Kanzlerkandidat der SPD

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Edmund
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:41)
Die EU existiert seit 1951 bzw. 1952 und wurde seitdem weiterentwickelt und mal im Namen umbenannt.
Die EU existiert seit 1992.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:41)
Darauf geht die europäische Integration mit der längsten Friedensperiode in unserer Geschichte zurück.
Frieden hatten wir auch vor 1992, ohne Euro, Vertrag von Maastricht etc. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß morgen ein KRieg ausbricht, wenn wir den Euro wieder abschaffen und die EU in eine sehr schlanke EWG zurückbilden.

In der Sowjet-Union gab es übrigens auch 75 Jahre "Frieden" zwischen den Ländern, die der Sowjet-Union angehörten. Das allein macht eine Union aber nicht zu einem erstrebenswerten Gebilde.
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frems
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:50)

EU-Extremismus ist die fanatische Forderung nach immer mehr und mehr und mehr EU als angeblich einzig wahre, alternativlose Version der Zukunft Europas. Eine schon fast pseudoreligiöse, totalitäre politische Haltung, die sich selbst gar nicht mehr einer kritischen Diskussion stellen und alternative Vorstellungen von Europa neben sich dulden will.

Zwischen diesem EU-Extremismus und einem "geisteskranken, aggressivem Nationalismus" gibt es noch sehr viele Grautöne.

Wer zum Beispiel keine weitere politische Vertiefing der EU will, ist wohl kein "geisteskranker, aggressiver Nationalist".

Und wer die EU zur EWG früherer Jahrzehnte rückbauen will, sicherlich auch nicht.
Du solltest wirklich mal Begriffe wie Totalitarismus und Extremismus nachschlagen, wenn es in diesem Falle nur darum ging, das demokratische Parlament zu stärken. Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen. Ich würde so eine Person einfach für naiv bis dumm halten, da sie offensichtlich nur dubiosen Kindheitserinnerungen nachtrauert und von der heutigen Welt mit ihren Anforderungen überfordert ist. Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

Die EU wächst wieder zusammen nach den letzten Entwicklungen. Der extreme Populismus weicht. Das sind gute Aussichten.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)

Die EU existiert seit 1992.
Nope. Die Geburt der EU geht auf 1952 zurück, gefolgt von den Römischen Verträgen wenige Jahre später. Das sollte man nicht ignorieren, wenn man auf den europäischen Prozess blickt, denn die Umbenennung in EU sowie Ausweitung der Zuständigkeiten ist nicht vom Himmel gefalle, sondern die logische Konsequenz.
Frieden hatten wir auch vor 1992, ohne Euro, Vertrag von Maastricht etc. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß morgen ein KRieg ausbricht, wenn wir den Euro wieder abschaffen und die EU in eine sehr schlanke EWG zurückbilden.
EWG und EG hatten eben noch Defizite aufgrund nationaler Befindlichkeiten, die nach und nach korrigiert wurden. Die Prämissen sind halt völlig falsch, wenn man annimmt, das Projekt Europa hätte es zuvor nicht gegeben und bereits erste Erfolge verzeichnet. Zudem ist es recht naiv, anzunehmen, die Friedenssicherung sei die einzige treibende Kraft für mehr Europa.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)

Du solltest wirklich mal Begriffe wie Totalitarismus und Extremismus nachschlagen, wenn es in diesem Falle nur darum ging, das demokratische Parlament zu stärken. Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen. Ich würde so eine Person einfach für naiv bis dumm halten, da sie offensichtlich nur dubiosen Kindheitserinnerungen nachtrauert und von der heutigen Welt mit ihren Anforderungen überfordert ist. Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, wirtschaftliche Angleichung, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:03)

Nope. Die Geburt der EU geht auf 1952 zurück, gefolgt von den Römischen Verträgen wenige Jahre später. Das sollte man nicht ignorieren, wenn man auf den europäischen Prozess blickt, denn die Umbenennung in EU sowie Ausweitung der Zuständigkeiten ist nicht vom Himmel gefalle, sondern die logische Konsequenz.


EWG und EG hatten eben noch Defizite aufgrund nationaler Befindlichkeiten, die nach und nach korrigiert wurden. Die Prämissen sind halt völlig falsch, wenn man annimmt, das Projekt Europa hätte es zuvor nicht gegeben und bereits erste Erfolge verzeichnet. Zudem ist es recht naiv, anzunehmen, die Friedenssicherung sei die einzige treibende Kraft für mehr Europa.
Tja, wenn es nicht mehr anders geht, wird aber gerade dieses (falsche) Totschlagargument dem naiven Bürger gebetsmühlenartig vor Augen gehalten!
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:15)

Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
In der Realität nennst Du nun Bereiche, die nicht primär in der Zuständigkeit der EU liegen und in denen es erhebliche Defizite auf nationaler Ebene gibt. Da ist es ja recht absurd, Antieuropäertum zu beschönigen und damit indirekt den Nationalismus zu predigen, wenn genau dort die Ursachen von Problemen liegen. Zudem ist es ein Pseudoargument bei einem sui generis zu fragen, welche Regionen ähnliche Wege gehen, da die Rahmenbedingungen überall anders sind. Davon abgesehen kannst Du in der Realität zahlreiche regionale Bündnisse vorfinden, die sich zumindest teilweise an der europäischen Integration orientierten, z.B. UNASUR in Südamerika, die EAWU in der Russosphäre und ASEAN in Indochina. Mit drei Begriffen bei Google wärst Du selbstständig darauf gekommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3 ... %BCndnisse

Aber lass mich raten: das war gar nicht die Intention Deiner Frage.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 15:24)

