G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

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G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

In diesem Strang würde ich gerne die inhaltliche Ausrinandersetzung über den Sinn und Unsinn des G20-Gipfels führen.

Für die Demonstrationen, Randale und Polizeimassnahmen rund um den Gipfel gibt es ja schon einen Strang, deswegen würde euch bitten, das rauszuhalten.

Ich fange mal an mit einer Phrase:

Solange man miteinander redet, schießt man nicht aufeinander.
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Selina
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 10:23)

In diesem Strang würde ich gerne die inhaltliche Ausrinandersetzung über den Sinn und Unsinn des G20-Gipfels führen.

Für die Demonstrationen, Randale und Polizeimassnahmen rund um den Gipfel gibt es ja schon einen Strang, deswegen würde euch bitten, das rauszuhalten.

Ich fange mal an mit einer Phrase:

Solange man miteinander redet, schießt man nicht aufeinander.
Wohl war. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da zu den wirklich wichtigen Weltthemen was Genaues beschlossen wird, zum Beispiel zur Fluchtursachen-Bekämpfung durch einen Stop des Waffenexports in Krisenregionen.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von think twice »

Europa2050 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 10:23)

.

Ich fange mal an mit einer Phrase:

Solange man miteinander redet, schießt man nicht aufeinander.
Dit is jemein. Damit setzt du mich ja sofort schachmatt. :x
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:36)

Wohl war. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da zu den wirklich wichtigen Weltthemen was Genaues beschlossen wird, zum Beispiel zur Fluchtursachen-Bekämpfung durch einen Stop des Waffenexports in Krisenregionen.
Ok, da legst Du die Latte natürlich auf Stabhochsprungniveau.

Fangen wir mal kleiner an: Vielleicht kann man Trump ja demonstrieren, wie alleine er mit seiner Abkehr von Paris steht und dass er damit gerade den Boden für "China First" bereitet.
Jeder mm in diese Richtung wäre meiner Meinung nach Gold wert.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

think twice hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:43)

Dit is jemein. Damit setzt du mich ja sofort schachmatt. :x
Eine gute Eröffnung ist eben alles :D

Ich bin mir nur nicht sicher, ob die 20 Mädels und Jungs auch über die ganze Partie stark spielen.
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Selina
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:56)

Ok, da legst Du die Latte natürlich auf Stabhochsprungniveau.

Fangen wir mal kleiner an: Vielleicht kann man Trump ja demonstrieren, wie alleine er mit seiner Abkehr von Paris steht und dass er damit gerade den Boden für "China First" bereitet.
Jeder mm in diese Richtung wäre meiner Meinung nach Gold wert.
"China first" passiert doch sowieso schon auf der ganzen Linie. Ich wäre schon zufrieden, wenn Trump und Putin ein Stück weit aufeinander zugehen würden. Denn im Moment ist die Lage doch mehr als angespannt. Wir müssen wieder über Abrüstung statt über permanente Aufrüstung reden, sagte Gabriel. Und das gehe nur mit Russland, nicht ohne. Da geb ich ihm recht.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(07 Jul 2017, 22:22)

"China first" passiert doch sowieso schon auf der ganzen Linie. Ich wäre schon zufrieden, wenn Trump und Putin ein Stück weit aufeinander zugehen würden. Denn im Moment ist die Lage doch mehr als angespannt. Wir müssen wieder über Abrüstung statt über permanente Aufrüstung reden, sagte Gabriel. Und das gehe nur mit Russland, nicht ohne. Da geb ich ihm recht.
Ich denke, so ein Gipfel kann eines besser als andere Kommunikationsformen (für irgendwas muss das Viele Geld ja gut sein):
Ad hoc Allianzen schmieden, einzelne mitreisen.
Operative Problemlösungen anstoßen.

Syrien könnte was gehen, dem Thema sind alle überdrüssig. Da müssen Putin und Trump den irren Türken halt einfangen.
Klimaschutz ist meine Hoffnung. Europa will Ggf. Trump isolieren hab ich gehört. Wenn Merkel und ihre Boygroup (Marcon, Trudeau) die USA da zum Einlenken bringt ist sie meine Heldin auf Lebenszeit :D

Ukraine und Sanktionen weniger, da sind ja nur eines Handvoll Gipfelteilnehmer betroffen, und der Hauptbetroffene ist nicht dabei. Da muss eben Lukaschenko mal wieder einladen...

Und Abrüstung oder Beschränkung von Waffenexporten - das ist eher ein Komplexes Thema, das Experten durchverhandeln müssen, da geht in zwei Tagen wenig.

Mal sehen, von Flop bis Top alles drin ...
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 23:15)

Ich denke, so ein Gipfel kann eines besser als andere Kommunikationsformen (für irgendwas muss das Viele Geld ja gut sein):
Ad hoc Allianzen schmieden, einzelne mitreisen.
Operative Problemlösungen anstoßen.

Syrien könnte was gehen, dem Thema sind alle überdrüssig. Da müssen Putin und Trump den irren Türken halt einfangen.
Klimaschutz ist meine Hoffnung. Europa will Ggf. Trump isolieren hab ich gehört. Wenn Merkel und ihre Boygroup (Marcon, Trudeau) die USA da zum Einlenken bringt ist sie meine Heldin auf Lebenszeit :D

Ukraine und Sanktionen weniger, da sind ja nur eines Handvoll Gipfelteilnehmer betroffen, und der Hauptbetroffene ist nicht dabei. Da muss eben Lukaschenko mal wieder einladen...

Und Abrüstung oder Beschränkung von Waffenexporten - das ist eher ein Komplexes Thema, das Experten durchverhandeln müssen, da geht in zwei Tagen wenig.

Mal sehen, von Flop bis Top alles drin ...
Es wäre ja schön, wenn wenigstens so kleine gegenseitige Denkanstöße kämen. Hab aber wenig Hoffnung und frag mich, warum man die UNO und ihre Gremien nicht wieder mehr aktiviert. Dort ist alles vorhanden für solche Treffen. Die G20 haben doch eigentlich gar keine Legitimation, über solche wichtigen Menschheitsfragen zu diskutieren. Allerdings würde ich mich schon freuen, wenn ein wenig Deeskalation der weltpolitischen Lage dabei rauskäme, denn die Weltkriegsgefahr ist gerade wieder enorm hoch. Nur dafür würde es mir schon recht sein, dass die überhaupt sowas veranstalten für drei Millionen unserer Steuergelder.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von think twice »

Irgendwie scheinen Trump und Putin die Hauptakteure dieser Show zu sein, alle anderen sind Statisten.
Einerseits ist es ja gut für den Weltfrieden, wenn sie sich nicht bekriegen, was aber, wenn sie sich zusammenrotten gegen lästige Gegner oder wirtschaftliche Absprachen treffen? Dann ist der Rest der Welt ganz schön am Arsch.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:24)

Es wäre ja schön, wenn wenigstens so kleine gegenseitige Denkanstöße kämen. Hab aber wenig Hoffnung und frag mich, warum man die UNO und ihre Gremien nicht wieder mehr aktiviert. Dort ist alles vorhanden für solche Treffen. Die G20 haben doch eigentlich gar keine Legitimation, über solche wichtigen Menschheitsfragen zu diskutieren. Allerdings würde ich mich schon freuen, wenn ein wenig Deeskalation der weltpolitischen Lage dabei rauskäme, denn der Weltfrieden ist gerade wieder enorm gefährdet. Nur dafür würde es mir schon recht sein, dass die überhaupt sowas veranstalten für drei Millionen unserer Steuergelder.
Ich persönlich finde es durchaus sinnvoll,
das sich bestimmte Länder auf verschiedenen Plattformen immer mal wieder abstimmen.
MITeinander reden, Vertrauen schaffen oder Dinge ausloten.

Ob das G7, G 20, die arabische Liga, afrikanische Kongresse, europäische Treffen, asiatische Gipfel,
OSZE, Sicherheitskonferenzen... oder was auch immer sein mag.

In der UNO mit knapp 200 Einzelstimmen und Individualinteressen ist da weder Platz...noch Möglichkeiten.

Und natürlich kann man die Form und gerade auch den ORT solcher Treffen hinterfragen.

Aber GRUNDSÄTLICH sind solche Dinge und Gipfel sinnvoll.

Und die meisten Treffen haben keine konkrete Legitimation zu konkreten Handlungsweisen.
Wie denn auch ? DAFÜR sind die nationalen Gremien, Parlamente oder Regierungen zuständig.

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Selina
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:29)

Irgendwie scheinen Trump und Putin die Hauptakteure dieser Show zu sein, alle anderen sind Statisten.
Einerseits ist es ja gut für den Weltfrieden, wenn sie sich nicht bekriegen, was aber, wenn sie sich zusammenrotten gegen lästige Gegner oder wirtschaftliche Absprachen treffen? Dann ist der Rest der Welt ganz schön am Arsch.
Die sollen ruhig ihre Wirtschafts-Deals ausmachen noch und nöcher, Hauptsache, Kriegskonflikte werden deeskaliert. Alles andere ordne ich dem unter. Solange die handeln und wirtschaften gemeinsam, ballern sie nicht sinnlos herum.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Skull hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:32)

Ich persönlich finde es durchaus sinnvoll,
das sich bestimmte Länder auf verschiedenen Plattformen immer mal wieder abstimmen.
MITeinander reden, Vertrauen schaffen oder Dinge ausloten.

Ob das G7, G 20, die arabische Liga, afrikanische Kongresse, europäische Treffen, asiatische Gipfel,
OSZE, Sicherheitskonferenzen... oder was auch immer sein mag.

In der UNO mit knapp 200 Einzelstimmen und Individualinteressen ist da weder Platz...noch Möglichkeiten.

Und natürlich kann man die Form und gerade auch den ORT solcher Treffen hinterfragen.

Aber GRUNDSÄTLICH sind solche Dinge und Gipfel sinnvoll.

Und die meisten Treffen haben keine konkrete Legitimation zu konkreten Handlungsweisen.
Wie denn auch ? DAFÜR sind die nationalen Gremien, Parlamente oder Regierungen zuständig.

mfg
Überlegenswerte Argumente. Und ja, es ist schon so, wie ich oben schrieb: Lieber ein Treffen und eine Gesprächsrunde mehr, egal, wo und wann, und egal, ob Legitimation oder nicht, statt immer weiter hochzurüsten und Spannungen zu schüren. Die Frage zur UNO findet ich dennoch gerechtfertigt.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von unity in diversity »

Jeden Tag, findet um 16.00 Uhr MEZ eine Telefonkonferenz zu Währungsfragen statt.
Das Ergebnis berührt die Weltwirtschaft weit mehr, als pompöse Prestigeveranstaltungen, die meistens nach hinten losgehen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

think twice hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:29)

Irgendwie scheinen Trump und Putin die Hauptakteure dieser Show zu sein, alle anderen sind Statisten.
Einerseits ist es ja gut für den Weltfrieden, wenn sie sich nicht bekriegen, was aber, wenn sie sich zusammenrotten gegen lästige Gegner oder wirtschaftliche Absprachen treffen? Dann ist der Rest der Welt ganz schön am Arsch.
Militärisch haben die Beiden zwar die Hand am Drücker - deswegen ist ja in Arabien auch Ruhe, wenn die zwei sich einigen und ihre Sateliten zurückpfeifen.

Wirtschaftlich sind die Zeiten vorbei. Die Nr. 3 und die Nummer <unter ferner liefen> der Weltwirtschaft haben da nicht mehr zu sagen als andere.

Da gilt überzeugen und mitreißen - und das können momentan weder Trump noch Putin.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:35)
Die Frage zur UNO findet ich dennoch gerechtfertigt.
Eigentlich ein altes organisatorisches Prinzip:
Die G20 decken ca. 75% aller Kenngrössen ab (Bevölkerung, Wirtschaft...):

Wenn ich mit 15% (20 von 150 Staaten) Aufwand 75% des Ergebnisses erzeugen kann, ist der Aufwand für den Rest zu hoch.

Passt nicht überall, deshalb ist es ja wichtig, die Passenden Themen zu definieren.

