Neue Partei "Alternative für Deutschland"

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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

MG-42 » Mo 18. Mär 2013, 04:34 hat geschrieben: Ich hab auch niemals behauptet das die AfD Erklaerung fuer die Euro Krise alternativlos ist, ich als ehemaliger BWLer stimme ihr jedoch inhaltlich zu. Es scheint mir doch eher so das du der verbohrte bist, der die ESM Krise und die Konsequenzen nicht überdenken willst. Alles aus Solidarität?
Du meidest also die Inhalte und stellst lieber personenbezogene Unterstellungen auf. Hätten wir das geklärt. Gute Nacht.
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MG-42
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von MG-42 »

frems » So 17. Mär 2013, 22:01 hat geschrieben: Du meidest also die Inhalte und stellst lieber personenbezogene Unterstellungen auf. Hätten wir das geklärt. Gute Nacht.
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d'Artagnan
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Re: Alternative für Deutschland

Beitrag von d'Artagnan »

frems » Mo 18. Mär 2013, 03:18 hat geschrieben: Mag sein, daß einzelne Umfragen sowas damals ergeben haben. Heute sieht es -- selbst während der Krise -- noch anders aus: Auch wenn 52 Prozent der Befragten an die Festigkeit der Euro-Währung glauben, wünscht sich jeder Dritte hierzulande die D-Mark zurück.
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/art ... rueck.html

Der Euro hat sich als stabile Währung bewährt, gegen die auch die D-Mark nicht ankommt. Die weiteren Vorteile liegen ja auf der Hand und sind oft genug erklärt worden.
Selbst wenn (angeblich noch) "52 Prozent" der Deutschen dem Euros vertrauen sollten, wäre das für die Euro-Politiker wohl alles andere als ein Glanzzeugnis.
Zu DM-Zeiten dürften weit über 90% der Bundesbürger Vertrauen in ihre Währung gehabt haben..


Wie TNS Emnid ermittelte sind 65% der Deutschen der Meinung ihnen gehe es mit dem Euro schlechter als ohne ihm. Genausoviele sind der Meinung, ein Beibehalten der DM wäre besser für sie gewesen...
Diese Fakten wurden bei Maybritt Illner präsentiert. Im ZDF, dessen "Objektivität" in der Eurofrage man schon daran erkennt, dass sie diese Werte als "zunehmende Europafeindlichkeit" der Deutschen annoncierten.
"Europafeindlich" nicht "Eurofeindlich"...
:rolleyes:
http://fernsehkritik.tv/folge-110/Start/#jump:2-724
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So wie früher jegliche Kritik am Führungsstil des DDR-Präsidiums als "Verrat am Sozialismus" abqualifiziert wurde, versucht man hier jegliche Kritik am eurokratischen Währungspfusch als "europafeindlich" zu diffamieren.
Aber auch hier wird man eines Tages an der Wirklichkeit scheitern.
Nur blöd, dass wir dann alle die Leidtragenden sein werden...
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Re: Alternative für Deutschland

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Mo 18. Mär 2013, 17:37 hat geschrieben: Selbst wenn (angeblich noch) "52 Prozent" der Deutschen dem Euros vertrauen sollten, wäre das für die Euro-Politiker wohl alles andere als ein Glanzzeugnis.
Zu DM-Zeiten dürften weit über 90% der Bundesbürger Vertrauen in ihre Währung gehabt haben..
Und welcher Währung trauerten die anderen 10% nach? Daß die D-Mark psychologisch gewisse Pluspunkte hatte, da viele sie mit dem Wirtschaftswunder verbanden und weniger mit einer höheren Inflation, streitet ja keiner ab. Ist ja auch schon oft genug diskutiert worden.
Diese Fakten wurden bei Maybritt Illner präsentiert. Im ZDF, dessen "Objektivität" in der Eurofrage man schon daran erkennt, dass sie diese Werte als "zunehmende Europafeindlichkeit" der Deutschen annoncierten.
"Europafeindlich" nicht "Eurofeindlich"...
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Ich sag ja, diese AfD sollte sich das Thema Rundfunk auf die Fahne schreiben. Scheinbar bewegt das viele Menschen, daß sie kaum ein Thema ohne entsprechende Verweise angehen können. Nur geht's darum nicht. Wenn ein Wort einer Person in einer Sendung nun plötzlich über allen Inhalten steht, dann sieht es wohl weniger rosig aus.
Aber auch hier wird man eines Tages an der Wirklichkeit scheitern.
Nur blöd, dass wir dann alle die Leidtragenden sein werden...
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Na, welches System steht denn diesmal am Abgrund? Ich find solche Glaskugelargumente ja immer sehr amüsant. Man denke nur an die zahlreichen Prophezeiungen der letzten fünf Jahre. Da kam jeder auf seine Kosten. :)
Zuletzt geändert von frems am Mo 18. Mär 2013, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Dark Angel
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Re: Alternative für Deutschland

Beitrag von Dark Angel »

alternativ87 » So 17. Mär 2013, 18:48 hat geschrieben:
Gesetzgebungshoheit & Finanzhoheit

Sage nur Sicherungsverwahrung von Sexualstraftätern (Gesetzgebungshoheit) und der ESM (Finanzhoheit)

Wer lesen kann ist klar im Vorteil Herr Dark Angel
Seit wann haben wir denn unsere Finanzhoheit an die EU abgegeben?
Bestimmt die EU etwa wie Deutschland seinen Staatshaushalt finanziert, welche und wieviel Steuern in Deutschland erhoben werden und welche Ausgaben Deutschland wie bestreitet (Finazierung Bildung, Forschung/Entwicklung etc)?
Das wäre mir aber ganz neu.
Bestimmt die EU etwa welche Gesetze in Deutschland erlassen werden?
Wäre mir auch neu.
Also, welche nationalen Hoheitsrechte hat Deutschland an die EU abgegeben?
Übrigens gehört Deutschland zu den Gründungsmitgliedern der EU, in den fünfziger Jahren - damals noch EWG genannt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von HugoBettauer »

Officer Barbrady » Sa 2. Mär 2013, 18:58 hat geschrieben:
Was meint ihr, hätte diese Partei Chancen, in den nächsten Deutschen Bundestag gewählt zu werden?
Nein, eher nicht.
Daylight

Re: Alternative für Deutschland

Beitrag von Daylight »

d'Artagnan » Mo 18. Mär 2013, 18:37 hat geschrieben: Selbst wenn (angeblich noch) "52 Prozent" der Deutschen dem Euros vertrauen sollten, wäre das für die Euro-Politiker wohl alles andere als ein Glanzzeugnis.
Zu DM-Zeiten dürften weit über 90% der Bundesbürger Vertrauen in ihre Währung gehabt haben..


Wie TNS Emnid ermittelte sind 65% der Deutschen der Meinung ihnen gehe es mit dem Euro schlechter als ohne ihm. Genausoviele sind der Meinung, ein Beibehalten der DM wäre besser für sie gewesen...
Diese Fakten wurden bei Maybritt Illner präsentiert. Im ZDF, dessen "Objektivität" in der Eurofrage man schon daran erkennt, dass sie diese Werte als "zunehmende Europafeindlichkeit" der Deutschen annoncierten.
"Europafeindlich" nicht "Eurofeindlich"...
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So wie früher jegliche Kritik am Führungsstil des DDR-Präsidiums als "Verrat am Sozialismus" abqualifiziert wurde, versucht man hier jegliche Kritik am eurokratischen Währungspfusch als "europafeindlich" zu diffamieren.
Aber auch hier wird man eines Tages an der Wirklichkeit scheitern.
Nur blöd, dass wir dann alle die Leidtragenden sein werden...
:|
Die Mehrheit verfügt weder über das notwendige Fachwissen, noch über ein fundiertes Interesse, sich diese volkswirtschaftlichen Zusammenhänge alternativ autodidaktisch zu erwerben, um solche Gegenstände beurteilen zu können. Die EU-Währungsunion ist ein derartig komplexes Konstrukt, eingebettet in ein globales Finanzsystem, dass ich nicht glaube, dass es auch nur einen einzigen Menschen gäbe, der dieses System in seiner Gänze noch vollständig versteht oder gar erfassen könnte.

