Die Zukunft der SPD

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Senexx

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Der General hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:25)

Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht wirklich was die "Schädlichen" politischen Absichten sein sollen ? Eine gewisse Zeit der Eingewöhnung sollte legitim sein.

Ich möchte jetzt nicht wieder vorn vorne beginnen und hier 10 Seiten schreiben, warum ich dermaßen die SPD (Führung) kritisiere. Grundsätzlich bin ich voll und ganz auf der Längenwelle eines Kevin Kühnert, der genau das Problem erkannt hat und auch den Richtigen Lösungsansatz für die Partei als solches gefunden hat.

Eine "Heerschar"sehe ich zum Glück jetzt nicht mehr. Wenn Scholz,Stegner,Lauterbach und auch Nahles noch in die 2. Reihe abwandern würde, wäre ich zufrieden, denn dann gäbe es einen echten Neuanfang den die SPD dringend bräuchte.
Mit ist klar, dass sie zur Linksaußenfraktion zählen. ich habe Ihnen auch lediglich insoweit zugestimmt, als ich der Meinung bin, dass bei Der SPD Köpfe rollen müssen

Dass ein Mittzwanziger, ein Student, richtiges Problembewusstsein und richtige Lösungsansätze haben sollte, darüber kann man nur lauthals lachen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:57)

Richter wirst du nicht einfach so.
Wie denn?

P.S.: Was ist an meinem Beitrag unsachlich?
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Der General hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:58)

Mit heißer Nadel gestrickt beim schnellen Kaffee :D



Gut akzeptiert, vielleicht hast Du Recht. Wir werden sehen was die Zeit bringt. Spannend zu sehen sein wird auch, wie sich der Horst aus Bayern so schlägt. Ich glaube sein Amt könnte mit dem Amt der Kanzlerin kollidieren ... zwei Alpha Männchen ist früher oder später einer zu viel...... Aber gut, anderes Thema.

grüsse
Ich erlaube mir diesen hier rüber inden Kabinet Thread zu kopieren.
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Der General
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Der General »

Senexx hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:05)

Mit ist klar, dass sie zur Linksaußenfraktion zählen. ich habe Ihnen auch lediglich insoweit zugestimmt, als ich der Meinung bin, dass bei Der SPD Köpfe rollen müssen
Ja, da sind wir doch einer Meinung !
Senexx hat geschrieben: Dass ein Mittzwanziger, ein Student, richtiges Problembewusstsein und richtige Lösungsansätze haben sollte, darüber kann man nur lauthals lachen.
Ich hatte da auch erst meine Bedenken, nachdem ich aber mal genauer seine Statements usw. verfolgt habe, musste ich feststellen, dass dieser Kevin Politisch gesehen viel Reifer ist als sein Alter aussagt.

Er hat da einiges auf den Kasten und gilt für mich als einen echten Hoffnungsträger (für die SPD) in Zukunft !

PS. Lachhaft ist bzw. war da eher das Problembewusstsein der Betonköpfe an vorderste Front.
Senexx

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Der General hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:22)

Ich hatte da auch erst meine Bedenken, nachdem ich aber mal genauer seine Statements usw. verfolgt habe, musste ich feststellen, dass dieser Kevin Politisch gesehen viel Reifer ist als sein Alter aussagt.

Er hat da einiges auf den Kasten und gilt für mich als einen echten Hoffnungsträger (für die SPD) in Zukunft !
Her gehen unsere Meinungen auseinander. Ich halte ihn für einen dummen Grünschnabel.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:22)


Er hat da einiges auf den Kasten und gilt für mich als einen echten Hoffnungsträger (für die SPD) in Zukunft !
Andrea Nahles laesst gruessen - auch grosse Hoffnungstraegerin als Juso-Bundesvorsitzende und genial in den Medien beim Oskar Putsch gegen Scharping.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:57)

Richter wirst du nicht einfach so.
Das stimmt. Wahlweise wirst du dazu ernannt, solltest also ein robustes Netzwerk in der Politik besitzen. ... Oh! Schau mal! ... Rechtsanwältin -> Eintritt in die SPD -> wissenschaftlicher Dienst RP -> wissenschaftliche Mitarbeiterin BVerfG -> Referentin im Bundesjustizministerium -> Richterin ... Eine Karriere, die seit dem Ende ihrer Rechtsanwalts-Karriere (bis dahin ohne SPD) voll und ganz im Windschatten der SPD-Karriere stattfand. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt!

In der aktuellen Ministerriege der SPD werden einfach nur AUSSCHLIESSLICH "verdiente" Genossen - insbesondere Ex-Generalsekrete, die den Abstieg der SPD maßgeblich mitverantworten - noch einmal versorgt, bevor vielleicht zukünftig nix mehr geht. Auch Barley - vom Großen Siggi persönlich nominiert - gehört dazu.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 18:49)

Das stimmt. Wahlweise wirst du dazu ernannt, solltest also ein robustes Netzwerk in der Politik besitzen. ... Oh! Schau mal! ... Rechtsanwältin -> Eintritt in die SPD -> wissenschaftlicher Dienst RP -> wissenschaftliche Mitarbeiterin BVerfG -> Referentin im Bundesjustizministerium -> Richterin ... Eine Karriere, die seit dem Ende ihrer Rechtsanwalts-Karriere (bis dahin ohne SPD) voll und ganz im Windschatten der SPD-Karriere stattfand. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt!
Ja, aber das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss um Menschen für sie zu begeistern, denn....
Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 18:49)
In der aktuellen Ministerriege der SPD werden einfach nur AUSSCHLIESSLICH "verdiente" Genossen - insbesondere Ex-Generalsekrete, die den Abstieg der SPD maßgeblich mitverantworten - noch einmal versorgt, bevor vielleicht zukünftig nix mehr geht. Auch Barley - vom Großen Siggi persönlich nominiert - gehört dazu.
.... dies ist eine ganz harte Auslese. So einen Wahlkampf managet du nicht einfach nebenher. Du brauchst Menschen, die das psychisch und physisch durchstehen.
Das ist ja kein SPD Problem, schau mal sonst. Doofbini, Scheuer, der Gröhe, der Tauber geht als Staatssekretär ins Verteidigungsministerium.
Söder. Ehemaliger CSU General. Merkel selbst. Münte,
Es sind Verdienste für die Partei, die dann entlohnt werden.
Wir sollten, aber das dann bitte in einem anderen Thread, besprechen, wie du dir das vorstellst. Denn so funktioniert es in dem Parteiensystem.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:16)

Wir sollten, aber das dann bitte in einem anderen Thread, besprechen, wie du dir das vorstellst.
Warum? Dieser Thread dreht sich um die Zukunft der SPD. Und genau darum geht es auch, wenn man den Klüngel dieser Partei thematisiert. Denn er ist Bestandteil dessen, was gerade geschieht und was die Zukunft der SPD beeinflusst. Es ist also nirgends besser aufgehoben als hier.
Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:16)

Ja, aber das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss um Menschen für sie zu begeistern, denn dies ist eine ganz harte Auslese.
Du sagst also "Klüngel ist typisch"? Dann ist der SPD keine Zukunft mehr beschieden. Klüngel ist gerade das, was die alte SPD einst so vehement und bis aufs Blut bekämpfte, als sie sich für die Demokratie einsetzte. Demokratie verträgt keinen Klüngel. Klüngel tötet Demokratie. Niemand wusste das besser als die bebelsche SPD.
Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:16)

So einen Wahlkampf managet du nicht einfach nebenher. Du brauchst Menschen, die das psychisch und physisch durchstehen.
Richtig. Doch das gilt nur, weil man von der Demokratie abweicht. Weil man nicht mehr "Meinungs-Wahlkämpfe", sondern REINE PERSONEN-WAHLKÄMPFE führt. Weil Inhalte zu hohlen Phrasen verkommen sind. Weil leere Sprechblasen die Wahlplakate zieren. All das würde nicht passieren, gäbe es zuerst eine inhaltliche und dann eine personelle "Bestenauslese" statt des Klüngels. Es sind also selbstgeschaffene Leiden. Anti-demokratische Leiden. Leiden eines zutiefst korrupten Systems.
Alexyessin hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:16)
Das ist ja kein SPD Problem, schau mal sonst. Doofbini, Scheuer, der Gröhe, der Tauber geht als Staatssekretär ins Verteidigungsministerium. Söder. Ehemaliger CSU General. Merkel selbst. Münte, Es sind Verdienste für die Partei, die dann entlohnt werden.
Mich interessieren "andere Parteien" in einem "SPD-Thread" nur nebenrangig. Und mich interessieren gerade die Konservativen im Kontext dieser Debatte nicht im Geringsten. Es ist System der Konservativen, sich durch Klüngel und "Geburtsrechte" Erbschaften zuzuschanzen. So haben sie Jahrtausende lang agiert. Doch die einstige SPD, also jene, die vor über 100 Jahren starb, änderte das. SIE - UND NUR SIE - brachte den Deutschen die Demokratie. Das gibt ihr jedoch nicht das Recht, selbige wieder zu ermorden; so, wie Ebert/Noske einst Liebknecht und Luxemburg ermordeten, um ihre Pfründe zu bewahren.

