Urban Farming als globale Chance?

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Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von streicher »

Wie Urban Farming die Welt ernähren wird

Steile These in der Überschrift: liegt im Urban Farming die Chance zur Ernährung der Welt?

Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass Gärtnern vor Ort und auch in der Stadt, egal wo auf der Welt, durchwegs positive Effekte haben dürfte.
Die Zukunft ist Geschichte.
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McKnee
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von McKnee »

Ich bin mir da nicht sicher.

Es war ein trockener Sommer und ich weiß, wieviel Wasser ich dazugeben musste und noch hätte geben müssen. Gerade den Wasserverbrauch könnte man auf größeren, professionell unterhaltenen Anlagen besser konrollieren und steuern, als das bei privaten Nutzern der Fall ist.

In den Städten könnte nur ein geringer Teil der Ernährung über privaten Anbau abgefangen werden. So geschieht es über die Schrebergartenkultur, die sich aber auch gewandelt hat, weg von der Grundversorgung. Weniger Nutzen, mehr Erholung (ohne Kritik daran)

Ja, es hätte auch etwas mit bewußterem Leben zu tun.

Es ist kein schlechter Ansatz, aber eine wirkliche Lösung?
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Quatschki
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Quatschki »

Nur weil die Südafrikaer die Schrebergärtnerei neu erfinden, muß man daraus noch keinen Hype machen.

In der "schlimmen Zeit" wurde in Deutschland auch auf öffentlichen Flächen und in den städtischen Parks "Urban Farming" betrieben, um nicht zu verhungern. (nur hat man damals noch nicht gewußt, dass das so heißen tut)
Und in der DDR gab es keinen Parteitag, auf dem nicht die Bedeutung der Kleingärtner und Kleintierzüchter für die gesunde und vielseitige Volksernährung hervorgehoben wurde. Was aber nur davon ablenken sollte, dass man mit dem Wirtschaftssystem unfähig war, frisches Obst und Gemüse in der erforderlichen Menge und Qualität in den staatlichen Handel zu bringen.

Unterm Strich ist es ökonomisch bedeutungslos, aber nützlich in seiner sozialen und pädagogischen Funktion. Deshalb spricht auch nichts dagegen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Misterfritz »

Quatschki hat geschrieben:(05 Nov 2018, 18:08)Unterm Strich ist es ökonomisch bedeutungslos, aber nützlich in seiner sozialen und pädagogischen Funktion. Deshalb spricht auch nichts dagegen.
Für die Leute, die sich ihr eigenes Gemüse anbauen, ist es ökonomisch absolut nicht bedeutungslos.
Dass damit keine Welternährungsprobleme gelöst werden können, dürfte klar sein.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Quatschki
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Quatschki »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Nov 2018, 18:34)
Dass damit keine Welternährungsprobleme gelöst werden können, dürfte klar sein.
Genau das suggeriert aber die Überschrift des Artikels.
Und dann wird ein mit Erde befüllter LKW-Reifen beschrieben, in dem ein wenig Spinat wächst...

Man kann ja ausrechnen, wieviel Kalorien ein Erwachsener benötigt, wieviel Anbaufläche pro Person und Jahr benötigt werden oder wieviel Ertrag ein 100qm-Garten bei optimaler Bewirtschaftung abwirft.
und wie das Ganze bei 20.000 Einwohner pro km² funktionieren soll.

1 Quadratkilometer sind 100 Hektar. In der modernen Landwirtschaft macht das ein Bauer alleine.
Wenn man auf 1 Quadratkilometer Township in den Pißecken ein paar Beete anlegt, gewinnt man vielleicht 3 Hektar Anbaufläche, die dann so ein paar Afrikanerinnen bemutteln können.
Verglichen damit ist ja die ukrainische Babuschka mit ihrem Garten, ihrem Apfelbaum und ihrer Kuh ein Hocheffizienzbetrieb!
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(05 Nov 2018, 19:06)

Genau das suggeriert aber die Überschrift des Artikels.
Und dann wird ein mit Erde befüllter LKW-Reifen beschrieben, in dem ein wenig Spinat wächst...

Man kann ja ausrechnen, wieviel Kalorien ein Erwachsener benötigt, wieviel Anbaufläche pro Person und Jahr benötigt werden oder wieviel Ertrag ein 100qm-Garten bei optimaler Bewirtschaftung abwirft.
und wie das Ganze bei 20.000 Einwohner pro km² funktionieren soll.