Die niedrigste Stufe des Wissenstandes entspricht demjenigen der Bevölkerungsmassen der Länder und Staaten, ohne jedwedes volkswirtschaftliches Grundwissen. Und über jene Mehrheiten reden wir hier. Ich selbst zähle in dieser Hinsicht sicherlich auch nicht zum Fachbereich, aber involviert und berührt. Und ich bin mir zumindest darin sicher und bewusst, dass ein Euro-Referendum in dieser Richtung, ginge es negativ (contra-Euro) aus, für unser Land eine wahre unübersehbare Katastrophe auslösen würde. Wir leben vom Export in erster Linie, von Knowhow und Wissen und einer hohen Reputation auch, nicht von natürlichen Ressourcen. Würden unsere Produkte und Dienstleistungen von heute auf morgen extrem teurer, wär die wirtschaftliche Katastrophe wie eine Lawine an den Märkten innerhalb von 48 Stunden spätestens im Rollen…
Zuletzt geändert von Daylight am Mo 8. Apr 2013, 01:16, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

Daylight hat geschrieben: Die niedrigste Stufe des Wissenstandes entspricht demjenigen der Bevölkerungsmassen der Länder und Staaten, ohne jedwedes volkswirtschaftliches Grundwissen.
Ja, genau das denkt er, der typische Eurozist*. Genau dieses verächtliche Meinung gegenüber dem "Wahlpöbel" sollte man jedem Wähler vor Augen führen, bevor er bei einer Bundestags- oder Europawahl zur Wahlurne schreitet. :dead:
Dabei übersieht der Eurozist natürlich geflissentlich, dass man, um bspw. 2008 Zypern in den Euroraum zu lassen, ein an volkswirtschaftlicher Inkompetenz nicht zu übertreffendes Rindvieh gewesen sein musste.
=>
Die niedrigste Stufe des volkswirtschaftlichen Wissenstandes demonstrieren eher die durch und durch mit Goldman-Sachs Männern korrumpierten Schuldenländerregierungen und die EU-"Elite".

Und über jene Mehrheiten reden wir hier. Ich selbst zähle in dieser Hinsicht sicherlich auch nicht zum Fachbereich, aber involviert und berührt. Und ich bin mir zumindest darin sicher und bewusst, dass ein Euro-Referendum in dieser Richtung, ginge es negativ (contra-Euro) aus, für unser Land eine wahre unübersehbare Katastrophe auslösen würde. Wir leben vom Export in erster Linie, von Knowhow und Wissen und einer hohen Reputation auch, nicht von natürlichen Ressourcen. Würden unsere Produkte und Dienstleistungen von heute auf morgen extrem teurer, wär die wirtschaftliche Katastrophe wie eine Lawine an den Märkten innerhalb von 48 Stunden spätestens im Rollen…
AfD-Gründer Lucke ist VWL-Professor, das ist schon mehr als nur "involviert und berührt"...
Aber man muss sicher kein Professor sein, um zu verstehen was "Exportüberschuss" wirklich bedeutet - und was selbiges unserer Volkswirtschaft langfristig nutzt: Nämlich wenig bis gar nix!!
(Lediglich die Großbanken durften sich freuen, schließlich wurde -bis zum Fall Zypern- ihr Kreditausfallrisiko gänzlich vom Steuerbürger getragen.)

Ein "am 1. Tag nach dem Wahlsieg steigen wir aus"-Holzhammer fordert niemand. Es gibt auch sanftere Möglichkeiten der Rückabwicklung.
Selbst wenn diese Umstellung am Anfang teuer ist - langfristig ist eine Währung eines Verbunds von Ländern vergleichbarer Wirtschaftsleistungen ("Nordeuro") deutlich günstiger als das Beibehalten des Völkerhass erzeugenden Goldman Sachs - B€reicherungskonstrukts und - was noch viel wichtiger ist- hilft den Europäischen Frieden zurückzugewinnen.
Rettet nicht den Euro, rettet Europa!!
___
*Eurozist: Befürworter des Euros in seiner derzeitigen Form.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von HugoBettauer »

Ich denke nicht, dass diese AfD-Geschichte mehr als eine Episode wird. In der nächsten Staffel erinnert sich keiner mehr an die. Aber eins ist klar: Ob Einzug oder nicht, die Politik machen andere.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 17:16 hat geschrieben:Ich denke nicht, dass diese AfD-Geschichte mehr als eine Episode wird. In der nächsten Staffel erinnert sich keiner mehr an die. Aber eins ist klar: Ob Einzug oder nicht, die Politik machen andere.
Politische Bewegungen werden entweder Teil des mainstreams (und verändern ihn damit), oder sie verschwinden. Welchen weg die AfD gehen wird, wird man sehen...

Ich hab mich jedenfalls entschieden denen eine Chance zu geben und mich in deren Unterstützerliste eingetragen (nebenbei noch schöne Spende überwiese, ist's mir wert..). Erreichen kann man in der Politik nur etwas, wenn man sich organisiert.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Mo 8. Apr 2013, 18:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Blickwinkel »

Officer Barbrady » Mo 8. Apr 2013, 18:24 hat geschrieben:
Politische Bewegungen werden entweder Teil des mainstreams (und verändern ihn damit), oder sie verschwinden. Welchen weg die AfD gehen wird, wird man sehen...

Ich hab mich jedenfalls entschieden denen eine Chance zu geben und mich in deren Unterstützerliste eingetragen (nebenbei noch schöne Spende überwiese, ist's mir wert..). Erreichen kann man in der Politik nur etwas, wenn man sich organisiert.
Sie werden verschwinden, sobald die Eurokrise nicht mehr aktuell ist. Genauso erging es den Piraten, sobald ein Thema aufkommt, wozu sie keine Meinung haben, dann wird es eng. Außerdem zeigt sich die Politik als sehr anpassungsfähig (Atomausstieg, Abschaffung der Wehrpflicht unter der CDU!), die CSU greift schon die antieuropäische Stimmung auf, insofern fischt hier die CSU schon Stimmen ab.

Aktuell scheint es auch so zu sein, dass die AfD ein Altersproblem hat, denn vorwiegend ältere Herren sind dort zu finden. Damit repräsentieren sie nur einen kleinen Teil der dt. Bevölkerung wieder. Der Hauptknackpunkt ist aber ihr stark auf den Euro und die Europapolitik ausgerichtetes Wahlprogramm. Das ist für alte DM-Freunde ein besondere Sache, aber für viele Bürger ist es eher ein nerviges Randthema und da es Deutschland momentan noch gut geht, gibt es zuwenig Menschen, die eine solche Protestpartei wählen würden.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Fadamo »

Officer Barbrady » Sa 2. Mär 2013, 18:58 hat geschrieben:
Was meint ihr, hätte diese Partei Chancen, in den nächsten Deutschen Bundestag gewählt zu werden?

