Iran & USA - Ende der Feindschaft?

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Cobra9
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Cobra9 »

Mit Trump hat der Iran eine negative Perspektive im Verhältnis langfristig. Ich bin gespannt ob der Atomdeal bestehen bleibt
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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King Kong 2006
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Cobra9 hat geschrieben:(29 Jan 2017, 07:07)

Mit Trump hat der Iran eine negative Perspektive im Verhältnis langfristig. Ich bin gespannt ob der Atomdeal bestehen bleibt
Auf jedenfall ein Iran, welches man eher als Partner des Westens sehen möchte. Mit möglicherweise entsprechenden Entwicklungen im Inneren. Die Politik Trumps positioniert die Hardliner im Iran stärker und die Position Irans im sogenannten China-Iran-Russland Block.

Sollte der Deal aufgekündigt werden, könnte es langfristig zur Konfrontation zwischen den USA und den Iran kommen. Daran hat Washington und Teheran kein Interesse. Dabei muß stets beachtet werden, daß wenn ein Stein mal rollt, das ein ergebnisoffener Prozess sein kann. Nicht kontrollierbar. Einfach nur zu sagen, daß der Deal schlecht wäre - aus Sicht amerikanischer und iranischer Hardliner - reicht nicht. Wenn er zerstört wird, werden Prozesse in Gang gesetzt, die bis hin zur militärischen Konfrontation in der gesamten Region führen kann.
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Cobra9
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Cobra9 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Jan 2017, 08:15)

Auf jedenfall ein Iran, welches man eher als Partner des Westens sehen möchte. Mit möglicherweise entsprechenden Entwicklungen im Inneren. Die Politik Trumps positioniert die Hardliner im Iran stärker und die Position Irans im sogenannten China-Iran-Russland Block.

Sollte der Deal aufgekündigt werden, könnte es langfristig zur Konfrontation zwischen den USA und den Iran kommen. Daran hat Washington und Teheran kein Interesse. Dabei muß stets beachtet werden, daß wenn ein Stein mal rollt, das ein ergebnisoffener Prozess sein kann. Nicht kontrollierbar. Einfach nur zu sagen, daß der Deal schlecht wäre - aus Sicht amerikanischer und iranischer Hardliner - reicht nicht. Wenn er zerstört wird, werden Prozesse in Gang gesetzt, die bis hin zur militärischen Konfrontation in der gesamten Region führen kann.
Ich gebe Dir ja Recht. Nur was Trump plant weiss man ja nicht. Unberechenbar und braucht ein Feindbild. China ist da zu groß, der Iran eher passend
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Österreicher erwischt es auch.
Zehntausende Österreicher dürfen wohl nicht in die USA reisen

Allein den mehr als 30.000 Österreichern mit iranischem Doppelpass droht Abweisung bei der Einreise – Österreichischer Pass hilft ihnen dabei wohl nicht

derstandard.at/2000051713623/Zehntausende-Oesterreicher-duerfen-derzeit-wohl-nicht-in-USA-einreisen
Saudis, Afghanen, Pakistanis, Tunesier usw. dürfen weiterhin einreisen. Was genau ist der Plan von Trump?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump hält am "schlechtesten Deal aller Zeiten" fest.
Trump befürwortet Umsetzung des Iran-Atomdeals nun doch

http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... s-nun-doch
Wieder ein Wahlversprechen futsch. Bisher hat keines gehalten. Weder Geld aus Mexiko, noch Einreiseverbot von Muslimen z.B. aus Saudi-Arabien. Dafür dürfen z.B. Österreicher und Deutsche zu Hause bleiben.

Gewohnte Trump- Qualität. Gesagt - Getrumped!
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Iran testet weiterhin ballistische Raketen. Nichts ungewöhnliches. Nun ist aber der mächtige TV-Star Trump US-Präsident. Und Trump hat stets die Rolle gespielt, daß er handlungsmächtig und willig ist. Jetzt kommt der für die US-Präsidenten seit 1979 unheilvolle Iran. Galt besonders für Carter, Reagan und G.W.Bush.

In dem Atomabkommen soll es auch einen Teil über "Atomraketen" geben. Tests dieser soll für den entsprechenden Zeitraum untersagt sein. Bei dieser Begrifflichkeit handelt es sich genauer gesagt um Raketensysteme, die einen Sprengkopf so konzipiert haben, daß er nuklear bestückt werden kann. Teheran sagt, daß die getestete Rakete nicht als Traglast für eine Atombombe gedacht war. Somit also ok. Die USA sehen das Erwartungsgemäß anders.
In der Resolution, die im Juli 2015 in Zusammenhang mit dem Nukleardeal einstimmig verabschiedet wurde, heißt es: "Iran ist aufgefordert, keine Tätigkeiten im Zusammenhang mit ballistischen Flugkörpern durchzuführen, die dazu angelegt sind, Kernwaffen zum Einsatz bringen zu können, einschließlich Starts unter Verwendung von Technologie für solche ballistischen Flugkörper."

Iran behauptet, dass das kein striktes Verbot für Raketentests bedeute und bestreitet zudem, dass die getestete Rakete überhaupt mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden könnte.

Iran provoziert, Trump schweigt

Die USA sehen das anders: Der am Sonntag abgefeuerte Flugkörper hätte eine 500-Kilogramm-Last 300 Kilometer weit tragen können, behauptete die von Trump gerade erst eingesetzte US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. "Das ist mehr als genug, um eine Atomwaffe abzuwerfen." Die USA würden Iran beibringen, dass sie so etwas niemals akzeptierten.

Doch passiert ist seither wenig. Der sonst so mitteilsame Trump hat sich selbst noch gar nicht zu der Provokation geäußert, sein Sprecher Sean Spicer sagte lapidar: "Wir haben mitbekommen, dass Iran diese Rakete abgefeuert hat. Wir gucken uns das jetzt genau an." Darüber hinaus reagierte die US-Regierung ähnlich wie Barack Obama nach dem letzten iranischen Raketentest im vergangenen Jahr: Sie berief eine Sitzung des Uno-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen ein, um über den Test und seine Folgen zu beraten.
Irans Präsident Hassan Rohani setzte derweil am Mittwoch den nächsten Nadelstich Richtung Trump. Der neue US-Präsident sei unreif und kenne die politische Weltkarte nicht. "Für Leute wie ihn, die nie in der Politik waren und in einer anderen Welt lebten, ist die politische Bühne Neuland", sagte Rohani. Dann schob er eine Warnung in Richtung Washington hinterher: "Er wird lange brauchen, und es wird die USA viel kosten, bis er lernt, was in der Welt vor sich geht."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 32675.html
Trump weiß doch zu jedem Thema etwas. Fünfjährige US-Amerikaner, die eine Gefahr für die USA darstellen, oder wie man Behinderte nächäfft. Warum feuert er nicht ein paar markige Worte Richtung Iran?

Das Thema ist auf jedenfall ein heißes Eisen. Eine Unterabteilung der iranischen Revolutionsgarden (AFAGIR) kontrolliert die Raketenstreitkräfte mit einer Reichweite über 1000 km. Diese Waffensysteme, das hat Teheran mehrmals klar gemacht, sind nicht verhandelbar. Das ist so ähnlich, wie die Frage Taiwans mit China. Oder die Krim mit Russland. Das steht nicht einmal zur Diskussion. Das führt automatisch zum Krieg.

Seit 1979 hat die iranische Luftwaffe schwer gelitten. Als die Westkontakte zusammenbrachen. Sie hat sich bis heute nicht erholt. Das wird jetzt versucht die nächsten Jahre nachzuholen, siehe Rüstungskooperation mit Russland, z.B. Su-30/35 Verhandlungen. D.h. der Iran hat im Bereich hard power keine wirklich effizienten Distanzwaffen zur Abschreckung. Oder zur Powerprojektion. Die Luftwaffe ist nicht zeitgemäß. Im Rahmen der hard power, der militärischen Abschreckung setzt der Iran deshalb auf ein sehr großes Arsenal an ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. In dieser Sparte eine Abrüstung durchzuführen wäre so ähnlich wie wenn man Israel auffordern würde seine Luftwaffe zu demontieren oder GB seine Navy zu verschrotten. Deshalb hat Teheran kategorisch abgelehnt dies überhaupt zu thematisieren. Nun, es geht ja vordergründig um atomwaffenfähige Raketen. Das ist zu klären. Natürlich kann man auf eine Rakete auch eine Kernwaffe schrauben. Nur ist deshalb jedes Raketensystem dann als Atomrakete zu sehen? Teheran testet nicht nur Waffensysteme im üblichen Zyklus. Jetzt wird Trump getestet. Fake News, Behinderte und Fünfjährige sind eines. China, Russland oder eben Iran etwas anderes. Man darf gespannt sein.
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Platon
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Ich gehe davon aus, dass Trump - der nicht mal in der Lage ist ein paar einfache Dekrete zu erlassen ohne damit sich selbst und den USA größten Schaden zuzufügen - im Moment noch zu unerfahren ist um etwas sinnvolles über den Iran auszusagen. DIe Leute um ihn herum und er selbst haben zu diesem Thema im Moment einfach nicht das außenpolitische Know-How um in irgendeiner Form zu agieren. Die sind vollends mit anderen Sachen zu beschäftigen und die Beamten die so etwas übernehmen könnten, stellen sich ja quer und machen nicht mehr mit.