Wo die Einbindung aller Obligatorisch ist, ist die UNO natürlich weiter das Mittel der Wahl.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:35)

statt immer weiter hochzurüsten und Spannungen zu schüren.
Keine Ahnung, wie alt du bist. Richtig hochgerüstet wurde vor 30 oder 40 Jahren. Wir sind heute meilenweit von dem entfernt, was damals geschah. Das sollte man durchaus auch als Erfolg sehen.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von unity in diversity »

Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Europa2050 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 10:23)

In diesem Strang würde ich gerne die inhaltliche Ausrinandersetzung über den Sinn und Unsinn des G20-Gipfels führen.

Für die Demonstrationen, Randale und Polizeimassnahmen rund um den Gipfel gibt es ja schon einen Strang, deswegen würde euch bitten, das rauszuhalten.

Ich fange mal an mit einer Phrase:

Solange man miteinander redet, schießt man nicht aufeinander.
Wo ist dieser Satz auf dem G20-Gipfel gefallen? Bitte Quelle angeben da sonst kein Bezug zum G20.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Als reales "Ergebnis" wird die Schlußbekundung der Einigkeit der Gipfelteilnehmer bei einem "Bekenntnis gegen Protektionismus" genannt. Das ist natürlich absurd, denn die derzeitige Führung der größten Wirtschaftsmacht strickt zuhause an einer anderen Agenda. Zumindest in Willensbekundungen. Wenn es so etwas wie Logik gibt, dann hat die Schlußkundgebung keinen Wert und somit dieser Gipfel, oder aber Trump ist so genial, dass er beide sich ausschliessende Zustände realisieren kann.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(08 Jul 2017, 10:14)

Keine Ahnung, wie alt du bist. Richtig hochgerüstet wurde vor 30 oder 40 Jahren. Wir sind heute meilenweit von dem entfernt, was damals geschah. Das sollte man durchaus auch als Erfolg sehen.
Ich bin alt genug, älter als viele hier. Und hochgerüstet wird selbstverständlich bereits wieder. Die Forderung, den Rüstungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der jeweiligen Nato-Mitgliedsstaaten zu erhöhen, wird zwar von Sozialdemokraten immer mal wieder verbal abgeschmettert, aber vom Tisch ist sie ja wohl noch nicht. Die Nato ist weit an die russische Grenze herangerückt, was Aufrüstung auf der russischen Seite zur Folge hat. Die Amis haben schon wieder mit Südkorea ein gemeinsames Militärmanöver an der Grenze zu Nordkorea abgehalten. Statt mit Nordkorea gemeinsam mit China zu verhandeln, mit dem Ziel, dieses atomare nordkoreanische Muskelspiel endlich zu beenden. Übrigens sind das Vorschläge auch der deutschen SPD.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... bundeswehr

http://www.deutschlandfunk.de/seoul-ern ... _id=766187
Zuletzt geändert von Selina am Sa 8. Jul 2017, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Europa2050 »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Jul 2017, 10:56)

Wo ist dieser Satz auf dem G20-Gipfel gefallen? Bitte Quelle angeben da sonst kein Bezug zum G20.
Kennst Du den Unterschied zwischen einer Phrase und einem Zitat?

Aber nachdem sich ja ein paar Teilnehmer gefunden haben, den Aspekt auf Niveau zu diskutieren, passt noch eine Phrase:

"Ein bisschen Schwund ist immer ..."

Und noch eine - zugegebenermaßen kontrafaktische - Frage:
Hätte mit einem Format wie G20 zum Beispiel der WK1 verhindert werden können?
Zuletzt geändert von Europa2050 am Sa 8. Jul 2017, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Jul 2017, 10:56)

Wo ist dieser Satz auf dem G20-Gipfel gefallen? Bitte Quelle angeben da sonst kein Bezug zum G20.
Der Satz "solange man miteinander redet, schießt man nicht aufeinander" hat immer eine große Bedeutung, wenn Weltmächte zu Verhandlungen zusammenkommen. Zumal die internationale Lage schon lange nicht so angespannt war wie heute. Der Satz schwebt sozusagen oben drüber über allem und muss nicht extra irgendwo so geäußert werden.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 11:24)

Ich bin alt genug, älter als viele hier. Und hochgerüstet wird selbstverständlich bereits wieder. Die Forderung, den Rüstungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der jeweiligen Nato-Mitgliedsstaaten zu erhöhen, wird zwar von Sozialdemokraten immer mal wieder verbal abgeschmettert, aber vom Tisch ist sie ja wohl noch nicht. Die Nato ist weit an die russische Grenze herangerückt, was Aufrüstung auf der russischen Seite zur Folge hat. Die Amis haben schon wieder mit Südkorea ein gemeinsames Militärmanöver an der Grenze zu Nordkorea abgehalten. Statt mit Nordkorea gemeinsam mit China zu verhandeln, mit dem Ziel, dieses atomare nordkoreanische Muskelspiel endlich zu beenden. Übrigens sind das Vorschläge auch der deutschen SPD.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... bundeswehr

http://www.deutschlandfunk.de/seoul-ern ... _id=766187

ändert nichts an der Tatsache, dass wir meilenweit von dem entfernt sind, was z.B. in den 80ern passiert ist.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:24)

Es wäre ja schön, wenn wenigstens so kleine gegenseitige Denkanstöße kämen. Hab aber wenig Hoffnung und frag mich, warum man die UNO und ihre Gremien nicht wieder mehr aktiviert. Dort ist alles vorhanden für solche Treffen. Die G20 haben doch eigentlich gar keine Legitimation, über solche wichtigen Menschheitsfragen zu diskutieren. Allerdings würde ich mich schon freuen, wenn ein wenig Deeskalation der weltpolitischen Lage dabei rauskäme, denn die Weltkriegsgefahr ist gerade wieder enorm hoch. Nur dafür würde es mir schon recht sein, dass die überhaupt sowas veranstalten für drei Millionen unserer Steuergelder.
Das G20 Treffen war in seinem Ursprung als Finanz- und Wirtschaftstreffen konzipiert, da ist die UNO nicht involviert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Skull hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:32)

Ich persönlich finde es durchaus sinnvoll,
das sich bestimmte Länder auf verschiedenen Plattformen immer mal wieder abstimmen.
MITeinander reden, Vertrauen schaffen oder Dinge ausloten.

Ob das G7, G 20, die arabische Liga, afrikanische Kongresse, europäische Treffen, asiatische Gipfel,
OSZE, Sicherheitskonferenzen... oder was auch immer sein mag.

In der UNO mit knapp 200 Einzelstimmen und Individualinteressen ist da weder Platz...noch Möglichkeiten.

Und natürlich kann man die Form und gerade auch den ORT solcher Treffen hinterfragen.

Aber GRUNDSÄTLICH sind solche Dinge und Gipfel sinnvoll.

Und die meisten Treffen haben keine konkrete Legitimation zu konkreten Handlungsweisen.
Wie denn auch ? DAFÜR sind die nationalen Gremien, Parlamente oder Regierungen zuständig.

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Ja, die Form....
Natürlich sind Verständigungen über drängende Fragen die alle Betreffen sinnvoll. Die letzten Tage waren ja nur der zeremonielle Schlußakt der Treffen bei denen sich die Regierungschefs der Teilnehmerstaaten präsentieren und im Licht der Öffentlichkeit für die Arbeit der Unterhändler feierten. Da gab es Wochen zuvor mehrere Vorbereitungstreffen bei denen die eigentliche Arbeit lief. Übrigens an mehreren unterschiedlichen Orten. Nicht an einem, dem Ort. Ohne die Chefs. Ohne das persöndliche Erscheinen der Regierungschefs würds auch laufen. Und vermutlich veräuschloser und billiger.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Jul 2017, 11:39)

Das G20 Treffen war in seinem Ursprung als Finanz- und Wirtschaftstreffen konzipiert, da ist die UNO nicht involviert.
Ist mir bekannt. Inzwischen sind aber - vor allem neben der großen Tagesordnung - immer mehr politische Themen in den Fokus gerückt. Da wäre schon auch in der UNO und in ihren Spezialgremien Platz dafür. Die müssten dann allerdings wieder entsprechend aufgewertet werden.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(08 Jul 2017, 11:45)

Ist mir bekannt. Inzwischen sind aber - vor allem neben der großen Tagesordnung - immer mehr politische Themen in den Fokus gerückt. Da wäre schon auch in der UNO und in ihren Spezialgremien Platz dafür. Die müssten dann allerdings wieder entsprechend aufgewertet werden.
Die UNO ist ein zahnloser Tiger, der zusehends als Bettvorleger landet. Die auch noch in Finanz- und Wirtschaftsthemen zu integrieren wäre kontraproduktiv.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von unity in diversity »

G 193 muß es heißen, damit der faulige Geruch des Elitären vergeht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Selina hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:36)

Wohl war. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da zu den wirklich wichtigen Weltthemen was Genaues beschlossen wird, zum Beispiel zur Fluchtursachen-Bekämpfung durch einen Stop des Waffenexports in Krisenregionen.
Das sind auch nicht die Themen des Treffens. Bei den Treffen der G20 geht zunächst um die Wirtschaftsinteressen der Teilnehmerstaaten bei denen Wirtschaftswachstum und Handel und Beschäftigung der G20 oberste Priorität bleibt. Da geht es konkret zum Beispiel um so etwas wie das für die meisten als wenig spektakulär empfundene aber reale Problem der Beseitigung der Überkapazitäten in der Stahlproduktion.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Ger9374 »

Weltpolitik wird vor allem auf solchen Elitären
Treffen gemacht. Nicht mehr aus der Weltpolitik
Weg denkbar. Vor allem sitzen hier die wirklich
mächtigen unter sich. Nicht wie in der UNO.
Der persönliche Kontakt der Politiker spielt dabei auch eine Rolle. Alte Hasen und neu gewählte
Staatsmänner.
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von unity in diversity »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Jul 2017, 12:41)

Das sind auch nicht die Themen des Treffens. Bei den Treffen der G20 geht zunächst um die Wirtschaftsinteressen der Teilnehmerstaaten bei denen Wirtschaftswachstum und Handel und Beschäftigung der G20 oberste Priorität bleibt. Da geht es konkret zum Beispiel um so etwas wie das für die meisten als wenig spektakulär empfundene aber reale Problem der Beseitigung der Überkapazitäten in der Stahlproduktion.
Die Stahlproduktion kann man tatsächlich zurückfahren, wenn man weniger Panzer braucht, bei denen allein im Fahrmodus ein Strudel im Tank entsteht.
Kriege kosten künftig ein Lächeln, weil es umweltfreundlicher und kostenneutral ist.
Weil keiner sicher sein kann, wer gerade in Vorhand ist.
Der Virenproduzent, oder der "Aktivirenproduzent".
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Es geht um Überproduktion. Selbst wenn man mehr Panzer bräuchte wärs zuviel. Hier gehts nicht um Rüstung sondern darum dass die Überproduktion Probleme beim Preis und in der Unterhaltung großer Industrieparks kostet. Und das alleine ist schon nicht mehr so prickelnd. Finden Sie sich einfach damit ab dass scheinbar weniger spektakuläre Probleme der Wirtschaft auch trotzdem enorm wichtig sind und man sie nicht durch hinzufantasieren von Randbedingungen und Reizthemen bedeutsamer machen braucht.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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unity in diversity
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von unity in diversity »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Jul 2017, 13:21)

Es geht um Überproduktion. Selbst wenn man mehr Panzer bräuchte wärs zuviel. Hier gehts nicht um Rüstung sondern darum dass die Überproduktion Probleme beim Preis und in der Unterhaltung großer Industrieparks kostet. Und das alleine ist schon nicht mehr so prickelnd. Finden Sie sich einfach damit ab dass scheinbar weniger spektakuläre Probleme der Wirtschaft auch trotzdem enorm wichtig sind und man sie nicht durch hinzufantasieren von Randbedingungen und Reizthemen bedeutsamer machen braucht.
Die Hochtechnologiestandorte sind weltweit aufgeteilt.
Wer hat, gibt nichts mehr ab.
Eine Neuaufteilung, bedeutet Krieg.
Das wollte Mum Clinton nicht kapieren, aber vielleicht hat Trump das Problem erfaßt.
Man kann es nur friedlich lösen, mit Intelligenz.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 8. Jul 2017, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Selina
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Selina »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Jul 2017, 12:41)

