merkel, einer braven EX-Dienerin des SED-Systems, gewissermaßen eine alternativlose neue SED nun unser Land regiert. Nur das es Dank Schröder nun halt CED heißen sollte. Christliche Einheitspartei Deutschland. Ein Regierungsbrei aus allen verfügbaren bzw. akzeptablen Parteien unter dem Dach der einstigen CDU. Ob sie die Wahlen nun immer und überall gewinnen, spielt gar keine Rolle. Wichtig ist eigentlich nur, dass es kaum noch Wege an der CDU vorbei zu geben scheint.

Ich glaube nicht daran, dass die AFD ihren Erfolg allein auf dem Rücken der Flüchtlinge schaffte. Betrachtet man deren bisher bekannten Ziele, ist es viel wahrscheinlicher, dass die mit dem Entstehen einer neuen wahren Volkspartei schneller als im freien Fall auf Null rauschen täten. Wer will denn diese Armleuchter wirklich? Deren Wähler wollten einfach mal ein Signal setzen, dass die etablierten Parteien lange nicht so sicher an der Macht sitzen, wie sie glauben. Die Linken waren mal dabei, sich zu empfehlen, wurden aber durch Wagenknecht und Co. sabotiert: Politiker, die zur Realpolitik nicht fähig zu sein scheinen, können noch so viel von sozialer Gerechtigkeit schwadronieren. Solange sie ihren postkommunistischen Scheißdreck nicht loslassen und ihre radikalen Ansichten im Klo runterspülen, bekommen sie keinen Fuß auf die Erde. Mag sein, dass die Mischung aus SPD und Linke was zustande bringt, wenn sich die Abgeordneten dann doch mal die Zeit nehmen zu lesen, was in diesem Schandwerk geschrieben steht und was es für die "kleinen Leute" bedeutet. Mit den Linken hätte die SPD vielleicht eine Chance, der Macht wieder nahe genug zu kommen, um die schwersten Fehler konsequent, glaubwürdig und nachhaltig zu korrigieren. Ansonsten, so meine ich, stehen wir erst am Anfang einer Zeit, in der radikale Parteien, die sich gegen das Establishment auflehnen, deutlich mehr Zulauf bekommen. Vermutlich von Recht und Links. Der Druck ist nun schon soweit gestiegen, dass man in einem ersten Bundesland gezwungen ist, die zweitstärkste Partei, mit gerade mal 6% Rückstand von der Macht fernzuhalten. Das es soweit kommen konnte, ist auch der grenzenlosen Machtgier der etablierten Parteien geschuldet. Indem sie die Linken als "ewig Gestrige" ausgrenzten, und darüber vergessen machten, dass Merkel auch eine SED-Dienerin war, ließen sie einen möglichen Pfeiler zur Stabilisierung der Gesellschaft ungenutzt. Leider waren die Linken sich ihrer zu sicher und präsentierten sich in den unglücklichsten Momenten als genau das! Ewig Gestrige. Und so werden wir uns wohl tatsächlich auf eine neue Deutsche Einheitspartei unter dem Dach der CDU einstellen. Merkel wird solange an der Macht bleiben, bis Parteien wie die AFD bei dreißig Prozent ankommen.
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 16. Mär 2016, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Bobo hat geschrieben:(16 Mar 2016, 09:49)

So weit man hörte, bezogen sich die Verstaatlichungen auf Energieversorger.
Dann empfehle ich einen Blick ins Parteiprogramm.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Mar 2016, 09:53)

Dann empfehle ich einen Blick ins Parteiprogramm.

Bloß nicht! Tatsächlich war es so, dass immer, wenn ich daran dachte, eine durchgeknallte/r Linke/r aus der Kiste gesprungen kam, und einen Knaller losgelassen hat, der mich fürchterlich gruseln ließ.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis.Ja, sie war unumgänglich - sie war auch alternativlos! Dabei sind bestimmt auch handwerkliche Fehler gemacht worden - mit Sicherheit ... kann man ja täglich beobachten.
  • handwerkliche Fehler ... theoretisch lösen:
    • ... weil man lediglich versuchen konnte ... versuchen mußte, praktische Probleme theoretisch zu lösen. Da man aber mit Menschen arbeitet (und Menschen sind bisweilen sehr erfinderisch, wenn es um ihren Vor- oder Nachteil geht), deshalb sind die Reaktionen und Ergebnisse nicht immer so, wie man sie sich theoretisch wünscht ... wie man sich diese in der Theorie erhofft.
      • (s.: Zeit- und Leiharbeit - eigentlich ein gutes Mittel, um etwa Langzeitarbeitslose wieder in die Arbeitswelt einzuliedern ... um diese an geregelte Zeiten zu gewöhnen, ect. - dies ist aber aus dem Ruder gelaufen ... hat Überhand genommen.)
    • unumgänglich:
      • schon Anfang der 1980er Jahre hatte Herr Biedenkopf (damals CDU-Vorsitzender/Westfalen) darauf hingewiesen, wenn wir so weiter machen wie bisher ... wenn wir wir weiter so leben (... und kassieren) wie bisher und unsere Sozialsysteme nicht anpassen ... umarbeiten ... verändern, daß wir diese dann an die Wand fahren werden. Herr Biedenkopf wurde von Kohl abgesägt!

    Dies alles berücksichtigt, waren die Agenda-2010-Reformen wohl schon unter Kohl angesagt. Hätte aber schon Herr Kohl diese vorangetrieben, wären wohl die Auswirkungen des Sozialsystem-Umbaus nicht so heftig gewesen, wie sie sich nun dastellen. Deshalb unumgänglich und alternativlos - aber leider zu spät!
Von dieser Agenda verabschiedet sich die SPD nun Stück für Stück. (s.: Rente mit 65 - Rente mit 63 - etc.) Sie hinterfragt auch Maßnahmen.
  • (... und will sie par­tout komplett abschaffen, obwohl lediglich Veränderungen vonnöten wären ... ausreichen würden.)
    • ... auf Druck der Gerwerkschaften und aus Angst vor der Linkspartei!?!
      • (s.: Zeit- und Leiharbeit.
Alternativlos dürfte wohl ebenso die Energiewende sein!
Daß Frau Merkel sehr sprunghaft und teilweise unberechenbar ist - wissen wir. Sie hat den Atomausstieg, der zwischen den Atomwerksbetreibern und der Rot-Grünen-Bundesregieung 2001/2002 vereinbart wurde, wurde unter einer CDU/CSU-FDP-Bundesregieung später wieder aufgehoben. Nach dem Atomunfall von Fukushima erklärte Merkel, sie hätte die Lage neu bewertet - sie käme zum Schluß, daß der Atomausstieg kommen müsse. Und wenn Frau Merkel erstmal etwas wirklich will ... wenn sie es als richtig bewertet hat, zieht sie es auch durch - gegen alle Widerstände.
  • (s.: Atomausstieg oder auch Flüchtlingsfrage)
Der Atomausstieg muß aber auch deshalb kommen, weil ... wohin mit dem (eventuell zukünftig noch) anfallenden Müll?
  • Alternativlos:
    • dem Strom ist es egal, wie er produziert wird - insofern bräuchten wir keine Energiewende - KLAR! Aber wenn immer wieder die steigenden Kosten angesprochen werden, die durch die Energiewende steigen würden. NEIN! Die Stromkosten werden an der Leipziger-Strombörse festgesetzt. Der Strom wird dort gehandelt und die Stromkosten werden dadurch festgesetzt. Handel treiben Investoren und bewertet werden die Konzerne auch. Wenn aber die Konzerne keine ... oder weniger Gewinne machen, werden auch die Konzerne niedriger bewertet.
      Folge (verkürzt):
      • Stromkosten sinken. Wenn aber die Stromkosten sinken - die Kosten der Atomwerksbetreiber aber gleichhoch bleiben ... oder sogar steigen, schmälert dies folglich die Gewinne der Atomwerksbetreiber.
      Folge - wiederum verkürzt:
      • die Kosten werden an die Kunden weitergereicht - die Stromkosten steigen.
      Daß die Stromkosten steigen, ist zwar Folge des Atomausstiegs - JA!, hat aber wenig damit zu tun, wie der Strom hergestellt wird, sondern eher damit, daß die Konzerne den Umbau .... die Energiewende verschlafen haben.
      • (deshalb nun auch die Entschädigungsklagen der Atomwerksbetreiber gegen die Bundesregierung ... mit allemöglichen Begründungen!)
Der Vorteil der Energiewende zum jetzigen Zeitpunkt liegt meines Erachtens darin:
  • bis Andere die Notwendigkeit einsehen ... bis sie dies verstanden haben, daß diese unumgänglich ist, haben wir, trotz und wegen der jetzigen ersichtlichen Probleme, ...
    • dieses Tal der Tränen haben wir dann eventuell schon wieder verlassen und folglich einen Vorsprung.
Elvis Domestos hat geschrieben:ja wir fordern Transparenz in Nahe zu allen Dingen und werden selbst auch immer transparenter, so ist die Zeit. Eine revolutionäre Zeit.
Gegen Transparenz ist ja auch nichts einzuwenden - sie ist teilweise von Vorteil und eventuell notwendig. Mein Einwand war nur deshalb, ich wollte versuchen zu erklären, warum diese kontroversen (... und manchmal auch peinlichen) Debatten immer häufiger öffentlich geführt werden. Mein Eindruck dabei ist, daß so teilweise unausgegorene Vorschläge öffenlich werden, die polemische wirken sollen ... aber wenig Substanz haben. Dies wird wiederum von den Wählern wenig honoriert.
  • (... kontroverse Debatten - JA! aber bitte sachlich und nicht schon gar nicht polemisch. Dies gilt verstärkt für CDU-Wähler - sie lieben die Eintracht ... nach außen hin. - "... früher war's ja auch so!")
Elvis Domestos hat geschrieben:Aus Höflichkeit verlässt man die Partei um Streit zu meiden, auch dass wäre typisch CDU. Die Basis bröckelt! Der Streit wäre besser. Im politischen Sinne ist der Streit notwendig, verpflichtend! Aber das geht wohl nicht nur der CDU so.
Ich weiß nicht, ob es Höflichkeit war, die einige Herren veranlaßt hat, aus der SPD auszutreten ("... um Streit zu meiden") - eher Rechthaberei, der diese veranlaßt hat, eine neue Partei zu gründen.
  • (WASG)
Eine Volkspartei sollte weitgehend alle Richtungen und Meinungen innerhalb der Bevölkerung abbilden, und daher scheint es wenig hilfreich, neue Sparten-Parteien zu gründen, die politisch teilweise nicht überleben. (s.: PIRATEN!) Dies gilt ebenso für die Union!
  • ... deshalb auch die Franz-Josef-Strauß-Forderung, wonach rechts neben der CSU keine weitere demokratische Partei entstehen darf.
    • (deshalb auch teilweise die ziemlich rechten Zwischenrufe aus Bayern!?!)
Elvis Domestos hat geschrieben:Ein Imperativ ist nicht verhandelbar oder verschiebbar, sondern Prinzip, befehlend, bindend, zwingend; (gehoben) gebietend.
Richtig!
  • ... und deshalb dürfte dieses "Wir schaffen das!" auch wohl in erster Linie auf uns ... auf die deutsche Bevölkerung gemünzt gewesen sein - weniger auf Europa oder Griechenland.
    • ... dem Europa vorher schon geholfen hat!
Dabei hat Frau Merkel wohl die Dimension der Flüchtlingszahlen und die Wirkung ihrer Worte falsch eingeschätzt, wie auch eventuell die europäische Solidarität überschätzt, aber ...
  • (s. oben: "... wenn sie es als richtig bewertet hat, ...")
À propos:
  • "die schicken Damen der Linken":
    • über das Gesicht einer Frau, die nicht so gut aussieht, kann man ja zur Not ein Handtuch legen, aber über deren Gesinnung ... wenn sie sich äußert? Mund verbieten?
  • "beschleunigende Klimawandel":
    • mit der heißen Luft, die so mancher Politiker abläßt, könnte so manches Windkraftrad leicht und ausreichend betrieben werden.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Amtsschimmel
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Amtsschimmel »

