Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

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Ist Schulz als Kandidat geeignet? (meint nicht, ob er die Wahl gewinnt)

Ja
8
23%
Nein
17
49%
vielleicht
3
9%
keine Ahnung
2
6%
mit egal
5
14%
 
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

hafenwirt » So 5. Apr 2015, 18:47 hat geschrieben:
Das gilt auch für die SPD. Ich rechne mittlerweile nicht mehr damit, dass in meinem Leben je eine andere Regierung als eine von der CDU sein wird. Die interessantere Frage ist immer, wer den Juniorpartner gibt.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich bin sicher, die SPD war völlig perplex, als sie 1998 die Wahlen gewann. Für die nächste Bundestagswahl rechne ich allerdings nicht mit einer solchen Überaschung, die sich auch aus 16 Jahren Kohl rekrutierte. Von einer großen Koalition halte ich wenig, aber von einer schwarz-grünen Koalition noch weitaus weniger.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems » So 5. Apr 2015, 19:05 hat geschrieben: Du scheinst zu ignorieren, daß Merkel für Höheres bestimmt ist. Ich vermute, daß sie mit Schulz 2019 um die Kommissionspräsidentschaft konkurrieren wird. Bundesmutti wird von der Leyen.
Interessant, das vermute ich auch. Wenn Frau Merkel den Kanzeljob aufgibt, dann für diese Position in Brüssel. Bei der nachfolge bin ich mir noch nicht zu 100% sicher, die könnte auch de Maizière antreten, aber ich tediere auch eher zu von der Leyen.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

pikant » So 5. Apr 2015, 19:37 hat geschrieben:
die CDU muss jede Kroete der SPD in der Koalition schlucken.
Gabriel kocht und die Angela serviert.
Naja, nicht jede Kröte, aber viel erreicht hat die SPD diesmal schon, wenn man z.B. die Regierungsleistung von 2005-09 zum Vergleich heranzieht. Zur Zeit hat Gabriel, der möglicherweise als Kanzlerkandidat antritt, hat mit TTIP recht viel zu tun und die Debatte ist in Deutschland sehr emotional belegt, während die überwältigende Mehrheit unserer Nachbarn für mehr Handel und Arbeitsplätze ist. Im (u.a. dank Agenda 2010) wohlverstandverwöhnten Deutschland sieht das etwas anders aus.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

JJazzGold » So 5. Apr 2015, 19:48 hat geschrieben:
Interessant, das vermute ich auch. Wenn Frau Merkel den Kanzeljob aufgibt, dann für diese Position in Brüssel. Bei der nachfolge bin ich mir noch nicht zu 100% sicher, die könnte auch de Maizière antreten, aber ich tediere auch eher zu von der Leyen.
Neben der Kommissionspräsidentschaft wird Merkel ja auch immer wieder als mögliche Ratspräsidentin erwähnt, falls Donald Tusk wieder nach Polen zurückkehren sollte. Bei von der Leyen und de Maiziere dürfte vor allem ihre Ministerarbeit da entscheidend sein. Es wäre auch denkbar, daß Merkel 2017 nochmal antritt und gewinnt, aber aus persönlichen Gründen 2019 abdankt und das Parlament ohne Neuwahlen einen neuen Kanzler ernennt. Hängt natürlich auch von den realpolitischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen ab. Gemunkelt wurde ja schon für 2015, was u.a. aufgrund des Kriegs in der Ukraine erstmal keine Priorität war.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 18:48 hat geschrieben: Naja, nicht jede Kröte, aber viel erreicht hat die SPD diesmal schon, wenn man z.B. die Regierungsleistung von 2005-09 zum Vergleich heranzieht. Zur Zeit hat Gabriel, der möglicherweise als Kanzlerkandidat antritt, hat mit TTIP recht viel zu tun und die Debatte ist in Deutschland sehr emotional belegt, während die überwältigende Mehrheit unserer Nachbarn für mehr Handel und Arbeitsplätze ist. Im (u.a. dank Agenda 2010) wohlverstandverwöhnten Deutschland sieht das etwas anders aus.
Wenn die Schiedsgerichtsbarkeit kommt, hat sich nicht nur Gabriel abgeschafft.
Dann sind Regierung und Parlament machtlos.
Die bislang mühsam hinter einem demokratischen Rauchvorhang verschleierte Diktatur von Machtmißbrauch und Korruption, wird ganz offiziell legitimiert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

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unity in diversity » So 5. Apr 2015, 19:56 hat geschrieben: Wenn die Schiedsgerichtsbarkeit kommt, hat sich nicht nur Gabriel abgeschafft.
Dann sind Regierung und Parlament machtlos.
Die bislang mühsam hinter einem demokratischen Rauchvorhang verschleierte Diktatur von Machtmißbrauch und Korruption, wird ganz offiziell legitimiert.
Klar, nebenbei kriegen wir noch alle Aids und unsere Füße fallen ab. Die Brunnen werden nur noch Gift ausspucken und die Sonne scheint dann auch nicht mehr. :|
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems » So 5. Apr 2015, 19:51 hat geschrieben: Neben der Kommissionspräsidentschaft wird Merkel ja auch immer wieder als mögliche Ratspräsidentin erwähnt, falls Donald Tusk wieder nach Polen zurückkehren sollte. Bei von der Leyen und de Maiziere dürfte vor allem ihre Ministerarbeit da entscheidend sein. Es wäre auch denkbar, daß Merkel 2017 nochmal antritt und gewinnt, aber aus persönlichen Gründen 2019 abdankt und das Parlament ohne Neuwahlen einen neuen Kanzler ernennt. Hängt natürlich auch von den realpolitischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen ab. Gemunkelt wurde ja schon für 2015, was u.a. aufgrund des Kriegs in der Ukraine erstmal keine Priorität war.
Auch bei von der Leyen wird die ministeriale Vita entscheidend sein, meines Erachtens einer der Gründe, weshalb sie das Verteidigungsministerium übernommen hat.

