Kanzlerkandidat der SPD

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relativ
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von relativ »

Boracay hat geschrieben:(11 Apr 2017, 23:45)

Di große Mehrheit der Bezieher sozialer Mindestsicherung sucht keinen Job, da sie dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung sehen (Kinder, Alleinerziehende, knapp eine Millionen Asylbewerber, Kranke, Rentner). Unter den "arbeitsfähigen" Hartz 4 Beziehern ist wohl nicht die "Faulheit" das Problem, sondern schlicht dass diese zu beschäftigt sind mit Schwarzarbeit, krimineller Tätigkeit, Aufstockjobs (unschlagbar attraktiv für Hartzer),... auf der Faulen Haut liegen tut da kaum einer. Ist ja auch nicht mehr notwendig heute, denn jeder McDonnalds und jede Tanke sucht händeringend Leute.
Ich gehe davon aus, daß du die Aufstockjobs meinst, die man auch bei der Arge angibt. Dann solltest du natürlich wissen, daß diese ab einer gewissen Höhe angerechnet werden. Schwarzarbeit ist nicht nur ein Problem bei Hartz 4 Empfängern genausowenig wie Kriminelle. Du kotzt dich m.M. aus, über deine Vorurteile, die du gegenüber Arbeitslosen hast.
Kranke , Alleinerziehende und Asylbewerber sind natürlich auch ein großer Batzen, aber auch hier gilt es richtig hinzuschauen, bevor man diesen einen Vorwurf macht. Denn wenn es laut deinen Aussage wohl nicht die Faulheit ist was du ihnen vorwirfst, so unterstellst du diesen Menschen wohl pauschal kriminelles Verhalten.

Ja, sie liegt bei annähernd 0. Wir haben Vollbeschäftigung und keinen Job zu finden ist verdammt schwer geworden. Das geht nur mit Absicht.
Das ist natürlich völliger Quatsch, es sei denn du hälst jeden "Sklavenjob" für annehmbar/hinnehmbar in unseren System und Gesellschaft.

In der Tat ist Hartz 4 vor allem bei Migranten (knapp die Hälfte der Bezieher) und Alleinerziehenden eine attraktive Beschäftigungsalternative. Genauso die Kombination aus Hartz 4, Aufstocken und Schwarzarbeit (beim gleichen Arbeitgeber).
Nun woran liegt dies denn? Am zu hohgen Hartz 4 Satz? Meinst du mit noch weniger würde sich daran etwas ändern?
Oder sind nicht etwa die Niedriglohnjobs und präkären Angebote einfach zu zahlreich und bieten zu wenig um damit allein plus Sozialabgaben über die Runden zu kommen und somit das eigentliche Problem. Es gibt eben keine, oder nur wenige attraktive Angebote die auch noch zudem unbürokratisch ablaufen.

Ja - und hier hat sich der Staat durch die Bedingungslose Leistung ein riesiges Problem und eine gigantische Unterschicht geschaffen.
Du meinst durch die soziale Absicherung. Nein damit hat sich der Staat, also wir, keine amerikanischen Verhältnisse angelacht. Gut so und hoffentlich bleibt dies auch so.


Davon gibt es so gut wie keine Vollzeit Aufstocker. Die meisten sind in Teilzeit und das Aufstocken ist für diese (meist in Kombination mit Schwarzarbeit) unschlagbar lukrativ.
Schwarzarbeit war schon immer lukrativ und genauso schwer war der Kampf gegen diesen. Bei Putzfrauen z.B. ist die sogar Hausgemacht.


Da muss man sich schon fragen wie man 10 Jahre arbeitslos im Ruhrgebiet sitzen bleiben kann, oder im Ossiland. Wieso ziehen die nicht weg?
Wir sind eben keine Amis und nicht jeder kommt z.B. mit Bajuwaren, oder Schwaben gleich gut aus, oder ist so flexibel. Aber wesentlich häufiger sind familiäre Gründe der eigentliche Hemmschuh.

Der Mindestlohn in Deutschland ist im Bezug zum Median-Einkommen verdammt hoch. Auch muss mit dem Mindestlohn auch niemand mehr Aufstocken.
Nuja behaupten wohl immer die, die schon als Kind zu heiss gebadet wurden.
Fürs Aufstocken gibt es zwei Gründe:

1. Teilzeit (das ist die große Mehrheit)
2. Große Familie

Das ändert sich nicht selbst bei 20-60% mehr Mindestlohn.
Ja und, was ist daran falsch dieser personengruppe ihr Leben zu erleichtern, damit sie evtl. nur einen nebenjob brauchen um über die Runden zu kommen?
Mit dem aufstocken hilft man ja nur den Unternehmen nicht aber den Arbeitnehmern die Aufstocken muessen. Wer etwas anderes behaupten lügt sich und uns eins in die Tasche.


Erzähl keinen Schmarn. Single Aufstocker in Vollzeit sind eine Randerscheinung die im Rauschen fast völlig verschwindet.
Mag sein.

Gestützt wurden:

1. Die HRE (welche dann quasi komplett abgewickelt wurde und heute defakto gar nicht mehr existiert)
2. Die staatlichen Landesbanken (der Staat wird ja kaum die eigenen Banken pleite gehen lassen)

Alle anderen mussten die Staatshilfen zurück zhalen, so dass unter dem Strich sogar ein Plus dabei raus gekommen ist für den Staat (mit Ausnahme der HRE und der Landesbanken).
Nicht zu vergessen wurden auch die Boni damit gesichert. Die wären bei einer Pleite ja wohl enfallen. :D


In der Tat wäre es ergänzend sinnvoll die Sozialhilfe zeitlich zu befristen und unter 30 genau 0€ zu bezahlen.
In der tat ist es so, daß du ein system möchtest welchen keine Rücksicht auf individuelle Prüfung lnimmt. Das heisst du lässt alle die in deiner Blaupause nicht passen durch raster fallen. Ich denke wir sind noch Reich genug um uns so eine menschlichen Niedergang zu ersparen


Genau das wird durch staatliche Leistungen verhindert. Ganze Generationen beziehen staatliche Leistungen.
Dieses gilt es ja zu verhindern, bzw. die Bildungs und Jobchancen durchlässiger zu gestalten, dies hat ja nachweislich , durch die Systempolitik der letzten Jahrzehnte, mehr als gelitten.


Absurd.
Ne, man wird hinschauen muessen wie es sich entwickelt.