Die vielzitierte Aussage von Strauß war insofern auch nie richtig, weil die CDU zu Beginn der Bundesrepublik durchaus mit rechten Parteien zusammengearbeitet hat. Sowohl die Deutsche Partei als auch der Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten waren zum Teil rechts der CDU positioniert. Dass die CDU jetzt solche Koalitionen strikt ablehnt zeigt auch, dass sie eben weiter in die Mitte und darüber hinaus gerückt ist.
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Ich komme einfach mal zuvor und erlaube mir auf Ihre Argumentationen einzugehen und hoffe das Thema >Hilfe... nur noch CDU< genügend zu berücksichtigen.
Bobo hat geschrieben:(16 Mar 2016, 09:49)

So weit man hörte, bezogen sich die Verstaatlichungen auf Energieversorger. Das wäre nur eine Rückabwicklung, da diese lange in staatlicher Hand waren. Deren Privatisierung kann man nun wirklich nicht als vorteilhaft bezeichnen. Zumal man nicht weiß, wohin das in ein paar Jahren noch führen könnte.
Richtig! Wo geht die Reise hin? Die moralische Notwendigkeit einer Energiewende ist einleuchtend, aber die Durchführung muss sich stets kritischen Fragen stellen und einen möglichst breiten Konsens bilden, dieser notwendige Konsens ist aber in der Mitte bereits überschritten und mit jedem Bauprojekt das vor der eigenen Tür sichtbar wird, kommen zur moralischen Bewertung auch eine physikalische, eine Volkswirtschaftliche, eine Umweltschutz und Immissionsschutz- Bewertung hinzu, was bereits jetzt am Anfang der Wende ein nicht unerhebliches Spannungsfeld erzeugt. Auch die wissenschaftlichen Auslegungen und die umgesetzten Maßnahmen korrelieren, womit der Energiewende ein ideologisches Bindegewebe zu attestieren ist, deren Eigenart darin liegt, das sie dass Bewusstsein und das Denken der Bürger Tröpfchenweise wie eine Droge erreicht, die einen macht es high, die anderen depressiv! Dieses Spannungsfeld hat eine enorme Intensität und veranlasste Juli Zeh den Roman >Unterleuten< zu verfassen, am Ende wird es blutig.
Die radikale Umsetzung der Energiewende, die Windfall-Profits im Norden, die klammen Kommunen die nicht nein sagen KÖNNEN, die zunehmende Haltung bei der Umsetzung auf Staatsautorität zu setzen, birgen mE eine Gefahr für die Demokratie deren finanzielle Haftung durch BfW- Kredite auf dem Steuerzahler übertragen sind. So befinden wir uns mittendrin in der Verbalakrobatik zwischen Herdprämienbefürworter und opponierendem Bürgertum, was nicht selten mit lautstarken Anschweigen beantwortet wird und längst in deutschen Dörfern Alltag ist! Eine verfassungsrechtlich bedenkliche Goldgräberstimmung auf dem Acker vs radikaler Umbau der Kultur- und Naturlandschaften inkl. aller Nebenwirkungen, zB die Infraschallproblematik und die TA-Lärm, eine Verfassungsbeschwerde wurde von Saarbrückern Professoren beim BVG eingereicht. Nun sind Teile der CDU an ein Moratorium interessiert, quasi ein runder Tisch für die Wende, sollte es kommen (es ist längst überfällig), dann wird sich die Energiewende neu justieren müssen!
Bobo hat geschrieben:(16 Mar 2016, 09:49)
Als Schröder die Agenda 2010 einführte, hat er es selbst gesagt. "Wir können uns den Sozialstaat nicht länger leisten". Vermutlich fühlte er sich durch ungewöhnliche Schritte seines Vorgängers ermutigt, doch auch mal ein paar waghalsige Reformen zu versuchen. Dabei übersah er nur, dass die faktische Abschaffung der Sozialdemokratie Sozialdemokraten überflüssig macht. Wer die Farbe abschafft, macht Pinsel überflüssig. So kam es, dass Ende ist noch nicht erreicht. Nur eines scheint erst einmal sicher. Die SPD wird sich von der Agenda 2010 nicht mehr erholen.
Totgesagte leben länger! Die sozialen Spannungen, eben auch wegen der Agenda UND der Energiewende werden zunehmen und die Linke SPD zwingen besser durchdachte Reformen zu wagen. Hartz4 ist gar nicht mal Knackpunkt, eher das Rentensystem, der Nullzins lässt grüßen! Auch die KV bedarf Reformen, selbst die Privaten leiden und mussten enorme Beitragssteigerungen festlegen.
Bobo hat geschrieben:(16 Mar 2016, 09:49)
Das beabsichtigte Aussitzen wird nicht funktionieren. Die CDU erkannte das und versteht es zu nutzen. Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet unter Merkel, einer braven EX-Dienerin des SED-Systems, gewissermaßen eine alternativlose neue SED nun unser Land regiert. Nur das es Dank Schröder nun halt CED heißen sollte. Christliche Einheitspartei Deutschland. Ein Regierungsbrei aus allen verfügbaren bzw. akzeptablen Parteien unter dem Dach der einstigen CDU. Ob sie die Wahlen nun immer und überall gewinnen, spielt gar keine Rolle. Wichtig ist eigentlich nur, dass es kaum noch Wege an der CDU vorbei zu geben scheint.
Auch ich hätte gerne Ihren Aufsatz über Marxismus-Leninismus gelesen und der nebulöse Herbst 89 wirft in Bezug auf Fr. Merkel einige Fragen auf die mir einfach keiner beantworten will und kann.
>nur noch CDU...<, würde mich nicht wundern, wenn Sachsen, RLP UND BW auch von der CDU regiert werden, oder sie nehmen sich der Grünen an, was dann geschehen kann, zeigte sich ab 2009 bei der FDP! Ungefährlich ist das Spiel mit der CDU nicht!
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Hallo Neander,
Der Neandertaler hat geschrieben:(16 Mar 2016, 13:23)
Dies alles berücksichtigt, waren die Agenda-2010-Reformen wohl schon unter Kohl angesagt. Hätte aber schon Herr Kohl diese vorangetrieben, wären wohl die Auswirkungen des Sozialsystem-Umbaus nicht so heftig gewesen, wie sie sich nun dastellen. Deshalb unumgänglich und alternativlos - aber leider zu spät! [/list]Von dieser Agenda verabschiedet sich die SPD nun Stück für Stück. (s.: Rente mit 65 - Rente mit 63 - etc.) Sie hinterfragt auch Maßnahmen.
  • (... und will sie par­tout komplett abschaffen, obwohl lediglich Veränderungen vonnöten wären ... ausreichen würden.)
    • ... auf Druck der Gerwerkschaften und aus Angst vor der Linkspartei!?!
      • (s.: Zeit- und Leiharbeit.
Die SPD diskutiert ja auch eine Anhebung des Rentenniveaus, obwohl die Agenda eigentlich eine schrittweise Absenkung vorsieht. Tja: Hätte hätte Fahrradkette man doch lieber auf eine Stärkung der gesetzl. Rente gesetzt, der Nullzins und die lange Niedrigzinsphase lassen grüßen, volle Granate!
Bobo
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Elvis Domestos hat geschrieben:(17 Mar 2016, 01:56)

Hallo Neander,



Die SPD diskutiert ja auch eine Anhebung des Rentenniveaus, obwohl die Agenda eigentlich eine schrittweise Absenkung vorsieht. Tja: Hätte hätte Fahrradkette man doch lieber auf eine Stärkung der gesetzl. Rente gesetzt, der Nullzins und die lange Niedrigzinsphase lassen grüßen, volle Granate!

Das Problem der Agenda 2010 ist weniger die Höhe irgendwelcher Zahlungen, als die Zwangsmechanismen, welche in die Tarifautonomie eingreifen und die einen nie dagewesenen Ausbeutermarkt ermöglichten. Z.B. den perversen Boom an Leihkräften. Reform kann man die Agenda nur nennen, wenn man zu den wirtschaftlichen Abgreifern zählt. Für alle anderen passt der Begriff "Reform" nicht, das die mit Verbesserungen verbunden sind. Tatsächlich wird die Agenda 2010 von einem eher selten beobachteten Phänomen begleitet. Die Häufung familiäre Selbstmorde, einzelne Personen und ganze Familien, begangen aufs totaler wirtschaftlicher Ausweglosigkeit. Akademiker mit Aushilfsjobs von unter zehn Euro/ Std. und die Häufung von Firmen, deren Praktiken mit "atemberaubend " nicht angemessen beschrieben ist. Was früher eher nicht vorstellbar, Kündigung als Folge eines Arbeitsunfalles - ist heute vielfach Gang und Gebe. Zeitverträge, die keine verlässliche Zukunftsplanung ermöglichen; gleichzeitig kreischt man nach Arbeitskräftemangel - aus genau diesen Kreisen! Infamer geht's kaum noch.

Was nicht gesagt wird . es gibt die Fachkräfte natürlich - nur nicht für zehn Euro! Folgerichtig müsste die Aussage, "es gäbe keine Fachkräfte", tatsächlich lauten, "es gibt keine Fachkräfte zum Harz IV-Tarif.
Orks raus aus der Ukraine!
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Bobo hat geschrieben:(17 Mar 2016, 10:12)

Das Problem der Agenda 2010 ist weniger die Höhe irgendwelcher Zahlungen, als die Zwangsmechanismen, welche in die Tarifautonomie eingreifen und die einen nie dagewesenen Ausbeutermarkt ermöglichten. Z.B. den perversen Boom an Leihkräften. Reform kann man die Agenda nur nennen, wenn man zu den wirtschaftlichen Abgreifern zählt. Für alle anderen passt der Begriff "Reform" nicht, das die mit Verbesserungen verbunden sind. Tatsächlich wird die Agenda 2010 von einem eher selten beobachteten Phänomen begleitet. Die Häufung familiäre Selbstmorde, einzelne Personen und ganze Familien, begangen aufs totaler wirtschaftlicher Ausweglosigkeit. Akademiker mit Aushilfsjobs von unter zehn Euro/ Std. und die Häufung von Firmen, deren Praktiken mit "atemberaubend " nicht angemessen beschrieben ist. Was früher eher nicht vorstellbar, Kündigung als Folge eines Arbeitsunfalles - ist heute vielfach Gang und Gebe. Zeitverträge, die keine verlässliche Zukunftsplanung ermöglichen; gleichzeitig kreischt man nach Arbeitskräftemangel - aus genau diesen Kreisen! Infamer geht's kaum noch.

