Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

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Selina
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:29)

Ich weiß nicht so recht, habe natürlich auch weder den Geschichtsunterricht der DDR noch den der BRD der 60-er Jahre genossen.
Aber die Tatsache, dass der Nationalismus bis hin zu Faschismus im ehemaligen ComeCon (nicht nur in der EX-DDR) geradezu einen Lauf hat, ist doch beängstigend.
Ich denke schon, dass da dieses „Faschisten sind die anderen, wir sind die Guten“ mitgewirkt hat, dass man sich sehr plakativ mit dem Thema beschäftigt hat. Und eben die diversen Facetten neben Holocaust und Angriffskrieg nicht so beachtet hat. Und damit den Menschen suggeriert hat, dass sie, wenn sie diese beiden Schandtaten ablehnen (was ich auch fast jedem AfD-Sympatisanten zugestehe) können sie auch gar keine Faschisten sein.
Sind denn Facetten wie zum Beispiel Heinrich Brüning, Otto Wels, Ludwig Czech, Südtirolfrage, Hitler-Stalin-Pakt wirklich adäquat aufgearbeitet worden? Oder war der einzige Antifaschismus der sozialistische?

Bis 1968 gehe ich auch davon aus, dass in der DDR besser informiert wurde, danach denke ich aber hat sich in der BRD sehr viel gedreht. Ich fürchte trotzdem, das die „staatlich verordnete Unschuld“ ein Nährboden für die ein oder andere auch hier gelesene AfD-Argumentation ist.
Ist übrigens in anderer Form auch in Österreich und Italien zu sehen, die nach eigenem historischen Narrariv ja auch Opfer und nicht Täter waren.
Ganz klares Nein. Diese Geschichtsvermittlung war niemals "plakativ" und ohne "Facetten". Im Gegenteil: Wir lernten, dass der antifaschistische Widerstand weit über Stauffenberg und co. hinaus ging. Das wird heute ja meistens ausgeblendet, dass das schon eine sehr breite Bewegung war, wenn auch erfolglos, dass da auch Kommunisten, Sozialdemokraten und Kirchenleute an vorderster Stelle gegen die Nazis gekämpft haben, von denen der größte Teil im KZ landete. Nur wurden nicht alle gleichermaßen gewürdigt. Bis heute gibt es da Defizite. Niemand vermittelte da, dass der "einzige Antifaschismus der sozialistische" ist. Sorry, aber das ist so ein typisches Schwarz-Weiß-Klischee aus der Zeit des Kalten Krieges. Wer sich engagierte und wer das wollte, konnte vieles erfahren, lesen und sehen, über den Geschichtsunterricht hinaus. Und ganz sicher gab es in der DDR eine andere Aufarbeitung der Nazizeit als in der damaligen BRD. Ich sage gar nicht, die bessere. Einfach eine andere. Und weggelassen wurde da nichts. Das einzige, was Mitschüler oft kritisierten, war die Masse an Lehrveranstaltungen zum Antifaschismus. Das nervte dann einige und für die verkehrte sich die gute Absicht sicher ins Gegenteil. Bei mir war das nicht der Fall, da es meine Eltern und Lehrer gut verstanden, mich anhand von Einzelschicksalen (beschrieben in Literatur und Film) immer aufs Neue zu interessieren an diesem Thema. Besonders lehrreich, gut gemacht und erschütternd der US-Spielfilm mit internationaler Beteiligung, "Das Narrenschiff" (Regie Stanley Kramer). Oder auch der französische Film "Monsieur Klein" mit Delon oder "Das alte Gewehr" mit Romy Schneider und Philippe Noiret, Filme, die wir in den 60ern und 70ern neben vielen anderen, auch eigenen, im DDR-Kino sahen. Übrigens: Die kann ich heute immer noch wärmstens empfehlen :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Film)

https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_alte_Gewehr

PS: Und was die Hinwendung zur AfD anbelangt, dafür muss man die Gründe vorwiegend nach der Wende suchen, in den gravierenden Fehlern des Einigungsprozesses, die massenhaft Leuten (nach einer kurzen revolutionären Wenden-Phase) den Eindruck vermittelten, dass sie niemand brauche, dass sie keine Mitsprache-Möglichkeiten hätten und dass "die da oben" sowieso nicht interessiert, was "das Volk" denkt... etcpp. Aber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gab es natürlich auch in der DDR, genauso wie in Westdeutschland.
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JJazzGold
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

schelm hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:26)

Intellektuelle Redlichkeit würde bereits voraussetzen nicht pauschal von " Anti EU Haltung " zu sprechen, sondern einer Antihaltung gegenüber bestimmten Modalitäten innerhalb der Struktur der gegenwärtigen EU. Dies geflissentlich wegzulassen belegt erneut den Anspruch der Deutungshoheit darüber, wie die EU zu sein hat.

Der Anspruch der Deutungshoheit gegenüber Sachverhalten, die täglich demokratisch auszuhandeln wären (...), kann allerdings keine Grundlage für einen Diskurs sein.
Wo nur plakative Anti EU Haltung vorhanden ist, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:42)

Ganz klares Nein. Diese Geschichtsvermittlung war niemals "plakativ" und ohne "Facetten". Im Gegenteil: Wir lernten, dass der antifaschistische Widerstand weit über Stauffenberg und co. hinaus ging. Das wird heute ja meistens ausgeblendet, dass das schon eine sehr breite Bewegung war, wenn auch erfolglos, dass da auch Kommunisten, Sozialdemokraten und Kirchenleute an vorderster Stelle gegen die Nazis gekämpft haben, von denen der größte Teil im KZ landete. Nur wurden nicht alle gleichermaßen gewürdigt. Bis heute gibt es da Defizite. Niemand vermittelte da, dass der "einzige Antifaschismus der sozialistische" ist. Sorry, aber das ist so ein typisches Schwarz-Weiß-Klischee aus der Zeit des Kalten Krieges. Wer sich engagierte und wer das wollte, konnte vieles erfahren, lesen und sehen, über den Geschichtsunterricht hinaus. Und ganz sicher gab es in der DDR eine andere Aufarbeitung der Nazizeit als in der damaligen BRD. Ich sage gar nicht, die bessere. Einfach eine andere. Und weggelassen wurde da nichts. Das einzige, was Mitschüler oft kritisierten, war die Masse an Lehrveranstaltungen zum Antifaschismus. Das nervte dann einige und für die verkehrte sich die gute Absicht sicher ins Gegenteil. Bei mir war das nicht der Fall, da es meine Eltern und Lehrer gut verstanden, mich anhand von Einzelschicksalen (beschrieben in Literatur und Film) immer aufs Neue zu interessieren an diesem Thema. Besonders lehrreich, gut gemacht und erschütternd der US-Spielfilm mit internationaler Beteiligung, "Das Narrenschiff" (Regie Stanley Kramer). Oder auch der französische Film "Monsieur Klein" mit Delon oder "Das alte Gewehr" mit Romy Schneider und Philippe Noiret, Filme, die wir in den 60ern und 70ern neben vielen anderen, auch eigenen, im DDR-Kino sahen. Übrigens: Die kann ich heute immer noch wärmstens empfehlen :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Film)

