Iran & USA - Ende der Feindschaft?

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King Kong 2006
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Privates mit Geschäftlichem trennen?

Beitrag von King Kong 2006 »

Washington wirft dem Iran chronischen Vertragsbruch im Rahmen des Atomabkommens vor.
New York – Die USA werfen dem Iran wiederholte Verstöße gegen die Uno-Resolution zum Atomabkommen vor.
Die Internationale Atomenergiebehörde bescheinigte dem Iran bisher ausnahmslos, die Auflagen aus dem Atomabkommen einzuhalten.

derstandard.at/2000060574897/USA-werfen-Iran-wiederholte-Verstoesse-gegen-Atomabkommen-vor
Irgendwie scheint vieles Auslegungssache zu sein... Trump derweil bleibt sich treu, nämlich unberechenbar zu sein. Das "schlechteste Abkommen aller Zeiten" hat er noch nicht mit dem Iran gekündigt.

Derweil machen US-Firmen unter dem Geschäftsmann Trump weiter Geschäfte. Z.B. neue Aufträge an Boeing.

Von über 300 von iranischen Luftfahrtgesellschaften georderten Passagiermaschinen gehen fast die Hälfte an Boeing.
Airbus beats Boeing in plane sales to Iran

http://www.presstv.ir/Detail/2017/06/29 ... rom-Boeing
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Bilaterale Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran

Beitrag von King Kong 2006 »

Twitter-König Trump hält das Atomabkommen mit dem Iran "für das schlechteste Abkommen aller Zeiten". Eines seiner gehaltvollen Wahlversprechen war die Aufkündigung dessen. Nun sollen sich Vertreter beider Staaten erstmals - unter der neuen US-Administration - direkt treffen. Jedenfalls ließ das Teheran verlautbaren.
Tagungsort Wien: Iran plant Gespräche mit den USA über Atomdeal

Auch Unterredungen in New York geplant – Nach Kritik von Präsident Donald Trump an dem Deal

Teheran/Washington – Der Iran plant Gespräche mit den USA über das Wiener Atomabkommen von 2015. Das gab Vizeaußenminister Abbas Araqchi am Dienstag bekannt. Außenminister Mohammad Javad Zarif soll am 17. Juli an einem politischen Uno-Treffen in New York teilnehmen, wo dann Gespräche über den Atom-Deal geplant sind. "Auch mit den Amerikanern, auch bilateral", sagte Araqchi.

derstandard.at/2000061131507/Tagungsort-Wien-Iran-plant-Gespraeche-mit-den-USA-ueber-Atomabkommen
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King Kong 2006
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Der Iran bekommt von Trump ein Sternchen ins Aufgabenheft

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump to certify Iran complying with nuclear deal: report

President Trump plans to certify that Iran is in compliance with the nuclear deal brokered by former President Barack Obama, the Weekly Standard reported Thursday.

The administration faces a Monday deadline, imposed by Congress, to affirm that Tehran is abiding by restrictions on its nuclear program, for which it receives sanctions relief.

Trump promised during the 2016 campaign that he would “tear up” the Obama-era agreement, which he and other Republicans say did not go far enough in dismantling Iran's nuclear program.

http://thehill.com/homenews/administrat ... eal-report
Das klang aber noch vor kurzem anders. Teheran breche das Abkommen ständig.

Ein neuer Entwurf eines Sanktionskataloges gegenüber dem Iran und Russland findet nicht das Gefallen der Trump-Administration. Die US-Außenpolitik wäre gefährdet... Hm, ich dachte gerade der Politi-Profi Trump wolle den echten Politikern mal zeigen, wie man mit dem Iran und Russland umgeht. Jetzt ist der vom Kongress vorgestellte Katalog wohl Unterhaltungsstar Trump doch zu ernst?
But, the White House promised to block this document if it gets to the president's signature.

White House spokesman Sarah Sanders said that a new version of the draft law on sanctions poses risks for the implementation of U.S. foreign policy.

https://www.azernews.az/region/116149.html
Wird Trump langsam erwachsen? Wird er gar jetzt plötzlich ein (Real-)Politiker? Oder ist er noch schlapper als der Demokrat Obama? Immerhin hat der einen harten Wirtschaftskrieg gegen den Iran geführt. Jetzt bekommt der Iran unter Trump erstmal über hundert US-Flugzeuge.
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Trump bescheinigt Iran Vertragstreue

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump administration: Iran complying with nuclear deal

http://edition.cnn.com/2017/07/17/polit ... index.html
Mußte aber erstmal prüfen, ob andere Sender das auch berichten. Anti-Politiker Trump hält CNN ja für Volksfeinde und Fake-News. Scheint aber der Wahrheit zu entsprechen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von imp »

Das sind zwei verschiedene Fragen, ob eine Partei einen schlecht empfundenen Vertrag einhält oder ob man diesen Vertrag revidieren möchte.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2017, 09:35)

Das sind zwei verschiedene Fragen, ob eine Partei einen schlecht empfundenen Vertrag einhält oder ob man diesen Vertrag revidieren möchte.
Siehe Post 101. Der Vorwurf des wiederholten Vertragsbruches durch den Iran wurde immer wieder von Washington vorgebracht. Ob vom US-Aussenministerium oder vom Oval Office primär initiert, egal. Nun die 180 Grad Wendung. Jenseits der Sympathie für dieses Abkommen.
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imp
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(18 Jul 2017, 12:14)

Siehe Post 101. Der Vorwurf des wiederholten Vertragsbruches durch den Iran wurde immer wieder von Washington vorgebracht. Ob vom US-Aussenministerium oder vom Oval Office primär initiert, egal. Nun die 180 Grad Wendung. Jenseits der Sympathie für dieses Abkommen.
Das ist gut, wenn Iran und USA sich einig sind über die Auslegung der Vertragsdetails. So kann die iranische Wirtschaft sich in normalen Bahnen entwickeln, was vielleicht das Interesse an Eskalationen einschränkt.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Audi »

US-Außenministerium verhängt neue Sanktionen gegen den Iran

Am späten Montagabend hatte das US-Außenministerium dem Iran erneut bescheinigt, sich an die Auflagen des 2015 geschlossenen Atomabkommens zu halten. Ranghohe Regierungsvertreter erklärten aber zugleich, dass die iranische Regierung weiterhin eine Gefahr für amerikanische Interessen und die Stabilität im Nahen Osten darstelle. Sie kündigten auch neue Sanktionen an.