In einfacheren Worten: Von den Konservativen (und inbesondere den heutigen "Neoliberalen") ist nichts anderes zu erwarten. An eine SPD, deren Mitglieder einst bereit waren, für die Demokratie zu sterben, sind die Erwartungshaltungen deutlich höher. MINDESTENS BEWAHREN sollte die SPD leisten können, wenn sie sich nicht völlig ad absurdum führen und in 20, 30 oder auch erst 50 Jahren nur noch als schlechtes Beispiel für "Sozialdemokratie, wie sie nie geschehen darf" genannt werden will. Denn eines ist sicher: Die SPD stirbt. Nicht die Union. Die SPD. Ihr sterben nicht nur die Mitglieder weg; sie muss anscheinend auch noch - von der vagen Hoffnung getragen, dass Wähler wie du, die all das bezahlen sollen, es hoffentlich goutieren - Neumitglieder kaufen, um in aktuellen Zeiten überhaupt nennenswertes Personal aufbringen zu können...
KarlRanseier

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von KarlRanseier »

Die größten Verdienste haben Schröder, Clement und der Geistesriese Müntefering. Sie haben die SPD so nachhaltig abgewrackt, dass sie sich nicht mehr davon erholen wird.

Der GerHartz steht für keinen Job in Deutschland mehr zur Verfügung, er hat's wirklich geschafft und steht in den Diensten des lupenreinen Demokraten. Dort allerdings ist es nicht seine Aufgabe, irgendeine Partei in die Bedeutungslosigkeit abzuwracken.

Clement, der von der Wahl Ypsilantis abriet, da diese gegen Kernkraft war, wechselte zu RWE, was natürlich reiner Zufall ist und mit Korruption überhaupt gar nichts zu tun haben könnte.

Und der Müntefering, von dem das Zitat "Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen" stammt, könnte Chef der Inquisition werden, natürlich erst nach einem Intensivkurs und einer Lektüre der Bibel. Allerdings lebt dieser alte Mann einige hundert Jahre zu spät, er ist schlicht aus der Zeit gefallen. Aber dieses schlimme Schicksal teilt er ja mit Sarrazin, Höcke, Gauland und anderen Gestalten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

KarlRanseier hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:45)

Die größten Verdienste haben Schröder, Clement und der Geistesriese Müntefering. Sie haben die SPD so nachhaltig abgewrackt, dass sie sich nicht mehr davon erholen wird.

Der GerHartz steht für keinen Job in Deutschland mehr zur Verfügung, er hat's wirklich geschafft und steht in den Diensten des lupenreinen Demokraten. Dort allerdings ist es nicht seine Aufgabe, irgendeine Partei in die Bedeutungslosigkeit abzuwracken.

Clement, der von der Wahl Ypsilantis abriet, da diese gegen Kernkraft war, wechselte zu RWE, was natürlich reiner Zufall ist und mit Korruption überhaupt gar nichts zu tun haben könnte.

Und der Müntefering, von dem das Zitat "Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen" stammt, könnte Chef der Inquisition werden, natürlich erst nach einem Intensivkurs und einer Lektüre der Bibel. Allerdings lebt dieser alte Mann einige hundert Jahre zu spät, er ist schlicht aus der Zeit gefallen. Aber dieses schlimme Schicksal teilt er ja mit Sarrazin, Höcke, Gauland und anderen Gestalten.
da wäre noch hinzuzufügen, dass schröders familie lange von sozialhilfe abhängig war. und damm macht er einen kriminellen zum reformer und senkt die steuern für die reichen...- :rolleyes:
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Odin1506 »

KarlRanseier hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:45)

Die größten Verdienste haben Schröder, Clement und der Geistesriese Müntefering. Sie haben die SPD so nachhaltig abgewrackt, dass sie sich nicht mehr davon erholen wird.

Der GerHartz steht für keinen Job in Deutschland mehr zur Verfügung, er hat's wirklich geschafft und steht in den Diensten des lupenreinen Demokraten. Dort allerdings ist es nicht seine Aufgabe, irgendeine Partei in die Bedeutungslosigkeit abzuwracken.

Clement, der von der Wahl Ypsilantis abriet, da diese gegen Kernkraft war, wechselte zu RWE, was natürlich reiner Zufall ist und mit Korruption überhaupt gar nichts zu tun haben könnte.

Und der Müntefering, von dem das Zitat "Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen" stammt, könnte Chef der Inquisition werden, natürlich erst nach einem Intensivkurs und einer Lektüre der Bibel. Allerdings lebt dieser alte Mann einige hundert Jahre zu spät, er ist schlicht aus der Zeit gefallen. Aber dieses schlimme Schicksal teilt er ja mit Sarrazin, Höcke, Gauland und anderen Gestalten.
Vor allem hat es Müntefering auch noch falsch zitiert, denn es heißt: "Wer nicht arbeiten will, der soll auch nichts essen".
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)

Warum? Dieser Thread dreht sich um die Zukunft der SPD. Und genau darum geht es auch, wenn man den Klüngel dieser Partei thematisiert. Denn er ist Bestandteil dessen, was gerade geschieht und was die Zukunft der SPD beeinflusst. Es ist also nirgends besser aufgehoben als hier.
Die Metadiskussion über die Parteiensystematik in der Bundesrepublik ist aber hier nicht ganz richtig. Das war mein Einwurf.
Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)
Du sagst also "Klüngel ist typisch"? Dann ist der SPD keine Zukunft mehr beschieden. Klüngel ist gerade das, was die alte SPD einst so vehement und bis aufs Blut bekämpfte, als sie sich für die Demokratie einsetzte. Demokratie verträgt keinen Klüngel. Klüngel tötet Demokratie. Niemand wusste das besser als die bebelsche SPD.
Nein, ich habe nicht gesagt, das der "Klüngel" typisch wäre.
Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)
Richtig. Doch das gilt nur, weil man von der Demokratie abweicht. Weil man nicht mehr "Meinungs-Wahlkämpfe", sondern REINE PERSONEN-WAHLKÄMPFE führt. Weil Inhalte zu hohlen Phrasen verkommen sind. Weil leere Sprechblasen die Wahlplakate zieren. All das würde nicht passieren, gäbe es zuerst eine inhaltliche und dann eine personelle "Bestenauslese" statt des Klüngels. Es sind also selbstgeschaffene Leiden. Anti-demokratische Leiden. Leiden eines zutiefst korrupten Systems.
Das ist sehr düster ausgedrückt. Was meinst du denn, wie viele Menschen du für Parteiarbeit gewinnen kannst, die nebenbei noch arbeiten gehen müssen?
Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)
Mich interessieren "andere Parteien" in einem "SPD-Thread" nur nebenrangig. Und mich interessieren gerade die Konservativen im Kontext dieser Debatte nicht im Geringsten. Es ist System der Konservativen, sich durch Klüngel und "Geburtsrechte" Erbschaften zuzuschanzen. So haben sie Jahrtausende lang agiert. Doch die einstige SPD, also jene, die vor über 100 Jahren starb, änderte das. SIE - UND NUR SIE - brachte den Deutschen die Demokratie. Das gibt ihr jedoch nicht das Recht, selbige wieder zu ermorden; so, wie Ebert/Noske einst Liebknecht und Luxemburg ermordeten, um ihre Pfründe zu bewahren.
Jetzt schweifst du ab. Liebknecht wollte am Schluß ein Sowjetsystem - und das in Zeiten als selbiges gerade eine Diktatur wurde. Was meinst du hätten die Demokraten tun sollen?
Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)
In einfacheren Worten: Von den Konservativen (und inbesondere den heutigen "Neoliberalen") ist nichts anderes zu erwarten. An eine SPD, deren Mitglieder einst bereit waren, für die Demokratie zu sterben, sind die Erwartungshaltungen deutlich höher. MINDESTENS BEWAHREN sollte die SPD leisten können, wenn sie sich nicht völlig ad absurdum führen und in 20, 30 oder auch erst 50 Jahren nur noch als schlechtes Beispiel für "Sozialdemokratie, wie sie nie geschehen darf" genannt werden will. Denn eines ist sicher: Die SPD stirbt. Nicht die Union. Die SPD. Ihr sterben nicht nur die Mitglieder weg; sie muss anscheinend auch noch - von der vagen Hoffnung getragen, dass Wähler wie du, die all das bezahlen sollen, es hoffentlich goutieren - Neumitglieder kaufen, um in aktuellen Zeiten überhaupt nennenswertes Personal aufbringen zu können...
Wo werden denn bitte Neumitglieder gekauft? Hast du dazu eine Quelle?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:02)

Die Metadiskussion über die Parteiensystematik in der Bundesrepublik ist aber hier nicht ganz richtig. Das war mein Einwurf.
Hier geht es um die SPD. Abstrakt, wie auch konkret. Dass sich daraus - wie aus eigentlich allem - auch für Andere ableiten lässt, ist irrelevant und würde, würdest du diese Systematik tatsächlich anwenden wollen, zu Chaos in eurem sowieso schon - aus der SIcht des offensichtlichen Willens dieser Plattform - fragwürdigen Ordnungsprinzip, mit dem politische Diskussionen eher erstickt als befruchtet werden, führen. Doch DAS zu diskutieren, würde HIER tatsächlich zu weit führen.
Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:02)

Nein, ich habe nicht gesagt, das der "Klüngel" typisch wäre.
Schon vergessen? Ich zitiere: "... aber das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss ..." Und in der Tat handelt es sich hier um eine etwa Christian Lindner vergleichbare Vita: Mehr oder weniger in der freien Wirtschaft versagt; zieht die Karriere - wie auch bei DDR-Eliten üblich - plötzlich hart an, sobald die Partei ihre Flügel darüber ausbreitet. Bei Barley einen Tick langsamer und weniger parteinah als bei Lindner; doch bei beiden erst - und, Achtung!, NUR - im Windschatten der Partei.