Das sind auch nicht die Themen des Treffens. Bei den Treffen der G20 geht zunächst um die Wirtschaftsinteressen der Teilnehmerstaaten bei denen Wirtschaftswachstum und Handel und Beschäftigung der G20 oberste Priorität bleibt. Da geht es konkret zum Beispiel um so etwas wie das für die meisten als wenig spektakulär empfundene aber reale Problem der Beseitigung der Überkapazitäten in der Stahlproduktion.
Es geht eben nicht nur um reine Wirtschafts- und Handelsthemen, sondern um sehr viel mehr, durchaus auch um die Flüchtlings- und die Frauenpolitik beispielsweise. Und bilaterale Gespräche, die am Rande stattfinden, sind ebenfalls hochpolitisch und brisant. Die eigentliche entscheidende Politik wird oft gerade in diesen "Randbegegnungen" besprochen. Nur darin liegt auch ein Funken Hoffnung.

Zitat:

G20-Gipfel: Über diese Themen sprechen die Teilnehmer

Traditionell geht es beim G20-Gipfel um Fragen der globalen weltwirtschaftlichen Entwicklung. Die Agenda ist entsprechend sehr breit befasst und beinhaltet zahlreiche Themengebiete.

Unter anderem wird über internationalen Handel und die Regulierung der Finanzmärkte gesprochen. Seit der Finanzkrise von 2008 arbeiten die G20-Staaten daran, das globale Finanzsystem zu stärken und die Märkte strenger zu kontrollieren. Deutschland setzt sich in diesem Zusammenhang für Maßnahmen gegen schädliche Steuerwettbewerbe ein.

Gleichzeitig will die G20 Maßnahmen für ein ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum der Weltwirtschaft beschließen. Dazu gehören freier Handel und faire Wettbewerbsbedingungen und der Abbau von Protektionismus. Außerdem setzt sich die G20 für eine bessere Teilnahme von Frauen im Berufsleben ein. Korruption und Bestechung sollen dagegen bekämpft werden. Eng verknüpft damit sind auch die Themenbereiche Digitalisierung, die Bekämpfung von Terrorismus und der Umgang mit Migrations- und Flüchtlingsströmen.

Ferner stehen die Stichworte Klimawandel und Gesundheit auf der Tagesordnung des G20-Gipfels. Vertreter von Umweltschutz- und Hilfsorganisationen fordern von Bundeskanzlerin Merkel ein deutliches Zeichen für Klimaschutz und den Kohleausstieg. Im Bereich der Gesundheit geht es um die gemeinsame Bekämpfung gefährlicher Krankheiten und die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen.


https://www.merkur.de/politik/g20-gipfe ... 45629.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Cat with a whip
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Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Cat with a whip »

Gerade der Stahlmarkt innerhalb der führenden Wirtschaftsnationen ist ein hochinteressantes Thema und die Aktivitäten der Protagonisten setzten zuvor dicke Fragezeichen hinter den aktuellen Absichtsverlautbarungen der G20-Teilnehmer den Protektionismus allgemein zu verhindern. Denn just dieser alte Protektionismus in Form von Strafzöllen gegen russische und chinesische Billig-Importstähle sorgte ja für einen sehr erhofften Preisauftrieb für die Branche im ersten Halbjahr 2017. Und um eine wirklich bedeutsame Branche für den Stahlpreis zu nennen lohnt sich ein Blick auf den aktuellen Preisanstieg von 6% im Juli der einem Bauboom in China gschuldet ist.
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Thomas37

Re: G20 - Sinn, Unsinn und weltpolitische Bedeutung

Beitrag von Thomas37 »

Grundsätzlich finde ich auch, dass es immer besser ist miteinander zu reden und Lösungen zu finden.
Allerdings frage ich mich warum man die ganzen Delegationen und Gefolge (insgesamt waren knapp 20.000 Leute zum G20 in HH) mitbringen muss?
Ich kan mir nicht vorstellen, dass die alle sooo wichtige Gespräche mit jedem geführt haben die man nicht auch woanders hätte klären können...
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