Ich weiß nicht wo du lebst, aber in fast jedem Bundesland bezahlt die Unterschicht gar nix für den Kita Platz.
Das kommt auf die Kommune an und wo sie die Untergrenze setzt. Hartz 4 Empfänger zahlen natürlich nix
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

jorikke hat geschrieben:(11 Apr 2017, 18:22)

HarzIV dient dem Arbeitgebern um niedrige Löhne durchzusetzen?
Wäre es dann nicht sinnvoll HarzIV zu streichen, die Löhne könnten dann noch niedriger gehalten werden.
Seit wann bekommen AG Hartz IV ? Der Staat die Beitragszahler kommen für die Kosten auf .
Natürlich kann man jede Job höher bezahlen ,nur dann werden eben viele Produkte und Dienstleistungen auch teurer .
Leidtragende wären dann wieder diejenigen mit geringerem Einkommen .
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von jorikke »

Positiv Denkender hat geschrieben:(13 Apr 2017, 18:10)

Seit wann bekommen AG Hartz IV ? Der Staat die Beitragszahler kommen für die Kosten auf .
Natürlich kann man jede Job höher bezahlen ,nur dann werden eben viele Produkte und Dienstleistungen auch teurer .
Leidtragende wären dann wieder diejenigen mit geringerem Einkommen .
Lies den Beitrag auf welchen sich meine Aussage bezog und mit etwas Glück verstehst du meine ironische Einlassung.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Tja, das war es dann wohl mit dem Schulz-Effekt. Die Nafris, Islamisten, Terroristen usw., denen Mama Merkel die Grenzen geöffnet hat, werden schon für stabile CDU-Mehrheiten sorgen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(14 Apr 2017, 09:33)

Tja, das war es dann wohl mit dem Schulz-Effekt. Die Nafris, Islamisten, Terroristen usw., denen Mama Merkel die Grenzen geöffnet hat, werden schon für stabile CDU-Mehrheiten sorgen.
Seit wann sind Flüchtlinge wahlberechtigt ?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Apr 2017, 11:03)

Seit wann sind Flüchtlinge wahlberechtigt ?
Seit wann sind Nafris, Terroristen, Vergewaltiger, Islamisten usw. Flüchtlinge? ....Ach ja, seit 2015 bezeichnet man solche Menschen als Flüchtlinge....Das führt natürlich zu Missverständnissen.....
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(14 Apr 2017, 11:15)

Seit wann sind Nafris, Terroristen, Vergewaltiger, Islamisten usw. Flüchtlinge? ....Ach ja, seit 2015 bezeichnet man solche Menschen als Flüchtlinge....Das führt natürlich zu Missverständnissen.....
Bei dir vielleicht bei mir nicht . Du meinst die Vorfälle in Köln oder Drogenkriminalität sind auf deutsche Wahlberechtigte zurückzuführen .
Gerade kam eine Meldung im Radio .In Umfragen liegt Merkel 10 % über St. Martin. Die Menschen können schon unterscheiden zwischen markigen Parolen
und realer Politik
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Progressiver hat geschrieben:(08 Apr 2017, 01:41)

Ich lese aus diesem Posting vor allem heraus, dass Hartz IV-Empfänger deswegen keine Arbeit finden sollen, weil sie angeblich zu faul wären. Und durch niedrigere Hartz IV-Sätze müsse man die Menschen dazu zwingen, wieder Arbeit zu suchen. Das halte ich für eine gewagte These. Gibt es da irgendwelche Belege?

Fakt ist doch: Jetzt haben wir seit mindestens 2005 dieses Hartz IV-Monster. Und liegt die Arbeitslosigkeit etwa bei annähernd Null? Oder sind die Sätze etwa sogar noch zu hoch? Muss man demnach das durch die Menschenrechte gedeckte und durch das Grundgesetz eigentlich garantierte Existenzminimum noch weiter streichen, damit die Menschen sich endgültig als Sklaven verdingen bzw. sich auch für einen Euro pro Tag prostituieren? Wie viel ist die Menschenwürde wert? Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen?

Fakt ist auch: Es gibt viele alleinerziehende Mütter, die Sozialhilfe beziehen. Viele weitere haben irgendwelche Gebrechen. Und letztendlich gibt es noch diejenigen, die einfach durch unser Schul- und Ausbildungssystem fallen. Nicht zu vergessen die Aufstocker, die es trotz Mindestlohn immer noch gibt.

Nein, Hartz IV hat die strukturell bedingte Arbeitslosigkeit bestimmt nicht beseitigt. Und wenn man in einer strukturschwachen Region lebt, kann man die Hartz IV-Sätze noch so sehr senken. Wenn es keine Arbeitsplätze gibt, dann werden durch diese Aktion auch keine geschaffen. Eher werden diejenigen, die es können, auswandern. Und zurück bleiben zornige und pöbelnde AfD-Wähler.

Wenn also Hartz IV jemandem nutzt, dann nicht den Arbeitslosen, die dadurch angeblich leichter Jobs finden könnten. Und auch der Staat zahlt drauf, wenn er durch das Fehlen eines guten Mindestlohnes die Aufstocker finanzieren muss. Hier in BaWü haben wir solche Probleme nicht. Wenn anderswo dagegen Hartz IV-Aufstocker subventioniert werden, dann verzerrt das die Märkte. Schlecht arbeitende Firmen werden so unterstützt, die vor allem eine superniedrige Löhne auszahlen wollen. Und die ehrlichen, gut arbeitenden werden durch die Billigkonkurrenz plattgemacht. Das ist in etwa wie bei den Bankster-Rettungen. Schlecht wirtschaftende Banken werden mit Staatsgeldern gestützt, während die gut arbeitenden Banken, die gute Geschäftsmodelle haben, keine Hilfe bekommen. Grauenhaft!

Summa summarum halte ich es folglich für ein Gerücht, dass ein niedriger Hartz IV-Satz als Disziplinarmassnahme etwas hilft. Ehrlicher wäre es, zu sagen: 1. Hartz IV dient vor allem den Arbeitgebern, die dadurch erreichen, dass die Leute, die noch Arbeit haben, eher bereit sind, für extrem niedrige Löhne zu arbeiten, um nicht total verarmt als Hartz IV-Empfänger zu enden. Den Sozialhilfeempfängern nützt diese Aktion nicht. Und nur die Statistik wird geschönt werden, weil durch diesen Taschenspielertrick die strukturell bedingtem Arbeitslosen aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen. Und das gesellschaftliche Kapital wird alles an die Arbeitgeber fließen, während die Aufstocker und Alleinerziehendenen die immer stärker werdende Spreizung der EInkommensschere zu spüren kriegen.

Wollte man den Betroffenen helfen, dann bräuchte es ganz anderer Werkzeuge: Mehr Bildung, mehr und bessere Ausbildung für die Betroffenen. Höhere Mindestlöhne für die unteren Lohnsegmente und auch mehr kostenlose Kita-Plätze, damit die alleinerziehenden Mütter befähigt werden können, wieder zur Arbeit zu gehen. Alles andere ist Flickschusterei.
Du lebst anscheinend noch im vergangenen Jahrhundert . Heute gibt es für jeden der sein Kind in die Kita oder Krippe bringen will einen Platz. Vor 10 oder gar
in früheren Jahren war das unmöglich . Den Mindestlohn kann man erhöhen nur dann steigen auch die Preise .Mindestlöhne beziehen nur vergleichbar zur
gesamtbeschäftigten Zahl wenige .Davon müssen die wenigsten leben ,denn zumeist gibt es noch einen 2 .Ernährer in den Familien .Viele 450 .-€ Jobs sind gewollte Beschäftigungsverhältnisse weil diese Jobs als Aufstockung des Familieneinkommens bestens geeignet sind .
Es wird niemand durch Jobs wo der Mindestlohn gezahlt wird platt gemacht .Im Gegenteil diejenigen die Fachkräfte beschäftigen sind m Vorteil .
Das zeigt sich vor allem bei Handwerksbetrieben .Ich denke eher der Handwerksbetrieb der lediglich Ungelernte beschäftigt ist schneller platt als andere .
Du hats übrigens als Verbraucher die freie Wahl welchen Dienstleister du bevorzugst.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Apr 2017, 11:34)

