Kanzlerkandidat der SPD

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Senexx

Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

Nach der neuesten Umfrage liegt die SPD noch bei 25%, unter ihrem Ergebnis der Bundestagswahl.

Schulz wirkt. Weiter so!
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Der General
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Der General »

Gerade eben trat der SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz, im Einzelinterview bei der Sendung Maischberger auf und stellte sich den zahlreichen Fragen!

Mein Fazit fällt leider ernüchternt aus.

Ich sah da jemand, mit dem man vielleicht mal ein Bierchen trinken könnte aber bei weitem keinen, der Bundeskanzler von Deutschland werden sollte !

Schulz wirkte völlig angespannt, unsicher und nicht Souverän bzw. von seiner "Sache" überhaupt nicht überzeugt. 75 Minuten hatte er die große Chance für sich und seine Partei zu werben, stattdessen beschwerte er sich Indirekt, von der Moderatorin "hart ran genommen zu werden" :rolleyes:

Nein, für mich ein Schuss ins eigene Knie und wenig überzeugend, den Auftritt hätte es sich ersparen sollen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

Der General hat geschrieben:(25 May 2017, 01:01)

Ich sah da jemand, mit dem man vielleicht mal ein Bierchen trinken könnte
Das geht nicht.

Angeblich trinkt er ja keinen Alkohol.
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H2O
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(25 May 2017, 03:01)

Das geht nicht.

Angeblich trinkt er ja keinen Alkohol.
Das Wort zum Donnerstag:
Mäßig genossen schadet dieser Wein auch in größeren Mengen kaum! (OB Rommel, Stuttgart) :D
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

Der General hat geschrieben:(25 May 2017, 01:01)

Gerade eben trat der SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz, im Einzelinterview bei der Sendung Maischberger auf und stellte sich den zahlreichen Fragen!

Mein Fazit fällt leider ernüchternt aus.

Ich sah da jemand, mit dem man vielleicht mal ein Bierchen trinken könnte aber bei weitem keinen, der Bundeskanzler von Deutschland werden sollte !

Schulz wirkte völlig angespannt, unsicher und nicht Souverän bzw. von seiner "Sache" überhaupt nicht überzeugt. 75 Minuten hatte er die große Chance für sich und seine Partei zu werben, stattdessen beschwerte er sich Indirekt, von der Moderatorin "hart ran genommen zu werden" :rolleyes:

Nein, für mich ein Schuss ins eigene Knie und wenig überzeugend, den Auftritt hätte es sich ersparen sollen.
Er wirkte etwas übermüdet (wen wundert´s?). Ich finde aber, dass er sich gut aus der Affäre gezogen hat. Vielleicht hat er sogar mehr Substanz als unsere "wir schaffen das" - BuKa? .... ich glaube, ganz sicher sogar!
Warum ich ihn aber nicht wählen würde? Er ist zu fanatisch im Hinblick auf Europa! Ein EU-Parlament, welches die Geschicke dieser unglaublich unterschiedlichen Länder leiten sollte, würde "Mord- und Totschlag" hervorrufen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 10:11)
Ein EU-Parlament, welches die Geschicke dieser unglaublich unterschiedlichen Länder leiten sollte, würde "Mord- und Totschlag" hervorrufen.
Der Nationalismus funktionierte historisch bekanntlich viel besser. :p
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/medien/marti ... -1.3520218
SZ 25. Mai 2017 Wie erklärt er, dass sich im SPD-Wahlprogramm noch nichts über Steuern und Rente findet?
Schulz brennt leidenschaftlich dafür, die Schattenseiten des deutschen Wirtschaftserfolges zu thematisieren und zu bekämpfen. Marode Schulen, Pflegenotstand, explodierende Mieten, mangelnde Investitionen in Bildung, Anstieg des Niedriglohnsektors. Und dazu immer mehr Arbeitnehmer, die ohne Tarifvertrag arbeiten müssen. - All das sind Entwicklungen, die er für ein großes Problem hält.
Zwei Botschaften gibt er trotzdem: Er will keine Steuergeschenke machen, sondern in das Land investieren. Das sei für ihn gelebte Generationengerechtigkeit. Für die Rente macht er sogar Versprechen: eine Rente mit 70, wie die Union sie anpeile, sei mit ihm nicht zu machen. Außerdem werde er ein Konzept vorlegen, das das heutige Rentenniveau stabil halte, ohne die Beiträge für künftige Beitragszahler zu erhöhen.
Klar antwortet auch auf die Frage, ob er den Menschen versprechen könne, dass ihre Jobs trotz epochaler Umbrüche durch die Digitalisierung erhalten blieben. Schulz sagt: "Nein, das kann ich nicht." Der Versuch sei wichtig, sie so zu qualifizieren, dass aus neuen Ideen auch wieder neue Jobs erwachsen könnten. Mehr aber sei nicht drin.
Ein gemeinsamer Finanzminister? Ja, das halte er nicht für falsch, sondern absolut für richtig. Zumal es da nicht um eine totale Vereinheitlichung gehe, sondern um dringend gebotene Annäherungen. Eine dafür notwendige Vertragsänderung? Auch das halte er für unverzichtbar.
Das ist doch schon erstaunlich konkret. Auch wenn es bei dieser Bundestagswahl eher nach Jamaika-Koalition ausschaut, kann es der SPD gelingen, eine klare Alternative zur Merkel-Union anzubieten.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 12:31)

Der Nationalismus funktionierte historisch bekanntlich viel besser. :p
Diese Zeiten sind schon lange vorbei und können i.d.R. nicht wieder herbeigeführt werden!
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 13:30)

Diese Zeiten sind schon lange vorbei und können i.d.R. nicht wieder herbeigeführt werden!
Könnten schon, aber dank Europa ist das glücklicherweise sehr unwahrscheinlich. Eine Stärkung des Parlaments ist daher eine gute Friedensgarantie. Erfreulich ist auch, dass Schulz erheblichen Druck auf Merkel und Schäuble auslöst, sodass sich letztere nun auch leidenschaftlich für Europa einsetzen, weil sie sehen, wie schnell man Wähler mit proeuropäischen Positionen mobilisieren kann. Schon deshalb hat sich die Kandidatur von Schulz gelohnt. :thumbup:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

Richtig. Wie man in Ungarn, Türkei, Russland klar erkennen kann. Bildungseinrichtungen werden geschlossen, Pressefreiheit angegriffen, Staatsfernsehen hervorgehoben, Gelder für Wissenschaften gestrichen und das Etat für Rüstung erhöht. Hat natürlich keine Ähnlichkeiten des Nationalismus. Lupenreine Demokratie höchster Güte.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 13:33)

Könnten schon, aber dank Europa ist das glücklicherweise sehr unwahrscheinlich. Eine Stärkung des Parlaments ist daher eine gute Friedensgarantie. Erfreulich ist auch, dass Schulz erheblichen Druck auf Merkel und Schäuble auslöst, sodass sich letztere nun auch leidenschaftlich für Europa einsetzen, weil sie sehen, wie schnell man Wähler mit proeuropäischen Positionen mobilisieren kann. Schon deshalb hat sich die Kandidatur von Schulz gelohnt. :thumbup:
Es genügt eine "wirtschaftliche Verbindung"! Wir hatten auch ohne die EU keine Kriege! Die "sonstigen" Kriege, auch innerhalb Europas, konnte die EU nicht verhindern.
Den WK hingegen, verhindert nicht die EU, sondern ausschließlich das Gleichgewicht des Schreckens ... bis dato wenigstens.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 13:48)

Es genügt eine "wirtschaftliche Verbindung"! Wir hatten auch ohne die EU keine Kriege! Die "sonstigen" Kriege, auch innerhalb Europas, konnte die EU nicht verhindern.
Den WK hingegen, verhindert nicht die EU, sondern ausschließlich das Gleichgewicht des Schreckens ... bis dato wenigstens.
Aha, welches Europa hätte den Weltkrieg retten können?
Welche Kriege seit Gründung der EU in der EU?
Vor der EU herrschte nur Krieg falls es dir nicht aufgefallen ist. Mehr EU brauchen wir. Naja ok. Den Ostblock mal sehen.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 13:48)

Es genügt eine "wirtschaftliche Verbindung"! Wir hatten auch ohne die EU keine Kriege! Die "sonstigen" Kriege, auch innerhalb Europas, konnte die EU nicht verhindern.
Den WK hingegen, verhindert nicht die EU, sondern ausschließlich das Gleichgewicht des Schreckens ... bis dato wenigstens.
Nee, genügt nicht. Das hat die Geschichte oft genug gelehrt. Geisteskranker, aggressiver Nationalismus führt eben ins Verderben und nicht in Frieden und Wohlstand. Da ist die politische Einigung Europas eben eine Notwendigkeit. Ob sie in Deutschland nun von der SPD oder CDU vorangetrieben wird, ist ja erstmal zweitrangig, solange man nicht selbst Politiker einer der Parteien ist.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:04)

Nee, genügt nicht. Das hat die Geschichte oft genug gelehrt. Geisteskranker, aggressiver Nationalismus führt eben ins Verderben und nicht in Frieden und Wohlstand. Da ist die politische Einigung Europas eben eine Notwendigkeit. Ob sie in Deutschland nun von der SPD oder CDU vorangetrieben wird, ist ja erstmal zweitrangig, solange man nicht selbst Politiker einer der Parteien ist.
Geisteskranker, aggressiver Nationalismus führt eben ins Verderben
Ja, ja, die alten Zeiten, ein El Dorado für Nostalgiker! :D .... aber einfach so als losgelöste Aussage betrachtet, muss man dir voll recht geben!
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

ebi80 hat geschrieben:(25 May 2017, 13:56)
Welche Kriege seit Gründung der EU in der EU?
Die EU existiert doch erst seit 25 Jahren.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:04)

Nee, genügt nicht. Das hat die Geschichte oft genug gelehrt. Geisteskranker, aggressiver Nationalismus führt eben ins Verderben und nicht in Frieden und Wohlstand. Da ist die politische Einigung Europas eben eine Notwendigkeit. Ob sie in Deutschland nun von der SPD oder CDU vorangetrieben wird, ist ja erstmal zweitrangig, solange man nicht selbst Politiker einer der Parteien ist.
Und für Dich gibt es nur die Alternative zwischen EU-Extremismus und geisteskrankenem, aggressivem Nationalismus? Dazwischen gibt es nichts?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:31)

Und für Dich gibt es nur die Alternative zwischen EU-Extremismus und geisteskrankenem, aggressivem Nationalismus? Dazwischen gibt es nichts?
Es gibt keinen EU-Extremismus, weshalb sich die Frage nicht beantworten lässt.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:30)

Die EU existiert doch erst seit 25 Jahren.
Herje, bist Du Sachse? Die EU existiert seit 1951 bzw. 1952 und wurde seitdem weiterentwickelt und mal im Namen umbenannt. Darauf geht die europäische Integration mit der längsten Friedensperiode in unserer Geschichte zurück. Wenn wir in zehn oder 20 Jahren eine Republik Europa, eine Europäische Föderation oder Vereinigte Staaten von Europa haben, ist das auch nur eine konsequente Vertiefung und Fortführung des Erbes. Wie ein großer Europäer und Ablehner des Nationalismus schon sagte: Namen sind Schall und Rauch.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:37)
Es gibt keinen EU-Extremismus, weshalb sich die Frage nicht beantworten lässt.
EU-Extremismus ist die fanatische Forderung nach immer mehr und mehr und mehr EU als angeblich einzig wahre, alternativlose Version der Zukunft Europas. Eine schon fast pseudoreligiöse, totalitäre politische Haltung, die sich selbst gar nicht mehr einer kritischen Diskussion stellen und alternative Vorstellungen von Europa neben sich dulden will.

Zwischen diesem EU-Extremismus und einem "geisteskranken, aggressivem Nationalismus" gibt es noch sehr viele Grautöne.

Wer zum Beispiel keine weitere politische Vertiefing der EU will, ist wohl kein "geisteskranker, aggressiver Nationalist".