Sowas nennt man seit Jahrhunderten "Emporkömmling" bzw. "Günstling". Und es hat seit alters her das bittere Geschmäckle des Nepotismus. Denn es beweist - wie in einer DEMO-KRATIE eigentlich nötig - nicht die "Volksvertretung", sondern eine "Eliten-Vertretung". Auch Barley vertritt nicht das Volk, sondern - notwendigerweise - vor allem jene, die ihre Karriere geschützt und ermöglicht haben. Denn "sie schuldet etwas". Und das muss sie zurückzahlen. Wie in jeder robusten mafiösen Struktur: "Eines Tages - vielleicht auch nie - werde ich einen Gefallen von dir einfordern. Doch bis dahin betrachte es als mein Geschenk an dich." (Don Corleone)

Nochmals: Das ist bei Konservativen seit alters her üblich (wie man etwa auch an der vergleichsweise größeren Menge der herbeigeschwindelten Doktor-Titel und etwa der Verteilung der "Nebenjobs" bei Vollzeit-gewählten politischen Vertretern sehen kann); es kennzeichnet mithin also ein "Maß des Konservativismus" innerhalb der SPD.
Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:02)

Das ist sehr düster ausgedrückt. Was meinst du denn, wie viele Menschen du für Parteiarbeit gewinnen kannst, die nebenbei noch arbeiten gehen müssen?
Das hängt davon ab, ob man "Partei-Arbeit" als "rein wirtschaftlichen Pragmatismus" betrachtet, oder ob man damit wirklich eine eigene Meinung vertritt. Tatsächlich ist der Besitz des richtigen Parteibuches nachweislich karrierefördernd. Das kannst auch du sicherlich allein schon in deiner eigenen Stadt-/Kommunalvertretung sehen: Da tauchen - auch von "vertretenen" Unternehmen - Namen in der Politik auf, bei denen du vehement zweifelst, ob diese - auch wirtschaftliche - Karriere ohne die politische Unterstützung möglich gewesen wäre.

Auf der anderen Seite sollten wir jedoch nie vergessen: Es war GENAU DIESES System, gegen das die alte SPD sich einst zusammenfand und aufstand. Es war GENAU DIESES System des reinen Selbstzwecks, das die SPD seinerzeit abschaffen wollte und musste, um der Demokratie den Boden zu bereiten. Und nun, seit Ebert/Noske, ist die SPD selbst Teil des Systems, das sie abschaffen wollte und musste. Nicht ohne Grund gibt es einen 4-Jahres-Zyklus der Wahlen. Nicht ohne Grund gibt es im Grundgesetz weder eine Parteienbindungs-Pflicht für Abgeordnete, noch für Minister/Kanzler. Nicht ohne Grund, denn Demokratie kann nur außerhalb(!) dieses Parteien-zentrierten Systems existieren; Parteien sind also per se nur eine "Übergangslösung auf dem Weg zur Demokratie" und hier vornehmlich Korrektiv für (noch(!)) fehlende politische Bildung des Einzelnen.
Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:02)

Jetzt schweifst du ab. Liebknecht wollte am Schluß ein Sowjetsystem - und das in Zeiten als selbiges gerade eine Diktatur wurde. Was meinst du hätten die Demokraten tun sollen?
"Die Demokraten"? Sie hätten, wie es sich für eine Demokratie geziemt, die Dinge diskutieren und dann nach Mehrheitsbeschlüssen umsetzen müssen. Auch unter dem Aspekt, dass nicht alles gleichermaßen eintritt; ganz besonders, wenn man von Anfang an korrigierend agieren kann. Mord als Teil der politischen Indoktrination ist einer Diktatur würdig. Niemals jedoch einer Demokratie. Die SPD-Eliten haben am Tag der DURCH SIE VERANLASSTEN Ermordung von Liebknecht und Luxemburg endgültig das Recht verwirkt, sich "Demokraten" nennen zu dürfen. Und das gilt bis zu ihrer Abkehr von der Verherrlichung jener, die an jenem Tag die Demokratie ermordeten. Denn wir sollten nicht vergessen: Den Konservativen und Rechtsnationalen waren Liebknecht & Co. mit ihrem fast schon absolutistischen Ziel der (nahezu) vollständigen Enteignung der PM ein noch weitaus größerer Dorn im Auge. Doch nicht einmal sie wollten sich die Hände mit politischem Blut besudeln. Das überließen sie der zuverlässig willfährigen SPD-Elite.

All das gilt für "Liebknechts Ziele" genauso, wie für die "Agenda 2010", die von den SPD-Eliten - zum mittlerweile unzweifelhaft nachweislich einzigen Vorteil der Reichen - hinterrücks eingeführt und umgesetzt wurde. Beispielhaft hier steht der Mindestlohn als Vergleich: Dieser wurde über 6 - in Worten: sechs - Legislaturperioden diskutiert, bis er eingeführt wurde. Und selbst dann noch in einer Höhe, die schon zum Zeitpunkt der Einführung kaufkraftbereinigt an der westeuropäischen Untergrenze lag und nachweislich in Armut und insbesondere Altersarmut führen musste. Nicht so die Agenda 2010: Vor der Wahl kein Thema, noch nicht einmal ein rein theoretisches Gedankenspiel, wurde sie in Nacht-&-Nebel-Aktionen innerhalb nur einer einzigen Legislaturperiode vollständig eingeführt. Und sie war UM WELTEN KOMPLEXER, als etwa die "leider sehr komplexe Berechnung der Mindestlohn-Grundlage", was die SPD stets als Hinderungsgrund für dessen alsbaldige Einführung vorschob, wenn sie sich gerade mal nicht hinter den Konservativen und Liberalen verstecken konnte.

Und das gilt auch für den aktuellen "Koalitionsvertrag", der abermals ein Symptom der "Ermordung der sozialen Demokraten" (nicht: "der Sozialdemokraten"; das ist ein himmelweiter Unterschied) ist: Praktisch NICHTS von dem, was die SPD bei den Wahlen vollmundig versprach, findet sich im Koalitionsvertrag als "verpflichtende Aufgabe" wieder. Bestenfalls steht da ein unverbindliches "Wir wollen ..."; üblicherweise steht dort nur "Lasst mal prüfen, was die Spatzen seit 30 Jahren vom Dach pfeifen!" Es ist ein Grundmuster der SPD. Seit gut 100 Jahren. Im traditionellen sozialdemokratischen Halbjahr vor den Wahlen ruft man sozialdemokratische Parolen, etwa "Bürgerversicherung!", "Erbschaftssteuer!" und "Vermögenssteuer!"; doch schon bei den Verhandlungen um die Posten und Pöstchen wird es stante pedes "vergessen": "Könnten wir ..." - "NIEMALS! Nur über unsere Leichen!" - "Na gut, wir haben es wenigstens versucht. Das mit dem Ermorden machen wir nur bei eigenen Leuten, also fällt es aus."

Man kann es auch so ausdrücken: Die SPD ist nachweislich die einzige Partei in Deutschland, die mit höchster Konsequenz nahezu ausschließlich ihre eigenen Wähler belügt und betrügt. Sie positionierte sich vor gut 100 Jahren als Steigbügelhalter der Konservativen und Rechtsnationalen. Und diese Position hat sie bis einschließlich heute nie mehr verlassen. Selten direkt; doch stets als serviler Katalysator. Und sie lernte nie, dass sie nur dienstbarer Geist ist, der nicht an den Tischen, an denen die Pfründe verteilt werden, gelitten wird. Nicht in der Weimarer Republik. Nicht an deren Ende, das die SPD aktiv mit herbeiführte. Und auch nicht in Zeiten der Bundesrepublik, wo sie diese Strategie fortsetzte und bis heute fortsetzt, wenn wir etwa - wohlgemerkt: beispielhaft für SPD-Eliten-Karrieren! - Hannelore Kraft, die nun, quasi "in der Blüte ihrer Jahre" und nachdem sie die SPD als Sprungbrett benutzt und fallengelassen hat, einen Aufsichtsratsposten in einem Steinkohlekonzern innehat. Die SPD dient den eigenen Partei-Eliten also nahezu ausschließlich nur als Wirt für ihr eigenes parasitäres Dasein. Und die SPD-Mitglieder bezahlen's freudig ... mit ihrem Geld ... vor allem aber mit ihrer Würde.