Ich gebe jede partei eine chance.
Nur nicht die alteingesessenen.
Die verhöckern deutschland noch ganz.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

Blickwinkel » Mo 8. Apr 2013, 18:03 hat geschrieben:
Sie werden verschwinden, sobald die Eurokrise nicht mehr aktuell ist....
Also ich denke die Eurokrise bleibt so lange aktuell bis die grundsätzlichen Kontruktionsmängel des Euros nicht beseitigt sind, heißt solange keine Politik- und Transferunion in Europa etabliert ist. Und da rechne ich noch mit einiger Gegnerschaft, nicht nur in Deutschland. Aber sicher, das Trägheitselement beim Wähler sich in Dinge zu fügen, die er/sie für unvermeidbar/alternativlos hält sollte man stets mit einkalkulieren.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Officer Barbrady » Mo 8. Apr 2013, 19:29 hat geschrieben:
Also ich denke die Eurokrise bleibt so lange aktuell bis die grundsätzlichen Kontruktionsmängel des Euros nicht beseitigt sind, heißt solange keine Politik- und Transferunion in Europa etabliert ist. Und da rechne ich noch mit einiger Gegnerschaft, nicht nur in Deutschland. Aber sicher, das Trägheitselement beim Wähler sich in Dinge zu fügen, die er/sie für unvermeidbar/alternativlos hält sollte man stets mit einkalkulieren.
Naja, je höher die Bildung, desto weniger anfällig ist man für solche Fingerschnipp-Lösungen. Man sollte auch nicht annehmen, daß die "Währungsfrage" für jeden Wähler am wichtigsten ist. Manche haben ihre Interessen beispielsweise in der Sozial-, Familien- oder Umweltpolitik und entscheiden danach.
Labskaus!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

frems » Mo 8. Apr 2013, 18:34 hat geschrieben: Naja, je höher die Bildung, desto weniger anfällig ist man für solche Fingerschnipp-Lösungen. Man sollte auch nicht annehmen, daß die "Währungsfrage" für jeden Wähler am wichtigsten ist. Manche haben ihre Interessen beispielsweise in der Sozial-, Familien- oder Umweltpolitik und entscheiden danach.
Ja, das ist richtig, dass das letztlich alles miteinander zusammenhängt ist nicht jedem ersichtlich...

Anwesende natürlich ausgeschlossen. :D
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Officer Barbrady » Mo 8. Apr 2013, 19:39 hat geschrieben:
Ja, das ist richtig, dass das letztlich alles miteinander zusammenhängt ist nicht jedem ersichtlich...

Anwesende natürlich ausgeschlossen. :D
Ändert wenig an den Prioritäten des einzelnen Wählers.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von HugoBettauer »

Officer Barbrady » Mo 8. Apr 2013, 18:29 hat geschrieben: Also ich denke die Eurokrise bleibt so lange aktuell bis die grundsätzlichen Kontruktionsmängel des Euros nicht beseitigt sind
Der Euro hat keine Probleme. Nur einzelne Staaten haben Probleme. Die wenigsten davon haben auch Euro.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:10 hat geschrieben: Der Euro hat keine Probleme. Nur einzelne Staaten haben Probleme. Die wenigsten davon haben auch Euro.
Jaja, ruhe sanft...
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

SoleSurvivor hat geschrieben: Der Euro hat keine Probleme. Nur einzelne Staaten haben Probleme. Die wenigsten davon haben auch Euro.
:p So ist es, Genossen!
Kaum der Rede wert, diese bisherigen und absehbaren "einzelnen Staaten" mit ihren Finanzierungs- hrm -malheurchen.

Portugal,
Irland,
Italien,
Griechenland,
Spanien,
Zypern,
Slowenien,
Malta,
Frankreich,
Belgien


Geradezu lachhaft wenige Staaten, Genossen!
Immerhin haben wir finanzpolitisch stabile Mitgliedstaaten wie
Finnland,
die Niederlande,
Estland
und Luxemburg
an unserer Seite, mit deren enormen Wirtschaftsleistung den obigen Krisenländern sicher bald aus der Krise geholfen werden kann. Nur Defätisten und reaktionär-bourbonische Musketiere würden daran zweifeln! Glaubt diesen Füchsen keine Silbe!
Ah, nicht zu vergessen: Auch das glückliche Österreich fechtet ja an unserer Seite. Eine zweifach bewährte Schicksalsbruderschaft, welche ja stets souveräne Krisenbewältigung mit anschließendem Endsieg bedeutete...
;)

P.S.: Es gibt noch ein Trumpf-As im Euro-Ärmel: Die Slowakei!
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 00:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von HugoBettauer »

Es wird sogar noch besser. Lettland und Litauen stehen an der Tür und klopfen an.
Deutschland war noch nie so stark wie heute.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 9. Apr 2013, 09:56 hat geschrieben:Es wird sogar noch besser. Lettland und Litauen stehen an der Tür und klopfen an.
Deutschland war noch nie so stark wie heute.
Kein Wunder, daß die meisten Deutschen zum stabilen Euro stehen.
Schuldenkrise? Zypern-Rettung? Haftungsrisiken? Egal: Die Deutschen stehen zum Euro. Fast drei von vier Bundesbürgern wollen ihn behalten, zeigt eine Umfrage. Das ist der beste Wert seit der Einführung der Währung.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 37270.html

Die positiven Effekte auf die Wirtschaft sind ja auch bekannt:
Eine Frage, die Deutschland bis heute bewegt: Wie viel haben die umstrittenen Arbeitsmarktreformen unter Gerhard Schröder wirklich zum Export-Wunder beigetragen? Die Hälfte, hat ein japanischer Ökonom errechnet. Der Rest gehe aufs Konto der Europäischen Zentralbank.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93186.html

Zum Punkt "Euro-Krise" noch:
Viele Deutsche machen den Euro für die Krise verantwortlich, eine neue Partei will ihn gleich abschaffen. Sie alle irren.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/e ... krise-euro

Und ein letzter Link zum eigentlichen Thema, der AfD:
Die Euro-skeptische Partei Alternative für Deutschland verfügt einer Studie zufolge über ein erhebliches Wählerpotenzial. Wie Infratest Dimap im Auftrag der "Welt am Sonntag" ermittelte, können sich 24 Prozent der Deutschen vorstellen, bei der Bundestagswahl die neue Bewegung zu wählen. Auf eine entsprechende Frage antworteten sieben Prozent mit "Ja, sicher" und 17 Prozent mit "Ja, vielleicht". 59 Prozent schlossen aus, für die AfD zu stimmen. Die Studie wurde am 3. und 4. April mit 1000 Befragten erstellt.

Die repräsentative Umfrage ermittelt in Ostdeutschland (27 Prozent) ein größeres Potenzial als in Westdeutschland (23 Prozent) und bei Frauen (27 Prozent) ein größeres als bei Männern (21 Prozent). Hauptschulabsolventen (33 Prozent) neigen eher der AfD zu als Abiturienten (10 Prozent), und bei Jüngeren (18 bis 29 Jahre: 36 Prozent) hat die Partei größere Chancen als bei Älteren (über 60 Jahre: 18 Prozent).
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... artei.html

Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.

(wobei man nicht vergessen darf, daß selbst die Piraten ein "Potential" von rund einem Drittel mal zugesagt bekamen. Da helfen bloß am Ende auch keine Twitter-Nachrichten-Zähler :? )
Zuletzt geändert von frems am Di 9. Apr 2013, 13:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Dieter Winter »

frems » Di 9. Apr 2013, 12:34 hat geschrieben: Kein Wunder, daß die meisten Deutschen zum stabilen Euro stehen.


http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 37270.html

Die positiven Effekte auf die Wirtschaft sind ja auch bekannt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93186.html

Zum Punkt "Euro-Krise" noch:


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/e ... krise-euro

Und ein letzter Link zum eigentlichen Thema, der AfD:


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... artei.html
"Hauptschulabsolventen (33 Prozent) neigen eher der AfD zu als Abiturienten (10 Prozent)"
Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.
Verblüffend ist eigentlich, dass der Trick mit den neuen Kaiserkleidern immer noch so gut funzt. Nur Dumme sehen den Stoff nicht, aus dem sie gewebt sind... ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Des_Kaisers_neue_Kleider
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Di 9. Apr 2013, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Dieter Winter » Di 9. Apr 2013, 13:52 hat geschrieben:
Verblüffend ist eigentlich, dass der Trick mit den neuen Kaiserkleidern immer noch so gut funzt. Nur Dumme sehen den Stoff nicht, aus dem sie gewebt sind... ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Des_Kaisers_neue_Kleider
Hast Du Dir eigentlich je das Wahlprogramm angeschaut? :p
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Das erklärt wohl auch, wieso sich das Parteiprogramm in Zügen wie eine Auflistung von BILD-Überschriften liest. Und daß dafür viele Leute anfällig sind, war abzusehen. Eigentlich schon ganz raffiniert, ein kurzes Wahlprogramm mit Glühbirnen, Beamtengehältern, Schrottpapieren und Einwanderungsgesetzen abzurunden. Chapeau.
Die Forderung nach mehr direkter Demokratie hast Du vergessen.
Schließlich birgt gerade dieser Punkt einen besonderen Schrecken für Deinesgleichen, welche die deutschen Bürger ganz offen mit verächtlichem Naserümpfen betrachten.
Gerade Eure dünkelhafte Arroganz liefert die Munition.
Weiter so!
:thumbup:
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:08 hat geschrieben: Die Forderung nach mehr direkter Demokratie hast Du vergessen.
Schließlich birgt gerade dieser Punkt einen besonderen Schrecken für Deinesgleichen, welche die deutschen Bürger ganz offen mit verächtlichem Naserümpfen betrachten.
Gerade Eure dünkelhafte Arroganz liefert die Munition.
Weiter so!
:thumbup:
Meinesgleichen? Zeichnest Du wieder künstliche Feindbilder? :p :D