Tja, wenn es nicht mehr anders geht, wird aber gerade dieses (falsche) Totschlagargument dem naiven Bürger gebetsmühlenartig vor Augen gehalten!
Dann widerlege doch das Totschlagargument mit Fakten oder zumindest argumentativ. Oder behaupte gebetsmühlenartig, dass es falsch ist und eine häufige Wiederholung irgendwen überzeugen würde. Es ist nun einmal so, dass die Nutznießer eines schwachen, zerstrittenen Europas eben nicht in Europa anzutreffen sind. Ob bei Handelsabkommen oder der Geopolitik: gemeinsam ist man schlichtweg besser aufgestellt. Nimm doch als aktuelles Beispiel die Militärinvasion der Ukraine durch Russland. Zum einen würde sich das Putin im Baltikum oder (über Weißrussland) in Polen gar nicht trauen. Zum anderen sorgte die Entschlossenheit und Einigkeit Europas dazu, dass der militärische Vormarsch aufgehalten werden konnte. Da waren selbst die Amis, die zuvor noch "Fuck the EU" riefen und beim Irakkrieg vom "alten und neuen Europa" sinnierten, überrascht. Europa kann eben doch handeln und damit europäische Interessen, wovon wiederum auch auf nationaler Ebene profitiert wird, vertreten. Man muss es halt auch zulassen. Labert man sich mit Grenzstreitigkeiten in Gibraltar zu Tode, wird das nichts.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:25)

In der Realität nennst Du nun Bereiche, die nicht primär in der Zuständigkeit der EU liegen und in denen es erhebliche Defizite auf nationaler Ebene gibt. Da ist es ja recht absurd, Antieuropäertum zu beschönigen und damit indirekt den Nationalismus zu predigen, wenn genau dort die Ursachen von Problemen liegen. Zudem ist es ein Pseudoargument bei einem sui generis zu fragen, welche Regionen ähnliche Wege gehen, da die Rahmenbedingungen überall anders sind. Davon abgesehen kannst Du in der Realität zahlreiche regionale Bündnisse vorfinden, die sich zumindest teilweise an der europäischen Integration orientierten, z.B. UNASUR in Südamerika, die EAWU in der Russosphäre und ASEAN in Indochina. Mit drei Begriffen bei Google wärst Du selbstständig darauf gekommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3 ... %BCndnisse

Aber lass mich raten: das war gar nicht die Intention Deiner Frage.
All diese Bereiche sind direkte Folge der EU - Ideologie. Nationale Besonderheiten sollen im Eiltempo überwunden werden. Daraus resultieren Probleme, die die Staaten nicht mehr durch Auf - oder Abwerten ihrer Währung lösen können, anhängig die Schulden, soziale Verwerfungen durch verordnete Austeritätspolitik. Wegfall der Binnengrenzen bedingt im Kontext mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen einen enormen Anstieg grenzüberschreitender Kriminalität in den Wohlstandshochburgen. Innere Sicherheit leidet massiv an der Kombi des fehlenden wirksamen Schutzes der Außengrenzen bei Wegfall nationaler Kompetenzen beim Grenzschutz.

Angeboten werden zur Lösung Durchhalteparolen und die Versenkung von Steuermilliarden in bodenlosen Fässern.

Deine Beispiele an Bündnissen sind keine Beispiele. Sie beinhalten keine gemeinsame Währung, keinen vergleichbaren Kurs zur Abgabe nationaler Kompetenzen und schon gar keine Gedanken in Richtung einer Schuldenunion.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:15)

Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, wirtschaftliche Angleichung, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
Keine, deshalb herrscht in Europa Frieden. Anders als in Teilen Asiens, Afrika, Süd-Amerika. Warum ist die USA so stark geworden? Weil sie sich von Kleinstaatlerei losgelöst haben. Zwar mit Krieg, aber das muss Europa nicht wiederholen.
Aber ob ein Schulz der richtige ist, fraglich.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:34)

All diese Bereiche sind direkte Folge der EU - Ideologie. Nationale Besonderheiten sollen im Eiltempo überwunden werden. Daraus resultieren Probleme, die die Staaten nicht mehr durch Auf - oder Abwerten ihrer Währung lösen können, anhängig die Schulden, soziale Verwerfungen durch verordnete Austeritätspolitik. Wegfall der Binnengrenzen bedingt im Kontext mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen einen enormen Anstieg grenzüberschreitender Kriminalität in den Wohlstandshochburgen. Innere Sicherheit leidet massiv an der Kombi des fehlenden wirksamen Schutzes der Außengrenzen bei Wegfall nationaler Kompetenzen beim Grenzschutz.

Angeboten werden zur Lösung Durchhalteparolen und die Versenkung von Steuermilliarden in bodenlosen Fässern.
Du kritisierst wieder Strukturen und Zuständigkeiten, die es gar nicht gibt. Für den Grenzschutz der Außengrenzen sind seit jeher die Nationalstaaten zuständig. Sicherlich ist das suboptimal. Deshalb hat nicht nur die Kommission, sondern auch Länder wie Griechenland und Ungarn (die oft ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten) schon vor Jahren gefordert, dass man einen gemeinsamen, europäischen Grenzschutz aufstellt, da die Außengrenzen Europas unser aller Außergrenzen sind. Das hat Berlin aber abgelehnt und wollte dass die teils wirtschaftsschwachen Staaten in Randlage alleine dafür aufkommen sollten. Übrigens unter Schwarz-Gelb mit lautem Getöse durch die CSU. Und genau diese Partei bzw. ihr Chef Seehofer sagt heute, "die EU" hätte "versagt", weil sie diese Zuständigkeit nicht "habe", dabei kann die EU gar keine Zuständigkeiten an sich nehmen, wenn sie nicht von den Nationalstaaten übertragen werden. Dass die Kosten durch diesen Mangel nun größer wurden und noch größer wären, wenn wir zwischen allen Staaten Mauern hochziehen und bewachen, hätte man sich vorher denken können, wenn man mal Risiken abwägt und einen Blick in die Zukunft wagt. Aber der Weitblick fehlt halt nicht nur einigen Bürgern, sondern auch Politikern.