1 Quadratkilometer sind 100 Hektar. In der modernen Landwirtschaft macht das ein Bauer alleine.
Wenn man auf 1 Quadratkilometer Township in den Pißecken ein paar Beete anlegt, gewinnt man vielleicht 3 Hektar Anbaufläche, die dann so ein paar Afrikanerinnen bemutteln können.
Verglichen damit ist ja die ukrainische Babuschka mit ihrem Garten, ihrem Apfelbaum und ihrer Kuh ein Hocheffizienzbetrieb!
Sollen wir das Musterbeispiel einer Bedarfsrechnung für die Selbstversorgung aus dem Jahre 1924 nehmen?
Die 1000 m² teilen wir ein:
100 m² - Erbsen
100 m² - Busch- und Stangenbohnen
45 m² - Möhren und Karotten
20 m² - Zwiebeln
30 m² - Gurken
150 m² - Weiß-,Rot-, Wirsing- und Blumenkohl,
30 m² - Sellerie (wurde vor allem als Brüh- und Suppengewürz verwendet; heute durch Glutamatgewürze verdrängt)
15 m² - Porree
10 m² - Petersilie
30 m² - Schwarzwurzel (überwintert im Boden, wichtiges Winter- und Märzgemüse)
20 m² - Kohlrabi (der restliche Kohlrabi wird als Zwischenfrucht angebaut)
20 m² - Rhabarber
6 m² - Küchenkräuter
14 m² - Artischocken und Cardy (Spanische Artischocke)
100 m² - Spargel
200 m² - Frühkartoffeln
900 Quadratmeter
Gartengröße für vegetarische Ernährung - Selbstversorgergarten

Gilt halt erstmal für unsere Breiten, aber anderenorts können wir ja mal einen ähnlichen Platzbedarf annehmen.
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Stoner »

streicher hat geschrieben:(05 Nov 2018, 17:27)

Wie Urban Farming die Welt ernähren wird

Steile These in der Überschrift: liegt im Urban Farming die Chance zur Ernährung der Welt?

Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass Gärtnern vor Ort und auch in der Stadt, egal wo auf der Welt, durchwegs positive Effekte haben dürfte.
Ob es ernährungstechnisch eine Rolle spielen kann, ist eher fraglich. Aber vielleicht würde es ein wenig helfen Fragen zu vermeiden, wie sie mir neulich ein junger Mensch an der Kasse stellte, als er meine Gurke nahm und sagte: Das ist jetzt ein Zucchini, oder?
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von streicher »

MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:00)

Ob es ernährungstechnisch eine Rolle spielen kann, ist eher fraglich. Aber vielleicht würde es ein wenig helfen Fragen zu vermeiden, wie sie mir neulich ein junger Mensch an der Kasse stellte, als er meine Gurke nahm und sagte: Das ist jetzt ein Zucchini, oder?
Sicherlich ist es von Vorteil, wenn man die heimische Sorten kennt oder zum Beispiel auch weiß, was und wo man auch kostenlos ernten kann, in unseren Breiten zum Beispiel Nüsse (Gibt es auch viele Bäume und Sträucher in Städten...).
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Urban Farming - Urban Gardening - extensive / intensive Dachbegrünung - Gebäudebegrünung ?

Wer will da präzise die unbestreitbaren Vorteile gewichten ? Das z.B. über einem extensiv "begrünten Dach" die Sommerhitze um bis zu 10°C geringer ist, als das bei den üblichen Dacheindeckungen der Fall ist, mag ja "ernährungstechnisch" wenig Relevanz haben, aber z.B. auf statisch ausreichenden Flachdächern in der intensiven Variante, durchaus einen wichtigen Beitrag leisten.

Womöglich "wurzelt" die hiesige Ablehnung in purer Unkenntnis, was sich da überall tut ? Warum sollen diese ansonsten nutzlosen Flächen nicht für einen Teil der lokalen Ernährung nutzbar sein ? Ich habe das "Dach" meiner Werkstatt bewusst mit einer statisch ausreichenden Decke aus Beton versehen und habe so seit Jahren die Möglichkeit intensiver Dachbegrünung. Das ich keinen weiteren Nutzen außer der "naturnahen" Begrünung (Bäume, Sträucher und ein Miniteich) habe - sich allerlei Getier da wohlfühlt, liegt ausschließlich bei mir. Wenn notwendig, könnte ich da auch einige Nahrungsmittel erzeugen.

