Neue Partei "Alternative für Deutschland"

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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 9. Apr 2013, 09:56 hat geschrieben:Es wird sogar noch besser. Lettland und Litauen stehen an der Tür und klopfen an.
Deutschland war noch nie so stark wie heute.
Kein Wunder, daß die meisten Deutschen zum stabilen Euro stehen.
Schuldenkrise? Zypern-Rettung? Haftungsrisiken? Egal: Die Deutschen stehen zum Euro. Fast drei von vier Bundesbürgern wollen ihn behalten, zeigt eine Umfrage. Das ist der beste Wert seit der Einführung der Währung.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 37270.html

Die positiven Effekte auf die Wirtschaft sind ja auch bekannt:
Eine Frage, die Deutschland bis heute bewegt: Wie viel haben die umstrittenen Arbeitsmarktreformen unter Gerhard Schröder wirklich zum Export-Wunder beigetragen? Die Hälfte, hat ein japanischer Ökonom errechnet. Der Rest gehe aufs Konto der Europäischen Zentralbank.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93186.html

Zum Punkt "Euro-Krise" noch:
Viele Deutsche machen den Euro für die Krise verantwortlich, eine neue Partei will ihn gleich abschaffen. Sie alle irren.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/e ... krise-euro

Und ein letzter Link zum eigentlichen Thema, der AfD:
Die Euro-skeptische Partei Alternative für Deutschland verfügt einer Studie zufolge über ein erhebliches Wählerpotenzial. Wie Infratest Dimap im Auftrag der "Welt am Sonntag" ermittelte, können sich 24 Prozent der Deutschen vorstellen, bei der Bundestagswahl die neue Bewegung zu wählen. Auf eine entsprechende Frage antworteten sieben Prozent mit "Ja, sicher" und 17 Prozent mit "Ja, vielleicht". 59 Prozent schlossen aus, für die AfD zu stimmen. Die Studie wurde am 3. und 4. April mit 1000 Befragten erstellt.

Die repräsentative Umfrage ermittelt in Ostdeutschland (27 Prozent) ein größeres Potenzial als in Westdeutschland (23 Prozent) und bei Frauen (27 Prozent) ein größeres als bei Männern (21 Prozent). Hauptschulabsolventen (33 Prozent) neigen eher der AfD zu als Abiturienten (10 Prozent), und bei Jüngeren (18 bis 29 Jahre: 36 Prozent) hat die Partei größere Chancen als bei Älteren (über 60 Jahre: 18 Prozent).
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... artei.html

Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.

(wobei man nicht vergessen darf, daß selbst die Piraten ein "Potential" von rund einem Drittel mal zugesagt bekamen. Da helfen bloß am Ende auch keine Twitter-Nachrichten-Zähler :? )
Zuletzt geändert von frems am Di 9. Apr 2013, 13:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Dieter Winter
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Dieter Winter »

frems » Di 9. Apr 2013, 12:34 hat geschrieben: Kein Wunder, daß die meisten Deutschen zum stabilen Euro stehen.


http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 37270.html

Die positiven Effekte auf die Wirtschaft sind ja auch bekannt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93186.html

Zum Punkt "Euro-Krise" noch:


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/e ... krise-euro

Und ein letzter Link zum eigentlichen Thema, der AfD:


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... artei.html
"Hauptschulabsolventen (33 Prozent) neigen eher der AfD zu als Abiturienten (10 Prozent)"
Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.
Verblüffend ist eigentlich, dass der Trick mit den neuen Kaiserkleidern immer noch so gut funzt. Nur Dumme sehen den Stoff nicht, aus dem sie gewebt sind... ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Des_Kaisers_neue_Kleider
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Di 9. Apr 2013, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Dieter Winter » Di 9. Apr 2013, 13:52 hat geschrieben:
Verblüffend ist eigentlich, dass der Trick mit den neuen Kaiserkleidern immer noch so gut funzt. Nur Dumme sehen den Stoff nicht, aus dem sie gewebt sind... ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Des_Kaisers_neue_Kleider
Hast Du Dir eigentlich je das Wahlprogramm angeschaut? :p
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.
Die Forderung nach mehr direkter Demokratie hast Du vergessen.
Schließlich birgt gerade dieser Punkt einen besonderen Schrecken für Deinesgleichen, welche die deutschen Bürger ganz offen mit verächtlichem Naserümpfen betrachten.
Gerade Eure dünkelhafte Arroganz liefert die Munition.
Weiter so!
:thumbup:
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:08 hat geschrieben: Die Forderung nach mehr direkter Demokratie hast Du vergessen.
Schließlich birgt gerade dieser Punkt einen besonderen Schrecken für Deinesgleichen, welche die deutschen Bürger ganz offen mit verächtlichem Naserümpfen betrachten.
Gerade Eure dünkelhafte Arroganz liefert die Munition.
Weiter so!
:thumbup:
Meinesgleichen? Zeichnest Du wieder künstliche Feindbilder? :p :D

Aber ja, ich hab nicht jede Forderung aufgeschrieben. Auch nicht die Themen Bildungs- und Familienpolitik. Und nu? Kann ja jeder nachlesen. Das Wahlprogramm ist ja schnell gelesen. :)
Labskaus!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Meinesgleichen? Zeichnest Du wieder künstliche Feindbilder? :p :D

Aber ja, ich hab nicht jede Forderung aufgeschrieben. Auch nicht die Themen Bildungs- und Familienpolitik. Und nu? Kann ja jeder nachlesen. Das Wahlprogramm ist ja schnell gelesen. :)
Komm. Gib's zu!
Dieser Punkt schmeckt Dir am wenigsten:
Wir fordern, Volksabstimmungen über grundlegende gesellschaftliche Fragen zuzulassen. Eklatante Fehlentscheidungen unserer Volksvertreter müssen korrigiert werden können. Das gilt insbesondere für die Abtretung wichtiger Befugnisse an die EU.

;)
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:21 hat geschrieben:
Komm. Gib's zu!
Dieser Punkt schmeckt Dir am wenigsten:
Wir fordern, Volksabstimmungen über grundlegende gesellschaftliche Fragen zuzulassen. Eklatante Fehlentscheidungen unserer Volksvertreter müssen korrigiert werden können. Das gilt insbesondere für die Abtretung wichtiger Befugnisse an die EU.

;)
Nun wirst Du auch schon zum Münzsammler, der Dinge unterschieben möchte, die niemand gesagt hat.

Aber da irrst Du Dich. Ich bin selbst ein großer Freund direktdemokratischer Instrumente, würde sie mir auf Bundesebene auch wünschen und hätte es damals schön gefunden, wenn die Deutschen über die Euroeinführung abgestimmt hätten. Ich fände es auch erstrebenswert, wenn im Bund und anderen Bundesländern vergleichbare Gesetzgebungen wie in meinem Bundesland vorzufinden wären.

Bloß fordert ja mittlerweile jede kleine Partei erst einmal Volksentscheide, um mit entsprechenden Parolen in den Wahlkampf zu ziehen. Die Forderungen nach solchen Volksentscheiden findet dann nicht politikwissenschaftlich auf einer sachlichen Ebene statt, sondern sind meistens fallbezogen. Nimm das Beispiel ESM, wo solche Rufe laut wurden. Wo sind sie jetzt? Volksentscheide sollten halt kein Mittel zum Zweck für Privatinteressen und Stimmungsmache sein, sondern für eine demokratische Gesellschaft, um selbst Politik mitzugestalten. Das ist der Unterschied. Ansonsten freue ich mich aber, wenn das Grundgesetz geändert werden würde, egal durch wen. ;)
Labskaus!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems » Di 9. Apr 2013, 14:27 hat geschrieben: Nun wirst Du auch schon zum Münzsammler, der Dinge unterschieben möchte, die niemand gesagt hat.

Aber da irrst Du Dich. Ich bin selbst ein großer Freund direktdemokratischer Instrumente, würde sie mir auf Bundesebene auch wünschen und hätte es damals schön gefunden, wenn die Deutschen über die Euroeinführung abgestimmt hätten. Ich fände es auch erstrebenswert, wenn im Bund und anderen Bundesländern vergleichbare Gesetzgebungen wie in meinem Bundesland vorzufinden wären.

Bloß fordert ja mittlerweile jede kleine Partei erst einmal Volksentscheide, um mit entsprechenden Parolen in den Wahlkampf zu ziehen. Die Forderungen nach solchen Volksentscheiden findet dann nicht politikwissenschaftlich auf einer sachlichen Ebene statt, sondern sind meistens fallbezogen. Nimm das Beispiel ESM, wo solche Rufe laut wurden. Wo sind sie jetzt? Volksentscheide sollten halt kein Mittel zum Zweck für Privatinteressen und Stimmungsmache sein, sondern für eine demokratische Gesellschaft, um selbst Politik mitzugestalten. Das ist der Unterschied. Ansonsten freue ich mich aber, wenn das Grundgesetz geändert werden würde, egal durch wen. ;)
"Münzsammler"?
Du hast mich erwischt, ich hab alle Euro-Münzen zusammen, und jetzt möchte ich den Euro abschaffen, damit der Wert meiner Sammlung steigt! :D

Aber im Ernst:
Eine verlogene "alternativlose" Politik welche bspw. zuerst von "einmaliger Hilfe" redet und ein Jahr später dauerhafte Transferleistungen per ESM institutionalisiert, wäre mit direktdemokratischer Kontrolle deutlich schwieriger.
Auf der anderen Seite können sich Reformen wohl sehr viel leichter durchsetzen lassen, wenn sie auf direkt demokratischen Weg legitimiert sind.

Und was die prägnanten Aussagen des vorläufigen Wahlprogramms der AfD (welche ja noch nicht einmal offiziell gegründet ist) angeht: Hast Du mal die Wahlprogramme anderer Parteien gelesen?
:)
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:40 hat geschrieben: "Münzsammler"?
Du hast mich erwischt, ich hab alle Euro-Münzen zusammen, und jetzt möchte ich den Euro abschaffen, damit der Wert meiner Sammlung steigt! :D
Nee, Du hast mich argumentativ nur an einen Münzsammler hier im PF erinnert, der irgendwelche ominösen Feindbilder sieht und präventiv Argumente zu widerlegen versuchst, die niemand getätigt hat.
Aber im Ernst:
Eine verlogene "alternativlose" Politik welche bspw. zuerst von "einmaliger Hilfe" redet und ein Jahr später dauerhafte Transferleistungen per ESM institutionalisiert, wäre mit direktdemokratischer Kontrolle deutlich schwieriger.
Auf der anderen Seite können sich Reformen wohl sehr viel leichter durchsetzen lassen, wenn sie auf direkt demokratischen Weg legitimiert sind.
Naja, Lageänderungen gibt es immer. Mit Angies Europapolitik bin ich persönlich auch nicht sehr zufrieden. Siehe vorletzte NRW-Wahl. Sie hatte sich erhofft, mit einer Absage an Griechenlandhilfen irgendwelche wahltaktischen Vorteile zu erhaschen. Kurz nach der Wahl änderte sie dann ihre Meinung bzw. setzte sich dafür ein, weil die Alternative des Nichtstun riskanter/schädlicher eingeschätzt wurde als die Alternative der Hilfen. Sowas finde ich nicht förderlich für das Vertrauen der Bürger in die Politik. Ansonsten würde ich Deiner Aussage aber nicht widersprechen bezüglich der Schwierigkeit und gleichzeitig der Legitimation von solchen Vorhaben.
Und was die prägnanten Aussagen des vorläufigen Wahlprogramms der AfD (welche ja noch nicht einmal offiziell gegründet ist) angeht: Hast Du mal die Wahlprogramme anderer Parteien gelesen?
:)
Nicht aller, aber einiger anderen, ja. Machten keinen so populistischen Eindruck auf mich. Aber natürlich berücksichtige ich, daß die Partei noch gar nicht gegründet wurde und das wohl nur vorläufiger Natur sein dürfte. Glaubst Du, für mich würde die Welt untergehen, wenn so eine Partei die 5%-Hürde knackt? Keineswegs. Bisschen mehr Streit und Diskussion statt Konsens könnte der Bundestag sicherlich vertragen. Dadurch würden die Themen und Argumente sicherlich auch wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die oftmals den Eindruck hat, wenig von der Krise zu verstehen.
Zuletzt geändert von frems am Di 9. Apr 2013, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von pikant »

MG-42 » Mo 18. Mär 2013, 04:34 hat geschrieben:

Nein ich hab dir nur bewiesen das Liberal und Konservative natürlich angesprochen sind. Ehemalige FDP und CDU Mitglieder wurden ja bereits Mitglieder. Das heisst nicht das alle ihnen zustimmen werden.

Ich hab auch niemals behauptet das die AfD Erklaerung fuer die Euro Krise alternativlos ist, ich als ehemaliger BWLer stimme ihr jedoch inhaltlich zu. Es scheint mir doch eher so das du der verbohrte bist, der die ESM Krise und die Konsequenzen nicht überdenken willst. Alles aus Solidarität?
ich sehe diese Parteigruendung gelassen und die AfD spricht mit ihrer Politik laut Umfragen ja besonders den CDU Waehler an und das koennte vielleicht der CDU zusammen mit der FDP die entscheidenden Stimmen fuer eine Mehrheit kosten!

allerdings hat schwarz-gelb seit Monaten keine eigene Mehrheit ...

ich sehe die AfD nicht im Bundestag, aber wenn sie geschickt agiert, kann sie an die Piraten am Ende vielleicht
vorbeiziehen!
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Nicht aller, aber einiger anderen, ja. Machten keinen so populistischen Eindruck auf mich. Aber natürlich berücksichtige ich, daß die Partei noch gar nicht gegründet wurde und das wohl nur vorläufiger Natur sein dürfte.
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

Getestete Bereiche:
Währungs-, Staatsfinanz- und Steuerpolitik


Programm AfD
Text: 2198 Zeichen, 297 Wörter
Bullshit-Index: 0.25
Text zeigt erste Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.



Programm FDP
"Bürgerprogramm 2013"
Text: >15000 Zeichen, >2088 Wörter
Bullshit-Index: 0.33
Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.


Anmerkung:
Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
Bullshit-Index: 0.47
Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).



Programm Bündnis 90/Grüne
"Der grüne neue Gesellschaftsvertrag"
15000 Zeichen, 1846 Wörter
Bullshit-Index: 0.57
Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?


Programm CDU:
nichts vorhanden
( :D )
Glaubst Du, für mich würde die Welt untergehen, wenn so eine Partei die 5%-Hürde knackt? Keineswegs. Bisschen mehr Streit und Diskussion statt Konsens könnte der Bundestag sicherlich vertragen. Dadurch würden die Themen und Argumente sicherlich auch wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die oftmals den Eindruck hat, wenig von der Krise zu verstehen.
D'accord.
Wir sind zwar in EU-Fragen selten einer Meinung^^, aber deswegen betrachte ich Dich nicht gleich als "Feindbild", o.ä..
Was mich halt stört ist die Überheblichkeit, welche hinter der (sinngemäßen) Behauptung steckt das tumbe einfache Volk habe ja lediglich keine Ahnung.

Meiner Meinung nach versteht auch das "einfache Volk" recht gut, wenn es für seine "Eliten" bluten muss.
Die derzeitig verantwortlichen Politiker sind das Problem, sie lenken aus eigenem Verschulden (im wahrsten Sinne des Wortes) nur noch auf Sicht. Von einer langfristigen Krisenbewältigungsstrategie kann ja nun wirklich keine Rede mehr sein. Die Wortbrüche der Kanzlerin bspw. sind ja mittlerweile Legion.
Wer aber bislang derart mit Vertrauensbrüchen brilliert hat muss damit rechnen, dass man sich von ihnen abwendet.
Das Hauptproblem ist also nicht das -angeblich- ignorante Volk, sondern deren völlig realitätsferne "Elite", welche zu großen Teilen den Einflüsterungen des Bankenkapitals (oder wie auch immer man Goldman Sachs und Co umschreiben möchte) erlegen ist und nun nach deren Pfeife tanzt.
Ob eine AfD mit bspw. 7% da wirksam Abhilfe schaffen könnte? Zumindest wäre der Druck auf die Etablierten größer, statt "alternativlosem" Zustimmen des bisherigen "Weiter so!"-Kurses Alternativen zu überlegen. Und das ist gut, denn Demokratie lebt nun mal von (demokratischen) Alternativen.
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 16:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 16:54 hat geschrieben: Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^
Der Blablameter schaut aber wohl eher nach Dauerphrasen wie sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Kladderadatsch als nach Glühbirnen und Gurkennormen. :p

(man kann aber auch ältere Programme mal heranziehen und schauen, wie dieses aufgebaut ist)
D'accord.
Wir sind zwar in EU-Fragen selten einer Meinung^^, aber deswegen betrachte ich Dich nicht gleich als "Feindbild", o.ä..
Was mich halt stört ist die Überheblichkeit, welche hinter der (sinngemäßen) Behauptung steckt das tumbe einfache Volk habe ja lediglich keine Ahnung.
Es zeigt eigentlich nur, daß die Beschäftigung mit den Themen häufig zu einem anderen Ergebnis führt. Und richtig, wir teilen nicht viele Ansichten, aber deshalb bist Du ja nicht der Klischee-Eurogegner oder ich, wie manch einer sagt, ein Eurofanatiker, gegen den man dann mit "Ihr Eurokraten habt ja schon in den 90ern dies und jenes gesagt und habt Euch geirrt! -> Also irrt Ihr Euch mit allem, was Ihr sagt!". Manchmal sehr anstrengend. :|
Meiner Meinung nach versteht auch das "einfache Volk" recht gut, wenn es für seine "Eliten" bluten muss.
Die derzeitig verantwortlichen Politiker sind das Problem, sie lenken aus eigenem Verschulden (im wahrsten Sinne des Wortes) nur noch auf Sicht. Von einer langfristigen Krisenbewältigungsstrategie kann ja nun wirklich keine Rede mehr sein. Die Wortbrüche der Kanzlerin bspw. sind ja mittlerweile Legion.
Jopp, sehe ich ähnlich, auch wenn uns wohl verschiedene Lösungen vorschweben. Merkel hopst von einem Thema zum nächsten statt mal das Gesamte zu betrachten. Ob das so auch gut ausgeht oder nach hinten losgeht, wird die Zukunft zeigen.
Das Hauptproblem ist also nicht das -angeblich- ignorante Volk, sondern deren völlig realitätsferne "Elite", welche zu großen Teilen den Einflüsterungen des Bankenkapitals (oder wie auch immer man Goldman Sachs und Co umschreiben möchte) erlegen ist und nun nach deren Pfeife tanzt.
Sehe ich nicht so dramatisch. Sicherlich sind Banken aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ziemlich einflußreich. Aber würden sie diktieren, sähe es anders aus. Ich kann mich noch an den Aufschrei der Finanzverbände erinnern, als es um Themen wie Streßtests, Eigenkapital, Bankenaufsicht und Transaktionsteuern ging. Die Deutsche Bank war über die Razzien auch weniger erfreut. Aber damit müssen sie in einem Rechtsstaat leben. Natürlich kann man nun sagen, daß das alles nur gezielt vorgeschoben war, um den Wähler zu symbolisieren, daß man etwas gegen ausufernde Finanzgeschäfte macht, aber das würde dann in den Bereich Verschwörungen abdriften und davon halte ich persönlich selten etwas.
Ob eine AfD mit bspw. 7% da wirksam Abhilfe schaffen könnte? Zumindest wäre der Druck auf die Etablierten größer, statt "alternativlosem" Zustimmen des bisherigen "Weiter so!"-Kurses Alternativen zu überlegen. Und das ist gut, denn Demokratie lebt nun mal von (demokratischen) Alternativen.
Keine Ahnung. Ich würde keine Wette auf die AfD abschließen. Am unglücklichen Begriff der Alternativlosigkeit würde ich mich auch nicht so festklammern, zumal es ja dabei oftmals darum geht, daß mögliche Alternativen zwar vorhanden sind, aber nach Abwägungsgebot deutlich schädlicher.

Einen "Weiter so!"-Kurs sehe ich auch nicht -- sofern man ihn nicht auf die Frage "Euro ja oder nein" reduziert. Es wurden ja viele Reformen europaweit umgesetzt, sowohl in den Nationalstaaten als auch auf EU-Ebene. Daß es "Konstruktionsmängel" bei Einführung der Euros gab, leugnet ja auch nicht einmal der größte Verfechter. Alles nicht so dramatisch.

Schlimmer finde ich ja, daß die Gurkennorm aufgrund des öffentlichen Drucks vor einigen Jahren wieder abgeschafft wurde und sie nun nur noch informell von Handel und Vertrieb verwendet wird, um den gewohnten Verbraucherschutz garantieren zu können. :(
Labskaus!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 15:54 hat geschrieben:
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

Getestete Bereiche:
Währungs-, Staatsfinanz- und Steuerpolitik


Programm AfD
Text: 2198 Zeichen, 297 Wörter
Bullshit-Index: 0.25
Text zeigt erste Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.



Programm FDP
"Bürgerprogramm 2013"
Text: >15000 Zeichen, >2088 Wörter
Bullshit-Index: 0.33
Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.


Anmerkung:
Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
Bullshit-Index: 0.47
Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).



Programm Bündnis 90/Grüne
"Der grüne neue Gesellschaftsvertrag"
15000 Zeichen, 1846 Wörter
Bullshit-Index: 0.57
Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?


Programm CDU:
nichts vorhanden
( :D )
Haha, genial! :thumbup:

Substanzloses Geblubber detected...
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

http://m.youtube.com/watch?v=BQ4yd2W50No
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 16:54 hat geschrieben:
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

Getestete Bereiche:
Währungs-, Staatsfinanz- und Steuerpolitik


Programm AfD
Text: 2198 Zeichen, 297 Wörter
Bullshit-Index: 0.25
Text zeigt erste Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.



Programm FDP
"Bürgerprogramm 2013"
Text: >15000 Zeichen, >2088 Wörter
Bullshit-Index: 0.33
Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.


Anmerkung:
Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
Bullshit-Index: 0.47
Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).



Programm Bündnis 90/Grüne
"Der grüne neue Gesellschaftsvertrag"
15000 Zeichen, 1846 Wörter
Bullshit-Index: 0.57
Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?


Programm CDU:
nichts vorhanden
( :D )
Wie ging das? Das ganze programm? Die überschrift? der erste absatz?
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

Tantris hat geschrieben:
Wie ging das? Das ganze programm? Die überschrift? der erste absatz?
Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von pikant »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 22:33 hat geschrieben: Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)

glaube mehr als 90% der Bundesbuerger machen ihre Wahlentscheidung nicht nach durchlesen eines Programmes fest!
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Officer Barbrady » Di 9. Apr 2013, 22:56 hat geschrieben:
Haha, genial! :thumbup:

Substanzloses Geblubber detected...
Auf Facebook zählen knapp 17.000 Fans die Tage bis zum Gründungsparteitag: Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung: Passend zu diesem Slogan ist auch die offizielle Linie beim Thema Zuwanderung: nur die Besten für Deutschland. "Es wäre ein Unrecht gegenüber sehr ungebildeten Menschen oder Menschen, die aus sehr rückständigen Gebieten kommen, sie hier in einer modernen und komplexen Gesellschaft aufzunehmen und sie dann hier ihrem Schicksal zu überlassen, was dann aus 'Hartz IV' bestehen könnte, denn damit werden die Menschen nicht glücklich", ist Parteigründer Lucke überzeugt.
http://www.3sat.de/page/?source=/kultur ... index.html

https://www.facebook.com/alternativefue ... tos_stream

"Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung" scheint da der beliebteste Slogan zu sein. Schön ist doch auch "Freiheit ist das Recht auf Recht", "Klartext statt B€ruhigungspillen", "Wahrheit auf den Tisch statt Sand in die Augen", "Keine Gängelung durch die Political Correctness" und "Scheitert der Euro, gewinnt Europa". Sehr inhaltsvoll. Da weiß man, was man hat. :)

(Aus Gründen der Lesbarkeit hab ich mal die Ausrufezeichen weggelassen, die hinter jedem Motto steht. Ich hoffe, der potentielle Wähler liest es auch ohne das aus dem Journalismus -- in Überschriften -- gewohnte Zeichen.)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 23:33 hat geschrieben: Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)

Das blablameter ist echt nicht schlecht! Das erkennt sogar die hohe qualität meiner postings im vergleich zu anderen...
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Fr 12. Apr 2013, 23:22 hat geschrieben:
http://www.3sat.de/page/?source=/kultur ... index.html

https://www.facebook.com/alternativefue ... tos_stream

"Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung" scheint da der beliebteste Slogan zu sein. Schön ist doch auch "Freiheit ist das Recht auf Recht", "Klartext statt B€ruhigungspillen", "Wahrheit auf den Tisch statt Sand in die Augen", "Keine Gängelung durch die Political Correctness" und "Scheitert der Euro, gewinnt Europa". Sehr inhaltsvoll. Da weiß man, was man hat. :)

(Aus Gründen der Lesbarkeit hab ich mal die Ausrufezeichen weggelassen, die hinter jedem Motto steht. Ich hoffe, der potentielle Wähler liest es auch ohne das aus dem Journalismus -- in Überschriften -- gewohnte Zeichen.)
Naja... bei einer so jungen partei, einzelne "ausrufe"... würd ich jetzt noch nicht überbewerten. ABER, es ist klar, die rechtsknaller werden mit sicherheit versuchen, den laden zu übenehmen, das haben sie ja sogar bei den piraten versucht und es kommt darauf an, wie diese partei aus diesen anfangskämpfen herauskommt.

1. Also, schaffen sie es eine linie zu finden?
2. Können sie radikale soweit in schranken halten, dass diese nicht sämtliche wähler verjagen?


1. ist der knackpunkt, 2. ist eine große gefahr, im augenblick, solange sie sich noch nicht strukturiert hat.

Ich halte mich erstmal zurück, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass die partei diese gefahr meistert. Sich vorstellen können ist aber keien sicherheit. Bei den piraten konnte ich es mir auch vorstellen und die hatten weniger einladungen an radikale in ihrem programm.

Es kommt halt darauf an, ob sie aus der phase der hohlen sprüchen rauskommen oder ob sie im zustand von z.b. robben bleiben und nur hohle sprüche klopfen können. DANN sind sie chancenlos. Denn die mehrheit der bürger, will nur aus dem euro raus, wenn dieser vorgang kein gefährliches abenteuer für ihr vermögen wird und die nachteile der umstellung durch neue vorteile ausgeglichen werden. Und da ist halt bisher noch nichts auf dem tisch.

Vielleicht gibt es auch tatsächlich genug euroskeptiker, dass sich eine ein-thema-partei lohnt? wer weiss...

Man tritt halt an, mit dem anspruch, besser zu sein, als die etablierten. Nicht gerade einfach, diesen anspruch zu erfüllen. Tun sie es nicht, in keiner hinsicht, dann wird sie auch keiner wählen. Und mit "besser" meine ich eben nicht, andere sprüche aber auf gleichem niveau.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:10 hat geschrieben: Naja... bei einer so jungen partei, einzelne "ausrufe"... würd ich jetzt noch nicht überbewerten. ABER, es ist klar, die rechtsknaller werden mit sicherheit versuchen, den laden zu übenehmen, das haben sie ja sogar bei den piraten versucht und es kommt darauf an, wie diese partei aus diesen anfangskämpfen herauskommt.
Klar. Mir ging's in dem Zusammenhang nur um die Darstellung, "die Etablierten" würden irgendwie nur Phrasen dreschen und hier sei die Alternative, wo alles anders ist. Schaut man sich dann etwas um, z.B. Talkshowauftritte, kommt da nichts. Das Parteiprogramm wird lieber heruntergespielt und in Internetauftritten wird auch nur laut auf den Tisch gehauen. Der Inhalt bleibt da immer auf der Strecke. Immer nur allgemeine Dinge wie "Mehr Transparenz!", "Klare Worte" und so weiter. Was damit konkret gemeint ist, bleibt ein Geheimnis, aber erstmal klingt's toll. Fehlt noch "Mehr Kooperation!" und "Gemeinsam statt gegeneinander!".
1. Also, schaffen sie es eine linie zu finden?
2. Können sie radikale soweit in schranken halten, dass diese nicht sämtliche wähler verjagen?


1. ist der knackpunkt, 2. ist eine große gefahr, im augenblick, solange sie sich noch nicht strukturiert hat.

Ich halte mich erstmal zurück, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass die partei diese gefahr meistert. Sich vorstellen können ist aber keien sicherheit. Bei den piraten konnte ich es mir auch vorstellen und die hatten weniger einladungen an radikale in ihrem programm.

Es kommt halt darauf an, ob sie aus der phase der hohlen sprüchen rauskommen oder ob sie im zustand von z.b. robben bleiben und nur hohle sprüche klopfen können. DANN sind sie chancenlos. Denn die mehrheit der bürger, will nur aus dem euro raus, wenn dieser vorgang kein gefährliches abenteuer für ihr vermögen wird und die nachteile der umstellung durch neue vorteile ausgeglichen werden. Und da ist halt bisher noch nichts auf dem tisch.

Vielleicht gibt es auch tatsächlich genug euroskeptiker, dass sich eine ein-thema-partei lohnt? wer weiss...

Man tritt halt an, mit dem anspruch, besser zu sein, als die etablierten. Nicht gerade einfach, diesen anspruch zu erfüllen. Tun sie es nicht, in keiner hinsicht, dann wird sie auch keiner wählen. Und mit "besser" meine ich eben nicht, andere sprüche aber auf gleichem niveau.
Daß Radikale das Ding unterwandern, glaub ich nicht. Die Führung scheint ja aus relativ seriösen Gestalten zu bestehen. Ob nur Euroskeptiker die Partei wählen, denke ich ebenfalls nicht. In Umfragen zeigte sich ja, daß vor allem Wähler der Linken diese AfD wählen würden. Und ich hatte nun nicht den Eindruck, als wär die Währungsfrage irgendwie ein Kern der Linken gewesen. Vielleicht schwebt da ein bisschen Protest und "gegen die da oben" mit, keine Ahnung. Mehr als abzuwarten bleibt einem da auch nicht. Offiziell existiert die Partei ja noch nicht einmal.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:25 hat geschrieben: Klar. Mir ging's in dem Zusammenhang nur um die Darstellung, "die Etablierten" würden irgendwie nur Phrasen dreschen und hier sei die Alternative, wo alles anders ist. Schaut man sich dann etwas um, z.B. Talkshowauftritte, kommt da nichts. Das Parteiprogramm wird lieber heruntergespielt und in Internetauftritten wird auch nur laut auf den Tisch gehauen. Der Inhalt bleibt da immer auf der Strecke. Immer nur allgemeine Dinge wie "Mehr Transparenz!", "Klare Worte" und so weiter. Was damit konkret gemeint ist, bleibt ein Geheimnis, aber erstmal klingt's toll. Fehlt noch "Mehr Kooperation!" und "Gemeinsam statt gegeneinander!".


Daß Radikale das Ding unterwandern, glaub ich nicht. Die Führung scheint ja aus relativ seriösen Gestalten zu bestehen.
Halte ich auch für unwahrscheinlich, aber, es kann ausreichen, ihren ruf zu zerstören. Und wenn sie die partei wirlich übernehmen, wird sie so bedeutungslos sein, wie die pro-dinger und andere npd-tarnorganisationen. Da die sprüche die gleichen sind, merken das auch ganz normale leute.
Ob nur Euroskeptiker die Partei wählen, denke ich ebenfalls nicht. In Umfragen zeigte sich ja, daß vor allem Wähler der Linken diese AfD wählen würden. Und ich hatte nun nicht den Eindruck, als wär die Währungsfrage irgendwie ein Kern der Linken gewesen. Vielleicht schwebt da ein bisschen Protest und "gegen die da oben" mit, keine Ahnung. Mehr als abzuwarten bleibt einem da auch nicht. Offiziell existiert die Partei ja noch nicht einmal.
Hm... euro-ausstieg ist doch der kern dieser partei?
Also, wird sie niemand wählen, der den euro behalten will.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:42 hat geschrieben: Halte ich auch für unwahrscheinlich, aber, es kann ausreichen, ihren ruf zu zerstören. Und wenn sie die partei wirlich übernehmen, wird sie so bedeutungslos sein, wie die pro-dinger und andere npd-tarnorganisationen. Da die sprüche die gleichen sind, merken das auch ganz normale leute.
Die NPD versucht es ja schon für sich zu nutzen und lobt die Partei teilweise, auch wenn sie sich selbstverständlich weiterhin als die einzige Alternative sieht:

Aber das tat die NPD ja schon häufiger, u.a. damals bei der WASG. Kriegen wohl nicht genug Aufmerksamkeit. Sollte man nicht überbewerten.
Hm... euro-ausstieg ist doch der kern dieser partei?
Also, wird sie niemand wählen, der den euro behalten will.
Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Zuletzt geändert von frems am Sa 13. Apr 2013, 02:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:45 hat geschrieben: Die NPD versucht es ja schon für sich zu nutzen und lobt die Partei teilweise, auch wenn sie sich selbstverständlich weiterhin als die einzige Alternative sieht:

Aber das tat die NPD ja schon häufiger, u.a. damals bei der WASG. Kriegen wohl nicht genug Aufmerksamkeit. Sollte man nicht überbewerten.


Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Naja... würdest du eine partei wählen, die währungspolitische abenteuer anstrebt?
Ich auch dann nicht, wenn sie chancenlos wäre.

Es kommt darauf, ob sie ein brauchbares konzept auf den tisch legt!
Panikmache und hohle sprüche reichen nicht. Nicht bei diesem thema. Der durchschnittliche wähler ist kein jugendlicher desperado, der zwar keine ahnung hat, aber um so mehr leidenschaft, sondern hat seinen platz im leben gefunden und ist daher eher vorsichtig.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:57 hat geschrieben:
Naja... würdest du eine partei wählen, die währungspolitische abenteuer anstrebt?
Ich auch dann nicht, wenn sie chancenlos wäre.

Es kommt darauf, ob sie ein brauchbares konzept auf den tisch legt!
Panikmache und hohle sprüche reichen nicht. Nicht bei diesem thema. Der durchschnittliche wähler ist kein jugendlicher desperado, der zwar keine ahnung hat, aber um so mehr leidenschaft, sondern hat seinen platz im leben gefunden und ist daher eher vorsichtig.
Keine Ahnung. Vielleicht wird das Programm ja noch etwas umfangreicher und kriegt einen Inhalt. Davon ist derzeit bloß nichts erkennbar. Und ob dem Durchschnittsdeutschen die Währungsfrage das wichtigste bei Wahlen ist, wird man dann bei den Wahlen sehen. Ich gehe nur davon aus, daß eine sachliche Debatte über Vor- und Nachteile ausbrechen würde, wenn die Partei in Umfragen auf über 5% kommt. Und das (also die öffentliche Diskussion) wäre ja schon einmal ein positiver Nebeneffekt.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 03:04 hat geschrieben: Keine Ahnung. Vielleicht wird das Programm ja noch etwas umfangreicher und kriegt einen Inhalt. Davon ist derzeit bloß nichts erkennbar. Und ob dem Durchschnittsdeutschen die Währungsfrage das wichtigste bei Wahlen ist, wird man dann bei den Wahlen sehen. Ich gehe nur davon aus, daß eine sachliche Debatte über Vor- und Nachteile ausbrechen würde, wenn die Partei in Umfragen auf über 5% kommt. Und das (also die öffentliche Diskussion) wäre ja schon einmal ein positiver Nebeneffekt.

Das passiert dann wohl schon vor der wahl, wenn so etwas abzusehen wäre. Ja, ich fände es auch gut, wenn die euro-gegner sich konzentrieren würden und mit einer stimme sprechen.

Bis jetzt sehe ich in der bevölkerung ein abnehmendes vertrauen in bargeld. Allerdings unabhängig von der währung. Man hortet auch keine dollar oder pfund, man weiss, dass die die gleichen probleme haben.
Gold und immobilien werden gekauft und gehortet und die allermeisten werden einen großen teil ihres vermögens genau dadurch verlieren. Enteignet durch eine spekulationsblase , weil sie der enteignung durch inflationierung entkommen wollten.

Durch kriege und krisen erhält man sein vermögen am besten mit wäldern, äckern und aktien. Nicht so gut mit wohnhäusern und gold und niemals mit staats- oder kriegsanleihen.

Die eurogegner müssen zeigen, wie sie das vermögen der leute mit ihren plänen weniger gefährden, als eine beibehaltung des euro.
Wenn sie eine eigene organisation mit vielen klugen köpfen haben, ist sowas doch auch zu erwarten.

Wenn nichts gescheites kommt, sind sie fertig.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von GG146 »

Heute ist der offizielle Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland":

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94277.html

Der GG-Aktiv - Teilnehmer und Publizist ("Wie der Nil in der Wüste") DrWo ist auf Prof. Lucke wegen dessen Unterzeichnung des "Hamburger Appels" ziemlich schlecht zu sprechen:
(...)

4. Abschließende Bemerkungen

Die hohen Professoren, die den Hamburger Appell verfasst und die sich damit solidarisch erklärt haben, zeigen, dass sie nicht eine “Volkswirtschaft” heilen wollen, sondern nur die Situation der Unternehmer. Die volkswirtschaftlich völlig unsinnige Konfrontation von Arbeitnehmern und Unternehmern (ich verweise auf [Irrwege/Sozialpartner] “Die Gewerkschaften haben Recht - Und die Arbeitgeber haben auch Recht”) wird hier auf verklausulierte Weise auf die Spitze getrieben. Es mag sein, dass die Professoren das Wesen unserer Geldwirtschaft (ich verweise auf [Modelle/Der Nil] “Wenn das Geld fließt, wie der Nil in der Wüste”, [Fakten/Kaufkraft] “Geld, Kaufkraft und die Einkommensverteilung”, [Fakten/Einkommen] “Die Einkommensentwicklung steht Kopf”, [Modelle/Reich ./. Arm] “Einsamer Reichtum basiert auf der Verarmung der Bevölkerung”) begriffen haben. Sie ziehen daraus aber öffentlich keine Schlüsse und schützen damit die Reichen (die oberen Zehntausend) in Deutschland und in der Welt.

Ein Gutes hat aber der Hamburger Appell: Er liefert uns kostenlos eine Liste der Professoren, die wir nicht mehr ernst nehmen können.

(...)
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/ha ... appell.htm
Muninn

Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Muninn »

GG146 » So 14. Apr 2013, 18:03 hat geschrieben:Heute ist der offizielle Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland":

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94277.html

Der GG-Aktiv - Teilnehmer und Publizist ("Wie der Nil in der Wüste") DrWo ist auf Prof. Lucke wegen dessen Unterzeichnung des "Hamburger Appels" ziemlich schlecht zu sprechen:



http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/ha ... appell.htm
Er liefert uns kostenlos eine Liste der Professoren, die wir nicht mehr ernst nehmen können.
Der Artikel ist doch entlarvend. Wer nicht die politische Linie der Blockparteien vertritt ist also nicht ernst zu nehmen... Manche machen es sich sehr einfach.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von GG146 »

Muninn » So 14. Apr 2013, 19:47 hat geschrieben:


Der Artikel ist doch entlarvend. Wer nicht die politische Linie der Blockparteien vertritt ist also nicht ernst zu nehmen... Manche machen es sich sehr einfach.
DrWo hast Du in der Tat missverstanden ...
Muninn

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:45 hat geschrieben: Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Über Nacht würde ja die AfD nicht aus dem Euro austreten wollen, selbst wenn sie die absolute Mehrheit bekäme und die Politik alleine bestimmen könnte (was natürlich ein reines Gedankenspiel ist):

Interview im Deutschlandfunk
Wir wollen die Rettungsschirmpolitik beenden, die uns mehr als 100 Milliarden Euro kosten wird. Und wir wollen den Euro selbst geordnet auflösen. Stattdessen wollen wir zu nationalen Währungen zurück und zu kleineren, stabileren Währungsverbünden. Geordnete Auflösung heißt, dass wir nicht etwa über Nacht austreten wollen, sondern in einer mehrjährigen Übergangsphase zunächst die Südländer aus dem Euro ausscheiden lassen und dann das Restgebiet auflösen.
...Dem Restgebiet wird sicherlich der Kern der mitteleuropäischen Länder gehören, also natürlich Deutschland, die Beneluxstaaten, Österreich, sicherlich auch Finnland. Ob Frankreich zum Restgebiet gehört, ist wahrscheinlich mehr eine politische Frage. Ökonomisch gehört Frankreich eher zu den Südländern.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Mo 15. Apr 2013, 01:08 hat geschrieben:
Über Nacht würde ja die AfD nicht aus dem Euro austreten wollen, selbst wenn sie die absolute Mehrheit bekäme und die Politik alleine bestimmen könnte (was natürlich ein reines Gedankenspiel ist):

Interview im Deutschlandfunk
Mittlerweile ist die D-Mark-Chose wohl auch nicht mehr alternativlos.
Die Anti-Euro Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat ihre Position zur Zukunft des Euro relativiert. Die Partei fordert jetzt offenbar nicht mehr die Rückkehr zu nationalen Währungen. Vor allem will sie ausdrücklich nicht mehr die Rückkehr Deutschlands zur D-Mark.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -das-ziel/

Stattdessen höchstens ein "Kern-Euro", ähnlich der Idee mehrerer Währungen (z.B. "Nord-" und "Süd-Euro"), die gelegentlich in den letzten Jahren aufkam. Und auch da soll Griechenland erstmal im Euro bleiben und nur ggf. eine Zweitwährung einführen. Ob die das tun, wenn eine Partei in Deutschland die 5% knackt und es fordert? Und wichtiger: Wer wählt für deutsche Politik eine Partei, die sich für eine Zweitwährung für ein relativ bedeutungsloses Land am anderen Ende des Kontinents einsetzen will? Mit Anti-Euro-Kurs und D-Mark-Nostalgie hat sie ja durchaus eine Existenzberechtigung, wenn man sieht, daß teilweise jeder vierte Bürger nicht den Euro bevorzugt. Aber so? Man darf gespannt sein.
Zuletzt geändert von frems am So 12. Mai 2013, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Mittlerweile ist die D-Mark-Chose wohl auch nicht mehr alternativlos.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -das-ziel/

Stattdessen höchstens ein "Kern-Euro", ähnlich der Idee mehrerer Währungen (z.B. "Nord-" und "Süd-Euro"), die gelegentlich in den letzten Jahren aufkam.
Wieso "mittlerweile"?

Das Programm der AfD war doch kurz genug - war die Kürze nicht einer der Vorwürfe der Kritiker? Und doch war es wohl für manche noch immer zu umfangreich um dessen Inhalt zu erfassen. :)

=>

Wir fordern eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes. Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro.

Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.

==

Dass die AfD nicht per Brechstange die D-Mark einführen will und sich auch einen Währungsverbund wie den Nordeuro vorstellen könnte, ist also keine Neuigkeit.

Es stimmt(e) halt nicht, dass die AfD sofort und "kamikaze"mäßig die DM einführen wolle. Das war vor allem eine diffamierende Behauptung der politischen Gegner.
Auch stimmte es nicht, dass es keinerlei Konzept für die Abschaffung des Euros in der derzeitigen Form gäbe, was man ja auch immer wieder als Kritik von Seite politischer Gegner lesen musste.