Will die SPD also eine mittelfristige Zukunft haben, muss sie sich - natürlich unter Voraussetzung der Vermeidung des Fehlers, den die Partei-Eliten seit der Ermordung Liebknechts und Luxemburgs systematisch bei allen eigenen Problemlagen wiederholen - nur eine einzige Frage stellen: Braucht es tatsächlich eine fünfte "konservative Volks-Partei" in Deutschland; will das Volk, das immerhin noch - bisher unvermeidlich - zumindest alle vier Jahre an der "Demokratie" partizipieren darf, eine fünfte konservative Volkspartei haben? Die Antwort auf diese eine Frage gibt auch Antworten darauf, wie die Partei sich aufstellen muss: "Unverdrossen weiter so!", wie es bis heute getan wird. Oder eben radikaler(!), weil über die Jahrzehnte derart umfassend erforderlich gewordener, Schnitt und Rückbesinnung zumindest auf das Godesberger Programm als fundamentale Basis der Sozialdemokratie, als politisches Gegengewicht zum aristokratischen Konservativismus und als Rettung der Demokratie überhaupt."

----------------------

PS: Die Standard-Schriftgröße in dieser Plattform heraufzusetzen erhöht die Lesbarkeit insbesondere längerer und/oder pointierterer Einlassungen enorm. Aber das scheint mir - s.o. - nicht gewollt, richtig?!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(15 Mar 2018, 10:23)
Schon vergessen? Ich zitiere: "... aber das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss .
Das von dir benützte Wort war Klüngel. Reine Interpretation von deiner Seite aus.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Mar 2018, 10:58)

Das von dir benützte Wort war Klüngel. Reine Interpretation von deiner Seite aus.
Richtig. Ich schrieb: "... im Windschatten der SPD ..", worauf du antwortetest: "... das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss ..." Ich sagte also "Klüngel!"; du sagtest: "Yep, typische Aufstiegsmöglichkeit, die eine Partei bieten muss!".

Doch es ist okay, ich will mich darum gar nicht streiten. Es ist dein Recht, den Klüngel auszublenden. Vielleicht muss man das sogar, um nicht zu verzweifeln. Irgendwie muss man ja ein sonniges Gemüt behalten, wenn ein Schröder als Kanzler Milliarden Euro an Steuergeldern dafür ausgibt, sich bei GAZPROM in den Aufsichtsrat einkaufen zu können; wenn ein Clement Vorsitzender des Kuratoriums des schärfsten Feindes der SPD wird; wenn eine Kraft mitten in einem kleinen Karriereknick in den Aufsichtsrat eines Steinkohlekonzerns wechselt; wenn ein Beck Pharmalobbyist wird; wenn ein Müller zur Ruhrkohle AG wechselt; wenn eine Fischer Pharmalobbyistin wird; wenn ... (Die Liste ist schier endlos. Und sie betrifft fast ausschließlich Partei-Eliten. --- Wollen wir eine Wette machen, in welchen Konzern bzw. zu welcher sozialdemokratie-feindlichen Lobby-Organisation Nahles in ein paar Jahren wechselt? Ich schätze, dass es ein Pharmakonzern bzw. Pharma-Lobbyverband wird. Nahles bekam noch nie etwas allein auf die Reihe. Und in der Pharma-Lobby tummeln sich bereits so viele Ex-Spezialdemokraten, dass sie - wie schon stets in der Vergangenheit - leicht in ein gemachtes Nest huschen kann. Abgesehen davon werden dort mit die besten Honorare gezahlt. Neben der anrechnungsfreien "Ex-Berufspolitiker-Rente" in Höhe von etwa 8.500 Euro im Monat und ggf. "Partei-Renten", die ihr dann zustehen, weil die SPD sich bis heute mit Händen und Füßen weigert, einen entsprechenden Gesetzesentwurf auch für die Politiker zu realisieren. Was ist deine Prognose?)

Mir geht es um den "ganzen Rest"; also jenen Teil in dem letztlich der Klüngel nur einen - eigentlich sogar winzigen - Bruchteil stellt. Also beiße dich nicht daran fest, Alexyessin. Schon gar nicht singulär.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

https://www.euractiv.de/section/eu-inne ... onschefin/
Euractiv 15. März 2018 Kathleen Van Brempt kandidiert als S&D-Fraktionschefin im Europaparlament
Ja! Was wir im Wesentlichen falsch gemacht haben, ist folgendes: Nach der Finanzkrise waren wir Sozialdemokraten Teil vieler Regierungen, die nicht die richtigen Antworten gegeben haben. Wir haben die Banken gerettet, und dann sind wir in die Mitgliedstaaten gegangen und haben ihnen gesagt, dass sie ein Haushaltsproblem haben, vor allem in Südeuropa...Wir als Sozialdemokraten haben Europa und die Kommission aber nicht daran gehindert, ihre Aktionen im Bereich der Haushaltsregeln durchzuführen. Wir haben Fehler gemacht. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir brauchen gute Vereinbarungen über Haushalte und wirtschaftspolitische Steuerung in Europa – aber niemals auf Kosten unseres Sozialsystems! In dieser Hinsicht haben wir einen Riesenfehler gemacht...Ich glaube ohnehin nicht an die „Macronisierung“ der Sozialdemokratie. Wir müssen unsere Werte neu formulieren, aber wir müssen uns an den ursprünglichen Werten orientieren. Macron ist ein Pro-Europäer, also muss man mit ihm zusammenarbeiten. Aber er ist absolut kein Sozialdemokrat. Wir sollten also nicht über eine „Macronisierung“ unserer Fraktion nachdenken und stattdessen eher das Vertrauen in unsere eigenen Werte und unsere Ideologie zurückgewinnen.
Diese Vertreterin der europäischen Sozialdemokratie sieht auf EU-Ebene die Gestaltung des EU-Budgets ab 2020 als vorrangiges Ziel - vor allem bei den Posten Sozialausgaben, Migration, Mobilität und Energie.
Wir haben noch einige wichtige Dossiers zu besprechen, wie z.B. den europäischen Haushalt, Migration und Asyl. Das sind sehr wichtige Themen. Das Ergebnis der italienischen Wahlen kam auch dadurch zustande, dass wir die Italiener bei der Bewältigung des Migrationsproblems allein gelassen haben. Das hätte auf europäischer Ebene gelöst werden müssen.
Beim Mobilitätspaket und bei Handelsfragen müssen wir noch genau definieren, was wir erreichen wollen. Aber: Entweder wir erreichen unsere Ziele mit einer progressiven Mehrheit im Parlament – oder wir laufen Gefahr, weitere Fehler zu machen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fuerst_48 »

Wähler hat geschrieben:(17 Mar 2018, 10:01)

https://www.euractiv.de/section/eu-inne ... onschefin/
Euractiv 15. März 2018 Kathleen Van Brempt kandidiert als S&D-Fraktionschefin im Europaparlament

Diese Vertreterin der europäischen Sozialdemokratie sieht auf EU-Ebene die Gestaltung des EU-Budgets ab 2020 als vorrangiges Ziel - vor allem bei den Posten Sozialausgaben, Migration, Mobilität und Energie.
Meines Erachtens haben Parteien wie SPD oder SPÖ KEINE Zukunft. Wie auch, wenn man sich laufend ins Knie schiesst...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(17 Mar 2018, 10:01)
https://www.euractiv.de/section/eu-inne ... onschefin/
Euractiv 15. März 2018 Kathleen Van Brempt kandidiert als S&D-Fraktionschefin im Europaparlament
Diese Vertreterin der europäischen Sozialdemokratie sieht auf EU-Ebene die Gestaltung des EU-Budgets ab 2020 als vorrangiges Ziel - vor allem bei den Posten Sozialausgaben, Migration, Mobilität und Energie.
Fuerst_48 hat geschrieben:(17 Mar 2018, 10:30)
Meines Erachtens haben Parteien wie SPD oder SPÖ KEINE Zukunft. Wie auch, wenn man sich laufend ins Knie schiesst...
Die neue Familienministerin der Bundesregierung hat als erste traditionelle Politikerin den Zusammenhang zwischen Sozial-, Bildungs- und Migrationspolitik erkannt. Ob die AfD und die Linke auf Dauer das Zeug zu Kümmererparteien für Einheimische und Zugezogene haben, muss sich erst noch herausstellen. Banlieues wie in Frankreich nur für Zugezogene aus Nicht-EU-Staaten sollten wir in Deutschland nicht schaffen. Irgendwelche öffentlichen deutschen Institutionen werden die Sozialarbeit machen müssen, so oder so.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Elser »

Just Me hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:38)

Warum? Dieser Thread dreht sich um die Zukunft der SPD. Und genau darum geht es auch, wenn man den Klüngel dieser Partei thematisiert. Denn er ist Bestandteil dessen, was gerade geschieht und was die Zukunft der SPD beeinflusst. Es ist also nirgends besser aufgehoben als hier.



