Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

imp hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:26)

Wie neu das ist, mag ich nicht beurteilen. Die AfD-Wähler von 2014 und die NPD-Wähler von 2004 sind nicht prinzipiell verschieden.
Prinzipiell unterschieden sich die AfD-Wähler von 2014 wirklich nicht von Wählern anderer Parteien. Sie hatten auch nur eine Stimme.

Die von Dir gewählte Gleichsetzung trifft sachlich betrachtet allerdings allenfalls auf die aktuellen AfD-Fans und -Wähler zu, die deren Entwicklung an den rechten Rand unterstützen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Selina hat geschrieben:(12 Jan 2019, 16:06)

Dieselben Leute aus der AfD, die sich heute regelrecht faschistoid äußern (Beispiele habe ich oft zitiert), waren doch damals auch schon dabei.
Und diejenigen, die sich derer Einflussgewinnung zu widersetzen versuchten, waren es eben nur die ersten beiden Jahre. Allein daraus ergibt sich bereits, dass Deine behauptete Kontinuität nicht zutrifft. Es hat eine ENTWICKLUNG stattgefunden.

Meine Innenansicht hierzu habe ich in der Vergangenheit bereits wiederholt lang und breit gepostet. Als interessierte "Basherin" aller politischen Parteien, die nicht deutlich links der Mitte angesiedelt sind, dürften Dir diese Ausführungen bekannt sein.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Vongole hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:35)

Aha.
Wie stellt sich denn die AfD die Stärkung der Mittelschicht vor und wie definiert sie diese?
Die AfD definiert die Mittelschicht nicht. Das machen Ökonomen. Und die Mittelschicht wird gestärkt, in dem man sie entlastet. Entlastet von überhöhten Steuerabgaben. Wenn man sich die Mittelschicht mal über die Jahrzehnte anguckt, dann stellt man fest, dass die Kaufkraft der Mittelschicht immer weiter gesunken ist. Die Mittelschicht ist der Motor der Wirtschaft und damit auch des Sozialsystems. Nur mit einer starken Wirtschaft und einer starken Mittelschicht kann man sich auch ein Sozialsystem leisten. Die Mittelschicht wurde aber im Laufe der Jahrzehnte geschwächt. Was im Übrigen auch der Grund ist warum die FDP 2013 aus dem Bundestag geflogen ist. Mit einer geschwächten Mittelschicht hat die FDP weniger Wähler. 2017 ist die FDP zwar wieder eingezogen, aber in einem anderen Gewand. Die FDP hat rechte Milleus bedient und ist dadurch wieder eingezogen. 2021 ist die FDP Geschichte. Dann fliegt sie wieder raus. Was sehr schade sein wird. Im Moment wird die Gefahr, die vor uns steht, noch nicht für jedermann sichtbar, weil die Wirtschaftslage im Moment sehr gut ist. Topökonomen warnen aber schon länger vor einer drohenden Wirtschaftskrise. Und dann wird es Deutschkand hart treffen. Teile aus der Regierung, um nicht zu sagen die SPD, sind leider zu blöde, um das zu erkennen. Die reden lieber davon Hartz4 zu kassieren. Die haben nichts gelernt. Nur den Reformen von Schröder haben wir es zu verdanken, dass Deutschland 2008/2009 gut überstanden hat. Jetzt gibt es einen kurzen Aufschwung und die SPD will schon wieder Sozialgeschenke verteilen. Bezahlt wird das natürlich von der Mittelschicht.
Zuletzt geändert von Echt am Sa 12. Jan 2019, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:35)

Prinzipiell unterschieden sich die AfD-Wähler von 2014 wirklich nicht von Wählern anderer Parteien. Sie hatten auch nur eine Stimme.

Die von Dir gewählte Gleichsetzung trifft sachlich betrachtet allerdings allenfalls auf die aktuellen AfD-Fans und -Wähler zu, die deren Entwicklung an den rechten Rand unterstützen.
Ich sollte das vielleicht präzisieren, da es sonst zu Mißverständnissen kommt. Der Landesverband Sachsen war schon 2014 national versaut und zahlreiche Wähler der NPD 2004 dürften 2014 diese Truppe gewählt haben - wie man ja schon den 2004ern nachsagte, ein relevanter Anteil sei angeblich so bürgerlich - und dann wählten sie Leute wie Apfel oder Leichenring, Schön, Baier insbesondere im heutigen Direktmandat-Gebiet dieser AfD. Das hat nichts damit zu tun, dass es Leute gab, die wegen Starbatty oder Henkel oder Lucke in die AfD kamen und irgendwas mit Euro wollten und dass diese anderswo 2014 vielleicht noch den Ton angaben. Lucke hat möglicherweise manchen Satz, für den er Kritik bekam, später bereut - bei dem Sachsenpersonal glaube ich das weniger. Frau Petry war auch 2014 schon nicht eine "liberale" weltläufige Unternehmerin, die neben Eurokritik auch konservative Ideen hatte. Jedenfalls kann mir das keiner verkaufen. Sollte ich den Eindruck erweckt haben, dass die ganze AfD 2014 ohne Einschränkung wie die NPD 2004 war - das war nicht mein Plan.

Wahr ist jedoch, dass ich auch jenes Programm damals problematisch fand - im Gegensatz etwa zu Vorschlägen Bekannter Vertreter der FDP, einiger Gruppen der Union oder meinetwegen libertärer Denkkreise, die einfach nur aus meiner Sicht untauglich, aber im Rahmen einer allgemein akzeptierten Ordnungsvorstellung daherkamen. Aus heutiger Sicht ist das nicht mehr spannend. Bei der AfD geht es heute ganz überwiegend nicht um Themen wie den Euro, die Fortentwicklung der EU oder dergleichen. Das wissen wir beide.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Vongole »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:24)

Die AfD definiert die Mittelschicht nicht. Das machen Ökonomen. Und die Mittelschicht wird gestärkt, in dem man sie entlastet. Entlastet von überhöhten Steuerabgaben. Wenn man sich die Mittelschicht mal über die Jahrzehnte anguckt, dann stellst man fest, dass die Kaufkraft der Mittelschicht immer weiter gesunken ist. Die Mittelschicht ist der Motor der Wirtschaft und damit auch des Sozialsystems. Nur mit einer starken Wirtschaft und einer starken Mittelschicht kann man sich auch ein Sozialsystem leisten. Die Mittelschicht wurde aber im Laufe der Jahrzehnte geschwächt. Was im Übrigen auch der Grund ist warum die FDP 2013 aus dem Bundestag geflogen ist. Mit einer geschwächten Mittelschicht hat die FDP weniger Wähler. 2017 ist die FDP zwar wieder eingezogen, aber in einem anderen Gewand. Die FDP hat rechte Milleus bedient und ist dadurch wieder eingezogen. 2021 ist die FDP Geschichte. Dann fliegt sie wieder raus. Was sehr schade sein wird. Im Moment wird die Gefahr, die vor uns steht, noch nicht für jedermann sichtbar, weil die Wirtschaftslage im Moment sehr gut ist. Topökonomen warnen aber schon länger vor einer drohenden Wirtschaftskrise. Und dann wird es Deutschkand hart treffen. Teile aus der Regierung, um nicht zu sagen die SPD, sind leider zu blöde, um das zu erkennen. Die reden lieber davon Hartz4 zu kassieren. Die haben nichts gelernt. Nur den Reformen von Schröder haben wir es zu verdanken, dass Deutschland 2008/2009 gut überstanden hat. Jetzt gibt es einen kurzen Aufschwung und die SPD will schon wieder Sozialgeschenke verteilen. Bezahlt wird das natürlich von der Mittelschicht.
Alles klar, du hast das wirtschaftsbezogene Programm der AfD entweder nicht gelesen oder nicht verstanden, oder beides.
Könnte natürlich daran liegen, dass sie keines hat.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:40)