Von den nun erlassenen Maßnahmen sind 18 Personen und Einrichtungen betroffen. Das US-Außenministerium wirft einigen von ihnen vor, das iranische Raketenprogramm zu unterstützen. Andere wurden nach Darstellung einer Sprecherin wegen ihrer Unterstützung der iranischen Revolutionsgarden oder einer kriminellen Organisation ausgewählt.

https://deutsch.rt.com/international/54 ... anktionen/

So viel zum Grund

Sehr scheinheilig
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es ging und geht auch nicht um den beschworenen Atomkrieg mit dem Iran. Es ging und geht um die Gegnerschaft der beiden Mächte in der strategisch wichtigen Region. Selbst wenn das alte iranische Atomprogramm nur aus einem Plastikmolekuelmodell bestehen würde, gäbe es Sanktionen. Es geht um die Gegnerschaft der Beiden. Die muss sich ändern. Das Atomthema zieht nur besser.
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Der Geist wurde wieder verletzt - wird geglaubt

Beitrag von King Kong 2006 »

Die iranische Weltraumbehörde hat nach jahrelanger Entwicklung die Trägerrakete Simorgh scheinbar erfolgreich gestartet. Vom neuen Weltraumbahnhof aus. Die Trump-Administration wirft dem Iran zum wiederholten Male vor den Geist des Atomabkommens zu verletzten. Jedenfalls wird das geglaubt. Dieses, ebenso wie die Gesundheitsfürsorge in den USA abzuschaffen wird zur Herkulesarbeit, ja zur Nemesis für Donald T.
"We believe that what happened overnight and in the morning is a violation of the spirit of the JCPOA," she added, referring to the Iran nuclear deal.

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... AC311?il=0
Der Iran wird diese Programme ebenso wenig für die USA aufgeben, wie China, ESA, Japan, Indien, Russland, Brasilien oder Südkorea es tun. Die USA können da auch kaum auf Sympathie in der iranischen Bevölkerung hoffen. Eher auf Ärger. Es wird dort einfach nicht eingesehen auf Technologie und auch Prestige zu verzichten. Als Einzige, im Vergleich zu den anderen Staaten, weil die USA ihre geostrategischen Interessen in der Region gefährdet sehen. Gerade im Angedenk der Geschichte. Das nennt man "defensiven Patriotismus" wie es der russische Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler Michail Dmitrijew im Kontext des US-Drucks auf Russland beschrieben hat. Ein Großteil der iranischen Gesellschaft (gilt auch z.B. für die chinesische usw.) wird nicht, weil es Washington so gefällt auf eine Atomindustrie- und Technologie oder Luft- und Raumfahrt verzichten. Während andere Staaten, die politisch den USA nicht so im Weg stehen, oder einfach "größer" sind und deshalb unantastbarer sind, werkeln können wie sie wollen. Das wird nicht funktionieren.

Zumal "jeder weiß", das gerade diese Technologie, bzw. die Absage daran, die USA eher einladen robust gegenüber Iran zu werden... Es provoziert die USA, ja, aber ohne diese Programme wäre die Hemmschwelle für die USA für Aktionen gegenüber dem Iran viel niedriger. Das weiß man natürlich auch im Iran. Das sind die beiden Hauptargumente, das Recht auf Technologie und die Erfahrungen was passiert, wenn man "ohne alles" dasteht. Das ist im Grundsatz praktisch nicht verhandelbar. Das ist auch weitläufiger Konsens in der iranischen Gesellschaft.
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Fehlt Trump der Schwung?

Beitrag von King Kong 2006 »

Donald Trump hat offenbar weniger drive als noch Clinton oder Obama. Jedenfalls lässt sich die frz. Firma Renault nicht beirren. Clinton und Obama konnten viele Staaten und Konzerne abhalten mit dem Iran zu handeln.
Trump says Iran is violating the nuclear deal. It isn’t.

In fact, Trump may be violating the deal’s spirit.

https://www.vox.com/2017/8/7/16089848/t ... rit-rip-up
Zur Zeit werden von der Marke Renault immerhin noch 200 000 Einheiten/Jahr im Iran produziert, das soll jetzt gesteigert werden.
Iran Reaches Deal With Renault Despite New U.S. Sanctions

https://www.nytimes.com/2017/08/07/busi ... tions.html
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Jetzt gibt's Druck

Beitrag von King Kong 2006 »

Bis dato hielten die USA den Druck auf den Iran mit Sanktionen aufrecht. Das hat weitreichende Folgen, da dies auch auf andere Staaten Auswirkungen hat. Egal, ob Sanktionen aufgehoben werden oder nicht.

Teheran wird, wenn die USA weiterhin Sanktionen verhängen das Abkommen aufkündigen. Trump wird ja nachgesagt, das er genau diesen Plan verfolgt. Da Trump jetzt mehrere Fronten eröffnet, innen- , wie außenpolitisch frönt, könnte dies ihn etwas überfordern.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat direkt damit gedroht, das iranische Atomprogramm wiederaufzunehmen. Das Land könne das "in einer Stunde und einem Tag" tun, sollte Washington mit "Drohungen und Sanktionen" gegen den Iran weitermachen, sagte Ruhani am Dienstag zu Abgeordneten.

Sobald das Programm wieder am Laufen sei, könnte es schnell auf eine weit fortgeschrittene Stufe gebracht werden, als es das 2015 bei der Unterzeichnung des Atomabkommens mit Weltmächten gewesen sei, sagte Ruhani.

http://www.sueddeutsche.de/politik/im-f ... -1.3627937
Hintergrund sind die sich verschlechternden Beziehungen zu den USA. Präsident Donald Trump ist ein scharfer Kritiker des 2015 zwischen Iran und den fünf Uno-Vetomächten sowie Deutschland geschlossenen internationalen Atomabkommens.

