HugoBettauer hat geschrieben:(08 Mar 2016, 23:05)In
Venezuela war die Marktwirtschaft nie aufgehoben - anders als vielleicht in Kuba.
So ist es. Venezuala hatte ein durchweg kapitalistisches Wirtschaftsmodell.
Interessanterweise wurde unter Chavez der privatwirtschaftliche Sektor ausgeweitet und die Reichen sind reicher geworden. Mit Sozialismus und Kommunismus war da nichts.
Die Wahrnehmung hier in Europa wird enorm durch vereinfachte mediale Darstellung und durch die ideologische Brille verzerrt. Kurioserweise wird daher von Antisozialisten wie auch von Sozialisten ein "Sozialismus" unter Chavez zusammenfantasiert, zu dem vor allem die linkspopulistische Rhetorik von Chavez selbst beitrug. Doch die bliebt ja weit hinter den Ansprüchen zurück.
Was Chavez zugute zu halten ist dass er wenigstens die frühere staatl. Ölindustrie wieder vergesellschaftet hat um Sozialprogramme zu finanzieren, wie etwa die Alphabetisierung voranzutreiben oder die größte Not in den untersten Schichten zu lindern. Die Träume funktionieren leider nur bei einem guten Ölpreis und Absatzmöglichkeit.
Chavez war ein autoritärer Linkspopulist, der auf einen Burgfrieden mit den Reichen setzte und sich die Gunst der Armen mit Vergesellschaftung der Einnahmen aus den Ölexporten gekauft hat, aber sicher kein Sozialist.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum