Gysi hört im Herbst auf

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schokoschendrezki
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von schokoschendrezki »

Und direkt auf die Person bezogen würde ich einfach mal einen Vergleich der populistischen Wirkung Gysis mit der von Hans-Olaf-Henkel vorschlagen. Und vielleicht noch Fremdarbeiter-LaFontaine dazunehmen. Und vielleicht auch noch den inzwischen staatsanwaltlich gesuchten "Neger-zurück-nach-Afrika"-Unternehmer und Großsponsor Winfried Stöcker. Wer hetzt die Ost-Länder gegen Fremde auf und wer steht für Offenheit und Kosmopolitismus?
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Bielefeld09
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von Bielefeld09 »

JJazzGold » Mo 8. Jun 2015, 17:16 hat geschrieben:
Er hat wahrscheinlich eine "schwere Jugend". ;)
Wie war das Thema?
Gysi hört auf, oder?
Angleichung Ost/West war doch nichts schlechtes?
Die Kapitalmärkte? War doch nichts schlechtes.
Ost/ West Konflikt. Er hat doch nichts verkehrtes gesagt, oder?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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JJazzGold
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

Anscheinend hat sich "die Sahra" doch bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. Wenn die Die Linke nicht noch einen Paukenschlag setzt, was ich angesichts der zur Verfügung stehenden Personen für die Doppelspitze bezweifle.


Bei der Linkspartei ist die Entscheidung für die Nachfolge des Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi praktisch gefallen. Die Bundestagsfraktion soll künftig von einer Doppelspitze aus der Parteilinken Sahra Wagenknecht und dem Reformer Dietmar Bartsch geführt werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erklärten sich die beiden bisherigen Stellvertreter Gysis am Dienstag bei einem Treffen mit den Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger dazu bereit.

Am kommenden Montag soll der Vorschlag verkündet werden. Offiziell gab es für die Personalie von Partei und Fraktion zunächst keine Bestätigung. Eine Parteisprecherin sagte nur: „Die beiden Parteivorsitzenden werden am Montag in Absprache mit dem geschäftsführenden Vorstand die Vorschläge erörtern und dann einen Vorschlag machen.“ Nach den Statuten der Linkspartei haben die Vorsitzenden ein Vorschlagsrecht. Die Wahl soll am 13. Oktober abgehalten werden.


http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 38167.html
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki » Mo 8. Jun 2015, 23:14 hat geschrieben: Ich zitiere mal dahingehend den/die Threadersteller(in) selbst:

Ich bleibe dabei. Auch wenn ich weder zu den Unterstützern noch den Wählern der Linken gehöre. Gysi und die Linke haben erreicht, dass im Osten Deutschlands rechtspopulistische Bewegungen wie die AfD oder Pegida nicht etwa flächendeckend wirksam wurden sondern dass auch große Mengen sich als in irgendeiner Hinsicht bundesrepublik-distanziert fühlende Bürger, insbesondere Jugendliche einen weltoffenen Ankerpunkt fanden oder behielten. Dass es in Orten wie Schwedt, Anklam oder Berlin-.Marzahn dank der Linken Anlaufpunkte sowohl für Asylsuchende, Flüchtlinge als auch Sympathisanten unter der einheimischen Bevölkerung gab und gibt. Und dass die Linke diese Strategie wohlweislich als Antiwohlfühlpolitik betrieb.

Nach meinem Geschmack war und ist das linke Spektrum im Bund ausreichend mit SPD und den Grünen abgedeckt. Eine Die Linke sitzt seit Jahren und zwar weit vor einer AfD, die sich ohnehin schon wieder auflöst und ganz sicher nicht aufgrund der Existenz der Die Linke, völlig unnötig im Bundestag. Mag sein, dass in den neuen Bundesländern eine ausreichende Menge an Wählern eine Die Linke benötigt. In meinem Bundesland wird sie nicht benötigt. Dort sitzt sie noch nicht einmal in der Opposition.

