Partei "Die Linke": linksradikal?

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Progressiver
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Progressiver »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Dec 2016, 19:30)

1) Der Begriff "Kapitalismus" kommt in der deutschen Verfassung nicht vor...
Daher gibt es dort auch keine "Definition" darüber

Ich habe lediglich erläutert- was es eigentlich bedeutet

2) Das Recht auf Eigentum steht im Artikel 14 der deutschen Verfassung. Was genau darunter zu verstehen ist, hat das Verfassungsgericht in den letzten 65 Jahren des öfteren klar gestellt...


Aber du kannst ja gern mal die wesentlichen Punkte anführen, welche DU nun dem "Kapitalismus" zuordnest- und warum...
Punkt 1 stimmt. Im Grundgesetz steht nichts über "Kapitalismus", sondern nur, dass die Bundesrepublik ein demokratischer und sozialer Bundesstaat zu sein habe. Das Sozialstaatsgebot wird allerdings immer mehr ausgehöhlt. Was also tun?

Wer sich die Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes ansieht, wird auch folgendes feststellen: Auf Druck der westlichen Besatzungsmächte wurde von allen 1949 existierenden Parteien eine Art Verfassung ausgearbeitet, die bis heute Bestand hat. Zu den Urhebern zählen unter anderem nicht nur die CDU, sondern auch die KPD. Die letztere hat dem GG sogar zugestimmt -im Gegensatz zur CSU. Und warum auch nicht? Das Grundgesetz sagt nichts darüber aus, in welche Richtung sich die BRD zu entwickeln habe. Die Vergemeinschaftung von sämtlichen wichtigen Industriezweigen sind demnach genau so möglich und erlaubt wie der Zustand, den wir jetzt noch haben.

Und jetzt komme ich zu Punkt 2, um dieses zu erläutern. Du hast offensichtlich nicht den ganzen Artikel 14 gelesen.

Ich zitiere folglich hiermit mal den ganzen Artikel 14 des GG, welches ich gerade vor mir auf dem Schreibtisch liegen habe:
Artikel 14

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Und wie um das zu bekräftigen, hat man in Artikel 15 des GG noch eines draufgesetzt:
Artikel 15

Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 und 4 entsprechend.
FAZIT: Selbst wenn die Partei "DIE LINKE" folglich Superreiche zum Wohle der Allgemeinheit enteignen möchten, dann kann sie sich problemlos auf Artikel 14 und 15 berufen. Gerade die CSU dagegen sollte in dieser Hinsicht dagegen einfach den Mund halten, denn sie ist die einzige noch existierende Partei, die schon 1949 dem Grundgesetz nicht zugestimmt hatte.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von BlueMonday »

Wenn das Wort "Allgemeinheit" kein dreistes Lügenwort sein will, dann muss es auch und insbesondere die Betroffenen, also die zu Enteignenden einschließen. Man muss es auch zu deren Wohle bewerkstelligen, sprich man muss sie ausreichend entschädigen, den Verlust mindestens kompensieren, ihnen praktisch zivilisiert das Gewünschte abkaufen. Die "Enteignung" ist praktisch in einen einvernehmlichen Titeltransfer zu transformieren. Zumindest in einem liberalen, zivilisierten Staat, un diesen Anspruch hat ja wohl Deutschland seit einigen Jahrzehnten.

Zudem ist eine Verfassung ihrem Wesen nach als Begrenzung der Staatstätigkeit gedacht. Es geht also immerum einen möglichst reduzierten und zurückhaltenden Zugriff. Es geht um Abwehrrechte der Einzelnen gegen den Staat.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(09 Dec 2016, 18:33)

Die Linke hat auch meines Wissens nicht vor gegen das Grundgesetz zu handeln. So etwas kann man getrost der CSU überlassen. Die Bevölkerung ist längst aus dem Privatisierungswahn erwacht und hat erkannt, dass es dort für sie eher negative Folgen gab. Vergesellschaften an sich, muss man nicht gleich reflexartig mit dem bösen Kommunismus in Verbindung bringen. Man darf da ruhig mal in die Kommunen schauen, die oft versuchen die Müllversorgung wieder in staatliche Hände zu geben.
woher soll das Geld denn kommen um diese Enteignung bei den Stromkonzernen zu bezahlen?
das sind doch viele Milliarden Euros und kann das der Staat besser?
Zuletzt geändert von pikant am Mo 12. Dez 2016, 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenns um Kartellrecht geht, braucht der Staat kein Geld. Gerade im Stammland des Kapitalismus, in den USA gab es große Antitrust-Verfahren, durch die zum Beispiel der Telekommunikationsgigant AT&T zerschlagen wurde. Ein Unternehmen darf nicht selbst die Macht eines Staates erlangen. Zum Staat im Staate werden. Da hört dann der Schutz des Privateigentums auf. Die Frage ist nur, welche Institution in diesem Sinne bei international agierenden Unternehmen wirksam handeln kann.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(09 Dec 2016, 19:22)