Dieses verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben die Vereinigten Staaten jedoch mehrfach neue Sanktionen verhängt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 62890.html
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Nomen Nescio
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nomen Nescio »

bekannte taktik: ablenken von internen problemen. vermutlich durchschauen vielen es.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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20 %

Beitrag von King Kong 2006 »

Iran Says Only Five Days Needed to Reach 20% Uranium Enrichment

Last week, Iranian President Rohani made similar threats in response to possibility of U.S. imposed sanctions

read more: http://www.haaretz.com/middle-east-news/iran/1.808290
Teheran bringt diese Zahl ins Spiel. Das ist eine unverhohlene Drohung an Trump. Falls weiterhin US-Sanktionen in der bisherigen Form durchgehen, werde man bei der Aufkündigung des Atomabkommens in kurzer Zeit wieder auf 20 % anreichern. Das ist ein Anreicherungsgrad der z.B. in der Nuklearmedizin benötigt wird. Und per se nicht illegal ist. Diese Zahl ist deshalb auch erwähnenswert, weil das praktisch der Hinweis auf mögliches Atombombenmaterial ist. Es ist weitaus einfacher und problemloser von 20 % auf 80 oder 90 %, also militärisches Spaltmaterial anzureichern, als von 4 % auf 20 %. Kurzum, innerhalb des iranischen Atomprogramms ist es möglich in sehr kurzer Zeit, also binnen Tagen auf 20 % anzureichern und dann ist es nur nur ein Katzensprung auf waffenfähiges Material zu kommen. Teheran darf dies im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages nicht. Das wird ja auch nicht explizit behauptet. Aber es ist eben eine verhohlene Drohung an Trump.

Diese Ansagen werden schon länger von Teheran gemacht. Ich habe von der Trump-Truppe noch keine Aussage dazu gehört. Weder positiv noch negativ. Vielleicht versteht er dieses Thema auch nicht. :?:
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King Kong 2006
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Das Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Contradicting Trump, U.N. Monitor Says Iran Complies With Nuclear Deal

https://www.nytimes.com/2017/08/31/worl ... ml?mcubz=3
Das Trump-Team fordert, daß der Iran seine Militäranlagen offen zugänglich macht. Dahinter steckt natürlich die Idee, daß Teheran das abschlägig beurteilt und das dies zum Kollaps des Abkommens führen könnte.
The Americans will not see their dream of visiting Iran’s military facilities under the pretext of the Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) or any other excuse come true, Velayati told reporters in Tehran on Tuesday.

http://ifpnews.com/wired/us-dream-inspe ... tary-site/
Allerdings sieht die UN bis dato auch keinen Sinn oder Notwendigkeit darin.
U.S. pressure or not, U.N. nuclear watchdog sees no need to check Iran military sites

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... SKCN1BB1JC
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Platon
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Die Sache ist halt die, dass wenn die USA das Atomabkommen einseitig aufkündigen, dann werden sie keine erneute internationale Unterstützung für eine diplomatische Lösung oder irgendwas Anderes bekommen und haben dann die Wahl einen atomaren Iran zu akzeptieren oder einen Militärschlag durchzuführen, für den es ebenfalls keine internationale Unterstützung gibt. Keine der an dem Abkommen beteilligten Parteien, seien es Europäer, Iraner, Russen, Chinesen oder die UN werden den USA in diesem Punkt entgegen kommen.

Es ist schlicht und einfach nicht im Interesse der USA das Abkommen unter fadenscheinigen Gründen einseitig aufzukündigen. Allerdings im Interesse vor allem der Saudis, die bei der derzeitigen US-Regierung offenbar besonders viel Einfluss haben, wie man ja schon bei der ersten Reaktion von Trump auf die Qatar-Krise gesehen hat.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Finale Plan

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie bereits berichtet erhält der ehemalige UN-Botschafter der USA, Weggefährte des Republikaners G.W.Bush und Verteidiger der US-Kriege in Irak und Afghanistan keinen Zugang mehr zu Donald Trump. Es wird offenbar befürchtet, daß der Polit-Amateur von dem Falken Bolton in das nächste Desaster gestürzt werden könnte. Genauergesagt die USA. Trump kann später in Ruhe weiter Golf in seinen Anwesen mit seinem Establishment spielen.

Bolton hat in seinem Verdruß seinen Masterplan für den Iran veröffentlicht. Wohl in der Hoffnung, daß dies Donald liest oder Aufmerksamkeit und Zuspruch erhält. Der Text hat es in sich. In alter Neocon-Manier, also gesteigerter Druck, wie gewalttätige Intervention, soll im Iran ein Bürgerkrieg entfesselt werden. Die Ergebnisse sieht man im Irak, Syrien oder Libyen. Auch die Flüchtlingströme gen Europa. Eine ähnliche Entwicklung im Iran könnte die Region Naher Osten und Zentralasien zur Kernschmelze bringen.
John Bolton Urges Trump To Foment Sectarian Civil War In Iran

Madness. Madness is the word that comes to mind at the mention of John Bolton. The late under secretary that helped mastermind the disastrous war in Iraq is once again in the news for releasing a plan on how to kill the Iran deal and instigate a civil war in Iran. It is important we not gloss over the gravity of what he is suggesting.

Given his supposed lack of access to the President, Bolton decided to take his advice to the media, in hopes of catching Trump’s eye. His advice? Secretly conspire with “allied” nations to fund terrorist organizations in an ethnic civil war inside Iran. Then, control all of Iran’s territories through terrorist proxies and failed states, deny all Iranians visas, and ultimately make the Iranian government “pay for 9/11.”

The memo encourages U.S. backed ethno-sectarian bloodshed, similar to that of Syria today. Specifically, it proposes the backing of Balochi and Kurdish insurgents. Baloch terrorist and criminal networks have already claimed the lives of approximately 3,000 Iranian border guards and soldiers.
Da der Iran lt. dem in allen Geheimnisse eingeweihten John B. auch hinter dem 11. September steckt, soll er natürlich zur Kasse gebeten werden.
Moreover, he demands compensation for Iranian acts of terror, “including 9/11”. The notion that Iran orchestrated 9/11 is completely unfounded, only adding to the insult of Saudi Arabia being on the list of nations he intends to “conspire with against Iran”. After all, 15 out of 19 hijackers in the September 11th attacks were Saudi nationals.

http://www.huffingtonpost.com/entry/joh ... 4e440a6f58
Offenbar haben sich nach den wenig erquicklichen Leistungsergebnissen des TV-Stars Trump offenbar die Sicherheitssysteme in den USA soweit regenerieren können jetzt auch mal auf die NOTbremse drücken zu können. Jemand, wie Verschwörungsexperte und nation builder John Bolton wird nicht mehr vorgelassen.