Die USA sind im Moment außenpolitisch praktisch nicht existent.
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SirToby
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von SirToby »

Platon hat geschrieben:(02 Feb 2017, 19:35)

Ich gehe davon aus, dass Trump - der nicht mal in der Lage ist ein paar einfache Dekrete zu erlassen ohne damit sich selbst und den USA größten Schaden zuzufügen - im Moment noch zu unerfahren ist um etwas sinnvolles über den Iran auszusagen. DIe Leute um ihn herum und er selbst haben zu diesem Thema im Moment einfach nicht das außenpolitische Know-How um in irgendeiner Form zu agieren. Die sind vollends mit anderen Sachen zu beschäftigen und die Beamten die so etwas übernehmen könnten, stellen sich ja quer und machen nicht mehr mit.

Die USA sind im Moment außenpolitisch praktisch nicht existent.
Wie man bereits seit über einem Jahr sieht, hindert Trump Unerfahrenheit nicht, Sinnloses zu plappern, von daher würde ich sagen, ist das Wunschdenken.

Mit del letzten Satz haben Sie Recht, und das war es im Grunde imho ja auch, was die zahlreichen antiamerikanischen Kräfte erreichen wollten.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Nosony
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nosony »

Also wieder US-Sanktionen gegen den Iran? Gäääähn. Kennt der Iran seit 30 Jahren und hat das Land nicht gehindert sich rasant zu entwickeln.

Warten wir mal ab wann wieder Bombardierungen diskutiert werden...
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Marschflugkörper Soumar wurde angeblich getestet. Basiert auf ein russisches System, das von der iranischen Rüstungsindustrie studiert und kopiert wurde. Reichweite bis zu 3000 km. Von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen einzusetzen. Solche Waffensysteme werden auch noch neben Iran und Russland von China eingesetzt. Neben einen thermonuklearen Sprengkopf gibt's auch den konventionellen. Das wird Washington auch nicht gefallen.
Iran said to test second nuclear-capable Missile

http://www.timesofisrael.com/iran-said- ... e-missile/
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Platon
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Nosony hat geschrieben:(03 Feb 2017, 17:00)

Also wieder US-Sanktionen gegen den Iran? Gäääähn. Kennt der Iran seit 30 Jahren und hat das Land nicht gehindert sich rasant zu entwickeln.

Warten wir mal ab wann wieder Bombardierungen diskutiert werden...
Die Sanktionen betreffen Einzelpersonen und sind eine Fortsetzung der politischen Lage. Die USA finden das Raketenprogramm nicht gut und sanktionieren jeden, der daran beteiligt ist. Gesamtwirtschaftlich haben sie null Auswirkung. Die Sanktionen der letzten 30 Jahre wiederum haben massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes. Das sollte man nicht leichtfertig unterschätzen. Das ist ja der Witz an der Sache. Man müsste sich mal vorstellen wo der Iran ohne die Sanktionen heute stehen könnte, wirtschaftlich und technologisch. Ein Krieg gegen den Iran ist mit Abschluss des Abkommens zum iranischen Atomprogramms vom Tisch. So etwas ist keine Option mehr.
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Nosony
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nosony »

Platon hat geschrieben:(04 Feb 2017, 14:04)

Man müsste sich mal vorstellen wo der Iran ohne die Sanktionen heute stehen könnte, wirtschaftlich und technologisch.
Ist auch meine Meinung.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump wird wohl da ansetzen, wo der beste US-Praesident G.W.Bush nach ihm aufgehört hat. Im Westen nichts Neues.
Trumps gefährliche Iran-Strategie

Anders als Obamas Regierung verfügen Trumps Leute nicht über direkte Kanäle nach Teheran, um etwa Zwischenfälle im Persischen Golf zu entschärfen.

Die USA sollten sich öffentlich zum Atom-Deal mit Iran bekennen. Andernfalls könnte ein kleines Scharmützel zur großen Krise führen. Aber ist Trump zu einer Lösung fähig?

http://www.sueddeutsche.de
Die strategische Energieellipse ist immer noch von Bedeutung. Diverse Doktrinen existieren. Dort gibt es bei zwei Platzhirschen einfach Stress. Viele arabische Führungen sind zu managen. Teheran, wie Peking weniger.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Besonders die Tech-Firmen sind von der "Auswahl" der Staaten, die Trump vorstellte in seinem Reisedekret nicht begeistert. Während Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait, Ägypten, Pakistan, Afghanistan usw. im Besonderen Zusammenhang mit den Attentaten in den USA stehen, sind sie nicht betroffen. U.a. der Iran hingegen schon. Allerdings gibt dort weniger Handelsbeziehungen zur USA. Zum Thema Geschäftsmann Trump.

Aber es arbeiten viele IranerInnen in US-Tech Firmen. Also, zumindest mit potentiellen Doppelpass.
900 Iran-educated techies have helped power top U.S. tech juggernauts

By researching on LinkedIn and compiling a list of the Iranian universities in the top 1,000 global universities (including standouts such as Sharif University of Technology) and where their alumni work (both in terms of company and geographic location), I found that there are roughly 924 graduates of Iranian universities currently employed by 12 of the largest U.S. technology companies by market capitalization.
Given that there have been zero terror-related fatalities committed by refugees in the United States since the 1980s and, as the Cato Institute has pointed out, the chances of being killed by a permanent legal resident are about 1 in 1.3 billion and that, in fact, no foreign nationals from Iran have been implicated in a terror attack on U.S. soil, the cost/benefit curve quickly becomes clear.

To put it starkly, there are hundreds if not thousands of nationals from different countries building their lives in America, creating technology that benefits everybody, and paying taxes while contributing to the prosperity of America.

If there has been a silver lining to this whole situation, it is the constant reminder from the stories of those denied entry and those threatened that immigrants make America great.

http://venturebeat.com/2017/01/31/900-i ... ggernauts/
Business/technology: Iranian-Americans are among the most educated and successful communities in the U.S., according to a report by Iranian Studies group at MIT, Iranian-Americans have founded and/or participated in senior leadership positions of many major US companies, including many Fortune 500 companies such as GE, Intel, Citigroup, Verizon, Motorola, Google, and AT&T.[77] Pierre Omidyar, founder/CEO of eBay is of Iranian origin, as well as the founder of Bratz Isaac Larian. Hamid Biglari is Vice-Chairman of Citicorp.[78] Bob Miner was the co-founder of Oracle Corporation and the producer of Oracle's relational database management system.[79] In 2006, Anousheh Ansari, co-founder of the Ansari X Prize, became the first female tourist in space. Ansari is also the co-founder and former CEO of Prodea Systems Inc. and Telecom Technologies, Inc. Other well-known Iranian-American entrepreneurs include designer Bijan Pakzad, entrepreneur Sam Nazarian, business executive Hamid Akhavan, former CEO of Unify GmbH & Co. KG (formerly Siemens Enterprise Communications),[80] Omid Kordestani of Google, CEO of YouTube Salar Kamangar and Sina Tamaddon of Apple Inc., and Shahram Dabiri, Lead Producer for the massively multiplayer online role-playing game (MMORPG) World of Warcraft from 1999 to 2007.

Science/academia: Well-known Iranian Americans in science include Firouz Naderi director at NASA, Ali Javan inventor of the first gas laser, Maryam Mirzakhani the first female winner of the Fields Medal, Nima Arkani-Hamed a leading theoretical physicist, Gholam A. Peyman, the inventor of LASIK, Lotfi Asker Zadeh, Vartan Gregorian, Cumrun Vafa, Babak Hassibi, Nouriel Roubini, Pardis Sabeti, Vahid Tarokh, George Bournoutian, and Rashid Massumi, M.D., a pioneer in the fields of electrophysiology and cardiology. Prominent Iranian Americans in American higher education include Rahmat Shoureshi, researcher, professor, and provost of New York Institute of Technology (NYIT) and Nariman Farvardin, president of Stevens Institute of Technology.

Media/entertainment: Well-known media personalities of America, of Iranian descent, include Christiane Amanpour of ABC News and CNN, Daron Malakian, member of rock band System of a Down,[89] Susie Gharib of Nightly Business Report, Asieh Namdar, Roya Hakakian, Yara Shahidi and Rudi Bakhtiar. In literature, Cyrus Copeland, the Iranian-American author of Off the Radar, a chronicle and investigation of his father's imprisonment for alleged spying on behalf of the CIA.[90][91] There are several Iranian American actors, comedians and filmmakers, including the Academy Award nominee and Emmy Award winner Shohreh Aghdashloo, actresses Catherine Bell, Sarah Shahi, Nadia Bjorlin, Nasim Pedrad, Desiree Akhavan, Sheila Vand, Necar Zadegan, Rosie Malek-Yonan, and Bahar Soomekh, comedians Max Amini and Maz Jobrani, filmmakers Bavand Karim and Kamshad Kooshan, actor Adrian Pasdar, producer Bob Yari, Farhad Safinia, author and performer Shahram Shiva, and Daryush Shokof.

https://en.wikipedia.org/wiki/Iranian_Americans
Zur Erinnerung, Trump wollte ursprünglich gar keine Muslime mehr ins Land lassen. Auch dieses Wahlversprechen konnte er nicht halten. Hat es nicht einmal versucht. Sie strömen weiterhin aus Dutzenden muslimischen Staaten in die USA. Beim Iran gibts enorme Schwierigkeiten. Das gilt auch für die vielen in den USA lebenden US-Iranern, die dort arbeiten. Diese wirre Politik von ihm setzt weiter bei der Zerstörung des Systems an. In den USA.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der diesjährige Oskargewinner für den besten fremdsprachigen Film Asghar Farhadi (The Salesman) aus dem Iran boykottiert die Veranstaltung in den USA aus Solidarität mit den von Geschäftsmann Trump organisierten und zurückgewiesenen Reisebann.