Wenn Enteignungen eines Tages nötig sein sollten, dann muss man sie auch durchführen.
es waere doch auch mal interessant, zu diskutieren, wo sich der Staat von Beteiligungen trennen koennte.
warum muss sich ein Staat bei einem Autobauer engagieren und was bringt das dem Staat und den Arbeitnehmern im Betrieb?
warum muss der Staat so viele eigene Banken besitzen, koennte man da nicht reduzieren usw.

nach meiner Meinung sollte man mal die Staatsbeteiligungen auf den Pruefstand stellen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

hafenwirt hat geschrieben:(09 Dec 2016, 19:20)

Du wiederholst dich. Und ich kann erneut nur auf die vergangene Seite verweisen. Dort steht die Behauptung "Unser Wirtschaftssystem ist durch das GG geschützt". Wir leben soweit ich weiß im Wirtschaftssystem Kapitalismus und dieser ist nicht durch GG geschützt. Der Kapitalismus ist weit mehr als "Recht auf Eigentum - AUCH an den Produktionsmitteln".

Mehr WILL ich NICHT sagen EGAL wieviel DU rein INTERPRETIERST.
Wenn jemand etwas hineininterpretiert bist du das Hafenwirt. . In Deutschland haben wir kein kapitalistisches Wirtschaftssystem ..
Das nennt sich seit über 65 Jahren soziale Marktwirtschaft . Kapitalismus wo gab oder gibt es den ? In Europa sicher nicht .
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(12 Dec 2016, 15:27)

Wenn jemand etwas hineininterpretiert bist du das Hafenwirt. . In Deutschland haben wir kein kapitalistisches Wirtschaftssystem ..
Das nennt sich seit über 65 Jahren soziale Marktwirtschaft . Kapitalismus wo gab oder gibt es den ? In Europa sicher nicht .
der Fan von Wolfsburg hat Recht - unsere soziale Marktwirtschaft ist auf Kapitalismus aufgebaut - Gewinnmaximierung!
sozial federt aber ab und macht es ertraeglicher fuer die, die nicht so viele Gewinne maximieren koennen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

pikant hat geschrieben:(12 Dec 2016, 15:31)

der Fan von Wolfsburg hat Recht - unsere soziale Marktwirtschaft ist auf Kapitalismus aufgebaut - Gewinnmaximierung!
sozial federt aber ab und macht es ertraeglicher fuer die, die nicht so viele Gewinne maximieren koennen.
Ich weiß zwar nicht wen du mit Fan aus Wolfsburg meinst ,Fakt ist unser Wirtschaftssystem hat mit Kapitalismus nichts zu tun .
Wieviel Gewinne jemand maximieren will oder eher kann ist jedem selbst überlassen .Wird vom Staat nicht vorgeschrieben ,sondern grundsätzlich
zugelassen .
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(12 Dec 2016, 15:36)

Ich weiß zwar nicht wen du mit Fan aus Wolfsburg meinst ,Fakt ist unser Wirtschaftssystem hat mit Kapitalismus nichts zu tun .
Wieviel Gewinne jemand maximieren will oder eher kann ist jedem selbst überlassen .Wird vom Staat nicht vorgeschrieben ,sondern grundsätzlich
zugelassen .
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sicher hat unser Wirtschaftssystem sehr viel mit Kapitalismus zu tun - kann man doch nicht ernsthaft bestreiten.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

pikant hat geschrieben:(12 Dec 2016, 15:40)

Edel User Hafenwirt!

sicher hat unser Wirtschaftssystem sehr viel mit Kapitalismus zu tun - kann man doch nicht ernsthaft bestreiten.
Doch kann man . Kapitalismus wäre es wenn Wirtschaft und Staat nicht getrennt wären ,ähnlich wie in Russland oder China .
Das nennt man Staatskapitalismus . Unser Wirtschaftssystem hat damit wenig zu tun . Nur weil Firmen Kapital bilden
(Das Ziel eines jeden Unternehmens ) hat das nichts mit Kapitalismus zu tun .
Übrigens ich kenne niemanden, dessen Ziel es nicht wäre, sein Einkommen zu maximieren .Nicht jeder kann ,aber jeder darf.
Deshalb sind fast 20 Millionen Menschen in unser Land gekommen .
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Alexyessin »