Du sagst also "Klüngel ist typisch"? Dann ist der SPD keine Zukunft mehr beschieden. Klüngel ist gerade das, was die alte SPD einst so vehement und bis aufs Blut bekämpfte, als sie sich für die Demokratie einsetzte. Demokratie verträgt keinen Klüngel. Klüngel tötet Demokratie. Niemand wusste das besser als die bebelsche SPD.



Richtig. Doch das gilt nur, weil man von der Demokratie abweicht. Weil man nicht mehr "Meinungs-Wahlkämpfe", sondern REINE PERSONEN-WAHLKÄMPFE führt. Weil Inhalte zu hohlen Phrasen verkommen sind. Weil leere Sprechblasen die Wahlplakate zieren. All das würde nicht passieren, gäbe es zuerst eine inhaltliche und dann eine personelle "Bestenauslese" statt des Klüngels. Es sind also selbstgeschaffene Leiden. Anti-demokratische Leiden. Leiden eines zutiefst korrupten Systems.



Mich interessieren "andere Parteien" in einem "SPD-Thread" nur nebenrangig. Und mich interessieren gerade die Konservativen im Kontext dieser Debatte nicht im Geringsten. Es ist System der Konservativen, sich durch Klüngel und "Geburtsrechte" Erbschaften zuzuschanzen. So haben sie Jahrtausende lang agiert. Doch die einstige SPD, also jene, die vor über 100 Jahren starb, änderte das. SIE - UND NUR SIE - brachte den Deutschen die Demokratie. Das gibt ihr jedoch nicht das Recht, selbige wieder zu ermorden; so, wie Ebert/Noske einst Liebknecht und Luxemburg ermordeten, um ihre Pfründe zu bewahren.

In einfacheren Worten: Von den Konservativen (und inbesondere den heutigen "Neoliberalen") ist nichts anderes zu erwarten. An eine SPD, deren Mitglieder einst bereit waren, für die Demokratie zu sterben, sind die Erwartungshaltungen deutlich höher. MINDESTENS BEWAHREN sollte die SPD leisten können, wenn sie sich nicht völlig ad absurdum führen und in 20, 30 oder auch erst 50 Jahren nur noch als schlechtes Beispiel für "Sozialdemokratie, wie sie nie geschehen darf" genannt werden will. Denn eines ist sicher: Die SPD stirbt. Nicht die Union. Die SPD. Ihr sterben nicht nur die Mitglieder weg; sie muss anscheinend auch noch - von der vagen Hoffnung getragen, dass Wähler wie du, die all das bezahlen sollen, es hoffentlich goutieren - Neumitglieder kaufen, um in aktuellen Zeiten überhaupt nennenswertes Personal aufbringen zu können...

Donnerwetter - gut analysiert ! Auch ich denke, dass diese "S"DP nicht mehr zu retten ist. Allein wenn ich die mäßigen schauspielerischen Leistungen von Andrea Nahles sehe und höre, könnte ich kotz... heulen. Aber man könnte eine neue Partei gründen. Die anständige Hälfte der jetzigen "S"PD, die Hälfte der Linken, 30 % der Grünen, 30 % der Nichtwähler. Das sind die poteziellen Mitglieder bzw. Wähler einer neuen, echten sozialdemokratischen Partei. Insgesamt 40 % der Stimmen bei einer Bundestagswahl währen, meiner Meinung nach, durchaus drin. Vielleicht sollte man eine solche Partei USPD (Unabhängige Soziald......) nennen, wie schon die Partei von Luxenburg und Liebknecht hieß. Natürlich müssen Sesselfurzer-Jobs beim Großkapital, für die Funktionäre einer solchen Partei, absolutes Tabu sein. Manchmal habe ich den Eindruck dass einige Aktivitäten von Sahra Wagenknecht, seit einiger Zeit, genau auf die Gründung einer solchen Partei abzielt.

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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:31)

Richtig. Ich schrieb: "... im Windschatten der SPD ..", worauf du antwortetest: "... das sind die typischen Aufstiegsmöglichkeiten die die Politik bieten muss ..." Ich sagte also "Klüngel!"; du sagtest: "Yep, typische Aufstiegsmöglichkeit, die eine Partei bieten muss!".
Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes. Aber wie schon geschrieben, dies ist ein wenig zu Meta für die SPD alleine. Aber natürlich gibt es auch in der SPD sogenannte Karrieristen - das ist erstmal nichts verwerfliches. Menschen die Verantwortung übernehmen wollen sollten auch die Möglichkeiten dazu haben und wenn es durch die Tür mit einer Karriere geht. Es gibt auch unter den Karrieristen mehr Gute als Schlechte, egal ob in der Politik oder in der Wirtschaft oder im Öffentlichen Dienst. Und da geht es mir um den Punkt aus der Wirtschaft / Öffentlichen Dienst in die Politik. Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.

Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Das ist von der Qualität her nicht verkehrt, schließlich erwarte ich als Bürger auch, das eine Behörde funktioniert selbst wenn ich mit dem jeweiligen Minister nicht einverstanden bin.
Was bedeutet, das ich mir, mit Abstrichen bei Heil, nicht vorstellen kann, das die exekutive Führung unter einer Beteiligung der SPD zu leiden hätte.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes. Aber wie schon geschrieben, dies ist ein wenig zu Meta für die SPD alleine. Aber natürlich gibt es auch in der SPD sogenannte Karrieristen - das ist erstmal nichts verwerfliches. Menschen die Verantwortung übernehmen wollen sollten auch die Möglichkeiten dazu haben und wenn es durch die Tür mit einer Karriere geht. Es gibt auch unter den Karrieristen mehr Gute als Schlechte, egal ob in der Politik oder in der Wirtschaft oder im Öffentlichen Dienst. Und da geht es mir um den Punkt aus der Wirtschaft / Öffentlichen Dienst in die Politik. Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.

Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Das ist von der Qualität her nicht verkehrt, schließlich erwarte ich als Bürger auch, das eine Behörde funktioniert selbst wenn ich mit dem jeweiligen Minister nicht einverstanden bin.
Was bedeutet, das ich mir, mit Abstrichen bei Heil, nicht vorstellen kann, das die exekutive Führung unter einer Beteiligung der SPD zu leiden hätte.
Du hast ziemlich romantische Vorstellungen von "Macht", Alexyessin...
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)
Dann kommt zu dieser Verantwortung auch die exekutive Fähigkeit. Ein Ministerium braucht führen. Das ist eine Behörde und der Minister der oberste Dienstherr. Somit sind natürlich Menschen mit dem Wissen, wie eine Behörde zu führen ist, erstmal im Vorteil. Von den SPD Ministern gibt es keinen ohne administrative Vorerfahrung.
Vergib mir, aber das ist völlig romantisierter Stuss.

Ministerien bestehen zu 99,99 Prozent aus "Langzeit-Beamten", die schon da waren, bevor der neue Minister in seinen Sessel furzte; und die noch da sein werden, wenn der nächste Minister in den gleichen Sessel furzt. Und die folgen stur ihren Dienstanweisungen. Und die ändern sich nicht, nur weil ein neuer Minister im Chef-Büro einzieht; jedenfalls wenn der Minister noch 2+ funktionierende Hirnzellen besitzt. Genauso wenig, wie sich der Mitarbeiter-Stamm ändert, nur weil ein neuer Chef einzieht, der ein anderes Parteibuch hat. Ein Ministerium kann JEDER - sogar du - "führen". Denn der Minister muss nichts anderes machen, als morgens seinen Kaffee zu trinken. Und das bekommst sicherlich auch du fehlerfrei hin. Den Rest erledigen die Beamten. Notfalls unter Zuhilfenahme anderer Behörden und Beamter.

Du bist Minister und willst irgendwas haben? Gehe zu deinem Büroleiter und sage: "Sorgt dafür, dass XYZ geschieht! Ich will die Ergebnisse in 4 Wochen auf meinem Tisch haben." Danach kannst du die Füße auf den Tisch legen und der Dinge harren, die da geschehen. Und dazu brauchst du auch keine "Führungsfähigkeiten". Allein die Macht, die du besitzt, legitimert dich ausreichend. Denn diese Macht erlaubt dir auch eine Versetzung nicht genehmer Beamter. Doch die wollen gar nicht versetzt werden. Die fühlen sich pudelwohl in ihrem verhältnismäßig hoch dotierten Job. Solange du sie also - Achtung! - einfach in Ruhe arbeiten lässt und dich möglichst wenig einmischst, sind alle zufrieden. Deine Leute. Deine Abteilungsleiter. Und du auch.