https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_alte_Gewehr

PS: Und was die Hinwendung zur AfD anbelangt, dafür muss man die Gründe vorwiegend nach der Wende suchen, in den gravierenden Fehlern des Einigungsprozesses, die massenhaft Leuten (nach einer kurzen revolutionären Wenden-Phase) den Eindruck vermittelten, dass sie niemand brauche, dass sie keine Mitsprache-Möglichkeiten hätten und dass "die da oben" sowieso nicht interessiert, was "das Volk" denkt... etcpp. Aber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gab es natürlich auch in der DDR, genauso wie in Westdeutschland.
Dir glaube ich das jederzeit, Du bist interessiert und informiert, auch über Richtungen, die nicht Deiner entsprechen. Du wirst aber auch keine Nationalisten wählen, egal ob sie AfD heißen oder anders.

Aber was mir halt zu Denken gibt: Die AfD ist ja kein ostdeutsches Phänomen, sondern nur eine Kopie von PiS, ODS, Fidesz, Svoboda (auch wenn sie die nicht mögen) oder Jedinaja Rossija.
Die hatten alle keine Wiedervereinigung, sondern gingen ihren eigenen Weg. Nur bis 1989 hatten sie alle ein ähnliches Politisches System. Und waren alle „die Guten“, egal wo sie 1939-45 standen.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders :?:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:16)

Warum delegitimiert ein Untersuchungsausschuss "Angela Merkel" die demokratische Ordnung?
Das hat Lindner in dem beigefügten Video doch sehr hübsch erläutert. Es kann einer staatstragenden Partei nicht darum gehen, die Regierung zu diskreditieren. Ein U-Ausschuss ist für Schlußfolgerungen und zur Aufklärung da, nicht für einen Wahlkampf mit anderen Mitteln und nicht für "Dirty Campaigning".
Wer sich in Wallung bringen möchte, kann sich doch einen Merkel-Galgen kaufen - die werden jetzt kommerziell vertrieben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:25)

Ja logisch, die haben ja diese fatalen Entscheidungen gefällt. :p
Man wollte keine Tote haben, was durchaus nachvollziehbar ist.
Nachvollziehbar ist aber auch, ein gutes Flüchtlings- und Immigrationsmanagement haben zu wollen. Am besten verzahnt mit einer stringenten Außen- und Sicherheitspolitik, die darum bemüht ist, die Krisenpunkte um Europa herum einzudämmen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Polibu hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:34)

Darum geht es doch überhaupt nicht. Habe ich jetzt auch nur ansatzweise ein einziges Wort darüber verloren, dass der wissenschaftliche Dienst festgestellt hat, dass es an einer Rechtsgrundlage gefehlt hat? Bist du irgendein Bot oder so, der nur auf Schlagworte reagiert und dann vorgefertigte Antworten schreibt?
Ich habe geschrieben, dass sich der wissenschaftliches Dienst des Bundestages nicht mit der Frage beschäftigen würde, ob das Parlament hätte befragt werden müssen, wenn das Parlament befragt worden wäre. Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem zu tun, was du geschrieben hast.
Das ist ein Zirkulärschluß. Man ist nicht deshalb mit etwas beschäftigt, weil die Beschäftigung gegenstandslos wäre. Das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes ist so eine Art Sammlung verschiedener Rechtsmeinungen, es ist nicht eindeutig in der Position, sofern es überhaupt eine Position beabsichtigt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 15:00)

Dir glaube ich das jederzeit, Du bist interessiert und informiert, auch über Richtungen, die nicht Deiner entsprechen. Du wirst aber auch keine Nationalisten wählen, egal ob sie AfD heißen oder anders.

Aber was mir halt zu Denken gibt: Die AfD ist ja kein ostdeutsches Phänomen, sondern nur eine Kopie von PiS, ODS, Fidesz, Svoboda (auch wenn sie die nicht mögen) oder Jedinaja Rossija.
Die hatten alle keine Wiedervereinigung, sondern gingen ihren eigenen Weg. Nur bis 1989 hatten sie alle ein ähnliches Politisches System. Und waren alle „die Guten“, egal wo sie 1939-45 standen.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders :?:
Interessantes Thema. Gehört ja auch irgendwo dazu zum Thread, denke ich ;) Ja, stimmt, eine Wiedervereinigung hatten die alle nicht, aber dennoch gehören sie alle (Ungarn, Tschechien, Ukraine, Polen, Russland) zu den Staaten des ehemaligen Warschauer Vertrages, zum früheren sozialistischen Lager. Wenn auch damals zum Teil in anderer staatlicher Struktur. Und alle machten diese "Wende", den Fall des Eisernen Vorhanges mit. Was einerseits Demokratie und Freiheit mit sich brachte, aber eben andererseits auch ein Zurückgeworfensein auf sich selbst. Internationale Wirtschaftsverbindungen in diesem Lager, die jahrzehntelang sehr stark waren, brachen schlagartig weg, neue Westverbindungen gab es noch keine, entwickelten sich erst allmählich. Die Volkswirtschaften existierten auf einmal nicht mehr, der Markt war verschwunden. Das alles hatte tiefgehende Auswirkungen auf die Menschen. Sie lernten auf einmal eine soziale Unsicherheit kennen, die für sie bis dato nicht denkbar war. Es gab eine Spaltung der Gesellschaften in die, die es "geschafft" hatten und sich unter den völlig veränderten Bedingungen (zum Teil auch durch alte und neue Vetternwirtschaft) sanierten und Reichtum anhäuften. Und in die, die zu den vielen Verlierern dieser "Wende" gehörten. Dazwischen natürlich noch jede Menge Grauschattierungen, logisch. Und diese krassen Gegensätze, die man besonders deutlich in den Hauptstädten der ehemaligen sozialistischen Staaten sieht, hatten politische Konsequenzen: Starke Verunsicherung, Flucht ins Heimatgefühl, zurück zu "Mütterchen Russland", starke Hinwendung zu Volk und Vaterland, zu Ethnie und "eigener Kultur", all das gehört dazu. Und all das beförderte die Gründung der von dir genannten "Bewegungen" und Parteien. Aber ich sag mal genau wie du: "Vielleicht ist es aber auch ganz anders" ;)
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Sextus Ironicus
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)

Bleibt die Frage, wie man diese Wähler zurück gewinnen will, mit welchen Mitteln?
Nehmen wir als Beispiel die gängige Forderung, “Merkel muss weg“. Wie wollen sie dieser dogmatischen Forderung per Diskurs begegnen?