Außerdem ist es naiv zu glauben, eine Währungsabwertung würde auf einmal alle wirtschaftlichen Probleme lösen, während eine stabile, harte Währung monokausal für die nationalen Probleme verantwortlich sei. Und auch die Austeritätspolitik wird nicht von der EU "verordnet". Du solltest Dich wirklich mal mit den einfachsten Grundlagen beschäftigen. Ansonsten ist es wirklich nicht überraschend, wenn Dir Europa fremd, neu, unbekannt erscheint und Du deshalb aus Reflex erstmal mit totaler Ablehnung reagierst. Kannst aber gerne fordern, dass Dein Buddy Putin doch Russland auflösen sollte, weil die föderalen Subjekte in vielerlei Hinsicht (wirtschaftlich, geographisch, kulturell, demographisch, ...) unterschiedlich sind und es zum Wohle aller wäre, wenn jede Entität eine eigene Armee, Währung, Außen- und Handelspolitik, Grenzschutz usw. hätte. Komisch nur, dass das Europafeinde niemals vorschlagen, oder?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:44)

Du kritisierst wieder Strukturen und Zuständigkeiten, die es gar nicht gibt. Für den Grenzschutz der Außengrenzen sind seit jeher die Nationalstaaten zuständig. Sicherlich ist das suboptimal. Deshalb hat nicht nur die Kommission, sondern auch Länder wie Griechenland und Ungarn (die oft ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten) schon vor Jahren gefordert, dass man einen gemeinsamen, europäischen Grenzschutz aufstellt, da die Außengrenzen Europas unser aller Außergrenzen sind. Das hat Berlin aber abgelehnt und wollte dass die teils wirtschaftsschwachen Staaten in Randlage alleine dafür aufkommen sollten. Übrigens unter Schwarz-Gelb mit lautem Getöse durch die CSU. Und genau diese Partei bzw. ihr Chef Seehofer sagt heute, "die EU" hätte "versagt", weil sie diese Zuständigkeit nicht "habe", dabei kann die EU gar keine Zuständigkeiten an sich nehmen, wenn sie nicht von den Nationalstaaten übertragen werden. Dass die Kosten durch diesen Mangel nun größer wurden und noch größer wären, wenn wir zwischen allen Staaten Mauern hochziehen und bewachen, hätte man sich vorher denken können, wenn man mal Risiken abwägt und einen Blick in die Zukunft wagt. Aber der Weitblick fehlt halt nicht nur einigen Bürgern, sondern auch Politikern.

Außerdem ist es naiv zu glauben, eine Währungsabwertung würde auf einmal alle wirtschaftlichen Probleme lösen, während eine stabile, harte Währung monokausal für die nationalen Probleme verantwortlich sei. Und auch die Austeritätspolitik wird nicht von der EU "verordnet". Du solltest Dich wirklich mal mit den einfachsten Grundlagen beschäftigen. Ansonsten ist es wirklich nicht überraschend, wenn Dir Europa fremd, neu, unbekannt erscheint und Du deshalb aus Reflex erstmal mit totaler Ablehnung reagierst. Kannst aber gerne fordern, dass Dein Buddy Putin doch Russland auflösen sollte, weil die föderalen Subjekte in vielerlei Hinsicht (wirtschaftlich, geographisch, kulturell, demographisch, ...) unterschiedlich sind und es zum Wohle aller wäre, wenn jede Entität eine eigene Armee, Währung, Außen- und Handelspolitik, Grenzschutz usw. hätte. Komisch nur, dass das Europafeinde niemals vorschlagen, oder?
Das hab ich. Du wohl nicht. Du ziehst dich lieber am Begriff " verordnet " hoch, um die Kausalkette zu verwässern. EU und Euro sind Elitenprojekte, die von der Illusion ausgehen, sie könnten im Eiltempo, mit Druck und aus ihrer Politik sich ergebenden Zugzwängen eine rasche Angleichung der wirtschaftlichen und sozialen Standards in Europa erreichen. Und ja, wer das glaubte und für den Club gar nicht reif ist, der muss sich dann diesen schmerzhaften Zwängen unterordnen.

Für die Wahrnehmung des Kosmopoliten ist die Vorstellung eines Europas mit Grenzen und unterschiedlichen Lebensverhältnissen eine Horrorvorstellung. Wenn die europäische Kosmopoliten - Gesellschaft dann untereinander sich feiert, Nutznießer ist, verflüchtigt sich merkwürdigerweise diese Horrorvorstellung, denn der Erfolg spiegelt sich ja jetzt europäisch und unbegrenzt. ( die Jugend kann jetzt überall studieren, sich austauschen.. bla bla ).

Das es den Nichteliten schlechter geht ( hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa, 250 Mrd. Defizit in D zwischen Gewinn und Verlust der Bevölkerung durch die Zinspolitik, Quelle : n-tv, etc ) können sie dabei wunderbar ausblenden. Sollen die halt mobiler und wurzelloser werden, im geeinten Europa. :)
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 16:07)

Das hab ich. Du wohl nicht. Du ziehst dich lieber am Begriff " verordnet " hoch, um die Kausalkette zu verwässern. EU und Euro sind Elitenprojekte, die von der Illusion ausgehen, sie könnten im Eiltempo, mit Druck und aus ihrer Politik sich ergebenden Zugzwängen eine rasche Angleichung der wirtschaftlichen und sozialen Standards in Europa erreichen. Und ja, wer das glaubte und für den Club gar nicht reif ist, der muss sich dann diesen schmerzhaften Zwängen unterordnen.
Ich habe mich daran nicht hochgezogen, sondern es nur korrigiert. Dass Du auf den Rest der Aussage nicht eingehen möchtest, ist nachvollziehbar, weil Du bei konkreten Themen wie Grenzschutz, Wirtschaftspolitik, Kriminalität usw. inhaltlich nichts besteuern kannst oder willst. Aber Hauptsache mal zusammenhangslos "Elite" gesagt ohne es zu begründen. Schnarch.
Für die Wahrnehmung des Kosmopoliten ist die Vorstellung eines Europas mit Grenzen und unterschiedlichen Lebensverhältnissen eine Horrorvorstellung. Wenn die europäische Kosmopoliten - Gesellschaft dann untereinander sich feiert, Nutznießer ist, verflüchtigt sich merkwürdigerweise diese Horrorvorstellung, denn der Erfolg spiegelt sich ja jetzt europäisch und unbegrenzt. ( die Jugend kann jetzt überall studieren, sich austauschen.. bla bla ).