Positiv Denkender hat geschrieben:(12 Dec 2016, 16:03)

Deshalb sind fast 20 Millionen Menschen in unser Land gekommen .
???????????
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(12 Dec 2016, 16:03)

Doch kann man . Kapitalismus wäre es wenn Wirtschaft und Staat nicht getrennt wären ,ähnlich wie in Russland oder China .
Das nennt man Staatskapitalismus . Unser Wirtschaftssystem hat damit wenig zu tun . Nur weil Firmen Kapital bilden
(Das Ziel eines jeden Unternehmens ) hat das nichts mit Kapitalismus zu tun .
Übrigens ich kenne niemanden, dessen Ziel es nicht wäre, sein Einkommen zu maximieren .Nicht jeder kann ,aber jeder darf.
Deshalb sind fast 20 Millionen Menschen in unser Land gekommen .
natuerlich haben wir in Deutschland auch Staatskapitalismus - staatliche Banken, die zocken bis der Steuerzahler die Verluste ausgleichen muss, da will ich von der Bahn gar nicht sprechen, die wenigstens ab und an Gewinne einfaehrt - der Staat hat doch bei uns in vielen Unternehmen die Finger mit drin, sogar bei den Autobauern a la Volkswagen und da wird vertuscht um Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren - jetzt sogar Strafverfahren von der EU.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

pikant hat geschrieben:(12 Dec 2016, 16:08)

natuerlich haben wir in Deutschland auch Staatskapitalismus - staatliche Banken, die zocken bis der Steuerzahler die Verluste ausgleichen muss, da will ich von der Bahn gar nicht sprechen, die wenigstens ab und an Gewinne einfaehrt - der Staat hat doch bei uns in vielen Unternehmen die Finger mit drin, sogar bei den Autobauern a la Volkswagen und da wird vertuscht um Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren - jetzt sogar Strafverfahren von der EU.
Der Staat hat Anteile an einigen Unternehmen .Zum Glück in nur wenigen Unternehmen . Die Bahn war einmal ein rein staatliches Unternehmen genau wie die Post . Zum Glück hat man die Unternehmen privatisiert sonst wären die Nachfolgeunternehmen schon lange Pleite .
Auf der anderen Seite fordern einige Unbelehrbare mehr Beteiligungen des Staates z.B.am Wohnungsbau . Der Staat als Unternehmer ist untauglich .
Zum Glück hat der Staat selbst da wo er Anteile hat wenig Einfluss auf Unternehmerische Entscheidung .Auch diese Unternehmen mit geringer staatlicher
Beteiligung unterliegen den Gesetzen des Marktes und des internationalen Wettbewerbs . Richtig ist, Unternehmen mt staatlicher Beteiligung müssen Gewinne erzielen
sonst würden sie auf Kosten der Steuerzahler Pleite gehen .Solange der Staat sich dort wo er Anteile hat aus unternehmerische Entscheidungen
heraushält funktioniert das auch meistens .Im Sozialismus ,wie bekannt , nicht . Übrigens zwischen staatlicher Beteiligungen und Staatsbetrieben besteht ein himmelweiter Unterschied.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von firlefanz11 »

On-topic:
Wie war das doch gleich mit der Linken und ihrer Vergangenheitsbewältigung als Nachfolgepartei der SED?
http://www.n-tv.de/politik/Berlins-Oppo ... 09116.html
Holm hatte als junger Mann freiwillig eine Grundausbildung beim DDR-Ministerium für Staatssicherheit begonnen. Ziel sei eine berufliche Laufbahn bei der Stasi gewesen, räumte er selbst ein.
Am Montag erklärte Holm: "Ich habe großen Respekt vor allen, die in der DDR aufbegehrten. Mir selbst hat dieser Mut gefehlt." Und: "Ich kann meine Biografie nicht nachträglich verändern - nur daraus lernen und einen offenen Umgang mit ihr anbieten."
Ein lehrbuchmäßiger Satz, den sicher auch nach dem Kriege so mancher ehemaliger freiwilliger Hitlerjugend o. NSDAP Angehöriger abgesondert hätte...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von yogi61 »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 18:05)

On-topic:
Wie war das doch gleich mit der Linken und ihrer Vergangenheitsbewältigung als Nachfolgepartei der SED?
http://www.n-tv.de/politik/Berlins-Oppo ... 09116.html



Ein lehrbuchmäßiger Satz, den sicher auch nach dem Kriege so mancher ehemaliger freiwilliger Hitlerjugend o. NSDAP Angehöriger abgesondert hätte...