Und wer die EU zur EWG früherer Jahrzehnte rückbauen will, sicherlich auch nicht.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

Ja, als EWG hätte das weiterhin vollkommen genügt .. und wir hätten all diesen Trouble nicht gehabt.
Ansonsten gilt: jeder kann sich weiterhin in die eigene Tasche lügen, so gut er will und kann!
Die Totschlagargumente, werden immer dann hervorgeholt, wenn es besonders chaotisch wird.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:41)
Die EU existiert seit 1951 bzw. 1952 und wurde seitdem weiterentwickelt und mal im Namen umbenannt.
Die EU existiert seit 1992.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:41)
Darauf geht die europäische Integration mit der längsten Friedensperiode in unserer Geschichte zurück.
Frieden hatten wir auch vor 1992, ohne Euro, Vertrag von Maastricht etc. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß morgen ein KRieg ausbricht, wenn wir den Euro wieder abschaffen und die EU in eine sehr schlanke EWG zurückbilden.

In der Sowjet-Union gab es übrigens auch 75 Jahre "Frieden" zwischen den Ländern, die der Sowjet-Union angehörten. Das allein macht eine Union aber nicht zu einem erstrebenswerten Gebilde.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:50)

EU-Extremismus ist die fanatische Forderung nach immer mehr und mehr und mehr EU als angeblich einzig wahre, alternativlose Version der Zukunft Europas. Eine schon fast pseudoreligiöse, totalitäre politische Haltung, die sich selbst gar nicht mehr einer kritischen Diskussion stellen und alternative Vorstellungen von Europa neben sich dulden will.

Zwischen diesem EU-Extremismus und einem "geisteskranken, aggressivem Nationalismus" gibt es noch sehr viele Grautöne.

Wer zum Beispiel keine weitere politische Vertiefing der EU will, ist wohl kein "geisteskranker, aggressiver Nationalist".

Und wer die EU zur EWG früherer Jahrzehnte rückbauen will, sicherlich auch nicht.
Du solltest wirklich mal Begriffe wie Totalitarismus und Extremismus nachschlagen, wenn es in diesem Falle nur darum ging, das demokratische Parlament zu stärken. Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen. Ich würde so eine Person einfach für naiv bis dumm halten, da sie offensichtlich nur dubiosen Kindheitserinnerungen nachtrauert und von der heutigen Welt mit ihren Anforderungen überfordert ist. Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

Die EU wächst wieder zusammen nach den letzten Entwicklungen. Der extreme Populismus weicht. Das sind gute Aussichten.
Und dafür werden die Menschen kämpfen, ob mit Merkel oder Schulz.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)

Die EU existiert seit 1992.
Nope. Die Geburt der EU geht auf 1952 zurück, gefolgt von den Römischen Verträgen wenige Jahre später. Das sollte man nicht ignorieren, wenn man auf den europäischen Prozess blickt, denn die Umbenennung in EU sowie Ausweitung der Zuständigkeiten ist nicht vom Himmel gefalle, sondern die logische Konsequenz.
Frieden hatten wir auch vor 1992, ohne Euro, Vertrag von Maastricht etc. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß morgen ein KRieg ausbricht, wenn wir den Euro wieder abschaffen und die EU in eine sehr schlanke EWG zurückbilden.
EWG und EG hatten eben noch Defizite aufgrund nationaler Befindlichkeiten, die nach und nach korrigiert wurden. Die Prämissen sind halt völlig falsch, wenn man annimmt, das Projekt Europa hätte es zuvor nicht gegeben und bereits erste Erfolge verzeichnet. Zudem ist es recht naiv, anzunehmen, die Friedenssicherung sei die einzige treibende Kraft für mehr Europa.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)

Du solltest wirklich mal Begriffe wie Totalitarismus und Extremismus nachschlagen, wenn es in diesem Falle nur darum ging, das demokratische Parlament zu stärken. Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen. Ich würde so eine Person einfach für naiv bis dumm halten, da sie offensichtlich nur dubiosen Kindheitserinnerungen nachtrauert und von der heutigen Welt mit ihren Anforderungen überfordert ist. Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, wirtschaftliche Angleichung, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von CaptainJack »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:03)

Nope. Die Geburt der EU geht auf 1952 zurück, gefolgt von den Römischen Verträgen wenige Jahre später. Das sollte man nicht ignorieren, wenn man auf den europäischen Prozess blickt, denn die Umbenennung in EU sowie Ausweitung der Zuständigkeiten ist nicht vom Himmel gefalle, sondern die logische Konsequenz.


EWG und EG hatten eben noch Defizite aufgrund nationaler Befindlichkeiten, die nach und nach korrigiert wurden. Die Prämissen sind halt völlig falsch, wenn man annimmt, das Projekt Europa hätte es zuvor nicht gegeben und bereits erste Erfolge verzeichnet. Zudem ist es recht naiv, anzunehmen, die Friedenssicherung sei die einzige treibende Kraft für mehr Europa.
Tja, wenn es nicht mehr anders geht, wird aber gerade dieses (falsche) Totschlagargument dem naiven Bürger gebetsmühlenartig vor Augen gehalten!
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:15)

Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
In der Realität nennst Du nun Bereiche, die nicht primär in der Zuständigkeit der EU liegen und in denen es erhebliche Defizite auf nationaler Ebene gibt. Da ist es ja recht absurd, Antieuropäertum zu beschönigen und damit indirekt den Nationalismus zu predigen, wenn genau dort die Ursachen von Problemen liegen. Zudem ist es ein Pseudoargument bei einem sui generis zu fragen, welche Regionen ähnliche Wege gehen, da die Rahmenbedingungen überall anders sind. Davon abgesehen kannst Du in der Realität zahlreiche regionale Bündnisse vorfinden, die sich zumindest teilweise an der europäischen Integration orientierten, z.B. UNASUR in Südamerika, die EAWU in der Russosphäre und ASEAN in Indochina. Mit drei Begriffen bei Google wärst Du selbstständig darauf gekommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3 ... %BCndnisse