Das es den Nichteliten schlechter geht ( hohe Jugendarbeitslosigkeit etc ) können sie dabei wunderbar ausblenden. Sollen die halt mobiler und wurzelloser werden, im geeinten Europa. :)
Und weiteres, unsachliches Gefasel. Es geht um knallharte Geopolitik, nicht Deine Gefühlsduselei als Wirtschaftsflüchtling, der sich freiwillig in den Westen begab und nun anderen absprechen möchte, dies auch tun zu können. Cum hoc ergo propter hoc ist auch noch immer ein Pseudoargument und scheitert sogar in diesem Falle an der Empirie, aber für einen Blick auf die Ursachen für Arbeitslosigkeit in einigen wenigen Ländern bist Du Dir wohl zu schade, genau wie die Frage, ob es solche Zahlen schon mal in den 90ern oder davor gab. Aber nach der Andeutung, nirgends gebe es ähnliche regionale Integrationsprozesse, ist diese Masche auch nicht verwunderlich. Inhalte überwinden, ein Hoch auf die Ideologie. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 16:18)

Ich habe mich daran nicht hochgezogen, sondern es nur korrigiert. Dass Du auf den Rest der Aussage nicht eingehen möchtest, ist nachvollziehbar, weil Du bei konkreten Themen wie Grenzschutz, Wirtschaftspolitik, Kriminalität usw. inhaltlich nichts besteuern kannst oder willst. Aber Hauptsache mal zusammenhangslos "Elite" gesagt ohne es zu begründen. Schnarch.


Und weiteres, unsachliches Gefasel. Es geht um knallharte Geopolitik, nicht Deine Gefühlsduselei als Wirtschaftsflüchtling, der sich freiwillig in den Westen begab und nun anderen absprechen möchte, dies auch tun zu können. Cum hoc ergo propter hoc ist auch noch immer ein Pseudoargument und scheitert sogar in diesem Falle an der Empirie, aber für einen Blick auf die Ursachen für Arbeitslosigkeit in einigen wenigen Ländern bist Du Dir wohl zu schade, genau wie die Frage, ob es solche Zahlen schon mal in den 90ern oder davor gab. Aber nach der Andeutung, nirgends gebe es ähnliche regionale Integrationsprozesse, ist diese Masche auch nicht verwunderlich. Inhalte überwinden, ein Hoch auf die Ideologie. :rolleyes:
Ich hab die Themen hinlänglich beantwortet. Warum sollte ich mich wiederholen ? Der Grenzschutz ist eben keine nationale Kompetenz der Binnenländer mehr, wenn Schengen gilt. Wenn EU - Mitgliedersländer ihre Grenzen zum Gebiet außerhalb der EU nicht schützen können, geht das zu Lasten derer, die ihre eigne Grenze wegen Schengen nicht mehr schließen dürfen. Ich habe auch keine Wirtschaftswunderländer behauptet, ohne diese EU, sondern Probleme benannt, die durch Revaluation von Währung nicht mehr abgemildert werden können. Und der Kriminalitätstourismus innerhalb des Schengner Raumes muss auch nicht näher ausgebreitet werden.

Abgesehen davon war es deine Behauptung, die EU in dieser Form sei schlussfolgernd quasi eine alternativlose Antwort auf die Anforderungen der heutigen Welt. Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren ( wollen ) bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 22:35)
Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
Nimm beispielsweise den Zusammenschluss diverser Teilstaaten zum deutschen Reich im 19.Jh. incl Einführung einer einheitlichen Währung namens "Mark". Ähnliche Prozesse haben auch in vielen anderen heutigen Nationalstaaten stattgefunden. Die USA gingen aus 13 britischen Kolonien hervor.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2017, 22:48)

Nimm beispielsweise den Zusammenschluss diverser Teilstaaten zum deutschen Reich im 19.Jh. incl Einführung einer einheitlichen Währung namens "Mark". Ähnliche Prozesse haben auch in vielen anderen heutigen Nationalstaaten stattgefunden. Die USA gingen aus 13 britischen Kolonien hervor.
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die Darstellung dieser EU, in ihrer Konstruktion und ihren weiteren Ausbauplänen, als Antwort auf die moderne Globalisierung. Wo also in der Welt antwortet man genauso auf die Globalisierung ? Ist doch ne einfache Frage, oder ?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)
Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen.
Ich sehe mich selbst als deutschen Patriot und Nationalisten. Das bedeutet für mich, daß ich mein Vaterland als freien, unabhängigen und souveränen Nationalstaat gewahrt wissen möchte. Nationale Autonomie und Selbstbestimmung sind mir wichtig. Und die Interessen meines Volkes und meines Vaterlandes haben politisch die höchste Priorität.

Daß wir als freie, souveräne Vaterländer in Europa auch gemeinsame Interessen haben und da auch zusammenarbeiten sollten und können (Beispiel: Festung Europa gegen Migrantenflut aus Asien und Afrika), ist für mich absolut vernünftig. Insofern bin ich auch überhaupt nicht gegen Zusammenarbeit der europäischen Nationen in verschiedenen Angelegenheiten. Der Frieden in Europa ist mir ebenfalls wichtig.

Ich wüßte nicht, was daran "geisteskrank" oder "aggressiv" sein sollte.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)
Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
Es stellt sich eben die Frage, wer hier der "Europäer" und wer "Antieuropäer" ist. Für mich sind Eurokraten wie Schulz und Juncker sind Totengräber Europas und damit die wahren Antieuropäer.
Zuletzt geändert von Edmund am Do 25. Mai 2017, 23:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

:thumbup:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 22:35)

Ich hab die Themen hinlänglich beantwortet. Warum sollte ich mich wiederholen ? Der Grenzschutz ist eben keine nationale Kompetenz der Binnenländer mehr, wenn Schengen gilt. Wenn EU - Mitgliedersländer ihre Grenzen zum Gebiet außerhalb der EU nicht schützen können, geht das zu Lasten derer, die ihre eigne Grenze wegen Schengen nicht mehr schließen dürfen. Ich habe auch keine Wirtschaftswunderländer behauptet, ohne diese EU, sondern Probleme benannt, die durch Revaluation von Währung nicht mehr abgemildert werden können. Und der Kriminalitätstourismus innerhalb des Schengner Raumes muss auch nicht näher ausgebreitet werden.