Was nicht gesagt wird . es gibt die Fachkräfte natürlich - nur nicht für zehn Euro! Folgerichtig müsste die Aussage, "es gäbe keine Fachkräfte", tatsächlich lauten, "es gibt keine Fachkräfte zum Harz IV-Tarif.
Das mag daran liegen, dass man in der SPD, oder eben in der >Hilfe...nur noch CDU...< ein Definitionsproblem hat, viele machten den Mittelstand zur Mittelschicht, dem Mittelstand geht es gut bis sehr gut, die Mittelschicht schrumpft!
Auch in der Pflege ist der Begriff >Fachkräftemangel< verdächtig, aus Mittelstandsperspektive ein Wirtschaftsfaktor, aus Mittelschichtperspektive die Berufsaufgabe nach durchschnittlich 7 Jahren wegen Überforderung. Die widrigen Arbeitsbedingungen führten ebenfalls zum Fachkräftemangel, was ein CDU- Sprachrohr natürlich nicht meint!
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Der Neandertaler
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis.
Elvis Domestos hat geschrieben:Die SPD diskutiert ja auch eine Anhebung des Rentenniveaus, obwohl die Agenda eigentlich eine schrittweise Absenkung vorsieht.
Wir hatten in Deutschland vergangenheitlich ein ungeschriebenes Gesetz:
  • alles was in irgendeiner Weise mit Rente zu tun hatte, wurde weitgehend einvernehmlich verabschiedet - also quasi in einer Großen Koalition aller Parteien.
Dies änderte sich spätestens mit Erwachen der Linkspartei.
Andererseits gab es, meines Wissens, einen Parteittagsbeschluß, auf dem hat die SPD diese schrittweise Absenkung bis 2030 auf annähernd 42 Prozent beschloßen - um eine Stabilität der Beitragssätze zu erreichen. Dieser Beschluß wurde dann (mit Abänderung auf 43 Prozent) mit Einführung der Agenda 2010 im Bundestag mit Stimmen der CDU/CSU/FDP verabschiedet.
  • Nebenbei:
    • 2012 lag das Nettorentenniveau vor Steuern bei 49,6 Prozent. 2024 wird es, nach den Vorausberechnungen der Bundesregierung, bei etwa 46,0 Prozent liegen.
So, weiter im Text!
Ich kann mich an eine Talkshow erinnern (ich glaube, es war etwa 1995), dort trat Herr Blüm auf, sowie das grüne Schlafmittel: Renzo Schlauch und noch wer - dessen Name mir aber ad hoc nicht einfällt. Der Moderator fragte in die Runde - ich gebe es nun nur sinngemäß wieder:
  • "Wenn die Rente sicher sein soll, bleiben wohl nur zwei Möglichkeiten: entweder man erhöht den Rentenbeitrag - dann bleibt das Rentenniveau inetwa gleich, oder: wenn man den Rentenbeitrag nicht erhöhen will, muß man das Rentenniveau absenken. Warum erzählt den Leuten das niemand?"
Antwort von Herrn Schlauch: "Dann wählt uns ja keiner mehr!"
  • (Soviel Spontanität hätte ich ihm nie zugetraut)
So (um auf unser Problem zurück zu kommen):
  • man hat die schrittweise Absenkung des Rentenniveaus bis 2030 beschloßen, diskutiert nun eine (zumindest) Beibehaltung des jetzigen Rentenniveaus. Setzt man nun die Frage (und Logik) des oben genannten Moderators voraus, müßten ja bei Beibehaltung des jetzigen Rentenniveaus die Rentenbeiträge erhöht werden. Den dann folgenden Aufschrei (der Betroffenen wie auch der Gewerkschaften) und die nachfolgende Diskussion kann ich mir lebhaft vorstellen.
Fazit:
  • Für innovativ halte ich die Haltung und die Forderung(en) (von Teilen der SPD, der Gewerkschaften, sowie der Linkspartei) nicht. Die jetzige Generation hat ja sowieso schon ein verstärktes Problem (Stichwort: Sandwich-Generation): sie muß mit ihren gesetzlichen Rentenbeiträgen die jetzigen Rentner versorgen - soll für deren Rente zahlen, gleichzeitig soll sie aber auch privat vorsorgen. Wie das entsprechend und adäquat gehen soll, soll mir mal einer erklären!
Obwohl ich selber von der Rente mit 63 profitieren werde, halte ich sie dennoch für falsch - eben wegen der Doppelbelastung der nachfolgenden Gerneration(en).

Von daher (und dies ist ein Teil der "handwerklichen Fehler", von denen ich sprach) wäre ein Verzicht auf private Vorsorge (Riester-Rente oder Rürup-Rente) besser gewesen, bei gleichzeitiger Stärkung der gesetzlich garantierten Rente (in jetziger Höhe) - auch mit eventueller Erhöhung der Rentenbeiträge - JA!
  • ... volle Zustimmung.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Bobo.
Ich hoffe nicht, Du hälst mich für einen Teil der "wirtschaftlichen Abgreifern"? ... ich nenne sie nämlich auch Reform und halte sie für unumgänglich. Das Problem was ich sehe, das sind die "handwerklichen Fehler". Deshalb kann ich auch die verstehen, die diese "Reform" ablehnen. Aber die Agenda 2010 ist ja nunmal mehr als nur Hart-IV.
Bobo hat geschrieben:Zwangsmechanismen, welche in die Tarifautonomie eingreifen und die einen nie dagewesenen Ausbeutermarkt ermöglichten.
... ??? ... solltest Du erläutern!
"Ausbeutermarkt" - JA! ... teilweise. (Zeit- und Leiharbeit, etwa) Dies sind aber erstmal gute und wirtschaftliche Instrumente, Auftragsspitzen innerhalb der Firmen abzubauen. Weil vorher (vor der Agenda) keine zusätzlichen Arbeitskräfte eingestellt wurden - man weiß ja nie, wie lange diese Auftragsspitzen dauern und wie lange man die zusätzlichen Arbeitskräfte benötigt?
  • (zusätzlichen Arbeitskräfte, die über einen gewißen Zeitraum hinaus benötigt werden, wird man nicht einfach wieder los: Kündigungsschutz! Also ist Zeit- und Leiharbeit ein probates Mittel dafür.)
Aber wo greift die Agenda dort "in die Tarifautonomie ein"? ... wohl eher umgekehrt: bei Verhinderung von Zeit- und Leiharbeit!?!

Die negativen Begleiterscheinungen (etwa: keine verlässliche Zukunftsplanung möglich und die berühmten Akademiker mit Aushilfsjobs) sind bekannt und bedauerlich - nicht von der Hand zuweisen, aber: Deine "Kündigung als Folge eines Arbeitsunfalles ist zwar Folge der Agenda - JA! ... aber wohl nur in sofern, als daß es Arbeitgeber gibt, "deren Praktiken ... nicht angemessen" sind - deren Haltung und Denken in Folge der Agenda lediglich auf wirtschaftlicher Basis stehen. (Kündigung und Abbau eines Vollzeitarbeitsplatzes und Aufbau eines Zeit- oder Leiharbeitsplatzes.) Aber einer derartigen (oben genannten) Kündigung kann ja wohl jeder Arbeitnehmer per Gesetz und Anwalt entgegentreten.
  • (wenn kein Entgegentreten: ist wohl auch eine Negativfolge, weil immer weniger Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft sind - Gewerkschaftsvertreter dürfen vor Gericht in Erster Instanz als Anwalt auftreten.)
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Mar 2016, 17:54)

Hallo Bobo.
Ich hoffe nicht, Du hälst mich für einen Teil der "wirtschaftlichen Abgreifern"? ... ich nenne sie nämlich auch Reform und halte sie für unumgänglich. Das Problem was ich sehe, das sind die "handwerklichen Fehler". Deshalb kann ich auch die verstehen, die diese "Reform" ablehnen. Aber die Agenda 2010 ist ja nunmal mehr als nur Hart-IV. ... ??? ... solltest Du erläutern!
"Ausbeutermarkt" - JA! ... teilweise. (Zeit- und Leiharbeit, etwa) Dies sind aber erstmal gute und wirtschaftliche Instrumente, Auftragsspitzen innerhalb der Firmen abzubauen. Weil vorher (vor der Agenda) keine zusätzlichen Arbeitskräfte eingestellt wurden - man weiß ja nie, wie lange diese Auftragsspitzen dauern und wie lange man die zusätzlichen Arbeitskräfte benötigt?
  • (zusätzlichen Arbeitskräfte, die über einen gewißen Zeitraum hinaus benötigt werden, wird man nicht einfach wieder los: Kündigungsschutz! Also ist Zeit- und Leiharbeit ein probates Mittel dafür.)
Aber wo greift die Agenda dort "in die Tarifautonomie ein"? ... wohl eher umgekehrt: bei Verhinderung von Zeit- und Leiharbeit!?!

Die negativen Begleiterscheinungen (etwa: keine verlässliche Zukunftsplanung möglich und die berühmten Akademiker mit Aushilfsjobs) sind bekannt und bedauerlich - nicht von der Hand zuweisen, aber: Deine "Kündigung als Folge eines Arbeitsunfalles ist zwar Folge der Agenda - JA! ... aber wohl nur in sofern, als daß es Arbeitgeber gibt, "deren Praktiken ... nicht angemessen" sind - deren Haltung und Denken in Folge der Agenda lediglich auf wirtschaftlicher Basis stehen. (Kündigung und Abbau eines Vollzeitarbeitsplatzes und Aufbau eines Zeit- oder Leiharbeitsplatzes.) Aber einer derartigen (oben genannten) Kündigung kann ja wohl jeder Arbeitnehmer per Gesetz und Anwalt entgegentreten.
  • (wenn kein Entgegentreten: ist wohl auch eine Negativfolge, weil immer weniger Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft sind - Gewerkschaftsvertreter dürfen vor Gericht in Erster Instanz als Anwalt auftreten.)
Ich halte niemanden für einen Abgreifer: :D Um die Eingriffe zu erkennen, gilt es das gesamte Werk samt Auswirkungen im Auge zu behalten. Die Einführung des Mindestlohne ist übrigens starker Hinweis auf den Eingriff in die Tarifautonomie. Er soll die Staatskassen ein Stück weit entlasten. Siehe staatliche Zuzahlung zum Unterhalt Vollbeschäftigter. Der existente Zwang, jeden Job anzunehmen, der den Arbeitnehmer nicht zum Fressen von Scheiße verpflichtet, um es mal deutlich zu sagen, wenn er nicht Haus und Hof verlieren will, ist ein klarer Eingriff in die Tarifautonomie. Denn Leihfirmen zahlen nach Leiharbeitertarif, obwohl sie Personen in Branchen vermitteln, für die eigene Tarife existieren. Man hebelt auf diese Weise lediglich bestehende Tarife aus und ersetzt Löhne, die normal b. B. zwischen 18, . und 28, - Euro liegen, durch Löhne zwischen 8.50, - bis 9.90,-. Wenn das kein Eingriff in die Tarifautonomie ist, dann weiß ich nicht, was einer sein sollte. Der Arbeitnehmer hat nicht die Chance, einen fairen und branchenüblichen Lohn auszuhandeln. Dazu summiert sich die ausufernde Gewohnheit der Leihfirmen, selbst nur noch Zeitverträge abzuschließen. Mitarbeiter von Leihfirmen kriechen unabhängig ihrer Qualifikation am Existenzlimit oder sind sogar auf öffentliche Zuzahlungen angewiesen. Nicht etwa weil sie nichts können oder ihr Fachwissen nicht gebraucht würde, sondern weil Leihfirmen als Zugangslock zum eigentlich geltenden Tarifvertrag funktionieren.

Wenn also Firmen Personal für Auftragsspitzen kurzfristig abgreifen müssen, diese aber nicht garantiert dauerhaft beschäftigen können, dann braucht es halt ein passendes Tarif- oder Vertragsmodel, welches sagt, dass diese Mitarbeiter ihres erhöhten Risikos entsprechend ausgezahlt werden, sobald das Unternehmen sich auftragsbedingt von ihnen trennen muss! Das heißt, nicht Zeitarbeitstarif in die Tasche des Arbeitnehmers, sondern der tatsächliche! plus Risikozuschlag für evtl. drohende Arbeitslosigkeit, auszuzahlen zur Entlassung. Die Zeitarbeitbranche blüht, weil mehr und mehr Unternehmen dauerhaft auf Leiharbeiter setzen, um die eigenen Tarifverträge zu unterlaufen. Die Unternehmen streichen höhere Gewinne ein, und verdammen die Mitarbeiter zum Elend, über das Berufsleben hinaus, denn ein Akademiker, der mit 10 Euro anstelle von 30 je Std. (nur ein Beispiel) erhält auch weniger Altersruhegeld und entlastet die Rentenkassen dadurch entscheidend Schön für die Rentenkassen und für die Unternehmensgewinne, aber sehr übel für die Arbeitnehmer. Wer nun affektiv anfügt, ja, dass müssen die Arbeitnehmer letztlich durch Abgaben zahlen, der hat nur zum Teil Recht. Durch die Entkopplung der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialkassen und die enormen Einsparungen zu den Lohnkosten, dank der Agenda, stiegen die Gewinne der Unternehmen ins Uferlose während im Volk die Armut buchstäblich um sich griff. Und die öffentlichen Kassen wurden keineswegs entlastet. Es wurde nur umverteilt. Zuvor bekamen die Arbeitnehmer ihr AlG als Sicherheit für einen Neueinstieg. Jetzt bekommen die Arbeitgeber das Geld, direkt als Widereingliederungsförderung von Arbeitslosen und indirekt, indem der Staat einen Teil der Löhne in Form von Harzer Zuwendungen beisteuert. Die Kosten der Agenda liegen oberhalb des vorherigen Sozialsystems. Obendrauf wirkt der uferlose Anreiz, weitere Arbeitnehmer aus dem eigenen Tarifvertrat zu werfen und durch einen zum Tarif der Zeitarbeit zu ersetzen. Warum im Gottes Namen sollte ein Unternehmen sich in Zukunft an qualifizierte gute bezahlte Arbeitnehmer binden wollen, wenn er den garantiert zu weniger als den halben Preis bekommt? Das Argument, sie könnten Arbeitnehmer nur zu Spitzenzeiten brauchen, ist ein Strohargument für Denkfaule. Einverstanden. Sollen sie diese nur für befristet einstellen. Die Möglichkeit gibt es. Aber warum denn bitte nicht zum üblichen Tarif! Es geht bei der Leiharbeit nicht um den Ausgleich kurzfristigen Personalbedarfs, es geht schlicht um das Unterlaufen von Tarifverträgen und stellt so eine Möglichkeit zum Eingriff in die Tarifautonomie dar. Der Arbeitnehmer kann der Mühle nicht entkommen. Ihm bleibt die Wahl. Alles verlieren und Obdachlos werden oder mit weniger als die Hälfte in sichere Altersarmut zu gehen.

Ergo. Werden Tarifversträge abgeschafft oder durch rechtliche Vorgaben für eine breiter werdenden Masse unabhängig von der Qualifikation unzugänglich, liegt ein Eingriff in die Tarifautonomie vor. Was gibt es da noch zu beweisen? Alles andere ist Wortklauberei. Das Machwerk Agenda 2010 ist nur und in Gänze auf die Optimierung der Unternehmensgewinne und Umverteilung von Unten nach Oben ausgerichtet. Ein unverzeihlicher Verrat an die Sozialdemokratie, für den die SPD zu Recht bezahlt und hoffentlich solange bezahlen wird, bis die Ganovenzüge restlos getilgt wurden. Nur ist sie längst zu weit von der Macht entfernt, als dass da Hoffnung besteht.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Bobo.
Deine Kritik an Leih- und Zeitarbeit kann ich inetwa nachvollziehen - teile sie teilweise auch!
Daß es Auswüchse gibt, ... geschenkt - kann man (fast) täglich beobachten.
  • (z. B.: Kündigung der Arbeitnehmer und "Wiedereinstellung" über zuvor selbst gegründete Leiharbeitsunternehmen zu schlechteren Bedingungen - Stichwort: Schlecker)
Um die schlimmsten, nicht erwünschten Effekte ... ja, teilweise: deren Misbrauch zu beseitigen ... um ihn wenigstens einigermaßen einzudämmen, hat man das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) zum Dezember 2011 geändert. Seither gilt, daß es nach spätestens neun Monaten die gleiche Bezahlung für Zeitarbeiter und Stammbelegschaft geben soll. Auch die Überlassung von Arbeitnehmern soll zukünftig auf 18 Monate begrenzt werden. Zudem kann Betriebsrat eines Entleiherbetriebs seine Zustimmung zum Einsatz von Leiharbeitnehmern verweigern, wenn diese dort nicht nur vorübergehend eingesetzt werden sollen.
Somit ist unbefristete Leiharbeit verboten - respektive: soll verboten sein.

Laut Universität Duisburg-Essen stieg durch diese Maßnahmen (etwa: bei Beschäftigung über neun Monaten ... gleiche Bezahlung) der durchschnittlichen Bruttostundenlohn für Leiharbeit auf 13,00 Euro - in der öffentlichen Verwaltung 20,75 Euro und in der Privatwirtschaft 22,34 Euro. Für "Ungelernte Arbeitnehmer" lag der Zeitarbeits-Stundenlohn bei etwa 10,53 Euro - für "Arbeitnehmer in leitender Stellung": 33,22 Euro ... in Westdeutschland. Im Osten: 9,66 Euro und 28,28 Euro. Zudem geht aus dieser Studie des "IInstituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" hervor - welches die Leiharbeitsverhältnisse untersuchte, daß zwar in den Leiharbeitsverhältnissen ein leichter Trend zu längeren Beschäftigungsdauern erkennbar ist, sie aber im Mittel drei Monate dauern.
Mittel und Durchschnitt bedeuten aber immer auch, daß es Auswüchse nach oben, wie nach unten gibt. Einige verdienen mehr - andere weniger, als der Durchschnitt darstellt. Einige werden länger beschäftigt, als das Gesetz erlaubt (zu geringerem Lohn) - andere kürzer ... zu besserem Lohn.

Kleines Beispiel, warum ich die Leih- und Zeitarbeit nicht ganz abschaffen möchte:
  • ich hatte einen Arbeitskollegen, der litt an der sogenannten "Schlafapnoe". Da dem Arbeitgeber (kleiner Betrieb: 3 Mann) ein Umbau des Lkw nicht zuzumuten war (zu teuer), bezahlte ihm das Arbeitsamt eine Umschulung zum Gabelstaplerfahrer. Er fand aber keine Anstellung - außer bei einer Leihfirma. Eines Tages traf ich ihn in einer Stahlbude - bei der ich laden mußte. Er erzählte mir, daß sein dortiger Chef der Leihfirma angeboten hätte, ihn zu übernehmen - zu besseren Konditionen, als er in der Leihfirma bekam.
Klingt wie aus einer Werbebroschüre für Leih- und Zeitarbeit, ich weiß, ist aber die Wahrheit. Dies zeigt aber auch, was im Idealfall möglich ist.
Aber nochmal:
Kritik kann ich nachvollziehen - teilweise ist sie durchaus auch berechtigt. Aber warum immer gleich alles verteufeln und dessen Abschaffung fordern - wenn es Änderungen an einzelnen Stellen auch tun?
  • (nicht persönlich nehmen - ich meine primär: Gewerkschaften und Linke!)
Geändert wurde auch schon einiges - vielleicht noch nicht genug?
Daß es bestimmt immer noch einige Firmen gibt, die dieses Unterlaufen und meinen, dies gelte nicht für sie - sie könnten bestimmen, wo es lang geht ... und wie, dies ist mir bekannt ... kenn ich von meinem jetzigen jugendlichen Zahlenjongleur ... welcher sich Chef nennt!

À propos "Werden Tarifversträge abgeschafft ...":
  • dies liegt vielleicht daran, weil immer mehr Firmen meinen (aufgrund ihrer Größe ... oder, ich weiß nicht warum), sie benötigten keine Tarifbindung (mehr) und steigen aus dem Tarifverbund ... dem Arbeitgeberverband aus!?! ... sie schließen Hausverträge ... mit wem auch immer - hervorgetan haben sich zunehmend die "Christliche Gewerkschaften", die annähernd zu Arbeitgeberbedingungen abschließen.
Bobo hat geschrieben:Agenda 2010 ist nur und in Gänze auf die Optimierung der Unternehmensgewinne und Umverteilung von Unten nach Oben ausgerichtet.
Bobo:
  • dies kann ich nur teilweise nachvollziehen! 2005 lag die Arbeitslosenquote bei knappe 11 Prozent - heute bei 6,6 Prozent. In Konkreten Zahlen: 2005 waren es gut 6 Millionen registrierte Arbeitslose (was vielleicht wirklich eine Folge der Agenda ist) - Februar 2016 sind es nur noch etwa 3 Millionen - also etwa die Hälte. Ergo: Arbeitsplätze wurden schon geschaffen - im Februar waren (laut "Statistischem Bundesamt") immerhin noch über 600.000 offene Stellen gemeldet. Die Frage ist nur: um welche Stellen handelt es sich: sozial­ver­sicher­ungs­pflichtige Stellen? Von den 42 Millionen im Juni 2015 gemeldeten Erwerbstätigen waren etwa 30,7 Millionen sozial­ver­sicher­ungs­pflichtige Stellen. Sozialversichert besagt aber immer noch nicht, wie hoch deren Bezahlung war - aber zumindest über 850,00 Euro.
Fazit:
  • Statistik ist gut und schön, sagt aber wenig aus. Genauso sieht es mit pauschalen Aussagen und derartiger Kritik aus - sie verfängt nicht immer ... und nicht in allen Einzelheiten.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Mar 2016, 17:16)

Von daher (und dies ist ein Teil der "handwerklichen Fehler", von denen ich sprach) wäre ein Verzicht auf private Vorsorge (Riester-Rente oder Rürup-Rente) besser gewesen, bei gleichzeitiger Stärkung der gesetzlich garantierten Rente (in jetziger Höhe) - auch mit eventueller Erhöhung der Rentenbeiträge - JA!
  • ... volle Zustimmung.
Hätte hätte Fahrradkette, es kam ja noch ein gewaltiges Problem hinzu, die lange Niedrigzinsphase! Da mögen sich gewisse Rürup- Anlagen noch durchbeißen mögen, aber ein Standard- Riestervorsorgeplan steht jetzt schlecht da!
Ich stimme den ausführlichen Gedanken von Bobo über die Agenda im wesentlich zu und halte eine Kehrtwende der SPD für Sinnvoll, von der >Hilfe ...nur noch CDU...< erwarte ich da weniger, fürchte eher ihre christliche Nächstenliebe nach dem Motto: Die Tafeln werden es schon richten!
Aber auch die Energiewende ist bereits gescheitert und benötigt eine Neujustierung, womit ich sagen will, die Agenda und die Energiewende zehren an den beiden Volksparteien SPD und CDU, mehr als wie wir es manchmal wahrhaben wollen.
Ja, vlt ist es nicht übertrieben zu schreiben, der Statut der Volksparteien wurde auf dem Altar der Agenda und der Energiewende geopfert.
Ich meine, eine rot-rote Hochzeit auf Bundesebene könnte der SPD den Volksparteistatut wieder geben.

Der CDU steht eine schwere Zeit bevor, sollte sie den schwarz-grünen Trip in BW wagen, dann wird es viele Parteimitglieder arg herausfordern, ein weiteres Potenzial das die Basis zum bröckeln bringen könnte.
Bobo
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Der Neandertaler hat geschrieben:(18 Mar 2016, 16:17)

Hallo Bobo.
Deine Kritik an Leih- und Zeitarbeit kann ich inetwa nachvollziehen - teile sie teilweise auch!
Daß es Auswüchse gibt, ... geschenkt - kann man (fast) täglich beobachten.
  • (z. B.: Kündigung der Arbeitnehmer und "Wiedereinstellung" über zuvor selbst gegründete Leiharbeitsunternehmen zu schlechteren Bedingungen - Stichwort: Schlecker)
Um die schlimmsten, nicht erwünschten Effekte ... ja, teilweise: deren Misbrauch zu beseitigen ... um ihn wenigstens einigermaßen einzudämmen, hat man das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) zum Dezember 2011 geändert. Seither gilt, daß es nach spätestens neun Monaten die gleiche Bezahlung für Zeitarbeiter und Stammbelegschaft geben soll. Auch die Überlassung von Arbeitnehmern soll zukünftig auf 18 Monate begrenzt werden. Zudem kann Betriebsrat eines Entleiherbetriebs seine Zustimmung zum Einsatz von Leiharbeitnehmern verweigern, wenn diese dort nicht nur vorübergehend eingesetzt werden sollen.
Somit ist unbefristete Leiharbeit verboten - respektive: soll verboten sein.

Laut Universität Duisburg-Essen stieg durch diese Maßnahmen (etwa: bei Beschäftigung über neun Monaten ... gleiche Bezahlung) der durchschnittlichen Bruttostundenlohn für Leiharbeit auf 13,00 Euro - in der öffentlichen Verwaltung 20,75 Euro und in der Privatwirtschaft 22,34 Euro. Für "Ungelernte Arbeitnehmer" lag der Zeitarbeits-Stundenlohn bei etwa 10,53 Euro - für "Arbeitnehmer in leitender Stellung": 33,22 Euro ... in Westdeutschland. Im Osten: 9,66 Euro und 28,28 Euro. Zudem geht aus dieser Studie des "IInstituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" hervor - welches die Leiharbeitsverhältnisse untersuchte, daß zwar in den Leiharbeitsverhältnissen ein leichter Trend zu längeren Beschäftigungsdauern erkennbar ist, sie aber im Mittel drei Monate dauern.
Mittel und Durchschnitt bedeuten aber immer auch, daß es Auswüchse nach oben, wie nach unten gibt. Einige verdienen mehr - andere weniger, als der Durchschnitt darstellt. Einige werden länger beschäftigt, als das Gesetz erlaubt (zu geringerem Lohn) - andere kürzer ... zu besserem Lohn.