Aber lass mich raten: das war gar nicht die Intention Deiner Frage.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

CaptainJack hat geschrieben:(25 May 2017, 15:24)

Tja, wenn es nicht mehr anders geht, wird aber gerade dieses (falsche) Totschlagargument dem naiven Bürger gebetsmühlenartig vor Augen gehalten!
Dann widerlege doch das Totschlagargument mit Fakten oder zumindest argumentativ. Oder behaupte gebetsmühlenartig, dass es falsch ist und eine häufige Wiederholung irgendwen überzeugen würde. Es ist nun einmal so, dass die Nutznießer eines schwachen, zerstrittenen Europas eben nicht in Europa anzutreffen sind. Ob bei Handelsabkommen oder der Geopolitik: gemeinsam ist man schlichtweg besser aufgestellt. Nimm doch als aktuelles Beispiel die Militärinvasion der Ukraine durch Russland. Zum einen würde sich das Putin im Baltikum oder (über Weißrussland) in Polen gar nicht trauen. Zum anderen sorgte die Entschlossenheit und Einigkeit Europas dazu, dass der militärische Vormarsch aufgehalten werden konnte. Da waren selbst die Amis, die zuvor noch "Fuck the EU" riefen und beim Irakkrieg vom "alten und neuen Europa" sinnierten, überrascht. Europa kann eben doch handeln und damit europäische Interessen, wovon wiederum auch auf nationaler Ebene profitiert wird, vertreten. Man muss es halt auch zulassen. Labert man sich mit Grenzstreitigkeiten in Gibraltar zu Tode, wird das nichts.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:25)

In der Realität nennst Du nun Bereiche, die nicht primär in der Zuständigkeit der EU liegen und in denen es erhebliche Defizite auf nationaler Ebene gibt. Da ist es ja recht absurd, Antieuropäertum zu beschönigen und damit indirekt den Nationalismus zu predigen, wenn genau dort die Ursachen von Problemen liegen. Zudem ist es ein Pseudoargument bei einem sui generis zu fragen, welche Regionen ähnliche Wege gehen, da die Rahmenbedingungen überall anders sind. Davon abgesehen kannst Du in der Realität zahlreiche regionale Bündnisse vorfinden, die sich zumindest teilweise an der europäischen Integration orientierten, z.B. UNASUR in Südamerika, die EAWU in der Russosphäre und ASEAN in Indochina. Mit drei Begriffen bei Google wärst Du selbstständig darauf gekommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3 ... %BCndnisse

Aber lass mich raten: das war gar nicht die Intention Deiner Frage.
All diese Bereiche sind direkte Folge der EU - Ideologie. Nationale Besonderheiten sollen im Eiltempo überwunden werden. Daraus resultieren Probleme, die die Staaten nicht mehr durch Auf - oder Abwerten ihrer Währung lösen können, anhängig die Schulden, soziale Verwerfungen durch verordnete Austeritätspolitik. Wegfall der Binnengrenzen bedingt im Kontext mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen einen enormen Anstieg grenzüberschreitender Kriminalität in den Wohlstandshochburgen. Innere Sicherheit leidet massiv an der Kombi des fehlenden wirksamen Schutzes der Außengrenzen bei Wegfall nationaler Kompetenzen beim Grenzschutz.

Angeboten werden zur Lösung Durchhalteparolen und die Versenkung von Steuermilliarden in bodenlosen Fässern.

Deine Beispiele an Bündnissen sind keine Beispiele. Sie beinhalten keine gemeinsame Währung, keinen vergleichbaren Kurs zur Abgabe nationaler Kompetenzen und schon gar keine Gedanken in Richtung einer Schuldenunion.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von ebi80 »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:15)

Im Moment scheint mir die EU überfordert die Ideologie in Realität zu wandeln. Finanzen, wirtschaftliche Angleichung, Grenzen, Sicherheit, Kriminalität, Terror. Als erstes ist es nötig die Deutungshoheit zu zerstören. Wer gegen diese EU ist, ist kein Feind Europas. Wer gegen diese EU ist, schert aus keinem notwendigen Trend der Reaktion auf " Anforderungen " aus, die " in der heutigen Welt " als Mantra vorgetragen werden. Welche Staaten weltweit gibt es denn im Moment noch, die auf etwas vergleichbares wie die EU hinsteuern ?
Keine, deshalb herrscht in Europa Frieden. Anders als in Teilen Asiens, Afrika, Süd-Amerika. Warum ist die USA so stark geworden? Weil sie sich von Kleinstaatlerei losgelöst haben. Zwar mit Krieg, aber das muss Europa nicht wiederholen.
Aber ob ein Schulz der richtige ist, fraglich.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 15:34)

All diese Bereiche sind direkte Folge der EU - Ideologie. Nationale Besonderheiten sollen im Eiltempo überwunden werden. Daraus resultieren Probleme, die die Staaten nicht mehr durch Auf - oder Abwerten ihrer Währung lösen können, anhängig die Schulden, soziale Verwerfungen durch verordnete Austeritätspolitik. Wegfall der Binnengrenzen bedingt im Kontext mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen einen enormen Anstieg grenzüberschreitender Kriminalität in den Wohlstandshochburgen. Innere Sicherheit leidet massiv an der Kombi des fehlenden wirksamen Schutzes der Außengrenzen bei Wegfall nationaler Kompetenzen beim Grenzschutz.