Abgesehen davon war es deine Behauptung, die EU in dieser Form sei schlussfolgernd quasi eine alternativlose Antwort auf die Anforderungen der heutigen Welt. Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren ( wollen ) bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
Ich nannte dir drei ähnliche Bündnisse und gab dir einen Link, wo dutzende weitere stehen. Davon ab ist es inhaltlich noch immer irrelevant, was andere tun. Wir sind keine Opportunisten und das Gefasel von Zentralismus scheitert an allen Fakten. Der Grenzschutz ist leider noch immer nationale Sache. Ließe sich natürlich ändern. Mal sehen, ob Macron und Schulz genug weiteren Druck auf die Konservativen ausüben können.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Die SPD hat einen grossen Fehler beim Kanzlerkandidaten gemacht. Ein "o" anstatt eines "u" .....Mama Merkel hätte nicht den Hauch einer Chance.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)

Ich sehe mich selbst als deutschen Patriot und Nationalisten. Das bedeutet für mich, daß ich mein Vaterland als freien, unabhängigen und souveränen Nationalstaat gewahrt wissen möchte. Nationale Autonomie und Selbstbestimmung sind mir wichtig. Und die Interessen meines Volkes und meines Vaterlandes haben politisch die höchste Priorität.
Deutsche Patrioten sind automatisch überzeugte Europäer. Als kremlhöriger Funktionär mag man das natürlich anders sehen, aber der Russe gehört nicht zu Europa. Souverän ist auch nur der Bürger. Du kannst aber gerne mal formulieren, was diese ominösen Interessen sein sollen. Daran scheitert der Nationalist stets und versteckt sich hinter inhaltslosen Floskeln ohne Fakten.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)

Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die Darstellung dieser EU, in ihrer Konstruktion und ihren weiteren Ausbauplänen, als Antwort auf die moderne Globalisierung. Wo also in der Welt antwortet man genauso auf die Globalisierung ? Ist doch ne einfache Frage, oder ?
:rolleyes: Also bitte, ich habe dich oben doch wörtlich zitiert und genau darauf geantwortet.

Und natürlich war das Deutsche Reich eine Antwort auf sowas wie die heutige Globalisierung, nur im kleineren Maßstab. Man wollte Frankreich, Russland und England auf Augenhöhe entgegentreten (und koordiniert handeln) können. So wie heute den USA, Russland, Indien und China.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)
Daß wir als freie, souveräne Vaterländer in Europa auch gemeinsame Interessen haben und da auch zusammenarbeiten sollten und können (Beispiel: Festung Europa gegen Migrantenflut aus Asien und Afrika), ist für mich absolut vernünftig. Insofern bin ich auch überhaupt nicht gegen Zusammenarbeit der europäischen Nationen in verschiedenen Angelegenheiten. Der Frieden in Europa ist mir ebenfalls wichtig.
Genau deshalb haben wir seit den 1950ern die EU. Sie erzeugt nicht den Frieden, sondern ist der Ausdruck dessen.
Es stellt sich eben die Frage, wer hier der "Europäer" und wer "Antieuropäer" ist. Für mich sind Eurokraten wie Schulz und Juncker sind Totengräber Europas und damit die wahren Antieuropäer.
Weshalb Du Europa zurückbauen und zerschlagen willst, während verantwortungsbewusste Politiker für Dich ein Dorn im Auge sind. Das leuchtet ein. Nochmal: wer hat den Nutzen eines schwachen Europas, das nicht vereint handlungsfähig ist? Welcher Europäer?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2017, 23:36)

:rolleyes: Also bitte, ich habe dich oben doch wörtlich zitiert und genau darauf geantwortet.

Und natürlich war das Deutsche Reich eine Antwort auf sowas wie die heutige Globalisierung, nur im kleineren Massstab. Man wollte Frankreich, Russland und England auf Augenhöhe entgegentreten (und koordiniert handeln) können. So wie heute den USA, Russland, Indien und China.
Es geht um einen Vergleich in der heutigen Welt. Den gibt es nicht. Es gibt keine inhaltlichen Kopien der EU. Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds. Und die werden ebenso ausbleiben, wie eine Verletzung von Maastricht oder Lissabonner Vertrag. Die erbrachten Beispiele überschreiten inhaltlich nicht das, was man EWG nennen könnte.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:49)
Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds.
Das ist noch immer kein Argument und zudem falsch. Muss es wieder nur postfaktisch und ideologisch sein? Eine unvollständige Auswahl wurde Dir doch schon genannt. Hier ein paar weitere:

https://de.wikipedia.org/wiki/Afro_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Chalidschi_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Monetary_Area
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... er_Staaten
https://de.wikipedia.org/wiki/SUCRE
https://de.wikipedia.org/wiki/Westafrik ... rungsunion
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralaf ... meinschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Union_S%C ... r_Nationen

Aber Hauptsache mal wieder irgendwelche Lügen oft genug wiederholen, damit die sächsischen Stammtische drauf reinfallen. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

Hätte nichts geändert. Die SPD hat sich überlebt.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:59)

Das ist noch immer kein Argument und zudem falsch. Muss es wieder nur postfaktisch und ideologisch sein? Eine unvollständige Auswahl wurde Dir doch schon genannt. Hier ein paar weitere:

https://de.wikipedia.org/wiki/Afro_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Chalidschi_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Monetary_Area
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... er_Staaten
https://de.wikipedia.org/wiki/SUCRE
https://de.wikipedia.org/wiki/Westafrik ... rungsunion
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralaf ... meinschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Union_S%C ... r_Nationen