Insofern werfe ich einen distanzierten Blick auf Gysi. Einfluß auf die Bundespolitik hatte weder er, noch hat sie die Die Linke.

Wer in den neuen Budesländern rechtsextrem wählen wollte, der wählte auch so, in Form der NPD. Verhindert hat eine Die Linke dies nicht.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

Bielefeld09 » Mo 8. Jun 2015, 23:38 hat geschrieben: Wie war das Thema?

Das müsen Sie diesen Furby? fragen, ich weiß es, ich habe den Thread erstellt.

Gysi hört auf, oder?

So sagt er.

Angleichung Ost/West war doch nichts schlechtes?

Wer hat das behauptet?

Die Kapitalmärkte? War doch nichts schlechtes.

Wettern und Bewirken sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Ost/ West Konflikt. Er hat doch nichts verkehrtes gesagt, oder?
Er war mit seiner heutigen Die Linke ein Teil des Konflikts.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von think twice »

JJazzGold » Di 9. Jun 2015, 19:11 hat geschrieben:

Nach meinem Geschmack war und ist das linke Spektrum im Bund ausreichend mit SPD und den Grünen abgedeckt. Eine Die Linke sitzt seit Jahren und zwar weit vor einer AfD, die sich ohnehin schon wieder auflöst und ganz sicher nicht aufgrund der Existenz der Die Linke, völlig unnötig im Bundestag. Mag sein, dass in den neuen Bundesländern eine ausreichende Menge an Wählern eine Die Linke benötigt. In meinem Bundesland wird sie nicht benötigt. Dort sitzt sie noch nicht einmal in der Opposition.

Insofern werfe ich einen distanzierten Blick auf Gysi. Einfluß auf die Bundespolitik hatte weder er, noch hat sie die Die Linke.

Wer in den neuen Budesländern rechtsextrem wählen wollte, der wählte auch so, in Form der NPD. Verhindert hat eine Die Linke dies nicht.
Die Linke hat sogar eine sehr wichtige Funktion im Bundestag und zwar eine, die sie ausschließlich in der Oppsotion erfüllen kann:
Die Linken sind unangepasst, unbequem, legen den Finger in manch sozial- und wirtschaftspolitische Wunde und stellen Anfragen zu Themen, die ansonsten klammheimlich durchgewunken oder unter den Tisch gekehrt würden.
Wären die Linken in der Regierungsverantwortung, wären sie bald genauso eine weichgespülte, angepasste Partei wie die Etablierten, die ihre Fahne nach dem Wind hängen.
Mit Sahra Wagenknecht bleibt die politische Bühne lebendig und manch ein Möchtegern-Intellektueller der Konservativen wird sich große Mühe geben müssen, mit der eloquenten Sahra rhetorisch und intellektuell auch nur ansatzweise auf Augenhöhe zu kommen. Ich freu mich drauf. :) Und nein, ich wähle die Linken immer noch nicht. Sind nur so meine Gedanken.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

Da hat sie recht, die Frau Kiyak, Gysi bleiben immer noch die Talkshows. Wenn diese einmal nicht mehr ständig auf Frau Wagenknecht zurückgreifen. Aber will er und sollte er sich das wirklich antun?


"Ein trauriger Linker
Warum sitzen Politiker noch im hohen Alter in Talkshows und müssen zu allem etwas sagen? Vielleicht gelingt ja Gregor Gysi der verdiente Abschied aus der Öffentlichkeit. VON MELY KIYAK"

"Sie alle machen es noch: Norbert Blüm, Heiner Geißler, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Helmut Schmidt, Henry Kissinger, Michail Gorbatschow, Clinton, Bush. Die Liste ist lang. Sich zu Wort melden. Immer und immer wieder. Warum ist das so?