Indem ich sage: Ja, ist meine Ansicht auch. In "meinem" demokratischen System gäbe es für Ämter und Mandate eine zeitliche Begrenzung. Für einen Kanzler wäre nach zwei Legislaturperioden (die auf 5 Jahre zu verlängern wäre) Schluss, für Abgeordnete ebenfalls nach 10 Jahren. Ansonsten ist eine solche Forderung, es müsse irgendwer weg, Teil des politischen Streits. Wer sie äußert, drückt damit erst einmal aus, dass er ein Gespräch sucht. Und zur Erinnerung: Ich weiß ja noch, wer Frans-Josef Strauß war oder Willy Brandt, und ich kann mich an den Hass erinnern, den beide jeweils auf sich gezogen haben. Der war immer da, und der wird immer da sein, dieser Hass. Negativität ist Teil unseres Lebens, mit dem wir umgehen müssen. Natürlich muss keiner persönlich mit Nazis oder Linken reden. Nur, wenn das Parteiprogramm wird, hat Houston ein Problem.

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)
Auf politischer Ebene gebe ich Ihnen recht, da waren mir einige Aussagen auch zu platt. Der Partei AfD sollte inhaltlich begegnet werden. Das Problem ist, dass die AfD zwar einige Inhalte zu Papier gebracht hat, aber diese selbst nicht in Diskurs bringt, sondern ausschließlich plakativ aufreizende Sätze in die Menge wirft, sowohl ausserhalb, als jetzt auch innerhalb des Bundestags. Da frage ich mich, auf welcher Basis der inhaltliche Diskurs stattfinden soll?
Ich sehe die Taktik der AfD, sie könnte noch viel komplizierter sein. Die Basis für Diskurs ist: Raus aus den moralischen Zonen, rein in die sachlichen. Man muss auf das Argument reagieren, nicht auf die dahinter steckende Moral. Denn sonst tappt man in die Falle. Trump hätte nie gewonnen, wenn man nicht permanent über (seine) Moral diskutiert hätte.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:30)

Dann zeig doch mal, was du so festgestellt hast. :)
Es ist relativ einfach. Man muss sich aus der regionalen Politik mal hin und wieder ausklinken und sich die BT-Debatten live antun. In den Mainstream- Medien gibt´s da leider nichts ... zumindest nichts von der AFD.
Jedenfalls sind die Herrschaften aus ihrem 4 Jahre lang andauernden Wachkoma erwacht. ;)
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schelm
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von schelm »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)
Bleibt die Frage, wie man diese Wähler zurück gewinnen will, mit welchen Mitteln?
Nehmen wir als Beispiel die gängige Forderung, “Merkel muss weg“. Wie wollen sie dieser dogmatischen Forderung per Diskurs begegnen?
Das ist einfach. Die Forderung gründet ja auf dem erkennbaren Defizit zwischen Wort und Tat dieser Kanzlerin. Sie ist vielfach und nachweislich eine einlullende Blenderin, die rhetorisch geschickt den Eindruck vermittelt, jetzt, ja gerade jetzt, beginnt die Lösung der Probleme, die vielen unter den Nägeln brennen.

Das war so, als sie eine " nationale Kraftanstrengung " ankündigte, die eine Luftnummer blieb, und es wird so sein, wenn wir mal in einem Jahr Bilanz ziehen, was ihre heutigen Ankündigungen zur inneren Sicherheit wert waren. Nämlich gar nichts, überhaupt nichts ! Da geh ich jede Wette ein.

Also, um der Forderung zu begegnen, könnte man als Partei anbieten das Gesagte mit den Ergebnissen innerhalb einer Frist zu vergleichen. Wer Merkel muss weg fordert, wird einverstanden sein auf die Forderung zu verzichten, erfüllt sie ihre Versprechen und Absichten.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Humelix33 »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:46)

Nationalismus - egal von wem - ist und war der Anfang allen Übels. Und genau deshalb sollte die AfD unwählbar sein - ihre Gedankenwelt führte schon immer zu Einschränkungen in Rechtsstaatlichkeit, Lebensqualität und Wohlstand bis hin zum Krieg. Warum sollte es also dieses Mal anders sein?
Dann müsstest du dich ja tief eingraben, denn wir haben hier ganz offiziell den Nationalismus in Deutschland, alleine schon mit den Begriffen und Unterteilungen, wir haben den NATIONALstaat, die NATIONALhymne, etc. ...

Nur Mist, wenn die Antifa und andere extremen Linken diesen Begriff mit schlimmster Propaganda seit Jahren als Übel eintrichtern wollen. Funktioniert leider auch nicht ganz so schlecht.

Was an den Nazis zurecht kritisiert wird, ist der Chauvinismus und der Antisemtismus, das hat aber mit dem Nationalismus herzlich wenig zu tun.

Ansonsten muss der Sozialismus ja auch verboten bzw. sehr verteufelt werden, weil Nazi auch den Begriff am Ende verbirgt, die Nazis waren daher auch keine wirklichen Nazis vom Begriff her, die Ideologie, die am Ende zu sehen war, hat weder viel mit Nationalismus geschweige mit Sozialismus etwas zu tun gehabt. Das war purer Chauvinismus und Antisemitismus, und der Begriff Nazi eher eine sehr verharmlosende Tarnung, daher ist der Begriff unter Wissenschaftlern mittlerweile sehr umstritten.

