kaka hat geschrieben:(14 Dec 2017, 12:20)
Meiner Meinung nach ist die Struktur der AfD uninteressant. Sicherlich gibt es Menschen, welche das Programm der Partei lesen und diese Analysieren, bevor sie wählen gehen. Der Mehrheit der Menschen verfolgt jedoch nur die Debatten und die Berichterstattungen im Fernsehen/Radio.
In den Medien wird die Partei als schlecht und andersdenkend dargestellt.
Die Menschen, die sie wählen, tun dies um "den da oben auszuwischen". Darauf beruft sich die AfD. Das bedeutet, desto stärker die Medien und die Regierung die AfD als schlecht darstellen werden, wollen, sollen, usw., desto mehr wollen diese Menschen die AfD wählen. Nur um es "den da oben" nicht recht zu machen.
Die Struktur und das Programm ist dabei nebensächlich. Bei meiner Beschreibung geht es mir nicht um die Fanatiker.
Außerdem wird es interessant sein zu sehen wie die AfD aussehen wird, wenn Merkel nicht mehr in der Regierung sein wird, denn viele der Wähler begründen damit ihre Wahlentscheidung.
Die AfD hat medial viel Aufmerksamkeit bekommen, dennoch sollte man sehen, 18,1 % haben grün oder links gewählt, ganz zu schweigen von der übergroßen Mehrheit, die zusammen gezählt mit 87,40 % eben gerade nicht die AfD wählten. Die Kanzlerin sagte mal auf Frage, Polarisierung sei ja auch eine Politisierung. Womöglich hat sie hier bereits mit Bauernschläue vorausgesehen, dass die Wahlbeteiligung hoch sein würde.
Das heißt, nicht nur Fanatiker konnten mobilisieren - etwa im Lager der Nichtwähler - sondern auch die Kräfte der Mitte. Da fragt nur niemand, ob das ein Denkzettel sein soll. Mobilisierter Protest gegen die AfD wird nicht als Protest gewertet, weshalb die 12,6 % sozusagen bunter blinken als 18,1 oder 87,40 %.
2021 wird Angela Merkel wohl nicht mehr antreten, die 87,40 % verschwinden damit aber nicht. Und ob die Fanatiker honoriert oder abgestraft werden, wird sich bald in den Ländern zeigen.