Bei dir vielleicht bei mir nicht . Du meinst die Vorfälle in Köln oder Drogenkriminalität sind auf deutsche Wahlberechtigte zurückzuführen .
Gerade kam eine Meldung im Radio .In Umfragen liegt Merkel 10 % über St. Martin. Die Menschen können schon unterscheiden zwischen markigen Parolen
und realer Politik
Du solltest besser differenzieren. Mit Deiner vorherigen Antwort hast ganz klar bewiesen, dass Du zwischen einem Nafri und einem Flüchtling nicht unterscheiden willst.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(14 Apr 2017, 11:56)

Du solltest besser differenzieren. Mit Deiner vorherigen Antwort hast ganz klar bewiesen, dass Du zwischen einem Nafri und einem Flüchtling nicht unterscheiden willst.
Nafri ? den Ausdruck kenne ich nicht, Flüchtlinge schon . Oder muss man deine Geheimsprache verstehen .
Der Schulz Effekt ist verpufft .Konkretes hat er nicht zu bieten .Wer glaubt mit den Stimmen von ca 2,8 Millionen Langzeitarbeitslosen die von
seinen Plänen eh nicht profitieren würden, die Wahlen zu gewinnen irrt .Es kommt auf die über 40 Millionen der Vollzeitbeschäftigten und der 20 Millionen
bestens versorgten Rentner an . Die Kosten für Schulz Pläne müssen nicht die Arbeitslosen aufbringen sondern diejenigen die in die ALV einzahlen.
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Hyde
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Progressiver hat geschrieben:(08 Apr 2017, 01:41)

Ich lese aus diesem Posting vor allem heraus, dass Hartz IV-Empfänger deswegen keine Arbeit finden sollen, weil sie angeblich zu faul wären. Und durch niedrigere Hartz IV-Sätze müsse man die Menschen dazu zwingen, wieder Arbeit zu suchen. Das halte ich für eine gewagte These. Gibt es da irgendwelche Belege?
Wer sagt denn, dass jeder Hartz IV Empfänger faul wäre?
Fakt ist aber, dass es in unserer Gesellschaft einen gewissen Anteil an faulen Menschen gibt, der vielleicht bei 10-20% liegt. Ein Teil der Schüler ist faul, ein Teil Deutschen ist faul, ein Teil der Migranten ist faul, ein Teil der Mütter ist faul, ein Teil der Väter ist faul, ein Teil der Arbeitnehmer ist faul, ein Teil der Arbeitgeber ist faul, ein Teil der Hartz IV Empfänger ist faul.

Und genau bei jenem Anteil der Faulen unter den Hartz IV Empfängern muss man eben Anreize dazu setzen, dass sie ihre Faulheit überwinden und wieder arbeiten gehen, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet.

Ich verstehe diese Vereinfachungen und Verallgemeinerungen daher nicht. Niemand sagt doch, dass alle Hartz IV Empfänger faul sind. Fakt ist aber, dass es einen gewissen Faulen-Anteil in unserer Gesellschaft gibt und der findet sich auch unter den Hartz IV Empfängern. Und diese bestimmte Gruppe muss man, wenn nötig, auch mit Härte und Sanktionen zu ihrem Glück zwingen, auch zu ihrem eigenen Wohl, damit sie später nicht in völliger Altersarmut leben oder auf die schiefe Bahn geraten, weil sie in ständiger Arbeitslosigkeit leben da sie ihre Faulheit nicht aus eigener Kraft (also ohne Hilfe/Druck) überwinden konnten.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Hyde hat geschrieben:(14 Apr 2017, 17:54)

Wer sagt denn, dass jeder Hartz IV Empfänger faul wäre?
Fakt ist aber, dass es in unserer Gesellschaft einen gewissen Anteil an faulen Menschen gibt, der vielleicht bei 10-20% liegt.
Ist das so? Woher wissen Sie das?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 13:33)




Das ist natürlich völliger Quatsch, es sei denn du hälst jeden "Sklavenjob" für annehmbar/hinnehmbar in unseren System und Gesellschaft.


Mit dem aufstocken hilft man ja nur den Unternehmen nicht aber den Arbeitnehmern die Aufstocken muessen. Wer etwas anderes behaupten lügt sich und uns eins in die Tasche.



x

was sind "Sklavenjobs?

Wo soll es die geben bei einem ML?


Und wo hilft das Aufstocken den Unternehmen?

Bei einem existierenden ML?


Was geht es das Unternehmen an, wenn jemand aufgrund von NUR Teilzeit aufstocken muss/kann?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Weltregierung hat geschrieben:(14 Apr 2017, 17:56)

Ist das so? Woher wissen Sie das?
Soll ich dazu jetzt Quellen angeben, oder was?
Genauso, wie man nicht bestreiten kann, dass einige Menschen in unserer Gesellschaft fleißig sind, kann man auch nicht bestreiten, dass einige Menschen in unserer Gesellschaft faul sind. Menschen haben nunmal unterschiedliche Charaktere.

Auch ich selbst würde mich eher im Bereich der Menschen verorten, die zur Faulheit neigen. Auch damals in der Schule und im Studium hab ich klare Regeln und Druck gebraucht, um sozusagen den Arsch hochzukriegen und Leistung zu bringen.

Faulen Menschen hilft man nicht mit einer laissez-fair Einstellung und indem man ihnen alles durchgehen lässt. Da ist klarer Druck notwendig, und deshalb ist es auch richtig und sinnvoll, beispielsweise Hartz-IV Sanktionen anzuwenden. Davon abgesehen sind diese ja auch eine Frage von Gerechtigkeit, denn der Betroffene lebt auf Kosten der Allgemeinheit (= auf Kosten seiner Mitmenschen) und hat daher die moralische Verpflichtung, diese "Gastfreundschaft" nicht überzustrapazieren, sondern wieder auf eigenen Beinen zu stehen und seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, sobald sich ihm diese Möglichkeit bietet.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Hyde hat geschrieben:(14 Apr 2017, 18:11)

Soll ich dazu jetzt Quellen angeben, oder was?
Als erstes könnte man mal definieren, was mit "faul" überhaupt gemeint sein soll. Ist das jemand, der lieber Hartz IV bezieht, als arbeiten zu gehen? Dann trifft das auf mich nicht zu, meine Arbeit mache ich sehr gerne, in anderen Bereichen (Hausarbeit) würde ich mich allerdings durchaus als faul bezeichnen.
Und ja, für die Aussage "10 - 20% unserer Gesellschaft sind faul" hätte ich in der Tat gerne eine Quelle.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Weltregierung hat geschrieben:(14 Apr 2017, 18:20)

Als erstes könnte man mal definieren, was mit "faul" überhaupt gemeint sein soll. Ist das jemand, der lieber Hartz IV bezieht, als arbeiten zu gehen? Dann trifft das auf mich nicht zu, meine Arbeit mache ich sehr gerne, in anderen Bereichen (Hausarbeit) würde ich mich allerdings durchaus als faul bezeichnen.
Und ja, für die Aussage "10 - 20% unserer Gesellschaft sind faul" hätte ich in der Tat gerne eine Quelle.
Das sind meine eigenen Beobachtungen. Es gibt auch einen Idiotenanteil in unserer Gesellschaft, genauso einen Genie-Anteil. Wer weiß schon, welchen Anteil die genau in Prozent ausgedrückt ausmachen, aber dass es grundsätzlich schlaue Menschen, dumme Menschen, faule Menschen, fleißige Menschen, freundliche Menschen, unfreundliche Menschen, extrovertierte Menschen, introvertierte Menschen, ehrliche Menschen, unehrliche Menschen in unserer Gesellschaft gibt, ist ja nunmal eine Tatsache. Oder willst du das alles abstreiten?

