Taliban befreien über 1000 Gefangene

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
davidbektas
Beiträge: 494
Registriert: So 1. Jun 2008, 17:40
Wohnort: Lörrach

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von davidbektas »

King Kong 2006 hat geschrieben:Einen Schritt den Taliban Herr zu werden ist die Sache ethnisch zu begrenzen. Die Taliban rekrutieren sich in erster Linie aus den Paschtunen. Dort sind sie sehr stark und verwurzelt. Bei den anderen Ethnien wie Tadschiken, Usbeken oder Hazara können sie weniger punkten. Im Gegenteil, es sind sogar Gegner. Ein Ansatzpunkt wäre, daß man zumindest die nicht-Paschtunen stärkt und unterstützt gegen die "Idee" der Taliban.
Das stimmt. Aber viel wichtiger wäre es mMn die Paschtunen zu spalten (diese Strategie hat Musharraf in Pakistan verfolgt) und die "talibanfremden" Paschtunen zu stärken. Ob so eine Stragie erfolgreich sein kann ist die andere Frage. Ein Versuch wäre es wert.

@Tankist
Welcome.
Meister Ecker

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Meister Ecker »

Lord Anubis hat geschrieben:Ich hatte erst was anders geschrieben, aber unglücklich geändert. Das kann ich auch.
ist ihnen meine frage zu explizit? soll ich sie vielleicht schwammiger formulieren?
davidbektas
Beiträge: 494
Registriert: So 1. Jun 2008, 17:40
Wohnort: Lörrach

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von davidbektas »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Der Afghanistankrieg wurde von de USA und Willigen genauso verloren wie der Irakkrieg und die Unterstützung der Taliban durch die Bevölkerung ist einfach viel zu gross als das eine Fremdbesatzung daran irgendetwas ändern könnte
Der Großteil der Bevölkerung fürchtet sich eher vor der Rückkehr der Taliban, die kennen sich schließlich mit dem Gedankengut der Taliban sehr gut aus. Ich habe diese Furcht anfänglich für Paranoia gehalten, aber mittlerweile sieht es tatsächlich so aus als ob ein großes Comeback der mittelalterlichen Faschisten möglich ist.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von King Kong 2006 »

davidbektas hat geschrieben:
Das stimmt. Aber viel wichtiger wäre es mMn die Paschtunen zu spalten (diese Strategie hat Musharraf in Pakistan verfolgt) und die "talibanfremden" Paschtunen zu stärken. Ob so eine Stragie erfolgreich sein kann ist die andere Frage. Ein Versuch wäre es wert.
Die Frage wäre dann interessant, in wieweit die Begrifflichkeit Taliban in der paschtunischen Stammestradition wurzelt. Man darf die Paschtunenclans damit nicht vor dem Kopf stossen. Das muß vermutlich in Kleinstarbeit auseinanderdividiert werden. Eine weitere Frage wäre, ob die Talibanbewegung ein Ausdruck der Dominanz der Paschtunen über Afghanistan ist. Auch wenn pakistanisch-saudische Interessen und die USA auch noch da sind. Jeder macht aus allem das Beste. Sie sehen sich als herrschendes Volk. Man muß frühzeitig wahrnehmen müssen, ob der Kampf gegen die Taliban auch als direkter Angriff auf die Paschtunen und ihre Vorherrschaft von diesen gesehen wird.

Mit Hilfe der Talibanisierung erlangten die Paschtunen schließlich die Gewalt über Afghanistan und es kommt nicht von ungefähr, daß gerade die nicht-Paschtunen gegen die Taliban kämpften.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Ермолов
Beiträge: 2363
Registriert: So 1. Jun 2008, 22:01
Wohnort: deutscher Sitte hohe Wacht

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Ермолов »

King Kong 2006 hat geschrieben:Einen Schritt den Taliban Herr zu werden ist die Sache ethnisch zu begrenzen. Die Taliban rekrutieren sich in erster Linie aus den Paschtunen. Dort sind sie sehr stark und verwurzelt. Bei den anderen Ethnien wie Tadschiken, Usbeken oder Hazara können sie weniger punkten. Im Gegenteil, es sind sogar Gegner. Ein Ansatzpunkt wäre, daß man zumindest die nicht-Paschtunen stärkt und unterstützt gegen die "Idee" der Taliban. Das Problem dabei ist, daß dies einer ethnischen Trennung in Afghanistan mehr Vorschub leistet und die Zentralregierung (die allerdings ohnehin wenig Macht hat) vollends erledigt.