Kleines Beispiel, warum ich die Leih- und Zeitarbeit nicht ganz abschaffen möchte:
  • ich hatte einen Arbeitskollegen, der litt an der sogenannten "Schlafapnoe". Da dem Arbeitgeber (kleiner Betrieb: 3 Mann) ein Umbau des Lkw nicht zuzumuten war (zu teuer), bezahlte ihm das Arbeitsamt eine Umschulung zum Gabelstaplerfahrer. Er fand aber keine Anstellung - außer bei einer Leihfirma. Eines Tages traf ich ihn in einer Stahlbude - bei der ich laden mußte. Er erzählte mir, daß sein dortiger Chef der Leihfirma angeboten hätte, ihn zu übernehmen - zu besseren Konditionen, als er in der Leihfirma bekam.
Klingt wie aus einer Werbebroschüre für Leih- und Zeitarbeit, ich weiß, ist aber die Wahrheit. Dies zeigt aber auch, was im Idealfall möglich ist.
Aber nochmal:
Kritik kann ich nachvollziehen - teilweise ist sie durchaus auch berechtigt. Aber warum immer gleich alles verteufeln und dessen Abschaffung fordern - wenn es Änderungen an einzelnen Stellen auch tun?
  • (nicht persönlich nehmen - ich meine primär: Gewerkschaften und Linke!)
Geändert wurde auch schon einiges - vielleicht noch nicht genug?
Daß es bestimmt immer noch einige Firmen gibt, die dieses Unterlaufen und meinen, dies gelte nicht für sie - sie könnten bestimmen, wo es lang geht ... und wie, dies ist mir bekannt ... kenn ich von meinem jetzigen jugendlichen Zahlenjongleur ... welcher sich Chef nennt!

À propos "Werden Tarifversträge abgeschafft ...":
  • dies liegt vielleicht daran, weil immer mehr Firmen meinen (aufgrund ihrer Größe ... oder, ich weiß nicht warum), sie benötigten keine Tarifbindung (mehr) und steigen aus dem Tarifverbund ... dem Arbeitgeberverband aus!?! ... sie schließen Hausverträge ... mit wem auch immer - hervorgetan haben sich zunehmend die "Christliche Gewerkschaften", die annähernd zu Arbeitgeberbedingungen abschließen.
Bobo:
  • dies kann ich nur teilweise nachvollziehen! 2005 lag die Arbeitslosenquote bei knappe 11 Prozent - heute bei 6,6 Prozent. In Konkreten Zahlen: 2005 waren es gut 6 Millionen registrierte Arbeitslose (was vielleicht wirklich eine Folge der Agenda ist) - Februar 2016 sind es nur noch etwa 3 Millionen - also etwa die Hälte. Ergo: Arbeitsplätze wurden schon geschaffen - im Februar waren (laut "Statistischem Bundesamt") immerhin noch über 600.000 offene Stellen gemeldet. Die Frage ist nur: um welche Stellen handelt es sich: sozial­ver­sicher­ungs­pflichtige Stellen? Von den 42 Millionen im Juni 2015 gemeldeten Erwerbstätigen waren etwa 30,7 Millionen sozial­ver­sicher­ungs­pflichtige Stellen. Sozialversichert besagt aber immer noch nicht, wie hoch deren Bezahlung war - aber zumindest über 850,00 Euro.
Fazit:
  • Statistik ist gut und schön, sagt aber wenig aus. Genauso sieht es mit pauschalen Aussagen und derartiger Kritik aus - sie verfängt nicht immer ... und nicht in allen Einzelheiten.

Hallo Neander,

Die Leiharbeit muss nicht abgeschafft werden. Sie kann als etablierte Vermittlungsstelle dienen, aber die Konditionen müssen deutlich nach oben geschraubt werden. Die Leiharbeiter müssen direkt und ohne Verzögerung dasselbe bekommen, wie für den Arbeitsplatz üblich ist, zuzüglich einem Zuschlag für das Risiko arbeitslos zu werden.

Den Vorteil der Kurzbeschäftigung für die Unternehmen mit dem Lohnsklavenverhältnis zu krönen, ist schlicht unter aller Sau, einmal mehr, als dass diese Frechheit unter der Flagge der Sozialdemokraten als soziale Gerechtigkeit nach Lesart eines Schröders darstellt.


Die Arbeitslosenquoten sind natürlich geschönt. Nicht in der Statistik finden sich alle, die in irgendwelchen Maßnahmen befinden. Ganz beliebt, die sogenannten „Wiedereingliederungsmaßnahmen“, in die Arbeitslose zu Hauf gezwungen werden, und die man geprüft haben muss, um zu erkennen, dass sie rein gar nichts bringen. Dank der Agenda zählen übrigens auch jene, die aus dem Leistungsbezug rausfallen, nicht zu den Arbeitslosen. Sie existieren einfach nicht mehr.

Es ist wirklich mehr als zweifelhaft, ob die wahre Arbeitslosenquote ohne Schönung auch nur einen halben Prozent unter der damaligen liegt. Eine weitere Absurdität ist der letzt genannte Umstand. Wenn die Menschen aus dem Arbeitslosengeldbezug fallen, bekommen sie keinerlei Geld mehr, müssen sich aber per Gesetz(!) gleichzeitig freiwillig Krankenversichern! Mit Geld, das sie natürlich nicht haben, da sie ohne jedes Einkommen sind! Dann dürfen sie einzelne Anträge im Harzer Rahmen auf einen Arztbesuch stellen, mit dem Stigma „Harz IV“, als Symbol für „ganz Unten“, auf der Stirn. So wird ihnen nicht einmal die Würde gelassen.

Seit und durch die Agenda wurden Suppenküchen und Tafeln, in denen ehrenamtliche Helden kostenlose Lebensmittel verteilen, unerlässlich, um eine humanitäre Katastrophe im eigenen Land zu verhindern, einem der reichsten Europas! Lebensmittel, die vielfach nach geltendem Recht nicht einmal mehr verkauft werden dürfen. Selbst das Zustandekommen der Agenda ist durch und durch anrüchig. ACHTZIG PROZENT aller SPDler, die für die Agenda stimmten, hatten den Inhalt noch nicht einmal gelesen. Die SPD unter Schröder spaltete das Volk, indem sie Erwerbslose als Arbeitsscheue verunglimpfte, die auf Kosten der arbeitenden leben, um Unruhen im Volk zu vermeiden. Alles um und in der Agenda ist skandalös und verlogen.


Die gut klingende Parole „fordern und fördern“, gilt nur die die Arbeitnehmer. Die Wirtschaft wird Dank der Agenda in einem Ausmaß gefördert, das wir uns nur schwer vorstellen können. durch Hintertüren, deren Existenz wir nicht einmal erahnen, oder über die wir erst stolper, wenn wir intensiv drüber nachdenken. Hat schon seinen Grund, dass die Gewinne der Unternehmen exorbitant explodierten und die Armut sich im Volk gleichzeitig wie ein Virus ausbreitete. Sobald wir die Agenda akzeptieren, sind wir die perfekte Ellenbogen-Gesellschaft und keine Solidargemeinschaft mehr. Dran arbeiten zu wollen, steht nur für den Unwillen, dem Volk möglichst lange viel von dem vorenthalten zu wollen, was ihm wahrlich zusteht. Seit ihr konsumiert die Gesellschaft auch Menschen und entsorgt sie im sozialen Sperrmüll, gleich aus welcher Gesellschaftsschicht sie auch stammten. Nein. Die Agenda muss weg, die Solidargemeinschaft wieder hergestellt werden. Sie bedeutet Stärke gerade in Zeiten, wie wir sie aktuell erleben.

Mit ihr, so meine Befürchtung, wird uns die Gesellschaft schon bald um die Ohren fliegen.
einem Krebsleiden erlegen. Es hatte gute Gründe, dass Oskar Lafontaine seinem Exfreund Schröder den Rücken kehrte und auf den gut dotierten Ministerposten verzichtete. Die Agenda ist nicht mit dem sozialdemokratischen Gedanken vereinbar. Leider scheiterte er bei dem Versuch, der Sozialdemokratie mithilfe der Linken ein Comeback zu bescheren. Doch die Linken erweisen sich bei jeder Gelegenheit als postkommunistisches Mogelpaket. Ist leider so. Deutschland braucht eine neue sozialdemokratische Partei. Ansonsten wird uns die Gesellschaft in naher Zukunft um die Ohren fliegen. Das haben Sozial- und Politikwissenschaftler schon mehr als einmal öffentlich kundgetan. Ein erster Schritt düfte mit der AFD getan sein. Eine Ernst zu nehmende Partei mit sozialdemokratischem Hintergrund und Programm abseits der SPD wird einen sehr viel stärkerein Durchmarsch hinlegen. Die SPD hat ihre Glaubwürdigkeit für sehr lange Zeit verspielt. Wenn der frette Gabriel von sozialer Gerechtigkeit schwadroniert, kocht in mir der Zorn hoch. Ich weiß nicht, was du verdienst, aber wer mit 13 Euro die Stunde leben kann, dürfte ein bescheidener Mensch sein.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Elvis.
Einerseits bin ich mit Dir einer Meinung, wenn es um Probleme der privaten Rentenversicherung geht. Auch bin ich weitgehend einverstanden, mit einiger Kritik an der Agenda 2010. Andererseits halte ich "eine Kehrtwende der SPD" in dieser Sache nicht für sinnvoll, wenn es um's Große-Ganze geht - sprich: in dem Sinne, damit wir unsere Sozialsysteme nicht "an die Wand fahren", wie schon Herr Biedenkopf gesagt hat. Schon der Umstand, daß die SPD die Rente mit 65 durchgesezt hat, habe ich für kontraproduktiv gehalten - später auch die Rente mit 63.

Wohlgemerkt:
  • auch ich übe Kritik an der Agenda 2010!
    Etwa, wenn es um harsche ... teilweise sogar ungerechte Bedingungen für Hartz-IV-Bezieher geht (mit dem Geld kann man überleben, aber nicht leben ... nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, oder: bei "fordern und fördern" liegt der Schwerpunkt verstärkt auf "fordern"), etc.
Wo meine Kritik endet:
  • wenn es um das "WARUM" geht - um die Frage, ob wir diese Agenda als solche nötig hatten und haben. Den Zeitpunkt halte ich für falsch - er hätte viel, viel früher liegen müssen ... die "Reformen" hätten viel früher kommen müssen - dann wären die Auswirkungen vielleicht nicht so heftig.
Auch bin ich Deiner Meinung, daß in Sachen "Kehrtwende" seitens der CDU weniger zu erwarten ist. (die Agenda ist ja mit Stimmen der SPD/Grünen/CDU/CSU und der FDP verabschiedet worden.) Denn das, was im Koalitionsvertrag drinne steht, ist mehr SPD-lastig, denn CDU. Merkel ging es mehr um ihre Position als eventuelle Bundeskanzlerin - dafür hat sie viele SPD-Forderungen geschluckt.
  • (wie die SPD auch schon viel von dem Geforderten durchsetzen konnte - allein: geholfen hat es der SPD nicht, die Früchte des "Erfolgs" hat sich Merkel und die Union auf die Fahnen geschrieben.)
Elvis Domestos hat geschrieben:... die Energiewende ... gescheitert ... Neujustierung
Der Prophet gilt nichts im eigenen Land!
Die Entscheidung für die Energiewende war zu überhastet - da gebe ich Dir Recht! (Wer konnte aber auch ahnen, daß Fukushima solch ein Erdbeben verursacht?)
  • ... etwa hätte der Atomausstieg, wie ihn SPD und Grüne mit der Atomwirtschaft vereinbart hatten, gar nicht erst aufgehoben werden dürfen.
    • ... um ihn kurze Zeit später doch zu bestätigen.
Elvis Domestos hat geschrieben:... Statut der Volksparteien wurde auf dem Altar der Agenda und der Energiewende geopfert.
So harsch würde ich nicht auftreten, denn eine Volkspartei ist eine Partei, die weitgehend alle Bevölkerungsschichten abbildet - und in der SPD sind von Links bis zu Konservativen ... von Nahles bis ... fast alles abgebildet - selbiges gilt für die Union. (dies ist ja auch das Manko, warum sich die Parteien - vornehmlich: Union und SPD, ... warum diese kaum unterscheidbar sind.)