Aber ja, ich hab nicht jede Forderung aufgeschrieben. Auch nicht die Themen Bildungs- und Familienpolitik. Und nu? Kann ja jeder nachlesen. Das Wahlprogramm ist ja schnell gelesen. :)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Meinesgleichen? Zeichnest Du wieder künstliche Feindbilder? :p :D

Aber ja, ich hab nicht jede Forderung aufgeschrieben. Auch nicht die Themen Bildungs- und Familienpolitik. Und nu? Kann ja jeder nachlesen. Das Wahlprogramm ist ja schnell gelesen. :)
Komm. Gib's zu!
Dieser Punkt schmeckt Dir am wenigsten:
Wir fordern, Volksabstimmungen über grundlegende gesellschaftliche Fragen zuzulassen. Eklatante Fehlentscheidungen unserer Volksvertreter müssen korrigiert werden können. Das gilt insbesondere für die Abtretung wichtiger Befugnisse an die EU.

;)
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:21 hat geschrieben:
Komm. Gib's zu!
Dieser Punkt schmeckt Dir am wenigsten:
Wir fordern, Volksabstimmungen über grundlegende gesellschaftliche Fragen zuzulassen. Eklatante Fehlentscheidungen unserer Volksvertreter müssen korrigiert werden können. Das gilt insbesondere für die Abtretung wichtiger Befugnisse an die EU.

;)
Nun wirst Du auch schon zum Münzsammler, der Dinge unterschieben möchte, die niemand gesagt hat.

Aber da irrst Du Dich. Ich bin selbst ein großer Freund direktdemokratischer Instrumente, würde sie mir auf Bundesebene auch wünschen und hätte es damals schön gefunden, wenn die Deutschen über die Euroeinführung abgestimmt hätten. Ich fände es auch erstrebenswert, wenn im Bund und anderen Bundesländern vergleichbare Gesetzgebungen wie in meinem Bundesland vorzufinden wären.

Bloß fordert ja mittlerweile jede kleine Partei erst einmal Volksentscheide, um mit entsprechenden Parolen in den Wahlkampf zu ziehen. Die Forderungen nach solchen Volksentscheiden findet dann nicht politikwissenschaftlich auf einer sachlichen Ebene statt, sondern sind meistens fallbezogen. Nimm das Beispiel ESM, wo solche Rufe laut wurden. Wo sind sie jetzt? Volksentscheide sollten halt kein Mittel zum Zweck für Privatinteressen und Stimmungsmache sein, sondern für eine demokratische Gesellschaft, um selbst Politik mitzugestalten. Das ist der Unterschied. Ansonsten freue ich mich aber, wenn das Grundgesetz geändert werden würde, egal durch wen. ;)
Labskaus!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems » Di 9. Apr 2013, 14:27 hat geschrieben: Nun wirst Du auch schon zum Münzsammler, der Dinge unterschieben möchte, die niemand gesagt hat.

Aber da irrst Du Dich. Ich bin selbst ein großer Freund direktdemokratischer Instrumente, würde sie mir auf Bundesebene auch wünschen und hätte es damals schön gefunden, wenn die Deutschen über die Euroeinführung abgestimmt hätten. Ich fände es auch erstrebenswert, wenn im Bund und anderen Bundesländern vergleichbare Gesetzgebungen wie in meinem Bundesland vorzufinden wären.

Bloß fordert ja mittlerweile jede kleine Partei erst einmal Volksentscheide, um mit entsprechenden Parolen in den Wahlkampf zu ziehen. Die Forderungen nach solchen Volksentscheiden findet dann nicht politikwissenschaftlich auf einer sachlichen Ebene statt, sondern sind meistens fallbezogen. Nimm das Beispiel ESM, wo solche Rufe laut wurden. Wo sind sie jetzt? Volksentscheide sollten halt kein Mittel zum Zweck für Privatinteressen und Stimmungsmache sein, sondern für eine demokratische Gesellschaft, um selbst Politik mitzugestalten. Das ist der Unterschied. Ansonsten freue ich mich aber, wenn das Grundgesetz geändert werden würde, egal durch wen. ;)
"Münzsammler"?
Du hast mich erwischt, ich hab alle Euro-Münzen zusammen, und jetzt möchte ich den Euro abschaffen, damit der Wert meiner Sammlung steigt! :D

Aber im Ernst:
Eine verlogene "alternativlose" Politik welche bspw. zuerst von "einmaliger Hilfe" redet und ein Jahr später dauerhafte Transferleistungen per ESM institutionalisiert, wäre mit direktdemokratischer Kontrolle deutlich schwieriger.
Auf der anderen Seite können sich Reformen wohl sehr viel leichter durchsetzen lassen, wenn sie auf direkt demokratischen Weg legitimiert sind.

Und was die prägnanten Aussagen des vorläufigen Wahlprogramms der AfD (welche ja noch nicht einmal offiziell gegründet ist) angeht: Hast Du mal die Wahlprogramme anderer Parteien gelesen?
:)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 14:40 hat geschrieben: "Münzsammler"?
Du hast mich erwischt, ich hab alle Euro-Münzen zusammen, und jetzt möchte ich den Euro abschaffen, damit der Wert meiner Sammlung steigt! :D
Nee, Du hast mich argumentativ nur an einen Münzsammler hier im PF erinnert, der irgendwelche ominösen Feindbilder sieht und präventiv Argumente zu widerlegen versuchst, die niemand getätigt hat.
Aber im Ernst:
Eine verlogene "alternativlose" Politik welche bspw. zuerst von "einmaliger Hilfe" redet und ein Jahr später dauerhafte Transferleistungen per ESM institutionalisiert, wäre mit direktdemokratischer Kontrolle deutlich schwieriger.
Auf der anderen Seite können sich Reformen wohl sehr viel leichter durchsetzen lassen, wenn sie auf direkt demokratischen Weg legitimiert sind.
Naja, Lageänderungen gibt es immer. Mit Angies Europapolitik bin ich persönlich auch nicht sehr zufrieden. Siehe vorletzte NRW-Wahl. Sie hatte sich erhofft, mit einer Absage an Griechenlandhilfen irgendwelche wahltaktischen Vorteile zu erhaschen. Kurz nach der Wahl änderte sie dann ihre Meinung bzw. setzte sich dafür ein, weil die Alternative des Nichtstun riskanter/schädlicher eingeschätzt wurde als die Alternative der Hilfen. Sowas finde ich nicht förderlich für das Vertrauen der Bürger in die Politik. Ansonsten würde ich Deiner Aussage aber nicht widersprechen bezüglich der Schwierigkeit und gleichzeitig der Legitimation von solchen Vorhaben.
Und was die prägnanten Aussagen des vorläufigen Wahlprogramms der AfD (welche ja noch nicht einmal offiziell gegründet ist) angeht: Hast Du mal die Wahlprogramme anderer Parteien gelesen?
:)
Nicht aller, aber einiger anderen, ja. Machten keinen so populistischen Eindruck auf mich. Aber natürlich berücksichtige ich, daß die Partei noch gar nicht gegründet wurde und das wohl nur vorläufiger Natur sein dürfte. Glaubst Du, für mich würde die Welt untergehen, wenn so eine Partei die 5%-Hürde knackt? Keineswegs. Bisschen mehr Streit und Diskussion statt Konsens könnte der Bundestag sicherlich vertragen. Dadurch würden die Themen und Argumente sicherlich auch wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die oftmals den Eindruck hat, wenig von der Krise zu verstehen.
Zuletzt geändert von frems am Di 9. Apr 2013, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von pikant »

MG-42 » Mo 18. Mär 2013, 04:34 hat geschrieben:

Nein ich hab dir nur bewiesen das Liberal und Konservative natürlich angesprochen sind. Ehemalige FDP und CDU Mitglieder wurden ja bereits Mitglieder. Das heisst nicht das alle ihnen zustimmen werden.