Es ist nicht jeder Mensch gleich fleißig, oder gleich intelligent.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Hyde hat geschrieben:(14 Apr 2017, 18:38)

Das sind meine eigenen Beobachtungen. Es gibt auch einen Idiotenanteil in unserer Gesellschaft, genauso einen Genie-Anteil. Wer weiß schon, welchen Anteil die genau in Prozent ausgedrückt ausmachen, aber dass es grundsätzlich schlaue Menschen, dumme Menschen, faule Menschen, fleißige Menschen, freundliche Menschen, unfreundliche Menschen, extrovertierte Menschen, introvertierte Menschen, ehrliche Menschen, unehrliche Menschen in unserer Gesellschaft gibt, ist ja nunmal eine Tatsache. Oder willst du das alles abstreiten?
Nein, ich bezweifle nur, dass wir 20 % Faule in unserer Gesellschaft haben. Und noch mehr bezweifle ich, dass der Großteil der Hartz IV-Bezieher mit seinem Hartz IV-Dasein zufrieden ist und keine Lust auf Arbeiten hat. Aber wie gesagt, solange nicht klar ist, was mit "faul" überhaupt gemeint ist, ist eine Diskussion darüber ziemlich sinnlos.

Was ist eigentlich mit Aufstockern? Sind die auch faul und gehören sanktioniert?

Habe übrigens gerade meine Schmutzwäsche nach Farben und Waschprogramm sortiert, was bin ich wieder fleißig heute. :thumbup:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Billie Holiday »

Weltregierung hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:02)

Nein, ich bezweifle nur, dass wir 20 % Faule in unserer Gesellschaft haben. Und noch mehr bezweifle ich, dass der Großteil der Hartz IV-Bezieher mit seinem Hartz IV-Dasein zufrieden ist und keine Lust auf Arbeiten hat. Aber wie gesagt, solange nicht klar ist, was mit "faul" überhaupt gemeint ist, ist eine Diskussion darüber ziemlich sinnlos.

Was ist eigentlich mit Aufstockern? Sind die auch faul und gehören sanktioniert?

Habe übrigens gerade meine Schmutzwäsche nach Farben und Waschprogramm sortiert, was bin ich wieder fleißig heute. :thumbup:
Super, den Steuerzahler wird es freuen, dass deine Wäsche sortiert ist. :?:

Wenn jung und gesund zuhause hockt und lange von Stütze lebt, neige ich dazu, an Faulheit zu denken. Bau, Gastronomie, diverse Dienstleister....irgendwo findet sich ein Job.
Es sind die Älteren, die gern wollen aber weniger Chancen haben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:07)

Super, den Steuerzahler wird es freuen, dass deine Wäsche sortiert ist. :?:
Mich als Steuerzahler freut das sehr, ja.
Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:07)
Wenn jung und gesund zuhause hockt und lange von Stütze lebt, neige ich dazu, an Faulheit zu denken. Bau, Gastronomie, diverse Dienstleister....irgendwo findet sich ein Job.
Es sind die Älteren, die gern wollen aber weniger Chancen haben.
Wir haben aktuell eine Jugendarbeitslosigkeit von 5,3 % (https://de.statista.com/statistik/daten ... slaendern/). Selbst wenn wir unterstellen, dass die alle lieber zu Hause rumhängen, als etwas aus ihrem Leben zu machen (was ich bezweifle), kommen wir nicht auf 20 % der Bevölkerung.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Boracay »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 13:33)
Schwarzarbeit ist nicht nur ein Problem bei Hartz 4 Empfängern genausowenig wie Kriminelle. Du kotzt dich m.M. aus, über deine Vorurteile, die du gegenüber Arbeitslosen hast.
Nein, ich habe Vorurteile gegen Hartzer und nicht gegen Arbeitslose. Langzeitarbeitslose ist heute kaum mehr jemand, der harte Kern der Langzeitarbeitslosen bezieht Hartz 4.

Die sind entweder:

- Suchtkrank
- haben keinen richtigen Schulabschluss und/oder keine Ausbildung
- sind (sehr oft) Migranten ohne Deutschkenntnisse
- sind Ossis mit einer Ausbildung die heute ohne Nutzen ist
- Übe r55
und sehr oft
- sind schwerkriminelle Clans die kein Interesse an einer Beschäftigung haben.

Die oben gennanten machen aber nur einen kleinen Teil der Hartzer aus.
Denn wenn es laut deinen Aussage wohl nicht die Faulheit ist was du ihnen vorwirfst, so unterstellst du diesen Menschen wohl pauschal kriminelles Verhalten.
Bei einem großen Teil - sicher. Schwarzarbeit ist weit häufiger als du vielleicht denkst. Und unter den Migranten kommt natürlich einiges an Drogenhandel mit dazu. Oder was denkst du - wie viele der nigerianischen Hartzer handelt nicht mit Drogen?
Das ist natürlich völliger Quatsch, es sei denn du hälst jeden "Sklavenjob" für annehmbar/hinnehmbar in unseren System und Gesellschaft.
Was ist denn ein Sklavenjob? Sind für dich 8,84 € die Stunde "Sklavenarbeit"? Ich hab letztens versucht einen Lageristen für 3.000€ Brutto zu finden. Keine Chance in Süddeutschland. Es herrscht Vollbeschäftigung und selbst die niedrigst qualifizierten Kräfte finden heute problemlos einen Job. Manche Arbeitgeber klappern mittlerweile sogar Flüchtlingsheime ab.
Nun woran liegt dies denn? Am zu hohgen Hartz 4 Satz?
An der Leistung an sich. Hartz 4 finanziert dir erst mal die Grundbedürfnisse. Kleiner Hinzuverdienst ist möglich. Und wenn der Arbeitgeber mitspielt dann kann man diesen Hinzuverdienst auch schwarz einstreichen, gerade in Branchen mit hohen Bareinnahmen (in denen der Betreiber selbst ja auch fast nix versteuert) durchaus üblich. Nachweisen kann man dies aufgrund der geringen legalen Beschäftigung quasi gar nicht.
Ich will das nicht verdammen, IMHO ist das moralisch auch nicht wirklich fragwürdig. Nur sollte man sich im Klaren sein dass die Mehrheit der arbeitslosen Hartzer nicht arbeitslos ist sondern irgendeiner Art von Beschäftigung nachgeht.
Oder sind nicht etwa die Niedriglohnjobs und präkären Angebote einfach zu zahlreich und bieten zu wenig um damit allein plus Sozialabgaben über die Runden zu kommen und somit das eigentliche Problem.
Geringe Entlohnung ist meist in Jobs mit sehr niedriger Produktivität, niedrigen Preisen und massiver Konkurrenz in der Schwarzarbeit zu finden. Kaum ein Inhaber eines Friseursalons wird jemals reich, er hat dazu viel zu viel Konkurrenz durch Leute die Bekannten zu Hause die Haare schneiden.
Du meinst durch die soziale Absicherung. Nein damit hat sich der Staat, also wir, keine amerikanischen Verhältnisse angelacht. Gut so und hoffentlich bleibt dies auch so.
Die Sozialhilfe war Schuld an den "amerikanischen Verhältnissen". Nichts hat Armut und Kriminalität in den USA so gut bekämpft wie die Befristung der Sozialhilfe auf 5 Jahre.

https://www.welt.de/debatte/article6305 ... Armut.html

Oder schau dir Frankreich an. Die schrecklichen Zustände in der Vorstädten liegen schlichtweg daran dass bedingungslos Kohle rein geschaufelt wird.
Wir sind eben keine Amis und nicht jeder kommt z.B. mit Bajuwaren, oder Schwaben gleich gut aus, oder ist so flexibel. Aber wesentlich häufiger sind familiäre Gründe der eigentliche Hemmschuh.
Das ist doch kein Wunschkonzert. Gehts noch?????