Leider haben viele Politiker nach dem Krieg lieber den Mund gehalten, aber es wurde im Gegensatz zu heute auch nicht wirklich gefragt.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Atheist »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 18:05)

On-topic:
Wie war das doch gleich mit der Linken und ihrer Vergangenheitsbewältigung als Nachfolgepartei der SED?
Wie war das nochmal mit Rufmord? IM/Stasi, Kinderpornos und Steuerhinterziehung sind da am besten geeignet. Kleiner Tipp: informelle Mitarbeiter haben nicht für die Stasi gearbeitet, Holm hingegen schon, so wie auch zahlreiche andere, hehe, "angeworbene Experten". So wird's also nichts mit der Beschmutzung von Holms gutem Leumund!
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(12 Dec 2016, 16:38)

Der Staat hat Anteile an einigen Unternehmen .Zum Glück in nur wenigen Unternehmen . Die Bahn war einmal ein rein staatliches Unternehmen genau wie die Post . Zum Glück hat man die Unternehmen privatisiert sonst wären die Nachfolgeunternehmen schon lange Pleite .
Auf der anderen Seite fordern einige Unbelehrbare mehr Beteiligungen des Staates z.B.am Wohnungsbau . Der Staat als Unternehmer ist untauglich .
Zum Glück hat der Staat selbst da wo er Anteile hat wenig Einfluss auf Unternehmerische Entscheidung .Auch diese Unternehmen mit geringer staatlicher
Beteiligung unterliegen den Gesetzen des Marktes und des internationalen Wettbewerbs . Richtig ist, Unternehmen mt staatlicher Beteiligung müssen Gewinne erzielen
sonst würden sie auf Kosten der Steuerzahler Pleite gehen .Solange der Staat sich dort wo er Anteile hat aus unternehmerische Entscheidungen
heraushält funktioniert das auch meistens .Im Sozialismus ,wie bekannt , nicht . Übrigens zwischen staatlicher Beteiligungen und Staatsbetrieben besteht ein himmelweiter Unterschied.
die Bahn gehoert zu 100% dem Bund zu ihrer Info - reines Staatsunternehmen, das aber privat gefuehrt wird.
das Grundkapital betraegt 2.15 Milliarden Euro und alle Aktien sind im Besitz des Bundes
sollte man schon wissen und ja das Unternehmen hat etwa 300 000 Mitarbeiter
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 18:10)

Leider haben viele Politiker nach dem Krieg lieber den Mund gehalten, aber es wurde im Gegensatz zu heute auch nicht wirklich gefragt.
das stimmt, aber auch nach dem Ende der glorreichen DDR haben viele leider den Mund gehalten und ihre Stasivergangenheit zu verschleiern versucht - die meisten Faelle gab es leider bei der PDS.
es ist immer schlecht, wenn man nicht zu seiner Vergangenheit steht und das belastet die Politik ja heute noch, wie wir aktuell in Berlin sehen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

pikant hat geschrieben:(13 Dec 2016, 08:46)

die Bahn gehoert zu 100% dem Bund zu ihrer Info - reines Staatsunternehmen, das aber privat gefuehrt wird.
das Grundkapital betraegt 2.15 Milliarden Euro und alle Aktien sind im Besitz des Bundes
sollte man schon wissen und ja das Unternehmen hat etwa 300 000 Mitarbeiter
Also doch eine AG oder .Die Bahn ist auch kein Monopolunternehmen mehr sondern viele Privatbahnen mischen den Markt auf.
Würde die Bahn voll privatisiert würde es ihr noch besser gehen .Nur was hat das mit Staatskapitalismus zu tun ?
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(13 Dec 2016, 14:30)
.Nur was hat das mit Staatskapitalismus zu tun ?
Staatsunternehmen und agieren am Markt um Gewinne zu machen - Staatskapitalismus
dieser Staatskapitalismus in Deutschland hat ja bei der Bankenkrise seine Bluten getrieben - die kommunalen Sparkassen agierten wie Raubtierkapitalisten am Kapitalmarkt und am Ende musste der Steuerzahler dafuer aufkommen und ja der Staat beteiligte sich dann auch noch an Banken, die sich verspekulierten - Commerzbank - aus Privat wurde dann Staat
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Ammianus »