Stattdessen sollten zwei andere US-Amerikaner, mit iranischem Hintergrund, an seiner Stelle bei der Verleihung sein. Anousheh Ansari, eine Techfirmen-Gründerin und US-Astronautin und Firouz Naderi, hochausgezeichneter ehemaliger NASA Projektleiter für die Marsmissionen. Also Leute, wie auch Farhadi, die für Trump eine signifikante Gefahr für seine USA darstellen.

Farhadi blieb in London.
Asghar Farhadi Tells London Protesters: Global Opposition to Trump Travel Ban Is "Powerful" Movement

http://www.hollywoodreporter.com/news/a ... -movement-
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Das wars dann wohl (erstmal).
"Wendepunkt" in amerikanisch-saudischen Beziehungen

Trump sei im Gegensatz zu Barack Obama mit den Saudis einer Meinung in Bezug auf "die Gefahr des iranischen Expansionismus"

Washington – Der Besuch des saudi-arabischen Vizekronprinzen und Verteidigungsministers Mohammed bin Salman bei US-Präsident Donald Trump am Dienstag markiert laut einem saudischen Delegationsmitglied einen "historischen Wendepunkt" in den amerikanisch-saudischen Beziehungen. Damit soll betont werden, wie gestört das Verhältnis zwischen Washington und Riad unter Barack Obama war, dem die Saudis vorwarfen, mit dem Atomdeal mit dem Iran Verrat an einem alten Verbündeten zu begehen.

Trump hingegen sei mit den Saudis einer Meinung, "was die Gefahr des iranischen Expansionismus" betreffe, sagte ein Berater des Vizekronprinzen. Trump schwebt eine arabische Militärallianz vor, die mit Israel gegen den Iran kooperieren könnte. Trump, der als Unternehmer selbst Geschäftsinteressen in Saudi-Arabien hatte, hat Bürger und Bürgerinnen aus Saudi-Arabien von seinem Einreisestopp ausgenommen, obwohl die Mehrzahl der Attentäter vom 11. September 2001 aus dem wahhabitischen Königreich stammte.

derstandard.at/2000054239902/Wendepunkt-in-US-saudischen-Beziehungen
Damit wäre die der Iran weiterhin machtpolitisch mit Moskau und China (den Klimawandelmanipulatoren) verzahnt. Den Hardlinern im Iran, die auf Trump hofften, wird das sicher besser passen. Für die anderen im Iran ist das mehr als betrüblich.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump sendet warme Grüße zum Neujahrsfest. Weil die iranische Community so gut integriert und erfolgreich ist.

Ne, schon klar, deshalb hat Trump in seiner großen Weisheit genau da mit seinem Einreisedekret angesetzt. Und bei Saudi-Arabien oder Afghanistan nicht. Alternative Logik eines Trump eben. ;)
Trump issues warm New Year greeting to Iranians

White House statement mentions US president’s ‘wonderful friendships’ with Iranian-Americans, a ‘successful immigrant group’

US President Donald Trump on Wednesday issued belated best wishes to those celebrating the Persian New Year.

In a statement, the outspoken critic of the Iranian regime sent “best wishes to all those around the world celebrating the wonderful ancient holiday of Nowruz.”

This year the Persian New Year, or Nowruz, fell on Tuesday, March 21.

“Nowruz means ‘new day’ in Persian. It is an occasion to celebrate new beginnings, a sentiment that is particularly meaningful for so many Iranians who have come to our country in recent decades to make a new start in a free land,” Trump said.

“For many years, I have greatly enjoyed wonderful friendships with Iranian-Americans, one of the most successful immigrant groups in our country’s contemporary history,” he added.

http://www.timesofisrael.com/trump-issu ... -iranians/
Tja, warum dieser für die USA erfreulichen Entwicklung nicht einen Riegel vorschieben? Abgenervte und stigmatisierte Immigranten sind offenbar erwünscht?
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Business - unter der Ägide von Geschäftsmann Trump

Beitrag von King Kong 2006 »

Boeing Co. says it signed new $3 billion deal with Iranian airline

Boeing Co. said on Tuesday it has signed a new, $3 billion deal with Iran's Aseman Airlines to supply 30 737 MAX aircraft to the carrier, the first major sale by a U.S. company to the Islamic Republic under new President Donald Trump.

http://www.cnbc.com/2017/04/04/boeing-s ... rline.html
Demnächst kann, von den USA garantiert, BP zusammen mit der National Iranian Oil Company das North Sea Field angehen.

Wenn Trump das Atomabkommen für den "schlechtesten Deal aller Zeiten" hält, wäre es Zeit das anzugehen.
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USA vs Iran - Will wieder meine alten Karten

Beitrag von King Kong 2006 »

Ex-Ölmanager von Exxon, der neue US-Außenminister Tillerson werde das Atomabkommen mit dem Rohstoffriesen Iran in der Strategischen Energieellipse überprüfen. Ägerlicherweise hält der Iran seinen Teil ein. Von daher könnte man schon die Frage stellen, wieso, was dann gescheitert wäre. Man werde aber sicher etwas finden. In 90 Tagen. Postfaktisch.
Tillerson kritisiert Atomabkommen mit Iran heftig

Im Wahlkampf hatte Donald Trump das Atomabkommen mit Iran als "schlechtesten Deal aller Zeiten" bezeichnet. Nun hat sein Außenminister die Vereinbarung als gescheitert eingestuft, das Abkommen werde überprüft.
Am Dienstag hatte Außenminister Rex Tillerson mitgeteilt, dass sich Iran bislang an seine Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens gehalten habe, die USA das Abkommen aber trotzdem auf den Prüfstand stellen werde.

Nun hat Tillerson nachgelegt und den Deal als gescheitert eingestuft.
Der Atomdeal erfülle nicht das Ziel, das Land von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten. "Er verzögert nur das Erreichen des Ziels Irans, eine Nuklearmacht zu werden", sagte Tillerson.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 43979.html
Nun ja, wohl war. Diese Aufgabe sollte das Abkommen nicht haben. Ein Land von der Fähigkeit Atomwaffen abzuhalten geht praktisch nur, wenn man es dekonstruiert. Technologisch und industriell. Japan, Brasilien, Südkorea, Deutschland, Niederlande, Iran usw. kann man die Fähigkeit zum Atombombenbau nur nehmen, wenn man es zu Agrarstaaten dekonstruiert. Und vertraglich für alle Zeiten versichern lässt - sicherlich gegen gute Sitten verstossend, so etwas - Agrarland zu bleiben. Von daher ist der Zusammenstoss mit dem Iran, wenn Trump dabei bleibt unausweichlich. Die Frage lautet, ob Trump das durchziehen kann. Geopolitisch. Wohl kaum. Von daher sollte er überlegen das Gesicht wahren zu können, wenn das scheitert. Das steht einer großen Macht, wie der USA nicht gut.

Aufgabe dieser Atomkrise, aus Sicht der USA ist sowieso gegenüber dem - momentanen - Gegner Iran containment begründen zu können. Den wirtschaftlichen und politischen Kalten Krieg. Ohne gutes Argument hätte das gegen das Rohstoffreiche, in einer rohstoffreichen Region liegende Land, das praktisch für die USA unantastbar ist einen unschönen Geruch. Die vermeintliche Verhinderung eines seit 25 Jahren prognostizierten gewaltigen Atomkrieges, in Sechsmonatsankündigungen - das liest sich besser.

Die USA merken, daß dieses Atomabkommen den Iran Druck genommen hat. Druck, den man gegen einen Gegner braucht. Und natürlich wäre binnen "sechs Monate" sonst wieder der Atomkrieg da. So, wie in den letzten Jahrzehnten.

Trumps Taktik ist erstmal angsterregend aufzutreten. In der Hoffnung, daß der andere zuckt. Oder sich dealmäßig dann in der Mitte zu treffen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Das wird ähnlich laufen wie mit Obamacare. Ist einfach so komplex und detailliert eingerichtet, dass Trump und seine Leute da so schnell nichts dran machen können. Man wusste offenbar auch warum.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Washington wirft dem Iran chronischen Vertragsbruch im Rahmen des Atomabkommens vor.
New York – Die USA werfen dem Iran wiederholte Verstöße gegen die Uno-Resolution zum Atomabkommen vor.
Die Internationale Atomenergiebehörde bescheinigte dem Iran bisher ausnahmslos, die Auflagen aus dem Atomabkommen einzuhalten.

derstandard.at/2000060574897/USA-werfen-Iran-wiederholte-Verstoesse-gegen-Atomabkommen-vor
Irgendwie scheint vieles Auslegungssache zu sein... Trump derweil bleibt sich treu, nämlich unberechenbar zu sein. Das "schlechteste Abkommen aller Zeiten" hat er noch nicht mit dem Iran gekündigt.