Angeboten werden zur Lösung Durchhalteparolen und die Versenkung von Steuermilliarden in bodenlosen Fässern.
Du kritisierst wieder Strukturen und Zuständigkeiten, die es gar nicht gibt. Für den Grenzschutz der Außengrenzen sind seit jeher die Nationalstaaten zuständig. Sicherlich ist das suboptimal. Deshalb hat nicht nur die Kommission, sondern auch Länder wie Griechenland und Ungarn (die oft ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten) schon vor Jahren gefordert, dass man einen gemeinsamen, europäischen Grenzschutz aufstellt, da die Außengrenzen Europas unser aller Außergrenzen sind. Das hat Berlin aber abgelehnt und wollte dass die teils wirtschaftsschwachen Staaten in Randlage alleine dafür aufkommen sollten. Übrigens unter Schwarz-Gelb mit lautem Getöse durch die CSU. Und genau diese Partei bzw. ihr Chef Seehofer sagt heute, "die EU" hätte "versagt", weil sie diese Zuständigkeit nicht "habe", dabei kann die EU gar keine Zuständigkeiten an sich nehmen, wenn sie nicht von den Nationalstaaten übertragen werden. Dass die Kosten durch diesen Mangel nun größer wurden und noch größer wären, wenn wir zwischen allen Staaten Mauern hochziehen und bewachen, hätte man sich vorher denken können, wenn man mal Risiken abwägt und einen Blick in die Zukunft wagt. Aber der Weitblick fehlt halt nicht nur einigen Bürgern, sondern auch Politikern.

Außerdem ist es naiv zu glauben, eine Währungsabwertung würde auf einmal alle wirtschaftlichen Probleme lösen, während eine stabile, harte Währung monokausal für die nationalen Probleme verantwortlich sei. Und auch die Austeritätspolitik wird nicht von der EU "verordnet". Du solltest Dich wirklich mal mit den einfachsten Grundlagen beschäftigen. Ansonsten ist es wirklich nicht überraschend, wenn Dir Europa fremd, neu, unbekannt erscheint und Du deshalb aus Reflex erstmal mit totaler Ablehnung reagierst. Kannst aber gerne fordern, dass Dein Buddy Putin doch Russland auflösen sollte, weil die föderalen Subjekte in vielerlei Hinsicht (wirtschaftlich, geographisch, kulturell, demographisch, ...) unterschiedlich sind und es zum Wohle aller wäre, wenn jede Entität eine eigene Armee, Währung, Außen- und Handelspolitik, Grenzschutz usw. hätte. Komisch nur, dass das Europafeinde niemals vorschlagen, oder?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 15:44)

Du kritisierst wieder Strukturen und Zuständigkeiten, die es gar nicht gibt. Für den Grenzschutz der Außengrenzen sind seit jeher die Nationalstaaten zuständig. Sicherlich ist das suboptimal. Deshalb hat nicht nur die Kommission, sondern auch Länder wie Griechenland und Ungarn (die oft ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten) schon vor Jahren gefordert, dass man einen gemeinsamen, europäischen Grenzschutz aufstellt, da die Außengrenzen Europas unser aller Außergrenzen sind. Das hat Berlin aber abgelehnt und wollte dass die teils wirtschaftsschwachen Staaten in Randlage alleine dafür aufkommen sollten. Übrigens unter Schwarz-Gelb mit lautem Getöse durch die CSU. Und genau diese Partei bzw. ihr Chef Seehofer sagt heute, "die EU" hätte "versagt", weil sie diese Zuständigkeit nicht "habe", dabei kann die EU gar keine Zuständigkeiten an sich nehmen, wenn sie nicht von den Nationalstaaten übertragen werden. Dass die Kosten durch diesen Mangel nun größer wurden und noch größer wären, wenn wir zwischen allen Staaten Mauern hochziehen und bewachen, hätte man sich vorher denken können, wenn man mal Risiken abwägt und einen Blick in die Zukunft wagt. Aber der Weitblick fehlt halt nicht nur einigen Bürgern, sondern auch Politikern.

Außerdem ist es naiv zu glauben, eine Währungsabwertung würde auf einmal alle wirtschaftlichen Probleme lösen, während eine stabile, harte Währung monokausal für die nationalen Probleme verantwortlich sei. Und auch die Austeritätspolitik wird nicht von der EU "verordnet". Du solltest Dich wirklich mal mit den einfachsten Grundlagen beschäftigen. Ansonsten ist es wirklich nicht überraschend, wenn Dir Europa fremd, neu, unbekannt erscheint und Du deshalb aus Reflex erstmal mit totaler Ablehnung reagierst. Kannst aber gerne fordern, dass Dein Buddy Putin doch Russland auflösen sollte, weil die föderalen Subjekte in vielerlei Hinsicht (wirtschaftlich, geographisch, kulturell, demographisch, ...) unterschiedlich sind und es zum Wohle aller wäre, wenn jede Entität eine eigene Armee, Währung, Außen- und Handelspolitik, Grenzschutz usw. hätte. Komisch nur, dass das Europafeinde niemals vorschlagen, oder?
Das hab ich. Du wohl nicht. Du ziehst dich lieber am Begriff " verordnet " hoch, um die Kausalkette zu verwässern. EU und Euro sind Elitenprojekte, die von der Illusion ausgehen, sie könnten im Eiltempo, mit Druck und aus ihrer Politik sich ergebenden Zugzwängen eine rasche Angleichung der wirtschaftlichen und sozialen Standards in Europa erreichen. Und ja, wer das glaubte und für den Club gar nicht reif ist, der muss sich dann diesen schmerzhaften Zwängen unterordnen.

Für die Wahrnehmung des Kosmopoliten ist die Vorstellung eines Europas mit Grenzen und unterschiedlichen Lebensverhältnissen eine Horrorvorstellung. Wenn die europäische Kosmopoliten - Gesellschaft dann untereinander sich feiert, Nutznießer ist, verflüchtigt sich merkwürdigerweise diese Horrorvorstellung, denn der Erfolg spiegelt sich ja jetzt europäisch und unbegrenzt. ( die Jugend kann jetzt überall studieren, sich austauschen.. bla bla ).