Frau Merkel hält sich alle Optionen offen, das würde ich bei ihren momentanen Werten auch tun. Zudem wird sie beobachten wollen, wer sich stärker in Richtung Nachfolger positioniert, bei ihr, bei der CDU und beim Wähler.

Egal in welcher Funktion, dass sie letztendlich nach Brüssel geht, davon bin ich überzeugt.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 19:05 hat geschrieben: Klar, nebenbei kriegen wir noch alle Aids und unsere Füße fallen ab. Die Brunnen werden nur noch Gift ausspucken und die Sonne scheint dann auch nicht mehr. :|
Deine Sachlichkeit bleibt ausnahmsweise unter den Möglichkeiten eines Moderators.
Kann ja mal passieren und ich nehme Dir das nicht übel.
Morgen ist ein neuer Tag und ein neuer Anfang.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

JJazzGold » So 5. Apr 2015, 20:08 hat geschrieben:
Auch bei von der Leyen wird die ministeriale Vita entscheidend sein, meines Erachtens einer der Gründe, weshalb sie das Verteidigungsministerium übernommen hat.

Frau Merkel hält sich alle Optionen offen, das würde ich bei ihren momentanen Werten auch tun. Zudem wird sie beobachten wollen, wer sich stärker in Richtung Nachfolger positioniert, bei ihr, bei der CDU und beim Wähler.

Egal in welcher Funktion, dass sie letztendlich nach Brüssel geht, davon bin ich überzeugt.
Das Verteidigungsministerium ist ja auch in gewisserweise eine Bewährungsprobe. Man kann sich recht einfach profilieren, aber ein Malheur kann einem schnell das Amt kosten, wenn man sich Fehltritte erlaubt oder seine Behörde nicht unter Kontrolle hat. Sie war ja vorher nicht gerade als Militärexpertin bekannt. Andererseits scheint's weitestgehend ruhig abzulaufen und auch die Probleme bei manchen Rüstungskäufen bringen sie nicht aus der Ruhe.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:11 hat geschrieben: Deine Sachlichkeit bleibt ausnahmsweise unter den Möglichkeiten eines Moderators.
Kann ja mal passieren und ich nehme Dir das nicht übel.
Morgen ist ein neuer Tag und ein neuer Anfang.
Ich moderiere hier nicht, so beliebt dieser personenbezogene Vorwurf auch ist. Schiedsgerichte, ein winziger Bestandteil, für Rechtsstaaten wie Deutschland weitestgehend unerheblich... aber andere sehen nur noch Diktatur und Korruption pur. Wer so albern mit Superlativen um sich schmeißt, die zudem keinerlei Bezug haben, muß sich doch nicht wundern, wenn sich jemand den Spaß erlaubt und es parodiert.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von IndianRunner »

pikant » So 5. Apr 2015, 18:30 hat geschrieben:
die Sozialdemokratie wird nie untergehen.
es fehlt halt zur Zeit ein zweiter Schroeder oder Brandt

...ist sie schon. Oder kann man die SPD noch ernsthaft als sozial bezeichnen? Die ursprüngliche SPD gibt es nicht mehr.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 19:24 hat geschrieben: Ich moderiere hier nicht, so beliebt dieser personenbezogene Vorwurf auch ist. Schiedsgerichte, ein winziger Bestandteil, für Rechtsstaaten wie Deutschland weitestgehend unerheblich... aber andere sehen nur noch Diktatur und Korruption pur. Wer so albern mit Superlativen um sich schmeißt, die zudem keinerlei Bezug haben, muß sich doch nicht wundern, wenn sich jemand den Spaß erlaubt und es parodiert.
Doch, weil mit der Schiedsgerichtsbarkeit, der lästige Rechtsstaat abgeschafft wird.
Wo Recht Geld kostet, gibt es kein Recht.
Daran wird man den willfährigen, devoten Unrechtsstaat erkennen.
Zuletzt geändert von unity in diversity am So 5. Apr 2015, 20:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

IndianRunner » So 5. Apr 2015, 20:28 hat geschrieben:

...ist sie schon. Oder kann man die SPD noch ernsthaft als sozial bezeichnen? Die ursprüngliche SPD gibt es nicht mehr.
Nur die AfD ist noch sozial, oder?
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:32 hat geschrieben: Doch, weil mit der Schiedsgerichtsbarkeit, der lästige Rechtsstaat abgeschafft wird.
Wo Recht Geld kostet, gibt es kein Recht.
Daran wird man den Unrechtsstaat erkennen.
Nö, wird er nicht. Schiedsgerichte gibt's auch schon in Europa, wenn sich z.B. zwei Unternehmen darauf verständigen, lieber einem kompetenten, internationalen Gericht die Entscheidung zu überlassen statt einem nationalen Gericht mit wenig Fachkenntnissen und stattdessen nationalen Partikularinteressen. Zudem kann alles angefochten werden. Kein Grund durchzudrehen. Den Parlamentarismus ficht das nicht. Durchs Freihandelsabkommen wird die Angelegenheit auch eher etatistisch geregelt. Aber wer Handel per se für schlimm befindet, wird es natürlich weiterhin ablehnen, klar.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von IndianRunner »

frems » So 5. Apr 2015, 19:33 hat geschrieben: Nur die AfD ist noch sozial, oder?
Nicht so sehr wie die ursprüngliche SPD, war aber auch nie Ziel der AfD. Die SPD hingegen sollte dieses Ziel eigentlich haben...
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