Aber sei's drum:
  • immer mehr "Sparten"-Parteien sind nicht unbedingt gut und hilfreich. (Parteien, die sich erstmal nur einem Thema widmen - s.: PIRATEN!)
Àpropos "eine rot-rote Hochzeit auf Bundesebene ...":
  • das hätte zu Zeiten von Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wohl gestimmt!
    • Heidemarie Wieczorek-Zeul: genannt die "Rote Heidi"
    ... obwohl: die "Rote Heidi" und Katja Kipping ?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Bobo.
Ich teile Deine Kritik an den Konditionen der Leiharbeit - teilweise jedenfalls. Frage mich allerdings, worin für Leiharbeiter "das Risiko arbeitslos zu werden" besteht?
  • ... nur weil der Leiharbeiter in diesem oder jenen Bertrieb nicht mehr benötigt wird ... der Entleihfirma also der Vertrag gekündigt wird?
    • ... der Leiharbeiter im ihn-beschäftigten-Betrieb entlassen wird?
      • ... ich meine: er ist ja nicht in diesem Betrieb angestellt, sondern bei der Entleihfirma ... er ist also erstmal nicht von Kündigung bedroht.
Ich hab mir mal einiges von einem Bürohengst erklären und vorrechnen lassen. Leiharbeiter sind gar nicht so billig - das, was der Betrieb an die Entleihfirma zahlt, ist mehr, als ein vergleichsweise "Vollzeit"-Arbeiter bekommt. Worin die Attraktivität von Leih- und Zeitarbeitnehmern für den Betrieb besteht, ist die Flexibilität dieser Arbeitnehmer - werden sie nicht benötigt, und/oder dessen Leistung ist nicht ausreichend, ect., ... ein Anruf und ... mit Kranken- und Urlaubsgeld-Bezug hat der Betrieb genauso wenig zutun, wie vorerst mit dessen Lohn - dieser wird von der Entleihfirma gezahlt. Und da diese auch Gewinn machen wollen und müssen - sie haben ja auch Kosten, deshalb ist der Lohn des Leiharbeiters eventuell wesentlich niedriger, als der eines "Vollzeit"-Arbeiters in diesem Betrieb.

Wohlgemerkt:
  • ich empfinde dies auch nicht für gut - habe lediglich versucht, diese Praxis zu verstehen.
Bobo hat geschrieben:... diese Frechheit unter der Flagge der Sozialdemokraten als soziale Gerechtigkeit ...
wie gesagt:
  • die Auswirkungen und die uferlosen und unverschämten Ausweitungen von Leih- und Zeitarbeit waren bestimmt so nicht geplant. Geplant war sie dazu, wie ich Dir in einem Beispiel geschildert habe - welches es wirklich gegeben hat.
Bobo hat geschrieben:Die Arbeitslosenquoten sind natürlich geschönt.
Achtung Floskel!
  • "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe." (Konrad Adenauer)
Geschönt waren diese Statistiken schon immer! Arbeitslose, die sich in "Wiedereingliederungsmaßnahmen" oder sonstigen Schulungen befanden (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - ABM), fielen schon immer "aus dem Leistungsbezug" - fanden also in der Arbeitslosenstatistik keinen Eintrag. Obwohl:
  • diese ABMs finden sukzessive immer weniger statt - seit 2012 werden sie gar nicht mehr gefördert.
    • (1988 waren es noch über 100.000 ABM-Beschäftigen - in der (alten) Bundesrepublik Deutschland ; im Dezember 2010 nur noch rund 1000 - in gesamt-Deutschland)
In vielen Fällen bin ich zudem dankbar, daß es Gerichte gibt, die hier und da den Politikern und sonstigen Entscheidern auf die Finger klopfen ... nach dem Motto:
  • "So nicht, meine Herren!"
2012 hat nämlich das Landessozialgericht in Essen (zum sogenannte "Hamburger Modell": stufenweise Wiedereingliederung) entschieden, daß einem Arbeitnehmer (während eines laufenden Arbeitslosengeldbezugs), der eine Wiedereingliederung bei dem bisherigen Arbeitgeber bekommt, daß diesem in dieser Zeit das Arbeitslosengeld weitergezahlt werden muß - er wird folglich auch in der Statistik erscheinen.

Wie gesagt:
  • Wer Arbeit hat, ist nicht arbeitslos. Was dies nicht aussagt ist, ist die Qualität der Arbeit. Auch nicht, wie hoch dessen Verdienst ist. (geringfügig Beschäftigte: Minijob oder 450-Euro-Job) Folglich auch nicht, ob dieser Lohn, zwar für ihn individuell reicht, aber nicht für dessen gesamte Famlie - das sind dann die sogenannten "Aufstocker". Auch eine geringfügige Beschäftigung ist ein Beschäftigungsverhältnis. Es kommt also immer drauf an, mit welchem Wissen oder mit welcher Lesart man an diese oder jene Statistik herangeht.
Die Arbeitslosenstatistik bildet das tatsächliche Ausmaß der Arbeitslosigkeit nur unvollständig ab - schon klar!
  • ... war aber auch schon immer so ... ist also nicht erst seit der Agenda so.
Mit Verlaub:
  • Bei aller Kritik an der Agenda 2010 (die ich teilweise durchaus berechtigt finde), halte ich sie nach wie vor für richtig - die "Reform" ... das WARUM, aber nicht das WIE und WANN!
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Der Neandertaler hat geschrieben:(19 Mar 2016, 11:39)

Hallo Bobo.
Ich teile Deine Kritik an den Konditionen der Leiharbeit - teilweise jedenfalls. Frage mich allerdings, worin für Leiharbeiter "das Risiko arbeitslos zu werden" besteht?
  • ... nur weil der Leiharbeiter in diesem oder jenen Bertrieb nicht mehr benötigt wird ... der Entleihfirma also der Vertrag gekündigt wird?
    • ... der Leiharbeiter im ihn-beschäftigten-Betrieb entlassen wird?
      • ... ich meine: er ist ja nicht in diesem Betrieb angestellt, sondern bei der Entleihfirma ... er ist also erstmal nicht von Kündigung bedroht.
Ich hab mir mal einiges von einem Bürohengst erklären und vorrechnen lassen. Leiharbeiter sind gar nicht so billig - das, was der Betrieb an die Entleihfirma zahlt, ist mehr, als ein vergleichsweise "Vollzeit"-Arbeiter bekommt. Worin die Attraktivität von Leih- und Zeitarbeitnehmern für den Betrieb besteht, ist die Flexibilität dieser Arbeitnehmer - werden sie nicht benötigt, und/oder dessen Leistung ist nicht ausreichend, ect., ... ein Anruf und ... mit Kranken- und Urlaubsgeld-Bezug hat der Betrieb genauso wenig zutun, wie vorerst mit dessen Lohn - dieser wird von der Entleihfirma gezahlt. Und da diese auch Gewinn machen wollen und müssen - sie haben ja auch Kosten, deshalb ist der Lohn des Leiharbeiters eventuell wesentlich niedriger, als der eines "Vollzeit"-Arbeiters in diesem Betrieb.

Wohlgemerkt:
  • ich empfinde dies auch nicht für gut - habe lediglich versucht, diese Praxis zu verstehen.
wie gesagt:
  • die Auswirkungen und die uferlosen und unverschämten Ausweitungen von Leih- und Zeitarbeit waren bestimmt so nicht geplant. Geplant war sie dazu, wie ich Dir in einem Beispiel geschildert habe - welches es wirklich gegeben hat.
Achtung Floskel!
  • "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe." (Konrad Adenauer)
Geschönt waren diese Statistiken schon immer! Arbeitslose, die sich in "Wiedereingliederungsmaßnahmen" oder sonstigen Schulungen befanden (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - ABM), fielen schon immer "aus dem Leistungsbezug" - fanden also in der Arbeitslosenstatistik keinen Eintrag. Obwohl:
  • diese ABMs finden sukzessive immer weniger statt - seit 2012 werden sie gar nicht mehr gefördert.
    • (1988 waren es noch über 100.000 ABM-Beschäftigen - in der (alten) Bundesrepublik Deutschland ; im Dezember 2010 nur noch rund 1000 - in gesamt-Deutschland)
In vielen Fällen bin ich zudem dankbar, daß es Gerichte gibt, die hier und da den Politikern und sonstigen Entscheidern auf die Finger klopfen ... nach dem Motto:
  • "So nicht, meine Herren!"
2012 hat nämlich das Landessozialgericht in Essen (zum sogenannte "Hamburger Modell": stufenweise Wiedereingliederung) entschieden, daß einem Arbeitnehmer (während eines laufenden Arbeitslosengeldbezugs), der eine Wiedereingliederung bei dem bisherigen Arbeitgeber bekommt, daß diesem in dieser Zeit das Arbeitslosengeld weitergezahlt werden muß - er wird folglich auch in der Statistik erscheinen.

Wie gesagt:
  • Wer Arbeit hat, ist nicht arbeitslos. Was dies nicht aussagt ist, ist die Qualität der Arbeit. Auch nicht, wie hoch dessen Verdienst ist. (geringfügig Beschäftigte: Minijob oder 450-Euro-Job) Folglich auch nicht, ob dieser Lohn, zwar für ihn individuell reicht, aber nicht für dessen gesamte Famlie - das sind dann die sogenannten "Aufstocker". Auch eine geringfügige Beschäftigung ist ein Beschäftigungsverhältnis. Es kommt also immer drauf an, mit welchem Wissen oder mit welcher Lesart man an diese oder jene Statistik herangeht.
Die Arbeitslosenstatistik bildet das tatsächliche Ausmaß der Arbeitslosigkeit nur unvollständig ab - schon klar!
  • ... war aber auch schon immer so ... ist also nicht erst seit der Agenda so.
Mit Verlaub:
  • Bei aller Kritik an der Agenda 2010 (die ich teilweise durchaus berechtigt finde), halte ich sie nach wie vor für richtig - die "Reform" ... das WARUM, aber nicht das WIE und WANN!
Nein: Leiharbeiter sind für den Auftraggeber so billig nicht, nur gelangt das Geld nicht in die Taschen derer, die es erarbeiten, sondern in die Taschen derer, die sich daran gütlich tun! Dazwischen geschaltete Schmarotzer, die von der Arbeit anderer leben. Ein gutes Argument, Leihfirmen doch abzuschaffen. Zeitverträge können die Firmen auch selbst unterschreiben. Ansonsten müsste man die Vertragswelt erweitern, zur wirklich wirkungsfreundlichen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Man muss tief in die Agenda und deren wahren Auswirkungen eintauchen, und schauen, was sie wirklich kostet und wohin das Geld fließt, um zornig zu werden. Wohlgemerkt rede ich nicht von einer Hängematte, sondern von gelebter Solidarität. Geld, das die üblichen Profiteure einstreichen und in Steuerparadiese schleppen, landet bei weitem nicht so maßgeblich wieder im Kreislauf der Wirtschaft, wie das, welches die Arbeitnehmer bekommen. Eine weitere Nebenwirkung der Agenda. Die Schwächung des Binnenmarktes, die sich natürlich auf die Investitionsfreudigkeit auswirkt. Wo weniger Geld zum Ausgeben ist, wird weniger gekauft, wird weniger benötigt, weniger produziert usw.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 11:45)

Nein: Leiharbeiter sind für den Auftraggeber so billig nicht, nur gelangt das Geld nicht in die Taschen derer, die es erarbeiten, sondern in die Taschen derer, die sich daran gütlich tun! Dazwischen geschaltete Schmarotzer, die von der Arbeit anderer leben. .