Das es den Nichteliten schlechter geht ( hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa, 250 Mrd. Defizit in D zwischen Gewinn und Verlust der Bevölkerung durch die Zinspolitik, Quelle : n-tv, etc ) können sie dabei wunderbar ausblenden. Sollen die halt mobiler und wurzelloser werden, im geeinten Europa. :)
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 16:07)

Das hab ich. Du wohl nicht. Du ziehst dich lieber am Begriff " verordnet " hoch, um die Kausalkette zu verwässern. EU und Euro sind Elitenprojekte, die von der Illusion ausgehen, sie könnten im Eiltempo, mit Druck und aus ihrer Politik sich ergebenden Zugzwängen eine rasche Angleichung der wirtschaftlichen und sozialen Standards in Europa erreichen. Und ja, wer das glaubte und für den Club gar nicht reif ist, der muss sich dann diesen schmerzhaften Zwängen unterordnen.
Ich habe mich daran nicht hochgezogen, sondern es nur korrigiert. Dass Du auf den Rest der Aussage nicht eingehen möchtest, ist nachvollziehbar, weil Du bei konkreten Themen wie Grenzschutz, Wirtschaftspolitik, Kriminalität usw. inhaltlich nichts besteuern kannst oder willst. Aber Hauptsache mal zusammenhangslos "Elite" gesagt ohne es zu begründen. Schnarch.
Für die Wahrnehmung des Kosmopoliten ist die Vorstellung eines Europas mit Grenzen und unterschiedlichen Lebensverhältnissen eine Horrorvorstellung. Wenn die europäische Kosmopoliten - Gesellschaft dann untereinander sich feiert, Nutznießer ist, verflüchtigt sich merkwürdigerweise diese Horrorvorstellung, denn der Erfolg spiegelt sich ja jetzt europäisch und unbegrenzt. ( die Jugend kann jetzt überall studieren, sich austauschen.. bla bla ).

Das es den Nichteliten schlechter geht ( hohe Jugendarbeitslosigkeit etc ) können sie dabei wunderbar ausblenden. Sollen die halt mobiler und wurzelloser werden, im geeinten Europa. :)
Und weiteres, unsachliches Gefasel. Es geht um knallharte Geopolitik, nicht Deine Gefühlsduselei als Wirtschaftsflüchtling, der sich freiwillig in den Westen begab und nun anderen absprechen möchte, dies auch tun zu können. Cum hoc ergo propter hoc ist auch noch immer ein Pseudoargument und scheitert sogar in diesem Falle an der Empirie, aber für einen Blick auf die Ursachen für Arbeitslosigkeit in einigen wenigen Ländern bist Du Dir wohl zu schade, genau wie die Frage, ob es solche Zahlen schon mal in den 90ern oder davor gab. Aber nach der Andeutung, nirgends gebe es ähnliche regionale Integrationsprozesse, ist diese Masche auch nicht verwunderlich. Inhalte überwinden, ein Hoch auf die Ideologie. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 16:18)

Ich habe mich daran nicht hochgezogen, sondern es nur korrigiert. Dass Du auf den Rest der Aussage nicht eingehen möchtest, ist nachvollziehbar, weil Du bei konkreten Themen wie Grenzschutz, Wirtschaftspolitik, Kriminalität usw. inhaltlich nichts besteuern kannst oder willst. Aber Hauptsache mal zusammenhangslos "Elite" gesagt ohne es zu begründen. Schnarch.


Und weiteres, unsachliches Gefasel. Es geht um knallharte Geopolitik, nicht Deine Gefühlsduselei als Wirtschaftsflüchtling, der sich freiwillig in den Westen begab und nun anderen absprechen möchte, dies auch tun zu können. Cum hoc ergo propter hoc ist auch noch immer ein Pseudoargument und scheitert sogar in diesem Falle an der Empirie, aber für einen Blick auf die Ursachen für Arbeitslosigkeit in einigen wenigen Ländern bist Du Dir wohl zu schade, genau wie die Frage, ob es solche Zahlen schon mal in den 90ern oder davor gab. Aber nach der Andeutung, nirgends gebe es ähnliche regionale Integrationsprozesse, ist diese Masche auch nicht verwunderlich. Inhalte überwinden, ein Hoch auf die Ideologie. :rolleyes:
Ich hab die Themen hinlänglich beantwortet. Warum sollte ich mich wiederholen ? Der Grenzschutz ist eben keine nationale Kompetenz der Binnenländer mehr, wenn Schengen gilt. Wenn EU - Mitgliedersländer ihre Grenzen zum Gebiet außerhalb der EU nicht schützen können, geht das zu Lasten derer, die ihre eigne Grenze wegen Schengen nicht mehr schließen dürfen. Ich habe auch keine Wirtschaftswunderländer behauptet, ohne diese EU, sondern Probleme benannt, die durch Revaluation von Währung nicht mehr abgemildert werden können. Und der Kriminalitätstourismus innerhalb des Schengner Raumes muss auch nicht näher ausgebreitet werden.

Abgesehen davon war es deine Behauptung, die EU in dieser Form sei schlussfolgernd quasi eine alternativlose Antwort auf die Anforderungen der heutigen Welt. Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren ( wollen ) bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 22:35)
Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
Nimm beispielsweise den Zusammenschluss diverser Teilstaaten zum deutschen Reich im 19.Jh. incl Einführung einer einheitlichen Währung namens "Mark". Ähnliche Prozesse haben auch in vielen anderen heutigen Nationalstaaten stattgefunden. Die USA gingen aus 13 britischen Kolonien hervor.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2017, 22:48)

Nimm beispielsweise den Zusammenschluss diverser Teilstaaten zum deutschen Reich im 19.Jh. incl Einführung einer einheitlichen Währung namens "Mark". Ähnliche Prozesse haben auch in vielen anderen heutigen Nationalstaaten stattgefunden. Die USA gingen aus 13 britischen Kolonien hervor.
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die Darstellung dieser EU, in ihrer Konstruktion und ihren weiteren Ausbauplänen, als Antwort auf die moderne Globalisierung. Wo also in der Welt antwortet man genauso auf die Globalisierung ? Ist doch ne einfache Frage, oder ?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)
Und sicher, wer einen Rückbau fordert, ist nicht per se Nationalist, auch wenn die Forderungen normalerweise nur aus dieser Ecke kommen.
Ich sehe mich selbst als deutschen Patriot und Nationalisten. Das bedeutet für mich, daß ich mein Vaterland als freien, unabhängigen und souveränen Nationalstaat gewahrt wissen möchte. Nationale Autonomie und Selbstbestimmung sind mir wichtig. Und die Interessen meines Volkes und meines Vaterlandes haben politisch die höchste Priorität.

