Julian hat geschrieben:(18 Nov 2018, 14:06)
Wundert mich nicht, dass Sie diese Diskriminierung unterstützen - der Geist weht links, und alle wollen mit dem Strom schwimmen. So war das ja schon häufiger in diesem Land, auch wenn die Richtung des Windes zuweilen eine andere war, so hat man sich doch immer gut angepasst. Im Kampf gegen Rechts darf man nun endlich auch wieder offiziell diskriminieren und die eigene moralische Überlegenheit heraushängen.
Was würden Sie eigentlich sagen, wenn ein Gast aufgrund der Religionszugehörigkeit oder der Hautfarbe - oder gar einer linken politischen Einstellung - diskriminiert würde?
Dann würde man wohl ganz schnell mit dem Grundgesetz kommen.
Nun, ich bin mir sicher, dass im Haus der Kunst einst keine Juden bedient wurden. Nun eben keine AfD-Mitglieder.
"Nun, ich bin mir sicher, dass im Haus der Kunst einst keine Juden bedient wurden."
Was genau den Kern einer Perversion der AfD triff. Eine AfD sieht die Deutschen als Opfer der Siegermächte und heutige Demokratie hier, als Strafe dieser Mächte. Sich selbst, will man nahtlos in die selbe Opferrolle stellen, wie Millionen, erst beraubten, dann industriell ermorderte und entmenschlichter Juden.
Richtig ist, das Haus der Kunst, besser gesagt, „Haus der Deutschen Kunst" diente als neoklassizistische Gebäude der nationalsozialistischen Kunstpolitik und wurde zu deren maßgebenden Institution. Mit der Grundsteinlegung des „Hauses der Deutschen Kunst“ am 15. Oktober 1933 sollte zugleich der Grundstein zur Erneuerung des deutschen Kunstlebens gesetzt und das nationalsozialistische Deutschland vor den Blicken der Welt als
friedliche Kulturnation präsentiert werden, was wieder und wieder die ganze verlogenheit der Rechten aufzeigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst von der amerikanischen Armee als Offizierskasino genutzt. Schon seit 1946 fanden Kunstausstellungen statt. Die Rückkehr der Moderne an den Ort, an dem die Verunglimpfung von Künstlern in der NS-Zeit ihren Anfang genommen hatte, wurde Teil einer umfassenden historischen Reflexion. So stand die Präsentation von Picassos „Guernica“ 1955 für ein Gegengewicht zur diffamierenden Haltung im Dritten Reich.
Seitdem hat sich das Haus der Kunst in ein internationales Zentrum moderner Kunstausstellungen gewandelt und ist heute ein global agierendes Museum für Gegenwartskunst.
Somit sind die Künstler keine Opfer ausländische Siegermächte, sondern wurden vom Ausland befreit, um überhaupt ohne Verfolgung und Ermordungsgefahr durch Nazis, zeitgenössische Kunst zeigen zu dürfen.
An diesen Beispiel lassen sich die ganze Verlogenheit dieser Afd wiederspiegeln. Nicht die Lehren aus der verbrecherischen Nazizeit, das sich dieses Haus auf die Fahnen geschrieben hat, will Afd anerkennen, sondern die verbrecherische Ideologie selbst zu Opfer machen, nahtlos zu ihrer eignen Opfern. Dazu braucht es dann wirklich auch eine geschichtliche 180 Grad Wende bei Erinnerungspolitik.