Aber Hauptsache mal wieder irgendwelche Lügen oft genug wiederholen, damit die sächsischen Stammtische drauf reinfallen. :rolleyes:
Ich bin kein Sachse. Ok, ich nehm das " nirgends " zurück. Diese mächtigen Player muss ich übersehn haben. In deiner Liste sind Bündnisse ohne gemeinsame Währungen und Gebiete, die historisch Mandatsgebiet waren ( um Südafrika ), sowie für die Weltwirtschaft völlig irrelevante Player. Wo waren jetzt noch mal die Anforderungen, weswegen die europäischen Staaten wesentliche Teile ihrer Souveränität abgeben sollten ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:34)
Als kremlhöriger Funktionär mag man das natürlich anders sehen, aber der Russe gehört nicht zu Europa.
Selbstverständlich gehört Rußland zu Europa. Die EU mit ihrer antirussischen Agenda ist ein Spaltpilz in Europa, der Unfrieden stiftet und dem ganzen Kontinent schadet. Da zeigt sich wieder einmal, wer in Wahrheit zutiefst anti-europäisch ist, nämlich die EUrokraten.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:34)
Du kannst aber gerne mal formulieren, was diese ominösen Interessen sein sollen.
Hier zum Beispiel:
Sigmar Gabriel fordert Schuldenschnitt für Griechenland. Der SPD-Chef fordert eine konkrete Zusage über einen teilweisen Schuldenerlass für Athen. Deutschlands Steuerzahler müssten dann für die Griechen einstehen.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... nland.html
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:48)
Genau deshalb haben wir seit den 1950ern die EU.
Die EU haben wir seit 1992.

Gegen eine EWG, wie wir sie in den 50ern hatten, ohne EU-Parlament, Euro, Personenfreizügigkeit, Schuldenunion etc. wäre meinerseits wenig einzuwenden.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:48)
Nochmal: wer hat den Nutzen eines schwachen Europas, das nicht vereint handlungsfähig ist? Welcher Europäer?
Nochmal:

Ich sehe durchaus gemeinsame Interessen Europas und bin deshalb für Kooperation zwischen den freien und souveränen Vaterländern in Europa in den Bereichen, wo es aus meiner Sicht einen SInn macht. Als Beispiel nenne ich den Schutz der europäischen Außengrenze. Das wäre im Interesse ganz Europas und das wäre eine Aufgabe, die man gemeinsam angehen könnte.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:49)

Es geht um einen Vergleich in der heutigen Welt. Den gibt es nicht. Es gibt keine inhaltlichen Kopien der EU.

Das wäre auch, in Ermangelung des Parallelwelteditors, ein außerordentlicher Zufall.
Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds. Und die werden ebenso ausbleiben, wie eine Verletzung von Maastricht oder Lissabonner Vertrag. Die erbrachten Beispiele überschreiten inhaltlich nicht das, was man EWG nennen könnte.
Ob man nun 16 Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland zentralisiert oder gut 20 europäische Nationalstaaten zur EU, ist systemisch betrachtet ein völlig identischer Vorgang und beides (ua.) eine Antwort auf wachsende internationale und globale Verflechtungen. Ich habe noch nie jemals von einem EU-Kritiker ein schlüssiges Argument dafür gehört, warum denn das eine richtig sein soll, aber das andere nicht (oder bist du dafür, dass sich D auflöst?). Das einzige, was ich gelten lasse, ist die gelebte Praxis - die europ. Nationalstaaten gibt es schon lange und natürlich kann man denen nicht von heute auf morgen alle Kompetenzen entziehen, das fordert auch keiner.

Dass es derzeit auf anderen Kontinenten keine exakt identischen Bestrebungen gibt, liegt hauptsächlich daran, dass existierende Nationalstaaten nirgendwo gerne ihre Kompetenzen zugunsten einer Union einschränken. Das ist aber kein Beweis, dass das nicht dennoch besser wäre. Eine echte Afrikanische Union zB., oder von mir aus auch 3 oder 4 (je nach geographischer Region), wäre eines der besten Dinge, die diesem Kontinent passieren könnten. Realistisch ist es kurzfristig leider nicht.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

Edmund hat geschrieben:(26 May 2017, 00:54)
Als Beispiel nenne ich den Schutz der europäischen Außengrenze. Das wäre im Interesse ganz Europas und das wäre eine Aufgabe, die man gemeinsam angehen könnte.
Du weißt schon, dass gerade dieses Thema ein Beispiel für eine recht weitgehende Zentralisierung von Kompetenzen ist? Es müssen ja staatliche Hoheitsrechte an eine wie auch immer ausgestaltete polizeilich/militärische europäische Zentralinstitution abgetreten werden, oder was machst du, wenn sich bestimmte Mitgliedsstaaten selbst dieser Aufgabe verweigern?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

Edmund hat geschrieben:(26 May 2017, 00:54)

Die EU haben wir seit 1992.

Gegen eine EWG, wie wir sie in den 50ern hatten, ohne EU-Parlament, Euro, Personenfreizügigkeit, Schuldenunion etc. wäre meinerseits wenig einzuwenden.



Nochmal:

Ich sehe durchaus gemeinsame Interessen Europas und bin deshalb für Kooperation zwischen den freien und souveränen Vaterländern in Europa in den Bereichen, wo es aus meiner Sicht einen SInn macht. Als Beispiel nenne ich den Schutz der europäischen Außengrenze. Das wäre im Interesse ganz Europas und das wäre eine Aufgabe, die man gemeinsam angehen könnte.
Die EU wurde 1951 gegründet und trat 1952 in Kraft. Das sind Fakten um die du nicht drum herum kommst.