Atheist hat geschrieben:(12 Dec 2016, 18:10)

... Kleiner Tipp: informelle Mitarbeiter haben nicht für die Stasi gearbeitet,

...
War das jetzt ein Tippfehler?
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Ammianus »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 18:05)

On-topic:
Wie war das doch gleich mit der Linken und ihrer Vergangenheitsbewältigung als Nachfolgepartei der SED?
http://www.n-tv.de/politik/Berlins-Oppo ... 09116.html



Ein lehrbuchmäßiger Satz, den sicher auch nach dem Kriege so mancher ehemaliger freiwilliger Hitlerjugend o. NSDAP Angehöriger abgesondert hätte...
Na ja, wenn man sich seine Biographie (soweit bei Wiki) ansieht, dann ist das auch eine DDR-typische Geschichte: Eltern das sowjetische Exil überlebt, wohl absolut gläubige Kommunisten. Dadurch wurde der Sohn wahrscheinlich in einem total staatstreuen Milieu geprägt. Eventuell waren für ihn sogar Westsender tabu. Er dürfte sich dann wohl als Berufsrevolutionär gesehen haben, dessen Lebensaufgabe der Kampf für diese DDR war.
Bei einem 20jährigen sollte man auch gewissen Abstriche machen. Da sieht die Welt noch anders aus. Man denke jetzt nur an den jungen Grass bei der Waffen-SS.
Sein weiteres Leben ist dann sowohl von Fleiß, aber auch einem deutlichen Hang zur Linksradikalität geprägt. Insgesamt war es wohl eine nicht so gute Wahl, ihn in ein öffentliches Amt zu setzten.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von harry52 »

Progressiver hat geschrieben:Das Sozialstaatsgebot wird allerdings immer mehr ausgehöhlt.
Das sehe ich nicht so.
Du bist vermutlich noch sehr jung und weisst gar nicht wie armselig im Vergleich zu heute, die Menschen vor wenigen Jahrzehnten gelebt haben. Ich kenne auch ein paar Haushalte, die von Sozialleistungen leben müssen. Denen geht es weit besser als den Facharbeitern der 70er oder 80er Jahre.

Ich kenne zusätzlich noch die Hungerrenten der Kriegsgeneration.
Den heutigen Rentnern geht es besser als je zuvor und es gibt viele milliarden für Pflegebedürftige. Vor Helmut Kohl gab es nicht einmal eine Pflegeversicherung.

Außerdem:
Wir haben deutlich mehr Kitas als früher, mehr Frauenhäuser, mehr Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, ... mehr Lebensmittel und Kleider, die im guten Zustand weggeworfen werden, oder für wenig Geld bzw. umsonst denen zur Verfügung gestellt werden, die gerne ein paar Euros mehr hätten.

Auch Du würdest einen Schock erleben, wenn Du so leben müsstest wie die Menschen vor 30, 40, oder 50 Jahren.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Positiv Denkender »

harry52 hat geschrieben:(13 Dec 2016, 15:12)

Das sehe ich nicht so.
Du bist vermutlich noch sehr jung und weisst gar nicht wie armselig im Vergleich zu heute, die Menschen vor wenigen Jahrzehnten gelebt haben. Ich kenne auch ein paar Haushalte, die von Sozialleistungen leben müssen. Denen geht es weit besser als den Facharbeitern der 70er oder 80er Jahre.

Ich kenne zusätzlich noch die Hungerrenten der Kriegsgeneration.
Den heutigen Rentnern geht es besser als je zuvor und es gibt viele milliarden für Pflegebedürftige. Vor Helmut Kohl gab es nicht einmal eine Pflegeversicherung.

Außerdem:
Wir haben deutlich mehr Kitas als früher, mehr Frauenhäuser, mehr Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, ... mehr Lebensmittel und Kleider, die im guten Zustand weggeworfen werden, oder für wenig Geld bzw. umsonst denen zur Verfügung gestellt werden, die gerne ein paar Euros mehr hätten.