Der Plan John Boltons:
How to Get Out of the Iran Nuclear Deal

Read more at: http://www.nationalreview.com/article/4 ... memo-trump
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Warnungen an die USA - Der Tanz in der Region

Beitrag von King Kong 2006 »

Teheran hat einige Warnungen ausgesprochen. Zeitgleich wurde der iranische Klon Bavar-373 des russischen S-300 final getestet. 2018 soll die Auslieferung und Stationierung beginnen.
Iran's air defense system operational by March 2018: Cmdr.

The Bavar-373 “is made completely in Iran and some of its parts are different from those of S-300,” he said, adding the country wants to use the Bavar-373 alongside the Russian S-300 system which it received in 2016.

The Bavar-373 will be handed over to Khatam al-Anbiya Air Defense Base by the end of the new Persian calendar year in March 2018 and put into operation as soon as it is delivered to the base, he said.

Long-range radar

Touching on Iran’s technological achievements, Esmaili said Iranian scientists have manufactured an over-the-horizon (OTH) radar with a range of 3,000 kilometers so that the country "can feel the enemy's breath."

http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/03 ... ad-Esmaili
Passend dazu veröffentlicht Teheran Geschehnisse aus dem Luftraum. Der Iran gehört seit 1979 traditionell zu den Spähzielen der USA. Seit 2008 ist die Luftabwehr Irans eine eigenständige Teilstreitkraft. Damit will Teheran wohl zeigen, daß man in der Lage ist US-Aufklärer (auch Drohnen) zu erfassen. Die U2 soll in 24 km Höhe erfasst worden sein.
Iran Will Destroy Any US Spy Aircraft That Enter Its Air Space

The Iranians intercepted a U.S. RQ-4 drone on Aug. 26 and in March issued warnings to a U2 reconnaissance plane.

http://dailycaller.com/2017/09/03/iran- ... air-space/
Seit ein paar Jahren gibt es in der Region Persischer Golf, nachdem die iranischen Streitkräfte dazu in der Lage versetzt wurden, so etwas wie Platzhirschgehabe. Bis dahin gab es das fast ausschließlich auf dem Wasser. Jetzt in der Luft. Die USA fliegen in den iranischen Luftraum und der Iran bedrängt auch mal US-Flugzeuge. So kam eine iranische Drohne einer F-18, die gerade auf einen Träger landen wollte sehr nahe. Bis auf 30 Meter.
An Iranian drone flew within 100 feet of a U.S. Navy F/A-18 Tuesday, forcing the jet to take evasive action as it attempted to land on the USS Nimitz in the Persian Gulf.

Fox News quoted defense officials as saying it was the first time an Iranian drone had interrupted a flight pattern in the Persian Gulf.

The encounter between the U.S. Navy and Iranian aircraft follows a series of close calls in the Persian Gulf between naval vessels. The frequency of incidents has increased under President Donald Trump, as Tehran reacts to the administration’s more hard-line stance on Iran’s ballistic missile program.

http://www.newsweek.com/iran-drone-buzz ... ion-648082
Mit solchen Manövern wollen beide Seiten natürlich zeigen und herausbekommen, was die eine oder andere Seite kann, will und wo die roten Linien sind. Neben der ordinären, aber wichtigen Aufklärung ist das eine Routine zwischen Staaten. Es kann aber sehr schnell überreizt werden.
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Zwischen den USA und dem Iran wird es kritischer

Beitrag von King Kong 2006 »

Unter Trump und seiner Administration war eine Verschärfung der Spannungen zwischen dem Iran und den USA zu erwarten. Das kündigte TV-Star Trump ja lange vorher schon an.
Iran's missile development multiplied after US threats: Commander

http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/25 ... orramshahr
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Trump wird wohl das Atomabkommen mit dem Iran kippen

Beitrag von King Kong 2006 »

'Calm before the storm': Trump set to abandon Iran nuclear deal

US president says Tehran is breaking ‘spirit’ of landmark Obama-era agreement and will reportedly refuse to certify it
US-Verteidigungsminister, US-Militärs warnen vor dem Bruch. Die EU will daran festhalten.
The defence secretary, James Mattis, said this week that staying with the deal, under which Iran accepted strict curbs on its nuclear programme in exchange for sanctions relief, was in US national security interests.

The chairman of the joint chiefs of staff, General Joseph Dunford, recently said that pulling out of the multilateral deal, which was signed by some of Washington’s closest allies, would affect US credibility and could hinder the ability of the US to strike security agreements in the future.

Trump’s secretary of state, Rex Tillerson, and national security advisor, HR McMaster, are both thought to have also advised Trump not to withhold certification. The European signatories to the deal – the UK, France and Germany – have all urged Trump to uphold it, and are now focusing their energies on lobbying Congress not to reimpose sanctions, which could prove fatal to the agreement.

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... clear-deal
Europe’s governments look to bypass Trump to save Iranian nuclear deal

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... p-congress
Die Frage wird sein, ob die Europäer zusammen mit dem Iran (und Russland, China u.a.) das Abkommen retten können. In dem Falle, das das nicht gelingt, hat der Iran bereits angekündigt wieder die Programme voll aufzunehmen. Die Politik von Trump könnte eine gefährliche Kettenreaktion auslösen. Die Politik des TV-Stars und erklärten Kämpfer gegen irgendwelche Establishments ist sehr undurchsichtig und nicht ganz klar von welchem Interessen und Lobbygruppen getrieben. Donald selbst als Person wird sich kaum für solche komplexen Themen irgendwo in Asien interessieren.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Eine Aufkündigung des Abkommens durch die USA wird wohl so nicht passieren. Solange sie die Sanktionen nicht wieder in Kraft setzen und die Iraner ihr Atomprogramm nicht wieder ausbauen, bleiben die wesentlichen Kernelemente des Abkommens wie sie sind. Es gibt nur weniger Grund für USA und Iran nett miteinander umzugehen.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Platon hat geschrieben:(06 Oct 2017, 16:02)

Eine Aufkündigung des Abkommens durch die USA wird wohl so nicht passieren. Solange sie die Sanktionen nicht wieder in Kraft setzen und die Iraner ihr Atomprogramm nicht wieder ausbauen, bleiben die wesentlichen Kernelemente des Abkommens wie sie sind. Es gibt nur weniger Grund für USA und Iran nett miteinander umzugehen.
Es könnte sich aber sehr zuspitzen, wenn Trump wirklich dem Senat eine negative Empfehlung gibt. Daran hängt viel, nicht nur Prozente bei der Urananreicherung. Auch die wirtschaftliche Fragen. Oder "sehr persönliche" Angelegenheiten.