IndianRunner » So 5. Apr 2015, 20:38 hat geschrieben:
Nicht so sehr wie die ursprüngliche SPD, war aber auch nie Ziel der AfD. Die SPD hingegen sollte dieses Ziel eigentlich haben...
Und woran mangelt's? Visionen?
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 19:36 hat geschrieben: Nö, wird er nicht. Schiedsgerichte gibt's auch schon in Europa, wenn sich z.B. zwei Unternehmen darauf verständigen, lieber einem kompetenten, internationalen Gericht die Entscheidung zu überlassen statt einem nationalen Gericht mit wenig Fachkenntnissen und stattdessen nationalen Partikularinteressen. Zudem kann alles angefochten werden. Kein Grund durchzudrehen. Den Parlamentarismus ficht das nicht. Durchs Freihandelsabkommen wird die Angelegenheit auch eher etatistisch geregelt. Aber wer Handel per se für schlimm befindet, wird es natürlich weiterhin ablehnen, klar.
Nationale Partikularinteressen sind höher zu gewichten, als lupenreine finanzglobalistische Interessen.
Wer einen Wirtschaftsstandort gewinnbringend nutzen will, darf das nur, wenn er den bedingungslosen Wissens- und Technologietransfer zuläßt.
Die Geierfonds müssen draußen bleiben.
Und außerdem kann nichts angefochten werden, was die Schiedsgerichte entscheiden.
Es gibt keine demokratisch legitimierte Berufungsinstanz.
Deshalb sind die der Inbegriff der Korruption.
Zuletzt geändert von unity in diversity am So 5. Apr 2015, 20:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von IndianRunner »

frems » So 5. Apr 2015, 19:40 hat geschrieben: Und woran mangelt's? Visionen?
Einstellung. Sozial wird nur noch geheuchelt, Stichwort Genosse der Bosse.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

IndianRunner » So 5. Apr 2015, 20:43 hat geschrieben:
Einstellung. Sozial wird nur noch geheuchelt, Stichwort Genosse der Bosse.
Schröder ist nicht mehr Kanzler, auch wenn wir ihm viel zu verdanken haben. Mich hat ja eher gewundert, daß die SPD so viele Sozialgeschenke unter Mutti durchbekommen hat.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 19:47 hat geschrieben: Schröder ist nicht mehr Kanzler, auch wenn wir ihm viel zu verdanken haben. Mich hat ja eher gewundert, daß die SPD so viele Sozialgeschenke unter Mutti durchbekommen hat.
Was verdankt das deutsche Volk dem Kanzler Schröder?
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:43 hat geschrieben: Nationale Partikularinteressen sind höher zu gewichten, als lupenreine finanzglobalistische Interessen.
Wer einen Wirtschaftsstandort gewinnbringend nutzen will, darf das nur, wenn er den bedingungslosen Wissens- und Technologietransfer zuläßt.
Die Geierfonds müssen draußen bleiben.
Und außerdem kann nichts angefochten werden, was die Schiedsgerichte entscheiden.
Deshalb sind die der Inbegriff der Korruption.
Die Wirtschaft ist aber nicht mehr national, weshalb ein internationaler Gerichtshof für solche Fragen so oder so kommen müßte, ob mit TTIP oder einem anderen Abkommen. Und sicherlich kann es angefochten werden, sowohl durch andere Schiedsgerichte, als auch "konventionelle". Das weiß Gabriel ja auch. Nur viele Gegner nicht und viele wollen es auch nicht wissen, weil ihnen damit ein Kampfargument flöten geht.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:49 hat geschrieben: Was verdankt das deutsche Volk dem Kanzler Schröder?
Vieles. Ob die Heraushaltung aus dem Irakkrieg, der soziale Aufstieg für Millionen durch Bildungsinvestitionen, einen gemeinsamen Reformplan mit zahlreichen Akteuren (Gewerkschaften, Wissenschaft, Opposition, ...), ein Ende der Kohlschen Schuldenexzesse, die Vorantreibung der europäischen Vereinigung ohne als "deutscher Zuchtmeister" aufzutreten etc.pp. Sicherlich kann und sollte man es auch kritisch sehen, daß er nun für Putin das Kremlsprachrohr darstellt, aber ihn darauf (insb. seine Kanzlerschaft) zu reduzieren, würde der Sache auch nicht gerecht werden. Von seinen Wahlergebnissen würden Gabriel und co. träumen.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

frems » So 5. Apr 2015, 19:53 hat geschrieben: Vieles. Ob die Heraushaltung aus dem Irakkrieg, der soziale Aufstieg für Millionen durch Bildungsinvestitionen, einen gemeinsamen Reformplan mit zahlreichen Akteuren (Gewerkschaften, Wissenschaft, Opposition, ...), ein Ende der Kohlschen Schuldenexzesse, die Vorantreibung der europäischen Vereinigung ohne als "deutscher Zuchtmeister" aufzutreten etc.pp. Sicherlich kann und sollte man es auch kritisch sehen, daß er nun für Putin das Kremlsprachrohr darstellt, aber ihn darauf (insb. seine Kanzlerschaft) zu reduzieren, würde der Sache auch nicht gerecht werden. Von seinen Wahlergebnissen würden Gabriel und co. träumen.
Zu Kohls Zeiten hat es keine Schuldenexzesse gegeben.
Erst unter Merkel und Schulz, wurde eine Bankenrettungskrise zur Staatsschuldenkrise umgedeutet.
Hast Du Dich im PIIGS-Staatengeschäft finanziell verzockt, oder jemandem den Auftrag gegeben, sich in Deinem Namen zu verzocken?
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:59 hat geschrieben: Zu Kohls Zeiten hat es keine Schuldenexzesse gegeben.
Erst unter Merkel und Schulz, wurde eine Bankenrettungskrise zur Staatsschuldenkrise umgedeutet.
Hast Du Dich im PIIGS-Staatengeschäft finanziell verzockt, oder jemandem den Auftrag gegeben, sich in Deinem Namen zu verzocken?
Natürlich hat es die gegeben. 1982 war die Verschuldung der Bundesrepublik bei umgerechnet knapp über 250 Mrd. Euro, 1998 schon bei 1.200. Merkel übernahm 2005 dann 1.300 und heute sind wir bei über 2.000. Für die HRE-Pleite können die PIIGS auch nichts.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von unity in diversity »