Warum sind die Disponenten und sonstige Mitarbeiter der Leiharbeitsfirmen "Schmarotzer"?

warum sind die Eigentümer/Unternehmer der Leiharbeitsunternehmen, die das unternehmerische Risiko tragen - "Schmarotzer" ?

da bin ich jetzt mal auf die Erklärungen und Begründungen gespannt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 11:45)

Geld, das die üblichen Profiteure einstreichen und in Steuerparadiese schleppen, l.

WER sind denn diese "üblichen Profiteure"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(17 Mar 2016, 10:12)



Was nicht gesagt wird . es gibt die Fachkräfte natürlich - nur nicht für zehn Euro! Folgerichtig müsste die Aussage, "es gäbe keine Fachkräfte", tatsächlich lauten, "es gibt keine Fachkräfte zum Harz IV-Tarif.

Es muss auch keine wirkliche Fachkraft für einen Job, der die Kompetenzen einer wirklichen "Fachkraft" erfordert, zum ML arbeiten..

bezahlt wird nach der TÄTIGKEIT....

ein Akademiker , der Regale einräumt, bekommt nicht mehr als ein Hilfsarbeiter der das tut..
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Mar 2016, 11:49)

Warum sind die Disponenten und sonstige Mitarbeiter der Leiharbeitsfirmen "Schmarotzer"?

warum sind die Eigentümer/Unternehmer der Leiharbeitsunternehmen, die das unternehmerische Risiko tragen - "Schmarotzer" ?

da bin ich jetzt mal auf die Erklärungen und Begründungen gespannt...

Wer sagt denn, dass sie das unternehmerische Risiko tragen? Wie geht's denn wirklich in der Branche zu? Idealvorstellungen? Wozu braucht es die denn? Fürchtet irgendwer, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich plötzlich nicht mehr finden? Wie anders nennt man jemanden am Besten, der das kassiert, was eigentlich der Arbeitnehmer kassieren sollte, der für seine Arbeit oft nicht einmal die Hälfte bezahlt, obwohl der Arbeitgeber u. U. kaum mehr bezahlt, als die Direkteinstellung gekostet hätte?
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 12:17)

Wer sagt denn, dass sie das unternehmerische Risiko tragen?

Das trägt JEDER- der sich unternehmerisch betätigt...

Sie tragen das Risiko welches sich aus den vertraglichen Verpflichtungen des Unternehmens ergeben..

Ich gehe davon aus, da du wahrscheinlich in deinem Leben noch niemals unternehmerisch tätig warst oder DEIN Geld unternehmerisch investiert und somit riskiert hast- oder?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 12:17)

? Wie anders nennt man jemanden am Besten, der das kassiert, was eigentlich der Arbeitnehmer kassieren sollte, der für seine Arbeit oft nicht einmal die Hälfte bezahlt, obwohl der Arbeitgeber u. U. kaum mehr bezahlt, als die Direkteinstellung gekostet hätte?
Diese Sichtweise ist ökonomischer Unsinn.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Bobo.
'tschuldigung, welche "Zeitverträge können die Firmen auch selbst unterschreiben"?
  • ... welche Firmen?
Firmen, die eigene Zeit- und/oder Leiharbeitnehmer-Firmen gegründet haben, haben regelmäßig Ärger mit Gewerkschaften bekommen.
  • ... und haben diese regelmäßig jetzt noch - zu Recht!
    etwa: die Firma Schlecker, die Vollzeit-Arbeitnehmer entlassen hat und diese über eigens gegründete Zeitarbeitsfirmen wieder eingestellt hat ... die diese einstellen wollte, oder aktuell die Firma Tönnies (Fleisch­verarbeitung), die mit osteuropäischen Zeitarbeitsfirmen zusammenarbeitet.
    • (böse Zungen behaupten, diese gehören Tönnies)
    • Meinst Du diese Firmen?
Als man die Leih- und Zeitsarbeit flexbilisiert hat ... flexbilisieren wollte, stand man vor dem Problem, daß die Wirtschaft ein System wollte, womit man etwaige Auftragspitzen erwidern ... abbauen konnte.
  • ... und ich glaube, sie brauchte solch ein System auch, denn es war ein unhaltbarer Zustand, daß Beschäftigte immer mehr Überstunden vor sich herschoben. Überstunden, die eventuell kaum abbaubar waren - außer durch Streichung. Überstunden, die ausgezahlt wurden, ... dies macht eventuell nur den Finanzminister reich.
Also stand man vor der Frage: entweder den Kündigungsschutz für alle Arbeitnehmer lockern (was wiederum die Gewerkschaften auf den Plan gerufen hätte - zu Recht), oder eben die Leih- und Zeitarbeit flexbilisieren und edventuell ausweiten. Man entschied sich für das (eventuell) kleinere Übel. Dabei hat man wohl einiges übersehen! Nämlich, daß Unternehmer primär unternehmerisch denken und rechnen - zu ihren Gunsten.
  • ... daß sie dies gewonnene Instrument auch verstärt benutzen und sogar ausnutzen.
Wenn diese Leih- und/oder Zeitarbeit wieder abgeschafft werden soll, stehen wir doch wieder am Anfang ... vor der selben Frage.

Bei aller Liebe und Kritik - ich wiederhole es gerne nochmal:
  • die Agenda 2010 ist mehr, als nur Hartz-IV - nämlich Hartz-I bis Hartz-IV!
Nebenbei:
  • man kann auch darüber streiten (machen die Gewerkschaften mit einigen Öko-Experten regelmäßig), ob Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung (und/oder Erhöhung der Hartz-IV-Zahlungen) diese (komplett) für Konsum ausgeben, oder nicht doch lieber erstmal sparen?
    Nicht umsonst gelten wir als "Sparweltmeister".
"Schwächung des Binnenmarktes ... Nebenwirkung der Agenda"!?
Glaubst Du doch nicht wirklich - oder? Deine "Schwächung des Binnenmarktes" hat immerhin dazu geführt, daß Deutschland besser durch die letzte Wirtschaftskrise gekommen ist, als andere Staaten in Europa.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Mar 2016, 12:37)

Das trägt JEDER- der sich unternehmerisch betätigt...

Sie tragen das Risiko welches sich aus den vertraglichen Verpflichtungen des Unternehmens ergeben..

Ich gehe davon aus, da du wahrscheinlich in deinem Leben noch niemals unternehmerisch tätig warst oder DEIN Geld unternehmerisch investiert und somit riskiert hast- oder?

Du irrst. Ich habe sehr wohl eigenes Geld in Unternehmen eingebracht, bin aber beileibe kein Großunternehmer. Das unternehmerische Risiko tragen, kann auf vielerlei Weise ausgelegt werden. Und es kann auf ebenso vielen Wegen minimiert werden. Legal und illegal. Heute aufgrund künstlichen Drucks besser, als vor der Abschaffung des Solidargedankens.
Zuletzt geändert von Bobo am Sa 19. Mär 2016, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Mar 2016, 12:39)

Diese Sichtweise ist ökonomischer Unsinn.

Natürlich. Aus Sicht eines Mitarbeiters oder Inhabers einer Leihfirma. :rolleyes: Es braucht diese Firmen nicht und sie partizipieren von der Arbeit anderer. Im Grunde nichts anderes, als aus Gründen des Gewinnstrebens zu Lasten von Arbeitnehmern ausgelagerte Personalabteilungen, mit dem nützlichen Nebeneffekt, Tarifverträge auszuhebeln.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 13:21)

Du irrst. Ich habe sehr wohl eigenes Geld in Unternehmen eingebracht, bin aber beileibe kein Großunternehmer. Das unternehmerische Risiko tragen, kann auf vielerlei Weise ausgelegt werden. Und es kann auf ebenso vielen Wegen minimiert werden. Legal und illegal. Heute aufgrund künstlichen Drucks besser, als vor der Abschaffung des Solidargedankens.
Unternehmerisches Risiko kann nicht eliminiert werden. Weder im Bezug auf Haftung - noch bezüglich des Verlustes des investierten Kapitals. Das ist auch bei "Leiharbeitsfirmen" so.

Und inwiefern wurde im Bezug auf was der Solidargedanke "abgeschafft"? Die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe war zu 100% RICHTIG- falls du das meine solltest. DIE war nämlich das Beispiel einer übermäßigen Solidarerwartung...( auf Seiten der Empfänger)
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Realist2014 »

Bobo hat geschrieben:(19 Mar 2016, 13:23)

:rolleyes: Es braucht diese Firmen nicht und sie partizipieren von der Arbeit anderer. Im Grunde nichts anderes, als aus Gründen des Gewinnstrebens zu Lasten von Arbeitnehmern ausgelagerte Personalabteilungen, mit dem nützlichen Nebeneffekt, Tarifverträge auszuhebeln.
Das ist und bleibt ökonomischer Unsinn. Outsourcing - speziell der nichtwertschöpfenden Prozesse und auch des Spitzenbedarfs der Ressourcen ist mittlerweile völlig normal.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Bobo »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Mar 2016, 13:34)

Unternehmerisches Risiko kann nicht eliminiert werden. Weder im Bezug auf Haftung - noch bezüglich des Verlustes des investierten Kapitals. Das ist auch bei "Leiharbeitsfirmen" so.

Und inwiefern wurde im Bezug auf was der Solidargedanke "abgeschafft"? Die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe war zu 100% RICHTIG- falls du das meine solltest. DIE war nämlich das Beispiel einer übermäßigen Solidarerwartung...( auf Seiten der Empfänger)

Kommt jetzt die Hymne der "Aufrechten"? Na dann mal los. Ich meine, ich habe deutlich gemacht, worum es mir primär ging. Es kann nie schaden, genau hinzuschauen, wo Gelder hingehen und wo nicht, wo die gebraucht würden und wo nicht, und welche Auswirkungen die Zustände auf die Gesellschaft haben. Ich verbinde den Solidargedanken durchaus mit Eigenverantwortung. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Außer natürlich für die Wirtschaft. Eine Erfahrung, die bereits Kohl mit dem "Pakt für Arbeit" machen musste. Er hat sich nach seiner Abwahl in aller Deutlichkeit dazu geäußert. Ich bin ganz bei dir, wenn du ausdrücken wolltest, dass nicht jeder unbegrenzt in Höhe und Zeit in eine Hängematte liegen kann, so funktioniert das nicht, aber hier geht's um Würde und eine Gesellschaft, die als Solidargemeinschaft groß wurde, und die längst nicht mehr vollständig genannt wurde, wenn gesagt wird: "Deutschland geht's gut". Ich habe das Glück, die Umstände aus leicht privilegierter Position heraus betrachten zu können und den Verstand zu begreifen, was aus der Solidargemeinschaft geworden ist und wer das zu verantworten hat. Die direkten Folgen der Agenda sind menschenverachtend und werden zum Auseinanderbrechen der Gesellschaft beitragen. Jeder radikalisiert sich zunehmend nach seinen Möglichkeiten. Die einen in ihrer Ansicht - dazu gehört auch die Aussage, alle Erwerbslosen sind selbst schuld und arbeitsscheu als leichtes Instrument der Radikalisierung, die anderen in ihren Taten und öffentlichem Wirken. Entweder wirkt die Gesellschaft dem glaubhaft entgegen oder wir warten einfach ab, was kommt. Wenn gegensteuern, dann aber real, glaubhaft und prüfbar, und nicht durch politische Manöver der luftleeren Art zum Zwecke des Macht Erhalts oder wir warten einfach ab, wie schnell und weit die Spaltung vorangeht.