Ich hab auch niemals behauptet das die AfD Erklaerung fuer die Euro Krise alternativlos ist, ich als ehemaliger BWLer stimme ihr jedoch inhaltlich zu. Es scheint mir doch eher so das du der verbohrte bist, der die ESM Krise und die Konsequenzen nicht überdenken willst. Alles aus Solidarität?
ich sehe diese Parteigruendung gelassen und die AfD spricht mit ihrer Politik laut Umfragen ja besonders den CDU Waehler an und das koennte vielleicht der CDU zusammen mit der FDP die entscheidenden Stimmen fuer eine Mehrheit kosten!

allerdings hat schwarz-gelb seit Monaten keine eigene Mehrheit ...

ich sehe die AfD nicht im Bundestag, aber wenn sie geschickt agiert, kann sie an die Piraten am Ende vielleicht
vorbeiziehen!
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems hat geschrieben: Nicht aller, aber einiger anderen, ja. Machten keinen so populistischen Eindruck auf mich. Aber natürlich berücksichtige ich, daß die Partei noch gar nicht gegründet wurde und das wohl nur vorläufiger Natur sein dürfte.
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

Getestete Bereiche:
Währungs-, Staatsfinanz- und Steuerpolitik


Programm AfD
Text: 2198 Zeichen, 297 Wörter
Bullshit-Index: 0.25
Text zeigt erste Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.



Programm FDP
"Bürgerprogramm 2013"
Text: >15000 Zeichen, >2088 Wörter
Bullshit-Index: 0.33
Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.


Anmerkung:
Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
Bullshit-Index: 0.47
Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).



Programm Bündnis 90/Grüne
"Der grüne neue Gesellschaftsvertrag"
15000 Zeichen, 1846 Wörter
Bullshit-Index: 0.57
Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?


Programm CDU:
nichts vorhanden
( :D )
Glaubst Du, für mich würde die Welt untergehen, wenn so eine Partei die 5%-Hürde knackt? Keineswegs. Bisschen mehr Streit und Diskussion statt Konsens könnte der Bundestag sicherlich vertragen. Dadurch würden die Themen und Argumente sicherlich auch wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die oftmals den Eindruck hat, wenig von der Krise zu verstehen.
D'accord.
Wir sind zwar in EU-Fragen selten einer Meinung^^, aber deswegen betrachte ich Dich nicht gleich als "Feindbild", o.ä..
Was mich halt stört ist die Überheblichkeit, welche hinter der (sinngemäßen) Behauptung steckt das tumbe einfache Volk habe ja lediglich keine Ahnung.

Meiner Meinung nach versteht auch das "einfache Volk" recht gut, wenn es für seine "Eliten" bluten muss.
Die derzeitig verantwortlichen Politiker sind das Problem, sie lenken aus eigenem Verschulden (im wahrsten Sinne des Wortes) nur noch auf Sicht. Von einer langfristigen Krisenbewältigungsstrategie kann ja nun wirklich keine Rede mehr sein. Die Wortbrüche der Kanzlerin bspw. sind ja mittlerweile Legion.
Wer aber bislang derart mit Vertrauensbrüchen brilliert hat muss damit rechnen, dass man sich von ihnen abwendet.
Das Hauptproblem ist also nicht das -angeblich- ignorante Volk, sondern deren völlig realitätsferne "Elite", welche zu großen Teilen den Einflüsterungen des Bankenkapitals (oder wie auch immer man Goldman Sachs und Co umschreiben möchte) erlegen ist und nun nach deren Pfeife tanzt.
Ob eine AfD mit bspw. 7% da wirksam Abhilfe schaffen könnte? Zumindest wäre der Druck auf die Etablierten größer, statt "alternativlosem" Zustimmen des bisherigen "Weiter so!"-Kurses Alternativen zu überlegen. Und das ist gut, denn Demokratie lebt nun mal von (demokratischen) Alternativen.
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Di 9. Apr 2013, 16:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 16:54 hat geschrieben: Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^
Der Blablameter schaut aber wohl eher nach Dauerphrasen wie sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Kladderadatsch als nach Glühbirnen und Gurkennormen. :p

(man kann aber auch ältere Programme mal heranziehen und schauen, wie dieses aufgebaut ist)
D'accord.
Wir sind zwar in EU-Fragen selten einer Meinung^^, aber deswegen betrachte ich Dich nicht gleich als "Feindbild", o.ä..
Was mich halt stört ist die Überheblichkeit, welche hinter der (sinngemäßen) Behauptung steckt das tumbe einfache Volk habe ja lediglich keine Ahnung.
Es zeigt eigentlich nur, daß die Beschäftigung mit den Themen häufig zu einem anderen Ergebnis führt. Und richtig, wir teilen nicht viele Ansichten, aber deshalb bist Du ja nicht der Klischee-Eurogegner oder ich, wie manch einer sagt, ein Eurofanatiker, gegen den man dann mit "Ihr Eurokraten habt ja schon in den 90ern dies und jenes gesagt und habt Euch geirrt! -> Also irrt Ihr Euch mit allem, was Ihr sagt!". Manchmal sehr anstrengend. :|
Meiner Meinung nach versteht auch das "einfache Volk" recht gut, wenn es für seine "Eliten" bluten muss.
Die derzeitig verantwortlichen Politiker sind das Problem, sie lenken aus eigenem Verschulden (im wahrsten Sinne des Wortes) nur noch auf Sicht. Von einer langfristigen Krisenbewältigungsstrategie kann ja nun wirklich keine Rede mehr sein. Die Wortbrüche der Kanzlerin bspw. sind ja mittlerweile Legion.
Jopp, sehe ich ähnlich, auch wenn uns wohl verschiedene Lösungen vorschweben. Merkel hopst von einem Thema zum nächsten statt mal das Gesamte zu betrachten. Ob das so auch gut ausgeht oder nach hinten losgeht, wird die Zukunft zeigen.
Das Hauptproblem ist also nicht das -angeblich- ignorante Volk, sondern deren völlig realitätsferne "Elite", welche zu großen Teilen den Einflüsterungen des Bankenkapitals (oder wie auch immer man Goldman Sachs und Co umschreiben möchte) erlegen ist und nun nach deren Pfeife tanzt.
Sehe ich nicht so dramatisch. Sicherlich sind Banken aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ziemlich einflußreich. Aber würden sie diktieren, sähe es anders aus. Ich kann mich noch an den Aufschrei der Finanzverbände erinnern, als es um Themen wie Streßtests, Eigenkapital, Bankenaufsicht und Transaktionsteuern ging. Die Deutsche Bank war über die Razzien auch weniger erfreut. Aber damit müssen sie in einem Rechtsstaat leben. Natürlich kann man nun sagen, daß das alles nur gezielt vorgeschoben war, um den Wähler zu symbolisieren, daß man etwas gegen ausufernde Finanzgeschäfte macht, aber das würde dann in den Bereich Verschwörungen abdriften und davon halte ich persönlich selten etwas.
Ob eine AfD mit bspw. 7% da wirksam Abhilfe schaffen könnte? Zumindest wäre der Druck auf die Etablierten größer, statt "alternativlosem" Zustimmen des bisherigen "Weiter so!"-Kurses Alternativen zu überlegen. Und das ist gut, denn Demokratie lebt nun mal von (demokratischen) Alternativen.
Keine Ahnung. Ich würde keine Wette auf die AfD abschließen. Am unglücklichen Begriff der Alternativlosigkeit würde ich mich auch nicht so festklammern, zumal es ja dabei oftmals darum geht, daß mögliche Alternativen zwar vorhanden sind, aber nach Abwägungsgebot deutlich schädlicher.