Danke für die Diskussion. Und Tschüss. Fürs nächste Mal weiß ich, dass ich mir bei dir keine Mühe mehr geben muss.
Wenn Du so weiter zu machen beabsichtigst, könnte es sehr bald sehr einsam für Dich in diesem Forum werden.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 14:48)

... Die Medien sind Wirtschaftsunternehmen. Die müssen Geld verdienen. Allein dieser Umstand reicht schon, um zu wissen, dass auch Medien übertreiben und Effekthascherei betreiben ...
Sind Dir etwa die Öffentlich-Rechtlichen Medien lieber? Bei denen handelt es sich nämlich um Anstalten des Öffentlichen Rechts, und die arbeiten nicht gewinnorientiert. Aber selbstverständlich hält der gestandene AfD-Fan nichts vom ÖRR, da es sich hierbei selbstverständlich auch nur um Lügenpresse handelt (dem AfD-Fan zu Folge).

Wie sollte denn Deiner Meinung nach die Medienlandschaft in Deutschland idealerweise aussehen?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:47)

Ich kann ja nichts dafür, wenn hier so eine miserable Diskussionskuktur herrscht.
Du hörst/liest Dein Echo. Das solltest Du zu ertragen lernen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:36)

Alles klar, du hast das wirtschaftsbezogene Programm der AfD entweder nicht gelesen oder nicht verstanden, oder beides.
Könnte natürlich daran liegen, dass sie keines hat.
Auf Wirtschaftspolitik wollen AfDler in der Regel gar nicht angesprochen werden. Man solle gefälligst selber im Programm nachlesen, wäre das Programm der CDU von 2002... :D
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:12)

Und diejenigen, die sich derer Einflussgewinnung zu widersetzen versuchten, waren es eben nur die ersten beiden Jahre. Allein daraus ergibt sich bereits, dass Deine behauptete Kontinuität nicht zutrifft. Es hat eine ENTWICKLUNG stattgefunden.

Meine Innenansicht hierzu habe ich in der Vergangenheit bereits wiederholt lang und breit gepostet. Als interessierte Basherin aller politischen Parteien, die nicht deutlich links der Mitte angesiedelt sind, dürften Dir diese Ausführungen bekannt sein.
Ich möchte hier wirklich nicht auf dir herumtrampeln oder auf anderen, die einen ähnlichen Weg gewählt haben. Es ist mutig, etwas auszuprobieren, das man für nötig hält und es ist mutig, damit aufzuhören, wenn es nicht gelingt, wenn es in eine ganz andere Richtung geht als gewollt. Der eine etwas früher, der andere etwas später, weil er andere Ereignisse für maßgeblich hielt oder irgendetwas retten, verteidigen wollte, das dann nicht gelang. Oder auch, weil es schlicht schmerzhaft ist, wenn man mit Überzeugung, Leidenschaft, erheblichem Einsatz etwas voran treibt und dann ... sowas bekommt. Ich denke, das sehen viele hier im Forum so und ich hoffe, Selina sieht das auch so.

Ich würde mir von der Selina wünschen, dass sie weiter ausführt, wie sie diese Kontinuität meint, sodass man differenzieren kann, ob es hier überhaupt Grund zum Streit gibt. Dass es die letztlich erfolgreiche Fraktion und ihre wichtigsten Köpfe ziemlich früh schon gab, dürfte keinen Streit wert sein - und dass sie anfangs eher als unangenehmen, peinlichen Beifang aufgefasst wurden, mit dem Lucke nicht so glücklich hantierte, auch. Das war in vielen Medienartikeln der Tenor, damals noch. Lucke Europawahl 2014 ist nicht Petry Landtagswahl 2014 ist nicht Höcke Landtagswahl 2014 ist nicht Poggenburg (Landesvorsitz 2014, Fraktionsvorsitz 2016) und du bist auch keiner von den diesen. Das war aber dasselbe Jahr. Dass immer wieder und unter deutlichen Erklärungen dort Leute rausgehen, seit Jahren schon, die den aktuellen Kurs nicht wollten, zeigt doch bereits, dass man die AfD wohl irgendwann auch anders hat betrachten können. Nehmen wir mal den Juli 2015 als Scheidelinie oder gern auch die Europawahl 2014. Wie viele, die damals schon Mitglied waren, sind es deiner Meinung noch heute noch? 90%? 70%? 40%? Wie viele der Delegierten, die damals über Eurothemen im Wahlprogramm abstimmten oder über Lucke, aber auch Storch & co auf der Liste stimmen dieser Tage wieder mit ab? Vielleicht ist das Außenbild nicht korrekt, dass es da tatsächlich immer noch erhebliche Kontinuität gibt - obwohl es doch heute eine wahrnehmbar andere Partei ist.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:48)

Du hörst/liest Dein Echo. Das solltest Du zu ertragen lernen.
Nein, höre ich nicht. Solange man mir nicht krumm kommt, solange behandle ich hier jeden mit Respekt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

imp hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:34)

Ich sollte das vielleicht präzisieren, da es sonst zu Mißverständnissen kommt. Der Landesverband Sachsen war schon 2014 national versaut und zahlreiche Wähler der NPD 2004 dürften 2014 diese Truppe gewählt haben - wie man ja schon den 2004ern nachsagte, ein relevanter Anteil sei angeblich so bürgerlich - und dann wählten sie Leute wie Apfel oder Leichenring, Schön, Baier insbesondere im heutigen Direktmandat-Gebiet dieser AfD. Das hat nichts damit zu tun, dass es Leute gab, die wegen Starbatty oder Henkel oder Lucke in die AfD kamen und irgendwas mit Euro wollten und dass diese anderswo 2014 vielleicht noch den Ton angaben. Lucke hat möglicherweise manchen Satz, für den er Kritik bekam, später bereut - bei dem Sachsenpersonal glaube ich das weniger. Frau Petry war auch 2014 schon nicht eine "liberale" weltläufige Unternehmerin, die neben Eurokritik auch konservative Ideen hatte. Jedenfalls kann mir das keiner verkaufen. Sollte ich den Eindruck erweckt haben, dass die ganze AfD 2014 ohne Einschränkung wie die NPD 2004 war - das war nicht mein Plan.

Wahr ist jedoch, dass ich auch jenes Programm damals problematisch fand - im Gegensatz etwa zu Vorschlägen Bekannter Vertreter der FDP, einiger Gruppen der Union oder meinetwegen libertärer Denkkreise, die einfach nur aus meiner Sicht untauglich, aber im Rahmen einer allgemein akzeptierten Ordnungsvorstellung daherkamen. Aus heutiger Sicht ist das nicht mehr spannend. Bei der AfD geht es heute ganz überwiegend nicht um Themen wie den Euro, die Fortentwicklung der EU oder dergleichen. Das wissen wir beide.
Alles gut, imp, überhaupt kein Problem.

