schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:34)
All diese Bereiche sind direkte Folge der EU - Ideologie. Nationale Besonderheiten sollen im Eiltempo überwunden werden. Daraus resultieren Probleme, die die Staaten nicht mehr durch Auf - oder Abwerten ihrer Währung lösen können, anhängig die Schulden, soziale Verwerfungen durch verordnete Austeritätspolitik. Wegfall der Binnengrenzen bedingt im Kontext mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen einen enormen Anstieg grenzüberschreitender Kriminalität in den Wohlstandshochburgen. Innere Sicherheit leidet massiv an der Kombi des fehlenden wirksamen Schutzes der Außengrenzen bei Wegfall nationaler Kompetenzen beim Grenzschutz.
Angeboten werden zur Lösung Durchhalteparolen und die Versenkung von Steuermilliarden in bodenlosen Fässern.
Du kritisierst wieder Strukturen und Zuständigkeiten, die es gar nicht gibt. Für den Grenzschutz der Außengrenzen sind seit jeher die Nationalstaaten zuständig. Sicherlich ist das suboptimal. Deshalb hat nicht nur die Kommission, sondern auch Länder wie Griechenland und Ungarn (die oft ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten) schon vor Jahren gefordert, dass man einen gemeinsamen, europäischen Grenzschutz aufstellt, da die Außengrenzen Europas unser aller Außergrenzen sind. Das hat Berlin aber abgelehnt und wollte dass die teils wirtschaftsschwachen Staaten in Randlage alleine dafür aufkommen sollten. Übrigens unter Schwarz-Gelb mit lautem Getöse durch die CSU. Und genau diese Partei bzw. ihr Chef Seehofer sagt heute, "die EU" hätte "versagt", weil sie diese Zuständigkeit nicht "habe", dabei kann die EU gar keine Zuständigkeiten an sich nehmen, wenn sie nicht von den Nationalstaaten übertragen werden. Dass die Kosten durch diesen Mangel nun größer wurden und noch größer wären, wenn wir zwischen allen Staaten Mauern hochziehen und bewachen, hätte man sich vorher denken können, wenn man mal Risiken abwägt und einen Blick in die Zukunft wagt. Aber der Weitblick fehlt halt nicht nur einigen Bürgern, sondern auch Politikern.
Außerdem ist es naiv zu glauben, eine Währungsabwertung würde auf einmal alle wirtschaftlichen Probleme lösen, während eine stabile, harte Währung monokausal für die nationalen Probleme verantwortlich sei. Und auch die Austeritätspolitik wird nicht von der EU "verordnet". Du solltest Dich wirklich mal mit den einfachsten Grundlagen beschäftigen. Ansonsten ist es wirklich nicht überraschend, wenn Dir Europa fremd, neu, unbekannt erscheint und Du deshalb aus Reflex erstmal mit totaler Ablehnung reagierst. Kannst aber gerne fordern, dass Dein Buddy Putin doch Russland auflösen sollte, weil die föderalen Subjekte in vielerlei Hinsicht (wirtschaftlich, geographisch, kulturell, demographisch, ...) unterschiedlich sind und es zum Wohle aller wäre, wenn jede Entität eine eigene Armee, Währung, Außen- und Handelspolitik, Grenzschutz usw. hätte. Komisch nur, dass das Europafeinde niemals vorschlagen, oder?