Einen "Weiter so!"-Kurs sehe ich auch nicht -- sofern man ihn nicht auf die Frage "Euro ja oder nein" reduziert. Es wurden ja viele Reformen europaweit umgesetzt, sowohl in den Nationalstaaten als auch auf EU-Ebene. Daß es "Konstruktionsmängel" bei Einführung der Euros gab, leugnet ja auch nicht einmal der größte Verfechter. Alles nicht so dramatisch.

Schlimmer finde ich ja, daß die Gurkennorm aufgrund des öffentlichen Drucks vor einigen Jahren wieder abgeschafft wurde und sie nun nur noch informell von Handel und Vertrieb verwendet wird, um den gewohnten Verbraucherschutz garantieren zu können. :(
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 15:54 hat geschrieben:
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

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Text: 2198 Zeichen, 297 Wörter
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Programm FDP
"Bürgerprogramm 2013"
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Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
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Programm Bündnis 90/Grüne
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15000 Zeichen, 1846 Wörter
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 16:54 hat geschrieben:
Also für die Bundestagswahl 2013 liegen bislang fast bei allen Parteien nur Entwürfe vor, soweit ich gesehen habe.
Ich hab mir nämlich mal den Spaß gemacht die Wahlprogramme mit dem unbestechlichen
Blablameter
zu testen.^^

Hier das Ergebnis:

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Anmerkung:
Das vorläufige FDP-Programm hat bezeichnenderweise kein eigenes Kapitel über Steuerpolitik. Daher wurde ausschließlich Kapitel VI (Währungspolitik) getestet. Da der Blablameter sowieso nicht mehr als 15.000 Zeichen testen kann, ist das aber ohne Einfluss auf das Testergebnis.



Programm SPD
"Deutschland besser und gerechter regieren (...)"
Kapitel IV., Steuerpolitik
Text: >15000 Zeichen, >1849 Wörter
Bullshit-Index: 0.47
Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).



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"Der grüne neue Gesellschaftsvertrag"
15000 Zeichen, 1846 Wörter
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Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?


Programm CDU:
nichts vorhanden
( :D )
Wie ging das? Das ganze programm? Die überschrift? der erste absatz?
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

Tantris hat geschrieben:
Wie ging das? Das ganze programm? Die überschrift? der erste absatz?
Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von pikant »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 22:33 hat geschrieben: Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)

glaube mehr als 90% der Bundesbuerger machen ihre Wahlentscheidung nicht nach durchlesen eines Programmes fest!
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Officer Barbrady » Di 9. Apr 2013, 22:56 hat geschrieben:
Haha, genial! :thumbup:

Substanzloses Geblubber detected...
Auf Facebook zählen knapp 17.000 Fans die Tage bis zum Gründungsparteitag: Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung: Passend zu diesem Slogan ist auch die offizielle Linie beim Thema Zuwanderung: nur die Besten für Deutschland. "Es wäre ein Unrecht gegenüber sehr ungebildeten Menschen oder Menschen, die aus sehr rückständigen Gebieten kommen, sie hier in einer modernen und komplexen Gesellschaft aufzunehmen und sie dann hier ihrem Schicksal zu überlassen, was dann aus 'Hartz IV' bestehen könnte, denn damit werden die Menschen nicht glücklich", ist Parteigründer Lucke überzeugt.
http://www.3sat.de/page/?source=/kultur ... index.html

https://www.facebook.com/alternativefue ... tos_stream

"Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung" scheint da der beliebteste Slogan zu sein. Schön ist doch auch "Freiheit ist das Recht auf Recht", "Klartext statt B€ruhigungspillen", "Wahrheit auf den Tisch statt Sand in die Augen", "Keine Gängelung durch die Political Correctness" und "Scheitert der Euro, gewinnt Europa". Sehr inhaltsvoll. Da weiß man, was man hat. :)

(Aus Gründen der Lesbarkeit hab ich mal die Ausrufezeichen weggelassen, die hinter jedem Motto steht. Ich hoffe, der potentielle Wähler liest es auch ohne das aus dem Journalismus -- in Überschriften -- gewohnte Zeichen.)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

d'Artagnan » Di 9. Apr 2013, 23:33 hat geschrieben: Bei der AfD die Programmpunkte zu den Themen "Währungspolitik" und "Staatsfinanzen und Steuern"
Bei den anderen Parteien jeweils die ersten 15.000 Zeichen in deren Programmen zu eben diesen Themenbereichen.
(Die Zahl der einzugebenden Zeichen ist auf 15000 begrenzt, da sich das Blablameter kategorisch weigert mehr Bullshit zu schlucken... :D )

Beim Programmentwurf der FDP gibt es leider keinen expliziten Abschnitt "Steuer- und Finanzpolitik", daher hab ich hier Kapitel VI "Verantwortung, damit Europa eine stabile und verlässliche Gemeinschaft bleibt" genommen.

Worauf ich eigentlich lediglich hinaus wollte:
Der Umfang eines Wahlprogramms sagt noch lange nichts über den Inhalt und die Seriosität desselben.
;)

Das blablameter ist echt nicht schlecht! Das erkennt sogar die hohe qualität meiner postings im vergleich zu anderen...
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Fr 12. Apr 2013, 23:22 hat geschrieben:
http://www.3sat.de/page/?source=/kultur ... index.html

https://www.facebook.com/alternativefue ... tos_stream

"Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung" scheint da der beliebteste Slogan zu sein. Schön ist doch auch "Freiheit ist das Recht auf Recht", "Klartext statt B€ruhigungspillen", "Wahrheit auf den Tisch statt Sand in die Augen", "Keine Gängelung durch die Political Correctness" und "Scheitert der Euro, gewinnt Europa". Sehr inhaltsvoll. Da weiß man, was man hat. :)

(Aus Gründen der Lesbarkeit hab ich mal die Ausrufezeichen weggelassen, die hinter jedem Motto steht. Ich hoffe, der potentielle Wähler liest es auch ohne das aus dem Journalismus -- in Überschriften -- gewohnte Zeichen.)
Naja... bei einer so jungen partei, einzelne "ausrufe"... würd ich jetzt noch nicht überbewerten. ABER, es ist klar, die rechtsknaller werden mit sicherheit versuchen, den laden zu übenehmen, das haben sie ja sogar bei den piraten versucht und es kommt darauf an, wie diese partei aus diesen anfangskämpfen herauskommt.

1. Also, schaffen sie es eine linie zu finden?
2. Können sie radikale soweit in schranken halten, dass diese nicht sämtliche wähler verjagen?


1. ist der knackpunkt, 2. ist eine große gefahr, im augenblick, solange sie sich noch nicht strukturiert hat.

Ich halte mich erstmal zurück, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass die partei diese gefahr meistert. Sich vorstellen können ist aber keien sicherheit. Bei den piraten konnte ich es mir auch vorstellen und die hatten weniger einladungen an radikale in ihrem programm.

Es kommt halt darauf an, ob sie aus der phase der hohlen sprüchen rauskommen oder ob sie im zustand von z.b. robben bleiben und nur hohle sprüche klopfen können. DANN sind sie chancenlos. Denn die mehrheit der bürger, will nur aus dem euro raus, wenn dieser vorgang kein gefährliches abenteuer für ihr vermögen wird und die nachteile der umstellung durch neue vorteile ausgeglichen werden. Und da ist halt bisher noch nichts auf dem tisch.

Vielleicht gibt es auch tatsächlich genug euroskeptiker, dass sich eine ein-thema-partei lohnt? wer weiss...