Wen es irgendwo keine arbeit mehr gibt, dann muss man da natürlich weg. Eine riesige Schweinerei dass der Staat dies nicht fordert.
Ja und, was ist daran falsch dieser personengruppe ihr Leben zu erleichtern, damit sie evtl. nur einen nebenjob brauchen um über die Runden zu kommen?
Mit dem aufstocken hilft man ja nur den Unternehmen nicht aber den Arbeitnehmern die Aufstocken muessen. Wer etwas anderes behaupten lügt sich und uns eins in die Tasche.
Aufstocker sind nahezu alles Teilzeitbeschäftigte. Selbst als Gutverdiener wird es in Teilzeit eben sehr schwer eine Familie ernähren zu können.

Erklär mir mal was daran die moralische Verfehlung der Unternehmen sein soll? Sollen die den Leuten 2.000€ die Stunde zahlen????
Nicht zu vergessen wurden auch die Boni damit gesichert. Die wären bei einer Pleite ja wohl enfallen. :D
Deine gefasel von der angeblichen Bankenrettung habe ich dir sachlich beantwortet mit den Hinweis dass es nie eine Bankenrettung gab auf deren Kosten der Staat sitzen geblieben ist (mit den Ausnahmen wie von mir beschrieben). Statt das einfach zuzugeben wird dann über angeblichen hohe Boni geklagt, obwohl ein richtig Linker doch auch hier "Juhu" schreien müsste man bedenkt dass 45% davon direkt ins Steuersäckchen fliesen und so unseren völlig außer Kontrolle geratenen Sozialstaat finanzieren.
In der tat ist es so, daß du ein system möchtest welchen keine Rücksicht auf individuelle Prüfung lnimmt.
Nein, as möchte ich nicht. Ich möchte ein System das Anreize verstärkt sehr schnell eine Arbeit zu suchen (Bundesweit) und sich nie (auch nicht im Erziehungsfall) in Hartz 4 einzurichten.

Notwendig hierfür wäre:
- Befristung der Hartz 4 Leistung für Alleinerziehende
- Keine Sozialhilfe für unter 30jährige ohne Kinder
- sofortige Totalsanktion bei nicht mitwirken
- Abschaffung des Kündigungsschutzes
- Keine Hartz 4 Leistungen für nicht deutsche Staatsbürger, sofern diese nicht mindestens 5 Jahre in D beschäftigt waren
- Abschiebung bei der ersten Straftat
Dieses gilt es ja zu verhindern, bzw. die Bildungs und Jobchancen durchlässiger zu gestalten
In der Tat wäre das gut. Hierzu sollte man zuerst den Kündigungsschutz abschaffen und die Lehrzeiten verkürzen.
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Hyde
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Weltregierung hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:02)
Und noch mehr bezweifle ich, dass der Großteil der Hartz IV-Bezieher mit seinem Hartz IV-Dasein zufrieden ist und keine Lust auf Arbeiten hat.
Wer hat denn diesen Quatsch behauptet?
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Hyde
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Weltregierung hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:15)Selbst wenn wir unterstellen, dass die alle lieber zu Hause rumhängen, als etwas aus ihrem Leben zu machen (was ich bezweifle), kommen wir nicht auf 20 % der Bevölkerung.
Warum beißt du dich überhaupt so an den 20% fest? Ich hab gesagt, dass "vielleicht 10-20% der Bevölkerung" faul seien. Es können aber natürlich auch 8,275% der Bevölkerung sein, so genau hab ich nicht nachgezählt, sorry!

Außerdem ging es überhaupt nicht um bestimmte Zahlen. Es ging darum, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung faul ist bzw. zu Faulheit und Bequemlichkeit neigt, und bei diesem Teil ist es sinnvoll, ihn im Falle von Arbeitslosigkeit und Weigerung der Aufnahme einer neuen Tätigkeit durch Sanktionen Druck zu machen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Wähler »

Boracay hat geschrieben:(14 Apr 2017, 23:32)
Nein, ich habe Vorurteile gegen Hartzer und nicht gegen Arbeitslose. Langzeitarbeitslose ist heute kaum mehr jemand, der harte Kern der Langzeitarbeitslosen bezieht Hartz 4.
Die sind entweder:
- Suchtkrank
- haben keinen richtigen Schulabschluss und/oder keine Ausbildung
- sind (sehr oft) Migranten ohne Deutschkenntnisse
- sind Ossis mit einer Ausbildung die heute ohne Nutzen ist
- Übe r55
und sehr oft
- sind schwerkriminelle Clans die kein Interesse an einer Beschäftigung haben.

Ich möchte ein System das Anreize verstärkt sehr schnell eine Arbeit zu suchen (Bundesweit) und sich nie (auch nicht im Erziehungsfall) in Hartz 4 einzurichten.
Notwendig hierfür wäre:
- Befristung der Hartz 4 Leistung für Alleinerziehende
- Keine Sozialhilfe für unter 30jährige ohne Kinder
- sofortige Totalsanktion bei nicht mitwirken
- Abschaffung des Kündigungsschutzes
- Keine Hartz 4 Leistungen für nicht deutsche Staatsbürger, sofern diese nicht mindestens 5 Jahre in D beschäftigt waren
- Abschiebung bei der ersten Straftat
In der Tat wäre das gut. Hierzu sollte man zuerst den Kündigungsschutz abschaffen und die Lehrzeiten verkürzen.
http://www.zeit.de/2015/01/hartz-4-armu ... ettansicht
Zeit 30. Dezember 2014 Fast eine Million Menschen leben seit 2005 ununterbrochen von Hartz IV
Rund 110.000 der Hilfsempfänger der ersten Stunde sind derzeit Alleinerziehende. Bei ihnen dürfte ein Großteil der unter 15-Jährigen wohnen, die seit zehn Jahren in einem Hartz-IV-Haushalt leben – insgesamt 139.000. Genaueren Aufschluss erlauben die Zahlen nicht, die von der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage der ZEIT hin ermittelt wurden. Danach sind viele Dauerbezieher älter, jeder dritte ist älter als 50 Jahre. Frauen sind überrepräsentiert, 534.000 weiblichen Langzeit-Empfängern stehen 446.000 männliche gegenüber.
https://de.statista.com/statistik/daten ... h-gruppen/
Die Statistik bildet die Verteilung der Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld II (nach dem SGB II) nach Gruppen im November 2016 ab.
Viele Deiner Hartz-IV-Kategorien lassen sich aus den offiziellen Zahlen nicht ableiten. Das Grundgesetz stellt auch die Kleinfamilie unter Schutz. Bei jungen Langzeitarbeitslosen - kein Hotel Mama ;) - sollte die Regeleinhaltung strenger sein, als bei Ü50. Ohne Fördern keine zusätzlichen Forderungen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 00:40)