Die linken Bewegungen versuchen aber seit den 68ern, ihre Ideologie hier zu verbreiten, nur sollte man mal aufpassen, dass das eine Extreme nicht wieder vom anderen Extremen abgelöst wird, die Vorraussetzungen sind bedauerlicherweise mehr als gut dafür, weil man hier alles kaputtredet und als böse deklarieren will, was nicht der eigenen Meinung entspricht.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Dec 2017, 15:02)

Das hat Lindner in dem beigefügten Video doch sehr hübsch erläutert. Es kann einer staatstragenden Partei nicht darum gehen, die Regierung zu diskreditieren. Ein U-Ausschuss ist für Schlußfolgerungen und zur Aufklärung da, nicht für einen Wahlkampf mit anderen Mitteln und nicht für "Dirty Campaigning".
Wer sich in Wallung bringen möchte, kann sich doch einen Merkel-Galgen kaufen - die werden jetzt kommerziell vertrieben.
Du scheinst überhaupt nicht verstanden zu haben, wie Demokratie funktioniert. Die Opposition soll die Regierung nicht diskreditieren? Oje.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 19:46)

Du scheinst überhaupt nicht verstanden zu haben, wie Demokratie funktioniert.
Na, das gilt ganz offensichtlich eher für Dich. :rolleyes:
Julian hat geschrieben:Die Opposition soll die Regierung nicht diskreditieren?
Eine Opposition, die aus Demokraten besteht, welche auf dem Boden unserer FDGO stehen, und der am sachlichen Wettstreit um die besten Lösungen für bestehende Probleme gelegen ist, hat daran selbstverständlich kein Interesse.
Mittel der Diskreditierung sind Verleumdung, Indiskretionen oder das Verbreiten von Gerüchten. https://de.wikipedia.org/wiki/Diskreditierung
Dass Du das nicht verstehst, dürfte hier allerdings niemanden mehr überraschen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Charles »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Dec 2017, 15:02)
Es kann einer staatstragenden Partei nicht darum gehen, die Regierung zu diskreditieren.
Genau das ist doch Aufgabe von Opposition in einer Demokratie, die Regierung anzugreifen, zu kristisieren und zu diskreditieren.

Oder um es mit Andrea Nahles zu sagen: Die Opposition gibt der Regierung auf die Fresse. :D
DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Dec 2017, 15:02)
Ein U-Ausschuss ist für Schlußfolgerungen und zur Aufklärung da, nicht für einen Wahlkampf mit anderen Mitteln und nicht für "Dirty Campaigning".
Ein U-Ausschuss im Bundestag ist das Recht der Abgeordneten. Wenn ein Viertel der Parlamentarier einen U-Ausschuss verlangt, dann wird dieser eingerichtet.

Wo siehst du das Problem, wenn ein U-Ausschuss des Bundestages sich mit den Rechtsbrüchen der Regierung Merkel beschäftigt und Aufklärung darüber leistet?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:09)

Genau das ist doch Aufgabe von Opposition in einer Demokratie, die Regierung anzugreifen, zu kristisieren und zu diskreditieren.
Du bist also, wenig überraschend, noch einer, der den Unterschied zwischen oppositioneller Kritik und gezielter Diskreditierung nicht versteht. Typisch AfD-Fanboy eben. :rolleyes:

Dein Problem!
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:08)

Na, das gilt ganz offensichtlich eher für Dich. :rolleyes:

Eine Opposition, die aus Demokraten besteht, welche auf dem Boden unserer FDGO stehen, und der am sachlichen Wettstreit um die besten Lösungen für bestehende Probleme gelegen ist, hat daran selbstverständlich kein Interesse.

Dass Du das nicht verstehst, dürfte hier allerdings niemanden mehr überraschen.
Achso, die Opposition soll die Regierung kritisieren, aber nicht zu dolle (sonst Gefängnis?). Du hast ein ganz seltsames Verständnis von Demokratie. In Deutschland mit seiner obrigkeitsstaatlichen Tradition mag das funktionieren, aber in anderen Ländern - beispielsweise in Großbritannien oder den USA mit ihrer langen demokratischen Tradition - ließe dich das zur Lachnummer werden.

Das relativiert natürlich auch deine Kritik an der AfD und an Leuten wie mir, die diese Partei nicht von vornherein in Bausch und Bogen verdammen. Über Demokratie lasse ich mich von dir sicher nicht belehren.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:09)
Wo siehst du das Problem, wenn ein U-Ausschuss des Bundestages sich mit den Rechtsbrüchen der Regierung Merkel beschäftigt und Aufklärung darüber leistet?
Das könnte Frau Merkel ja diskreditieren, weil da Unangenehmes zur Sprache kommen könnte. Und das darf eine Opposition ja nicht! Sie muss sich der Regierung unterordnen und darf nur sehr begrenzt Kritik äußern.

Gerade skandalöse Vorgänge müssen unbedingt beschwiegen werden; hier darf nicht aufgeklärt werden. So funktioniert offenbar Demokratie nach der Denke einiger AfD-Kritiker hier.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:16)

Du hast ein ganz seltsames Verständnis von Demokratie.
Nein, das ist eher typisch für Dich und Deinesgleichen, die der Meinung sind, dass u.a. Verleumdung oder das Verbreiten von Gerüchten geeignete Mittel der politischen Auseinandersetzung sind.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

"Sextus Ironicus"

Indem ich sage: Ja, ist meine Ansicht auch. In "meinem" demokratischen System gäbe es für Ämter und Mandate eine zeitliche Begrenzung. Für einen Kanzler wäre nach zwei Legislaturperioden (die auf 5 Jahre zu verlängern wäre) Schluss, für Abgeordnete ebenfalls nach 10 Jahren. Ansonsten ist eine solche Forderung, es müsse irgendwer weg, Teil des politischen Streits. Wer sie äußert, drückt damit erst einmal aus, dass er ein Gespräch sucht. Und zur Erinnerung: Ich weiß ja noch, wer Frans-Josef Strauß war oder Willy Brandt, und ich kann mich an den Hass erinnern, den beide jeweils auf sich gezogen haben. Der war immer da, und der wird immer da sein, dieser Hass. Negativität ist Teil unseres Lebens, mit dem wir umgehen müssen. Natürlich muss keiner persönlich mit Nazis oder Linken reden. Nur, wenn das Parteiprogramm wird, hat Houston ein Problem.

Mit “sie“ bezog ich mich auf die Partei, nicht auf Sie. ;)
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die CDU dem AfD Wähler gegenüber sagt, ja, die wollen wir auch weg haben. Die CDU dürfte darauf verweisen, dass sie die Mehrheit stellt.

Abgesehen davon, dass Frau Merkel auch innerhalb der Bevölkerung reichlich Zustimmung genießt.