Deine kritische Haltung gegenüber der Partei seit ihrer Gründung ist mir ja bekannt, und das ist zu akzeptieren. Ich sehe es mittlerweile ähnlich wie Hans-Olaf Henkel, der bekanntlich sein Bedauern darüber deutlich gemacht hat, sich am Aufbau der organisatorischen Grundlagen dieses demokratiefeindlichen Monsters beteiligt zu haben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

imp hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:52)

Ich möchte hier wirklich nicht auf dir herumtrampeln oder auf anderen, die einen ähnlichen Weg gewählt haben. Es ist mutig, etwas auszuprobieren, das man für nötig hält und es ist mutig, damit aufzuhören, wenn es nicht gelingt, wenn es in eine ganz andere Richtung geht als gewollt. Der eine etwas früher, der andere etwas später, weil er andere Ereignisse für maßgeblich hielt oder irgendetwas retten, verteidigen wollte, das dann nicht gelang. Oder auch, weil es schlicht schmerzhaft ist, wenn man mit Überzeugung, Leidenschaft, erheblichem Einsatz etwas voran treibt und dann ... sowas bekommt. Ich denke, das sehen viele hier im Forum so und ich hoffe, Selina sieht das auch so.

Ich würde mir von der Selina wünschen, dass sie weiter ausführt, wie sie diese Kontinuität meint, sodass man differenzieren kann, ob es hier überhaupt Grund zum Streit gibt. Dass es die letztlich erfolgreiche Fraktion und ihre wichtigsten Köpfe ziemlich früh schon gab, dürfte keinen Streit wert sein - und dass sie anfangs eher als unangenehmen, peinlichen Beifang aufgefasst wurden, mit dem Lucke nicht so glücklich hantierte, auch. Das war in vielen Medienartikeln der Tenor, damals noch. Lucke Europawahl 2014 ist nicht Petry Landtagswahl 2014 ist nicht Höcke Landtagswahl 2014 ist nicht Poggenburg (Landesvorsitz 2014, Fraktionsvorsitz 2016) und du bist auch keiner von den diesen. Das war aber dasselbe Jahr. Dass immer wieder und unter deutlichen Erklärungen dort Leute rausgehen, seit Jahren schon, die den aktuellen Kurs nicht wollten, zeigt doch bereits, dass man die AfD wohl irgendwann auch anders hat betrachten können. Nehmen wir mal den Juli 2015 als Scheidelinie oder gern auch die Europawahl 2014. Wie viele, die damals schon Mitglied waren, sind es deiner Meinung noch heute noch? 90%? 70%? 40%? Wie viele der Delegierten, die damals über Eurothemen im Wahlprogramm abstimmten oder über Lucke, aber auch Storch & co auf der Liste stimmen dieser Tage wieder mit ab? Vielleicht ist das Außenbild nicht korrekt, dass es da tatsächlich immer noch erhebliche Kontinuität gibt - obwohl es doch heute eine wahrnehmbar andere Partei ist.
Es fällt mir nicht wirklich leicht, hier Prozentzahlen zu nennen, die den heutigen Anteil der ursprünglichen Mitglieder wiedergeben.

Aus dem Kreis der Funktionsträger, dem ich angehörte, haben bis Juli 2015 über 70% ihre Funktion wegen des damals bereits eingeleiteten Rechtsrucks niedergelegt und ihren Parteiaustritt erklärt, mich eingeschlossen. Allerdings weiß ich auch, dass das längst nicht überall und auf allen Parteiebenen in dem Umfang geschah.

Der Lucke-Aderlass von 2015 betrug mindestens 21%, siehe hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliede ... en#Tabelle

Dabei ist zu berücksichtigen, dass in diesen Zahlen auch diejenigen mit eingerechnet sind, die gerade WEGEN der Entwicklung nach Rechts in dem Jahr in die Partei eingetreten sind. Der Pro-Petry-Flügel hat damals im Vorfeld des Parteitags schließlich ganz gezielt im rechten Spektrum um Beitritte geworben, um dadurch eine Mehrheit gegen die Wiederwahl Luckes zu erreichen.

Und dieser, durch die rechten Pöbler in Erinnerung gebliebene, Essener Parteitag dokumentiert den Erfolg ihrer Kampagne. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass Frau Petry durch dieselben unzähmbaren rechten Kräfte, die ihr zum kurzzeitigen Erfolg verhielfen, selbst aus der Partei gedrängt wurde.

Aber irgendwie ist das dann ja auch wieder ausgleichende Gerechtigkeit. ;)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

poggi ist mittlerweile auch gefallen - als Rechtsabweichler. gauland wird aus Altersgründen bald wegfallen und wahrscheinlich kommt dann höcke, der seine truppe bereits in Stellung gebracht hat.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jan 2019, 19:45)
Und dieser, durch die rechten Pöbler in Erinnerung gebliebene, Essener Parteitag dokumentiert den Erfolg ihrer Kampagne. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass Frau Petry durch dieselben unzähmbaren rechten Kräfte, die ihr zum kurzzeitigen Erfolg verhielfen, selbst aus der Partei gedrängt wurde.

Aber irgendwie ist das dann ja auch wieder ausgleichende Gerechtigkeit. ;)
Ja, man darf spekulieren, ob das nicht für die aktuelle Parteispitze auch wieder ein Problem wird. Gauland und die aktuelle "Gemäßigte" stoßen nicht nur auf Liebe mit ihren Versuchen, die Nazisprüche nicht aus den Hinterzimmern und Chatgruppen rauszulassen. Dass es, da wo du es genauer weißt, so viele waren, die gingen, erstaunt mich. Da habe ich dazugelernt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

imp hat geschrieben:(12 Jan 2019, 19:58)

Ja, man darf spekulieren, ob das nicht für die aktuelle Parteispitze auch wieder ein Problem wird. Gauland und die aktuelle "Gemäßigte" stoßen nicht nur auf Liebe mit ihren Versuchen, die Nazisprüche nicht aus den Hinterzimmern und Chatgruppen rauszulassen. Dass es, da wo du es genauer weißt, so viele waren, die gingen, erstaunt mich. Da habe ich dazugelernt.
Das muss für Außenstehende erstaunlich sein.

Diese Tatsache gilt mir selbst als deutlichster Beleg für die von mir hier wiederholt genannte Feststellung, dass die AfD zu Beginn eine erheblich heterogenere Partei war, als dies in der Öffentlichkeit gemeinhin wahrgenommen wurde.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jan 2019, 20:20)

Das muss für Außenstehende erstaunlich sein.

Diese Tatsache gilt mir selbst als deutlichster Beleg für die von mir hier wiederholt genannte Feststellung, dass die AfD zu Beginn eine erheblich heterogenere Partei war, als dies in der Öffentlichkeit gemeinhin wahrgenommen wurde.
Was immer Sie unter "heterogen" verstehen.

Ich habe sie immer als eine "Ansammlung (<-heterogen)" von politischen Wirrköpfen und Extremisten gesehen. Die Gründungsführer habe ich schon immer als politische Extremisten betrachtet. Dass so etwas andere Extremisten anzieht, ist klar.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Senexx hat geschrieben:(12 Jan 2019, 20:27)

Was immer Sie unter "heterogen" verstehen.