Auch Du würdest einen Schock erleben, wenn Du so leben müsstest wie die Menschen vor 30, 40, oder 50 Jahren.
Das können sich Menschen die in diesen Wohlfahrtsstaat hineingeboren wurden ,die alles für selbstverständlich erachten ,die nicht annähernd
erahnen können ,was dieser Staat an Sozialleistungen ,von der Altenpflege bis hin zur Unterstützung für geistig und körperlich Behinderte ,für
Kinder und Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten leistet . Alle diese sozialen
Errungenschaften werden ergänzt durch
gemeinnützige Organisationen die durch Spenden in Mrd. Höhe von Privatpersonen und Unternehmen gefördert werden .
Das heute jedes Kind ein Anrecht auf einen Krippen und Kita Anspruch hat, sorgt dafür dass heute die Berufsbiographien in den Familien nicht mehr unterbrochen werden müssen. Dies hat wiederum zur Folge dass Familien auf 2 Einkommen zurückgreifen können . Dies bewirkt wiederum dass später Rentnerfamilien über 2
recht ordentliche Renten verfügen können . Die erneute Anhebung des Kinderfreibetrages ist eine weitere Leistung die dieser Staat Familien gewährt.
Kürzere Arbeitszeiten ,5 Tage Woche 40 oder 36 Std .Wochen Verdoppelung oder gar Verdreifachung der Urlaubszeiten sollten nur am Rande erwähnt sein .
Diese Beispiele streifen nur einen kleinen Teil der Erleichterungen und sozialen Errungenschaften dieses Staates ,die Stück für Stück erreicht wurden .
Dazu gehören natürlich auch die finanziellen Zuwendungen des Staates wie Hartz IV oder Grundsicherung die es jedem Bürger ermöglichen ein Leben (wenn auch nicht in Saus und Braus) im bescheidenen Wohlstand führen zu können .Diese Großzügigkeit hat sich anscheinend weltweit herumgesprochen .
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Deutschland ist kein Wohlfahrtsstaat. Schweden und Dänemark sind Wohlfahrtsstaaten. In Deutschland gibt es die soziale Marktwirtschaft.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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harry52
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von harry52 »

Ja, Adam und Positiv Denkender.
Ich sehe das genauso und will nur eine Sache ergänzen:
Wohlfahrt und soziale Leistungen kann man sich nur leisten, bzw. werden nur dann geleistet, wenn es genug andere gibt, die so viel erwirtschaften, dass sie bereit sind, abzugeben. Auch dieses Abgeben ist übrigens purer Egoismus, denn was nützt es, viel zu haben, aber gleichzeitig von Nachbarn umringt zu sein, die so wenig haben, dass sie auf den Gedanken kommen, gewalttätig zu werden.

Kurz gesagt: Die Armen und Erfolglosen können froh sein, wenn es auch genug Reiche und Erfolgreiche gibt.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Zunder
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Zunder »

harry52 hat geschrieben:(13 Dec 2016, 15:12)
Ich kenne auch ein paar Haushalte, die von Sozialleistungen leben müssen. Denen geht es weit besser als den Facharbeitern der 70er oder 80er Jahre.

Auch Du würdest einen Schock erleben, wenn Du so leben müsstest wie die Menschen vor 30, 40, oder 50 Jahren.
Die Facharbeiter der 70er und 80er Jahre konnten mit ihren Löhnen noch Häuser bauen oder Eigentumswohnungen kaufen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(16 Dec 2016, 23:54)

Die Facharbeiter der 70er und 80er Jahre konnten mit ihren Löhnen noch Häuser bauen oder Eigentumswohnungen kaufen.
Die mussten auch kaum Bauvorschriften, einschließlich Energievorschriften, beachten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Dec 2016, 00:24)

Die mussten auch kaum Bauvorschriften, einschließlich Energievorschriften, beachten.
Sie mußten ihre Immobilien bezahlen. Mit Hartz IV geht das nicht.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2016, 00:43)

Sie mußten ihre Immobilien bezahlen. Mit Hartz IV geht das nicht.
Mit einem Facharbeitergehalt geht das auch heute noch.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Kritikaster »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2016, 00:43)

Sie mußten ihre Immobilien bezahlen. Mit Hartz IV geht das nicht.
Der typische FachARBEITER hat mit H4-Beziehern nichts gemein.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Boracay »

Zunder hat geschrieben:(16 Dec 2016, 23:54)

Die Facharbeiter der 70er und 80er Jahre konnten mit ihren Löhnen noch Häuser bauen oder Eigentumswohnungen kaufen.
Das tun die heute mehr den je - glaubst du der Bauboom kommt von ein paar Vorstandsvorsitzenden?

Ich weiß - das Leben in Ossiland und Ruhrgebiet ist beschissen, aber das sollte man nicht auf den Rest der Republik übertragen.
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Zunder
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Zunder »

Es scheint ja wahnsinnig schwer zu sein, einen Beitrag in seinem Kontext zu erfassen.