Derweil machen US-Firmen unter dem Geschäftsmann Trump weiter Geschäfte. Z.B. neue Aufträge an Boeing.

Von über 300 von iranischen Luftfahrtgesellschaften georderten Passagiermaschinen gehen fast die Hälfte an Boeing.
Airbus beats Boeing in plane sales to Iran

http://www.presstv.ir/Detail/2017/06/29 ... rom-Boeing
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Bilaterale Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran

Beitrag von King Kong 2006 »

Twitter-König Trump hält das Atomabkommen mit dem Iran "für das schlechteste Abkommen aller Zeiten". Eines seiner gehaltvollen Wahlversprechen war die Aufkündigung dessen. Nun sollen sich Vertreter beider Staaten erstmals - unter der neuen US-Administration - direkt treffen. Jedenfalls ließ das Teheran verlautbaren.
Tagungsort Wien: Iran plant Gespräche mit den USA über Atomdeal

Auch Unterredungen in New York geplant – Nach Kritik von Präsident Donald Trump an dem Deal

Teheran/Washington – Der Iran plant Gespräche mit den USA über das Wiener Atomabkommen von 2015. Das gab Vizeaußenminister Abbas Araqchi am Dienstag bekannt. Außenminister Mohammad Javad Zarif soll am 17. Juli an einem politischen Uno-Treffen in New York teilnehmen, wo dann Gespräche über den Atom-Deal geplant sind. "Auch mit den Amerikanern, auch bilateral", sagte Araqchi.

derstandard.at/2000061131507/Tagungsort-Wien-Iran-plant-Gespraeche-mit-den-USA-ueber-Atomabkommen
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Der Iran bekommt von Trump ein Sternchen ins Aufgabenheft

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump to certify Iran complying with nuclear deal: report

President Trump plans to certify that Iran is in compliance with the nuclear deal brokered by former President Barack Obama, the Weekly Standard reported Thursday.

The administration faces a Monday deadline, imposed by Congress, to affirm that Tehran is abiding by restrictions on its nuclear program, for which it receives sanctions relief.

Trump promised during the 2016 campaign that he would “tear up” the Obama-era agreement, which he and other Republicans say did not go far enough in dismantling Iran's nuclear program.

http://thehill.com/homenews/administrat ... eal-report
Das klang aber noch vor kurzem anders. Teheran breche das Abkommen ständig.

Ein neuer Entwurf eines Sanktionskataloges gegenüber dem Iran und Russland findet nicht das Gefallen der Trump-Administration. Die US-Außenpolitik wäre gefährdet... Hm, ich dachte gerade der Politi-Profi Trump wolle den echten Politikern mal zeigen, wie man mit dem Iran und Russland umgeht. Jetzt ist der vom Kongress vorgestellte Katalog wohl Unterhaltungsstar Trump doch zu ernst?
But, the White House promised to block this document if it gets to the president's signature.

White House spokesman Sarah Sanders said that a new version of the draft law on sanctions poses risks for the implementation of U.S. foreign policy.

https://www.azernews.az/region/116149.html
Wird Trump langsam erwachsen? Wird er gar jetzt plötzlich ein (Real-)Politiker? Oder ist er noch schlapper als der Demokrat Obama? Immerhin hat der einen harten Wirtschaftskrieg gegen den Iran geführt. Jetzt bekommt der Iran unter Trump erstmal über hundert US-Flugzeuge.
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Trump bescheinigt Iran Vertragstreue

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump administration: Iran complying with nuclear deal

http://edition.cnn.com/2017/07/17/polit ... index.html
Mußte aber erstmal prüfen, ob andere Sender das auch berichten. Anti-Politiker Trump hält CNN ja für Volksfeinde und Fake-News. Scheint aber der Wahrheit zu entsprechen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von imp »

Das sind zwei verschiedene Fragen, ob eine Partei einen schlecht empfundenen Vertrag einhält oder ob man diesen Vertrag revidieren möchte.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2017, 09:35)

Das sind zwei verschiedene Fragen, ob eine Partei einen schlecht empfundenen Vertrag einhält oder ob man diesen Vertrag revidieren möchte.
Siehe Post 101. Der Vorwurf des wiederholten Vertragsbruches durch den Iran wurde immer wieder von Washington vorgebracht. Ob vom US-Aussenministerium oder vom Oval Office primär initiert, egal. Nun die 180 Grad Wendung. Jenseits der Sympathie für dieses Abkommen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(18 Jul 2017, 12:14)

Siehe Post 101. Der Vorwurf des wiederholten Vertragsbruches durch den Iran wurde immer wieder von Washington vorgebracht. Ob vom US-Aussenministerium oder vom Oval Office primär initiert, egal. Nun die 180 Grad Wendung. Jenseits der Sympathie für dieses Abkommen.
Das ist gut, wenn Iran und USA sich einig sind über die Auslegung der Vertragsdetails. So kann die iranische Wirtschaft sich in normalen Bahnen entwickeln, was vielleicht das Interesse an Eskalationen einschränkt.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Audi »

US-Außenministerium verhängt neue Sanktionen gegen den Iran

Am späten Montagabend hatte das US-Außenministerium dem Iran erneut bescheinigt, sich an die Auflagen des 2015 geschlossenen Atomabkommens zu halten. Ranghohe Regierungsvertreter erklärten aber zugleich, dass die iranische Regierung weiterhin eine Gefahr für amerikanische Interessen und die Stabilität im Nahen Osten darstelle. Sie kündigten auch neue Sanktionen an.

Von den nun erlassenen Maßnahmen sind 18 Personen und Einrichtungen betroffen. Das US-Außenministerium wirft einigen von ihnen vor, das iranische Raketenprogramm zu unterstützen. Andere wurden nach Darstellung einer Sprecherin wegen ihrer Unterstützung der iranischen Revolutionsgarden oder einer kriminellen Organisation ausgewählt.

https://deutsch.rt.com/international/54 ... anktionen/

So viel zum Grund

Sehr scheinheilig
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es ging und geht auch nicht um den beschworenen Atomkrieg mit dem Iran. Es ging und geht um die Gegnerschaft der beiden Mächte in der strategisch wichtigen Region. Selbst wenn das alte iranische Atomprogramm nur aus einem Plastikmolekuelmodell bestehen würde, gäbe es Sanktionen. Es geht um die Gegnerschaft der Beiden. Die muss sich ändern. Das Atomthema zieht nur besser.
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Der Geist wurde wieder verletzt - wird geglaubt

Beitrag von King Kong 2006 »

Die iranische Weltraumbehörde hat nach jahrelanger Entwicklung die Trägerrakete Simorgh scheinbar erfolgreich gestartet. Vom neuen Weltraumbahnhof aus. Die Trump-Administration wirft dem Iran zum wiederholten Male vor den Geist des Atomabkommens zu verletzten. Jedenfalls wird das geglaubt. Dieses, ebenso wie die Gesundheitsfürsorge in den USA abzuschaffen wird zur Herkulesarbeit, ja zur Nemesis für Donald T.
"We believe that what happened overnight and in the morning is a violation of the spirit of the JCPOA," she added, referring to the Iran nuclear deal.

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... AC311?il=0
Der Iran wird diese Programme ebenso wenig für die USA aufgeben, wie China, ESA, Japan, Indien, Russland, Brasilien oder Südkorea es tun. Die USA können da auch kaum auf Sympathie in der iranischen Bevölkerung hoffen. Eher auf Ärger. Es wird dort einfach nicht eingesehen auf Technologie und auch Prestige zu verzichten. Als Einzige, im Vergleich zu den anderen Staaten, weil die USA ihre geostrategischen Interessen in der Region gefährdet sehen. Gerade im Angedenk der Geschichte. Das nennt man "defensiven Patriotismus" wie es der russische Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler Michail Dmitrijew im Kontext des US-Drucks auf Russland beschrieben hat. Ein Großteil der iranischen Gesellschaft (gilt auch z.B. für die chinesische usw.) wird nicht, weil es Washington so gefällt auf eine Atomindustrie- und Technologie oder Luft- und Raumfahrt verzichten. Während andere Staaten, die politisch den USA nicht so im Weg stehen, oder einfach "größer" sind und deshalb unantastbarer sind, werkeln können wie sie wollen. Das wird nicht funktionieren.

Zumal "jeder weiß", das gerade diese Technologie, bzw. die Absage daran, die USA eher einladen robust gegenüber Iran zu werden... Es provoziert die USA, ja, aber ohne diese Programme wäre die Hemmschwelle für die USA für Aktionen gegenüber dem Iran viel niedriger. Das weiß man natürlich auch im Iran. Das sind die beiden Hauptargumente, das Recht auf Technologie und die Erfahrungen was passiert, wenn man "ohne alles" dasteht. Das ist im Grundsatz praktisch nicht verhandelbar. Das ist auch weitläufiger Konsens in der iranischen Gesellschaft.
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Fehlt Trump der Schwung?