Ach stimmt alternative BlaBla. :dead:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

Brainiac hat geschrieben:(26 May 2017, 06:00)

Das wäre auch, in Ermangelung des Parallelwelteditors, ein außerordentlicher Zufall.
Ob man nun 16 Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland zentralisiert oder gut 20 europäische Nationalstaaten zur EU, ist systemisch betrachtet ein völlig identischer Vorgang ( ... )
Es geht ja auch nicht darum, sondern was man dabei Huckepack initiiert, nämlich die schrittweise Vergemeinschaftung der Schulden.
(.. )und beides (ua.) eine Antwort auf wachsende internationale und globale Verflechtungen.
Das ist lediglich das Mantra zur Rechtfertigung der Vergemeinschaftung. Nutznießer dabei sind nicht die Bürger. Von einer gemeinsamen Währung profitieren nur die wirtschaftlichen Eliten. Da diese EU- Gemeinschaft keine homogene wirtschaftliche Stärke aufweist, erweist sich die gemeinsame Währung als Spaltpilz, über diverse Maßnahmen der " Solidarität " gegenüber schwächeren Teilnehmern werden die Vorteile der Währung im internationalen Wettbewerb wieder aufgefressen. Es ist salopp gesagt prinzipiell unerheblich, ob die Geschäfte ohne gemeinsame starke Währung etwas weniger florieren, oder ob dem Bürger der Ertrag dadurch fehlt, weil er abgezwackt werden muss um die defizitären Folgen der unterschiedlichen Leistungskraft zu kompensieren. Ein Beispiel brachte ich bereits : Börsenexperten haben ausgerechnet, allein für die deutsche Bevölkerung entstand ein Defizit von 250Mrd Euro aus den Vor - und Nachteilen der Zinspolitik der EZB. Diese 250 Mrd. fehlen in den Brieftaschen der Bürger. Wäre das vergleichbar ohne gemeinsame Währung ?

Ich wage mal die Behauptung, so wie das Hauruck- Konstrukt angelegt ist, kostet das die meisten Bürger in ihrer Lebenszeit mehr als es ihnen Netto bringt.
Zuletzt geändert von schelm am Fr 26. Mai 2017, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Malthis »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(25 May 2017, 23:34)

Die SPD hat einen grossen Fehler beim Kanzlerkandidaten gemacht. Ein "o" anstatt eines "u" .....Mama Merkel hätte nicht den Hauch einer Chance.
Hamburg ist nicht die Bundesrepublik Deutschland. Hamburg ist ein Stadtstaat und somit ein kleines, ja sehr kleines Bundesland. Ich schätze Herrn Scholz, aber sehe ihn wahrlich nicht als überzeugenden und mitreißenden Kanzlerkandidaten.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(26 May 2017, 00:29)

Ich bin kein Sachse.
War ja auch im politischen und nicht geographischen Sinne gemeint.
Ok, ich nehm das " nirgends " zurück. Diese mächtigen Player muss ich übersehn haben. In deiner Liste sind Bündnisse ohne gemeinsame Währungen und Gebiete, die historisch Mandatsgebiet waren ( um Südafrika ), sowie für die Weltwirtschaft völlig irrelevante Player. Wo waren jetzt noch mal die Anforderungen, weswegen die europäischen Staaten wesentliche Teile ihrer Souveränität abgeben sollten ?
Okay, nun sind Russland und Lateinamerika/Brasilien unwichtig. Du erinnerst Dich wohl nicht mehr daran, dass Du fragtest, welche Bündnisse ähnliche Schritte (gemeinsames Parlament, Binnenmarkt, Reisepässe, offene Grenzen, Infrastrukturvorhaben, Währung, ...) anvisieren oder schon durchgeführt haben. Und dafür gibt's halt etliche Beispiele. Und wenn es gar keins gäbe, wär's auch egal. Der europäische Bürger verliert auch nicht an Souveränität durch Europa, sondern gewinnt hinzu. Aber das versteht man wohl nicht, wenn die eigene Welt an der Oder endet.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(26 May 2017, 00:44)

Selbstverständlich gehört Rußland zu Europa. Die EU mit ihrer antirussischen Agenda ist ein Spaltpilz in Europa, der Unfrieden stiftet und dem ganzen Kontinent schadet. Da zeigt sich wieder einmal, wer in Wahrheit zutiefst anti-europäisch ist, nämlich die EUrokraten.
Schließlich waren es ja die Europäer, die die Ukraine militärisch überfielen, ihre territoriale Integrität in Frage stellten und völkerrechtswidrig Ländereien annektierten.
Einen Schuldenschnitt hat schon die AfD gefordert (http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 69508.html). Für die Eurozone ergäbe das auch keine Nachteile.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(26 May 2017, 00:54)

Die EU haben wir seit 1992.

Gegen eine EWG, wie wir sie in den 50ern hatten, ohne EU-Parlament, Euro, Personenfreizügigkeit, Schuldenunion etc. wäre meinerseits wenig einzuwenden.
Die Zeiten ändern sich halt. Den Kalten Krieg kriegst Du nicht per Knopfdruck zurück.
Ich sehe durchaus gemeinsame Interessen Europas und bin deshalb für Kooperation zwischen den freien und souveränen Vaterländern in Europa in den Bereichen, wo es aus meiner Sicht einen SInn macht. Als Beispiel nenne ich den Schutz der europäischen Außengrenze. Das wäre im Interesse ganz Europas und das wäre eine Aufgabe, die man gemeinsam angehen könnte.
Sicher. Das hieße wieder mehr Europa. Glückwunsch zur Erkenntnis.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(26 May 2017, 09:37)

Die Zeiten ändern sich halt. Den Kalten Krieg kriegst Du nicht per Knopfdruck zurück.
Und schon gar nicht durch die EU .... wie man sieht!
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 09:44)

Und schon gar nicht durch die EU .... wie man sieht!
Logisch. Die Aufgabe der EU ist ja die Vertretung Europas und nicht seine Zersetzung. Glaubst Du denn, es fällt nicht auf, wenn ausgerechnet Putin-Fans ein schwaches, handlungsunfähiges Europa wünschen, aber ein feuchtes Höschen kriegen, wenn der Kreml seine geopolitische Macht ausbaut und die Opposition kalt stellt?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Aber zum Thema: erst heute hat sich Genosse Schulz wieder zur Verteidigungsunion bekannt ( Sitzt man mit unberechenbaren Politikern wie Trump und Erdogan am NATO-Tisch, während man den aggressiven Russen im Nacken sowie weitere Brandherde vor der Haustür hat, dann erscheint das nur folgerichtig. Wer am lautesten protestieren wird, kann man sich wieder denken.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(26 May 2017, 09:48)