Geantwortet habe ich auf diese Behauptung von harry52:

"Ich kenne auch ein paar Haushalte, die von Sozialleistungen leben müssen. Denen geht es weit besser als den Facharbeitern der 70er oder 80er Jahre."

Das ist offensichtlich Käse und nur darum geht es.
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Kritikaster
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Kritikaster »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2016, 12:50)

Es scheint ja wahnsinnig schwer zu sein, einen Beitrag in seinem Kontext zu erfassen.

Geantwortet habe ich auf diese Behauptung von harry52:

"Ich kenne auch ein paar Haushalte, die von Sozialleistungen leben müssen. Denen geht es weit besser als den Facharbeitern der 70er oder 80er Jahre."

Das ist offensichtlich Käse und nur darum geht es.
Was willst Du denn? Durch die Folgebeiträge wurde Deine Auffassung doch bloß unterstützt. ;)
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Boraiel hat geschrieben:(09 Dec 2016, 18:05)

„Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.“ - Ludwig Erhard
Weitere Ausführungen dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_M ... wig_Erhard
Richtig. Und momentan erleben wir, dass unsere Marktwirtschaft zunehmend an Liberalität verliert.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Dec 2016, 23:26)

Deutschland ist kein Wohlfahrtsstaat. Schweden und Dänemark sind Wohlfahrtsstaaten. In Deutschland gibt es die soziale Marktwirtschaft.
Welches Wirtschaftssystem haben dann Schweden und Dänemark? Beide Staaten werden ja – vor allem von Linken – gerne als Vorbild gesehen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 06:56)

Welches Wirtschaftssystem haben dann Schweden und Dänemark? Beide Staaten werden ja – vor allem von Linken – gerne als Vorbild gesehen.
Das gleiche wie wir. Nur ist die Umverteilung in Schweden und Dänemark höher.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 08:34)

Das gleiche wie wir. Nur ist die Umverteilung in Schweden und Dänemark höher.
Dann hat das aber mit Marktwirtschaft nicht mehr viel zu tun. Die Staatsquote liegt in diesen Ländern zum Teil deutlich über 50%, das ist zu viel.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 09:46)

Dann hat das aber mit Marktwirtschaft nicht mehr viel zu tun. Die Staatsquote liegt in diesen Ländern zum Teil deutlich über 50%, das ist zu viel.
Es wird halt viel umverteilt. Bevor die Umverteilung erfolgt liegt aber definitiv Marktwirtschaft vor.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 09:50)

Es wird halt viel umverteilt. Bevor die Umverteilung erfolgt liegt aber definitiv Marktwirtschaft vor.
Ist es dann auch eine relativ freie Marktwirtschaft vor der Umverteilung? Denn bei solchen Umverteilung kann man ja davon ausgehen, dass linke Parteien regieren.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 10:00)

Ist es dann auch eine relativ freie Marktwirtschaft vor der Umverteilung? Denn bei solchen Umverteilung kann man ja davon ausgehen, dass linke Parteien regieren.
Ja.
Das skandinavische Sozialstaatsmodell ist der Gegentyp zum angelsächsischen. Der Sozialstaat finanziert sich größtenteils über Steuern, der Staat garantiert umfassende Sozialleistungen. Dafür verlangt er aber von den Arbeitnehmern im Gegenzug ein hohes Maß an Flexibilität. Unter anderem Dänemark und Schweden haben diesen Typ Sozialstaat ausgebaut. mgr/tkai
https://www.welt.de/welt_print/article4 ... eidet.html

Bis auf eine Ausnahme.
Im angelsächsischen Sozialstaat organisiert der Staat große Bereiche der Gesellschaft wie etwa Bildung oder das Gesundheitssystem privat.
Aber auch dieses ließe sich teilweise hinbekommen. Nur gäbe es dann umfassende Regeln. Die Höhe der Beiträge darf dann zum Beispiel nicht vom Alter abhängen.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 10:12)

Ja.



https://www.welt.de/welt_print/article4 ... eidet.html

Bis auf eine Ausnahme.



Aber auch dieses ließe sich teilweise hinbekommen. Nur gäbe es dann umfassende Regeln. Die Höhe der Beiträge darf dann zum Beispiel nicht vom Alter abhängen.
Interessanter Artikel. Das erfordert aber, dass die Bürger in den angesprochenen skandinavischen Staaten vergleichsweise hohe Abgaben leisten. Dadurch bleibt ihnen vermutlich weniger netto vom brutto als in Deutschland. Das müssen die Bürger dann hinnehmen, das ist wohl unter "Flexibilität"(siehe Artikel) zu sehen. Ich finde das nicht gut, denn man sollte über den Großteil des verdienten Geldes selbst bestimmen können, wofür man es ausgibt.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 11:50)

Interessanter Artikel. Das erfordert aber, dass die Bürger in den angesprochenen skandinavischen Staaten vergleichsweise hohe Abgaben leisten. Dadurch bleibt ihnen vermutlich weniger netto vom brutto als in Deutschland. Das müssen die Bürger dann hinnehmen, das ist wohl unter "Flexibilität"(siehe Artikel) zu sehen. Ich finde das nicht gut, denn man sollte über den Großteil des verdienten Geldes selbst bestimmen können, wofür man es ausgibt.
Der Umsatzsteuersatz beträgt in Schweden z.B. 25% und das ohne Flat-Tax wie in Ungarn. Damit kann der Staat natürlich viel mehr umverteilen. Wobei es natürlich auch immer noch reiche Bürger in Schweden gibt.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 12:06)

Der Umsatzsteuersatz beträgt in Schweden z.B. 25% und das ohne Flat-Tax wie in Ungarn. Damit kann der Staat natürlich viel mehr umverteilen. Wobei es natürlich auch immer noch reiche Bürger in Schweden gibt.
Und das ist einfach zu viel. So wird Schweden kein attraktiver, globaler Wirtschaftsstandort, wie es beispielsweise die Schweiz ist. Doch genau darauf kommt es in der globalisierten Welt an, man muss attraktiv für ausländische Unternehmen sein.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 12:34)

Und das ist einfach zu viel. So wird Schweden kein attraktiver, globaler Wirtschaftsstandort, wie es beispielsweise die Schweiz ist. Doch genau darauf kommt es in der globalisierten Welt an, man muss attraktiv für ausländische Unternehmen sein.
Das eine schließt das andere nicht aus.

Economy Rankings (World Bank)
Economies are ranked on their ease of doing business, from 1–190. A high ease of doing business ranking means the regulatory environment is more conducive to the starting and operation of a local firm. The rankings are determined by sorting the aggregate distance to frontier scores on 10 topics, each consisting of several indicators, giving equal weight to each topic. The rankings for all economies are benchmarked to June 2016. Read the methodology, explaining how the ease of doing business rankings and the distance to frontier measure are calculated (PDF).
Dänemark auf Platz 3, Schweden auf Platz 9.

http://www.doingbusiness.org/Rankings

Und in Europa gibt es schon die Schweiz und Irland. Da nützt es nichts, wenn Schweden das jetzt auch vorhat. Das bringt nichts. Und in Russland beträgt die Flat-Tax 13%. In Bulgarien 10% und die Körperschaftsteuer auch 10%. Helfen tut das aber wenig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flat_Tax
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 13:02)

Das eine schließt das andere nicht aus.

Economy Rankings (World Bank)



Dänemark auf Platz 3, Schweden auf Platz 9.

http://www.doingbusiness.org/Rankings

Und in Europa gibt es schon die Schweiz und Irland. Da nützt es nichts, wenn Schweden das jetzt auch vorhat. Das bringt nichts. Und in Russland beträgt die Flat-Tax 13%. In Bulgarien 10% und die Körperschaftsteuer auch 10%. Helfen tut das aber wenig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flat_Tax
Ja, das stimmt schon. Aber dennoch haben die Bürger eben weniger netto vom brutto.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 13:51)

Ja, das stimmt schon. Aber dennoch haben die Bürger eben weniger netto vom brutto.
Einige Bürger haben mehr. Es findet dadurch eine Angleichung statt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 15:02)

Einige Bürger haben mehr. Es findet dadurch eine Angleichung statt.
Aber Leistung lohnt sich halt nicht, wenn man mehr als die Hälfte des erwirtschafteten Geldes sofort abgeben muss.
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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Adam Smith »

Hamilton hat geschrieben:(25 Dec 2016, 15:10)

Aber Leistung lohnt sich halt nicht, wenn man mehr als die Hälfte des erwirtschafteten Geldes sofort abgeben muss.
Und wie erklärst du dir das Ranking der Weltbank?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Partei "Die Linke": linksradikal?

Beitrag von Hamilton »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Dec 2016, 15:27)

Und wie erklärst du dir das Ranking der Weltbank?
In der Kategorie "Paying Taxes" ist Schweden nur noch auf Platz 28.

Heißt du das Wirtschaftssystem in Schweden etwa gut?
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