Ich habe sie immer als eine "Ansammlung (<-heterogen)" von politischen Wirrköpfen und Extremisten gesehen. Die Gründungsführer habe ich schon immer als politische Extremisten betrachtet. Dass so etwas andere Extremisten anzieht, ist klar.
Mit Verweis auf bereits weiter oben Geschriebenes stelle ich fest, dass aus Deiner eigenen extremistisch-wirrköpfigen Warte keine sachlich zutreffende Bewertung der frühen AfD zu erwarten ist.
he·te·ro·gen
/heteroˈɡeːn,heterogén/
Adjektivbildungssprachlich

nicht gleichartig im inneren Aufbau; uneinheitlich, aus Ungleichartigem zusammengesetzt; ungleichmäßig aufgebaut, ungleichartig, nicht homogen
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Allein, als ich den Namen "Alternative" für Deutschland das erste Mal las, war ich alarmiert. Ich dachte, wofür braucht Deutschland eine Alternative? Deutschland ist ein tolles Land mit einem funktionierenden Rechtsstaat, einer funktionierenden Demokratie, wirtschaftlich stark. Mir war von Anfang an klar, dass es sich um Spinner handeln musste. Die unrealistische, europafeindliche Forderung nach dem Austritt aus dem Euro bestärkte mich in meiner Einschätzung. Extremes, nationalistisches Gedankengut. Kein Wunder, dass die Rechten auf den Plan gerufen wurden.
Lucke selbst ist ziemlich schnell auf den Anti-Islam/Zuwanderungs-Zug aufgesprungen, als er merkte, dass damit Wähler zu gewinnen waren und es hat anfangs auch niemanden der Anhaenger gestört. Nur haben ihm die Geister, die er rief, ziemlich schnell die Zuegel aus der Hand genommen und die Partei vereinnahmt. Es ehrt diejenigen, denen die Entwicklung zu heavy wurde und abgesprungen sind.
Aber so zu tun, als ob die AfD anfangs eine demokratische, deutschlandfreundliche Partei mit innovativen Köpfen war, die ohne die ultrarechten Elemente eine demokratische Chance gehabt haetten, entspricht m. M. nicht den Tatsachen. Sie hatten von Anfang an den Plan, Deutschland umzukrempeln...als Alternative halt...
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

think twice hat geschrieben:(12 Jan 2019, 21:14)

Allein, als ich den Namen "Alternative" für Deutschland das erste Mal las, war ich alarmiert. Ich dachte, wofür braucht Deutschland eine Alternative? Deutschland ist ein tolles Land mit einem funktionierenden Rechtsstaat, einer funktionierenden Demokratie, wirtschaftlich stark. Mir war von Anfang an klar, dass es sich um Spinner handeln musste. Die unrealistische, europafeindliche Forderung nach dem Austritt aus dem Euro bestärkte mich in meiner Einschätzung. Extremes, nationalistisches Gedankengut. Kein Wunder, dass die Rechten auf den Plan gerufen wurden.
Lucke selbst ist ziemlich schnell auf den Anti-Islam/Zuwanderungs-Zug aufgesprungen, als er merkte, dass damit Wähler zu gewinnen waren und es hat anfangs auch niemanden der Anhaenger gestört. Nur haben ihm die Geister, die er rief, ziemlich schnell die Zuegel aus der Hand genommen und die Partei vereinnahmt. Es ehrt diejenigen, denen die Entwicklung zu heavy wurde und abgesprungen sind.
Aber so zu tun, als ob die AfD anfangs eine demokratische, deutschlandfreundliche Partei mit innovativen Köpfen war, die ohne die ultrarechten Elemente eine demokratische Chance gehabt haetten, entspricht m. M. nicht den Tatsachen. Sie hatten von Anfang an den Plan, Deutschland umzukrempeln...als Alternative halt...
Sie war demokratisch, sie war gewiss aus Sicht der Mitglieder, die sich dort engagierten, auch deutschlandfreundlich - wobei Du zur Vermeidung von Missverständnissen definieren solltest, was das für Dich heißt - und es fanden sich dort Bürger ein, die zuvor bereits parteipolitische Erfahrung in diversen anderen Parteien des demokratischen Spektrums gesammelt hatten. Ich habe das hier in den letzten Jahren mehrfach beschrieben.

Die Behauptung, es habe niemanden der Anhänger gestört, dass von Teilen der Partei auch im Kreis von Anti-Islamisten "gefischt" wurde, ist nicht zutreffend und von Dir auch nicht objektiv belegbar.

Auch was den Begriff "Alternative" betrifft, sollte man genauer argumentieren als Du. Der Begriff hat seinen Ursprung in der angeblich "alternativlosen" €uro-/Bankenrettung. Mit der Namensgebung war seinerzeit keineswegs ein von Dir unterstelltes "umkrempeln" Deutschlands gemeint.

Aus heutigem Kenntnisstand über die nachfolgende Entwicklung heraus die Unterstellung abzuleiten, eine solche sei von der Gesamtheit der Mitgliedschaft von vornherein beabsichtigt gewesen, ist, wenn schon keine vorsätzliche Falschdarstellung, so doch zumindest ein schwerer Irrtum.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

Der Name "Alternative" ist nicht spezifisch rechts.
Auch die Linke ging aus der WASG hervor, die wiederum zusammenkam aus zwei Gruppen. Die eine: "Initiative Arbeit und soziale Gerechtigkeit", die andere "Wahlalternative". Es ist auch nicht jede Kritik an der EU und anderen superstaatlichen Institutionen eine nationalistische Kritik - obwohl es solche Töne in der AfD auch gab. Man wird in praktisch jeder neuen Gruppierung Spinner finden, zitierbare Ausländerfeinde, Antisemiten oder was auch immer. Durch glücklose Kommunikation einerseits und andererseits klar erkennbare Bemühungen einiger Personen, rechte und rechtsradikale Positionen nach und nach prägend zu machen, wurde aus diesem vorhersehbaren Maß an Störpersonen ein verfestigtes Bild der Partei. Nachträglich nicht ganz unberechtigt, jedoch geht manche Antenne bereits bei kleinsten Anzeichen - und gelegentlich fehl - und andere reagieren nur auf markantere Signale.

Dass es die AfD-Mitglieder nicht störte, immer wieder auf peinliche oder unerhörte Aussagen angesprochen zu werden, kann man nicht glauben.
Unglücklich ist, dass parallel die selbstbewusst-unerfahrenen Führungspersonen in Fettnäpfchen jeder Art traten und dies etwas trotzig-hemdsärmelig wegwischten. "Wir lernen noch" kann man unter unprofessionell abtun, "aber man wird doch noch sagen dürfen" gab es auch bei den Piraten, ist aber für die, die sehr sensible Antenne haben, schon wieder ein deutliches Signal, das sie entsprechend interpretiert haben. Deshalb kamen manche sehr früh zu dem Schluss, dass es in der Partei - teilweise - etwas braunt und dass die Führung das nicht gut managt, wenn sie es denn wollte. Was manche eben zugestanden und andere zunehmend bezweifelten.