Sollte Trump die iranischen Revolutionsgarden auf die Terrorliste setzen ist das gleichbedeutend mit dem heutigen Iran. Das wird Teheran nicht hinnehmen. Eine Drohung war, daß der Iran dann US-Truppen mit dem IS gleichsetzen wird. Also, mit Terroristen. Der Umgang miteinander wird dann sehr bösartig. Wie die USA und der Iran mit erklärten Terroristen umgehen ist bekannt.
Bei weiteren Trump-Drohungen

Iran will USA "neue Lektionen" lehren

Das Atomabkommen mit Iran will Donald Trump wohl kündigen, die iranischen Revolutionswächter als Terroristen einstufen. Nun gab es gleich mehrere Drohungen aus Teheran in Richtung US-Präsident.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 72272.html
Teheran – Der Iran hat die USA am Dienstag davor gewarnt, die Revolutionsgarden des Landes als terroristische Gruppierung zu bewerten. Damit würden sich die USA selbst ins Lager der Terroristen stellen, sagte ein Regierungssprecher auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Außenminister Mohamed Jawad Zarif nannte die IRGC den "Stolz der Nation". Sie hätten jahrzehntelang die Grenzen gesichert. Trump sollte "keinen strategischen Fehler" machen, sonst werde der Iran konsequent antworten.

derstandard.at/2000065718412/Iran-warnt-USA-vor-Einstufung-der-Revolutionsgarden-als-terroristisch
Wenn Trump das Abkommen kippt, wird eine sehr heiße Phase eingeleitet. Zudem könnten die dann auftretenden US-Sanktionen wieder mit europäischen und asiatischen Wirtschaftsinteressen mit dem Iran kollidieren. Eine sehr gefährliche Situation insgesamt. Deshalb warnten US-Militärs und der Verteidigungsminister davor.
US-Außenpolitiker warnt vor Weltkrieg Republikaner Corker hält Trump für gefährlich

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/28555660 ©2017
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EU will Vertragstreue - Trump seine Fanbase beeindrucken?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump und das Iran-Atomabkommen

Röttgen: "Für uns gilt Vertragstreue"

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, hat vor massiven Folgen gewarnt, sollten die USA das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen.
Heuer: Spielt Donald Trump mit dem Feuer?

Röttgen: Man müsste die Frage einfach nur mit einem Ja beantworten.

Heuer: Dann müssten wir aufhören, das wäre schade.

Röttgen: Ja! Es ist ja auch eben im Bericht gesagt worden, das Nuklearabkommen mit dem Iran ist die Verhandlungs- und diplomatische Methode, dafür zu sorgen, dass jedenfalls für lange Zeit der Iran keine Atomwaffe bekommt. Wenn das aufgekündigt würde, dann wäre diese Frage wieder offen, die gesamte Region des Mittleren Ostens destabilisiert, ein Keil in die transatlantischen Beziehungen getrieben, und zwar ein großer Keil tief getrieben, und die Nordkorea-Frage noch mal erschwert, weil die USA durch diesen Kurs der Selbstisolierung auch an internationaler Glaubwürdigkeit verlieren würde. Und ich finde, das ist ziemlich viel Schaden auf einmal.
"Die Bundesregierung wird und muss einspringen für das Prinzip internationaler Vertragstreue"

Heuer: Und was erwarten Sie in diesem Fall von der Bundesregierung, von der deutschen Kanzlerin? Denn die USA sind bisher der Führer dieser Koalition, die sich da geschlossen hat und mit dem Iran zusammen das Abkommen ausgehandelt haben. Muss Angela Merkel dann einspringen für Donald Trump?

Röttgen: Die Bundesregierung wird und muss einspringen für das Prinzip internationaler Vertragstreue. Sie haben recht, die USA sind der entscheidende Vertragspartner, nicht rechtlich, aber politisch und wirtschaftlich, weil es dem Iran ja um die Aufhebung der Sanktionen geradezu geht. Das war und ist das Motiv des Iran, dieses Abkommen zu schließen. Also sind die USA die Wichtigsten in diesem Spiel. Das ändert aber zunächst mal rechtlich und politisch nichts daran, dass die Bundesregierung wie alle Europäer, wie ich es übrigens auch von China und Russland dann erwarte, sagen werden, für uns gilt Vertragstreue, pacta sunt servanda.

Wenn wir dieses Prinzip selber gefährden und infrage stellen, dann stellen wir sehr viel und Grundsätzliches in der internationalen Diplomatie infrage, und das machen wir nicht.
Heuer: Nachverhandlung des Atomabkommens, da sind Sie strikt dagegen? Das wird Deutschland auch nicht machen?

Röttgen: Nein, weil es ist ausgehandelt. Es gilt pacta sunt servanda. Der Vertrag ist da und darum ist er zu beachten.

http://www.deutschlandfunk.de/trump-und ... _id=398015
Die EU und Deutschland als gewichtigstes Land möchte offenbar Zuverlässigkeit am Beispiel des Atomabkommens demonstrieren. In der Tat wirft die "Unberechenbarkeit" eines Trump gewichtige Fragen auf. Wie wird in Zukunft mit den USA Abkommen in dieser Art zu schliessen sein?