Beitrag von King Kong 2006 »

Donald Trump hat offenbar weniger drive als noch Clinton oder Obama. Jedenfalls lässt sich die frz. Firma Renault nicht beirren. Clinton und Obama konnten viele Staaten und Konzerne abhalten mit dem Iran zu handeln.
Trump says Iran is violating the nuclear deal. It isn’t.

In fact, Trump may be violating the deal’s spirit.

https://www.vox.com/2017/8/7/16089848/t ... rit-rip-up
Zur Zeit werden von der Marke Renault immerhin noch 200 000 Einheiten/Jahr im Iran produziert, das soll jetzt gesteigert werden.
Iran Reaches Deal With Renault Despite New U.S. Sanctions

https://www.nytimes.com/2017/08/07/busi ... tions.html
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Jetzt gibt's Druck

Beitrag von King Kong 2006 »

Bis dato hielten die USA den Druck auf den Iran mit Sanktionen aufrecht. Das hat weitreichende Folgen, da dies auch auf andere Staaten Auswirkungen hat. Egal, ob Sanktionen aufgehoben werden oder nicht.

Teheran wird, wenn die USA weiterhin Sanktionen verhängen das Abkommen aufkündigen. Trump wird ja nachgesagt, das er genau diesen Plan verfolgt. Da Trump jetzt mehrere Fronten eröffnet, innen- , wie außenpolitisch frönt, könnte dies ihn etwas überfordern.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat direkt damit gedroht, das iranische Atomprogramm wiederaufzunehmen. Das Land könne das "in einer Stunde und einem Tag" tun, sollte Washington mit "Drohungen und Sanktionen" gegen den Iran weitermachen, sagte Ruhani am Dienstag zu Abgeordneten.

Sobald das Programm wieder am Laufen sei, könnte es schnell auf eine weit fortgeschrittene Stufe gebracht werden, als es das 2015 bei der Unterzeichnung des Atomabkommens mit Weltmächten gewesen sei, sagte Ruhani.

http://www.sueddeutsche.de/politik/im-f ... -1.3627937
Hintergrund sind die sich verschlechternden Beziehungen zu den USA. Präsident Donald Trump ist ein scharfer Kritiker des 2015 zwischen Iran und den fünf Uno-Vetomächten sowie Deutschland geschlossenen internationalen Atomabkommens.

Dieses verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben die Vereinigten Staaten jedoch mehrfach neue Sanktionen verhängt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 62890.html
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nomen Nescio »

bekannte taktik: ablenken von internen problemen. vermutlich durchschauen vielen es.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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20 %

Beitrag von King Kong 2006 »

Iran Says Only Five Days Needed to Reach 20% Uranium Enrichment

Last week, Iranian President Rohani made similar threats in response to possibility of U.S. imposed sanctions

read more: http://www.haaretz.com/middle-east-news/iran/1.808290
Teheran bringt diese Zahl ins Spiel. Das ist eine unverhohlene Drohung an Trump. Falls weiterhin US-Sanktionen in der bisherigen Form durchgehen, werde man bei der Aufkündigung des Atomabkommens in kurzer Zeit wieder auf 20 % anreichern. Das ist ein Anreicherungsgrad der z.B. in der Nuklearmedizin benötigt wird. Und per se nicht illegal ist. Diese Zahl ist deshalb auch erwähnenswert, weil das praktisch der Hinweis auf mögliches Atombombenmaterial ist. Es ist weitaus einfacher und problemloser von 20 % auf 80 oder 90 %, also militärisches Spaltmaterial anzureichern, als von 4 % auf 20 %. Kurzum, innerhalb des iranischen Atomprogramms ist es möglich in sehr kurzer Zeit, also binnen Tagen auf 20 % anzureichern und dann ist es nur nur ein Katzensprung auf waffenfähiges Material zu kommen. Teheran darf dies im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages nicht. Das wird ja auch nicht explizit behauptet. Aber es ist eben eine verhohlene Drohung an Trump.

Diese Ansagen werden schon länger von Teheran gemacht. Ich habe von der Trump-Truppe noch keine Aussage dazu gehört. Weder positiv noch negativ. Vielleicht versteht er dieses Thema auch nicht. :?:
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Das Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Contradicting Trump, U.N. Monitor Says Iran Complies With Nuclear Deal

https://www.nytimes.com/2017/08/31/worl ... ml?mcubz=3
Das Trump-Team fordert, daß der Iran seine Militäranlagen offen zugänglich macht. Dahinter steckt natürlich die Idee, daß Teheran das abschlägig beurteilt und das dies zum Kollaps des Abkommens führen könnte.
The Americans will not see their dream of visiting Iran’s military facilities under the pretext of the Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) or any other excuse come true, Velayati told reporters in Tehran on Tuesday.

http://ifpnews.com/wired/us-dream-inspe ... tary-site/
Allerdings sieht die UN bis dato auch keinen Sinn oder Notwendigkeit darin.
U.S. pressure or not, U.N. nuclear watchdog sees no need to check Iran military sites

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... SKCN1BB1JC
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Die Sache ist halt die, dass wenn die USA das Atomabkommen einseitig aufkündigen, dann werden sie keine erneute internationale Unterstützung für eine diplomatische Lösung oder irgendwas Anderes bekommen und haben dann die Wahl einen atomaren Iran zu akzeptieren oder einen Militärschlag durchzuführen, für den es ebenfalls keine internationale Unterstützung gibt. Keine der an dem Abkommen beteilligten Parteien, seien es Europäer, Iraner, Russen, Chinesen oder die UN werden den USA in diesem Punkt entgegen kommen.

Es ist schlicht und einfach nicht im Interesse der USA das Abkommen unter fadenscheinigen Gründen einseitig aufzukündigen. Allerdings im Interesse vor allem der Saudis, die bei der derzeitigen US-Regierung offenbar besonders viel Einfluss haben, wie man ja schon bei der ersten Reaktion von Trump auf die Qatar-Krise gesehen hat.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Finale Plan

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie bereits berichtet erhält der ehemalige UN-Botschafter der USA, Weggefährte des Republikaners G.W.Bush und Verteidiger der US-Kriege in Irak und Afghanistan keinen Zugang mehr zu Donald Trump. Es wird offenbar befürchtet, daß der Polit-Amateur von dem Falken Bolton in das nächste Desaster gestürzt werden könnte. Genauergesagt die USA. Trump kann später in Ruhe weiter Golf in seinen Anwesen mit seinem Establishment spielen.

Bolton hat in seinem Verdruß seinen Masterplan für den Iran veröffentlicht. Wohl in der Hoffnung, daß dies Donald liest oder Aufmerksamkeit und Zuspruch erhält. Der Text hat es in sich. In alter Neocon-Manier, also gesteigerter Druck, wie gewalttätige Intervention, soll im Iran ein Bürgerkrieg entfesselt werden. Die Ergebnisse sieht man im Irak, Syrien oder Libyen. Auch die Flüchtlingströme gen Europa. Eine ähnliche Entwicklung im Iran könnte die Region Naher Osten und Zentralasien zur Kernschmelze bringen.
John Bolton Urges Trump To Foment Sectarian Civil War In Iran

Madness. Madness is the word that comes to mind at the mention of John Bolton. The late under secretary that helped mastermind the disastrous war in Iraq is once again in the news for releasing a plan on how to kill the Iran deal and instigate a civil war in Iran. It is important we not gloss over the gravity of what he is suggesting.

Given his supposed lack of access to the President, Bolton decided to take his advice to the media, in hopes of catching Trump’s eye. His advice? Secretly conspire with “allied” nations to fund terrorist organizations in an ethnic civil war inside Iran. Then, control all of Iran’s territories through terrorist proxies and failed states, deny all Iranians visas, and ultimately make the Iranian government “pay for 9/11.”

The memo encourages U.S. backed ethno-sectarian bloodshed, similar to that of Syria today. Specifically, it proposes the backing of Balochi and Kurdish insurgents. Baloch terrorist and criminal networks have already claimed the lives of approximately 3,000 Iranian border guards and soldiers.
Da der Iran lt. dem in allen Geheimnisse eingeweihten John B. auch hinter dem 11. September steckt, soll er natürlich zur Kasse gebeten werden.
Moreover, he demands compensation for Iranian acts of terror, “including 9/11”. The notion that Iran orchestrated 9/11 is completely unfounded, only adding to the insult of Saudi Arabia being on the list of nations he intends to “conspire with against Iran”. After all, 15 out of 19 hijackers in the September 11th attacks were Saudi nationals.

http://www.huffingtonpost.com/entry/joh ... 4e440a6f58
Offenbar haben sich nach den wenig erquicklichen Leistungsergebnissen des TV-Stars Trump offenbar die Sicherheitssysteme in den USA soweit regenerieren können jetzt auch mal auf die NOTbremse drücken zu können. Jemand, wie Verschwörungsexperte und nation builder John Bolton wird nicht mehr vorgelassen.