Man tritt halt an, mit dem anspruch, besser zu sein, als die etablierten. Nicht gerade einfach, diesen anspruch zu erfüllen. Tun sie es nicht, in keiner hinsicht, dann wird sie auch keiner wählen. Und mit "besser" meine ich eben nicht, andere sprüche aber auf gleichem niveau.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:10 hat geschrieben: Naja... bei einer so jungen partei, einzelne "ausrufe"... würd ich jetzt noch nicht überbewerten. ABER, es ist klar, die rechtsknaller werden mit sicherheit versuchen, den laden zu übenehmen, das haben sie ja sogar bei den piraten versucht und es kommt darauf an, wie diese partei aus diesen anfangskämpfen herauskommt.
Klar. Mir ging's in dem Zusammenhang nur um die Darstellung, "die Etablierten" würden irgendwie nur Phrasen dreschen und hier sei die Alternative, wo alles anders ist. Schaut man sich dann etwas um, z.B. Talkshowauftritte, kommt da nichts. Das Parteiprogramm wird lieber heruntergespielt und in Internetauftritten wird auch nur laut auf den Tisch gehauen. Der Inhalt bleibt da immer auf der Strecke. Immer nur allgemeine Dinge wie "Mehr Transparenz!", "Klare Worte" und so weiter. Was damit konkret gemeint ist, bleibt ein Geheimnis, aber erstmal klingt's toll. Fehlt noch "Mehr Kooperation!" und "Gemeinsam statt gegeneinander!".
1. Also, schaffen sie es eine linie zu finden?
2. Können sie radikale soweit in schranken halten, dass diese nicht sämtliche wähler verjagen?


1. ist der knackpunkt, 2. ist eine große gefahr, im augenblick, solange sie sich noch nicht strukturiert hat.

Ich halte mich erstmal zurück, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass die partei diese gefahr meistert. Sich vorstellen können ist aber keien sicherheit. Bei den piraten konnte ich es mir auch vorstellen und die hatten weniger einladungen an radikale in ihrem programm.

Es kommt halt darauf an, ob sie aus der phase der hohlen sprüchen rauskommen oder ob sie im zustand von z.b. robben bleiben und nur hohle sprüche klopfen können. DANN sind sie chancenlos. Denn die mehrheit der bürger, will nur aus dem euro raus, wenn dieser vorgang kein gefährliches abenteuer für ihr vermögen wird und die nachteile der umstellung durch neue vorteile ausgeglichen werden. Und da ist halt bisher noch nichts auf dem tisch.

Vielleicht gibt es auch tatsächlich genug euroskeptiker, dass sich eine ein-thema-partei lohnt? wer weiss...

Man tritt halt an, mit dem anspruch, besser zu sein, als die etablierten. Nicht gerade einfach, diesen anspruch zu erfüllen. Tun sie es nicht, in keiner hinsicht, dann wird sie auch keiner wählen. Und mit "besser" meine ich eben nicht, andere sprüche aber auf gleichem niveau.
Daß Radikale das Ding unterwandern, glaub ich nicht. Die Führung scheint ja aus relativ seriösen Gestalten zu bestehen. Ob nur Euroskeptiker die Partei wählen, denke ich ebenfalls nicht. In Umfragen zeigte sich ja, daß vor allem Wähler der Linken diese AfD wählen würden. Und ich hatte nun nicht den Eindruck, als wär die Währungsfrage irgendwie ein Kern der Linken gewesen. Vielleicht schwebt da ein bisschen Protest und "gegen die da oben" mit, keine Ahnung. Mehr als abzuwarten bleibt einem da auch nicht. Offiziell existiert die Partei ja noch nicht einmal.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:25 hat geschrieben: Klar. Mir ging's in dem Zusammenhang nur um die Darstellung, "die Etablierten" würden irgendwie nur Phrasen dreschen und hier sei die Alternative, wo alles anders ist. Schaut man sich dann etwas um, z.B. Talkshowauftritte, kommt da nichts. Das Parteiprogramm wird lieber heruntergespielt und in Internetauftritten wird auch nur laut auf den Tisch gehauen. Der Inhalt bleibt da immer auf der Strecke. Immer nur allgemeine Dinge wie "Mehr Transparenz!", "Klare Worte" und so weiter. Was damit konkret gemeint ist, bleibt ein Geheimnis, aber erstmal klingt's toll. Fehlt noch "Mehr Kooperation!" und "Gemeinsam statt gegeneinander!".


Daß Radikale das Ding unterwandern, glaub ich nicht. Die Führung scheint ja aus relativ seriösen Gestalten zu bestehen.
Halte ich auch für unwahrscheinlich, aber, es kann ausreichen, ihren ruf zu zerstören. Und wenn sie die partei wirlich übernehmen, wird sie so bedeutungslos sein, wie die pro-dinger und andere npd-tarnorganisationen. Da die sprüche die gleichen sind, merken das auch ganz normale leute.
Ob nur Euroskeptiker die Partei wählen, denke ich ebenfalls nicht. In Umfragen zeigte sich ja, daß vor allem Wähler der Linken diese AfD wählen würden. Und ich hatte nun nicht den Eindruck, als wär die Währungsfrage irgendwie ein Kern der Linken gewesen. Vielleicht schwebt da ein bisschen Protest und "gegen die da oben" mit, keine Ahnung. Mehr als abzuwarten bleibt einem da auch nicht. Offiziell existiert die Partei ja noch nicht einmal.
Hm... euro-ausstieg ist doch der kern dieser partei?
Also, wird sie niemand wählen, der den euro behalten will.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:42 hat geschrieben: Halte ich auch für unwahrscheinlich, aber, es kann ausreichen, ihren ruf zu zerstören. Und wenn sie die partei wirlich übernehmen, wird sie so bedeutungslos sein, wie die pro-dinger und andere npd-tarnorganisationen. Da die sprüche die gleichen sind, merken das auch ganz normale leute.
Die NPD versucht es ja schon für sich zu nutzen und lobt die Partei teilweise, auch wenn sie sich selbstverständlich weiterhin als die einzige Alternative sieht:

Aber das tat die NPD ja schon häufiger, u.a. damals bei der WASG. Kriegen wohl nicht genug Aufmerksamkeit. Sollte man nicht überbewerten.
Hm... euro-ausstieg ist doch der kern dieser partei?
Also, wird sie niemand wählen, der den euro behalten will.
Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Zuletzt geändert von frems am Sa 13. Apr 2013, 02:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:45 hat geschrieben: Die NPD versucht es ja schon für sich zu nutzen und lobt die Partei teilweise, auch wenn sie sich selbstverständlich weiterhin als die einzige Alternative sieht:

Aber das tat die NPD ja schon häufiger, u.a. damals bei der WASG. Kriegen wohl nicht genug Aufmerksamkeit. Sollte man nicht überbewerten.


Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Naja... würdest du eine partei wählen, die währungspolitische abenteuer anstrebt?
Ich auch dann nicht, wenn sie chancenlos wäre.

Es kommt darauf, ob sie ein brauchbares konzept auf den tisch legt!
Panikmache und hohle sprüche reichen nicht. Nicht bei diesem thema. Der durchschnittliche wähler ist kein jugendlicher desperado, der zwar keine ahnung hat, aber um so mehr leidenschaft, sondern hat seinen platz im leben gefunden und ist daher eher vorsichtig.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

Tantris » Sa 13. Apr 2013, 02:57 hat geschrieben:
Naja... würdest du eine partei wählen, die währungspolitische abenteuer anstrebt?
Ich auch dann nicht, wenn sie chancenlos wäre.