Demgegenüber standen aber auch Guthaben.
Niemals wurde so leichtfertig mit Guthaben umgegangen, wie seit 2008.
Der allfällige Schnitt wird nicht wenige Politiker ihrer Ämter entheben.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 21:11 hat geschrieben:Demgegenüber standen aber auch Guthaben.
Niemals wurde so leichtfertig mit Guthaben umgegangen, wie seit 2008.
Der Schnitt wird nicht wenige Politiker ihrer Ämter entheben.
Gut möglich. Ich hätte die deutschen Lebensversicherer und Pensionskassen, die sich nach vielen profitablen Jahren mächtig verzockt haben, auch lieber pleitegehen lassen. Und nun ist der Steuerzahler halt wieder mit Hilfskrediten und Bürgschaften eingesprungen. Mal sehen, wie teuer es wird.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Gregorius I »

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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Gregorius I »

Hier noch ein gerade für Befürworter interessanter, aktueller Beitrag zu TTIP:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 27099.html
Zuletzt geändert von Gregorius I am So 5. Apr 2015, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Progressiver »

Zvi Back » Fr 3. Apr 2015, 10:54 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 26981.html

Ich tippe mal, dass die SPD jemand sucht, der gerne den 2. Platz belegt.
Ob sich Schulz dafür opfert? Muss er dafür seinen Posten als
EU-Parlamentspräsidenten aufgeben?
An Gabriel glaube ich irgendwie auch nicht.
Scholz, die Schnarchnase? Glaube ich auch nicht, dass der den Steinbrück macht.
Die SPD hat definitiv ein Problem.
Wieso soll die SPD ein Problem haben? Weil sie nie wieder einen Kanzler stellen wird? Braucht sie das denn? Um pro forma die Regeln der Demokratie aufrechtzuerhalten, wird sie wahrscheinlich auch 2017 irgendeine Schießbudenfigur aufstellen. Ebenso wie 2021, 2025 usw. Ihre Abgeordneten sind jedenfalls gut versorgt. Minister kann sie ebenfalls stellen, die am Katzentisch ein paar Brosamen der Macht verteilt kriegen. Merkel wird derweil zur Kanzlerin auf Lebenszeit ernannt. Gut, das TTIP-Abkommen wird sie 2017 wieder ein paar Prozentpunkte kosten. Aber noch ist sie ja im Parlament. Noch sieht die Lage ungefährlich für die SPD aus, da bekanntlich viele Wähler sich in die Wahlenthaltung flüchten, anstatt die LINKE oder auch nur die Grünen zu wählen. Aber langfristig wird sie sich natürlich schaden. Aber die SPD, die noch den Machtwillen hatte, den Kanzler zu stellen und in dieser Position Verantwortung für das Volk zu übernehmen, wird wohl für immer Geschichte sein.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

Gregorius I » So 5. Apr 2015, 21:42 hat geschrieben:
Vieles. Vgl hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_2010

Kannst Dir ja mal die Punkte Bildungspolitik, Krankenversicherung, Ausbildung, Familienpolitik, Rentenversicherung etc. anschauen. Oder man tut so als wäre das Arbeitslosengeld früher ein bedingungsloses Grundeinkommen und nun ein Genozid am deutschen Volke. Dann kann man auch problemlos auf leicht gestiegene Steuersätze verweisen und "vergessen", daß andere im Gegenzug zugunsten der Arbeitnehmer sanken. Aber das war ja auch alles nur ein (durchaus wichtiger) Aspekt seiner sieben Jahre. Der Absturz der SPD erfolgte viele Jahre später und konnte durch den wirtschaftlichen Aufschwung höchstens etwas abgefedert werden.
Gregorius I hat geschrieben:Hier noch ein gerade für Befürworter interessanter, aktueller Beitrag zu TTIP:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 27099.html
Oh, Normen für Sicherheitsgurte liefen nicht so leicht wie Rückspiegel und Blinker. Na dann lassen wir's gleich bleiben.
Der durchschnittliche Ablehnungsgrad in der EU liegt bei lediglich 25 Prozent. Am geringsten zeigten sich Litauer mit nur 9 Prozent gegen TTIP eingestellt. Auf der anderen Seite ist bei den Befürwortern Österreich mit nur 39 Prozent gemeinsam mit Deutschland an letzter Stelle. Auch hier sind wiederum die Litauer mit 79 Prozent jene, die am stärksten für das Freihandelsabkommen eintreten. Der EU-Durchschnitt der Befürworter liegt bei 58 Prozent.
http://diepresse.com/home/politik/eu/46 ... gegen-TTIP

-> http://www.wienerzeitung.at/_em_daten/_ ... yOd44=.jpg

Soll die Welt halt am deutschen Wesen erneut genesen. Da verwundert sowas auch nicht mehr: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 26707.html

Hätte es unter Schröder nicht gegeben. Fairerweise muß man aber sagen, daß es bei Kohl auch nicht der Fall gewesen wäre. Bei Brandt und Schmidt sowieso nicht. Beim Freihandel schlägt die German angst wohl auch lieber los und witterte Phantome statt sich nüchtern und pragmatisch mit Vorteilen zu beschäftigen und die herbeiphantasierten Risiken auf den Prüfstand zu stellen. Leider ist es aber wohl nicht mehr en vogue seine eigene Position, die man sich so mühevoll zurechtgelegt hat, komplett kritisch zu hinterfragen.
Viel wichtiger aber: Die beiden wichtigsten Wirtschaftsräume der Welt könnten ein besseres System schaffen, das sich an rechtsstaatlichen Prinzipien orientiert, den legitimen Handlungsspielraum der Staaten beibehält und gleichzeitig Investoren vor staatlicher Willkür schützt. Diese Kombination könnte sich als globales Vorbild etablieren und so einen Beitrag leisten, die Globalisierung fair zu gestalten.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/t ... chlichtung
Die Bundesregierung sollte hierzulande zeigen, dass die Kommission für 28 EU-Mitgliedstaaten verhandelt. Vor allem die von der Eurokrise stark betroffen Länder stehen dem Abkommen viel positiver gegenüber. Wenn in Deutschland argumentiert wird, dass Schiedsverfahren unnötig sind, weil das deutsche Gerichtssystem ausreicht, wird verkannt, dass die Situation in den weniger entwickelten EU-Mitgliedstaaten anders ist. Es sind bereits neun bilaterale Investitionsabkommen zwischen EU-Mitgliedstaaten und den USA in Kraft
http://www.cicero.de/weltbuehne/ttip-eu ... ndel/58933
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Wähler »