Geht man von dem vernünftigen Standpunkt aus, dass weder alle frühen Kritiker noch alle frühen Mitglieder böse Absichten hatten, ist es vollkommen erklärbar, wie sie sich gegenseitig im Weg standen: Die Kritik der einen erschien den anderen bisweilen als unangemessener Angriff, die Reaktion darauf erschien manchen Kritikern als Bestätigung ihrer Befürchtungen. Da nach und nach vermehrt echte Problemfälle dazukamen, gab es immer neue Eskalationen, immer negativere Eindrücke und Berichterstattungen - die wiederum einigen Mitgliedern bestätigten, dass die Medien insgesamt böse sind und Hand in Hand mit Konkurrenzparteien die AfD nur kleinmachen wollten - manche sich entsprechend gegenüber Kritik auch taub stellten.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Ich habe jetzt mal nachgelesen: Schon auf ihrem Gründungsparteitag forderte die AfD:

Austritt aus der Eurozone
Wiedereinführung der D-Mark
Verweigerung von Hilfskrediten an Krisenlaender
Stopp der Energiewende
Mehr direkte Demokratie
Foerderung des Zuzugs von qualifizierten Arbeitskräften statt "Einwanderung in die Sozialsysteme"

Bernd Lucke rief auf dem Gründungsparteitag: "Die Partei ist angetreten, die Zwangsjacke der erstarrten und verbrauchten Altparteien zu sprengen!"

Das war 2013 schon Rechtsdenk und Rechtssprech und ist es heute noch.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(12 Jan 2019, 23:11)

Ich habe jetzt mal nachgelesen: Schon auf ihrem Gründungsparteitag forderte die AfD:

Austritt aus der Eurozone
Wiedereinführung der D-Mark
Verweigerung von Hilfskrediten an Krisenlaender
Stopp der Energiewende
Mehr direkte Demokratie
Foerderung des Zuzugs von qualifizierten Arbeitskräften statt "Einwanderung in die Sozialsysteme"

Bernd Lucke rief auf dem Gründungsparteitag: "Die Partei ist angetreten, die Zwangsjacke der erstarrten und verbrauchten Altparteien zu sprengen!"

Das war 2013 schon Rechtsdenk und Rechtssprech und ist es heute noch.
Am Wahlabend sprach er von Entartung.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

think twice hat geschrieben:(12 Jan 2019, 23:11)

Ich habe jetzt mal nachgelesen: Schon auf ihrem Gründungsparteitag forderte die AfD:

Austritt aus der Eurozone
Wiedereinführung der D-Mark
Verweigerung von Hilfskrediten an Krisenlaender
Stopp der Energiewende
Mehr direkte Demokratie
Foerderung des Zuzugs von qualifizierten Arbeitskräften statt "Einwanderung in die Sozialsysteme"

Bernd Lucke rief auf dem Gründungsparteitag: "Die Partei ist angetreten, die Zwangsjacke der erstarrten und verbrauchten Altparteien zu sprengen!"

Das war 2013 schon Rechtsdenk und Rechtssprech und ist es heute noch.
Die letzten beiden gefallen mir besonders gut.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(12 Jan 2019, 08:27)

Bedeutungslos. Auflage < 30000.
Naja, überregional und bereits in kleinen Städten erhältlich. An den Auflagen alleine mache ich Bedeutung nicht fest. Da wären ja dann tz und Bild die bedeutungsvollsten Zeitungen in München...…...
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 11:44)

Im Bundesvorstand sitzen bis auf die Storch die Moderaten. Die Storch hat einen an der Klatsche, aber der Rest ist in Ordnung. Was soll denn schon passieren? Selbst wenn der Höcketeil Oberwasser gewonnen sollte und im Extremfall mal den Kanzler stellen sollte, was denkst du wird dann passieren? Im schlimmsten Fall haben wir dann eine Trumpregierung. Auf keinen Fall haben wir dann Hitler 2.0. Das ist unseriöse Panikmache. Und wenn der sehr unwahrscheinliche Höckekanzler keine gute Arbeit macht, dann ist er in vier Jahren wieder Geschichte. Schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden. Von daher weiß ich nicht wo das Problem sein sollte.
Weder Meuthen ( es ist sein Landesverband und seine ehemalige Fraktion, wo sich Antisemiten und Rechtsextreme Mitarbeiter finden - von den ganzen Querelen der Maulkorbgegner ganz abgesehen, dazu ist er auch bei den Kyhäusser Treffen der Nationalkonservativen auch immer mit am Start ) noch Gauland - Höcke ist dessen Protege - sind moderat.
Wobei die Frage erlaubt sein darf, was du unter Moderat verstehen magst.
Und nein, es ist keine Panikmache davon auszugehen, das Fahnenapell und 180° Kehrtwende in der Erinnerungspolitik nicht gerade das sind, wonach ich streben und kein Land sein soll, wo meine Kinder groß werden.
Und so unzufrieden bin ich mit der Regierung Merkel nicht, das ich mir so einen Retrokurs wirklich vorstellen mag.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

AfD kriegt noch nicht mal eine Regierungsbeteiligung. Thema beendet.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 16:16)

Kann ja nicht jeder so drauf sein sie Merkel und ihre Mitstreiter. Einfach mal Millionen Muslime ins Land lassen ist auch nicht gerade moderat.
Nein, es ist die christliche Nächstenliebe. Hätte die Regierung Orban dieses Gebot nicht mit Füßen getreten, wäre das Flüchtlingsdrama von 2015 unnötig gewesen.
Aber die Fidesz, die gerne den hl. Stefan nützt um ihre Wähler zu mobilisieren hatte für dies wohl wenig verständlich. Diese Doppelmoral ist nicht untypisch für reaktionäre sich auf das Christentum berufene Regierungsparteien.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

imp hat geschrieben:(12 Jan 2019, 22:55)

Der Name "Alternative" ist nicht spezifisch rechts.
Auch die Linke ging aus der WASG hervor, die wiederum zusammenkam aus zwei Gruppen. Die eine: "Initiative Arbeit und soziale Gerechtigkeit", die andere "Wahlalternative". Es ist auch nicht jede Kritik an der EU und anderen superstaatlichen Institutionen eine nationalistische Kritik - obwohl es solche Töne in der AfD auch gab. Man wird in praktisch jeder neuen Gruppierung Spinner finden, zitierbare Ausländerfeinde, Antisemiten oder was auch immer. Durch glücklose Kommunikation einerseits und andererseits klar erkennbare Bemühungen einiger Personen, rechte und rechtsradikale Positionen nach und nach prägend zu machen, wurde aus diesem vorhersehbaren Maß an Störpersonen ein verfestigtes Bild der Partei. Nachträglich nicht ganz unberechtigt, jedoch geht manche Antenne bereits bei kleinsten Anzeichen - und gelegentlich fehl - und andere reagieren nur auf markantere Signale.

Dass es die AfD-Mitglieder nicht störte, immer wieder auf peinliche oder unerhörte Aussagen angesprochen zu werden, kann man nicht glauben.
Unglücklich ist, dass parallel die selbstbewusst-unerfahrenen Führungspersonen in Fettnäpfchen jeder Art traten und dies etwas trotzig-hemdsärmelig wegwischten. "Wir lernen noch" kann man unter unprofessionell abtun, "aber man wird doch noch sagen dürfen" gab es auch bei den Piraten, ist aber für die, die sehr sensible Antenne haben, schon wieder ein deutliches Signal, das sie entsprechend interpretiert haben. Deshalb kamen manche sehr früh zu dem Schluss, dass es in der Partei - teilweise - etwas braunt und dass die Führung das nicht gut managt, wenn sie es denn wollte. Was manche eben zugestanden und andere zunehmend bezweifelten.

Geht man von dem vernünftigen Standpunkt aus, dass weder alle frühen Kritiker noch alle frühen Mitglieder böse Absichten hatten, ist es vollkommen erklärbar, wie sie sich gegenseitig im Weg standen: Die Kritik der einen erschien den anderen bisweilen als unangemessener Angriff, die Reaktion darauf erschien manchen Kritikern als Bestätigung ihrer Befürchtungen. Da nach und nach vermehrt echte Problemfälle dazukamen, gab es immer neue Eskalationen, immer negativere Eindrücke und Berichterstattungen - die wiederum einigen Mitgliedern bestätigten, dass die Medien insgesamt böse sind und Hand in Hand mit Konkurrenzparteien die AfD nur kleinmachen wollten - manche sich entsprechend gegenüber Kritik auch taub stellten.
Damit hast Du wesentliche Aspekte und Zusammenhänge gewohnt kritisch, dabei angenehm sachlich und zutreffend beschrieben, wofür ich mich ausdrücklich bedanke. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 16:24)

Das wirst du dann sehen, wenn die nächste Finanzkrise kommt. Ich meine nicht diese Vorwehen wie 2008/2009, sondern die echte wie in den 20er und 30er Jahren. Dann wird man die Auswirkungen der Merkelpolitik erst so richtig erkennen. Zerfall des Sozialsystems, Massenarbeitslosigkeit, Ausschreitungen werden dann den Alltag bestimmen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Wird „lustig“ werden. Man bekommt, was man wählt.
Dürfte ich dich mal fragen, aufgrund welcher Parameter du auf so eine Aussage kommst?
Die Finanzkrise - auch die Ende der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts - haben ja ihren Hintergrund darin, das zu viel Kapital zu wenig reguliert wurde. Wie verträgt sich dann bitte das doch sehr finanzliberale Wirtschaftsprogramm der AfD mit den Absicherungen, wenn du schon meinst, das so eine Finanzkrise wieder ins Haus steht?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 16:55)

Okay. Ciao. In Zukunft kennst du die Regeln. Wenn du mich zitierst, dann erfüllst du sie oder du bekommst keine Antwort.
So, jetzt nochmal als Moderator.
Wenn du auf Quellen nicht antworten möchtest, ist es deine Sache. Aber du bestimmst hier nicht die Regeln, wie auf deine Antworten zu reagieren ist.
Hoffe mich klar ausgedrückt zu haben

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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:11)

Dürfte ich dich mal fragen, aufgrund welcher Parameter du auf so eine Aussage kommst?
Die Finanzkrise - auch die Ende der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts - haben ja ihren Hintergrund darin, das zu viel Kapital zu wenig reguliert wurde. Wie verträgt sich dann bitte das doch sehr finanzliberale Wirtschaftsprogramm der AfD mit den Absicherungen, wenn du schon meinst, das so eine Finanzkrise wieder ins Haus steht?
Das sind die warmen Träume der Rechten. Die wissen, dass eine tiefgreifende Wirtschaftskrise der einzige Hoffnung ist, endlich auf legalem Wege an die "Regierung" zu kommen.
Allerdings kann man die Situation heute überhaupt nicht mir der der Weimarer Republik vergleichen. Ursachen der hiesigen Wirtschaftskrise waren

. sehr hohe Reparationslasten
- eine unterfinanzierte und technologisch rückständige Landwirtschaft mit völlig veralteten Produktionsmethoden und Arbeitsweisn
- mangelnde Investitionen der Unternehmen
- eine Reichsregierung, die in eine schwere Rezession hineingespart und die somit noch verschärft hat.

Dazu kamen töricht handelnde Reichskanzler - Leute, wie Brüning, von Papen, Schleicher.
Heute weiß man, dass man niemals in eine Rezession hineinsparen darf; ist eine schwere Rezession im Anmarsch, muss der Staat Geld raus hauen: durch Konjunkturpakete, staatliche Investitionen, Finanzierung von Kurzarbeit, Steuersenkungen. Dass Keynes funktioniert, wissen wir ja heute.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Wären sie in ihrer Substanzlosigkeit nicht so armselig, könnte man über die "Argumentations"methoden der Rechtsknaller nur noch laut lachen. In was für einer Parallelwelt muss man leben, wenn man sich ständig dazu genötigt sieht, in keinem sich gegenseitig definierenden Zusammenhang stehende Eigenschaften als sich einander ausschließend darzustellen. In den letzten Tagen wollte man uns hier einreden, weshalb man in der AfD kein Nazi sein kann, wenn man

- direkte Demokratie fordert, und zwar weil ... :?: ... ja, nun, doch wohl, weil das ja KEINESFALLS als Hilfsmittel populistischer Untergrabung verfassungsrechtlicher Grundlagen missbraucht werden kann

- als Deutscher in -zigter Ehe mit einer türkischstämmigen Frau verheiratet ist, weil ... :?: ... ja, nun, da reicht doch wohl schon die Behauptung, weshalb auf verschiedentliche Nachfrage nicht geantwortet werden muss

Ach ja, und nach deren "Logik" lernten wir ja bereits, dass sich der Rassismusvorwurf ganz leicht durch die Existenz farbiger Parteifeigenblätter entkräften lässt.

Was zu Beginn des letzten Jahres bereits zutraf, sieht im Januar 2019 nicht besser aus:
Er will provozieren und seiner Verachtung für Menschen mit anderer Hautfarbe Ausdruck verleihen. Und in der AfD darf er das. Selbst in der Bundestagsfraktion. Parteichef Alexander Gauland bemerkte dazu, das sei "nicht sein Stil". Offener Rassismus ist in der AfD inzwischen also höchstens schlechter Stil. (...)
Höcke hatte damals im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der NS-Verbrechen von "dämlicher Bewältigungspolitik" gesprochen und das Holocaust-Mahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande" bezeichnet. Doch es war nicht nur das, was er gesagt hat, sondern auch das Wie. Wer der Rede gelauscht hat, fühlte sich an Vorträge von Joseph Goebbels erinnert. Auch Höcke hat es nun offiziell: Er muss keine Konsequenzen mehr fürchten. (...)
Gedeon, an dessen mutmaßlich antisemitischen Schriften einst die Landtagsfraktion in Baden-Württemberg zerbrach, hatte das Judentum als historischen "inneren Feind" des Abendlandes bezeichnet. Die Juden arbeiteten an einer "Versklavung der Menschheit". Freilich hat Gedeon auch zum Holocaust eine Meinung. Die trägt er nicht ganz so offen zur Schau; der Umstand jedoch, dass er Neonazis wie Horst Mahler und Holocaust-Leugner wie Ernst Zündel als "Dissidenten" bezeichnet, beantwortet jede Frage danach. In diesem Fall entschied das AfD-Schiedsgericht ebenfalls gegen einen Ausschluss. (...)
Dass gerade jetzt gleich mehrere radikale Akteure fast zeitgleich einen Freifahrtschein bekommen, ist ein Indiz für die fortschreitende Schwächung des gemäßigten Lagers. Die Bundestagsabgeordnete Frauke Petry ist seit der Wahl weg und auf dem Parteitag im November hat der rechte Flügel erfolgreich verhindert, dass ein Gemäßigter – Georg Pazderski – Parteivorsitzender wird.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 23244.html
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 09:57)

Nein, es ist die christliche Nächstenliebe. Hätte die Regierung Orban dieses Gebot nicht mit Füßen getreten, wäre das Flüchtlingsdrama von 2015 unnötig gewesen.
Aber die Fidesz, die gerne den hl. Stefan nützt um ihre Wähler zu mobilisieren hatte für dies wohl wenig verständlich. Diese Doppelmoral ist nicht untypisch für reaktionäre sich auf das Christentum berufene Regierungsparteien.
...zumal Orban mit Sicherheit die "Nazi-Karte" gezogen hätte, wären die Flüchtlinge in Ungarn nicht aufgenommen worden. Ungarn wäre das Opfer der deutschen Nazis.
Man darf ja nicht vergessen, dass es sich bei Orban und Co. um Leute handelt, die sich

a) stets als Opfer sehen
b) gerne mal offen heucheln und lügen
c) sich wie Dreijährige aufführen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von sünnerklaas »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:31)

Wären sie in ihrer Substanzlosigkeit nicht so armselig, könnte man über die "Argumentations"methoden der Rechtsknaller nur noch laut lachen. In was für einer Parallelwelt muss man leben, wenn man sich ständig dazu genötigt sieht, in keinem sich gegenseitig definierenden Zusammenhang stehende Eigenschaften als sich einander ausschließend darzustellen. In den letzten Tagen wollte man uns hier einreden, weshalb man in der AfD kein Nazi sein kann, wenn man

- direkte Demokratie fordert, und zwar weil ... :?: ... ja, nun, doch wohl, weil das ja KEINESFALLS als Hilfsmittel populistischer Untergrabung verfassungsrechtlicher Grundlagen missbraucht werden kann

- als Deutscher in -zigter Ehe mit einer türkischstämmigen Frau verheiratet ist, weil ... :?: ... ja, nun, da reicht doch wohl schon die Behauptung, weshalb auf verschiedentliche Nachfrage nicht geantwortet werden muss

Ach ja, und nach deren "Logik" lernten wir ja bereits, dass sich der Rassismusvorwurf ganz leicht durch die Existenz farbiger Parteifeigenblätter entkräften lässt.

Was zu Beginn des letzten Jahres bereits zutraf, sieht im Januar 2019 nicht besser aus:

Die haben nicht umsonst überall Feigenblätter installiert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

think twice hat geschrieben:(12 Jan 2019, 23:30)

Mir gefallen besonders gut die "Nazis raus"-Rufe bei ihren heutigen Demos. :)
Der Presse ist zu entnehmen dass einige AfD-Sympathisanten in den Strassen vor Ort ihren rechten Arm nach oben eingerastet haben. Vermutlich alles nur Koinzidenz.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 23:32)

Klar. Nazis fordern ja auch direkte Demokratie. :D
Ich komme aus einem Bundesland in dem die Möglichkeiten der direkten Demokratie so gut sind, wie in keinem anderen Bundesland. Bayern hat dahingehend wirklich ein progressives Bürgerbeteiligungsverfahren. Nur, es wird selten in Anspruch genommen.
Meinst du wirklich, das dies Bundesweit mehr Anlauf hätte und welche Thematiken würden denn damit angestoßen? Ein leicht abschreckender Blick in Richtung Groß Britannien dürfte momentan langen ;)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:55)

Ich komme aus einem Bundesland in dem die Möglichkeiten der direkten Demokratie so gut sind, wie in keinem anderen Bundesland. Bayern hat dahingehend wirklich ein progressives Bürgerbeteiligungsverfahren. Nur, es wird selten in Anspruch genommen.
Meinst du wirklich, das dies Bundesweit mehr Anlauf hätte und welche Thematiken würden denn damit angestoßen? Ein leicht abschreckender Blick in Richtung Groß Britannien dürfte momentan langen ;)
Das ist aber doch nicht für Leute abschreckend, für deren rattenfängerische Agenda ein solches Chaos ein Beschleunigungsmittel wäre. ;)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:58)

Das ist aber doch nicht für Leute abschreckend, für deren rattenfängerische Agenda ein solches Chaos ein Beschleunigungsmittel wäre. ;)
Was ja ein Problem darstellt. Sie machen sich aus Machtgründen überhaupt keine Gedanken über solche Sachen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Nightrain hat geschrieben:(13 Jan 2019, 09:51)

Ich finde es weniger gut, wenn sich eigentlich schlaue Leute mit solchen "Menschen entsorgen" Parolen auf das geistige Niveau von Nationalsozialisten begeben.
Wenn wir einem Bernd Höcke und seiner kläglichen Anhängerschaft (bestehend aus 80 Rentnern und 15 Neonazis) "Nazis raus" zurufen, meinen wir damit: "Raus aus unseren Strassen, raus aus unserer Stadt". Das sind legitime Forderungen. Entsorgungsfantasien überlassen wir denen, die Politiker mit Migrationshintergrund nach Anatolien entsorgen wollen. (Wörtlich!)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:55)

Ich komme aus einem Bundesland in dem die Möglichkeiten der direkten Demokratie so gut sind, wie in keinem anderen Bundesland. Bayern hat dahingehend wirklich ein progressives Bürgerbeteiligungsverfahren. Nur, es wird selten in Anspruch genommen.
Meinst du wirklich, das dies Bundesweit mehr Anlauf hätte und welche Thematiken würden denn damit angestoßen? Ein leicht abschreckender Blick in Richtung Groß Britannien dürfte momentan langen ;)
Wenn man es nicht ausprobiert, dann kann man es nicht wissen. Meiner Meinung nach sind Volksabstimmungen ein gutes Instrument, um die Zufriedenheit der Bürger zu steigern. Wenn es bspw. eine Abstimmung über die Flüchtlingspolitik gegeben hätte, dann könnte ich mich sehr viel besser damit abfinden, wenn die Mehrheit beschließen würde, dass Menschen in dieser Menge aufgenommen werden. So wie es jetzt abläuft bezweifle ich sehr stark, dass die Mehrheit für diese Flüchtlingspolitik ist. Nur, weil wieder Merkel (indirekt) und ein weiter so gewählt wurde bedeutet das nicht, dass die Wähler auch mit allem einverstanden sind. Und Britanien schreckt mich nicht ab. Das wird heißer gekocht als es ist. Das regelt der Markt von ganz allein. Politik bewirkt da gar nichts.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:03)

Wenn wir einem Bernd Höcke und seiner kläglichen Anhängerschaft (bestehend aus 80 Rentnern und 15 Neonazis) "Nazis raus" zurufen, meinen wir damit: "Raus aus unseren Strassen, raus aus unserer Stadt". Das sind legitime Forderungen. Entsorgungsfantasien überlassen wir denen, die Politiker mit Migrationshintergrund nach Anatolien entsorgen wollen. (Wörtlich!)
Demonstrationsrecht ist ein Grundrecht. Sie haben Probleme mit den Grundrechten.