Teheran will daran festhalten. Die EU, China und Russland auch. Sollte TV-Star Trump neben dem Ende der weiteren Empfehlung auch noch weitere Sanktionen anordnen, wird das Verhältnis zwischen den USA und Iran sehr frostig. Das gegenseitige Einstufen als Terroristen könnte eine Folge sein. Hohe republikanische Politiker empfehlen das an der Stange bleiben beim Abkommen. Vermutlich, das kommt in dem Interview mit Röttgen auch zur Sprache, wird TV-Star Trump wie gewohnt auf Kosten - hier des Abkommens - versuchen seine Wähler als starker Macher damit beeindrucken zu wollen. Kampf gegen das "Establishment", Nicht-Trump Fans, Lügenpresse, Abkommen... Damit hat er immer seine Fanbase begeistert. Wenn es dann knallen sollte, wird man sehen, was seine Wähler dann davon halten, wenn es teuer wird...
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Platon
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Aus Sicht der Iraner hätte es kaum besser laufen können. Die USA werden wohl keine neuen Sanktionen beschließen, damit der Iran sich weiter an die Beschränkungen hält und die ganze Sache hat diplomatisch eine Sitaution geschaffen in der Deutschland, Briten, Russen, Chinesen, EU und ich meine auch die Franzosen den Iranern den Rücken gestärkt und sich von der Haltung der USA distanziert haben.

Trump dürfte ja ohnehin kaum ein Problem mit dem Abkommen an sich haben sondern er hat ein Problem damit selbst und persönlich offiziell zu bestätigen, dass ein wesentlicher Teil des Vermächtnis von Obama wunderbar funktioniert. Das ist doch der eigentliche Punkt um den es geht. Trump will das Vermächtnis von Obama so gut es geht abschaffen und dazu als guter Kumpel der Saudis gegenüber dem Iran wieder etwas Hardliner-mäßig rüberkommen. Viel mehr ist da nicht.

Die Frage ist jetzt natürlich noch ob bzw. welche Sanktionen Trump gegen die Revolutionsgarden einzuführen versuchen und wie dann die Reaktion der Iraner sein wird. Aber das dies zu einem Ende des Atomabkommens führt glaube ich kaum.
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Boraiel
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Boraiel »

Wirft Trump den Iranern eigentlich Vertragsverletzungen und wenn ja, welche, vor?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Bis dato sind keine Vertragsbrüche seitens Iran gemeldet worden. Hier manifestiert sich in verdichteter Form das eigentliche Problem. Nicht die seit Jahrzehnten prophezeiten iranischen Atombomben (zur Erinnerung: Imminent Iran nuclear threat? A timeline of warnings since 1979. https://www.csmonitor.com/World/Middle- ... No.-1-1992 ) sind hier das eigentliche Thema. Es ist die Gegnerschaft des Irans seit 1979 in der als vital für die USA eingestuften Region.

Technisch gesehen hat der Iran bis jetzt keinen Verstoss begangen. Trotzdem will der aktuelle Präsident der USA dieses Abkommen loswerden. Er wirft dem Iran einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. D.h. der Iran verhält sich nicht wie ein Verbündeter oder Satellit den USA gegenüber wie andere Staaten oder vor 1979. Das ist das Ärgernis. Weder das Abkommen, noch die ständigen Timelines für iranische Atombomben seit Jahrzehnten Mantra-mäßg vorgebracht. Solange der Iran nicht wieder pro- USA ist, gibt es keine Ruhe.

Auch der Iran wirft den USA einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. Man habe sich dem Vertragswerk ordnungsgemäß verhalten und es gibt immer noch Sanktionen von den USA. Nun kann man sagen, daß das eine juristisch gesehen nicht zwangsläufig mit dem anderen zu tun hätte. Aber der Iran geht davon aus, daß die USA sich wohlwollend verhalten müssten. Weil man doch ein Abkommen hätte. Also, im Geiste nach wohlwollend.

Der rote Faden ist die Gegnerschaft der USA und Irans seit 1979 in der Region. Dieses Abkommen und die iranische Bombe ist Beiwerk, das instrumentalisiert wird. Ruhe gibts erst, wenn die Beiden wieder miteinander können. Indien und die USA können auch miteinander. Oder Pakistan. Mit Atomwaffen, ohne NPT. Das ist offenbar nicht das Problem. Das Verhältnis zueinander ist das Problem. "Der Geist" muß synchron sein.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Boraiel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:18)

Bis dato sind keine Vertragsbrüche seitens Iran gemeldet worden. Hier manifestiert sich in verdichteter Form das eigentliche Problem. Nicht die seit Jahrzehnten prophezeiten iranische Atombomben (zur Erinnerung: Imminent Iran nuclear threat? A timeline of warnings since 1979. https://www.csmonitor.com/World/Middle- ... No.-1-1992 ) sind hier das eigentliche Thema. Es ist die Gegnerschaft des Irans seit 1979 in der als vital für die USA eingestuften Region.

Technisch gesehen hat der Iran bis jetzt keinen Verstoss begangen. Trotzdem will der aktuelle Präsident der USA dieses Abkommen loswerden. Er wirft dem Iran einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. D.h. der Iran verhält sich nicht wie ein Verbündeter oder Satellit den USA gegenüber wie andere Staaten oder vor 1979. Das ist das Ärgernis. Weder das Abkommen, noch die ständigen Timelines für iranische Atombomben seit Jahrzehnten Mantra-mäßg vorgebracht. Solange der Iran nicht wieder pro- USA ist, gibt es keine Ruhe.

Auch der Iran wirft den USA einen Bruch "im Geiste des Abkommens" vor. Man habe sich dem Vertragswerk ordnungsgemäß verhalten und es gibt immer noch Sanktionen von den USA. Nun kann man sagen, daß das eine juristisch gesehen nicht zwangsläufig mit dem anderen zu tun hätte. Aber der Iran geht davon aus, daß die USA sich wohlwollend verhalten müssten. Weil man doch ein Abkommen hätte. Also, im Geiste nach wohlwollend.

Der rote Faden ist die Gegnerschaft der USA und Irans seit 1979 in der Region. Dieses Abkommen und die iranische Bombe ist Beiwerk, das instrumentalisiert wird. Ruhe gibts erst, wenn die Beiden wieder miteinander können. Indien und die USA können auch miteinander. Oder Pakistan. Mit Atomwaffen, ohne NPT. Das ist offenbar nicht das Problem. Das Verhältnis zueinander ist das Problem. "Der Geist" muß synchron sein.
Das hast mehr als hervorragend formuliert. Respekt dafür! :thumbup:
Geistig stehe ich allerdings eindeutig auf Seite der USA und sehe den Iran in der Pflicht sich dem anzupassen oder halt die Konsequenzen zu tragen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump wird die IRGC, die iranischen Revolutionsgarden wohl nicht als Terrorgruppe einstufen. Der Iran drohte mit drastischen Gegenmaßnahmen, wie z.B. die Möglichkeit die US-Truppen dem IS gleichzusetzen.