unity in diversity » So 5. Apr 2015, 20:43 hat geschrieben: Nationale Partikularinteressen sind höher zu gewichten, als lupenreine finanzglobalistische Interessen.
Wer einen Wirtschaftsstandort gewinnbringend nutzen will, darf das nur, wenn er den bedingungslosen Wissens- und Technologietransfer zuläßt.
Die Geierfonds müssen draußen bleiben.
Und außerdem kann nichts angefochten werden, was die Schiedsgerichte entscheiden.
Deshalb sind die der Inbegriff der Korruption.
frems » So 5. Apr 2015, 19:49 hat geschrieben: Die Wirtschaft ist aber nicht mehr national, weshalb ein internationaler Gerichtshof für solche Fragen so oder so kommen müßte, ob mit TTIP oder einem anderen Abkommen. Und sicherlich kann es angefochten werden, sowohl durch andere Schiedsgerichte, als auch "konventionelle". Das weiß Gabriel ja auch. Nur viele Gegner nicht und viele wollen es auch nicht wissen, weil ihnen damit ein Kampfargument flöten geht.
Ein internationaler Gerichtshof mit Berufungsinstanz und demokratisch legitimierten Richtern kommt nur, wenn er auch politisch gewollt ist. Das bisherige Schiedsgerichtssystem hat rechtsstaatliche Mängel, die beseitigt werden sollten. Herr Gabriel sollte da die politische Willensbildung in seiner eigenen Partei und in der Bevölkerung nicht unterschätzen. In vielen anderen EU-Ländern wird das ähnlich gesehen, wie das von vielen NGOs angeleierte EU-Petitionsverfahren mit etwa 2 Millionen gleichmäßig verteilten Stimmen gezeigt hat:
https://stop-ttip.org/de/unterschriften ... dsstaaten/
Die EU-Kommission unterschätzt diese demokratische Willensbekundung der EU-Bürger jedenfalls nicht mehr. Sie hat das Thema Schiedsgericht vorerst bei den Verhandlungen ausgeklammert:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 27099.html
Mehr Demokratie wagen, war einmal ein Markenkennzeichen der SPD.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Helmut III. »

Die Crux ist doch, es wird kein Kandidat mehr aufgebaut. Hat er verloren ist er weg und die Leute können sich auf einen neuen Einstellen. Die CDU hatte mit Kohl damals Geduld. Er verlor eine Wahl, lies dann absichtlich Strauß den Vortritt und wurde dann doch Kanzler. 16 Jahre, u. a. weil die SPD ihn unterschätze, ständig neue Kanzlerkandidaten durch das Wahlvolk trieb.

Der zweite große Fehler den die SPD oft machte und wohl wieder macht ist die Trennung von Parteivorsitzender und Kandidat.
An wen sollen sich die Leute orientieren? Gabriel sprach oft anders als Steinbrück. Wer hatte das sagen?
Bei Brandt und Schmidt funktionierte es, doch dies war die Ausnahme.

Äh, Schulz? Na ja, einer muss ja verlieren. Mit Schulz see ich keine Chance auf Stimmengewinn. Mir jedenfalls sagt er nicht zu, ich halte ihn nicht für fähig die Geschicke des Landes zu lenken.

Solange Gabriel was in der SPD zu sagen hat ist diese Partei für mich unwählbar.
Ich glaube ich wähle bei der nächsten Wahl als Scherz die PBC.
Freiheit bedeutet selber wählen zu dürfen wessen Sklave man ist.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von hafenwirt »

JJazzGold » Sonntag 5. April 2015, 19:44 hat geschrieben:
Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich bin sicher, die SPD war völlig perplex, als sie 1998 die Wahlen gewann. Für die nächste Bundestagswahl rechne ich allerdings nicht mit einer solchen Überaschung, die sich auch aus 16 Jahren Kohl rekrutierte. Von einer großen Koalition halte ich wenig, aber von einer schwarz-grünen Koalition noch weitaus weniger.
Warum sollte sich etwas ändern?
Außer eine krasse politische Affäre, spricht für mich nichts mehr dafür, dass hier jemals eine andere Partei regieren wird. Eine Möglichkeit wäre ja auch eine CDU-Alleinregierung. Vielleicht schafft man es ja auch, alle anderen Parteien unter 5% zu drücken, das wäre mal eine interessante Variante wenn über 4 Jahre alle Sitze im Parlament der CDU gehören. Ist vielleicht auch ein eigener Strang wert, was dann mit der Gesellschaft passieren würde.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

Helmut III. » Mo 6. Apr 2015, 17:45 hat geschrieben: Äh, Schulz? Na ja, einer muss ja verlieren. Mit Schulz see ich keine Chance auf Stimmengewinn. Mir jedenfalls sagt er nicht zu, ich halte ihn nicht für fähig die Geschicke des Landes zu lenken.

Solange Gabriel was in der SPD zu sagen hat ist diese Partei für mich unwählbar.
Ich glaube ich wähle bei der nächsten Wahl als Scherz die PBC.
Na, in den verlinkten Beiträgen kam ja auch die Strategie, daß Schulz gegen Merkel antritt, vielleicht ein paar Prozente rausholt (aber weit hinter der Union bleibt), um dann in Straßburg zu bleiben. Gabriel, der nicht als Wahlverlierer, sondern Vizekanzler dasteht, versucht's stattdessen eine Regierung mit Rot-Rot-Grün zu bilden. (Halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber es wäre köstlich, wie viele anschließend Gift und Galle spucken würden.)
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems » Di 7. Apr 2015, 22:48 hat geschrieben: Na, in den verlinkten Beiträgen kam ja auch die Strategie, daß Schulz gegen Merkel antritt, vielleicht ein paar Prozente rausholt (aber weit hinter der Union bleibt), um dann in Straßburg zu bleiben. Gabriel, der nicht als Wahlverlierer, sondern Vizekanzler dasteht, versucht's stattdessen eine Regierung mit Rot-Rot-Grün zu bilden. (Halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber es wäre köstlich, wie viele anschließend Gift und Galle spucken würden.)