Wer das Grundrecht der Meinungsfreiheit und der Demonstrationsfreiheit nicht respektiert, respektiert auch die anderen Grundrechte nicht - wenn er dann an der Macht ist.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

think twice hat geschrieben:(12 Jan 2019, 21:14)

Allein, als ich den Namen "Alternative" für Deutschland das erste Mal las, war ich alarmiert. Ich dachte, wofür braucht Deutschland eine Alternative? Deutschland ist ein tolles Land mit einem funktionierenden Rechtsstaat, einer funktionierenden Demokratie, wirtschaftlich stark. Mir war von Anfang an klar, dass es sich um Spinner handeln musste. Die unrealistische, europafeindliche Forderung nach dem Austritt aus dem Euro bestärkte mich in meiner Einschätzung. Extremes, nationalistisches Gedankengut. Kein Wunder, dass die Rechten auf den Plan gerufen wurden.
Lucke selbst ist ziemlich schnell auf den Anti-Islam/Zuwanderungs-Zug aufgesprungen, als er merkte, dass damit Wähler zu gewinnen waren und es hat anfangs auch niemanden der Anhaenger gestört. Nur haben ihm die Geister, die er rief, ziemlich schnell die Zuegel aus der Hand genommen und die Partei vereinnahmt. Es ehrt diejenigen, denen die Entwicklung zu heavy wurde und abgesprungen sind.
Aber so zu tun, als ob die AfD anfangs eine demokratische, deutschlandfreundliche Partei mit innovativen Köpfen war, die ohne die ultrarechten Elemente eine demokratische Chance gehabt haetten, entspricht m. M. nicht den Tatsachen. Sie hatten von Anfang an den Plan, Deutschland umzukrempeln...als Alternative halt...

So ist es. Lucke war es übrigens selbst, der Rechtsextremisten frühzeitig in die Partei einlud. Zur Verteidigung gegen die öffentliche Kritk wurde seitens des damaligen Vorstands der Lucke-Ära eine Strategie der Beschwichtigung, Ablenkung und einer selbsbewussten Verteidigung des Rechtskurses gefahren.

Die wirklich gefährlichen Leute waren und sind auch heute nicht diejenigen, die dem Klischee des brutalen Nazis entsprechen, sondern deren "vornehme" konservative Steigbügelhalter, die unter der artigen bourgeoisen Oberfläche den ideologischen Dammbruch besorgen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am So 13. Jan 2019, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:22)

So, jetzt nochmal als Moderator.
Wenn du auf Quellen nicht antworten möchtest, ist es deine Sache. Aber du bestimmst hier nicht die Regeln, wie auf deine Antworten zu reagieren ist.
Hoffe mich klar ausgedrückt zu haben

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Du hast dich klar ausgedrückt. Allerdings hast du mich nicht richtig verstanden. Ich habe hier festgelegt unter welchen Bedingungen ich antworte. Wenn also jemand eine Interesse daran hat mit mir zu diskutieren, dann hält er sich daran oder er bekommt keine Antwort. Ob und wann ich antworte und was die Voraussetzungen dafür sind bestimme ich allein. Ich habe hier niemanden vorgeschrieben was er zu tun und zu lassen hat. Ich habe lediglich klar gemacht wann ich antworte und wann nicht. Das ist ein großer Unterschied.
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think twice
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Cat with a whip hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:16)

So ist es. Lucke war es übrigens selbst, der Rechtsextremisten frühzeitig in die Partei einlud. Zur Verteidigung gegen die öffentliche Kritk wurde seitents des damaligen Vorstands der Lucke-Ära eine Strategie der Beschwichtigung, Ablenkung und des selbsbewussten Verteidigung des Rechtskurses gefahren.

Die wirklich gefährlichen Leute waren und sind auch heute nicht diejenigen, die dem Klischee des brutalen Nazis entprechen, sondern deren "vornehme" konservative Steigbügelhalter, die unter der Oberfläche ihrer bigotten bourgeoisen Artigkeit den ideologischen Dammbruch erzeugen.
Lucke war auch der Erste, der das Forsa-Institut bezichtigte, mit gefälschten Zahlen zum Nachteil der AfD zu agieren. Als ihn das Forsa-Institut daraufhin als "Luegen-Lucke" betitelte, klagte er. Sein Anwalt war der, der auch schon Rieger, einen bekannten Rechtsextremen verteidigt hatte. Den Prozess verlor Lucke trotzdem.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jan 2019, 09:57)

Nein, es ist die christliche Nächstenliebe. Hätte die Regierung Orban dieses Gebot nicht mit Füßen getreten, wäre das Flüchtlingsdrama von 2015 unnötig gewesen.
Aber die Fidesz, die gerne den hl. Stefan nützt um ihre Wähler zu mobilisieren hatte für dies wohl wenig verständlich. Diese Doppelmoral ist nicht untypisch für reaktionäre sich auf das Christentum berufene Regierungsparteien.
Orban liebt den Nächsten. Und zwar sein Volk. Merkel hasst ihr Volk und liebt andere. Merkel als christliches Vorbild zu präsentieren ist ein Hohn.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Echt »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Jan 2019, 01:26)

Schön, dass Dir ällmählich zu dämmern scheint, weshalb Du mit Deinem unbelehrbaren Fanboy-Geseiere bei mir an den Falschen geraten bist.
Inwiefern bin ich ein Fanboy? Nur weil ich die AfD wähle? Wessen Fanboy bist du denn? Bist du FDP Fanboy oder CDU/CSU Fanboy?
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Cat with a whip
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Cat with a whip »

think twice hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:23)

Lucke war auch der Erste, der das Forsa-Institut bezichtigte, mit gefälschten Zahlen zum Nachteil der AfD zu agieren. Als ihn das Forsa-Institut daraufhin als "Luegen-Lucke" betitelte, klagte er. Sein Anwalt war der, der auch schon Rieger, einen bekannten Rechtsextremen verteidigt hatte. Den Prozess verlor Lucke trotzdem.

Lucke hatte sogar nach seinem Austritt trotz der Warnungen Henkels ganz begeistert der AfD großes Potential zugestanden und deren Rechtsextremismus verharmlost. Die Doppelstrategie: Offensichtliches leugnen und gleichzeitig es legitimieren.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:15)

Demonstrationsrecht ist ein Grundrecht. Sie haben Probleme mit den Grundrechten.

Wer das Grundrecht der Meinungsfreiheit und der Demonstrationsfreiheit nicht respektiert, respektiert auch die anderen Grundrechte nicht - wenn er dann an der Macht ist.
Hoecke und Co. wurden an ihrem Demonstrationsrecht doch nicht gehindert. Wir haben nur unsere Missbilligung zum Ausdruck gebracht. Demonstrationsrecht gilt für alle Seiten.
Wenn jemand meint, seine rechtsradikalen Parolen über unseren schoenen Rathausvorplatz zu brüllen, muss es der Gegenseite erlaubt sein, ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht erwünscht ist.
Das ist gelebte Demokratie. ;)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tom Bombadil »

Brauchen wir für Poggenburgs neue Partei "Aufbruch deutscher Patrioten" inkl. Nazisymbol eigentlich einen neuen Sammelstrang oder müssen die hier bleiben? :D Nur gut, dass sich die Rechtsextremen aufsplittern :thumbup:
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