Diese Entwicklungen wären fast ähnlich eskalierend wie das Aufkündigen des Vertrages.
Donald Trump hält das Atomabkommen mit dem Iran für den "schlechtesten Deal". Erste Details aus der neuen Strategie wurden nun öffentlich - der US-Präsident möchte sich von der Vereinbarung abwenden, sie aber nicht kündigen.

Revolutionswächter sollen nicht als Terrorgruppe eingestuft werden

Unterdessen verzichtet Trump laut Weißem Haus auf die angedrohte Einstufung der iranischen Revolutionswächter als Terrorgruppe.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 72796.html
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Boraiel hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:25)

Das hast mehr als hervorragend formuliert. Respekt dafür! :thumbup:
Geistig stehe ich allerdings eindeutig auf Seite der USA und sehe den Iran in der Pflicht sich dem anzupassen oder halt die Konsequenzen zu tragen.
Noch mal in Bezugnahme dazu ein Artikel aus der FR.
Noch hat Donald Trump den Atomvertrag nicht beerdigt. Aber der Schaden ist schon angerichtet. Die USA haben den Mullahs einen großen Gefallen getan.
Auch wenn das Abkommen zunächst noch intakt bleibt, werden die Auswirkungen auf die Unruheregion des Nahen und Mittleren Ostens bald zu spüren sein.

Mit seinem Nein legt Trump das Thema dem Kongress vor die Tür, der innerhalb der nächsten zwei Monate über ein Aus des Atomvertrags entscheiden muss. Doch der politische Schaden ist schon angerichtet. Statt auf etwas mehr Kalkulierbarkeit und Kooperation stehen die Zeichen wieder voll auf Konfrontation.

Dabei bescheinigen die internationalen Nuklearwächter dem Iran bisher, dass sich das Land exakt an die Vereinbarungen hält. Das bestreitet auch Trump nicht.
Jetzt zu dem angesprochenen Punkt, daß die Instrumentalisierung des alten iranischen Atomprogrammes (mitinitiiert von den USA in den 50s des 20. Jahrhunderts) eher eine "Symptombekämpfung” der Ursache des Interesses der USA in der für sie als vital eingestuften Region ist.
Er stößt sich vor allem an der wachsenden Hegemonie Teherans in der Region. Diese jedoch ist kein Ergebnis des Atomprogramms. Sie ist Ergebnis des systematischen Versagens der arabischen Welt, die dem Iran bei Wissenschaft, Bildung und Kultur nicht das Wasser reichen kann. Und sie ist Ergebnis der epochalen US-Fehlentscheidung, 2003 in den Irak einzumarschieren. Damals suchte die Islamische Republik noch einen umfassenden Interessenausgleich mit den USA, was George W. Bush brüsk verweigerte.
Das war wohl in Teheran ein Schock. Der als Reformer geltende Khatami, der von den Hardlinern im Iran ohnehin skeptisch betrachtet wurde, ist mit der Haltung Bushs praktisch schlagartig gegen die Wand gefahren. Vorher philosophierte er z.B. im dt. Weimar noch vom West-Östlichen Diwan. Der Iran und die USA operierten in Afghanistan gemeinsam gegen die Taliban. Es bestand Hoffnung und Potential eines besseren modus vivendi zwischen beiden. Bis Bush kam. Ähnliche Liga wie Trump.

Ich persönlich würde noch weitergehen. Schon die Parteinahme der USA für Saddam Hussein im Krieg gegen den Iran war eine epochale Fehlentscheidung. Wenn auch eine - in Teilen - nachvollziehbare. Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie eine Niederlage Iraks abzuwenden wäre, sondern, das ist die Kehrseite ein und derselben Medaille, was man aus Saddam damit gemacht hat. Mit der Unterstützung. Und was das für gelebte Erfahrungen im Sicherheitsbewußtsein Irans erzeug hat. Inklusive dem hilflosen Erleben von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Trägersystemen auf urbane Gebiete. Das Verhalten Irans ist auch eine Folge dieser Erfahrungen. Inklusive der Vorwärtsverteidigung in der Region. Etwas, was auch die USA für sich reklamieren. Die Kriege dort auch die Unterstützung für Saddam war eine Verteidigung der eigenen Interessen. Andere Beteiligte nehmen natürlich diese Interessen Irans, der USA, Russlands, der Türkei u.a. eher als imperialistische Maßnahmen wahr.
Iran könnte als Sieger dastehen

Heute haben die USA der persischen Machtpräsenz in Syrien, im Irak, dem Jemen und dem Libanon kaum noch etwas entgegenzusetzen, es sei denn, die Weltmacht wolle sich dort ein weiteres endloses Militärabenteuer aufhalsen. Bei der schiitischen Führung in Bagdad findet Washington kaum noch Gehör. Im Jemen richtet Waffen-Premiumkunde Saudi-Arabien mit amerikanischer Unterstützung eine beispiellose humanitäre Katastrophe an. Und auf dem syrischen Schlachtfeld sind die USA lediglich indirekt mit kurdisch-arabischen Hilfstruppen präsent.