Es wäre nicht nur Gift und Galle spucken, wenn ich mich richtig erinnere, gingen unter der rot-grünen Regierung die Investitionen deutlich zurück und die Gewerbesteuereinnahmen brachen ein. Das ist bei einer rot-blutroten-grünen Regierung ebenfalls zu erwarten. Wäre das dann auch noch köstlich zu beobachten?
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von Flat »

Moin,

ich halte Martin Schulz für möglich. Ich denke, dass bei ihm Brüssel auch eher ein Vorteil ist, da er dort in der Presse besonnen aber entschlossen rüber kommt.

Olaf Scholz würde wahrscheinlich gern, aber er hat in meinen Augen das Manko, dass er wirklich nicht gerade ein begnadeter Redner ist. Eigentlich schade, denn er wäre schon ein geeigneter Machertyp. Aber das zählt leider nicht so viel beim Wähler.

Tschüss

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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

Scholz lehnt Konkurrenzkampf mit Gabriel ab

SPD-Chef Sigmar Gabriel wünscht sich zwei oder drei Bewerber für den Kampf um die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl. Parteivize Olaf Scholz lehnt das aber ab. Und führt dafür auch Gründe an.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... el-ab.html
SPD-Kanzlerkandidatur: Wer tritt gegen diese Frau an?

"Ich bin ausgelastet mit dem was ich tue." SPD-Spitzenpolitiker reißen sich nicht gerade um die Kanzlerkandidatur. Nun bringt Parteichef Gabriel Schwung in die Debatte: Die Mitglieder könnten entscheiden.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 92568.html

Der SPIEGEL nennt (aus "anonymen Parteikreisen") außerdem die Kandidaten Schulz, Steinmeier und Nahles.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 20:06)

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... el-ab.html


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 92568.html

Der SPIEGEL nennt (aus "anonymen Parteikreisen") außerdem die Kandidaten Schulz, Steinmeier und Nahles.
Diese Sache ist nicht ganz fair, fürchte ich. Zwar hat die Kanzlerin sich von Freund und Feind übelst anrempeln lassen müssen mit ihrer Flüchtlingspolitik, aber insgesamt steht sie aus meiner Sicht immer noch weitestgehend unbeschädigt da. Wenn also nicht ganz andere arbeitsfähige Parlamentsmehrheiten gegen die CDU und die Kanzlerin möglich sind, dann sind diese Kandidaturen Himmelfahrtskommandos, bei denen diese Gegenkandidaten sinnlos verbrannt werden. Wenn sich also eine arbeitsfähige Parlamentsmehrheit ohne CDU ergibt, dann kann der SPD-Spitzenkandidat doch immer noch seinen Hut in den Ring werfen, ohne sich bis dahin als Kanzlerkandidat zu verschleißen! Bis dahin kann er mit aller Kraft die politischen Pläne seiner Partei vertreten, die er gern umsetzen würde.

Oder treten etwa Frau Petry oder Frau Peters als Kanzlerkandidaten an? Das erschiene mir jetzt reichlich größenwahnsinnig!
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 20:06)

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... el-ab.html


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 92568.html

Der SPIEGEL nennt (aus "anonymen Parteikreisen") außerdem die Kandidaten Schulz, Steinmeier und Nahles.
Schade, Scholz wäre für mich ein ausgezeichneter SPD Kanzlerkandidat, aber der will sich in momentanen Situation und mit Steinbrück vor Augen wohl nicht verschleißen lassen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(16 May 2016, 20:20)

Diese Sache ist nicht ganz fair, fürchte ich. Zwar hat die Kanzlerin sich von Freund und Feind übelst anrempeln lassen müssen mit ihrer Flüchtlingspolitik, aber insgesamt steht sie aus meiner Sicht immer noch weitestgehend unbeschädigt da. Wenn also nicht ganz andere arbeitsfähige Parlamentsmehrheiten gegen die CDU und die Kanzlerin möglich sind, dann sind diese Kandidaturen Himmelfahrtskommandos, bei denen diese Gegenkandidaten sinnlos verbrannt werden. Wenn sich also eine arbeitsfähige Parlamentsmehrheit ohne CDU ergibt, dann kann der SPD-Spitzenkandidat doch immer noch seinen Hut in den Ring werfen, ohne sich bis dahin als Kanzlerkandidat zu verschleißen! Bis dahin kann er mit aller Kraft die politischen Pläne seiner Partei vertreten, die er gern umsetzen würde.

Oder treten etwa Frau Petry oder Frau Peters als Kanzlerkandidaten an? Das erschiene mir jetzt reichlich größenwahnsinnig!
Wir wissen ja nicht, mit wem die CDU ins Rennen geht und was bis zum Beginn des Wahlkampfs in knapp zwölf Monaten noch so passiert. Einige führende CDU-Politiker sagten schon, sie wollen keine Fortsetzung der Großen Koalition. Da ist es nur logisch, wenn die SPD als zweitgrößte Partei auch einen Kandidaten ins Rennen schickt und dem Wähler anbietet. Dass es am Ende ausreicht, ist aktuell sehr unwahrscheinlich, aber wenn sie sich selbst aufgibt und bedingungslos an die Union kettet, braucht sie überhaupt nicht ins Rennen zu gehen.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(16 May 2016, 20:29)