Warum beißt du dich überhaupt so an den 20% fest? Ich hab gesagt, dass "vielleicht 10-20% der Bevölkerung" faul seien. Es können aber natürlich auch 8,275% der Bevölkerung sein, so genau hab ich nicht nachgezählt, sorry!
Nee, Du hast überhaupt nicht nachgezählt, sondern behauptest einfach irgendwelchen Bullshit, auf dem Du dann Deine ganze Argumentation aufbaust.
Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 00:40)
Außerdem ging es überhaupt nicht um bestimmte Zahlen. Es ging darum, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung faul ist bzw. zu Faulheit und Bequemlichkeit neigt, und bei diesem Teil ist es sinnvoll, ihn im Falle von Arbeitslosigkeit und Weigerung der Aufnahme einer neuen Tätigkeit durch Sanktionen Druck zu machen.
Ich finde konkrete Zahlen schon wichtig, wenn damit Sanktionen gerechtfertigt werden sollen, die alle Hartz IV-Empfänger betreffen. Interessant wäre auch, wie groß der Anteil der Faulen unter den Hartz IV-Empfängern ist. Aber bis jetzt warst Du ja nicht mal in der Lage, diesen Anteil in der gesamten Gesellschaft in irgendeiner Weise zu belegen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

Weltregierung hat geschrieben:(15 Apr 2017, 10:25)

Nee, Du hast überhaupt nicht nachgezählt, sondern behauptest einfach irgendwelchen Bullshit, auf dem Du dann Deine ganze Argumentation aufbaust.



Ich finde konkrete Zahlen schon wichtig, wenn damit Sanktionen gerechtfertigt werden sollen, die alle Hartz IV-Empfänger betreffen. Interessant wäre auch, wie groß der Anteil der Faulen unter den Hartz IV-Empfängern ist. Aber bis jetzt warst Du ja nicht mal in der Lage, diesen Anteil in der gesamten Gesellschaft in irgendeiner Weise zu belegen.
Gut, dann sage ich eben zukünftig, dass ein Teil der Bevölkerung und ein Teil der Hartz IV Empfänger faul ist, ohne konkrete Zahlen zu nennen, wenn dich das zufriedener stellt.

Im Übrigen betreffen die Sanktionen nicht alle Hartz IV Empfänger, sondern sie betreffen lediglich die Zielgruppe, also die, die sich weigern eine zumutbare Arbeit anzunehmen. Der Rest ist davon nicht betroffen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Apr 2017, 12:13)

Nafri ? den Ausdruck kenne ich nicht....
Echt nicht?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Zum eigentlichen Thema:

Wenn es um das Wahlprogramm der SPD geht, verharrt Martin Schulz meistens noch im Ungefähren. Beim Thema Bildung wurde der Kanzlerkandidat allerdings schon vergleichsweise konkret: Er will im Falle eines Wahlsieges durchsetzen, dass sie von der Kita bis zum Studium gebührenfrei wird.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 43385.html

Ist Martin Schulz ein kleiner Mann, der den Aufstieg geschafft hat, oder ist er ein Vertreter des Establishments? Er ist beides, sagt der Journalist Manfred Otzelberger, der eine Schulz-Biographie geschrieben hat.
http://www.n-tv.de/politik/Martin-Schul ... 93792.html
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

frems hat geschrieben:(15 Apr 2017, 13:13)
Ist Martin Schulz ein kleiner Mann, der den Aufstieg geschafft hat, oder ist er ein Vertreter des Establishments? Er ist beides, sagt der Journalist Manfred Otzelberger, der eine Schulz-Biographie geschrieben hat.
http://www.n-tv.de/politik/Martin-Schul ... 93792.html
Ich verstehe aber auch nicht, warum das eine Rolle spielen sollte.
Was spielt es eine Rolle, ob Schulz ein "kleiner Mann" ist oder ob er jemand aus dem sogenannten "Establishment" ist? Keins von beiden ist per se ein Qualitätsmerkmal, und keins von beiden ist per se etwas schlechtes. Wichtig ist doch, für welche Politik Martin Schulz steht und nicht, wo er herkommt.
Das stört mich auch an der französischen Präsidentschaftswahl. Dort wird in Zeitungsartikeln beispielsweise einem Emmanuel Macron manchmal zwischen den Zeilen fast schon vorgeworfen, dass er ja ein "Kind des Systems", des Establishments sei, da er auf eine Elite-Uni ging und im Beruf später viel Geld verdiente - so als sei Bildungserfolg und beruflicher Erfolg etwas Schlechtes, für das man sich entschuldigen müsse.

Ich halte dieses Denken für gefährlich. Mich interessiert nicht, ob jemand ein "kleiner Mann" ist oder ob er aus dem "Establishment" ist, sondern mich interessiert, ob er gute Ideen für die Zukunft Deutschlands hat. Deswegen wähle ich denjenigen, und nicht weil er irgendeiner bestimmten sozialen Gruppe angehört.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 13:39)
Ich verstehe aber auch nicht, warum das eine Rolle spielen sollte.
Mir ist es persönlich auch nicht so wichtig. Ich kann's aber nachvollziehen, wenn sich Bürger mit einem Kandidaten identifizieren, der einen teilweise ähnlichen Werdegang hatte, mit Höhen und Tiefen.
Das stört mich auch an der französischen Präsidentschaftswahl. Dort wird in Zeitungsartikeln beispielsweise einem Emmanuel Macron manchmal zwischen den Zeilen fast schon vorgeworfen, dass er ja ein "Kind des Systems", des Establishments sei, da er auf eine Elite-Uni ging und im Beruf später viel Geld verdiente - so als sei Bildungserfolg und beruflicher Erfolg etwas Schlechtes, für das man sich entschuldigen müsse.
Da ist Frankreich -- genau wie England -- recht speziell. Such da mal einen Kandidaten oder ehem. Präsidenten, der nicht auf eine der wenigen Elite-Unis gegangen ist. Da machte auch Marine Le Pen ihren Abschluss, genau wie ihr Vater. Ist auf der Insel mit Cameron und Johnson nicht anders. Zusammen als Schüler aufs elitäre Eton College und dann ab nach Oxford.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

frems hat geschrieben:(15 Apr 2017, 13:48)

Mir ist es persönlich auch nicht so wichtig. Ich kann's aber nachvollziehen, wenn sich Bürger mit einem Kandidaten identifizieren, der einen teilweise ähnlichen Werdegang hatte, mit Höhen und Tiefen.
Klar, jeder Bürger ist frei in seinen Entscheidungsprozessen und kann mit seiner Stimme machen, was er will. Ich persönlich finde es aber dennoch nicht gut, wenn man jemanden vor allem wählt, da man sich mit ihm "identifizieren" kann weil derjenige einen ähnlichen Werdegang oder eine ähnliche Herkunft hatte. Das ist letztendlich, hart ausgedrückt, Gefühlsduselei.
Dann sind wir dann nachher in Afghanistan, wo jeder einfach denjenigen Kandidaten aus dem eigenen Volksstamm wählt, nur dass bei uns "Volksstamm" dann durch "soziale Herkunft" ersetzt wird.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 13:57)

