Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass 3.000 Jahre Europa und 1.000 Jahre Deutschland einfach das ist, was einem eine klassische Bildung vermittelt. Sicher gibt es verschiedene Ansichten dazu, wie lange Europas und Deutschlands Geschichte zurückreicht, aber 3.000 und 1.000 Jahre sind gute Hausnummern, die in der klassischen Geschichtsschreibung häufig vertreten werden. Dass man dies nun als rechtsextrem empfindet, zeugt davon, dass es um die Bildung in Deutschland bei vielen Leuten nicht gut steht.Selina hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:23)
Ganz einfach: Die AfD duldet Rassisten, Fremdenfeinde und Rechtsradikale in ihren Reihen und ist gut vernetzt mit den rechtsradikalen Identitären, mit rechtsradikalen Burschenschaften und diversen internationalen Vereinigungen. Solche Formulierungen führender AfD-Leute machen das ganz deutlich: "Wucherung am deutschen Volkskörper", "entartet", "völkisch", "Überfremdung", "Mischvolk", „3000 Jahre Europa! 1000 Jahre Deutschland!“, "Volksgemeinschaft", "Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht - denn wir sind das Volk" und so weiter und so fort. Das ist LTI. Lingua tertii imperii. Vom "Stolz auf deutsche Soldaten zweier Weltkriege", vom "Vogelschiss" und der "erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad" mal ganz zu schweigen.
Begriffe wie Überfremdung beschreiben ein Phänomen, das von vielen Menschen in Deutschland oder Europa als Tatsache empfunden wird. Ich sehe nicht, warum man ein Phänomen, das tatsächlich existiert, leugnen sollte, indem man entsprechende Begrifflichkeiten nicht verwenden darf. Wer das nicht einsieht, den lade ich ein, in manchen Gegenden Neuköllns, Marxlohs, in Molenbeek oder in Pariser Banlieues zu wandeln und sich zu überlegen, ob er (oder noch besser: sie) sich dort zu Hause fühlt und auch wie zu Hause behandelt wird. Auf Wunsch verlinke ich dazu auch die Erfahrung anderer Menschen, die das in YouTube-Videos festgehalten haben.
"Entartet" und "völkisch" - das waren Begriffe, die von mittlerweile ehemaligen AfD-Mitglieder verwendet wurden. Vor kurzem hatte ich hier noch die Diskussion, ob Lucke auch schon als Nazi gesehen wurde, was vehement bestritten wurde; Ihrem Beitrag entnehme ich, dass es zumindest bei einigen doch so war und die AfD also schon seit 2013 in diese Ecke gestellt wurde. Frau Petry hat den Begriff "völkisch" im übrigen nicht in seinem heutigen Sinne verwendet, sondern hat vorgeschlagen, ihm eine andere Bedeutung zu geben. Das war natürlich äußerst dumm, aber nicht böse gemeint.
Einige der anderen Aussprüche finde ich in der Tat problematisch. Allerdings ist eben die Frage, ob dafür die AfD insgesamt steht - und das glaube ich eben nicht. Es ist auch eine Frage, ob man an der Verwendung einiger Begriffe die Richtung einer ganzen Partei festmachen kann, oder ob da nicht eine genauere Analyse gefragt ist.
Wenn ich das recht sehe - korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege - sehen Sie pauschal alle AfD-Mitglieder und Sympathisanten als "Nazis" und "Rassisten" und würden es wohl begrüßen, wenn diese generell nicht mehr in Restaurants bedient würden. Die Frage ist, ob man nicht weiter gehen sollte. Sollten sie vielleicht auch nicht mehr in Supermärkten einkaufen dürfen? Sollten ihnen auch eine berufliche Zukunft verbaut werden? Man kann das beliebig ausweiten.
Mit meiner Vorstellung von Freiheit ist das freilich nicht vereinbar.