Der Plan John Boltons:
How to Get Out of the Iran Nuclear Deal

Read more at: http://www.nationalreview.com/article/4 ... memo-trump
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Warnungen an die USA - Der Tanz in der Region

Beitrag von King Kong 2006 »

Teheran hat einige Warnungen ausgesprochen. Zeitgleich wurde der iranische Klon Bavar-373 des russischen S-300 final getestet. 2018 soll die Auslieferung und Stationierung beginnen.
Iran's air defense system operational by March 2018: Cmdr.

The Bavar-373 “is made completely in Iran and some of its parts are different from those of S-300,” he said, adding the country wants to use the Bavar-373 alongside the Russian S-300 system which it received in 2016.

The Bavar-373 will be handed over to Khatam al-Anbiya Air Defense Base by the end of the new Persian calendar year in March 2018 and put into operation as soon as it is delivered to the base, he said.

Long-range radar

Touching on Iran’s technological achievements, Esmaili said Iranian scientists have manufactured an over-the-horizon (OTH) radar with a range of 3,000 kilometers so that the country "can feel the enemy's breath."

http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/03 ... ad-Esmaili
Passend dazu veröffentlicht Teheran Geschehnisse aus dem Luftraum. Der Iran gehört seit 1979 traditionell zu den Spähzielen der USA. Seit 2008 ist die Luftabwehr Irans eine eigenständige Teilstreitkraft. Damit will Teheran wohl zeigen, daß man in der Lage ist US-Aufklärer (auch Drohnen) zu erfassen. Die U2 soll in 24 km Höhe erfasst worden sein.
Iran Will Destroy Any US Spy Aircraft That Enter Its Air Space

The Iranians intercepted a U.S. RQ-4 drone on Aug. 26 and in March issued warnings to a U2 reconnaissance plane.

http://dailycaller.com/2017/09/03/iran- ... air-space/
Seit ein paar Jahren gibt es in der Region Persischer Golf, nachdem die iranischen Streitkräfte dazu in der Lage versetzt wurden, so etwas wie Platzhirschgehabe. Bis dahin gab es das fast ausschließlich auf dem Wasser. Jetzt in der Luft. Die USA fliegen in den iranischen Luftraum und der Iran bedrängt auch mal US-Flugzeuge. So kam eine iranische Drohne einer F-18, die gerade auf einen Träger landen wollte sehr nahe. Bis auf 30 Meter.
An Iranian drone flew within 100 feet of a U.S. Navy F/A-18 Tuesday, forcing the jet to take evasive action as it attempted to land on the USS Nimitz in the Persian Gulf.

Fox News quoted defense officials as saying it was the first time an Iranian drone had interrupted a flight pattern in the Persian Gulf.

The encounter between the U.S. Navy and Iranian aircraft follows a series of close calls in the Persian Gulf between naval vessels. The frequency of incidents has increased under President Donald Trump, as Tehran reacts to the administration’s more hard-line stance on Iran’s ballistic missile program.

http://www.newsweek.com/iran-drone-buzz ... ion-648082
Mit solchen Manövern wollen beide Seiten natürlich zeigen und herausbekommen, was die eine oder andere Seite kann, will und wo die roten Linien sind. Neben der ordinären, aber wichtigen Aufklärung ist das eine Routine zwischen Staaten. Es kann aber sehr schnell überreizt werden.
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Zwischen den USA und dem Iran wird es kritischer

Beitrag von King Kong 2006 »

Unter Trump und seiner Administration war eine Verschärfung der Spannungen zwischen dem Iran und den USA zu erwarten. Das kündigte TV-Star Trump ja lange vorher schon an.
Iran's missile development multiplied after US threats: Commander

http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/25 ... orramshahr
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Trump wird wohl das Atomabkommen mit dem Iran kippen

Beitrag von King Kong 2006 »

'Calm before the storm': Trump set to abandon Iran nuclear deal

US president says Tehran is breaking ‘spirit’ of landmark Obama-era agreement and will reportedly refuse to certify it
US-Verteidigungsminister, US-Militärs warnen vor dem Bruch. Die EU will daran festhalten.
The defence secretary, James Mattis, said this week that staying with the deal, under which Iran accepted strict curbs on its nuclear programme in exchange for sanctions relief, was in US national security interests.

The chairman of the joint chiefs of staff, General Joseph Dunford, recently said that pulling out of the multilateral deal, which was signed by some of Washington’s closest allies, would affect US credibility and could hinder the ability of the US to strike security agreements in the future.

Trump’s secretary of state, Rex Tillerson, and national security advisor, HR McMaster, are both thought to have also advised Trump not to withhold certification. The European signatories to the deal – the UK, France and Germany – have all urged Trump to uphold it, and are now focusing their energies on lobbying Congress not to reimpose sanctions, which could prove fatal to the agreement.

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... clear-deal
Europe’s governments look to bypass Trump to save Iranian nuclear deal

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... p-congress
Die Frage wird sein, ob die Europäer zusammen mit dem Iran (und Russland, China u.a.) das Abkommen retten können. In dem Falle, das das nicht gelingt, hat der Iran bereits angekündigt wieder die Programme voll aufzunehmen. Die Politik von Trump könnte eine gefährliche Kettenreaktion auslösen. Die Politik des TV-Stars und erklärten Kämpfer gegen irgendwelche Establishments ist sehr undurchsichtig und nicht ganz klar von welchem Interessen und Lobbygruppen getrieben. Donald selbst als Person wird sich kaum für solche komplexen Themen irgendwo in Asien interessieren.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Eine Aufkündigung des Abkommens durch die USA wird wohl so nicht passieren. Solange sie die Sanktionen nicht wieder in Kraft setzen und die Iraner ihr Atomprogramm nicht wieder ausbauen, bleiben die wesentlichen Kernelemente des Abkommens wie sie sind. Es gibt nur weniger Grund für USA und Iran nett miteinander umzugehen.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Platon hat geschrieben:(06 Oct 2017, 16:02)

Eine Aufkündigung des Abkommens durch die USA wird wohl so nicht passieren. Solange sie die Sanktionen nicht wieder in Kraft setzen und die Iraner ihr Atomprogramm nicht wieder ausbauen, bleiben die wesentlichen Kernelemente des Abkommens wie sie sind. Es gibt nur weniger Grund für USA und Iran nett miteinander umzugehen.
Es könnte sich aber sehr zuspitzen, wenn Trump wirklich dem Senat eine negative Empfehlung gibt. Daran hängt viel, nicht nur Prozente bei der Urananreicherung. Auch die wirtschaftliche Fragen. Oder "sehr persönliche" Angelegenheiten.

Sollte Trump die iranischen Revolutionsgarden auf die Terrorliste setzen ist das gleichbedeutend mit dem heutigen Iran. Das wird Teheran nicht hinnehmen. Eine Drohung war, daß der Iran dann US-Truppen mit dem IS gleichsetzen wird. Also, mit Terroristen. Der Umgang miteinander wird dann sehr bösartig. Wie die USA und der Iran mit erklärten Terroristen umgehen ist bekannt.
Bei weiteren Trump-Drohungen

Iran will USA "neue Lektionen" lehren

Das Atomabkommen mit Iran will Donald Trump wohl kündigen, die iranischen Revolutionswächter als Terroristen einstufen. Nun gab es gleich mehrere Drohungen aus Teheran in Richtung US-Präsident.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 72272.html
Teheran – Der Iran hat die USA am Dienstag davor gewarnt, die Revolutionsgarden des Landes als terroristische Gruppierung zu bewerten. Damit würden sich die USA selbst ins Lager der Terroristen stellen, sagte ein Regierungssprecher auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Außenminister Mohamed Jawad Zarif nannte die IRGC den "Stolz der Nation". Sie hätten jahrzehntelang die Grenzen gesichert. Trump sollte "keinen strategischen Fehler" machen, sonst werde der Iran konsequent antworten.

derstandard.at/2000065718412/Iran-warnt-USA-vor-Einstufung-der-Revolutionsgarden-als-terroristisch
Wenn Trump das Abkommen kippt, wird eine sehr heiße Phase eingeleitet. Zudem könnten die dann auftretenden US-Sanktionen wieder mit europäischen und asiatischen Wirtschaftsinteressen mit dem Iran kollidieren. Eine sehr gefährliche Situation insgesamt. Deshalb warnten US-Militärs und der Verteidigungsminister davor.
US-Außenpolitiker warnt vor Weltkrieg Republikaner Corker hält Trump für gefährlich

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/28555660 ©2017
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King Kong 2006
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EU will Vertragstreue - Trump seine Fanbase beeindrucken?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump und das Iran-Atomabkommen

Röttgen: "Für uns gilt Vertragstreue"

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, hat vor massiven Folgen gewarnt, sollten die USA das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen.
Heuer: Spielt Donald Trump mit dem Feuer?

Röttgen: Man müsste die Frage einfach nur mit einem Ja beantworten.

Heuer: Dann müssten wir aufhören, das wäre schade.