Es kommt darauf, ob sie ein brauchbares konzept auf den tisch legt!
Panikmache und hohle sprüche reichen nicht. Nicht bei diesem thema. Der durchschnittliche wähler ist kein jugendlicher desperado, der zwar keine ahnung hat, aber um so mehr leidenschaft, sondern hat seinen platz im leben gefunden und ist daher eher vorsichtig.
Keine Ahnung. Vielleicht wird das Programm ja noch etwas umfangreicher und kriegt einen Inhalt. Davon ist derzeit bloß nichts erkennbar. Und ob dem Durchschnittsdeutschen die Währungsfrage das wichtigste bei Wahlen ist, wird man dann bei den Wahlen sehen. Ich gehe nur davon aus, daß eine sachliche Debatte über Vor- und Nachteile ausbrechen würde, wenn die Partei in Umfragen auf über 5% kommt. Und das (also die öffentliche Diskussion) wäre ja schon einmal ein positiver Nebeneffekt.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Tantris »

frems » Sa 13. Apr 2013, 03:04 hat geschrieben: Keine Ahnung. Vielleicht wird das Programm ja noch etwas umfangreicher und kriegt einen Inhalt. Davon ist derzeit bloß nichts erkennbar. Und ob dem Durchschnittsdeutschen die Währungsfrage das wichtigste bei Wahlen ist, wird man dann bei den Wahlen sehen. Ich gehe nur davon aus, daß eine sachliche Debatte über Vor- und Nachteile ausbrechen würde, wenn die Partei in Umfragen auf über 5% kommt. Und das (also die öffentliche Diskussion) wäre ja schon einmal ein positiver Nebeneffekt.

Das passiert dann wohl schon vor der wahl, wenn so etwas abzusehen wäre. Ja, ich fände es auch gut, wenn die euro-gegner sich konzentrieren würden und mit einer stimme sprechen.

Bis jetzt sehe ich in der bevölkerung ein abnehmendes vertrauen in bargeld. Allerdings unabhängig von der währung. Man hortet auch keine dollar oder pfund, man weiss, dass die die gleichen probleme haben.
Gold und immobilien werden gekauft und gehortet und die allermeisten werden einen großen teil ihres vermögens genau dadurch verlieren. Enteignet durch eine spekulationsblase , weil sie der enteignung durch inflationierung entkommen wollten.

Durch kriege und krisen erhält man sein vermögen am besten mit wäldern, äckern und aktien. Nicht so gut mit wohnhäusern und gold und niemals mit staats- oder kriegsanleihen.

Die eurogegner müssen zeigen, wie sie das vermögen der leute mit ihren plänen weniger gefährden, als eine beibehaltung des euro.
Wenn sie eine eigene organisation mit vielen klugen köpfen haben, ist sowas doch auch zu erwarten.

Wenn nichts gescheites kommt, sind sie fertig.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von GG146 »

Heute ist der offizielle Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland":

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94277.html

Der GG-Aktiv - Teilnehmer und Publizist ("Wie der Nil in der Wüste") DrWo ist auf Prof. Lucke wegen dessen Unterzeichnung des "Hamburger Appels" ziemlich schlecht zu sprechen:
(...)

4. Abschließende Bemerkungen

Die hohen Professoren, die den Hamburger Appell verfasst und die sich damit solidarisch erklärt haben, zeigen, dass sie nicht eine “Volkswirtschaft” heilen wollen, sondern nur die Situation der Unternehmer. Die volkswirtschaftlich völlig unsinnige Konfrontation von Arbeitnehmern und Unternehmern (ich verweise auf [Irrwege/Sozialpartner] “Die Gewerkschaften haben Recht - Und die Arbeitgeber haben auch Recht”) wird hier auf verklausulierte Weise auf die Spitze getrieben. Es mag sein, dass die Professoren das Wesen unserer Geldwirtschaft (ich verweise auf [Modelle/Der Nil] “Wenn das Geld fließt, wie der Nil in der Wüste”, [Fakten/Kaufkraft] “Geld, Kaufkraft und die Einkommensverteilung”, [Fakten/Einkommen] “Die Einkommensentwicklung steht Kopf”, [Modelle/Reich ./. Arm] “Einsamer Reichtum basiert auf der Verarmung der Bevölkerung”) begriffen haben. Sie ziehen daraus aber öffentlich keine Schlüsse und schützen damit die Reichen (die oberen Zehntausend) in Deutschland und in der Welt.

Ein Gutes hat aber der Hamburger Appell: Er liefert uns kostenlos eine Liste der Professoren, die wir nicht mehr ernst nehmen können.

(...)
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/ha ... appell.htm
Muninn

Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Muninn »

GG146 » So 14. Apr 2013, 18:03 hat geschrieben:Heute ist der offizielle Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland":

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94277.html

Der GG-Aktiv - Teilnehmer und Publizist ("Wie der Nil in der Wüste") DrWo ist auf Prof. Lucke wegen dessen Unterzeichnung des "Hamburger Appels" ziemlich schlecht zu sprechen:



http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/ha ... appell.htm
Er liefert uns kostenlos eine Liste der Professoren, die wir nicht mehr ernst nehmen können.
Der Artikel ist doch entlarvend. Wer nicht die politische Linie der Blockparteien vertritt ist also nicht ernst zu nehmen... Manche machen es sich sehr einfach.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von GG146 »

Muninn » So 14. Apr 2013, 19:47 hat geschrieben:


Der Artikel ist doch entlarvend. Wer nicht die politische Linie der Blockparteien vertritt ist also nicht ernst zu nehmen... Manche machen es sich sehr einfach.
DrWo hast Du in der Tat missverstanden ...
Muninn

missverstanden
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von d'Artagnan »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:45 hat geschrieben: Ich glaub aber auch nicht, daß irgendwer denkt, Deutschland würde aus dem Euro austreten, wenn diese Partei die 5%-Hürde knacken. Im Zweifel gibt's wohl eine große Koalition. Aber ob die AfD überhaupt im Herbst antritt, war ja bisher auch noch nicht klar.
Über Nacht würde ja die AfD nicht aus dem Euro austreten wollen, selbst wenn sie die absolute Mehrheit bekäme und die Politik alleine bestimmen könnte (was natürlich ein reines Gedankenspiel ist):

Interview im Deutschlandfunk
Wir wollen die Rettungsschirmpolitik beenden, die uns mehr als 100 Milliarden Euro kosten wird. Und wir wollen den Euro selbst geordnet auflösen. Stattdessen wollen wir zu nationalen Währungen zurück und zu kleineren, stabileren Währungsverbünden. Geordnete Auflösung heißt, dass wir nicht etwa über Nacht austreten wollen, sondern in einer mehrjährigen Übergangsphase zunächst die Südländer aus dem Euro ausscheiden lassen und dann das Restgebiet auflösen.
...Dem Restgebiet wird sicherlich der Kern der mitteleuropäischen Länder gehören, also natürlich Deutschland, die Beneluxstaaten, Österreich, sicherlich auch Finnland. Ob Frankreich zum Restgebiet gehört, ist wahrscheinlich mehr eine politische Frage. Ökonomisch gehört Frankreich eher zu den Südländern.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von frems »

d'Artagnan » Mo 15. Apr 2013, 01:08 hat geschrieben:
Über Nacht würde ja die AfD nicht aus dem Euro austreten wollen, selbst wenn sie die absolute Mehrheit bekäme und die Politik alleine bestimmen könnte (was natürlich ein reines Gedankenspiel ist):

Interview im Deutschlandfunk
Mittlerweile ist die D-Mark-Chose wohl auch nicht mehr alternativlos.
Die Anti-Euro Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat ihre Position zur Zukunft des Euro relativiert. Die Partei fordert jetzt offenbar nicht mehr die Rückkehr zu nationalen Währungen. Vor allem will sie ausdrücklich nicht mehr die Rückkehr Deutschlands zur D-Mark.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -das-ziel/

Stattdessen höchstens ein "Kern-Euro", ähnlich der Idee mehrerer Währungen (z.B. "Nord-" und "Süd-Euro"), die gelegentlich in den letzten Jahren aufkam. Und auch da soll Griechenland erstmal im Euro bleiben und nur ggf. eine Zweitwährung einführen. Ob die das tun, wenn eine Partei in Deutschland die 5% knackt und es fordert? Und wichtiger: Wer wählt für deutsche Politik eine Partei, die sich für eine Zweitwährung für ein relativ bedeutungsloses Land am anderen Ende des Kontinents einsetzen will? Mit Anti-Euro-Kurs und D-Mark-Nostalgie hat sie ja durchaus eine Existenzberechtigung, wenn man sieht, daß teilweise jeder vierte Bürger nicht den Euro bevorzugt. Aber so? Man darf gespannt sein.
Zuletzt geändert von frems am So 12. Mai 2013, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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