Ich sehe die Taktik der AfD, sie könnte noch viel komplizierter sein. Die Basis für Diskurs ist: Raus aus den moralischen Zonen, rein in die sachlichen. Man muss auf das Argument reagieren, nicht auf die dahinter steckende Moral. Denn sonst tappt man in die Falle. Trump hätte nie gewonnen, wenn man nicht permanent über (seine) Moral diskutiert hätte.
Wenn denn eines Tages vielleicht einmal ernstzunehmende Argumente seitens der AfD geliefert werden. Bisher ist davon weit und breit nichts zu lesen oder hören.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

schelm hat geschrieben:(15 Dec 2017, 18:10)

Das ist einfach. Die Forderung gründet ja auf dem erkennbaren Defizit zwischen Wort und Tat dieser Kanzlerin. Sie ist vielfach und nachweislich eine einlullende Blenderin, die rhetorisch geschickt den Eindruck vermittelt, jetzt, ja gerade jetzt, beginnt die Lösung der Probleme, die vielen unter den Nägeln brennen.

Das war so, als sie eine " nationale Kraftanstrengung " ankündigte, die eine Luftnummer blieb, und es wird so sein, wenn wir mal in einem Jahr Bilanz ziehen, was ihre heutigen Ankündigungen zur inneren Sicherheit wert waren. Nämlich gar nichts, überhaupt nichts ! Da geh ich jede Wette ein.

Also, um der Forderung zu begegnen, könnte man als Partei anbieten das Gesagte mit den Ergebnissen innerhalb einer Frist zu vergleichen. Wer Merkel muss weg fordert, wird einverstanden sein auf die Forderung zu verzichten, erfüllt sie ihre Versprechen und Absichten.
Dafür ist den AfD Wählern jetzt vier Jahre Zeit gegeben, vielleicht besinnt sich der Eine oder Andere und hält sich informiert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Brillante Rede von Herrn Gauland im Bundestag:


Das diskreditiert natürlich die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin.

Und das soll in einer Demokratie nicht erlaubt sein? Erschreckend, wie antidemokratisch manche Leute denken - und sich dabei groteskerweise nicht schämen, anderen antidemokratisches Denken vorzuwerfen.
Zuletzt geändert von Julian am Fr 15. Dez 2017, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
Charles
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Charles »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:14)
Du bist also, wenig überraschend, noch einer, der den Unterschied zwischen oppositioneller Kritik und gezielter Diskreditierung nicht versteht.
Nein, das verstehe ich wirklich nicht. Wo soll da der Unterschied sein?

Legitime oppositionelle Kritik ist es nur, wenn diese Kritik der Regierung auch bloss nicht weh tut?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:37)

Brillante Rede von Herrn Gauland im Bundestag:


Das diskreditiert natürlich die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin.
Du benutzt Worte, deren Bedeutung Du ganz offensichtlich nicht verstehst. :rolleyes:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:38)

Nein, das verstehe ich wirklich nicht. Wo soll da der Unterschied sein?

Legitime oppositionelle Kritik ist es nur, wenn diese Kritik der Regierung auch bloss nicht weh tut?
Die Definition lieferte ich hier.

Aber wenn Du dich als ebenso begriffsstutzig outen möchtest wie User Julian, dann sei Dir das unbenommen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Charles »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:20)
Gerade skandalöse Vorgänge müssen unbedingt beschwiegen werden; hier darf nicht aufgeklärt werden. So funktioniert offenbar Demokratie nach der Denke einiger AfD-Kritiker hier.
Wahrscheinlich haben sich einige in Deutschland schon so sehr an die herrschaftliche "Alternativlosigkeit" des Regierens und ein Konsensparlament ohne harten Streit und kontroverse Debattenkultur gewöhnt, dass sie mit den eigentlich normalen Zuständen einer Demokratie gar nicht mehr umgehen können.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:38)

Du benutzt Worte, deren Bedeutung Du ganz offensichtlich nicht verstehst. :rolleyes:
In der Zeitspanne, in der du geantwortet hast, kannst du die Rede gar nicht gesehen haben. Das ist ja das Grundproblem: Ihr nehmt Fakten gar nicht mehr wahr.

Ich bin froh, dass endlich, nach so langer Zeit, die Probleme, die den rechtschaffenen Bürgern auf den Nägeln brennen, nun auch im Bundestag thematisiert werden.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:41)

Die Definition lieferte ich hier.

Aber wenn Du dich als ebenso begriffsstutzig outen möchtest wie User Julian, dann sei Dir das unbenommen.
Hast du schon einmal Debatten im britischen Unterhaus gesehen, oder Befragungen durch den Kongress in den USA? Das wäre mal eine Lehrstunde für dich als deutschem Untertanen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:43)

In der Zeitspanne, in der du geantwortet hast, kannst du die Rede gar nicht gesehen haben. Das ist ja das Grundproblem: Ihr nehmt Fakten gar nicht mehr wahr.

Ich bin froh, dass endlich, nach so langer Zeit, die Probleme, die den rechtschaffenen Bürgern auf den Nägeln brennen, nun auch im Bundestag thematisiert werden.
Ging es um Rente oder Bildung?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:37)

Brillante Rede von Herrn Gauland im Bundestag:


Das diskreditiert natürlich die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin.

Und das soll in einer Demokratie nicht erlaubt sein? Erschreckend, wie antidemokratisch manche Leute denken - und sich dabei groteskerweise nicht schämen, anderen antidemokratisches Denken vorzuwerfen.
Du begreifst es wirklich nicht, obwohl man Dir den Unterschied zwischen legitimer Kritik an der Regierung und deren Diskreditierung mittels Verleumdung und Verbreitung von Gerüchten bereits auf dem Silbertablett serviert hat? :?:

Dann ist Dir wirklich nicht mehr zu helfen, Julian, und damit schließt Du dich aus dem Kreis ernst zu nehmender Diskussionspartner selbst aus.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:45)

Ging es um Rente oder Bildung?
Nein, in dieser Rede ging es um die Flüchtlingskatastrophe und die Weigerung der Bundesregierung, unser Land zu schützen.

Falls du dich für Bildung interessierst, empfehle ich dir die Rede von Dr. Götz Frömming.


Viel Spaß!
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:47)

Du begreifst es wirklich nicht, obwohl man Dir den Unterschied zwischen legitimer Kritik an der Regierung und deren Diskreditierung mittels Verleumdung und Verbreitung von Gerüchten bereits auf dem Silbertablett serviert hat? :?:

Dann ist Dir wirklich nicht mehr zu helfen, Julian, und damit schließt Du dich aus dem Kreis ernst zu nehmender Diskussionspartner nselbst aus.
Was du nicht begreifst, ist, dass diese Grenze 1) fließend und 2) subjektiv ist. Und wenn man Diskreditierung ausschließen möchte, dann muss man wohl auch Kritik ausschließen, die grenzwertig ist, oder die beispielsweise nur von der Regierung als diskreditierend empfunden werden könnte. Das stärkt dann eben die Regierung und gibt ihr alle Möglichkeiten, Kritiker mundtot zu machen.