Klar, jeder Bürger ist frei in seinen Entscheidungsprozessen und kann mit seiner Stimme machen, was er will. Ich persönlich finde es aber dennoch nicht gut, wenn man jemanden vor allem wählt, da man sich mit ihm "identifizieren" kann weil derjenige einen ähnlichen Werdegang oder eine ähnliche Herkunft hatte. Das ist letztendlich, hart ausgedrückt, Gefühlsduselei.
Dann sind wir dann nachher in Afghanistan, wo jeder einfach denjenigen Kandidaten aus dem eigenen Volksstamm wählt, nur dass bei uns "Volksstamm" dann durch "soziale Herkunft" ersetzt wird.
Die Leute wählen aber überwiegend aus emotionalen Gründen. Ein objektives richtig oder falsch gibt's da nicht. Und dazu gehört auch die Frage, ob sie Politikern vertrauen, unvorhersehbare, zukünftige Probleme zu lösen. Da spielt dann auch die Sympathie eine große Rolle. Die konservativen Kräfte im Land hatten ja schon gehofft, sie könnten Schulz' Werdegang ausschlachten und mit personenbezogenem Schmutz über ihn herfallen. Das ging bloß bisher nach hinten los, weil viele potenzielle Wähler sich sagen, Schulz sei doch einer von ihnen, der ihre Alltagssorgen kenne und nicht aus elitären Elfenbeintürmen kommt. Das kann natürlich auch falsch sein, Schulz habe null Ahnung und ein Elitesprössling habe da mehr Empathie, klar. Aber das kann man vorweg ja nicht wissen und nachweisen. Folglich bleibt die Gefühlsduselei.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

frems hat geschrieben:(15 Apr 2017, 14:03)

Die Leute wählen aber überwiegend aus emotionalen Gründen. Ein objektives richtig oder falsch gibt's da nicht. Und dazu gehört auch die Frage, ob sie Politikern vertrauen, unvorhersehbare, zukünftige Probleme zu lösen.
Es kann aber einer rationalen Betrachtung nicht standhalten, wenn man sein Vertrauen in eine andere Person davon abhängig macht, ob diese Person eine ähnliche soziale Herkunft wie man selbst hat.
Vertrauen ist, rational betrachtet, eine Folge von Kompetenz und Charaktereigenschaften. Nicht eine Folge von sozialer Herkunft.
Wenn mein Vertrauen in eine andere Person nicht auf ihrer Kompetenz und ihrem Charakter beruht, sondern lediglich auf ihrer sozialen Herkunft, dann ist es irrationales, ja unvernünftiges Vertrauen.

Das ist dann ein wenig so, als würde ich jemandem aufgrund seiner Hautfarbe oder aufgrund seiner Nationalität mehr vertrauen als anderen, was ebenfalls irrational ist. Denn Vertrauen baut eben nicht auf Gefühl auf, sondern auf Rationalität und Beobachtungen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 14:22)

Es kann aber einer rationalen Betrachtung nicht standhalten, wenn man sein Vertrauen in eine andere Person davon abhängig macht, ob diese Person eine ähnliche soziale Herkunft wie man selbst hat.
Vertrauen ist, rational betrachtet, eine Folge von Kompetenz und Charaktereigenschaften. Nicht eine Folge von sozialer Herkunft.
Wenn mein Vertrauen in eine andere Person nicht auf ihrer Kompetenz und ihrem Charakter beruht, sondern lediglich auf ihrer sozialen Herkunft, dann ist es irrationales, ja unvernünftiges Vertrauen.

Das ist dann ein wenig so, als würde ich jemandem aufgrund seiner Hautfarbe oder aufgrund seiner Nationalität mehr vertrauen als anderen, was ebenfalls irrational ist. Denn Vertrauen baut eben nicht auf Gefühl auf, sondern auf Rationalität und Beobachtungen.
Vertrauenswürdigkeit ist aber dennoch ein Bauchgefühl. Wenn jemand in seiner Art spitzbubig erscheint, kann man schon das Gefühl kriegen, er führe was im Schilde und seine Worte seien nur heiße Luft. Nachweisen kann man's nicht, aber findet ihn dennoch nicht vertrauenswürdig. Davon abgesehen sind die Entscheidungen doch nur selten monokausal, auch wenn ich schon eine Bekannte traf, die sagte, sie wähle Merkel bzw. CDU, weil sie's gut findet, dass da eine Frau im höchsten Regierungsamt ist.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Hyde »

frems hat geschrieben:(15 Apr 2017, 14:26)

Vertrauenswürdigkeit ist aber dennoch ein Bauchgefühl.
Ist das so?
Vielleicht siehst du das so, weil Vertrauen natürlich etwas ist, bei dem man nie eine hundertprozentige Sicherheit haben kann. Vielleicht bezeichnest du es deswegen als "Bauchgefühl". Vertrauen in eine Person entsteht und steigert sich aber dann, wenn ich beobachten kann, dass die entsprechende Person Kompetenzen besitzt, sie charakterfest ist, sie sich bewährt. Durch diese Beobachtungen treffe ich dann die rationale Entscheidung, dass es sich für mich auszahlen wird, Zutrauen in diese Person zu entwickeln und sie zu unterstützen, vielleicht (in einer Beziehung) mein Leben mit ihr zu teilen. Natürlich besteht dann aber immer noch die Gefahr, dass ich mich irren kann, weshalb du es vielleicht als "Bauchgefühl" bezeichnest. Wenn ich sage, dass 2+2=4 ist, dann ist das pure Rationalität. Wenn ich beobachte, dass jemand kompetent ist und sich recht charakterfest zeigt, dann ist meine Entscheidung, ihm zu vertrauen ebenfalls rational, aber dennoch mit Unsicherheiten und der Gefahr des Irrenkönnens behaftet, weshalb es manche vielleicht irrigerweise als "Bauchgefühl" bezeichnen.

Wenn ich mein Vertrauen in eine andere Person jedoch nur oder vor allem darauf aufbaue, dass sie z.B. die gleiche soziale Herkunft wie ich hat, dann ist dies sehr brüchiges Vertrauen, welches sehr leicht enttäuscht werden kann, weil ich dieses Vertrauen keiner rationalen Prüfung unterzogen habe (Charakter und Kompetenz der Zielperson), sondern es tatsächlich auf reiner Gefühlsduselei basiert. Das ist dann kein echtes Vertrauen, echtes Vertrauen baut auf vernunftbasierten Beobachtungen auf, welche mir eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit darauf versprechen, dass es sich für mich lohnen und auszahlen wird, einer bestimmten Person mein Zutrauen zu schenken.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 14:59)

Ist das so?
Auf der Ebene für viele Menschen, ja, weil etwas vertraut erscheint. Natürlich kann das Vertrauen dann zerbrechen. Bei Fremden, die man persönlich noch nie traf, muss es aber überhaupt erstmal entstehen. Und das geht oft leichter, wenn man private Gemeinsamkeiten entwickelt. Und nochmal: sowas ist nicht monokausal. Für andere Leute ist ggf. die Religion wichtig, die geographische Herkunft, das Geschlecht oder irgendein privates Hobby.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 12:58)

Gut, dann sage ich eben zukünftig, dass ein Teil der Bevölkerung und ein Teil der Hartz IV Empfänger faul ist, ohne konkrete Zahlen zu nennen, wenn dich das zufriedener stellt.
Tut es ehrlich gesagt nicht, weil es auch nicht mehr Aussagekraft als frei erfundene Prozentangaben hat.
Hyde hat geschrieben:(15 Apr 2017, 12:58)
Im Übrigen betreffen die Sanktionen nicht alle Hartz IV Empfänger, sondern sie betreffen lediglich die Zielgruppe, also die, die sich weigern eine zumutbare Arbeit anzunehmen. Der Rest ist davon nicht betroffen.
Du kannst schon sanktioniert werden, wenn Du einen Termin beim Jobcenter versäumst.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Boracay »

Weltregierung hat geschrieben:(15 Apr 2017, 15:20)
Du kannst schon sanktioniert werden, wenn Du einen Termin beim Jobcenter versäumst.
Korrekterweise. Einfach zu Terminen nicht aufkreuzen und trotzdem Kohle kassieren wollen?

