Derjohnkiwi hat geschrieben:
Und wieder nur Schrot und VT. schwachsinn
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Mohn in Afghanistan
Neben einer wachsenden Zahl von Hungertoten beklagt Miraki, der Afghanistan seit 2001 mehrfach bereist hat, vor allem das Schicksal der Kriegswaisen. "Sie werden von kriminellen Organisationen gekidnappt", sagt der Sozialwissenschaftler, "an Pädophile in aller Welt verkauft, auch an US-Militärunternehmen" - zum sexuellen Missbrauch und für den Organhandel. "Die Waisen sind eigentlich die Hauptopfer", urteilt Miraki
Wie Miraki berichtet, haben die westlichen Invasionstruppen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2001 mehr als 1200 Tonnen Munition mit abgereichertem Uran in Afghanistan verschossen und damit weite Teile des Landes verseucht. Miraki hat die Konsequenzen sorgfältig dokumentiert. Er nennt Missbildungen bei Neugeborenen, zahlreiche Fehlgeburten und gehäuftes Auftreten von Krebs und anderen schweren Krankheiten - unter anderem im Gebiet von Tora Bora, einem Ort massiver Bombardements am Jahresende 2001. Wegen der langen Halbwertzeit von Uran - mehrere Milliarden Jahre - kann ein Ende der Verstrahlung Afghanistans nicht abgesehen werden. Die Bevölkerung des Landes, sagt Miraki, ist praktisch "zu einem permanenten Todesurteil verdammt".
Die Wilhelmsburger und andere Hamburger Friedensinitiativen hatten zum Vortrag geladen: Der Marburger Politikwissenschaftler Dr. Matin Baraki berichtete am 17. September 2007 im Bürgerhaus Wilhelmsburg über Geschichte und Gegenwart Afghanistans.
Ein paar Stichworte aus Vortrag und Diskussion:
Fast alle Verbrauchsgüter in Afghanistan werden importiert; einziges Exportprodukt ist der Saft des Schlafmohns zur Produktion von Opium und Heroin.
Nominelle Regierung und Warlords sind Teil der Opiummafia.
Die Mafia läßt in Kabul Häuser mit europäischem Standard bauen und vermietet sie zu schwindelerregenden Preisen an die ausländischen Mitarbeiter der Nicht-Regierungsorganisationen.
Die Nicht-Regierungsorganisationen beauftragen ausländische Firmen mit Aufbaumaßnahmen; die meisten Afghanen sind arbeitslos.
Afghanische Akademiker verdingen sich bei den Nicht-Regierungsorganisationen als Putzhilfen oder Fahrer.
Für Landeigner lohnt nur der Anbau von Mohn.
Nicht-Regierungsorganisationen verbitten sich militärischen Beistand: Er würde sie in Todesgefahr bringen.
Die Bundeswehr auf afghanischem Boden ist ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.
Eine Organisation namens Al Qaida gibt es nicht. Hunderte oder Tausende Gruppen und Grüppchen im Orient werden vom Westen so genannt. Manche nennen sich selber so.
http://www.steinbergrecherche.com/mohn.htm
Taliban hatten den Mohnanbau auf Null gefahren
Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Afghanistan.
Vor der Invasion des Landes wurde in Aghanistan nur Mohn angebaut und Opium exportiert, jetzt verarbeiten große Fabriken den Rohstoff zu Heroin. Die Kolonnen schwarzer Jeeps, die den begehrten Stoff dann über Usbekistan Richtung Westen transportieren, werden an der Grenze nicht kontrolliert - an dem hochmodernen, mit EU-Geldern finanzierten Kontrollequipment zur Eindämmung des Drogenhandels werden sie vorbeigewunken.Im vorletzten Jahr der Taliban-Herrschaft, 1999, kamen 4500 Tonnen Opium aus Afghanistan auf den Weltmarkt, was 77 Prozent des Markts entsprach. 2001 waren es nur 150 Tonnen, weil die Taliban kurzzeitig gegen den Anbau vorgegangen waren, bevor die Nato nach den Terroranschlägen vom 11. September in dem Land einmarschierte. Ausgerechnet unter den Augen der westlichen Besatzer hat der Mohnanbau stark zugenommen: 2005 wurden 4100 Tonnen Rohopium aus afghanischem Mohn gewonnen, 2006 dann 6100 Tonnen, neunzig Prozent der Welternte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Print-Ausgabe, 23.03.2007, Nr. 70 / Seite 5: Der geheimnisvolle amerikanische Mohn. Deutsche Wissenschaftler gehen der Frage nach: Wird in Afghanistan die Opiumproduktion durch hochgezüchtete Pflanzen angeheizt? / Von Christian Schwägerl