Empfindest du denn den Umgang der Opposition in Amerika mit Trump als diskreditierend? Oder den Umgang der Opposition mit Bill Clinton?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:43)

In der Zeitspanne, in der du geantwortet hast, kannst du die Rede gar nicht gesehen haben. Das ist ja das Grundproblem: Ihr nehmt Fakten gar nicht mehr wahr.
Du lieferst gerade das allerbeste Beispiel, wie Diskreditierung funktioniert: Du UNTERSTELLST Deinem Gegenüber etwas, was Du sachlich auch nicht ansatzweise belegen kannst.

Nun also Butter bei die Fische, Julian: Was berechtigt Dich Pseudodemokraten dazu, mir zu unterstellen, dass mir die von Dir verlinkte Rede nicht bereits bekannt war? :?:

Und ich rate Dir ernsthaft: Denke diesmal bitte ausnahmsweise einmal nach, bevor Du hier antwortest!
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Charles »

Warum sollte ein Untersuchungsausschuss im Bundestag zu den Rechtsbrüchen der Regierung Merkel eigentlich "Diskreditierung" sein? Der Untersuchungsauschuss beschäftigt sich doch dann nur mit dem Thema und klärt die Vorgänge auf. Dabei sitzen auch Vertreter der Regierungsparteien im Ausschuss. Und wenn an den Vorwürfen der AfD nichts dran wäre, würde der Untersuchungsausschuss die Regierung ja sogar entlasten.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 21:02)

Du lieferst gerade das allerbeste Beispiel, wie Diskreditierung funktioniert: Du UNTERSTELLST Deinem Gegenüber etwas, was Du sachlich auch nicht ansatzweise belegen kannst.

Nun also Butter bei die Fische, Julian: Was berechtigt Dich Pseudodemokraten dazu, mir zu unterstellen, dass mir die von Dir verlinkte Rede nicht bereits bekannt war? :?:

Und ich rate Dir ernsthaft: Denke diesmal bitte ausnahmsweise einmal nach, bevor Du hier antwortest!
Du bist mit keinem einzigen Wort auf die Rede eingegangen, stattdessen kam nur diese unhöfliche, herablassende Bemerkung:
Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:38)

Du benutzt Worte, deren Bedeutung Du ganz offensichtlich nicht verstehst. :rolleyes:
Also, wieso sollte ich davon ausgehen, dass du die Rede gesehen hast? Das hast du in deiner Antwort an mich auf jeden Fall sehr gut verborgen.

Gut, dann hast du sie eben gesehen. Und wo bleibt die inhaltliche Auseinandersetzung? Warum behandelst du mich herablassend, indem du suggerierst, ich sei zu ungebildet, um bestimmte Worte zu verstehen?

Und zu Unterstellungen: Mir wird hier alles Mögliche unterstellt, insbesondere Rassismus und Rechtsradikalismus, was völlig ohne Grundlage geschieht, einfach durch intellektuelle Faulheit und ideologische Gleichschaltung (jeder, der nicht gegen die AfD hetzt, muss ein rechtsradikaler Rassist sein!).

Also, was ist jetzt mit der Rede von Gauland? Ist irgend etwas falsch an ihr? Gab es derartige Reden vor dem Einzug der AfD auch schon? Warum, oder besser: warum nicht? Glaubst du, dass gewisse Meinungen der Bevölkerung nun besser im Bundestag vertreten sind, und hältst du das für gut oder schlecht?
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:44)

Wo nur plakative Anti EU Haltung vorhanden ist, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion.
Und eine plakative anti-EU-Haltung ist eben alles, was den jetzigen Zustand für kritikwürdig hält und deswegen beispielsweise mehr nationale Selbstbestimmung fordert.

Wie denkfaul muss man sein, um darüber nicht einmal diskutieren zu wollen?

Schon eigenartig, wie die EU in Deutschland zu einer Ideologie verkommen ist, die nicht angezweifelt werden darf. In anderen Ländern ist das freilich anders; da fragt man ganz pragmatisch nach Vor- und Nachteilen von Politik, und tut dies selbstverständlich auch im Hinblick auf die EU. In Deutschland ist die EU und insbesondere die Losung "Mehr Europa!" offenbar Selbstzweck, auch beispielsweise für Spitzenkandidaten der SPD, die sonst nichts mehr zu bieten haben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:37)

Brillante Rede von Herrn Gauland im Bundestag:


Das diskreditiert natürlich die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin.

Und das soll in einer Demokratie nicht erlaubt sein? Erschreckend, wie antidemokratisch manche Leute denken - und sich dabei groteskerweise nicht schämen, anderen antidemokratisches Denken vorzuwerfen.

Gute und sachliche Rede. Inhaltlich auf den Punkt gebracht und gut vorgetragen. An dieser Rede gibt es rein gar nichts auszusetzen. Absolut demokratisch.
Natürlich kann man anderer Meinung sein. Das steht ja ausser Frage. Aber anderer Meinung zu sein und diese Meinung zu begründen ist ja etwas ganz anderes, als solche Reden als undemokratisch zu bezeichnen oder eine Partei zu diskreditieren, nur weil man ganz genau weiss, dass diese Partei das Potenzial hat stark zu werden.
Aber irgendwo ist es ja auch klar, dass die anderen Parteien das machen. Denn mit Inhalten können sie ja nicht überzeugen. Also versuchen sie es auf diese Art und Weise. Ein Armutszeugnis für diese Parteien. Und ein Verhöhnen ihrer eigenen Wähler. Diese Parteien halten ihre Wähler anscheinend für total verblödet. Sonst würde sie ja nicht solche durchsichtigen Spielchen spielen und davon ausgehen, dass ihre Wähler diese Spielchen nicht schnallen.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Polibu »

Ist doch nur logisch, weil der ein oder andere Kandidat vom EU-Großreich träumt. Kritik daran ist natürlich kontraproduktiv.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 19:46)

Du scheinst überhaupt nicht verstanden zu haben, wie Demokratie funktioniert. Die Opposition soll die Regierung nicht diskreditieren? Oje.
In gewissen Ländern ist auch umgekehrt, die Diskreditierung der Opposition, ganz normal. In Russland zum Beispiel, aber auch in diversen afrikanischen Staaten.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:09)

Genau das ist doch Aufgabe von Opposition in einer Demokratie, die Regierung anzugreifen, zu kristisieren und zu diskreditieren.