Daß wir als freie, souveräne Vaterländer in Europa auch gemeinsame Interessen haben und da auch zusammenarbeiten sollten und können (Beispiel: Festung Europa gegen Migrantenflut aus Asien und Afrika), ist für mich absolut vernünftig. Insofern bin ich auch überhaupt nicht gegen Zusammenarbeit der europäischen Nationen in verschiedenen Angelegenheiten. Der Frieden in Europa ist mir ebenfalls wichtig.

Ich wüßte nicht, was daran "geisteskrank" oder "aggressiv" sein sollte.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 14:56)
Aggressiv muss das nicht sein. Aber auch da hilft ein Blick auf die Visagen der Antieuropäer und deren Rhetorik.
Es stellt sich eben die Frage, wer hier der "Europäer" und wer "Antieuropäer" ist. Für mich sind Eurokraten wie Schulz und Juncker sind Totengräber Europas und damit die wahren Antieuropäer.
Zuletzt geändert von Edmund am Do 25. Mai 2017, 23:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

:thumbup:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 22:35)

Ich hab die Themen hinlänglich beantwortet. Warum sollte ich mich wiederholen ? Der Grenzschutz ist eben keine nationale Kompetenz der Binnenländer mehr, wenn Schengen gilt. Wenn EU - Mitgliedersländer ihre Grenzen zum Gebiet außerhalb der EU nicht schützen können, geht das zu Lasten derer, die ihre eigne Grenze wegen Schengen nicht mehr schließen dürfen. Ich habe auch keine Wirtschaftswunderländer behauptet, ohne diese EU, sondern Probleme benannt, die durch Revaluation von Währung nicht mehr abgemildert werden können. Und der Kriminalitätstourismus innerhalb des Schengner Raumes muss auch nicht näher ausgebreitet werden.

Abgesehen davon war es deine Behauptung, die EU in dieser Form sei schlussfolgernd quasi eine alternativlose Antwort auf die Anforderungen der heutigen Welt. Beispiele für Staatenbündnisse, die ebenfalls vergleichbare Kompetenzen zentralisieren ( wollen ) bzw. nationale Souveränität und ihre eigne Währung aufgeben, hast du nicht erbracht.
Ich nannte dir drei ähnliche Bündnisse und gab dir einen Link, wo dutzende weitere stehen. Davon ab ist es inhaltlich noch immer irrelevant, was andere tun. Wir sind keine Opportunisten und das Gefasel von Zentralismus scheitert an allen Fakten. Der Grenzschutz ist leider noch immer nationale Sache. Ließe sich natürlich ändern. Mal sehen, ob Macron und Schulz genug weiteren Druck auf die Konservativen ausüben können.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Sozialdemokrat »

Die SPD hat einen grossen Fehler beim Kanzlerkandidaten gemacht. Ein "o" anstatt eines "u" .....Mama Merkel hätte nicht den Hauch einer Chance.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)

Ich sehe mich selbst als deutschen Patriot und Nationalisten. Das bedeutet für mich, daß ich mein Vaterland als freien, unabhängigen und souveränen Nationalstaat gewahrt wissen möchte. Nationale Autonomie und Selbstbestimmung sind mir wichtig. Und die Interessen meines Volkes und meines Vaterlandes haben politisch die höchste Priorität.
Deutsche Patrioten sind automatisch überzeugte Europäer. Als kremlhöriger Funktionär mag man das natürlich anders sehen, aber der Russe gehört nicht zu Europa. Souverän ist auch nur der Bürger. Du kannst aber gerne mal formulieren, was diese ominösen Interessen sein sollen. Daran scheitert der Nationalist stets und versteckt sich hinter inhaltslosen Floskeln ohne Fakten.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)

Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die Darstellung dieser EU, in ihrer Konstruktion und ihren weiteren Ausbauplänen, als Antwort auf die moderne Globalisierung. Wo also in der Welt antwortet man genauso auf die Globalisierung ? Ist doch ne einfache Frage, oder ?
:rolleyes: Also bitte, ich habe dich oben doch wörtlich zitiert und genau darauf geantwortet.

Und natürlich war das Deutsche Reich eine Antwort auf sowas wie die heutige Globalisierung, nur im kleineren Maßstab. Man wollte Frankreich, Russland und England auf Augenhöhe entgegentreten (und koordiniert handeln) können. So wie heute den USA, Russland, Indien und China.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(25 May 2017, 23:13)
Daß wir als freie, souveräne Vaterländer in Europa auch gemeinsame Interessen haben und da auch zusammenarbeiten sollten und können (Beispiel: Festung Europa gegen Migrantenflut aus Asien und Afrika), ist für mich absolut vernünftig. Insofern bin ich auch überhaupt nicht gegen Zusammenarbeit der europäischen Nationen in verschiedenen Angelegenheiten. Der Frieden in Europa ist mir ebenfalls wichtig.
Genau deshalb haben wir seit den 1950ern die EU. Sie erzeugt nicht den Frieden, sondern ist der Ausdruck dessen.
Es stellt sich eben die Frage, wer hier der "Europäer" und wer "Antieuropäer" ist. Für mich sind Eurokraten wie Schulz und Juncker sind Totengräber Europas und damit die wahren Antieuropäer.
Weshalb Du Europa zurückbauen und zerschlagen willst, während verantwortungsbewusste Politiker für Dich ein Dorn im Auge sind. Das leuchtet ein. Nochmal: wer hat den Nutzen eines schwachen Europas, das nicht vereint handlungsfähig ist? Welcher Europäer?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2017, 23:36)

:rolleyes: Also bitte, ich habe dich oben doch wörtlich zitiert und genau darauf geantwortet.

