JohnnyWeissmüller hat geschrieben:(26 Jun 2018, 23:05)
Die Nordkoreaner haben diese Hightechwaffen nicht irgendwie "bekommen", weil die irgendwo zufällig rumlagen und keiner sie zurückgefordert hat.
Nicht mal China oder Russland, die einzigen Symphatisanten, würden Nordkorea helfen bei der nuklearen Proliferation. Nordkorea hat sich die Technologie schon selbst besorgt, ob durch Forschung oder Spionage, sei dahingestellt.
Irgend ein chinesischer Penner hat ja mal die Pläne des modernsten US-amerikanischen Gefechtskopfes ins Internet zum Download bereitgestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/W88
Nordkorea selbst hat den Iran unterstützt bei der Entwicklung von Raketentechnik, was auf wenig fruchtbaren Boden fiel. Dafür haben sie wahrscheinlich hochangereichertes Uran und Plutonium bekommen.
Nordkorea ist strategisch eminent wichtig für die Weltpolitik, wenn man nicht gerade einen strategischen thermonuklearen Gefechtskopf in den Vorgarten platziert bekommen mag innerhalb von 15 min Vorwarnzeit.
Der Iran ist nur deshalb wichtig, weil er versucht ein arabisches (als Perser )Bündnis gegen Israel zu konstruieren und das aus dem einzigen Grund damit eine Führungsrolle in der Region einnehmen zu können.
Naja, es ist schon richtig, als Saddam u.a. anfing den Iran mit ballistischen Raketen zu beschiessen konnte der Iran damit nicht kontern. Es gab zwar Projekte mit Israel dahinsichtlich, die waren natürlich aber nicht mehr. Dann hat man sich Raketen kaufen müssen. Aus Libyen und Nordkorea. Man hatte mit solchen Waffen und dieser Technik keine Erfahrung. Das hat sich aber ab den Neunzigern gedreht. Der Iran hat einfach mehr "Humankapital" und somit Technologie. So sagt man. Warum NK plötzlich die Technik für Raketen und Nukes hatte "rätselt" man bis heute.
Nachdem der Iran Satelliten in die Umlaufbahn schoß tumelten sie sich angeblich auch in NK. Wenn auch nicht immer mit Erfolg. NK tat sich trotzdem schwerer als der Iran mit der Luft- und Raumfahrt.
The former CIA analyst added, "The Iranians have been more successful in building space-launch vehicles. They actually further developed some of the designs that they received from North Korea — and they further designed other missiles they got from North Korea. And their improvements have gone back to North Korea."
https://www.cnbc.com/2017/05/15/former- ... gyang.html
"Iran in most respects is a larger, more sophisticated country," observes Greg Thielmann, formerly with the State Department and now senior fellow at the Arms Control Association in Washington. "They have a lot more resources. The Iranians have conducted a lot of missile tests. North Korean testing is much less frequent."
http://www.businessinsider.com/heres-wh ... 012-4?IR=T
The Iran Secret: Explaining North Korea's Rocket Success
Further technical analysis is likely to show that North Korea’s recent success was rooted in Iran’s orbital launch of its Omid satellite atop the Safir satellite carrier in February 2009
https://thediplomat.com/2013/10/the-ira ... t-success/
Das Paradoxe daran ist, das zwar immer irgendwie mit potentiellen iranischen Atomraketen argumentiert wird, um Interessensorientiert in der Region Middle East mit Sanktionen agieren zu können, aber nie klar gesagt wird, daß der Iran deutlich mehr Potential dafür hat als Nordkorea. Denn das wiederum könnte zwar zunächst eine Schrecksekunde bedeuten, aber dann die Frage aufwerfen, warum dann nicht überall Atompilze (vom Iran erzeugt) aufsteigen. Sprich, das befürchtete Drohszenario in der Praxis nicht geschieht. Warum also das Theater. Das will man nicht aufgeben. Deshalb wird nie klar formuliert, der Iran kann und zwar viel mehr als NK, macht es aber nicht. Sondern er könnte und wäre immer kurz davor, wenn nicht...
Das was Trump macht, hat man unter Bush exerziert. Und noch viel heftiger. Die Ergebnisse sind bekannt. Dann haben alle sich zusammengesetzt (USA, Iran u.a.) und alle sind Kompromisse eingegangen. Das was Trump macht ist nichts neues. Nur alles wieder über den Haufen zu schmeissen. Was man nach Jahren erarbeitet hat. Wenn der Iran irgendwo in Zentralafrika liegen würde, gäbe es diesen ganzen Ärger nicht. Aber im Kontext Eurasiens und strategischer Pläne Chinas usw. war, ist und bleibt der Iran Chefsache für das Weisse Haus. Trump hat offenbar nicht nur Konzentrationsschwierigkeiten bei Briefings, er weiß offenbar nicht, daß jahrelang unter G.W.Bush alles mögliche probiert wurde und das Iran-Abkommen kein "Schnellschuß" war, sondern die Folge jahrelangen Herumgeeierens bis dicht an den heißen Krieg ist. Was glaubt Trump eigentlich was passiert? Das der Iran sich technisch zurückentwickelt? Oder in bälde US-Allierter wird? Das wird sich nur wieder verhärten. Und dann wenn er raus aus dem Weissen Haus ist, kann man wieder alles von vorne beginnen...?
Ob der Iran nur deshalb wichtig ist, weil er ein "arabisches Bündnis" gegen Israel konstruieren will halte ich für sehr fraglich. Die USA haben ihre Interessen in der Region mehrfach in Doktrinen definiert. Da spielt Israel keine Rolle. Dazugekommen ist nach dem Wegfall der Sowjetunion und dem Aufstieg Chinas (z.B. Seidenstraße und der Iran als wesentlicher geografischer Faktor dabei) noch mehr Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik und geostrategischen Interessen. In diesem Kontext ist der Iran für die USA eine "no go area". Das geht in Zentralafrika, eine US no go area, nicht in dieser Ecke Euroasiens.