schelm hat geschrieben:(17 Feb 2018, 23:19)
Ich versuchs mal wie in der Grundschule : Die Gesamtzahl der AfD Mitglieder und ihrer Wähler bilden eine Menge X. Innerhalb dieser Menge X existiert eine quantitativ unbekannte Menge Y, von der anzunehmen ist, sie steht mit den Werten der FDGO auf Kriegsfuss. Daraus schlussfolgert eine ebenso unbekannte, aber sehr deutlich vernehmbare Menge Z der PC, die Teilmenge Y sei kongruent mit der Gesamtmenge X, die AfD
als solche insofern eine Gefahr für die Gesellschaft.
Das Problem an deiner Rechnung ist, daß sie nichts aussagt, keinen Erkenntnisgewinn ergibt.
Denn die Anzahl der Menge Y ist relativ egal.
Was zählt ist, wie sich die Menge X zu diesen stellt.
Und das ist auch das Problem mit der AfD.
Die Gesamtzahl der türkischen Zuwanderung bildet auch eine Menge X. Innerhalb dieser Menge existiert eine Teilmenge Y, die mit den Werten der Aufklärung und / oder der FDGO auf Kriegsfuss steht; sei es aus religiösen und / oder nationalistischen Gründen.
Trotzdem käme die PC deswegen niemals auf den Gedanken, die Menge X als solche als Gefahr für die FDGO zu verstehen, sondern wenn, dann nur die Teilmenge Y, die Beschränkung auf die Teilmenge Y in Bezug auf die AfD und ihre Wählerschaft / Anhänger findet hingegen nicht statt. Und genau das ist Doppelmoral.
Auch das ist eine Rechnung ohne Erkenntnisgewinn.
Denn auch hier zählt nicht die Menge Y, sondern wie sich die Menge X zur Menge Y steht.
Und im Fall der türkisch stämmigen Minderheit ist darüber hinaus nicht allein die Menge X relevant, sondern ein Super X, das die gesamte Gesellschaft einbindet.
Und da ist deine Beobachtung schon falsch.
Denn auch die linksgrünversiffte Gutmenschenpropaganda hat keine Sympathien mit türkischen Nationalisten.
Die Reaktion auf Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland machte das eigentlich klar für jeden, der das sehen wollte.
Diese Doppelmoral ist auch kein Zufall. Würde man gleiche Maßstäbe anwenden, würde das zwingen sich mit den Forderungen / programmatischen Schwerpunkten der AfD in der Sache rational und differenziert zu beschäftigen, was wiederum die Relativierung oder gar den Verlust des Besitzes der gesellschaftlichen Deutungshoheit bedeuten würde, einen Übergang von der gewollten Eskalation zur Deeskalation und Kooperation.
Die Doppelmoral ist insofern "zufällig", weil du die Art der Ablehnung von Nationalismus an den Ort, bzw Herkunft fest machst und die bestimmt der Zufall.
Deutscher Nationalismus in Deutschland ist für dich gut, türkischer Nationalismus in Deutschland ist für dich schlecht und diese, eher zufällige Unterscheidung ist auch die Ursache der Kritik an den Ansichten der AfD und der sich daraus von dir wahrgenommenen Doppelmoral.