Röttgen: Ja! Es ist ja auch eben im Bericht gesagt worden, das Nuklearabkommen mit dem Iran ist die Verhandlungs- und diplomatische Methode, dafür zu sorgen, dass jedenfalls für lange Zeit der Iran keine Atomwaffe bekommt. Wenn das aufgekündigt würde, dann wäre diese Frage wieder offen, die gesamte Region des Mittleren Ostens destabilisiert, ein Keil in die transatlantischen Beziehungen getrieben, und zwar ein großer Keil tief getrieben, und die Nordkorea-Frage noch mal erschwert, weil die USA durch diesen Kurs der Selbstisolierung auch an internationaler Glaubwürdigkeit verlieren würde. Und ich finde, das ist ziemlich viel Schaden auf einmal.
"Die Bundesregierung wird und muss einspringen für das Prinzip internationaler Vertragstreue"

Heuer: Und was erwarten Sie in diesem Fall von der Bundesregierung, von der deutschen Kanzlerin? Denn die USA sind bisher der Führer dieser Koalition, die sich da geschlossen hat und mit dem Iran zusammen das Abkommen ausgehandelt haben. Muss Angela Merkel dann einspringen für Donald Trump?

Röttgen: Die Bundesregierung wird und muss einspringen für das Prinzip internationaler Vertragstreue. Sie haben recht, die USA sind der entscheidende Vertragspartner, nicht rechtlich, aber politisch und wirtschaftlich, weil es dem Iran ja um die Aufhebung der Sanktionen geradezu geht. Das war und ist das Motiv des Iran, dieses Abkommen zu schließen. Also sind die USA die Wichtigsten in diesem Spiel. Das ändert aber zunächst mal rechtlich und politisch nichts daran, dass die Bundesregierung wie alle Europäer, wie ich es übrigens auch von China und Russland dann erwarte, sagen werden, für uns gilt Vertragstreue, pacta sunt servanda.

Wenn wir dieses Prinzip selber gefährden und infrage stellen, dann stellen wir sehr viel und Grundsätzliches in der internationalen Diplomatie infrage, und das machen wir nicht.
Heuer: Nachverhandlung des Atomabkommens, da sind Sie strikt dagegen? Das wird Deutschland auch nicht machen?

Röttgen: Nein, weil es ist ausgehandelt. Es gilt pacta sunt servanda. Der Vertrag ist da und darum ist er zu beachten.

http://www.deutschlandfunk.de/trump-und ... _id=398015
Die EU und Deutschland als gewichtigstes Land möchte offenbar Zuverlässigkeit am Beispiel des Atomabkommens demonstrieren. In der Tat wirft die "Unberechenbarkeit" eines Trump gewichtige Fragen auf. Wie wird in Zukunft mit den USA Abkommen in dieser Art zu schliessen sein?

Teheran will daran festhalten. Die EU, China und Russland auch. Sollte TV-Star Trump neben dem Ende der weiteren Empfehlung auch noch weitere Sanktionen anordnen, wird das Verhältnis zwischen den USA und Iran sehr frostig. Das gegenseitige Einstufen als Terroristen könnte eine Folge sein. Hohe republikanische Politiker empfehlen das an der Stange bleiben beim Abkommen. Vermutlich, das kommt in dem Interview mit Röttgen auch zur Sprache, wird TV-Star Trump wie gewohnt auf Kosten - hier des Abkommens - versuchen seine Wähler als starker Macher damit beeindrucken zu wollen. Kampf gegen das "Establishment", Nicht-Trump Fans, Lügenpresse, Abkommen... Damit hat er immer seine Fanbase begeistert. Wenn es dann knallen sollte, wird man sehen, was seine Wähler dann davon halten, wenn es teuer wird...
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Platon
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Aus Sicht der Iraner hätte es kaum besser laufen können. Die USA werden wohl keine neuen Sanktionen beschließen, damit der Iran sich weiter an die Beschränkungen hält und die ganze Sache hat diplomatisch eine Sitaution geschaffen in der Deutschland, Briten, Russen, Chinesen, EU und ich meine auch die Franzosen den Iranern den Rücken gestärkt und sich von der Haltung der USA distanziert haben.

Trump dürfte ja ohnehin kaum ein Problem mit dem Abkommen an sich haben sondern er hat ein Problem damit selbst und persönlich offiziell zu bestätigen, dass ein wesentlicher Teil des Vermächtnis von Obama wunderbar funktioniert. Das ist doch der eigentliche Punkt um den es geht. Trump will das Vermächtnis von Obama so gut es geht abschaffen und dazu als guter Kumpel der Saudis gegenüber dem Iran wieder etwas Hardliner-mäßig rüberkommen. Viel mehr ist da nicht.

Die Frage ist jetzt natürlich noch ob bzw. welche Sanktionen Trump gegen die Revolutionsgarden einzuführen versuchen und wie dann die Reaktion der Iraner sein wird. Aber das dies zu einem Ende des Atomabkommens führt glaube ich kaum.
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Boraiel
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Boraiel »

Wirft Trump den Iranern eigentlich Vertragsverletzungen und wenn ja, welche, vor?
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King Kong 2006
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Bis dato sind keine Vertragsbrüche seitens Iran gemeldet worden. Hier manifestiert sich in verdichteter Form das eigentliche Problem. Nicht die seit Jahrzehnten prophezeiten iranischen Atombomben (zur Erinnerung: Imminent Iran nuclear threat? A timeline of warnings since 1979. https://www.csmonitor.com/World/Middle- ... No.-1-1992 ) sind hier das eigentliche Thema. Es ist die Gegnerschaft des Irans seit 1979 in der als vital für die USA eingestuften Region.

Technisch gesehen hat der Iran bis jetzt keinen Verstoss begangen. Trotzdem will der aktuelle Präsident der USA dieses Abkommen loswerden. Er wirft dem Iran einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. D.h. der Iran verhält sich nicht wie ein Verbündeter oder Satellit den USA gegenüber wie andere Staaten oder vor 1979. Das ist das Ärgernis. Weder das Abkommen, noch die ständigen Timelines für iranische Atombomben seit Jahrzehnten Mantra-mäßg vorgebracht. Solange der Iran nicht wieder pro- USA ist, gibt es keine Ruhe.

Auch der Iran wirft den USA einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. Man habe sich dem Vertragswerk ordnungsgemäß verhalten und es gibt immer noch Sanktionen von den USA. Nun kann man sagen, daß das eine juristisch gesehen nicht zwangsläufig mit dem anderen zu tun hätte. Aber der Iran geht davon aus, daß die USA sich wohlwollend verhalten müssten. Weil man doch ein Abkommen hätte. Also, im Geiste nach wohlwollend.

Der rote Faden ist die Gegnerschaft der USA und Irans seit 1979 in der Region. Dieses Abkommen und die iranische Bombe ist Beiwerk, das instrumentalisiert wird. Ruhe gibts erst, wenn die Beiden wieder miteinander können. Indien und die USA können auch miteinander. Oder Pakistan. Mit Atomwaffen, ohne NPT. Das ist offenbar nicht das Problem. Das Verhältnis zueinander ist das Problem. "Der Geist" muß synchron sein.
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Boraiel
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Boraiel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:18)

Bis dato sind keine Vertragsbrüche seitens Iran gemeldet worden. Hier manifestiert sich in verdichteter Form das eigentliche Problem. Nicht die seit Jahrzehnten prophezeiten iranische Atombomben (zur Erinnerung: Imminent Iran nuclear threat? A timeline of warnings since 1979. https://www.csmonitor.com/World/Middle- ... No.-1-1992 ) sind hier das eigentliche Thema. Es ist die Gegnerschaft des Irans seit 1979 in der als vital für die USA eingestuften Region.

Technisch gesehen hat der Iran bis jetzt keinen Verstoss begangen. Trotzdem will der aktuelle Präsident der USA dieses Abkommen loswerden. Er wirft dem Iran einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. D.h. der Iran verhält sich nicht wie ein Verbündeter oder Satellit den USA gegenüber wie andere Staaten oder vor 1979. Das ist das Ärgernis. Weder das Abkommen, noch die ständigen Timelines für iranische Atombomben seit Jahrzehnten Mantra-mäßg vorgebracht. Solange der Iran nicht wieder pro- USA ist, gibt es keine Ruhe.

Auch der Iran wirft den USA einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. Man habe sich dem Vertragswerk ordnungsgemäß verhalten und es gibt immer noch Sanktionen von den USA. Nun kann man sagen, daß das eine juristisch gesehen nicht zwangsläufig mit dem anderen zu tun hätte. Aber der Iran geht davon aus, daß die USA sich wohlwollend verhalten müssten. Weil man doch ein Abkommen hätte. Also, im Geiste nach wohlwollend.

Der rote Faden ist die Gegnerschaft der USA und Irans seit 1979 in der Region. Dieses Abkommen und die iranische Bombe ist Beiwerk, das instrumentalisiert wird. Ruhe gibts erst, wenn die Beiden wieder miteinander können. Indien und die USA können auch miteinander. Oder Pakistan. Mit Atomwaffen, ohne NPT. Das ist offenbar nicht das Problem. Das Verhältnis zueinander ist das Problem. "Der Geist" muß synchron sein.
Das hast mehr als hervorragend formuliert. Respekt dafür! :thumbup:
Geistig stehe ich allerdings eindeutig auf Seite der USA und sehe den Iran in der Pflicht sich dem anzupassen oder halt die Konsequenzen zu tragen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump wird die IRGC, die iranischen Revolutionsgarden wohl nicht als Terrorgruppe einstufen. Der Iran drohte mit drastischen Gegenmaßnahmen, wie z.B. die Möglichkeit die US-Truppen dem IS gleichzusetzen.