Warum ist das Kommentieren und Einmischen von und in Politik und Gesellschaft so reizvoll, dass man es ausübt, noch weit über das Mandat hinaus? Haben sie kein eigenes Leben? Keine Frauen, keine Freundinnen, keine Enkelkinder? Keine Gärten, keine Orte, an denen sie lieber wären? Sind schon alle Platten gehört und alle Bücher gelesen und alle Frauen geküsst?

Besonders absurd wird es, wenn die Herren im hohen Alter in den Talkshows sitzen und beschämt zugeben, zu selten daheim gewesen zu sein. Man wundert sich, dass in diesem Moment ihre Erkenntnis nicht dazu führt, sofort aufzustehen und nach Hause zu gehen. Wenn wer danach fragt, warum es so schwerfällt, sich wie angekündigt völlig zurückzuziehen, dann trauen sie sich nicht, die Wahrheit auszusprechen. Stattdessen antworten sie mit dem Verweis aufs Verantwortungsbewusstsein. Als Politiker definiert das Mandat die Pflicht."


.......


"Dies alles vorausschickend erscheint es erstaunlich, dass Gregor Gysi auf dem Bundesparteitag in Bielefeld das Gefühl der eigenen Unersetzbarkeit kurz beschrieb. In einer Rede gab er bekannt, dass er den Fraktionsvorsitz in seiner Partei Die Linke im Herbst aufgeben werde. Sein Text war übrigens sehr gut, analytisch und selbstkritisch, politisch und persönlich. Er bedankte sich bei seinen Kollegen und seiner Familie. Er hätte an dieser Stelle einen Punkt machen können. Er ging aber einen Schritt weiter und das ist sehr ungewöhnlich, zumindest für deutsche Politikerreden. Fast weinte er, als er folgende Passage vorlas:

Ich habe viel zu wenig Freundschaften gepflegt. Ich hatte viel zu wenig Zeit für meine Angehörigen. Es lag an mir, weil ich mich einfach zu wichtig nahm. Es ist eine große Gefahr, wenn man in der ersten Reihe der Öffentlichkeit steht. Ich werde andere nicht davor bewahren können, aber bei meinen Angehörigen und Freunden möchte ich mich heute aufrichtig entschuldigen. Es tut mir sehr sehr leid."

http://www.zeit.de/kultur/literatur/201 ... ktionschef
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

Nun steht es fest, "die Sahra" hat es sich anders überlegt. Das ist legitim, auch ein Blatter überlegt einen Rückzug vom Rückzug.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von pikant »

JJazzGold » Mo 15. Jun 2015, 21:33 hat geschrieben:Nun steht es fest, "die Sahra" hat es sich anders überlegt. Das ist legitim, auch ein Blatter überlegt einen Rückzug vom Rückzug.
:D

man kann doch wegen Griechenland nicht auf den lukrativen Fraktionsvorsitz verzichten.
das hat Sahra eingesehen und ist nun bereit die Fraktion zu fuehren mit Bartsch.
mal schauen, ob es der Partei nuetzt oder sie in den Umfragen dann zurueckfaellt.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

pikant » Di 16. Jun 2015, 12:07 hat geschrieben: :D

man kann doch wegen Griechenland nicht auf den lukrativen Fraktionsvorsitz verzichten.
das hat Sahra eingesehen und ist nun bereit die Fraktion zu fuehren mit Bartsch.
mal schauen, ob es der Partei nuetzt oder sie in den Umfragen dann zurueckfaellt.

Ob "die Sahra" mit ihrer Einstellung "Regieren ist Mist" attraktiv für Wähler ist, bezweifle ich jetzt einfach mal.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Mo 15. Jun 2015, 22:33 hat geschrieben:Nun steht es fest, "die Sahra" hat es sich anders überlegt. Das ist legitim, auch ein Blatter überlegt einen Rückzug vom Rückzug.
Was hat Sarah Wagenknecht mit Blatter zu tun und was soll der Spam? :?:
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Di 16. Jun 2015, 12:19 hat geschrieben:

Ob "die Sahra" mit ihrer Einstellung "Regieren ist Mist" attraktiv für Wähler ist, bezweifle ich jetzt einfach mal.
Wenn man einen Strang eröffnet,ist es oft von Vorteil sich auch mit den Argumenten des vermeintlichen politischen Gegners auseinanderzusetzen. Frau Wagenknecht hat nie gesagt, dass die Linkspartei nicht regieren will, sie hält es nur nicht für sinnvoll, wenn ihre Partei auch in die Konsenssuppe eintaucht und dann Wahlversprechen nicht einhalten kann. Die Kanzlerin und auch die gesamte Union hat damit ja weniger Probleme, das ist klar.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von pikant »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 11:26 hat geschrieben:
Wenn man einen Strang eröffnet,ist es oft von Vorteil sich auch mit den Argumenten des vermeintlichen politischen Gegners auseinanderzusetzen. Frau Wagenknecht hat nie gesagt, dass die Linkspartei nicht regieren will, sie hält es nur nicht für sinnvoll, wenn ihre Partei auch in die Konsenssuppe eintaucht und dann Wahlversprechen nicht einhalten kann. Die Kanzlerin und auch die gesamte Union hat damit ja weniger Probleme, das ist klar.
man kann nur in der Regierung gestalten und Politik umsetzen.
die Linkspartei muss den Weg der Gruenen gehen und immer darauf aus sein, ihre Politik in der Regierung umzusetzen.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

pikant » Di 16. Jun 2015, 12:29 hat geschrieben:
man kann nur in der Regierung gestalten und Politik umsetzen.
die Linkspartei muss den Weg der Gruenen gehen und immer darauf aus sein, ihre Politik in der Regierung umzusetzen.
Warum sollte die Linkspartei den Weg der Grünen gehen? Es ist nicht für jeden erstrebenswert vom Paulus zum Saulus werden zu wollen. Es gibt in der Linkspartei sehr viel mehr Strömungen als seinerzeit bei den Grünen, die ihre Ströme wegen des Machtrausches zum Teil mundtot gemacht haben. Den meisten Menschen bei den Linken ist aber gemein, dass sie nicht zu einer Kriegspartei werden wollen und mit dem Machtanspruch die soziale Komponente verraten. Wer das will muss eben zu den Grünen wechseln, ist ja nicht verboten.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 12:26 hat geschrieben:
Wenn man einen Strang eröffnet,ist es oft von Vorteil sich auch mit den Argumenten des vermeintlichen politischen Gegners auseinanderzusetzen. Frau Wagenknecht hat nie gesagt, dass die Linkspartei nicht regieren will, sie hält es nur nicht für sinnvoll, wenn ihre Partei auch in die Konsenssuppe eintaucht und dann Wahlversprechen nicht einhalten kann. Die Kanzlerin und auch die gesamte Union hat damit ja weniger Probleme, das ist klar.

Mir sind Frau Wagenknechts kompromisslosen Bedingungen zu einer gedachten Koalitionsbildung mit der SPD und den Grünen bekannt, die gibt sie ja wie eine Schallplatte mit Sprung vor jedem Mikro von sich, und ebenso die Haltung der momentanen SPD dazu. Existiert noch eine andere Partei, mit der die Die Linke koalieren könnte, besser gesagt, die ein Interesse daran hätte?

Dann wird es auch weiterhin bei "Regieren ist Mist" für die Die Linke bleiben. Selbstverständlich ist es deren Wählern gestattet auch die nächsten Jahrzehnte noch von einer RRG Bundesregierung zu träumen.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Di 16. Jun 2015, 12:43 hat geschrieben:

Mir sind Frau Wagenknechts kompromisslosen Bedingungen zu einer gedachten Koalitionsbildung mit der SPD und den Grünen bekannt, die gibt sie ja wie eine Schallplatte mit Sprung vor jedem Mikro von sich, und ebenso die Haltung der momentanen SPD dazu. Existiert noch eine andere Partei, mit der die Die Linke koalieren könnte, besser gesagt, die ein Interesse daran hätte?

Dann wird es auch weiterhin bei "Regieren ist Mist" für die Die Linke bleiben. Selbstverständlich ist es deren Wählern gestattet auch die nächsten Jahrzehnte noch von einer RRG Bundesregierung zu träumen.
Den meisten Wählern der Linken ist eine gewisse Ehrlichkeit wichtiger als ein Machtanspruch der politische Ziele verwässert oder sie wie bei den Grünen sogar konterkariert. Wer Sprüche hören möchte, der soll sich mi zwei Promille lieber ins CSU Bierzelt bewegen, wenn die mal wieder den Länderfinanzausgleich abschaffen.
Ich halte auch die jetzige Regierung für völlig unfähig sich den dringenden Problemen dieses Landes anzunehmen. Wo bleibt die Gesundheistreform? Wo die dringenden Gesetze zur Pflege,zu bezahlbarem Wohnraum und zur Bildung? Man muss doch auch als Anhänger bestimmter Parteien sehen, dass da nichts kommt und Wischiwaschi-Politik zum Machterhalt betrieben wird und auf den Rücken der nächsten Generationen ausgetragen wird.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 12:52 hat geschrieben:
Den meisten Wählern der Linken ist eine gewisse Ehrlichkeit wichtiger als ein Machtanspruch der politische Ziele verwässert oder sie wie bei den Grünen sogar konterkariert. Wer Sprüche hören möchte, der soll sich mi zwei Promille lieber ins CSU Bierzelt bewegen, wenn die mal wieder den Länderfinanzausgleich abschaffen.
Ich halte auch die jetzige Regierung für völlig unfähig sich den dringenden Problemen dieses Landes anzunehmen. Wo bleibt die Gesundheistreform? Wo die dringenden Gesetze zur Pflege,zu bezahlbarem Wohnraum und zur Bildung? Man muss doch auch als Anhänger bestimmter Parteien sehen, dass da nichts kommt und Wischiwaschi-Politik zum Machterhalt betrieben wird und auf den Rücken der nächsten Generationen ausgetragen wird.
Die Wähler anderer Parteien gestehen mit ihrem Wahlverhalten ehrlich ein, dass ihnen die Ideen und Vorstellungen der Die Linke nicht behagen. Und so wird sich der Wähler der Die Linke auch zukünftig ehrlich eingestehen müssen, dass er eine reine Oppositionspartei wählt. Das ist legitim, wenn auch nicht aussichtsreich im Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung von Zielen der Die Linke.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von harry52 »

JJazzGold » Fr 12. Jun 2015, 16:05 hat geschrieben: "Ein trauriger Linker
Warum sitzen Politiker noch im hohen Alter in Talkshows und müssen zu allem etwas sagen?
Das alleine wäre ja nicht schlimm.

Wenn man wie Gysi finanziell unabhängig ist, dann wäre es ja auch mal schön, wenn er mal ehrlich sagen würde, was er denkt. Stattdessen spielt er nach wie vor seine Rolle. Er ist gelernter Strafverteidiger und da ist es üblich aus einem Schwerverbrecher ein armes unschuldiges Lämmchen zu machen, aber mit solchen Verdrehungen und Verzerrungen wird man nie gute Politik machen können.

Ich als Naturwissenschaftler, Atheist und Nerd mag Menschen nicht, die massiv die Wahrheit verdrehen, nur um Applaus und Sympathie zu bekommen. Gerade in der Politik und Wissenschaft ist so etwas gefährlich und auch in der Opposition hat man eine Verantwortung gegenüber den 82 millionen Menschen in unserem Land.

Darüber soll er mal nachdenken! Tschüss, verantwortungsloses Redetalent. Geh in Rente und hör auf zu lügen!!!