Deshalb ist es auch so leichthin möglich, mitten im Flug vom Wirtschafts- ins Außenministerium zu wechseln; ohne dass es dabei zu den geringsten Reibungsverlusten kommt. Deshalb kann auch ein Lehrer oder ein Jurist das Umweltministerium oder das Finanzministerium oder das Kriegsministerium "führen". Weil es egal ist, wer gerade Minister ist. Weil den Job JEDER machen könnte. Sogar du. Und ja, das ist in einer Demokratie sogar eine sehr positive Voraussetzung: Denn es muss sichergestellt werden, dass das Ministerium nicht schlechter arbeitet, wenn es von einem Minister mit akademischen Hintergrund an einen Minister mit Hauptschul-Hintergrund übergeben wird.

Doch es bedeutet eben auch: "Für 'Minister' muss man nicht qualifiziert sein. Es bedarf allerdings sehr wohl eines ausgeprägt mafiösen Netzwerkes, um überhaupt die Chance zu erhalten, einen dieser seltenen Posten zu ergattern." Und mehr noch: Es bedeutet auch, dass es eigentlich gar keine Minister bräuchte, wäre da nicht das reaktionäre Bild, das dem Harem im Orient ähnelt: Der Sultan nimmt sich nicht 100 Frauen, sondern er hält sich die Töchter anderer Machthaber als Geiseln, um sich der Willfährigkeit der anderen Machthaber zu versichern. Merkel versichert sich also ihrer Macht, indem sie SPD- und andere Partei-Politiker, und damit die Parteien selbst, mit eben diesen Ministerposten KAUFT. Als Gegenleistung erhält sie Willfährigkeit; etwa bei der Wahl zum Kanzler.
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Was ich wirklich ablehne ist wenn es so klar ersichtliche Vorteilsnahmen auf der anderen Seite gibt, also von der Politik hinaus in ein Wirtschaftsfeld wechseln für das sie vorher verantwortlich waren, sei es Müller und sein Staatssekretär in der E.On Fusion, Gasgerd oder den von Klaeden.
Dann wundert es mich doch sehr, wie bigott du sein kannst, Alexyessin. Denn würdest du ernst meinen, was du hier sagst, dürftest du weder CSU, noch FDP, noch CDU, noch SPD wählen. ALLE genannten Parteien haben es sich seit Jahrzehnten zu eigen gemacht, ihre Eliten nach dem Ende der politischen Karriere in der wirtschaftlichen Karriere einzusetzen. Nahezu durchgängig zu 100 Prozent. Bevorzugt für Aufsichtsratsposten, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Viel häufiger aber als "Honorar-Lobbyisten", die gegen finanzielle/materielle Gefälligkeiten politische Kontakte zu noch aktiven Freunden vermitteln.

Im Übrigen gebe ich dir den heißen Tipp: CDU, CSU und FDP sind dem eigenen Bekunden nach "wirtschaftsnahe Parteien". Sie machen also, was sie sagen: Sie dienen der Wirtschaft. Die SPD ist da ein ganz anderes Kaliber: Sie war einst eine "Arbeiter-Partei", vertrat also vor allem anderen "soziale Interessen". Insofern solltest du INSBESONDERE darauf achten, WO die Genossen der Bosse so verschwinden: Clement in der INSM, als Think Tank des Ultra-Neoliberalismus also zugleich der größte lebende Feind der Sozialdemokratie, Beck (und zahllose weitere Spezialdemokraten) in der Pharma-Lobby, also jenen Kreisen, die ein gesteigertes Interesse daran haben, dass "Behandlungs-Kosten" möglichst explodieren, während zugleich die "Pflicht-Leistungen" möglichst reduziert werden; und jüngst Kraft im Aufsichtsrat eines Steinkohlekonzerns, der sicherlich äußerst umfassende ökologisch nachhaltige Konzepte verwirklichen will, um den Kindern der Arbeiter, die es sich nicht leisten können, mal eben umzuziehen, wenn ihr Haus immer wieder überflutet wird, zu helfen; aber auch in der Automobilindustrie, der Rüstungsindustrie, der Mineralölindustrie, der Stahlindustrie, dem Maschinenbau und diversen anderen Branchen verschwinden immer wieder Spezialdemokraten in Aufsichtsrats- und Vorstandssesseln ... Und du kannst dich ja mal in einer ruhigen Stunde fragen, was diese Konzerne sich wohl erhoffen, wenn sie SPD-Politiker in ihren Aufsichtsrat einkaufen. Tipps zum Friseur der tollen Frisur werden es wohl kaum sein, oder?! Und bestimmt zweifelst auch du daran, dass sie dann gemeinsam eine Lohnerhöhungsstrategie erarbeiten wollen, nicht wahr, Alexyessin?! Was also könnte dabei "Sozialdemokratisches" herauskommen, wenn Konzerne vor allem ihren Aktionären und damit der Dividende verpflichtet sind und sich Politiker einkaufen, die sie haben KÖNNEN, aber NICHT MÜSSEN?

EINZIG die Linkspartei ist davon (noch?) weitgehend ausgenommen: Da in der Wirtschaft niemand mit ihnen spielen will, sind die Links-Politiker schlechte Lobbyisten.
Alexyessin hat geschrieben:(18 Mar 2018, 16:12)

Mit Klüngel verbinde ich etwas anderes.
Der Vorteil von Sprache ist die Verbindlichkeit der Information. Und die Nomenklatur wird im Duden definiert. Insofern wäre es sicherlich ratsam, wenn du den Duden zu Rate ziehst, Alexyessin. Und darin steht:
Duden hat geschrieben:Klüngel = Gruppe von Personen, die sich gegenseitig Vorteile verschaffen; Clique
Was auch immer du also damit verbindest: Wenn es nicht dem Vorgenannten entspricht, liegst du auch hier schlicht falsch. Und wenn doch, dann verbindest du mit "Klüngel" nichts anderes als ich und Millionen anderer Deutsch sprechender Menschen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Fuerst_48 »

Elser hat geschrieben:(17 Mar 2018, 17:55)

Donnerwetter - gut analysiert ! Auch ich denke, dass diese "S"DP nicht mehr zu retten ist. Allein wenn ich die mäßigen schauspielerischen Leistungen von Andrea Nahles sehe und höre, könnte ich kotz... heulen. Aber man könnte eine neue Partei gründen. Die anständige Hälfte der jetzigen "S"PD, die Hälfte der Linken, 30 % der Grünen, 30 % der Nichtwähler. Das sind die poteziellen Mitglieder bzw. Wähler einer neuen, echten sozialdemokratischen Partei. Insgesamt 40 % der Stimmen bei einer Bundestagswahl währen, meiner Meinung nach, durchaus drin. Vielleicht sollte man eine solche Partei USPD (Unabhängige Soziald......) nennen, wie schon die Partei von Luxenburg und Liebknecht hieß. Natürlich müssen Sesselfurzer-Jobs beim Großkapital, für die Funktionäre einer solchen Partei, absolutes Tabu sein. Manchmal habe ich den Eindruck dass einige Aktivitäten von Sahra Wagenknecht, seit einiger Zeit, genau auf die Gründung einer solchen Partei abzielt.

Elser
Als sog. Vorbild nehme man unsere EX-GRÜNE Glawischnig, die in ihrer politischen Karriere den NOVOMATIC-Konzern bis aufs Messer bekämpft hat, und jetzt dort in der Führungsebene (!) ihr bescheidenes (!) Salär verdient.
Wenn das nicht CHARAKTERSTÄRKE ist ??? Was dann? :mad2: :mad2: :mad2:
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Just Me hat geschrieben:(18 Mar 2018, 21:23)

Du hast ziemlich romantische Vorstellungen von "Macht", Alexyessin...
Ich weiß nicht was an einer nüchternen Betrachtung der Gegebenheiten jetzt romatisch sein sollte....
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Hab diese Tage etwas über die Katarina Barley gelesen.
Die kam wie Phönix aus der Asche.
Sie arbeitete nach dem Jura-Staatsexamen ein Jahr für eine
Hamburger Kanzlei, anschließend öffentlicher Dienst, Verbeamtung
und in den 8 weiteren Jahren warf sie, nahm Mutterschutz
und wurde Richterin.
Wird man mit Frauenquote so schnell Richter?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Geri2 hat geschrieben:(24 Mar 2018, 14:52)

Hab diese Tage etwas über die Katarina Barley gelesen.
Die kam wie Phönix aus der Asche.
Sie arbeitete nach dem Jura-Staatsexamen ein Jahr für eine
Hamburger Kanzlei, anschließend öffentlicher Dienst, Verbeamtung
und in den 8 weiteren Jahren warf sie, nahm Mutterschutz
und wurde Richterin.
Wird man mit Frauenquote so schnell Richter?
Schwesig hatte auch so eine Instantkarriere in der Politik.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(24 Mar 2018, 17:20)

Schwesig hatte auch so eine Instantkarriere in der Politik.