Hier erklärt Lucke die AfD Absichten recht deutlich:

http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... 1.18079264
Die AfD wird in der Öffentlichkeit stark als Partei wahrgenommen, die zurück zur D-Mark will. Stimmt dieses Bild nicht?

Nun, das ist die falsche Reihenfolge. Was wir wollen, ist zunächst einmal, dass die Südländer aus dem Euro ausscheiden. Danach muss man aber natürlich auch darüber reden, wie die Rest-Euro-Zone ausgestaltet sein soll. Kann und will etwa ein Land wie Frankreich in einer Währungsunion mit Deutschland bleiben? Falls ja, soll Deutschland für französische Schulden haften müssen, oder für belgische? Wenn Haftung für fremde Schulden explizit verboten wird, muss Frankreich entscheiden, ob es sich dem Wettbewerbsdruck des Euro stellen will. Falls ja, soll mir das recht sein. Wenn die Partnerländer hingegen wollen, dass die Schulden weiter vergemeinschaftet werden, dann setzen wir uns dafür ein, dass Deutschland zur D-Mark zurückkehrt.

frems hat geschrieben: Und auch da soll Griechenland erstmal im Euro bleiben und nur ggf. eine Zweitwährung einführen. Ob die das tun, wenn eine Partei in Deutschland die 5% knackt und es fordert?

Was auch häufig unerwähnt bleibt ist dass die AfD zuvorderst auf Dialog und Verhandlungen mit den europäischen Partnerländern setzt, weniger auf nationale Alleingänge.
Das schließt natürlich nicht aus, dass man bei den Verhandlungen auf gewisse Vertragsbestimmungen wie die No-bailout-Klausel hinweisen kann. :)


Hintergründe zum Parallelwährungskonzept sind hier zu finden:
https://www.facebook.com/notes/alternat ... 6943651649
Zuletzt geändert von d'Artagnan am So 12. Mai 2013, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » So 12. Mai 2013, 23:04 hat geschrieben: Dass die AfD nicht per Brechstange die D-Mark einführen will und sich auch einen Währungsverbund wie den Nordeuro vorstellen könnte, ist also keine Neuigkeit.

Es stimmt(e) halt nicht, dass die AfD sofort und "kamikaze"mäßig die DM einführen wolle. Das war vor allem eine diffamierende Behauptung der politischen Gegner.
Von "über Nacht" sprach ich nicht, auch nicht der verlinkte Artikel. Keine Ahnung, welche "Kritiker" und "Gegner" Du nun meinst.
Was auch häufig unerwähnt bleibt ist dass die AfD zuvorderst auf Dialog und Verhandlungen mit den europäischen Partnerländern setzt, weniger auf nationale Alleingänge.
Auch das hat niemand geleugnet. Die Frage ist bloß, ob ein "Wir wollen den Griechen vorschlagen, erst einmal eine Zweitwährung einzuführen. Und deshalb wollen wir in den Bundestag" jene überzeugt, die beispielsweise per se jede Währungsunion ablehnen. Soll's ja auch geben. :|
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von logiCopter »

frems » Mo 13. Mai 2013, 01:01 hat geschrieben: Auch das hat niemand geleugnet. Die Frage ist bloß, ob ein "Wir wollen den Griechen vorschlagen, erst einmal eine Zweitwährung einzuführen. Und deshalb wollen wir in den Bundestag" jene überzeugt, die beispielsweise per se jede Währungsunion ablehnen. Soll's ja auch geben. :|
Es spricht für die AfD, dass sie nicht jeden Holzkopf auf Deibel komm raus überzeugen will, sie zu wählen.
Und wer per se jede Währungsunion ablehnt, ist ein Holzkopf.
Es ist schön zu sehen, dass es der AfD in erster Linie um die Sache geht, nicht um die Macht.
Die AfD muss aber trotzdem noch viel deutlicher Klarheit schaffen, dass sie nicht die radikale "Anti-Euro-Partei" ist, mit der sie ihre um ihre Macht fürchtenden Gegner immer so lautstark diskreditieren wollen.
***
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

logiCopter » Mo 13. Mai 2013, 07:44 hat geschrieben: Es spricht für die AfD, dass sie nicht jeden Holzkopf auf Deibel komm raus überzeugen will, sie zu wählen.
Und wer per se jede Währungsunion ablehnt, ist ein Holzkopf.
Es ist schön zu sehen, dass es der AfD in erster Linie um die Sache geht, nicht um die Macht.
Die AfD muss aber trotzdem noch viel deutlicher Klarheit schaffen, dass sie nicht die radikale "Anti-Euro-Partei" ist, mit der sie ihre um ihre Macht fürchtenden Gegner immer so lautstark diskreditieren wollen.
Jopp, sehe ich auch so. Die Frage ist nur, ob sie dann noch für Protestwähler attraktiv ist. Und die könnte man benötigen, um das erste Mal in den BT einzuziehen. Arbeitet man dort politisch souverän, gewinnt man andere Wähler hinzu und braucht keine "Ich wähl die Partei XY, damit die da oben mal aufschrecken. Ha!"-Leute mehr.

Zur Zeit gehen ja in Bayern schon die ersten Streitereien los. Wie sowas beim Wähler ankommt, hat man ja zuletzt bei den Piraten gesehen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Von "über Nacht" sprach ich nicht, auch nicht der verlinkte Artikel. Keine Ahnung, welche "Kritiker" und "Gegner" Du nun meinst.
Der Artikelschreiber behauptet die Rückkehr zur DM sei eine "Kernforderung" der AfD gewesen, und verkauft es dann als angebliche Neuigkeit dass Lucke davon "abrückt".
Dabei kann doch jeder nachlesen dass sich exakt Null an der Haltung der AfD geändert hat.

Auch das hat niemand geleugnet. Die Frage ist bloß, ob ein "Wir wollen den Griechen vorschlagen, erst einmal eine Zweitwährung einzuführen. Und deshalb wollen wir in den Bundestag" jene überzeugt, die beispielsweise per se jede Währungsunion ablehnen. Soll's ja auch geben. :|
Gut, stell Dir mal vor (ich weiß ja dass es nicht ganz einfach für Dich ist^^), Du wärst jetzt Hardcore-DM-Fan.
Was wären denn die derzeitigen Alternativen bei der BT Wahl 2013?
Merkels "alternativlose" "Rettungs"politik fortführen mit der sie uns bereits gewaltige Haftungsrisiken auferlegt hat - oder per rotgrünen "Eurobonds" ganz unverholen und direkt in die Schuldenunion eintreten.

Also bei solchen Alternativen wird selbst die fanatisch preußenskeptische bajuwarischen Separatistenfraktion unter den Anhängern des "Chiemgauers"^^ die Währungsgebietskonsolidierung in Form eines PIGS-befreiten N-Euros -zumindest als ersten Schritt- bevorzugen. Es sei denn es tritt plötzlich noch eine spalterische Bajuwarische Volksfront in Erscheinung.
Zumal die direktdemokratische Bürgerbeteiligung in Grundsatzfragen ein Kernprogrammpunkt der AfD ist. Da hat man dann später immer noch die Chance seiner Stimme Geltung zu verschaffen, wenn es um Grundsatzfragen der europäischen Integration geht..

Anmerkung in eigener Sache:
Ich selbst wäre übrigens mit einem N-Euro zufrieden und wollte gar nicht unbedingt zur DM zurück. Es wäre IMHO ein vernünftiger Kompromiss zwischen europäischen Nutzen und wirtschaftlicher Vernunft. Der hakeligste Punkt dabei ist IMHO die Rolle Frankreichs. Wenn Frankreich Hegemon des S-Euros und Deutschland des N-Euros werden würden, dann könnte man als Pessimist befürchten, dass das die deutsch-französische Achse belasten könnte.
ALLERDINGS muss man als Realist dem entgegenhalten dass die dt-frz. Achse heute bereits - und zwar doch GENAU WEGEN der gemeinsamen Währung (und der unterschiedlichen Auffassung zur Spar- und Schuldenpolitik) - so beschädigt ist wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr.
Eine stärkere Trennung der Haushalte und eine dadurch erfolgte Verringerung der Einmischung in die Innenpolitik des jeweils anderen Landes (wie sie zuletzt Hollande praktizierte) dürfte daher eher zur Entspannung des Verhältnisses zwischen Berlin und Paris beitragen.
Man könnte den jeweils anderen nicht als Sündenbock missbrauchen.
Wäre doch ein Fortschritt.
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 14. Mai 2013, 01:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von logiCopter »

frems » Di 14. Mai 2013, 00:18 hat geschrieben: Jopp, sehe ich auch so. Die Frage ist nur, ob sie dann noch für Protestwähler attraktiv ist. Und die könnte man benötigen, um das erste Mal in den BT einzuziehen. Arbeitet man dort politisch souverän, gewinnt man andere Wähler hinzu und braucht keine "Ich wähl die Partei XY, damit die da oben mal aufschrecken. Ha!"-Leute mehr.

Zur Zeit gehen ja in Bayern schon die ersten Streitereien los. Wie sowas beim Wähler ankommt, hat man ja zuletzt bei den Piraten gesehen.

Ich denke ja immer noch, dass ein Zusammengehen von AfD und FDP das Beste wäre. Dann bräuchten sich beide um den Einzug in den Bundestag keinerlei Sorgen mehr zu machen. Und auf programmatischer und rationaler Ebene passen sie auch ziemlich problemlos zusammen. Von eurokratischen Denkverboten und Alternativlosigkeitsbeschwörungen halten jedenfalls beide Parteien nicht viel. Zusätzlich könnte die FDP vom Sachverstand der AfD-Leute genauso nur profitieren, wie es eine mögliche spätere Regierung mit AfD-Beteiligung täte. Die Gefahr von Hau-Ruck-Radikalismus sehe ich bei der AfD überhaupt nicht.
Leider habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass die FDP wohl doch zu behäbig und unflexibel ist, über ein FDP/AfD-Projekt noch vor den Wahlen überhaupt nachzudenken.
Das ist sehr schade. Nicht nur für AfD und FDP, sondern vielleicht auch für uns alle.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Dampflok »

An der FDP kleben zu viele Erfahrungen, die im Wahlkampf diffamierend eingesetzt werden. Die würden auf die AfD übertragen werden, die Medien würden sich freuen.

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von pikant »

logiCopter » Di 14. Mai 2013, 06:36 hat geschrieben:
Ich denke ja immer noch, dass ein Zusammengehen von AfD und FDP das Beste wäre. Dann bräuchten sich beide um den Einzug in den Bundestag keinerlei Sorgen mehr zu machen. Und auf programmatischer und rationaler Ebene passen sie auch ziemlich problemlos zusammen. Von eurokratischen Denkverboten und Alternativlosigkeitsbeschwörungen halten jedenfalls beide Parteien nicht viel. Zusätzlich könnte die FDP vom Sachverstand der AfD-Leute genauso nur profitieren, wie es eine mögliche spätere Regierung mit AfD-Beteiligung täte. Die Gefahr von Hau-Ruck-Radikalismus sehe ich bei der AfD überhaupt nicht.
Leider habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass die FDP wohl doch zu behäbig und unflexibel ist, über ein FDP/AfD-Projekt noch vor den Wahlen überhaupt nachzudenken.
Das ist sehr schade. Nicht nur für AfD und FDP, sondern vielleicht auch für uns alle.
ich sehe keine Notwendigket einer Fusion!
die FDP ist fuer den Euro, europafreundlich und die AfD ist gegen den Euro und will spalten
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

pikant » Di 14. Mai 2013, 09:26 hat geschrieben:
ich sehe keine Notwendigket einer Fusion!
die FDP ist fuer den Euro, europafreundlich und die AfD ist gegen den Euro und will spalten
Feuer und Wasser - da geht nichts zusammen
Das sowieso. Es gibt zwar auch euro-gegner in der fdp, aber die haben nirgendwo ne mehrheit. Die fdp wird also federn lassen müssen, wie auch die linke, wenn die afd es vermeiden kann, über die eigenen beine zu stoplern.

Und nur darum gehts eigentlich:
sie sind keine piraten oder ur-grünen, auch keine npd. Es gibt also keine äusserlichen merkmale, mit denen sie sich von den etablierten unterscheiden.
Sie müssen es über inhalte tun.

Und ob sie es schaffen, sich auf etwas zu einigen, was einem relevanten teil der wähler attraktiv erscheint, das müssen sie erst noch zeigen. Sie müssen noch den einen oder anderen idioten zum schweigen bringen, diesen oder jenen spaltungsversuch entgehen und echten einigungswillen zeigen.
Nicht einfach, wenn man sich gerade gründet... schaumermal...
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Sal Paradise »

logiCopter » Di 14. Mai 2013, 07:36 hat geschrieben:Ich denke ja immer noch, dass ein Zusammengehen von AfD und FDP das Beste wäre. Dann bräuchten sich beide um den Einzug in den Bundestag keinerlei Sorgen mehr zu machen. Und auf programmatischer und rationaler Ebene passen sie auch ziemlich problemlos zusammen. Von eurokratischen Denkverboten und Alternativlosigkeitsbeschwörungen halten jedenfalls beide Parteien nicht viel. Zusätzlich könnte die FDP vom Sachverstand der AfD-Leute genauso nur profitieren, wie es eine mögliche spätere Regierung mit AfD-Beteiligung täte. Die Gefahr von Hau-Ruck-Radikalismus sehe ich bei der AfD überhaupt nicht.
Ich hielte das auch für eine gute Lösung. Allerdings wird das wohl nicht passieren.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 14. Mai 2013, 01:32 hat geschrieben: Der Artikelschreiber behauptet die Rückkehr zur DM sei eine "Kernforderung" der AfD gewesen, und verkauft es dann als angebliche Neuigkeit dass Lucke davon "abrückt".
Dabei kann doch jeder nachlesen dass sich exakt Null an der Haltung der AfD geändert hat.
Also war es sehr raffiniert, daß man sich als Anti-Euro-Partei inszeniert und den Mob mit "Es darf kein Tabu mehr sein!" (was es auch nie war) mobilisiert, aber hält sich ein Hintertürchen auf bis zur Wahl, okay.
Gut, stell Dir mal vor (ich weiß ja dass es nicht ganz einfach für Dich ist^^), Du wärst jetzt Hardcore-DM-Fan.
In der Tat. Emotionalen Fundamentalismus kann ich als Pragmatiker kaum nachvollziehen. Fakten sind da wichtiger als Nostalgie (D-Mark) oder Visionen (Euro). Das überlasse ich jenen, die ihren Gemütszustand davon abhängig machen, wie die Scheine in ihrer Hand aussehen.
Was wären denn die derzeitigen Alternativen bei der BT Wahl 2013?
Merkels "alternativlose" "Rettungs"politik fortführen mit der sie uns bereits gewaltige Haftungsrisiken auferlegt hat - oder per rotgrünen "Eurobonds" ganz unverholen und direkt in die Schuldenunion eintreten.
Das siehst Du ziemlich extrem. Wer sagt Dir, daß Eurobonds einen bedingungslosen Blankoscheck darstellen, wenn Rot-Grün gewinnt? Oder daß Merkel ihren jetzigen Durchhaltekurs bis zur Wahl fortsetzt, wenn es für Schwarz-Gelb reicht?
Zumal die direktdemokratische Bürgerbeteiligung in Grundsatzfragen ein Kernprogrammpunkt der AfD ist. Da hat man dann später immer noch die Chance seiner Stimme Geltung zu verschaffen, wenn es um Grundsatzfragen der europäischen Integration geht..
Bürgerbeteiligung auf Bundesebene find ich gut. Da vertraue ich aber eher Vereinen wie "Mehr Demokratie", auf Landeskompetenzen und letztendlich Diskussionen in Bundesverbänden als einer lauten Minderheit, die nur fallbezogen auf die Idee kommt, man könnte die Gunst der Stunde ausnutzen und möchte danach lieber nicht mehr über Volksentscheide sprechen. Ist nicht sonderlich seriös. Wenn man sich dann noch die Abläufe in der Partei anschaut und was für Äußerungen manche aus der Führungsspitze schon abgeliefert haben.
Man könnte den jeweils anderen nicht als Sündenbock missbrauchen.
Wäre doch ein Fortschritt.
Nettes Argument. Geht bloß daneben. Vor dem Euro sah es nicht anders aus, was dann voller Nostalgie manchmal vergessen wird.
Unter der Führung der stabilen D-Mark hat sich im Zentrum Europas eine Stabilitätsinsel gebildet, auf der die Währungen in der Praxis bereits heute fest aneinandergekettet sind. Der österreichische Schilling und der französische Franc, der holländische Gulden und der belgische Franc - der Wert all dieser nationalen Währungen wird von der D-Mark bestimmt. Wie einst der Dollar in der Geldordnung der Nachkriegsjahre sorgt jetzt die D-Mark in Europa für Halt und Sicherheit.

Die Stärke der Mark brachte allerdings die anderen Europäer in zunehmende Abhängigkeit von den Deutschen. Das mißfiel vor allem den nationalstolzen Franzosen. Das Diktat von Frankfurt, heißt es in Paris, habe für Frankreich heute den Stellenwert, den das Diktat von Versailles einst für Deutschland hatte.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501660.html

Rate mal aus welchem Jahr der Artikel kommt und schaue dann nach. Wer denkt, daß sich sämtliche Verpflechtungen dann in der Luft auslösen und ihre Existenz das einzige Problem seien, naja, von mir aus. :)

Ansonsten kann ich Dir zum Thema "Alternativen" noch dieses aktuelle Interview empfehlen. Ich würde es nicht alles so unterschreiben/fordern, falls Du wieder ad hominem argumentieren möchtest, aber vielleicht regt manches auf den drei Seiten zum Denken an: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/z ... 89020.html
Zuletzt geändert von frems am Di 14. Mai 2013, 21:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Belsazar »

Die Alternative für Deutschland heißt:
- bedingungsloses Grundeinkommen
- knallhart proisraelische Politik
- Spitzensteuersatz auf 90% wie zu Keynes Zeiten
- Einkommensobergrenzen
- Recht auf Politischen Streik fest verankert
- Einführung der 4 Tage Woche
- Rentengarantie
- knallharter prochinesischer Kurs
- knallhartes Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen
- Legalisierung aller Drogen
- Aufhebung der Schulpflicht
- Einführung Pflichtabitur
- H4 auf 500 Euro aufstocken aber Aufstockung bei festen Jobs verbieten
- Abschaffung der Bundeswehr
- Jugendrente
- Verstaatlichungen von Großunternehmen und Kirchen

um nur einige Punkte zu nennen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Also war es sehr raffiniert, daß man sich als Anti-Euro-Partei inszeniert und den Mob mit "Es darf kein Tabu mehr sein!" (was es auch nie war) mobilisiert, aber hält sich ein Hintertürchen auf bis zur Wahl, okay.
Es waren wohl eher die Medien, welche die AfD als reine "Rückkehr zur DM"-Partei darstellten.
Das siehst Du ziemlich extrem. Wer sagt Dir, daß Eurobonds einen bedingungslosen Blankoscheck darstellen, wenn Rot-Grün gewinnt? Oder daß Merkel ihren jetzigen Durchhaltekurs bis zur Wahl fortsetzt, wenn es für Schwarz-Gelb reicht?
Die jetzige Regierung hat gezeigt, dass sie es nicht kann. Grund genug sie nicht mehr zu wählen.
Zu den "Eurobonds" wie man sie im Wahlprogramm der SPD und der Grünen findet:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... in-europa/

Die Verlierer: Für Deutschland würden Eurobonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren rund 61 Prozent oder etwa 200 Milliarden Euro Mehrkosten bedeuten. Auch für Finnland, Niederlande und Österreich wäre es ein dickes Minusgeschäft. Kein Wunder, dass ein niederländischer Ex-Kommissar bereits lautstark den Austritt seines Landes fordert (hier).

Die Schnäppchenjäger: Für die frankophonen Länder wären Eurobonds ein Schnäppchen
...
Es gibt eigentlich wenig Anhaltspunkte dafür, dass ausgerechnet durch Eurobonds die Fiskal-Disziplin in Europa Einzug halten sollte.

Wohin dies führte und in welcher Krise es mündete ist seit 2010 bekannt, als Griechenland seinen ersten „Hilfsantrag“ stellte.


Oder hier:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 60311.html

Niemand fragt, ob Deutschland, die Niederlande oder Finnland unter den Lasten auch noch zusammenbrechen könnten. Legitime Rechtsfragen werden als lästige Einwände kleinkarierter Buchhalter beiseite gewischt. Wer die Frage stellt, warum ausgerechnet jetzt in der Eurozone Schulden vergemeinschaftet werden sollen, ohne dass man Staaten daran hindern kann, neue Schulden aufzunehmen, wird als Antieuropäer verunglimpft.

Das kann man nur aus Sicht der Schuldensünder verstehen. Bei ihnen sind die sozialen Kosten der Anpassung so hoch wie zuvor die kreditfinanzierten Übertreibungen. Die Gemeinschaft erwartet aber keine bessere Zukunft, wenn das süße Leben auf Pump auf Kosten der letzten soliden Schuldner Europas so lange fortgesetzt wird, bis auch diese zusammenbrechen. Eurobonds setzen solche falschen Anreize.


Offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der Magenkrämpfe beim Stichwort "Eurobonds" bekommt.
Frankreich und Italien hätten alle Möglichkeiten ihre durch Eigenverschulden marode gewordenen Haushalte in Ordnung zu bringen ohne finanzielle Hilfen von uns. Die Privatvermögen der dortigen Bürger sind im Durchschnitt größer als die der Deutschen. Aber aus innenpolitischer Feigheit verweigert man umfassende Steuererhöhungen und Reformen. Man geht sogar teilweise noch Schritte zurück. Siehe Italien. Die Oligarchen freuen sich...
Und diese Simpel sollen WIR jetzt finanzieren?
Wo ist denn der Gerechtigkeitssinn der SPD geblieben? Wurde wohl verkauft an Goldman Sachs...
Bürgerbeteiligung auf Bundesebene find ich gut. Da vertraue ich aber eher Vereinen wie "Mehr Demokratie", auf Landeskompetenzen und letztendlich Diskussionen in Bundesverbänden als einer lauten Minderheit, die nur fallbezogen auf die Idee kommt, man könnte die Gunst der Stunde ausnutzen und möchte danach lieber nicht mehr über Volksentscheide sprechen. Ist nicht sonderlich seriös. Wenn man sich dann noch die Abläufe in der Partei anschaut und was für Äußerungen manche aus der Führungsspitze schon abgeliefert haben.
Die Forderung nach mehr direkter Demokratie fiel bei anderen (und zwar den etablierten) Parteien nach erfolgreicher Wahl jedes Mal stillschweigend unter den Tisch, stimmt.
Da dieser Punkt aber nun ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Etablierten Parteien darstellt (und sonst nur von den Piraten gefordert wird), wäre die AfD schön blöd, auf ihn zu verzichten. Der Mit-Erfinder des Liquid Democracy ist nicht ohne Grund von den Piraten zur AfD gewechselt.
Den Verein "Mehr Demokratie" dürfte den Zielen der AfD übrigens in vielen Punkten, die EU und den Euro betreffend, recht nahe stehen. Schließlich zogen Vertreter von "Mehr Demokratie" auch als Kläger gegen den ESM nach Karslruhe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mehr_Demok ... Fiskalpakt
Wählen kann man "mehr Demokratie" leider nicht, da es sich um keine Partei handelt, sondern um eine überparteiliche Organisation.
Schon lustig, dass Du gerade diesen Verein als vorbildhaft und vertrauenswürdig siehst - aber zumindest stimme ich mit Dir in diesem Punkt überein. :cool:
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Sa 1. Jun 2013, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

Belsazar » Sa 1. Jun 2013, 16:09 hat geschrieben:Die Alternative für Deutschland heißt:
- bedingungsloses Grundeinkommen
- knallhart proisraelische Politik
- Spitzensteuersatz auf 90% wie zu Keynes Zeiten
- Einkommensobergrenzen
- Recht auf Politischen Streik fest verankert
- Einführung der 4 Tage Woche
- Rentengarantie
- knallharter prochinesischer Kurs
- knallhartes Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen
- Legalisierung aller Drogen
- Aufhebung der Schulpflicht
- Einführung Pflichtabitur
- H4 auf 500 Euro aufstocken aber Aufstockung bei festen Jobs verbieten
- Abschaffung der Bundeswehr
- Jugendrente
- Verstaatlichungen von Großunternehmen und Kirchen

um nur einige Punkte zu nennen.
:D
Was immer es war, was Du genommen hast. Legal war es jedenfalls nicht.
Aber wird schon wieder! :thumbup:
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Sa 1. Jun 2013, 18:08 hat geschrieben: Es waren wohl eher die Medien, welche die AfD als reine "Rückkehr zur DM"-Partei darstellten.
Na dann. :|

Offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der Magenkrämpfe beim Stichwort "Eurobonds" bekommt.
Daß das keine Angelegenheit für lau ist, wollte ich auch nie bestreiten.

Wo ist denn der Gerechtigkeitssinn der SPD geblieben? Wurde wohl verkauft an Goldman Sachs...
Hoffentlich haben sie dafür Aktien erhalten. Die haben sich in den letzten Monaten ja prächtig entwickelt.
Die Forderung nach mehr direkter Demokratie fiel bei anderen (und zwar den etablierten) Parteien nach erfolgreicher Wahl jedes Mal stillschweigend unter den Tisch, stimmt.
Nicht ganz. Das Thema ist immer wieder aktuell und man kommt der Sache näher.

http://www.volksentscheid.de/volksentsc ... d-bpt.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 87502.html
http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/2991/

Ich halte sowas halt für seriöser als wenn jemand aufgrund eines Sachfalles nun am Stammtisch schreit, man solle jetzt sofort für diesen Fall dieses Instrument einführen. Daher das Beispiel ESM, wo plötzlich viele Stimmen ankamen, die nach der Entscheidung Karlsruhes plötzlich wieder verstummten und sich nicht mehr mit dem Thema Volksentscheid auseinandersetzen wollten. Das sieht -- für mich persönlich -- zu sehr nach einem "Wenn wir eine Mehrheit kriegen können ohne eine längere Diskussion in der Öffentlichkeit zu führen, sind wir dafür. Aber ansonsten bitte nicht, weil wir andere Themen besser wissen als der gemeine Wähler". Beispiel wären die Grünen, die sich gerne so darstellen, als wären sie große Verfechter von Volksentscheiden; auch auf Landesebene. Und wie sieht's am Ende aus? Volksentscheid zur Stadtautobahn-Verlängerung in Berlin? Och nöö, in Umfragen ist ja eine überwältigende Mehrheit dafür. Dann lieber doch nicht.
Schon lustig, dass Du gerade diesen Verein als vorbildhaft und vertrauenswürdig siehst - aber zumindest stimme ich mit Dir in diesem Punkt überein. :cool:
Wieso ist das lustig? :?:
Zuletzt geändert von frems am So 2. Jun 2013, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Hoffentlich haben sie dafür Aktien erhalten. Die haben sich in den letzten Monaten ja prächtig entwickelt.
Würde mich nicht wundern, ebensowenig wie bei den anderen aktuellen Bundestagsparteien...
Nicht ganz. Das Thema ist immer wieder aktuell und man kommt der Sache näher.

http://www.volksentscheid.de/volksentsc ... d-bpt.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 87502.html
http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/2991/

Ich halte sowas halt für seriöser als wenn jemand aufgrund eines Sachfalles nun am Stammtisch schreit, man solle jetzt sofort für diesen Fall dieses Instrument einführen. Daher das Beispiel ESM, wo plötzlich viele Stimmen ankamen, die nach der Entscheidung Karlsruhes plötzlich wieder verstummten und sich nicht mehr mit dem Thema Volksentscheid auseinandersetzen wollten. Das sieht -- für mich persönlich -- zu sehr nach einem "Wenn wir eine Mehrheit kriegen können ohne eine längere Diskussion in der Öffentlichkeit zu führen, sind wir dafür. Aber ansonsten bitte nicht, weil wir andere Themen besser wissen als der gemeine Wähler". Beispiel wären die Grünen, die sich gerne so darstellen, als wären sie große Verfechter von Volksentscheiden; auch auf Landesebene. Und wie sieht's am Ende aus? Volksentscheid zur Stadtautobahn-Verlängerung in Berlin? Och nöö, in Umfragen ist ja eine überwältigende Mehrheit dafür. Dann lieber doch nicht.
Richtig, man sollte dabei schon konsequent sein.
Die Piraten haben mMn noch viel zu wenig ihr angestrebtes langfristiges "liquid democracy" Konzept kommuniziert, bzw. es kam in den Medien erstaunlich wenig vor.
Stattdessen wurde lieber über Hanffreigabe oder Urheberrechtsreformpläne (meistens allerdings verkürzt) berichtet.
Irgendwie kann man den Eindruck gewinnen, dass die Medien nichts von direkter Demokratie halten. sie regelrecht fürchten. Erstaunlich, hätten sie selbst dadurch doch einen großen Machtzuwachs, da sie die öffentliche Meinung ja durchaus stark beeinflussen können und das auch allzu gerne tun...
Wieso ist das lustig? :?:
Weil ich bislang nicht den Eindruck hatte, dass Du ein Anhänger der ESM-Kläger bist. Und ich mich immer freue, wenn ich Dir mal zustimmen kann.
:) ;)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » So 2. Jun 2013, 21:48 hat geschrieben: Richtig, man sollte dabei schon konsequent sein.
Die Piraten haben mMn noch viel zu wenig ihr angestrebtes langfristiges "liquid democracy" Konzept kommuniziert, bzw. es kam in den Medien erstaunlich wenig vor.
Stattdessen wurde lieber über Hanffreigabe oder Urheberrechtsreformpläne (meistens allerdings verkürzt) berichtet.
Irgendwie kann man den Eindruck gewinnen, dass die Medien nichts von direkter Demokratie halten. sie regelrecht fürchten. Erstaunlich, hätten sie selbst dadurch doch einen großen Machtzuwachs, da sie die öffentliche Meinung ja durchaus stark beeinflussen können und das auch allzu gerne tun...
Die "Vierte Gewalt" sehe ich da gar nicht als so relevant, egal in welche Richtung. Durch das Internet haben interessierte Bürger heute auch viel mehr Möglichkeiten, sich verschiedene Ansichten zu besorgen statt nur darauf zu vertrauen, was ihre abonnierte Tageszeitung präsentiert.

Aber glaubst Du, die AfD meint es mit dem Thema Volksentscheid "ernster" als beispielsweise die Piraten? Wenn ja: Wie kommst Du darauf? Bisher sah ich nichts außer ein paar Worte, wo eine solche durchaus populäre Forderung gestellt wurde. Aber wirklich konkretisiert nicht. Gibt's ja vielleicht, aber mir fiel die Partei nun nicht gerade als eine auf, die ihren Schwerpunkt bei solchen Fragen hat.
Weil ich bislang nicht den Eindruck hatte, dass Du ein Anhänger der ESM-Kläger bist. Und ich mich immer freue, wenn ich Dir mal zustimmen kann.
:) ;)
Ich mache auch keinen Hehl daraus, daß ich den ESM insgesamt eher befürwortet hab. Aber das sollte man trennen davon, ob man für Volksentscheide ist oder nicht. Ich hab persönlich schon an vielen Volksentscheiden teilgenommen und natürlich war ich nicht stets auf der "Seite", die sich am Ende durchsetzte. Aber damit kann ich leben und das Leben geht weiter. Daß die Möglichkeit eines Volksentscheids aber vorhanden ist, ist für mich ein höheres Gut als ein zu entscheidender Einzelfall. Ich lehne es halt nur ab, wenn kurzfristig eine Stimmung hochkocht, weil gerade keine anderen Themen interessant sind, und man dann mir nichts, dir nichts den Wähler zur Wahlkabine bittet. Dafür war, siehe ESM, das Thema viel zu komplex, als daß man es einfach per Bauchgefühl entscheiden sollte. Anders war's zum Beispiel bei den Volksentscheiden in den Niederlanden und Frankreich, wo Volksentscheide bereits vorhanden sind und man eine entsprechende öffentliche Diskussion führte. Kam zu einer Ablehnung, aber das ist dann zu respektieren und man muß schauen, wie man verbleibt. Aber es ist ehrlicher als die Verknüpfung vieler Themen und das gezielte schüren von Ängsten.

* Und die Klage war ja in Ordnung, wenn Zweifel herrschen. Dafür haben wir ja den Rechtsstaat. Und das Urteil von Karlsruhe ist ja bekannt. Nehmen wir an, wir hätten Volksentscheide gehabt und eine Mehrheit wäre für den ESM gewesen. Dann hätte man genau so klagen können, weil Volksentscheide auch "nur" Gesetzescharakter haben wie die Entscheidungen der gewählten Parlamentarier. Sprich, wäre eine Entscheidung, auch per Entscheid legitimiert, verfassungswidrig, hätte man die ebenfalls einkassieren können.
Zuletzt geändert von frems am So 2. Jun 2013, 22:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Die "Vierte Gewalt" sehe ich da gar nicht als so relevant, egal in welche Richtung. Durch das Internet haben interessierte Bürger heute auch viel mehr Möglichkeiten, sich verschiedene Ansichten zu besorgen statt nur darauf zu vertrauen, was ihre abonnierte Tageszeitung präsentiert.
Stimmt. Genau deswegen sind jegliche Internetzensurgelüste (die natürlich nie unter diesem Namen sondern immer als "Antiterrormaßnahmen" oder "Kinderschutz" oder ähnliches daher kommen) mit äußerster Skepsis zu beäugen.
Ein sehr wichtiges Thema, mMn. Vor allem die Piraten können sich hier gut (und IMO auch glaubwürdig) profilieren.
Aber glaubst Du, die AfD meint es mit dem Thema Volksentscheid "ernster" als beispielsweise die Piraten? Wenn ja: Wie kommst Du darauf? Bisher sah ich nichts außer ein paar Worte, wo eine solche durchaus populäre Forderung gestellt wurde. Aber wirklich konkretisiert nicht. Gibt's ja vielleicht, aber mir fiel die Partei nun nicht gerade als eine auf, die ihren Schwerpunkt bei solchen Fragen hat.
Oh, versteh mich nicht falsch: Den Piraten nehme ich schon ab, dass sie es mit der direkten Demokratie ernst meinen. Das Thema wurde nur leider afaik nie so richtig in den Medien kommuniziert, warum auch immer.
Den aktuellen BuTa-Parteien, wie bspw. den Grünen nehme ich solche im Wahlprogramm formulierten Ziele nicht mehr ab, weil sie -wie Du ja schon aufgeführt hast- bereits bewiesen haben, wie "ernst" sie es damit meinten. Sie hatten mehrfach ihre Chancen!
Logisch dass die Lust für etablierte Parteien auf die Schaffung direktdemokratischer Strukturen gering ist, wenn sie mal fest im Sattel sitzen. Denn mehr direkte Demokratie bedeutet für sie einen Macht- und Einflussverlust.

Zur Haltung der AfD ist folgendes Interview mit Christian Jacken vielleicht ganz interessant, der sich schon bei den Piraten sehr für mehr direkte Demokratie eingesetzt hat:

Direkte Demokratie, Eurokrise und Probleme der Privatisierung

Gut, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, heißt es. Aber als AfD-Vorstand muss man schon ziemlich dämlich sein, um diese Forderung, die wohl in der Bevölkerung sehr populär sein düfte, nur als "Platzpatrone" aufzubrauchen. Direktdemokratische Forderungen haben zu viel Potenzial, um sie als Partei, die sich ganz explizit gegen die Etablierten ausrichtet, von heute auf morgen zu verbrennen.
Ich mache auch keinen Hehl daraus, daß ich den ESM insgesamt eher befürwortet hab. Aber das sollte man trennen davon, ob man für Volksentscheide ist oder nicht. Ich hab persönlich schon an vielen Volksentscheiden teilgenommen und natürlich war ich nicht stets auf der "Seite", die sich am Ende durchsetzte. Aber damit kann ich leben und das Leben geht weiter. Daß die Möglichkeit eines Volksentscheids aber vorhanden ist, ist für mich ein höheres Gut als ein zu entscheidender Einzelfall. Ich lehne es halt nur ab, wenn kurzfristig eine Stimmung hochkocht, weil gerade keine anderen Themen interessant sind, und man dann mir nichts, dir nichts den Wähler zur Wahlkabine bittet. Dafür war, siehe ESM, das Thema viel zu komplex, als daß man es einfach per Bauchgefühl entscheiden sollte. Anders war's zum Beispiel bei den Volksentscheiden in den Niederlanden und Frankreich, wo Volksentscheide bereits vorhanden sind und man eine entsprechende öffentliche Diskussion führte. Kam zu einer Ablehnung, aber das ist dann zu respektieren und man muß schauen, wie man verbleibt. Aber es ist ehrlicher als die Verknüpfung vieler Themen und das gezielte schüren von Ängsten.

* Und die Klage war ja in Ordnung, wenn Zweifel herrschen. Dafür haben wir ja den Rechtsstaat. Und das Urteil von Karlsruhe ist ja bekannt. Nehmen wir an, wir hätten Volksentscheide gehabt und eine Mehrheit wäre für den ESM gewesen. Dann hätte man genau so klagen können, weil Volksentscheide auch "nur" Gesetzescharakter haben wie die Entscheidungen der gewählten Parlamentarier. Sprich, wäre eine Entscheidung, auch per Entscheid legitimiert, verfassungswidrig, hätte man die ebenfalls einkassieren können.
Verstehe.
Ich gehe mit Dir d'accord dass ganz klar und eindeutig im GG geregelt werden müsste, welche Entscheidungen eines Referendums bedürfen und welche nicht. Und diese Volksabstimmungen dann zwingend ausgeführt werden müssten, egal ob heiß umkämpft oder breites Desinteresse.
So wie Du schon schriebst: In anderen Ländern gibt es solche Regelungen ja bereits. In Irland, z.B..

Ich finde aber dass gerade solch gravierende, die zukünftigen Generationen massiv betreffende Entscheidungen wie die Schaffung einer unkündbaren, mithin "ewigen" Institution, ausgestattet mit enormen Befugnissen und Rechten, nur mit direkter Zustimmung des Souveräns möglich sein sollte.
Ich bin für Referenden also gerade bei wichtigen, zukunftsentscheidenden und praktisch irreversiblen Entscheidungen. Diese Thematiken aber sind sehr selten nicht "komplex"...

Das Klagerecht sollte von Volksentscheiden und deren Ausgang natürlich unbenommen sein und die letzte Kontrolle auf GG-Konformität muss jederzeit bei Karlsruhe liegen - volle Zustimmung!
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Mo 3. Jun 2013, 19:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Joachim Stiller
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Joachim Stiller »

Ist die Alternative für Deutschland eigentlich die neue Sarazin-Partei? Ich meine, die Idee, den Euro wieder abzuschaffen, wurde doch zuerst von Sarazin lauthals erhoben... Schlimm, wenn man solchen Rechtspopulisten auch noch ein Denkmal errichtet in Form einer eigenen Partei... Gruß Joachim Stiller Münster
Zuletzt geändert von Joachim Stiller am So 9. Jun 2013, 16:20, insgesamt 2-mal geändert.
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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Joachim Stiller » So 9. Jun 2013, 16:03 hat geschrieben:Ist die Alternative für Deutschland eigentlich die neue Sarazin-Partei? Ich meine, die Idee, den Euro wieder abzuschaffen, wurde doch zuerst von Sarazin lauthals erhoben... Schlimm, wenn man solchen Rechtspopulisten auch noch ein Denkmal errichtet in Form einer eigenen Partei... Gruß Joachim Stiller Münster
Naja, das wird der Sache nicht ganz gerecht. Die NPD fordert auch einen Mindestlohn. Sind nun alle Parteien, die dies fordern, die neue NPD?

Heute erschien im Abendblatt und kurzer Gastbeitrag von Prof. Hansmann, der wie Bernd Lucke an der Uni Hamburg tätig ist und über politische und wirtschaftliche Folgen der AfD-Forderungen spricht:
Vor Kurzem hat sich mit der "Alternative für Deutschland" (AfD) eine neue Partei gegründet, die vor allem durch ihre Euro-kritische Haltung bundesweites Aufsehen erregt hat. Die Partei formuliert in ihrem Wahlprogramm seriöse Grundsätze in den Bereichen Staatsfinanzierung, Bildung, Energie- und Europapolitik, die von vielen Menschen – so auch von mir – akzeptiert werden können.

[...]

Kein europäisches Partnerland hat bisher die Auflösung der Euro-Zone gefordert oder eine Unterstützung dieses Vorschlags angekündigt. Daher halte ich gütliche Vereinbarungen über ein Ende der Währungsunion für ein bloßes Wunschdenken der AfD. Auch die Gedankenspiele eines Nord-Euro mit Deutschland, Österreich, Niederlande und Finnland sind absurd. Aus vielen Gesprächen mit Persönlichkeiten aus diesen Ländern weiß ich, dass die damit verbundene ökonomische Dominanz Deutschlands für diese Länder aus historischen Gründen absolut inakzeptabel ist.

Damit bleibt als einzige realistische Alternative der AfD, dass Deutschland den Austritt aus der Euro-Zone durch Verweigerung weiterer Kredite im Rahmen des ESM-Vertrags erzwingt. Abgesehen von den damit verbundenen juristischen Problemen möchte ich die ökonomischen und politischen Risiken dieser Entscheidung für Deutschland und Europa aufzeigen.

[...]

Um den Aufwertungseffekt zu schätzen, hilft uns die Situation der Schweiz im Sommer 2011. Die Unsicherheit auf den Finanzmärkten im Gefolge der Staatsschuldenkrise führte ab Mai 2011 zu einer verstärkten Flucht in den als sicher geltenden Schweizer Franken, der bis zum 10. August 2011 um 20 Prozent aufwertete. Begleitet wurde diese Aufwertung von einem mengenmäßigen Einbruch des Exports um etwa 15 Prozent, was die Schweizerische Notenbank in höchster Not zu einer Maßnahme veranlasste, die vorher undenkbar war: Sie koppelte den Franken damals an den Euro zum Kurs von 1,20 Franken pro Euro, worauf die Exporte sich erholten.

[...]

Darüber hinaus würden durch ein eigenmächtiges Ausscheren Deutschlands aus der Euro-Zone die berühmten Target2-Forderungen der Bundesbank an die europäische Zentralbank einen Wertverlust in dreistelliger Milliardenhöhe erleiden oder ganz abgeschrieben werden müssen.

Diese Risiken sowie die politische Isolierung Deutschlands und der Rückschlag im europäischen Einigungsprozess wiegen so schwer, dass man das Wahlprogramm der AfD nicht als überzeugende Lösung für die Euro-Krise ansehen kann. Die Partei ist keine geeignete Alternative für Deutschland.
http://mobil.abendblatt.de/meinung/arti ... ugend.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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