Grüße von einem Nerd.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Di 16. Jun 2015, 13:04 hat geschrieben:
Die Wähler anderer Parteien gestehen mit ihrem Wahlverhalten ehrlich ein, dass ihnen die Ideen und Vorstellungen der Die Linke nicht behagen. Und so wird sich der Wähler der Die Linke auch zukünftig ehrlich eingestehen müssen, dass er eine reine Oppositionspartei wählt. Das ist legitim, wenn auch nicht aussichtsreich im Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung von Zielen der Die Linke.
Eben es ist legitim. Wer nicht gross nachdenken möchte, kann sich auch weiterhin eine Wundertüte aus den Wahlversprechen präsentieren lassen, auch das ist legitim.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 13:07 hat geschrieben:
Eben es ist legitim. Wer nicht gross nachdenken möchte, kann sich auch weiterhin eine Wundertüte aus den Wahlversprechen präsentieren lassen, auch das ist legitim.

Es hatte niemand behauptet, dass das wählergesponsorte Wagenknecht'sche endlose Träumen der Die Linke auf der Oppositionsbank illegitim sei.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Di 16. Jun 2015, 13:12 hat geschrieben:

Es hatte niemand behauptet, dass das wählergesponsorte Wagenknecht'sche endlose Träumen der Die Linke auf der Oppositionsbank illegitim sei.
Schön, dass wir uns da einig sind. :)
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 13:13 hat geschrieben:
Schön, dass wir uns da einig sind. :)

Gut, dann können wir ja jetzt zu der Frage, die Pikant aufgworfen hatte, zurückkehren, inwieweit eventuelle Frustration bezüglich dieses Dauerzustands die Wählerzustimmung beeinflußt.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold » Di 16. Jun 2015, 13:22 hat geschrieben:

Gut, dann können wir ja jetzt zu der Frage, die Pikant aufgworfen hatte, zurückkehren, inwieweit eventuelle Frustration bezüglich dieses Dauerzustands die Wählerzustimmung beeinflußt.
Da die Linke recht stabil ist, wirft sich diese Frage zur Zeit eben nicht auf.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 13:23 hat geschrieben:
Da die Linke recht stabil ist, wirft sich diese Frage zur Zeit eben nicht auf.
Die Frage lautete, wenn ich mich recht erinnere, wird die Lage mit Wagenknecht so stabil bleiben?
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von Sri Aurobindo »

Ich finde die Wagenknecht lustig - ich mag die irgendwie.

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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von pikant »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 11:39 hat geschrieben:
Warum sollte die Linkspartei den Weg der Grünen gehen? Es ist nicht für jeden erstrebenswert vom Paulus zum Saulus werden zu wollen. Es gibt in der Linkspartei sehr viel mehr Strömungen als seinerzeit bei den Grünen, die ihre Ströme wegen des Machtrausches zum Teil mundtot gemacht haben. Den meisten Menschen bei den Linken ist aber gemein, dass sie nicht zu einer Kriegspartei werden wollen und mit dem Machtanspruch die soziale Komponente verraten. Wer das will muss eben zu den Grünen wechseln, ist ja nicht verboten.
ohne realistische Friedenspolitk zu betreiben, kann man nicht in eine Regierung reingehen.
Frieden schaffen mit immer weniger Waffen muss das Ziel der Linkspartei sein.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von pikant »

yogi61 » Di 16. Jun 2015, 12:23 hat geschrieben:
Da die Linke recht stabil ist, wirft sich diese Frage zur Zeit eben nicht auf.

eine Linkspartei um die 10% und ohne Willen zur Gestaltungsmacht und den Kompromiss laesst die CDU ueber Jahrzehnte mit Partnern regieren.
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Re: Gysi hört im Herbst auf

Beitrag von HugoBettauer »

Die Ära Gysi endet. Wie zu erwarten, hat nicht seine Partei sich von ihm befreit, nicht die Überlegenheit anderer Parteien ihn zur Aufgabe gezwungen, sondern er hat sich ins hohe Alter laviert und schlicht das genügende Interesse verloren. Das sagt einiges über den Zustand aller Parteien, vor allem seiner.
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