Tatsächlich hat dieses "Hochbeet" zusammen mit den recht kleinen Garten auf das "Kleinklima" vor meinen Fenstern im Sommer einen angenehm mildernden Effekt. Da ich schon seit über 40 Jahren keinerlei Niederschlagswasser in die Kanalisation vergeude, ist der Wasserbedarf sehr gering. Ein Folienteich nimmt selbst gelegentlichen Starkregen lokal problemlos seit Jahren auf.

Pläne für den nicht so steilen Teil des Dachs (15°) - extensive Dachbegrünung - habe ich schon länger. Leider müsste ich dazu den Teil meiner PV (temporär) entfernen. Das könnte sich eventuell in 2019 realisieren lassen.

All das hat sicher keinen direkten Einfluss auf die "Welternährung" aber allein schon das Regulativ für Niederschläge, hat zumindest indirekte Wirkung.

Muss es das tatsächlich haben ? Ist nicht auch schon die Beschäftigung - weitgehend kostenlos dazu - nicht schon etwas positives ? Wer tatsächlich mehr will, hat ein ganzes Arsenal an Möglichkeiten zur Verfügung. Diese Art zu "gärtnern" muss eben auch clever sein. Vielleicht hilft ja dieser Film : "FEEDING THE FUTURE New York City’s Experiment in Urban Agriculture | Overview" oder "This Farm of the Future Uses No Soil and 95% Less Water" ein wenig weiter...
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Quatschki »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(06 Nov 2018, 14:14)

Urban Farming - Urban Gardening - extensive / intensive Dachbegrünung - Gebäudebegrünung ?

Wer will da präzise die unbestreitbaren Vorteile gewichten ?
Man hat Baukosten und darauf aufbauend eine Amortisationsrechnung.
Und wenn die nicht aufgeht, ist es Liebhaberei, Schickimicki oder wie auch immer man es nennen mag.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von streicher »

Sicher ist, dass es auch das Umland braucht, wenn eine Großstadt oder eine Megametropole (zum Beispiel Lagos oder Schanghai) sich versorgungs- und ernährungstechnisch autark machen möchte. Allein München (1,5 Mio Einwohner allein die Stadt) bräuchte Dutzende solcher Initiativen wie das Kartoffelkombinat, welches eine regionale Versorgungsstruktur aufbauen möchte. Oder Hunderte von Gemeinschaftsgartenflächen zum Beispiel.
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von immernoch_ratlos »

@Quatschki

Wo gibt es eine "Amortisation" ohne vorausgehende Investition ?

Ganz nebenbei, es gibt (glücklicherweise) ein ganze Menge von Unternehmungen die keinen geldwerten Vorteil erbringen und dennoch nützlich sind.

Was zumindest die extensive Dachbegrünung angeht, gibt es wohl kaum öffentliche Förderung, nur weil man das für "Liebhaberei, Schickimicki oder wie auch immer" hält. Die nachgewiesenen Vorteile überwiegen die Nachteile deutlich :
WIKI hat geschrieben:Je nach Herstellung resultieren eventuell hohe Anschaffungskosten.
Das Dach muss gepflegt werden. Es wird ggf. nötig, Sträucher zurückzuschneiden sowie Substrat aufzubringen.
WIKI hat geschrieben:Je nach Herstellung resultieren eventuell hohe Anschaffungskosten.
Das Dach muss gepflegt werden. Es wird ggf. nötig, Sträucher zurückzuschneiden sowie Substrat aufzubringen.
Da sind die Vorteile durchaus von größerer Überzeugungskraft :
WIKI hat geschrieben:Schutz der Dachabdichtung und nahezu Verdopplung von deren Lebensdauer, da ein mechanischer Schutz hergestellt wird und die UV-Strahlung absorbiert wird.