Und natürlich war das Deutsche Reich eine Antwort auf sowas wie die heutige Globalisierung, nur im kleineren Massstab. Man wollte Frankreich, Russland und England auf Augenhöhe entgegentreten (und koordiniert handeln) können. So wie heute den USA, Russland, Indien und China.
Es geht um einen Vergleich in der heutigen Welt. Den gibt es nicht. Es gibt keine inhaltlichen Kopien der EU. Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds. Und die werden ebenso ausbleiben, wie eine Verletzung von Maastricht oder Lissabonner Vertrag. Die erbrachten Beispiele überschreiten inhaltlich nicht das, was man EWG nennen könnte.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:49)
Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds.
Das ist noch immer kein Argument und zudem falsch. Muss es wieder nur postfaktisch und ideologisch sein? Eine unvollständige Auswahl wurde Dir doch schon genannt. Hier ein paar weitere:

https://de.wikipedia.org/wiki/Afro_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Chalidschi_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Monetary_Area
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... er_Staaten
https://de.wikipedia.org/wiki/SUCRE
https://de.wikipedia.org/wiki/Westafrik ... rungsunion
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralaf ... meinschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Union_S%C ... r_Nationen

Aber Hauptsache mal wieder irgendwelche Lügen oft genug wiederholen, damit die sächsischen Stammtische drauf reinfallen. :rolleyes:
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Senexx »

Hätte nichts geändert. Die SPD hat sich überlebt.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:59)

Das ist noch immer kein Argument und zudem falsch. Muss es wieder nur postfaktisch und ideologisch sein? Eine unvollständige Auswahl wurde Dir doch schon genannt. Hier ein paar weitere:

https://de.wikipedia.org/wiki/Afro_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Chalidschi_(W%C3%A4hrung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Monetary_Area
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... er_Staaten
https://de.wikipedia.org/wiki/SUCRE
https://de.wikipedia.org/wiki/Westafrik ... rungsunion
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralaf ... meinschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Union_S%C ... r_Nationen

Aber Hauptsache mal wieder irgendwelche Lügen oft genug wiederholen, damit die sächsischen Stammtische drauf reinfallen. :rolleyes:
Ich bin kein Sachse. Ok, ich nehm das " nirgends " zurück. Diese mächtigen Player muss ich übersehn haben. In deiner Liste sind Bündnisse ohne gemeinsame Währungen und Gebiete, die historisch Mandatsgebiet waren ( um Südafrika ), sowie für die Weltwirtschaft völlig irrelevante Player. Wo waren jetzt noch mal die Anforderungen, weswegen die europäischen Staaten wesentliche Teile ihrer Souveränität abgeben sollten ?
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:34)
Als kremlhöriger Funktionär mag man das natürlich anders sehen, aber der Russe gehört nicht zu Europa.
Selbstverständlich gehört Rußland zu Europa. Die EU mit ihrer antirussischen Agenda ist ein Spaltpilz in Europa, der Unfrieden stiftet und dem ganzen Kontinent schadet. Da zeigt sich wieder einmal, wer in Wahrheit zutiefst anti-europäisch ist, nämlich die EUrokraten.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:34)
Du kannst aber gerne mal formulieren, was diese ominösen Interessen sein sollen.
Hier zum Beispiel:
Sigmar Gabriel fordert Schuldenschnitt für Griechenland. Der SPD-Chef fordert eine konkrete Zusage über einen teilweisen Schuldenerlass für Athen. Deutschlands Steuerzahler müssten dann für die Griechen einstehen.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... nland.html
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Edmund »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:48)
Genau deshalb haben wir seit den 1950ern die EU.
Die EU haben wir seit 1992.

Gegen eine EWG, wie wir sie in den 50ern hatten, ohne EU-Parlament, Euro, Personenfreizügigkeit, Schuldenunion etc. wäre meinerseits wenig einzuwenden.
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 23:48)
Nochmal: wer hat den Nutzen eines schwachen Europas, das nicht vereint handlungsfähig ist? Welcher Europäer?
Nochmal:

Ich sehe durchaus gemeinsame Interessen Europas und bin deshalb für Kooperation zwischen den freien und souveränen Vaterländern in Europa in den Bereichen, wo es aus meiner Sicht einen SInn macht. Als Beispiel nenne ich den Schutz der europäischen Außengrenze. Das wäre im Interesse ganz Europas und das wäre eine Aufgabe, die man gemeinsam angehen könnte.
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Re: Kanzlerkandidat der SPD

Beitrag von Brainiac »

schelm hat geschrieben:(25 May 2017, 23:49)

Es geht um einen Vergleich in der heutigen Welt. Den gibt es nicht. Es gibt keine inhaltlichen Kopien der EU.

Das wäre auch, in Ermangelung des Parallelwelteditors, ein außerordentlicher Zufall.
Nirgends in der Welt arbeiten neue Bündnisse daran ihre Währungen abzugeben oder orakelt man über ein Pendant zu einer Schuldenunion / Eurobonds. Und die werden ebenso ausbleiben, wie eine Verletzung von Maastricht oder Lissabonner Vertrag. Die erbrachten Beispiele überschreiten inhaltlich nicht das, was man EWG nennen könnte.
Ob man nun 16 Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland zentralisiert oder gut 20 europäische Nationalstaaten zur EU, ist systemisch betrachtet ein völlig identischer Vorgang und beides (ua.) eine Antwort auf wachsende internationale und globale Verflechtungen. Ich habe noch nie jemals von einem EU-Kritiker ein schlüssiges Argument dafür gehört, warum denn das eine richtig sein soll, aber das andere nicht (oder bist du dafür, dass sich D auflöst?). Das einzige, was ich gelten lasse, ist die gelebte Praxis - die europ. Nationalstaaten gibt es schon lange und natürlich kann man denen nicht von heute auf morgen alle Kompetenzen entziehen, das fordert auch keiner.

Dass es derzeit auf anderen Kontinenten keine exakt identischen Bestrebungen gibt, liegt hauptsächlich daran, dass existierende Nationalstaaten nirgendwo gerne ihre Kompetenzen zugunsten einer Union einschränken. Das ist aber kein Beweis, dass das nicht dennoch besser wäre. Eine echte Afrikanische Union zB., oder von mir aus auch 3 oder 4 (je nach geographischer Region), wäre eines der besten Dinge, die diesem Kontinent passieren könnten. Realistisch ist es kurzfristig leider nicht.
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