MäckIntaier hat geschrieben:(20 Nov 2018, 09:49)
Das schrieb ich auch nicht. Ich schrieb, der Wirt möge hinauswerfen, wen er mag. Aber wer das
vom Wirt fordert oder wer es beklatscht, wenn jemand als Einzelner aus politischen Gründen keinen Zutritt hat, der ist kein Demokrat. Das stand bei mir zu lesen. Es geht um den Claqueur, nicht um den Wirt.
Selbstverständlich darf man eine Meinung dazu haben, wer herausgeworfen gehört und die auch sagen und ggf mit Kritik daran leben oder damit, dass der Wirt anderer Meinung ist. Die Entscheidung des Wirtes ist, wie auch das Äußern von Meinungen über erwünschtes Verhalten des Wirtes oder das Fernbleiben aus dem Lokal, das Abraten vom Besuch dieses Lokals, nicht Teil der Dinge, die demokratisch geregelt werden und sagt auch nichts dazu aus, wie alle Beteiligten zur Demokratie stehen.
Wer etwa der Meinung ist, Bernd Höcke gehöre nicht an "unseren" Stammtisch, sagt etwas über Bernd Höcke, über den Stammtisch, über sich, jedoch nicht über Fragen der Demokratie. Das sind ganz verschiedene Themen. Es ist eine Irrlehre, überall von Demokratisierung zu reden, wo es in Wirklichkeit um persönlichen Zugang und Verfügbarkeit geht.
Der große Künstler Georg Kreisler hatte zu vielem schöne, anstößige Lieder, die als Satire herausgegeben wurden.
Auszug aus "Schlag sie tot"
Komm mir nicht mit Demokraten
Köpf sie, kill sie!
Das sind Todeskandidaten
Niemand will sie!
Vater, Mutter, Schwestern, Brüder, alte Freunde
Brauchst du die für irgendwas?
Pfarrer, Lehrer, Besserwisser
Strangulier sie!
All die blöden Tintenpisser
Massakrier sie!
Merk dir eins: Du bist stark!
Aller Rest ist Quark!
Es gab erhebliches Unbehagen darüber. Nicht jeder Sender will sowas spielen, nicht jeder Laden sowas führen. Existenziell für den hauptberuflichen Künstler - und da sollen wir zurückschrecken vor einer Meinung über die kleine Kneipe in unserer Straße, über den Metzger, den Bäcker, die Bank, die mit den schlimmsten Personen ihr Geschäft treiben? Aber nein.