Schade, Scholz wäre für mich ein ausgezeichneter SPD Kanzlerkandidat, aber der will sich in momentanen Situation und mit Steinbrück vor Augen wohl nicht verschleißen lassen.
Ich glaub nicht, dass Scholz unter anderen Rahmenbedingungen größere Lust hätte, Kanzlerkandidat zu werden. Vielleicht würde er den SPD-Vorsitzenden machen (Stellvertreter ist er ja schon), aber das war's doch. Selbiges für Kraft. Da müssten die Genossen schon sehr nötigen, damit Olaf oder Hannelore ins Rennen gehen. Und eine schlechtere Voraussetzung für einen langweiligen Wahlkampf, der nicht vom Hocker haut, kann man sich kaum denken.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 20:33)

Ich glaub nicht, dass Scholz unter anderen Rahmenbedingungen größere Lust hätte, Kanzlerkandidat zu werden. Vielleicht würde er den SPD-Vorsitzenden machen (Stellvertreter ist er ja schon), aber das war's doch. Selbiges für Kraft. Da müssten die Genossen schon sehr nötigen, damit Olaf oder Hannelore ins Rennen gehen. Und eine schlechtere Voraussetzung für einen langweiligen Wahlkampf, der nicht vom Hocker haut, kann man sich kaum denken.
Es ist wahrscheinlich der nüchterne Pragmatismus, mit der ein Scholz agiert, die ihn für mich als Politiker und als Kanzlerkandidaten interessant macht, von Charisma kann ich mir nichts kaufen, aber da gehöre ich wohl zu den Ausnahmen. Eine Kraft wäre für mich als Kanzlerkandidatin nicht attraktiv.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(16 May 2016, 20:38)

Es ist wahrscheinlich der nüchterne Pragmatismus, mit der ein Scholz agiert, die ihn für mich als Politiker und als Kanzlerkandidaten interessant macht, von Charisma kann ich mir nichts kaufen, aber da gehöre ich wohl zu den Ausnahmen. Eine Kraft wäre für mich als Kanzlerkandidatin nicht attraktiv.
Wir sind im Norden ganz zufrieden mit ihm, aber er ist in der Tat niemand, der Euphorie auslösen könnte, um vor allem Nichtwähler wieder zur Wahl zu motivieren. Etwas komisch find ich nur, dass Gabriel unbedingt einen parteiinternen Wettstreit haben möchte, in dem natürlich er als glorreicher Sieger hervorgeht. Dass auf solche Spielchen wenig Begeisterung folgt, ist nicht überraschend.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 20:46)

Wir sind im Norden ganz zufrieden mit ihm, aber er ist in der Tat niemand, der Euphorie auslösen könnte, um vor allem Nichtwähler wieder zur Wahl zu motivieren. Etwas komisch find ich nur, dass Gabriel unbedingt einen parteiinternen Wettstreit haben möchte, in dem natürlich er als glorreicher Sieger hervorgeht. Dass auf solche Spielchen wenig Begeisterung folgt, ist nicht überraschend.
Euphorie konnte schon ein Schröder nicht bei mir auslösen, eher Abneigung.

Du musst Gabriel verstehen, der weiß, dass er va banque spielt, wenn er sich zum Kanzlerkandidaten kürt. Verliert er, kann er weitere politische Karrieregedanken abhaken. Da ist es schon einfacher, ein paar Mitschuldige im Voraus zu kreieren.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 20:31)

Wir wissen ja nicht, mit wem die CDU ins Rennen geht und was bis zum Beginn des Wahlkampfs in knapp zwölf Monaten noch so passiert. Einige führende CDU-Politiker sagten schon, sie wollen keine Fortsetzung der Großen Koalition. Da ist es nur logisch, wenn die SPD als zweitgrößte Partei auch einen Kandidaten ins Rennen schickt und dem Wähler anbietet. Dass es am Ende ausreicht, ist aktuell sehr unwahrscheinlich, aber wenn sie sich selbst aufgibt und bedingungslos an die Union kettet, braucht sie überhaupt nicht ins Rennen zu gehen.
Nein, nein, mir tun nur die Kandidaten leid, die sich für nichts und wieder nichts verschleißen, um als Bewerber eine achtbare Vorstellung zu bieten. Herrn Steinbrück hat man auf diese Weise ver-
brannt. Der wäre bestimmt erneut ein guter Minister gewesen, vielleicht sogar Vizekanzler. Schade!

Wenn der Wähler entschieden hat, welche Kräfte er ins Parlament entsenden will, dann ist doch immer noch Zeit, sich zur Stelle zu melden. Warum damit nicht ehrlich umgehen? Als Wähler würde ich so viel Bodenhaftung jeder Schaumschlägerei und aufgenötigtem Kampfhahngebaren vorziehen. Ich würde mit einer ganzen Riege achtbarer Leute antreten und verkünden, daß davon jeder Kanzler kann, wenn sich eine Regierungsmöglichkeit bietet.

Ist ja nur zu verständlich, daß GroKos in einer Demokratie ermüdend wirken. Da müßte es schon von Zeit zu Zeit einen echten Machtwechsel der politischen Schwerpunkte geben, schon um bestimmte Trampelpfade zuwachsen zu lassen.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(16 May 2016, 20:53)

Euphorie konnte schon ein Schröder nicht bei mir auslösen, eher Abneigung.

Du musst Gabriel verstehen, der weiß, dass er va banque spielt, wenn er sich zum Kanzlerkandidaten kürt. Verliert er, kann er weitere politische Karrieregedanken abhaken. Da ist es schon einfacher, ein paar Mitschuldige im Voraus zu kreieren.
Schröder konnte aber auch mal direkt und laut auftreten, was man im (damaligen...) SPD-Milieu durchaus zu schätzen wusste. Scholz ist eher der ruhige, zurückhaltende Taktierer. So einer ist in der Parteispitze zu wichtig, um sich für so eine Show verheizen zu lassen. Davon abgesehen vertraue ich auf Scholz' Wort, dass er seiner Stadt treu bleibt.
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(16 May 2016, 20:54)

Nein, nein, mir tun nur die Kandidaten leid, die sich für nichts und wieder nichts verschleißen, um als Bewerber eine achtbare Vorstellung zu bieten. Herrn Steinbrück hat man auf diese Weise ver-
brannt. Der wäre bestimmt erneut ein guter Minister gewesen, vielleicht sogar Vizekanzler. Schade!