Kandahar, ist eine Stadt, die im paschtunischen Herrschaftsgebiet liegt. Also, in einer Region, in der die Taliban stark sind.
In Herat z.B. wäre dies sehr viel schwieriger gewesen, dort leben hautpsächlich Tadschiken.
Damit hätte man nicht nur die Taliban am Hals, sondern auch noch die Gefahr eines Bürgerkrieges, wie im Irak.
Иной мир возможен!
Eine andere Welt ist möglich.
Benutzeravatar
Jürgen Meyer
Beiträge: 11942
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 23:46
user title: Linksfraktion

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Jürgen Meyer »

Ермолов hat geschrieben:
Damit hätte man nicht nur die Taliban am Hals, sondern auch noch die Gefahr eines ürgerkrieges, wie im Irak.
Ganz genau
Das ist die nächste Schnapsidee und schon die Russen hatten nach 1979 diese Taktik und haben den Usbeken und stalinisten Dostum gewonnen und trotzdem verloren

Noch mehr Bürgerkrieg wäre die Folge, der durch Drogenbarone von US Gnaden geführt wird und der die Drogenbarone noch reicher macht

Afghanistan ist schliesslich seit der US Regie im Lande Drogenweltmeister und unterhält Heroinfabriken sogar im Lande
Unter Krieg leidet das Volk schon seit Jahrzehnten und es braucht endlich Frieden und Selbstbestimmung

Jürgen
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
Benutzeravatar
Derjohnkiwi_alt
Beiträge: 702
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:23

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Derjohnkiwi_alt »

Jürgen Meyer hat geschrieben:
Ganz genau
Das ist die nächste Schnapsidee und schon die Russen hatten nach 1979 diese Taktik und haben den Usbeken und stalinisten Dostum gewonnen und trotzdem verloren

Noch mehr Bürgerkrieg wäre die Folge, der durch Drogenbarone von US Gnaden geführt wird und der die Drogenbarone noch reicher macht

Afghanistan ist schliesslich seit der US Regie im Lande Drogenweltmeister und unterhält Heroinfabriken sogar im Lande
Unter Krieg leidet das Volk schon seit Jahrzehnten und es braucht endlich Frieden und Selbstbestimmung

Jürgen

Und wieder nur Schrot und VT. schwachsinn :roll:
Lea S.
Beiträge: 844
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 03:45

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Lea S. »

davidbektas hat geschrieben:
Der Großteil der Bevölkerung fürchtet sich eher vor der Rückkehr der Taliban, die kennen sich schließlich mit dem Gedankengut der Taliban sehr gut aus. Ich habe diese Furcht anfänglich für Paranoia gehalten, aber mittlerweile sieht es tatsächlich so aus als ob ein großes Comeback der mittelalterlichen Faschisten möglich ist.
Das sieht auch so aus. Die Truppen - welche auch immer - aus Afghanistan abziehen wäre meiner Meinung nach garnicht möglich. Was wichtig wäre, sich in Talibanfreien oder Talibanarmen Gebieten verstärkt um den Aufbau und die Formung ziviler Strukturen d.h. Schulen, Krankenhäuser, Siedlungen usw. kümmern. Auch kommt der Aufbau der Polizei nicht wirklich weiter.

Stattdessen werden überall und nirgends Taliban gesucht, gefunden, erschossen und durch die vielen hivilen Opfer tausende neue fabriziert.
Menachem Begin: „Das Massaker von Deir Jassin hatte nicht nur seine Berechtigung – ohne den ,Sieg‘ von Deir Jassin hätte es auch niemals einen Staat Israel gegeben.“...........
[http://de.wikipedia.org/wiki/Menachem_Begin
Na, dann siegt Euch mal schön zu Tode.
Weißderkuckuck
Beiträge: 406
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 22:27

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Weißderkuckuck »

Lea S. hat geschrieben:
Das sieht auch so aus. Die Truppen - welche auch immer - aus Afghanistan abziehen wäre meiner Meinung nach garnicht möglich. Was wichtig wäre, sich in Talibanfreien oder Talibanarmen Gebieten verstärkt um den Aufbau und die Formung ziviler Strukturen d.h. Schulen, Krankenhäuser, Siedlungen usw. kümmern. Auch kommt der Aufbau der Polizei nicht wirklich weiter.

Stattdessen werden überall und nirgends Taliban gesucht, gefunden, erschossen und durch die vielen hivilen Opfer tausende neue fabriziert.
Und in Iraq war es auch mit die sog. Kolleteralschäden nicht anders. Die U.S.A. hat in beiden Länder den Krieg verloren, auch nichts von dem was versprochen wurde und von der Bevölkerung erhofft war ging in Erfüllung, das Gegenteil ist eingetreten.
Benutzeravatar
Jürgen Meyer
Beiträge: 11942
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 23:46
user title: Linksfraktion

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Jürgen Meyer »

Derjohnkiwi hat geschrieben:

Und wieder nur Schrot und VT. schwachsinn :roll:
http://www.steinbergrecherche.com/_deri ... 10_bnr.gif
Mohn in Afghanistan
Neben einer wachsenden Zahl von Hungertoten beklagt Miraki, der Afghanistan seit 2001 mehrfach bereist hat, vor allem das Schicksal der Kriegswaisen. "Sie werden von kriminellen Organisationen gekidnappt", sagt der Sozialwissenschaftler, "an Pädophile in aller Welt verkauft, auch an US-Militärunternehmen" - zum sexuellen Missbrauch und für den Organhandel. "Die Waisen sind eigentlich die Hauptopfer", urteilt Miraki
Wie Miraki berichtet, haben die westlichen Invasionstruppen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2001 mehr als 1200 Tonnen Munition mit abgereichertem Uran in Afghanistan verschossen und damit weite Teile des Landes verseucht. Miraki hat die Konsequenzen sorgfältig dokumentiert. Er nennt Missbildungen bei Neugeborenen, zahlreiche Fehlgeburten und gehäuftes Auftreten von Krebs und anderen schweren Krankheiten - unter anderem im Gebiet von Tora Bora, einem Ort massiver Bombardements am Jahresende 2001. Wegen der langen Halbwertzeit von Uran - mehrere Milliarden Jahre - kann ein Ende der Verstrahlung Afghanistans nicht abgesehen werden. Die Bevölkerung des Landes, sagt Miraki, ist praktisch "zu einem permanenten Todesurteil verdammt".
Die Wilhelmsburger und andere Hamburger Friedensinitiativen hatten zum Vortrag geladen: Der Marburger Politikwissenschaftler Dr. Matin Baraki berichtete am 17. September 2007 im Bürgerhaus Wilhelmsburg über Geschichte und Gegenwart Afghanistans.
Ein paar Stichworte aus Vortrag und Diskussion:


Fast alle Verbrauchsgüter in Afghanistan werden importiert; einziges Exportprodukt ist der Saft des Schlafmohns zur Produktion von Opium und Heroin.


Nominelle Regierung und Warlords sind Teil der Opiummafia.


Die Mafia läßt in Kabul Häuser mit europäischem Standard bauen und vermietet sie zu schwindelerregenden Preisen an die ausländischen Mitarbeiter der Nicht-Regierungsorganisationen.


Die Nicht-Regierungsorganisationen beauftragen ausländische Firmen mit Aufbaumaßnahmen; die meisten Afghanen sind arbeitslos.


Afghanische Akademiker verdingen sich bei den Nicht-Regierungsorganisationen als Putzhilfen oder Fahrer.


Für Landeigner lohnt nur der Anbau von Mohn.


Nicht-Regierungsorganisationen verbitten sich militärischen Beistand: Er würde sie in Todesgefahr bringen.


Die Bundeswehr auf afghanischem Boden ist ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.


Eine Organisation namens Al Qaida gibt es nicht. Hunderte oder Tausende Gruppen und Grüppchen im Orient werden vom Westen so genannt. Manche nennen sich selber so.
http://www.steinbergrecherche.com/mohn.htm


Taliban hatten den Mohnanbau auf Null gefahren
Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Afghanistan.

Vor der Invasion des Landes wurde in Aghanistan nur Mohn angebaut und Opium exportiert, jetzt verarbeiten große Fabriken den Rohstoff zu Heroin. Die Kolonnen schwarzer Jeeps, die den begehrten Stoff dann über Usbekistan Richtung Westen transportieren, werden an der Grenze nicht kontrolliert - an dem hochmodernen, mit EU-Geldern finanzierten Kontrollequipment zur Eindämmung des Drogenhandels werden sie vorbeigewunken.Im vorletzten Jahr der Taliban-Herrschaft, 1999, kamen 4500 Tonnen Opium aus Afghanistan auf den Weltmarkt, was 77 Prozent des Markts entsprach. 2001 waren es nur 150 Tonnen, weil die Taliban kurzzeitig gegen den Anbau vorgegangen waren, bevor die Nato nach den Terroranschlägen vom 11. September in dem Land einmarschierte. Ausgerechnet unter den Augen der westlichen Besatzer hat der Mohnanbau stark zugenommen: 2005 wurden 4100 Tonnen Rohopium aus afghanischem Mohn gewonnen, 2006 dann 6100 Tonnen, neunzig Prozent der Welternte.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Print-Ausgabe, 23.03.2007, Nr. 70 / Seite 5: Der geheimnisvolle amerikanische Mohn. Deutsche Wissenschaftler gehen der Frage nach: Wird in Afghanistan die Opiumproduktion durch hochgezüchtete Pflanzen angeheizt? / Von Christian Schwägerl
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
Lea S.
Beiträge: 844
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 03:45

Re: Taliban befreien über 1000 Gefangene

Beitrag von Lea S. »

Jürgen Meyer hat geschrieben:
http://www.steinbergrecherche.com/_deri ... 10_bnr.gif
Mohn in Afghanistan


http://www.steinbergrecherche.com/mohn.htm


Taliban hatten den Mohnanbau auf Null gefahren

Nur, deswegen wollen wir doch wohl die Taliban nicht wieder an die Afghanische Regierung lassen? Karzai ist ja schon nicht gut, aber Taliban? Nein danke!
Menachem Begin: „Das Massaker von Deir Jassin hatte nicht nur seine Berechtigung – ohne den ,Sieg‘ von Deir Jassin hätte es auch niemals einen Staat Israel gegeben.“...........
[http://de.wikipedia.org/wiki/Menachem_Begin
Na, dann siegt Euch mal schön zu Tode.
Antworten