Diese Entwicklungen wären fast ähnlich eskalierend wie das Aufkündigen des Vertrages.
Donald Trump hält das Atomabkommen mit dem Iran für den "schlechtesten Deal". Erste Details aus der neuen Strategie wurden nun öffentlich - der US-Präsident möchte sich von der Vereinbarung abwenden, sie aber nicht kündigen.

Revolutionswächter sollen nicht als Terrorgruppe eingestuft werden

Unterdessen verzichtet Trump laut Weißem Haus auf die angedrohte Einstufung der iranischen Revolutionswächter als Terrorgruppe.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 72796.html
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Boraiel hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:25)

Das hast mehr als hervorragend formuliert. Respekt dafür! :thumbup:
Geistig stehe ich allerdings eindeutig auf Seite der USA und sehe den Iran in der Pflicht sich dem anzupassen oder halt die Konsequenzen zu tragen.
Noch mal in Bezugnahme dazu ein Artikel aus der FR.
Noch hat Donald Trump den Atomvertrag nicht beerdigt. Aber der Schaden ist schon angerichtet. Die USA haben den Mullahs einen großen Gefallen getan.
Auch wenn das Abkommen zunächst noch intakt bleibt, werden die Auswirkungen auf die Unruheregion des Nahen und Mittleren Ostens bald zu spüren sein.

Mit seinem Nein legt Trump das Thema dem Kongress vor die Tür, der innerhalb der nächsten zwei Monate über ein Aus des Atomvertrags entscheiden muss. Doch der politische Schaden ist schon angerichtet. Statt auf etwas mehr Kalkulierbarkeit und Kooperation stehen die Zeichen wieder voll auf Konfrontation.

Dabei bescheinigen die internationalen Nuklearwächter dem Iran bisher, dass sich das Land exakt an die Vereinbarungen hält. Das bestreitet auch Trump nicht.
Jetzt zu dem angesprochenen Punkt, daß die Instrumentalisierung des alten iranischen Atomprogrammes (mitinitiiert von den USA in den 50s des 20. Jahrhunderts) eher eine "Symptombekämpfung” der Ursache des Interesses der USA in der für sie als vital eingestuften Region ist.
Er stößt sich vor allem an der wachsenden Hegemonie Teherans in der Region. Diese jedoch ist kein Ergebnis des Atomprogramms. Sie ist Ergebnis des systematischen Versagens der arabischen Welt, die dem Iran bei Wissenschaft, Bildung und Kultur nicht das Wasser reichen kann. Und sie ist Ergebnis der epochalen US-Fehlentscheidung, 2003 in den Irak einzumarschieren. Damals suchte die Islamische Republik noch einen umfassenden Interessenausgleich mit den USA, was George W. Bush brüsk verweigerte.
Das war wohl in Teheran ein Schock. Der als Reformer geltende Khatami, der von den Hardlinern im Iran ohnehin skeptisch betrachtet wurde, ist mit der Haltung Bushs praktisch schlagartig gegen die Wand gefahren. Vorher philosophierte er z.B. im dt. Weimar noch vom West-Östlichen Diwan. Der Iran und die USA operierten in Afghanistan gemeinsam gegen die Taliban. Es bestand Hoffnung und Potential eines besseren modus vivendi zwischen beiden. Bis Bush kam. Ähnliche Liga wie Trump.

Ich persönlich würde noch weitergehen. Schon die Parteinahme der USA für Saddam Hussein im Krieg gegen den Iran war eine epochale Fehlentscheidung. Wenn auch eine - in Teilen - nachvollziehbare. Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie eine Niederlage Iraks abzuwenden wäre, sondern, das ist die Kehrseite ein und derselben Medaille, was man aus Saddam damit gemacht hat. Mit der Unterstützung. Und was das für gelebte Erfahrungen im Sicherheitsbewußtsein Irans erzeug hat. Inklusive dem hilflosen Erleben von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Trägersystemen auf urbane Gebiete. Das Verhalten Irans ist auch eine Folge dieser Erfahrungen. Inklusive der Vorwärtsverteidigung in der Region. Etwas, was auch die USA für sich reklamieren. Die Kriege dort auch die Unterstützung für Saddam war eine Verteidigung der eigenen Interessen. Andere Beteiligte nehmen natürlich diese Interessen Irans, der USA, Russlands, der Türkei u.a. eher als imperialistische Maßnahmen wahr.
Iran könnte als Sieger dastehen

Heute haben die USA der persischen Machtpräsenz in Syrien, im Irak, dem Jemen und dem Libanon kaum noch etwas entgegenzusetzen, es sei denn, die Weltmacht wolle sich dort ein weiteres endloses Militärabenteuer aufhalsen. Bei der schiitischen Führung in Bagdad findet Washington kaum noch Gehör. Im Jemen richtet Waffen-Premiumkunde Saudi-Arabien mit amerikanischer Unterstützung eine beispiellose humanitäre Katastrophe an. Und auf dem syrischen Schlachtfeld sind die USA lediglich indirekt mit kurdisch-arabischen Hilfstruppen präsent.

So könnte am Ende wieder der Iran als Sieger dastehen. Mit dem Atomvertrag gelang es der Islamischen Republik, die härteste Sanktionswaffe, das Ölembargo, abschütteln. Der heimische Rohstoff lässt sich wieder ungehindert auf den Weltmärkten verkaufen. Russland, China und Europa denken nicht daran, ihre lukrativen Geschäfte einem reanimierten amerikanischen Embargo zu opfern. Und so werden sich die Vereinigten Staaten, sollten sie zum Jahresende tatsächlich aus dem Atomvertrag aussteigen, in erster Linie selber schaden.

http://www.fr.de/politik/meinung/kommen ... -a-1368154
In der Tat konnte der Anti-Intellektuelle Bush oder offenbar jetzt der Schreihals und Anti-Profipolitiker Trump mit ihren eher aggressiven Auftreten gegenüber dem Iran wenig beeindrucken. Es war Obama (und Außenministerin Hillary Clinton), der mit smarten Instrumenten der Wirtschaftskriegsführung den Iran "bewegen" konnte. Ironischerweise wird gerade Obama dabei als inaktiver Waschlappen wahrgenommen und Hillary, um sich wohl einen Hooligan wie Trump schönzureden, als Schläger wahrgenommen. Dabei sind die kriegerische Haltung von Bush oder jetzt die Drohgebärden von Trump in der Effektivität in Frage zu stellen und bergen ehebliches Eskalationspotential.
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IAEA bestätigt Einhaltung des Atomabkommens

Beitrag von King Kong 2006 »

IAEA bestätigt: Iran erfüllt Auflagen des Atomdeals
30. Oktober 2017

Entgegen Vorwürfen von US-Präsident Trump erklären die Kontrolleure erneut, dass sich Teheran an die Vorgaben hält

US-Präsident Donald Trump mag das internationale Atomabkommen mit dem Iran für gescheitert halten ("der schlechteste Deal aller Zeiten"), die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sieht das weiterhin anders: Deren Generaldirektor Yukiya Amano sagte nach einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani am Montag, der Iran erfülle "alle mit Nukleartechnik zusammenhängenden Verpflichtungen". Die IAEA hatte bereits zuvor betont, dass der Iran sich an seine Verpflichtungen halte, die er mit dem Abkommen eingegangen sei.
Laut Salehi will der Iran am Atomabkommen festhalten, aber nicht um jeden Preis. Sollten die USA weiter Druck ausüben, habe der Iran auch andere Optionen, warnte Salehi am Sonntag. Zum Beispiel könnten iranische Wissenschafter binnen vier Tagen das Uran von vier auf 20 Prozent anreichern. "Aber wir hoffen, dass es nicht zu diesem Szenario kommen wird und das Abkommen aufrecht bleibt." Die IAEA hat dem Iran laut Salehi bereits achtmal bestätigt, dass er sich an das Abkommen halte. Das widerspreche den Zweifeln der US-Regierung.
EU stärkt IAEA gegen Trump den Rücken

Amano wollte die US-Kritik nicht direkt kommentieren. Er sagte lediglich, dass das Abkommen zwischen dem Iran und den UN-Vetomächten sowie Deutschland erzielt und vom UN-Sicherheitsrat bestätigt worden sei. Daher sollten alle Seiten ihre Verpflichtungen einhalten, auch die IAEA werde ihre Aufsichtsarbeit weiterführen.

Rohani erklärte nach dem Treffen, der Iran behalte sich vor, aus dem Deal auszusteigen, wenn er nicht mehr den nationalen Interessen diene. Auf Trumps Kritik entgegnete er: "Kein Präsident kann ein internationales Abkommen kündigen, der Iran wird die Verpflichtungen weiter in Ehren halten."

derstandard.at/2000066897305/IAEA-bestaetigt-erneut-Iran-erfuellt-alle-Auflagen-des-Atomdeals
Bleibt abzuwarten, was TV-Star Trump für weitere Schachzüge parat hat die Krise zuzuspitzen.
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