Verbesserung des Raumklimas. Durch Verdunstung des gespeicherten Regenwassers kann sich das Raumklima der direkt darunterliegenden Räume im Sommer abkühlen. Dadurch kann gegebenenfalls auf eine Klimaanlage verzichtet werden. Durch die Dämmwirkung der Dachbegrünungsschicht kühlen die darunterliegenden Räume im Winter weniger aus. Eine Dachbegrünung entspricht je nach Ausführung einem bis zu 80 mm dicken Dämmstoff der Wärmeleitgruppe (WLG) 040

Wasserrückhaltung. Da ein begrüntes Dach mehr als die Hälfte des jährlichen Niederschlags wieder verdunstet, werden Siedlungsentwässerung und Kläranlagen entlastet.

Verbesserung des Stadtklimas. Dachbegrünungen können Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern. Zudem wird der Aufheizung der Stadt durch die zahlreichen versiegelten Flächen entgegengewirkt.

Ersatzhabitat. Es kann neuer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten – beispielsweise Vögel und Schmetterlinge – geschaffen werden. In Berlin wurden auf Gründächern mehr als 50 verschiedene Honig- und Wildbienenarten gezählt.

Bei Kombination mit Photovoltaik-Elementen wird durch den kühlenden Effekt der Bepflanzung der Wirkungsgrad der PV-Anlage gesteigert.

Optische Aufwertung des Gebäudes.
Im übrigen war und ist Dachbegrünung eine alte Kulturtechnik die lediglich verlorengegangen war. Was ein einzelnes begrüntes Dach selbstverständlich nicht kann, ist eine messbare Wirkung für mehr als sie dennoch für dessen Bewohner erbringen kann. Das ist allerdings bei flächendeckender Nutzung dieser Technologie, durchaus der Fall und nachgewiesen.

Es gibt - was den Schutz der darunterliegenden Dachhaut angeht - durchaus Erfahrung. Durch die Begrünung wird sowohl die Dachoberfläche, als auch die darunterliegende Konstruktion vor hohen Wärmeschwankungen (Tag / Nacht - Sommer / Winter) bewahrt. Was die Gesamtkonstruktion (ebenfalls nachweisbar) über Jahrzehnte von teuren Reparaturen bewahrt. Besonders die üblichen Flachdächer sind eine gute Einnahmequelle für das Dachdeckerhandwerk. Wer z.B. eine Garage sein Eigen nennt, wird das bestätigen können. Nicht verwunderlich wenn man von Tag / Nacht Temperaturschwankungen im Sommer von um die 80°C ausgeht. Ständiges Dehnen und Schrumpfen besorgt das Unvermeidliche. Wenn man dafür ein /zweimal im Jahr unerwünschte Gewächse beseitigen muss, sollte das durchaus vertretbar sein angesichts der sonst üblichen teuren Wartung und Reparatur.

Nun ja je nach Dachkonstruktion und Begehbarkeit kann eine Teil auch anders genutzt werden. Ob allerdings ein dort angelegter Kräutergarten "nützlich" im Sinn von "Geldwert" sein kann, das darf durchaus bezweifelt werden. Andererseits, was "bringt" ein Waldspaziergang an "Ertrag" - aus wohlfühlen ? Welche Summen werden den Wohlfühlen bei anderen Gelegenheiten geopfert, auch ganz ohne jede "geldwerte Amortisation" aber mit dem Nutzen für den der das dafür unternimmt ?

Urban Farming (und andere Aspekte) - mag ja die Welt nicht retten, aber es ist auch kein Schaden der damit angerichtet wird erkennbar. Das lässt sich ansonsten nur von wenigen menschlichen Aktivitäten sagen.
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von Quatschki »

Die Amerikaner haben jetzt eine Neuentwicklung im 3-D-Farming. Kam auf n-tv.
Sie nennen es Tree, zu deutsch Baum.
Kann man einfach so einpflanzen. Wächst dann 15,20 oder auch 30 Meter in die Höhe, verzweigt sich in die Breite, funktioniert komplett mit Solarenergie, liefert Holz, Laub, Früchte, Schatten, absorbiert Wasser und kippt Dank des selbstoptimierenden statischen Systems trotz der schmalen Säule, auf der alles steht, so gut wie nie um.
Und das ganze, was oberirdisch zu sehen ist, setzt sich spiegelverkehrt unterirdisch fort, so dass er seine Nährstoffe aus unberührten Tiefen beziehen kann, von denen gewöhnliche Gräser und Büsche nur träumen können.
Könnte mir vorstellen, dass sowas auch für unsere Städte interessant wäre...
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(06 Nov 2018, 17:00)

Die Amerikaner haben jetzt eine Neuentwicklung im 3-D-Farming. Kam auf n-tv.
Sie nennen es Tree, zu deutsch Baum.
Kann man einfach so einpflanzen. Wächst dann 15,20 oder auch 30 Meter in die Höhe, verzweigt sich in die Breite, funktioniert komplett mit Solarenergie, liefert Holz, Laub, Früchte, Schatten, absorbiert Wasser und kippt Dank des selbstoptimierenden statischen Systems trotz der schmalen Säule, auf der alles steht, so gut wie nie um.
Und das ganze, was oberirdisch zu sehen ist, setzt sich spiegelverkehrt unterirdisch fort, so dass er seine Nährstoffe aus unberührten Tiefen beziehen kann, von denen gewöhnliche Gräser und Büsche nur träumen können.
Könnte mir vorstellen, dass sowas auch für unsere Städte interessant wäre...
Ist es. Und zwar mit Frucht. Zum Beispiel auch als Allee. Und man braucht nicht mehr suchen, wobei ich die Idee von Mundraub auch ganz praktisch finde.

Die Idee der essbaren Städte scheint sich zu verbreiten.
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von imp »

Die Kleingärten haben gerade im Sommer eine messbare Auswirkung auf das Stadtklima. Sie werden aber zunehmend zugunsten der Wohnbebauung abgeräumt.

Was die Ernährung angeht, muss jeder selbst abschätzen, ob sein Dünger- und Pestizidansatz wirklich besser ist als der professioneller Landwirte. Dachgärten und Kleingartenanlagen haben in der Regel einen höheren Trinkwasserverbrauch als der klassische Garten am kleinen Efh/Mfh.

Umweltmäßig ist das alles nichts. Meist sind irgendwelche halbgiftigen Büsche oder trendige Sträucher aus Asien dabei, die für heimische Insekten und Vögel wenig zu bieten haben.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von McKnee »

imp hat geschrieben:(22 Nov 2018, 09:11)

Die Kleingärten haben gerade im Sommer eine messbare Auswirkung auf das Stadtklima. Sie werden aber zunehmend zugunsten der Wohnbebauung abgeräumt.

Was die Ernährung angeht, muss jeder selbst abschätzen, ob sein Dünger- und Pestizidansatz wirklich besser ist als der professioneller Landwirte. Dachgärten und Kleingartenanlagen haben in der Regel einen höheren Trinkwasserverbrauch als der klassische Garten am kleinen Efh/Mfh.

Umweltmäßig ist das alles nichts. Meist sind irgendwelche halbgiftigen Büsche oder trendige Sträucher aus Asien dabei, die für heimische Insekten und Vögel wenig zu bieten haben.
Uneingeschränkte Zustimmung....man muss eher an den ein oder anderen Gärtner appellieren, nicht jeden Exoten eine neue Heimat zu geben, als die private Gärtnerei in ein urbanes Versorgungskonzept einbinden zu wollen.

Aber jeder Garten kann positive Effekte haben.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von imp »

McKnee hat geschrieben:(22 Nov 2018, 09:29)

Uneingeschränkte Zustimmung....man muss eher an den ein oder anderen Gärtner appellieren, nicht jeden Exoten eine neue Heimat zu geben, als die private Gärtnerei in ein urbanes Versorgungskonzept einbinden zu wollen.

Aber jeder Garten kann positive Effekte haben.
Vor allem für den Nutzer ein guter Anlass, sich immer wieder körperlich zu betätigen, was gut gegen Zivilisationskrankheiten hilft. Leider auch mühsam, das ist die Kehrseite. Gärten und Balkonbepflanzung können gut sein.

Jedoch ist die Kehrseite, dass Stadtflächen rar sind und man entsprechend größere Flächen verliert.

Ebenfalls gut sind Rasengleise für die Stadtbahn.
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Re: Urban Farming als globale Chance?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Passt sicher zum Thema, wenn auch aus einer etwas anderen Richtung - Wissenschaftliche Auswertungen 1998 - zeigt schon vor 20 Jahren waren die Wirkungen erkennbar. Nur hat das sichtlich niemanden so recht interessiert :| : "Veränderungen des Stadtklimas"
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