Dieses ganze Gendergedöns führt unser Land noch ins Unglück.
Eine Amtsärztin als Bundesverteidigungsministerin.
Seither gibt es nur Stress mit anderen Ländern.
Sie will jeden verarzten, den sie in die Finger kriegt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von imp »

Geri2 hat geschrieben:(25 Mar 2018, 12:28)

Dieses ganze Gendergedöns führt unser Land noch ins Unglück.
Eine Amtsärztin als Bundesverteidigungsministerin.
Seither gibt es nur Stress mit anderen Ländern.
Sie will jeden verarzten, den sie in die Finger kriegt.
Ich würde das nicht an der Geschlechtsfrage festmachen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(25 Mar 2018, 16:48)

Ich würde das nicht an der Geschlechtsfrage festmachen.
Da gebe ich Ihnen recht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Geri2 »

Jeder kennt den berühmten Spruch von Franz Josef Strauß, dass es rechts von der Union dauerhaft keine demokratisch legitimierte Partei in den Parlamenten geben dürfe.

Deshalb bewegte sich die personelle Dimension innerhalb der Union traditionell zwischen Rechtsauslegern bis hin zu einem arbeitnehmernahen Flügel im SPD-Grenzbereich.

Unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel wurde dieses Credo aufgegeben, und zwar nicht erst seit der sogenannten Flüchtlingskrise, sondern schon vorher.
Die SPD hat in ihrer langen Geschichte mehrere Abspaltungen hinter sich, was auch dazu führte, dass sie sich immer einmal wieder neu erfinden musste.
Dazu gehörten beispielsweise die USPD, die Grünen und die heutige Partei "die Linke".

Man würde es sich aber zu leicht machen, indem man diesen Abspaltungen eine 100% ige Homogenität unterstellte.

Denn natürlich waren nicht alle Wähler der Grünen vorher SPD-Wähler gewesen, genauso wenig wie alle Wähler, welche die SPD nach solchen Abspaltungen verlor, ausschließlich zur neuen Partei gingen, in diesem Fall zu den Grünen.

Der letzte elementare cut der SPD geschah als Folge von Schröders Agenda.

Der erste und größte Kahlschlag ereignete sich 4 Jahre nach Einführung der Agenda bei der Bundestagswahl 2009, bei der die SPD etwa ein Drittel seiner bisherigen Wähler verlor und diesen Verlust seither auch nicht mehr wettmachen konnte.

Bei der Wahl 2009 kam zusätzlich hinzu, dass die SPD in den vier Jahren vorher mit in der Regierung war und dadurch ein SPD-Anhänger, der 2005 die SPD unter anderem auch deshalb wählte, weil er keine unionsgeführte Regierung wollte, mit seiner Stimme für die SPD genau das Gegenteil dessen wählte, was er eigentlich wollte.

Das ist ein grundsätzliches Problem in Systemen, in denen das Staatsoberhaupt bzw. der Regierungschef nicht direkt vom Volk gewählt wird.
Denn natürlich hat die SPD von ihren Wählern nie den demokratischen Auftrag erhalten, Angela Merkel zur Kanzlerin zu wählen, wenn auch möglicherweise ein Teil der SPD-Wähler am Ende wegen der Umstände trotzdem nichts dagegen hatte.

Bei der Bundestagswahl 2013 legte die SPD dann leicht zu, was aber überwiegend der Tatsache geschuldet war, dass die SPD in den vier Jahren vorher nicht mehr an der Regierung beteiligt war.

Bei der Bundestagswahl 2017 verlor die SPD weitere etwa 20% seiner Wähler, weil vor allem die SPD-Anhänger extrem GroKo-müde sind und waren.
Seither hat die SPD nochmal etwa 15% seiner Wähler verloren. Die INSA-Umfragen zeigen aktuell die realistischsten Ergebnisse. Auf den Grund möchte ich hier nicht eingehen.

Die Gruppe der Bürger, für welche die SPD eine der möglichen Wahloptionen ist, ist nicht identisch mit der Führungsspitze der SPD und auch nicht identisch mit den SPD-Mitgliedern.

Die letzten beiden Gruppen sind aufgrund ihrer Nähe zur Organisation bei ihren Entscheidungen immer auch von organisationsstabilisierenden Motiven geprägt. Deshalb haben bei der Mitgliederbefragung zur GroKo auch solche Mitglieder pro gestimmt, die eigentlich anti sind, unter anderem aus dem Grund, weil man bei den verbleibenden Alternativen eine noch schlechtere Entwicklung der SPD in Sachen Zustimmung des Wählers befürchtete. Die Angst der SPD vor Neuwahlen war Treiber des Ergebnisses.

Die SPD hat inzwischen nicht mehr nur das Agenda-Problem, sondern auch das GroKo-Problem. Selbst wenn man inhaltlich viel scheinbares Eigengebräu in der Regierung durchsetzen kann, bleibt der psychologisch negative Effekt einer weiteren Großen Koalition.

Die Menschen wählen nicht nur nach Inhalten.

Eines der Kernprobleme der aktuellen SPD ist es meines Erachtens, dass die SPD-Führungsebene überwiegend aus Personen besteht, welche die Agenda einst abgenickt haben.

Denn selbst wenn man nun versucht, dem Wähler neuen SPD-Wein zu präsentieren, so fließt dieser doch trotzdem immer noch durch die alten Schläuche, was negative Effekte hat bzw. haben könnte.
Humelix33
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Humelix33 »

Um an Geri2's Beitrag anzuknüpfen ist es mit dem herbeigeredeten Neuanfang seitens der SPD auch schon wieder vorbei.

Andrea Nahles ist zur neuen Parteivorsitzenden gewählt worden, mit absolut schwachen 66 Prozent. Aber das dürfte ja niemanden verwundern, da sie absolut unsouverän und eher wenig kompetent, rüberkommt. Und "Nachwuchshoffnung" Kevin Kühnert ist auch entzaubert worden, da er Nahles gewählt hat, obwohl Simone Lange in nur einer Rede weitaus überzeugender, und kreativier rüberkam, was gegen eine Andrea Nahles auch nicht sonderlich schwer ist.

Somit wird der Neuanfang verpuffen, und die Tage der Partei sind gezählt. Eigentlich müsste Nahles auch gleich wieder zurücktreten, weil mit solch einem schwachen Ergebniss für den Parteivorsitz, und bei der dringenden Erneuerung, ist das zu wenig.

Ansonsten hat Geri2 ja alles wunderbar wiedergegeben.
Raul71
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Raul71 »

Man sollte auch Nahles ein chance geben. Lieber sich mit 66% hoch arbeiten, als mit 100% alles zu verlieren.
Tomaner
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tomaner »

Humelix33 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 15:41)

Um an Geri2's Beitrag anzuknüpfen ist es mit dem herbeigeredeten Neuanfang seitens der SPD auch schon wieder vorbei.

Andrea Nahles ist zur neuen Parteivorsitzenden gewählt worden, mit absolut schwachen 66 Prozent. Aber das dürfte ja niemanden verwundern, da sie absolut unsouverän und eher wenig kompetent, rüberkommt. Und "Nachwuchshoffnung" Kevin Kühnert ist auch entzaubert worden, da er Nahles gewählt hat, obwohl Simone Lange in nur einer Rede weitaus überzeugender, und kreativier rüberkam, was gegen eine Andrea Nahles auch nicht sonderlich schwer ist.

Somit wird der Neuanfang verpuffen, und die Tage der Partei sind gezählt. Eigentlich müsste Nahles auch gleich wieder zurücktreten, weil mit solch einem schwachen Ergebniss für den Parteivorsitz, und bei der dringenden Erneuerung, ist das zu wenig.

Ansonsten hat Geri2 ja alles wunderbar wiedergegeben.
Quatsch. das Ergebnis spiegelt exakt Befürwortung und Ablehnung Groko nieder. Es ist ohnehin egal, ob man bei SPD mit 100 oder 66 Prozent gewählt wird. Wird man mit 100 Prozent gewählt, ddr Abstimmung, wird man mit wenniger, dann dies.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Ja, ja Yogi, einfach alle doof.
Das würden wir nebenbei, als Hobby, alles viel besser machen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

jorikke hat geschrieben:(18 May 2018, 12:13)

Ja, ja Yogi, einfach alle doof.
Das würden wir nebenbei, als Hobby, alles viel besser machen.
Ja, ja jorikke. Man ist inzwischen schon mit dem Bodensatz zufrieden,was? Ich glaube auch nicht, dass die tollen Minister das als Hobby betreiben, würde allerdings als Erklärung taugen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.
Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.

https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html
Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Manche sagen, Kühnert habe seine Karriere noch vor sich und er täte gut daran, sich einige Jahre innerparteilich zu profilieren.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Uffzach »

16 % bei der GMS umfrage :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Polibu »

Uffzach hat geschrieben:(18 May 2018, 20:01)

16 % bei der GMS umfrage :D
Die SPD verfällt schon in Panik. :D Nur weiter so. Bis 2021 kommen sie noch unter die 5% Hürde. :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(18 May 2018, 10:48)

Juso-Chef Kevin Kühnert wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine verheerende Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Bundestag vor. „Das war kommunikativ ganz alte Schule. Und leider weit von einer neuen SPD entfernt, weil er die Opposition ohne Not zum politischen Konter eingeladen hat“, sagte Kühnert der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei der Einbringung des Entwurfs mit Ausgaben des Bundes von 341 Milliarden Euro hatte die Opposition diese Woche Scholz im Bundestag ein reines „Weiter so“ und einen leidenschaftslosen Auftritt vorgeworfen.

Auch andere SPD-Politiker werfen Scholz vor, seine Politik den Bürgern nicht genug zu erklären. So wurde bei Bekanntwerden der Haushaltspläne der Eindruck erweckt, trotz Rekordeinnahmen wolle Scholz bis 2021 Investitionen zurückfahren - was dieser zurückwies.


https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 80198.html

Wo er recht hat, hat er leider recht. Die SPD mit ihrem spröden Finanzminister wirkt ideenlos und völlig zerspilttert. Ein Frontalangriff der Fraktionschefin auf die zugegebenermaßen in ihrem Tun völlig desaströse Verteidigungsministerin bringt da auch nichts.
Aber Yogi, was meinst du denn mit "desaströser Verteidigungsministerin" ?
Die kann doch nur gut sein, wenn Olaf ihr mehr Kohle bewilligt und die Linken kapieren wo es lang geht.
Alternativ kann man natürlich die BW auflösen, dann gibt es selbst im Sinn von Yogi keine desaströse Verteidigungsministerin mehr.
Der Kühnert hat sich in eine Position manövriert, in der er Kritik mäßig immer nachlegen muss, will er sein Gesicht nicht verlieren.
Das er damit als Totengräber der SPD fleißig mitwirkt, ist ihm offensichtlich nicht bewusst.
...positiv daran ist allenfalls, die Kodder Schnauze untergräbt damit die eigenen Zukunftsaussichten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

jorikke hat geschrieben:(18 May 2018, 20:41)

Aber Yogi, was meinst du denn mit "desaströser Verteidigungsministerin" ?
Die kann doch nur gut sein, wenn Olaf ihr mehr Kohle bewilligt und die Linken kapieren wo es lang geht.
Alternativ kann man natürlich die BW auflösen, dann gibt es selbst im Sinn von Yogi keine desaströse Verteidigungsministerin mehr.
Der Kühnert hat sich in eine Position manövriert, in der er Kritik mäßig immer nachlegen muss, will er sein Gesicht nicht verlieren.
Das er damit als Totengräber der SPD fleißig mitwirkt, ist ihm offensichtlich nicht bewusst.
...positiv daran ist allenfalls, die Kodder Schnauze untergräbt damit die eigenen Zukunftsaussichten.
Ach komm, dass die Uschi bisher in keinem Ministerium irgend etwas gebacken bekommen hat, ausser vielleicht diesen Gutscheinheftchen :D ist doch auch in der Union kein Geheimnis. Ja und diesen Kühnert muss man unbedingt stoppen, damit die SPD weiter in der neoliberalen Sauce schwimmt und den Mehrheitsbeschaffer für eine völlig visionslose Politik macht, oder wie? Man, man, ihr gebt der SPD hier echt feine Tipps, da braucht man den politischen Gegner überhaupt nicht mehr um anständig abzusaufen. :(
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Sag ich doch schon von Anfang an, eine präventiv eingebaute Sollbruchstelle im Koalitionsvertrag, die die SPD zu nutzen verstehen wird.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 2-amp.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

JJazzGold hat geschrieben:(19 May 2018, 12:35)
Sag ich doch schon von Anfang an, eine präventiv eingebaute Sollbruchstelle im Koalitionsvertrag, die die SPD zu nutzen verstehen wird.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 2-amp.html
Diese SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:41)

Die SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
Warum sollten sich die SPD Funktionäre in den Nachbarländern umsehen? Was sollte das für Deutschland bringen?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:41)
Diese SPD-Funktionäre sollten sich einmal in den EU-Nachbarländern umschauen, dann würden sie ihre Inselsicht korrigieren und an den wirklich wichtigen Themen ernsthaft arbeiten. Diese taktischen Sandkastenspiele langweilen doch zunehmend. ;)
yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 12:46)
Warum sollten sich die SPD Funktionäre in den Nachbarländern umsehen? Was sollte das für Deutschland bringen?
Die soziale Frage gewinnt in der gesamten EU an Bedeutung, aber die sozialdemokratischen Parteien verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Überall kommen statt dessen Links- und Rechtspopulisten an die Macht mit Versprechungen, die sie nicht halten werden können. Mag die SPD von einem nationalen Revival weiter träumen, anstatt sich mit den anderen sozialdemokratischen Parteien stärker zu koordinieren, um auf neue Ideen zu kommen. Mir wird bei diesem im eigenen nationalen Saft schmoren eher mulmig zu Mute.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Wähler hat geschrieben:(19 May 2018, 12:52)

Die soziale Frage gewinnt in der gesamten EU an Bedeutung, aber die sozialdemokratischen Parteien verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Überall kommen statt dessen Links- und Rechtspopulisten an die Macht mit Versprechungen, die sie nicht halten werden können. Mag die SPD von einem nationalen Revival weiter träumen, anstatt sich mit den anderen sozialdemokratischen Parteien stärker zu koordinieren, um auf neue Ideen zu kommen. Mir wird bei diesem im eigenen nationalen Saft schmoren eher mulmig zu Mute.
Die soziale Frage war schon immer von Bedeutung,nur leider hat sich die SPD da abgewandt und sich in die neoliberale Konsenssuppe begeben, um attraktive Posten für die Führung zu erschachern. Das gilt übrigens auch für andere Sozialdemokraten in Europa. Wer seine Klientel verrät, der wird von ihr bestraft. Und das mit dem koordinieren ist so eine Sache. Trotz allen krampfhafen Europa-Gefasels, werden die Wahlen im eigenen Land entschieden. Die Wähler erzählen zwar in Umfragen oft, dass ihnen Europa wichtig sei, bei der entscheidenen Abstimmung spielt das aber eher eine untergeordnete Rolle. Die letzte sogenannte grosse Kooperation der deutschen Sozialdemokratie hat den damaligen Parteichef nach London zu Herrn Blair geführt und die Partei in das Chaos geführt, in der sie sich heute befindet.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:04)

Die soziale Frage war schon immer von Bedeutung,nur leider hat sich die SPD da abgewandt und sich in die neoliberale Konsenssuppe begeben, um attraktive Posten für die Führung zu erschachern.
Das ist nicht ganz korrekt.

Die SPD hat sich von ihrer Klientel abgewandt. Das ist richtig.

Sie hat stattdessen ihrer neuen Führungsschicht zu Liebe auf Identitätspolitik gesetzt, für die LG(B*)T-Community und auf Immigration und gegen die sozialen Interessen ihrer Stammklientel. Das ist Minderheitenpolitik, und deshalb landet sich nun im Minderheitsabseits.

* Unsere "B" sind die Immigranten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 13:08)

Das ist nicht ganz korrekt.

Die SPD hat sich von ihrer Klientel abgewandt. Das ist richtig.

Sie hat stattdessen ihrer neuen Führungsschicht zu Liebe auf Identitätspolitik gesetzt, für die LG(B*)T-Community und auf Immigration und gegen die sozialen Interessen ihrer Stammklientel. Das ist Minderheitenpolitik, und deshalb landet sich nun im Minderheitsabseits.

* Unsere "B" sind die Immigranten.
Das machst Du ein wenig zu einfach. Die SPD ist schon abgeschmiert, als bestimmte Themen die Debatten nicht bestimmt haben. Man kann natürlich alles instrumentalisieren, wenn man denn will.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(19 May 2018, 13:12)

Das machst Du ein wenig zu einfach. Die SPD ist schon abgeschmiert, als bestimmte Themen die Debatten nicht bestimmt haben. Man kann natürlich alles instrumentalisieren, wenn man denn will.
Der Abstieg der SPD hat begonnen mit dem Godesberger Programm und dessen Aussagen über den "Widerspruch unserer Zeit", dem Atomkram. Das war der Beginn der Abkehr vom Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit.

Dieser schleichende Abstieg war begonnen mit der Veränderung des Funktionärskorps der SPD und dessen Okkupation durch Vertreter der neuen Mittelschichten, insbesondere des wachsenden Staatsapparates.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(19 May 2018, 13:19)

Der Abstieg der SPD hat begonnen mit dem Godesberger Programm und dessen Aussagen über den "Widerspruch unserer Zeit", dem Atomkram. Das war der Beginn der Abkehr vom Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit.

Dieser schleichende Abstieg war begonnen mit der Veränderung des Funktionärskorps der SPD und dessen Okkupation durch Vertreter der neuen Mittelschichten, insbesondere des wachsenden Staatsapparates.
Du wolltest in Deinem Beitrag aber etwas anderes suggerieren.
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