Mal abgesehen davon dass das erst im Wiederholungsfall und nur bei den richtigen "Kandidaten" so gemacht wird.

Normalerweise sollte es eine Arbeitspflicht bei Leistungsbezug im öffentlichen Sektor zum Mindestlohn geben. Müll aufsammeln. Grafiti weg waschen, Dinge reparieren,... wer da nicht hin geht bekommt gar nix mehr.....
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Boracay hat geschrieben:(15 Apr 2017, 17:05)

Korrekterweise. Einfach zu Terminen nicht aufkreuzen und trotzdem Kohle kassieren wollen?

Mal abgesehen davon dass das erst im Wiederholungsfall und nur bei den richtigen "Kandidaten" so gemacht wird.
Korrekt oder nicht korrekt interessiert mich herzlich wenig, die Aussage, man würde nur sanktioniert, wenn man sich weigere eine "zumutbare Arbeit" anzunehmen ist damit jedenfalls widerlegt.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von jorikke »

Weltregierung hat geschrieben:(15 Apr 2017, 17:29)

Korrekt oder nicht korrekt interessiert mich herzlich wenig, die Aussage, man würde nur sanktioniert, wenn man sich weigere eine "zumutbare Arbeit" anzunehmen ist damit jedenfalls widerlegt.
Was ist damit widerlegt, wenn man um eine zumutbare Arbeit zu vermeiden, gar nicht erst beim Jobcenter erscheint?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

jorikke hat geschrieben:(15 Apr 2017, 18:20)

Was ist damit widerlegt, wenn man um eine zumutbare Arbeit zu vermeiden, gar nicht erst beim Jobcenter erscheint?
Nochmal auf Deutsch bitte.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Boracay »

Weltregierung hat geschrieben:(15 Apr 2017, 17:29)

Korrekt oder nicht korrekt interessiert mich herzlich wenig, die Aussage, man würde nur sanktioniert, wenn man sich weigere eine "zumutbare Arbeit" anzunehmen ist damit jedenfalls widerlegt.
Nein, den die Anbahnung um zumutbare Arbeit zu bekommen wurden durch das Nicht-Erscheinen verhindert. Das kommt einer Ablehnung gleich.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Boracay hat geschrieben:(15 Apr 2017, 20:39)

Nein, den die Anbahnung um zumutbare Arbeit zu bekommen wurden durch das Nicht-Erscheinen verhindert. Das kommt einer Ablehnung gleich.
Man kann nicht nur zwecks Arbeitsvermittlung zum Jobcenter zitiert werden, aber das wissen Sie ja sicher selbst.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Boracay »

Weltregierung hat geschrieben:(15 Apr 2017, 20:56)

Man kann nicht nur zwecks Arbeitsvermittlung zum Jobcenter zitiert werden, aber das wissen Sie ja sicher selbst.
Und ist es zu befürworten da einfach nicht hin zu gehen? Soll man sich das einfach gefallen lassen und weiter zahlen?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Weltregierung »

Boracay hat geschrieben:(15 Apr 2017, 21:04)

Und ist es zu befürworten da einfach nicht hin zu gehen? Soll man sich das einfach gefallen lassen und weiter zahlen?
Steht das hier irgendwo?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(15 Apr 2017, 13:00)

Echt nicht?
Mag bei den Sozis ja zum Sprachgebrauch gehören .
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

Nachdem er bereits den Steuerzahler um zu Unrecht kassierte EU-Tagegelder betrogen hatte, wurde tMartin Schulz wurde nun auch noch vom EU-Parlament wegen einer Amigo-Affäre offziell gerügt. Es geht um ebenso dreiste wie dämliche Vetternwirtschaft, natürlich wieder auf Kosten des Steuerzahlers.

https://www.welt.de/politik/article1640 ... faere.html
CaptainJack

Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

Edmund hat geschrieben:(27 Apr 2017, 22:22)

Nachdem er bereits den Steuerzahler um zu Unrecht kassierte EU-Tagegelder betrogen hatte, wurde tMartin Schulz wurde nun auch noch vom EU-Parlament wegen einer Amigo-Affäre offziell gerügt. Es geht um ebenso dreiste wie dämliche Vetternwirtschaft, natürlich wieder auf Kosten des Steuerzahlers.

https://www.welt.de/politik/article1640 ... faere.html
Das ist bitter für Schulz! Auch ist er viel zu schnell nach oben gehyped worden. Momentan hört man gar nichts mehr von ihm. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

CaptainJack hat geschrieben:(27 Apr 2017, 22:45)

Das ist bitter für Schulz! Auch ist er viel zu schnell nach oben gehyped worden. Momentan hört man gar nichts mehr von ihm. :rolleyes:
Was soll man von ihm auch hören . Am Anfang brüllte er einige Parolen unters Volk ,seine Partei hat ihn mangels brauchbaren Personals
als Messias gefeiert .Nun wo er konkret werden muss verschwindet er dort wo er bleiben wird im Hintergrund .Das ihm seine EU Zeit nun noch einholt sorgt dafür
dass die Partei ihn erst einmal bis nach den Wahlen in SH und NRW unter Verschluss hält.
Sozialdemokrat

Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Positiv Denkender hat geschrieben:(28 Apr 2017, 15:28)

Was soll man von ihm auch hören . Am Anfang brüllte er einige Parolen unters Volk ,seine Partei hat ihn mangels brauchbaren Personals
als Messias gefeiert .Nun wo er konkret werden muss verschwindet er dort wo er bleiben wird im Hintergrund .Das ihm seine EU Zeit nun noch einholt sorgt dafür
dass die Partei ihn erst einmal bis nach den Wahlen in SH und NRW unter Verschluss hält.
Mit Scholz wär das nicht passiert.
Positiv Denkender
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Positiv Denkender »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(28 Apr 2017, 15:30)

Mit Scholz wär das nicht passiert.
Der gehört auch der SPD an . Mir ist der HH Bürgermeister auch sympathischer nur darauf kommt es nicht an .
Wichtig für mich allein sind die Rahmenbedingungen damit die Wirtschaft global Wettbewerbsfähig bleibt .
Florierende Wirtschaft bedeutet Wohlstand für alle (Ausnahmen möglich )
Ob jemand 1 oder 5 Millionen verdient ist unerheblich . Ob meine Rente im Juli um 1,9 % erhöht wird oder nicht auch .
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