Siehe AFD. Nur ein Vorgeschmack, auf den etablierte Parteien insofern reagieren, als dass sie nun hervorheben, wie asozial deren Programm auf "kleine" Leute bezogen doch sei. Stimmt. Was man so hört geht in Richtung Abschaffung sozialer Solidarleistungen. Nur was soll das jene scheren, die über die Agenda längst komplett aus dem Solidarsystem geflogen sind? In Deutschland muss niemand mehr hungern oder auf der Straße liegen? Doch! Dank der Agenda ist genau das der Fall. Diese Menschen leben mit der Erkenntnis, dass sie nicht mehr Tel dieser Gesellschaft sind. Und der Teil wächst von Jahr zu Jahre. Es kann sich lohnen auch mal nach "Unten" zu schauen, solange man noch "Oben" ist. Hochmut kommt vor den Fall! Deshalb möchte ich hier nicht länger über Unternehmertum diskutieren. Wer das Elend noch nicht bemerkt hat, der muss nur genauer hinschauen und über den Rand der Zeitung hinaus sehen. Schon offenbart sich ihm das wahre Elend Agenda 2010. Ich kann und will niemanden überzeugen, der zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, als dass er Zeit für 'Dinge findet, die ihn nicht betreffen. Noch nicht.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Bobo.
Wenn ich da mal einhaken darf!?!
Bobo hat geschrieben:Ich meine, ich habe deutlich gemacht, worum es mir primär ging.
Dies kann ich nicht so ganz nachvollziehen - es sei denn, Du unterscheidest, was Du mir gesagt hast und was Du gegenüber Realist geäußert hast.
Mir gegenüber sagst Du:
  • "Die Leiharbeit muss nicht abgeschafft werden."
Andererseits äußerst Du Realist gegenüber - inbezug auf Leihfirmen:"
  • "Wozu braucht es die denn?"
Es ist immer sehr einfach, gegen etwas zu sein - ohne gleichzeitig zu erwähnen, was an Stelle dessen kommt ... kommen soll!

Ich hatte ja erwähnt, daß die Zeit- und Leiharbeit eingeführt wurde, um mehr Flexibilität für die Firmen zu erreichen, aber auch, um zu verhindern, daß der Kündigungsschutz für alle gelockert werden muß. Die Einführung und/oder Ausweitung von Leih- und/oder Zeitarbeit ist ja auch geschehen, weil man verhindern wollte und konnte, daß betroffene (Leih- und/oder Zeit-) Arbeitnehmer (im Falle, daß sie in diesem Betrieb nicht mehr benötigt werden), daß sie dann nicht arbeitslos werden. Wenn Du aber nun behauptest, daß es diese Leih- und/oder Zeitarbeitsfirmen nicht braucht - weil: "sie partizipieren von der Arbeit anderer", ... was kommt denn anstelle dessen?
  • wer soll denn diese Leih- und/oder Zeit-Arbeitnehmer denn weiterbeschäftigen - nachdem sie in diesem Betrieb nicht mehr benötigt werden, wenn nicht diese Leih- und/oder Zeitarbeitsfirmen?
Der Entleih-Betrieb? Gut, es wäre natürlich besser, der Entleih-Betrieb würde den Leih- und/oder Zeit-Arbeitnehmer direkt einstellen (mit allen Konsequenzen: Festeinstellung mit eventuellem Kündigungsschutz und, und, und), aber genau das will der Entleih-Betrieb ja nicht, weil er diesen eventuell nur für eine Zeit lang benötigt.

À propos "genau hinzuschauen, wo Gelder hingehen und wo nicht" - also: wer am Arbeitnehmer verdient:
  • Ein Unternehmer würde wohl kaum einen Arbeitnehmer einstellen, auf einen Arbeitsplatz, wenn er sich von diesem keinen Gewinn versprechen würde - würde ich mal sagen. Aber ich weiß inetwa was Du meinst. Du meinst sehr wahrscheinlich die Wertschätzung eines Arbeitnehmers? Subjektiv ist im Gefühl eines Arbeitnehmers die Wertschätzung höher, je höher der Lohn, bzw.: je gerechter die Bezahlung ist ... im Verhältnis zu anderen Arbeitskollegen - da gebe ich Dir Recht! Aber einfach nur zu sagen:
    • "Das ist ungerecht - er verdient an mir!" - also muß er weg, dies halte ich für zu einfach.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Hallo Neander, Bobo ua.
Der Neandertaler hat geschrieben:(19 Mar 2016, 09:09)

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land!
Die Entscheidung für die Energiewende war zu überhastet - da gebe ich Dir Recht! (Wer konnte aber auch ahnen, daß Fukushima solch ein Erdbeben verursacht?)
  • ...


Die Energiewende und die Agenda sind die Knackpunkte, die "Flüchtlingskrise" wird m.E. nur temporär sein. Die Energiewende, so wie sie heute dasteht und fortgeführt wird, wird der Sargnagel der CDU werden, insofern keine Neujustierung stattfindet. Die Energiewende erzeugt regelrechte Spaltungen, auf der einen Seite Herdprämienbefürworter die sich den grünen Wind der Untergangspropheten in die Segel blasen lassen, auf der anderen Seite Contrapheten`! Diese Energiewende ist Ausdruck einer radikalen Mitte deren Profiteure sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollen, warum auch, die Absolution des guten wird Ihnen gebetsmühlenartig erteilt, von morgens bis abends. Merkel steht für diesen ideologischen Neo-Ökologismus, eben die Klimakanzlerin. Über die Jahrzehnte wurde zwar aus dem Begriff der >Herrenrasse< die Rasse rausjustiert, übrig blieben aber die Herren, die neue Klasse, grüne Blätter, brauner Stamm, deren Losung: Ein Volk-ein Ziel, die Rettung der Erde, heiliger Auftrag!
Arme Windmüller auf dem Weg nach Golgatha! :x

Der Neandertaler hat geschrieben:(19 Mar 2016, 09:09)

Heidemarie Wieczorek-Zeul: genannt die "Rote Heidi"
[/list]... obwohl: die "Rote Heidi" und Katja Kipping ?
[/list]
Mit Katja Kipping würde ich sofort einen Rotwein trinken wollen :cool: und ihr Liebesgedichte aufsagen, Frau Wieczorek-Zeul darf einschenken.
Nele28

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Nele28 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2016, 07:32)

hat er das?



Mit sozialistischem Unfug, wie Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft und Verstaatlichung von Großunternehmen hat die SPD nichts am Hut.
Die soziale Marktwirtschaft hat sich teilweise selbst abgeschafft. Daran sind aber nicht die Linke schuld. Das, was du befürchtest, läuft doch tatsächlich konträr ab.
Da brauchst die Linken nicht.
DieBananeGrillt
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von DieBananeGrillt »

Nele28 hat geschrieben:(20 Mar 2016, 14:47)

Die soziale Marktwirtschaft hat sich teilweise selbst abgeschafft. Daran sind aber nicht die Linke schuld. Das, was du befürchtest, läuft doch tatsächlich konträr ab.
Da brauchst die Linken nicht.

Keine Prozesse laufen von selbst oder automatisch ab. Es steckt System dahinter.
Da niemand eingegriffen hat oder es an Durchblick mangelt, wo überhaupt anzusetzen ist
und auch noch das Ganze noch unterstützt, teilweise aus Angst und Unwissenheit, darf sich nicht wundern, warum es weiterhin zur Aushebelung von sozialer Sicherung kommt.

Als Nächstes ist die Absicherung im Alter dran, die Vorsorgen rutschen ins Minus, nicht weil zu wenig eingezahlt wird, sondern weil das eingezahlte Geldvolumen Minuszinsen verursacht.
Die Geldüberschwemmung der Notenbanken ist nicht aufzuhalten.
In den USA sind alle großen Pensionskassen in einem Anlagestrategischen Instrument
vereint, nennt sich auch Blackrock, weltweit überall an Aktiengesellschaften beteiligt, mit mehreren Billionen.

Und in Deutschland ? – Da streitet man sich über Minimalbeträge.....
Tja, die Sparstrategie führt dazu, das das Soziale auch noch eingespart wird, zugunsten von Wem ? – Na, zugunsten der Cleveren, die durch die Beteiligungen, die höhere Wertschöpfung abschöpfen können.

Aber soweit können die Parteien hier nicht denken, sparen ist weiterhin das Gebot der Stunde.
Wer hat nun was abgeschafft ?
Elvis Domestos

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Elvis Domestos »

Nele28 hat geschrieben:(20 Mar 2016, 14:47)

Die soziale Marktwirtschaft hat sich teilweise selbst abgeschafft. Daran sind aber nicht die Linke schuld. Das, was du befürchtest, läuft doch tatsächlich konträr ab.
Da brauchst die Linken nicht.
Aber die SPD die braucht die Linken, eine SPD ohne Linke wäre wie eine CDU ohne Christen.

Wann wir schreiten Seit' an Seit'
Und die alten Lieder singen,
Und die Wälder wiederklingen,
Fühlen wir, es muß gelingen
Mit uns zieht die neue Zeit!
Claudius; SPD-Lied.

Vlt darf ich Vers 1 umdichten?
Wenn wir streiten Seit an Seit
.....

Somit wäre das Thema >Hilfe...nur noch CDU< auch mit eine Identitätskrise der Linken in Zusammenhang zu bringen.
Meine These erweitere ich doch gleich: Symbolisch stehen Schröder und Lafontaine für die Linke- Identitätskrise, Seehofer und Merkel "könnten" Symbol für eine Rechte- Identitätskrise werden.
Nele28

Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Nele28 »

Elvis Domestos hat geschrieben:(20 Mar 2016, 17:21)

Aber die SPD die braucht die Linken, eine SPD ohne Linke wäre wie eine CDU ohne Christen.

Wann wir schreiten Seit' an Seit'
Und die alten Lieder singen,
Und die Wälder wiederklingen,
Fühlen wir, es muß gelingen
Mit uns zieht die neue Zeit!
Claudius; SPD-Lied.

Vlt darf ich Vers 1 umdichten?
Wenn wir streiten Seit an Seit
.....

Somit wäre das Thema >Hilfe...nur noch CDU< auch mit eine Identitätskrise der Linken in Zusammenhang zu bringen.
Meine These erweitere ich doch gleich: Symbolisch stehen Schröder und Lafontaine für die Linke- Identitätskrise, Seehofer und Merkel "könnten" Symbol für eine Rechte- Identitätskrise werden.
""Aber die SPD die braucht die Linken, eine SPD ohne Linke wäre wie eine CDU ohne Christen. ""

Christen? Gibt es die überhaupt noch? Ich meine ja nicht die Christen, die sich nur so nennen, sondern sich christlich verhalten.
An was macht man den einen wirklichen Christenmenschen fest?
Ich denke so an die Interpretation von Gleichnis mit dem Pharisäer.
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Re: Hilfe ...nur noch CDU...

Beitrag von Fuerst_48 »

Elvis Domestos hat geschrieben:(01 Mar 2016, 00:00)

Die CDU scheint mittlerweile grün, rot und gelb kompatibel zu sein, es wird sogar für die Frau Bundeskanzlerin gebetet, schenkt man den Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann glauben, dann sogar jeden Abend. Soviel geballte Kraft der Christen ist schon irgendwie unheimlich. Lindner (FDP) wirbt ebenfalls für die CDU und wäre sofort für eine Koalition zu haben. Die SPD bleibt wohl nichts anderes mehr übrig und muss kompatibel sein wenn andere Konstellationen nicht Mehrheitsfähig sind.
Als Wähler habe ich nicht viel Alternativen, die CDU bleibt bis auf weiteres an der Macht.
Ist auch deswegen ein rechter Rand entstanden? Leben wir in der Ära der > Alternativlosigkeit< . Oder ist die CDU die neue Einheitspartei Deutschlands die alles in der Mitte auffrisst. Es ist ja legitim wenn ein Bürger das Bedürfnis hat seine Regierung abzuwählen, nur scheint es momentan nicht möglich zu sein, nur noch CDU....
Schade das die SPD nicht die LINKE heiratet, eigentlich gehören die Parteien zusammen und wären nur in der Lage der allmächtigen CDU etwas entgegenzusetzen. Als Wähler fühlt sich diese Gemengenlage wirklich nicht gut an, es sei denn man ist eh patentierter Christ oder Weicheisozi. Die AFD würde ich NIEMALS wählen (ein Blick ins Wahlprogramm schadet nicht) da bleibt mir wohl nur die LINKE übrig, immerhin die Partei mit den schönsten Frauen!
Ich meine, dass die CDU am glaubwürdigsten die politische Mitte repräsentiert, samt den so entstehenden "Zerreißproben"!!
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