Oder um es mit Andrea Nahles zu sagen: Die Opposition gibt der Regierung auf die Fresse. :D

Ein U-Ausschuss im Bundestag ist das Recht der Abgeordneten. Wenn ein Viertel der Parlamentarier einen U-Ausschuss verlangt, dann wird dieser eingerichtet.

Wo siehst du das Problem, wenn ein U-Ausschuss des Bundestages sich mit den Rechtsbrüchen der Regierung Merkel beschäftigt und Aufklärung darüber leistet?
Es ist kein allgemeines Interesse, den Staat zum Scheitern zu bringen. Es ist auch kein allgemeines Interesse, Verfassungsorgane wie Regierung oder Parlament (einschließlich Opposition) arbeitsunfähig zu machen. Wahlkampf und zugespitzte Reden sind was anderes.

Churchill hat sich hinter Chamberlain gestellt, als dieser noch Premierminister war. Trotz alternativer Ansicht zur Appeasementpolitik.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von schelm »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:38)

Du benutzt Worte, deren Bedeutung Du ganz offensichtlich nicht verstehst. :rolleyes:
Die Rede Gaulands trifft inhaltlich den Nagel auf den Kopf, dagegen kann nur gehetzt, aber nicht inhaltlich widerlegend argumentiert werden, aber wen mit Verstand interessiert das politisch korrekte Gehetze gegen die Vernunft noch ? Also mich nicht.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:37)

Brillante Rede von Herrn Gauland im Bundestag:


Das diskreditiert natürlich die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin.

Und das soll in einer Demokratie nicht erlaubt sein? Erschreckend, wie antidemokratisch manche Leute denken - und sich dabei groteskerweise nicht schämen, anderen antidemokratisches Denken vorzuwerfen.
Natürlich ist diese Rede erlaubt, obwohl sie sachlich falsch ist und zum Rechtsbruch auffordert, wie der FDP-Abgeordnete Benjamin Strasser in der Erwiderung ausführt.
Die AfD-Fraktion legt heute einen Antrag vor, der gleich in mehrfacher Hinsicht einen Aufruf zum Rechtsbruch darstellt.
(...)
Sie behaupten, der Grenzschutz wäre nicht gewährleistet. Wahr ist, dass die Bundespolizei seit September 2015 auf Grundlage der Artikel 23 f. des Schengener Grenzkodexes Grenzkontrollen an den von Flüchtlingsströmen besonders frequentierten Routen durchführt.
Und noch eine Pointe zur Grenzgängerin Weidel:
Man mag darüber spekulieren, warum Sie diesen Antrag eingereicht haben: War es rechtliche Ahnungslosigkeit oder wurde Frau Weidel zu selten an der Grenze zur Schweiz kontrolliert? Wir wissen es nicht.
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19005.pdf#P.404

:cool:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

schelm hat geschrieben:(16 Dec 2017, 05:29)

Die Rede Gaulands trifft inhaltlich den Nagel auf den Kopf, dagegen kann nur gehetzt, aber nicht inhaltlich widerlegend argumentiert werden, aber wen mit Verstand interessiert das politisch korrekte Gehetze gegen die Vernunft noch ? Also mich nicht.
Da der Bundestag kein Parteitag der AfD ist, wurde Gaulands Rede natürlich widerlegt. Die AfD hat sich indes immer noch nicht von der Hetze Gaulands und Höckes distanziert.

Unter Verweis auf Beitrag http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p4080538
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von think twice »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:52)

Also, was ist jetzt mit der Rede von Gauland? Ist irgend etwas falsch an ihr? Gab es derartige Reden vor dem Einzug der AfD auch schon? Warum, oder besser: warum nicht? Glaubst du, dass gewisse Meinungen der Bevölkerung nun besser im Bundestag vertreten sind, und hältst du das für gut oder schlecht?
Meine Analyse zur "brillanten" Rede des alten Mannes":
Das uebliche, substanzlose blabla, was man seit Monaten aus dem Wahlkampf kennt:

Merkel ist doof.
Die Grenzen müssen geschlossen werden.
Die Flüchtlinge kosten zuviel Geld.
Menschen können illegal sein.

Vorgetragen wurde die "Rede" im Einschlafmodus, weshalb die Sitzreihen fast leer waren, nur seine Klatschpappen waren vollständig anwesend und haben eifrig applaudiert.

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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Herr Gauland übersieht in seiner Rede mehrere, entscheidende Dinge.

1. Das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes nimmt zur Sache überhaupt keine politische Position ein, sondern stellt lediglich verschiedene Auffassungen im juristischen Kontext dar.
2. Der Europäische Gerichtshof hat im Gegensatz dazu eine glasklare Position bezogen, wonach Deutschland im Sommer 2015 rechtens gehandelt hat - nämlich gem. Selbsteintrittsrecht nach dem Dubliner Übereinkommen.
3. Das europäische Recht hat eigentlich Viktor Orban gebrochen und damit hat just Budapest massiv und ursächlich zur Binnenmigration in Europa beigetragen.
4. Viktor Orban ist für die AfD jedoch ein Bruder im Geiste, weshalb da wohl nicht so genau hingesehen wird.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Die AfD will im Januar den mehrfach gescheiterten Albrecht Glaser erneut zur Wahl des Bundestagsvizepräsidenten aufstellen.
Dabei gehört der 75-Jährige fast schon zu den Rebellen in der "jungen Partei" - laut einem internen AfD-Papier soll Glaser bemängelt haben, dass die AfD im Bürgertum keine Glaubwürdigkeit habe.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 23:01)

Und eine plakative anti-EU-Haltung ist eben alles, was den jetzigen Zustand für kritikwürdig hält und deswegen beispielsweise mehr nationale Selbstbestimmung fordert.

Wie denkfaul muss man sein, um darüber nicht einmal diskutieren zu wollen?

Schon eigenartig, wie die EU in Deutschland zu einer Ideologie verkommen ist, die nicht angezweifelt werden darf. In anderen Ländern ist das freilich anders; da fragt man ganz pragmatisch nach Vor- und Nachteilen von Politik, und tut dies selbstverständlich auch im Hinblick auf die EU. In Deutschland ist die EU und insbesondere die Losung "Mehr Europa!" offenbar Selbstzweck, auch beispielsweise für Spitzenkandidaten der SPD, die sonst nichts mehr zu bieten haben.
Nichts könnte den Unterschied zwischen AfD Wähler und Vertreter zum Wähler seriöser Parteien besser aufzeigen, als dieser Text und weshalb der Versuch der Diskussion zum Scheitern verurteilt ist.

Während der Wähler seriöser Parteien anteilig an der Entwicklung der EU interessiert ist und debattiert, inwieweit sich Macron mit seiner Vorstellung zur Gestaltung einer zukünftigen EU durchsetzen kann und von wem er auf welchem Themengebiet Unterstützung oder Ablehnung erwarten kann oder erfahren wird, faselt der AfD Wähler von angeblich “sakrosankter EU Ideologie“, die selbstverständlich nur ihm erkenntlich ist. Während er in maßloser Überzogenheit gleichzeitig den Anspruch stellt, dass der generell links-grün versiffte, denkfaule Rest der Republik mit ihm über seine EU = Ideologie Vorstellung zu diskutieren habe. Fehlt nur noch die übliche präventive Opferhaltung, aber das wird bestimmt noch nachgeliefert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Dec 2017, 07:47)

Die AfD will im Januar den mehrfach gescheiterten Albrecht Glaser erneut zur Wahl des Bundestagsvizepräsidenten aufstellen.
Dabei gehört der 75-Jährige fast schon zu den Rebellen in der "jungen Partei" - laut einem internen AfD-Papier soll Glaser bemängelt haben, dass die AfD im Bürgertum keine Glaubwürdigkeit habe.
Was auch immer die AfD mit dieser rotzig, trotzigen Haltung zu erreichen meint, sei es wieder einmal Medienpräsenz zu generieren und/oder das Ziehen der Opferkarte, oder die Aktion ist als Zeitfüller gedacht, da die AfD Abgeordneten nichts zu tun haben, da sich eine Regierung die man “jagen“ will noch nicht etabliert hat.

Die AfD ähnelt zusehends einem alten Macho, der nie gelernt hat, dass ein “Nein“ auch “Nein“ bedeutet und nicht “Vielleicht“.

Die Begründung für das “Nein“ hätte Glaser in den entscheidenden Parteien im angebotenen Gespräch eruieren können, aber das hält man seitens der AfD für nicht notwendig. Man wird nicht isoliert, man isoliert sich gewollt.




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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:52)

Du bist mit keinem einzigen Wort auf die Rede eingegangen
Es ist ja auch vollkommen unnötig, dass auch ich noch auf das ständig selbe Geseiere der AfD-Vertreter eingehe. Wenn Du die Debatte verfolgt oder Dich zumindest dafür interessiert und Dich nicht wieder nur einseitig selektiv desinformiert hast, sollte Dir Herrn Strassers sachliche Widerlegung von Gaulands Schlafmützenrede bereits bekannt sein. Falls nicht, hat DarkLightbringer den entsprechenden Link zum Nachlesen bereits gepostet.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 06:35)

Meine Analyse zur "brillanten" Rede des alten Mannes":
Das uebliche, substanzlose blabla, was man seit Monaten aus dem Wahlkampf kennt:

Merkel ist doof.
Die Grenzen müssen geschlossen werden.
Die Flüchtlinge kosten zuviel Geld.
Menschen können illegal sein.

Vorgetragen wurde die "Rede" im Einschlafmodus, weshalb die Sitzreihen fast leer waren, nur seine Klatschpappen waren vollständig anwesend und haben eifrig applaudiert.

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Genau. Bieder und langweilig. Und vor allem substanzlos, siehe DarkLightbringer (Sa 16. Dez 2017, 07:20). Der Gauland tut mir immer etwas leid. Ein alter Herr, der von seinen Gesinnungsgenossen noch mal in die späte Abgeordneten-Rolle hineingedrängt wurde. Der in seinem ersten Politiker-CDU-Leben offenbar immer ein vor sich hin brummelnder Erzkonservativer war mit großdeutschen Fantasien, für die sich niemand interessierte... Und jetzt will ers nochmal "erjagen" :D
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Dec 2017, 08:22)

Nichts könnte den Unterschied zwischen AfD Wähler und Vertreter zum Wähler seriöser Parteien besser aufzeigen, als dieser Text und weshalb der Versuch der Diskussion zum Scheitern verurteilt ist.

Während der Wähler seriöser Parteien anteilig an der Entwicklung der EU interessiert ist und debattiert, inwieweit sich Macron mit seiner Vorstellung zur Gestaltung einer zukünftigen EU durchsetzen kann und von wem er auf welchem Themengebiet Unterstützung oder Ablehnung erwarten kann oder erfahren wird, faselt der AfD Wähler von angeblich “sakrosankter EU Ideologie“, die selbstverständlich nur ihm erkenntlich ist. Während er in maßloser Überzogenheit gleichzeitig den Anspruch stellt, dass der generell links-grün versiffte, denkfaule Rest der Republik mit ihm über seine EU = Ideologie Vorstellung zu diskutieren habe. Fehlt nur noch die übliche präventive Opferhaltung, aber das wird bestimmt noch nachgeliefert.
Wir halten fest: Du willst keine grundsätzliche Diskussion zur Sinnhaftigkeit und möglichen Reformen der EU. Stattdessen möchtest du dieses Thema dem demokratischen Diskurs entziehen. "Mehr Europa!" ist eine sakrosankte Losung, die nicht in Frage gestellt werden und über die nicht demokratisch entschieden darf. Sie ist alternativlos. Deswegen gab es ja in Deutschland auch nie ein Referendum über derartige Fragen.

Ich empfehle dir, dich einmal mit Frank Schäfflers Haltung zum Euro zu beschäftigen. Da werden grundsätzliche Fragen aufgeworfen, die dir aufgrund der FDP-Mitgliedschaft Schäfflers extrem unangenehm sein dürften. Nicht jeder schwimmt mit dem Strom; es gibt tatsächlich manche, die selbst denken und Entscheidungen zu zentralen politischen Fragen nicht nur abnicken wollen.

Dass die AfD genau diese wunden Punkte aufgreift, macht sie bei einigen Wählern so beliebt, und noch mehr Wähler dürften die AfD nicht wirklich mögen, sie aber als Notwendigkeit erachten, um zentrale politische Themen auch tatsächlich wieder zu diskutieren. Dazu gehört, dass man auch grundsätzliche Alternativen aufzeigt und Vor- und Nachteile ideologiefrei abwägt. Dazu gehört insbesondere - und das musst du eben noch lernen - dass man in einer vielfältigen Demokratie auch andere Meinungen akzeptieren muss.
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