Logisch. Die Aufgabe der EU ist ja die Vertretung Europas und nicht seine Zersetzung. Glaubst Du denn, es fällt nicht auf, wenn ausgerechnet Putin-Fans ein schwaches, handlungsunfähiges Europa wünschen, aber ein feuchtes Höschen kriegen, wenn der Kreml seine geopolitische Macht ausbaut und die Opposition kalt stellt?
Ich habe keine Ahnung, was Putin-Fans wünschen, aber eines weiß ich ... die EU in dieser Form hat schwere Schlagseite und liegt im Argen! Persönlich glaube ich, dass wir in den meisten europäischen Ländern so unbeliebt sind, wie seit den 60er Jahren nicht mehr.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 10:03)

Ich habe keine Ahnung, was Putin-Fans wünschen, aber eines weiß ich ... die EU in dieser Form hat schwere Schlagseite und liegt im Argen! Persönlich glaube ich, dass wir in den meisten europäischen Ländern so unbeliebt sind, wie noch nie.
Wir hatten schon viel größere Krisen in Europa. Da prophezeiten die Europafeinde auch schon den Untergang des Kontinents. Aber nun gut, wer selbst erst in den 90ern Teil Europas wurde, kann sich an diese Zeiten möglicherweise nicht mehr erinnern. Und wen meinst Du mit "wir"? Die deutschen Unionsbürger?
Umgekehrt hat sich der Anteil der Skeptiker einer deutschen EU-Mitgliedschaft allein in den letzten fünf Jahren deutlich mehr als halbiert. Für gerade noch 10 Prozent der Befragten überwiegen „eher Nachteile“, für 37 Prozent gibt es „Vor- und Nachteile gleichermaßen“. Dass unser Land von der Staatengemeinschaft primär profitiert, sagen im Detail 71 Prozent der Grünen-, 68 Prozent der FDP-, 56 Prozent der CDU/CSU-, 55 Prozent der Linke-, 50 Prozent der SPD- und 30 Prozent der AfD-Anhänger. Überdurchschnittlich sind bei den Befürwortern auch Befragte mit hohem Bildungsniveau vertreten.
http://www.tagesspiegel.de/politik/poli ... 49744.html

Logisch, dass Frollein Merkel sich nun an Macron heftet, um Martin etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber bei Konservativen weiß man ja nie, ob nach der Wahl das Wort noch zählt.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(26 May 2017, 10:09)

Wir hatten schon viel größere Krisen in Europa. Da prophezeiten die Europafeinde auch schon den Untergang des Kontinents. Aber nun gut, wer selbst erst in den 90ern Teil Europas wurde, kann sich an diese Zeiten möglicherweise nicht mehr erinnern.
Du hast mich zitiert und damit angesprochen. Also gehe ich davon aus, dass der letzte Satz auf mich gemünzt war. Da will ich dann einfach mal das Originalzitat von Dieter Nuhr in den Raum stellen: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!"
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 10:22)

Du hast mich zitiert und damit angesprochen. Also gehe ich davon aus, dass der letzte Satz auf mich gemünzt war. Da will ich dann einfach mal das Originalzitat von Dieter Nuhr in den Raum stellen: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!"
Heißt das Nuhr-Zitat nun, dass Du zum Thema Europa vorerst nichts mehr sagen wirst? :?:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(26 May 2017, 10:29)

Heißt das Nuhr-Zitat nun, dass Du zum Thema Europa vorerst nichts mehr sagen wirst? :?:
Nein, das Nuhr-Zitat symbolisiert, dass du, was meine Person anbetrifft, absolut keine Ahnung hast.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 10:41)

Nein, das Nuhr-Zitat symbolisiert, dass du, was meine Person anbetrifft, absolut keine Ahnung hast.
Das war doch nur Rücksichtsnahme für den Fall der Fälle. Wärst ja nicht der erste und sicher auch nicht der letzte. Ist das nun so wichtig, dass Du zu Deinen hanebüchenen Aussagen nichts mehr sagen möchtest?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(26 May 2017, 10:55)

Das war doch nur Rücksichtsnahme für den Fall der Fälle. Wärst ja nicht der erste und sicher auch nicht der letzte. Ist das nun so wichtig, dass Du zu Deinen hanebüchenen Aussagen nichts mehr sagen möchtest?
Wenn du mir auch nur eine Silbe als hanebüchen nachweisen kannst, werde ich meine interne Meinung über dich etwas milder gestalten. :)
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 11:03)

Wenn du mir auch nur eine Silbe als hanebüchen nachweisen kannst, werde ich meine interne Meinung über dich etwas milder gestalten. :)
CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 10:03)

Ich habe keine Ahnung, was Putin-Fans wünschen, aber eines weiß ich ... die EU in dieser Form hat schwere Schlagseite und liegt im Argen! Persönlich glaube ich, dass wir in den meisten europäischen Ländern so unbeliebt sind, wie seit den 60er Jahren nicht mehr.
Ich freue mich über Quellen, die diese Superlativen stützen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(26 May 2017, 10:03)

Ich habe keine Ahnung, was Putin-Fans wünschen, aber eines weiß ich ... die EU in dieser Form hat schwere Schlagseite und liegt im Argen! Persönlich glaube ich, dass wir in den meisten europäischen Ländern so unbeliebt sind, wie seit den 60er Jahren nicht mehr.
Woran machst du dies denn Fest, daß wir so unbeliebt sind? Am ESC? ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 11:11)

Woran machst du dies denn Fest, daß wir so unbeliebt sind? Am ESC? ;)
Z.B. an den Aussagen anderer Politiker und an den Auswüchsen (z.B. Merkel/Hitler usw.), die in anderen Ländern auf uns hereingeprasselt sind. Wir sind bei weitem nicht so beliebt, wie es wir es meinen ... im Gegenteil!
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