Wenn der Wähler entschieden hat, welche Kräfte er ins Parlament entsenden will, dann ist doch immer noch Zeit, sich zur Stelle zu melden. Warum damit nicht ehrlich umgehen? Als Wähler würde ich so viel Bodenhaftung jeder Schaumschlägerei und aufgenötigtem Kampfhahngebaren vorziehen. Ich würde mit einer ganzen Riege achtbarer Leute antreten und verkünden, daß davon jeder Kanzler kann, wenn sich eine Regierungsmöglichkeit bietet.

Ist ja nur zu verständlich, daß GroKos in einer Demokratie ermüdend wirken. Da müßte es schon von Zeit zu Zeit einen echten Machtwechsel der politischen Schwerpunkte geben, schon um bestimmte Trampelpfade zuwachsen zu lassen.
Mit so einem Kompetenzteam hat es Steinbrück ja schon 2013 versucht und viel gebracht hat es nicht. Vor allem kostet das viel Zeit und Energie für die Mitstreiter, die ja häufig Regierungsämter haben -- und sei es nur in ihrem Bundesland, in dem sie wiedergewählt werden wollen.

Bei Schulz kann es natürlich sein, dass er demnächst nicht mehr Parlamentspräsident ist und zur Verfügung steht. Wie hoch sein Ansehen ist, insb. in seinem "Heimatland" NRW, weiß ich aber nicht. Die Landes-SPD fände ihn aber scheinbar nicht schlecht: http://www.express.de/news/politik-und- ... t-24060438

Da darf man ja nicht vergessen, dass fast jeder vierte Deutsche in diesem Bundesland lebt. Wir Hamburger sind nicht mal 2% (aber 10% der Bundessteuereinnahmen, aber das ist eine andere Baustelle :mad2: ).
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 21:12)

Mit so einem Kompetenzteam hat es Steinbrück ja schon 2013 versucht und viel gebracht hat es nicht. Vor allem kostet das viel Zeit und Energie für die Mitstreiter, die ja häufig Regierungsämter haben -- und sei es nur in ihrem Bundesland, in dem sie wiedergewählt werden wollen.

Bei Schulz kann es natürlich sein, dass er demnächst nicht mehr Parlamentspräsident ist und zur Verfügung steht. Wie hoch sein Ansehen ist, insb. in seinem "Heimatland" NRW, weiß ich aber nicht. Die Landes-SPD fände ihn aber scheinbar nicht schlecht: http://www.express.de/news/politik-und- ... t-24060438

Da darf man ja nicht vergessen, dass fast jeder vierte Deutsche in diesem Bundesland lebt. Wir Hamburger sind nicht mal 2% (aber 10% der Bundessteuereinnahmen, aber das ist eine andere Baustelle :mad2: ).
Mir wäre aus grundsätzlichen Überlegungen heraus lieb, wenn wir einigermaßen bekannte und bewährte Leute in den europäischen Institutionen halten könnten. Herrn Martin Schulz kennt in Polen bestimmt fast jeder ;)

Wozu den Mann vorzeitig abwirtschaften? Klar muß der auch für den Wahlerfolg seiner Partei Einsatz zeigen. Aber Kanzlerkandidat nur dann, wenn es klar diese Wahlmöglichkeit auch gibt. Na ja, ist vielleicht auch Geschmacksache! Ich mag es eben undramatisch ;)
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(16 May 2016, 21:20)

Mir wäre aus grundsätzlichen Überlegungen heraus lieb, wenn wir einigermaßen bekannte und bewährte Leute in den europäischen Institutionen halten könnten. Herrn Martin Schulz kennt in Polen bestimmt fast jeder ;)

Wozu den Mann vorzeitig abwirtschaften? Klar muß der auch für den Wahlerfolg seiner Partei Einsatz zeigen. Aber Kanzlerkandidat nur dann, wenn es klar diese Wahlmöglichkeit auch gibt. Na ja, ist vielleicht auch Geschmacksache! Ich mag es eben undramatisch ;)
Es gibt die Vereinbarung, dass die Parlamentspräsidentschaft zur Halbzeit an die EVP bzw. die Konservativen gehen. Falls das noch aktuell ist, wäre Schulz somit sein Amt los und stünde für andere Bereiche zur Verfügung. Etwas kurios fand ich es aber, als man spekuliert wurde, ob er Wowereit als Berliner Bürgermeister ablösen könnte, aber das hat sich ja nun mit Michael Müller erledigt. :s
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Re: Martin Schulz als Kanzlerkandidat?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(16 May 2016, 21:06)

Schröder konnte aber auch mal direkt und laut auftreten, was man im (damaligen...) SPD-Milieu durchaus zu schätzen wusste. Scholz ist eher der ruhige, zurückhaltende Taktierer. So einer ist in der Parteispitze zu wichtig, um sich für so eine Show verheizen zu lassen. Davon abgesehen vertraue ich auf Scholz' Wort, dass er seiner Stadt treu bleibt.
Ich habe eine Weile überlegt (und ein Joghurt gegessen ;) ), aber mir fällt beim besten Willen kein SPD Politiker ein, der à la Schröder auftreten könnte, schon gar nicht einer von den oben Genannten. Wir hatten uns ja schon mal kurz darüber unterhalten, dass ich mir auch wieder einmal eine Koalition rot-gelb vorstellen könnte, aber das geben die Zahlen einfach nicht her, auf beiden Seiten und eine Dreierkoalition rot-grün-gelb sprengt meine Vorstellungskraft.

Meines Erachtens ist es für die SPD überlebenswichtig dieser GroKo zu entkommen und sei es zeitweise in die Opposition. Aber auch dort muss die Menge stimmen, um eine akzeptable Opposition darstellen zu können, explizit wenn die Grünen ggfls. in eine Regierungskoalition gehen. Schau Dir doch die momentane Opposition an, ein Trauerspiel. Das wird mit einer zusätzlichen Insel AfD und einer weiteren GroKo nicht besser.
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