So könnte am Ende wieder der Iran als Sieger dastehen. Mit dem Atomvertrag gelang es der Islamischen Republik, die härteste Sanktionswaffe, das Ölembargo, abschütteln. Der heimische Rohstoff lässt sich wieder ungehindert auf den Weltmärkten verkaufen. Russland, China und Europa denken nicht daran, ihre lukrativen Geschäfte einem reanimierten amerikanischen Embargo zu opfern. Und so werden sich die Vereinigten Staaten, sollten sie zum Jahresende tatsächlich aus dem Atomvertrag aussteigen, in erster Linie selber schaden.

http://www.fr.de/politik/meinung/kommen ... -a-1368154
In der Tat konnte der Anti-Intellektuelle Bush oder offenbar jetzt der Schreihals und Anti-Profipolitiker Trump mit ihren eher aggressiven Auftreten gegenüber dem Iran wenig beeindrucken. Es war Obama (und Außenministerin Hillary Clinton), der mit smarten Instrumenten der Wirtschaftskriegsführung den Iran "bewegen" konnte. Ironischerweise wird gerade Obama dabei als inaktiver Waschlappen wahrgenommen und Hillary, um sich wohl einen Hooligan wie Trump schönzureden, als Schläger wahrgenommen. Dabei sind die kriegerische Haltung von Bush oder jetzt die Drohgebärden von Trump in der Effektivität in Frage zu stellen und bergen ehebliches Eskalationspotential.
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IAEA bestätigt Einhaltung des Atomabkommens

Beitrag von King Kong 2006 »

IAEA bestätigt: Iran erfüllt Auflagen des Atomdeals
30. Oktober 2017

Entgegen Vorwürfen von US-Präsident Trump erklären die Kontrolleure erneut, dass sich Teheran an die Vorgaben hält

US-Präsident Donald Trump mag das internationale Atomabkommen mit dem Iran für gescheitert halten ("der schlechteste Deal aller Zeiten"), die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sieht das weiterhin anders: Deren Generaldirektor Yukiya Amano sagte nach einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani am Montag, der Iran erfülle "alle mit Nukleartechnik zusammenhängenden Verpflichtungen". Die IAEA hatte bereits zuvor betont, dass der Iran sich an seine Verpflichtungen halte, die er mit dem Abkommen eingegangen sei.
Laut Salehi will der Iran am Atomabkommen festhalten, aber nicht um jeden Preis. Sollten die USA weiter Druck ausüben, habe der Iran auch andere Optionen, warnte Salehi am Sonntag. Zum Beispiel könnten iranische Wissenschafter binnen vier Tagen das Uran von vier auf 20 Prozent anreichern. "Aber wir hoffen, dass es nicht zu diesem Szenario kommen wird und das Abkommen aufrecht bleibt." Die IAEA hat dem Iran laut Salehi bereits achtmal bestätigt, dass er sich an das Abkommen halte. Das widerspreche den Zweifeln der US-Regierung.
EU stärkt IAEA gegen Trump den Rücken

Amano wollte die US-Kritik nicht direkt kommentieren. Er sagte lediglich, dass das Abkommen zwischen dem Iran und den UN-Vetomächten sowie Deutschland erzielt und vom UN-Sicherheitsrat bestätigt worden sei. Daher sollten alle Seiten ihre Verpflichtungen einhalten, auch die IAEA werde ihre Aufsichtsarbeit weiterführen.

Rohani erklärte nach dem Treffen, der Iran behalte sich vor, aus dem Deal auszusteigen, wenn er nicht mehr den nationalen Interessen diene. Auf Trumps Kritik entgegnete er: "Kein Präsident kann ein internationales Abkommen kündigen, der Iran wird die Verpflichtungen weiter in Ehren halten."

derstandard.at/2000066897305/IAEA-bestaetigt-erneut-Iran-erfuellt-alle-Auflagen-des-Atomdeals
Bleibt abzuwarten, was TV-Star Trump für weitere Schachzüge parat hat die Krise zuzuspitzen.
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Maritime Präsenz - Der Hinterhof der USA vom Persischen Golf zum Golf von Mexiko

Beitrag von King Kong 2006 »

NEW COLD WAR? IRAN SENDS WARSHIPS TO GULF OF MEXICO

Iranian warships are set to leave the waters of the Persian Gulf to sail across the world and tour another gulf—the one that lies between the U.S. and Mexico.

At a time when Iran is looking to expand and modernize its military in the face of what is seen as a growing U.S. threat, its newly appointed navy commander, Rear Admiral Hossein Khanzadi, held his first press conference Wednesday, announcing that a fleet of Iranian ships would soon depart for the Atlantic Ocean and the Gulf of Mexico en route to visits to a number of South American countries, Iran’s semiofficial Tasnim News Agency reported. The move is reportedly part of a push to project Iran’s military on a more global scale
Khanzadi also pledged to introduce new vessels and submarines next year and announced other upcoming plans to bolster the country’s naval power.

http://www.newsweek.com/new-cold-war-ir ... ico-720293
Der Iran unterhält mit einer Reihe von Staaten in Mittel- und Südamerika recht gute Beziehungen.

In Latin America, Iran is generally viewed as an economic partner, harboring a vast amount of wealth and natural resources, including petroleum, natural gas, ores, copper, and lead. On August 21, Iranian Foreign Minister Javad Zarif entered into talks with high-level officials from six Latin American countries including Bolivia, Chile, Cuba, Ecuador, Nicaragua, and Venezuela to promote political and economic ties. According to a report from the Islamic Republic News Agency, “Zarif’s emphasis on accompanying the presence of commercial and economic delegations, representing the private and government sectors, during his regional tours point to the key fact that diplomacy views striking a logical balance between politics and economics is highly necessary”
Iran’s Status as an Observer in the Bolivarian Alliance (ALBA)

Iran’s status as an observer in the Bolivarian Alliance has been praised by a number of hemispheric nations, while others have not been so welcoming. Ecuador, Nicaragua, Venezuela, and Bolivia have vigorously welcomed Iran’s new influence in Latin America.
Is Iran Challenging the Monroe Doctrine?

Iran is continuing a counterbalance strategy between the Muslim world and Latin America. Currently, it is a simple fact that Iran is looking for other partners to cooperate with as well as opening new diplomatic relations, especially in Latin America. The rise of global markets and the slow decline of U.S. influence in its neighborhood have some Latin American leaders looking apprehensively towards new global trading partners.
The United States must understand that Iran is not in the region only to counter its interests, but it is there to rekindle relations with other like-minded hemispheric countries. The emergence of Iran as an economic partner in Latin America after the lifting of sanctions comes at a time when Iran seeks global allies in its efforts to gain greater influence and at a time when Latin American countries are more willing to look beyond the U.S. for economic opportunities. The traditional fear of Iran by the U.S. needs to be tempered with the realization that a changing Iran has a presence in Latin America that may help the region develop.

http://www.coha.org/the-iran-doctrine-i ... -security/
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der US-Kongress setzt die alten Sanktionen gegen den Iran nicht wieder in Kraft. Teheran hält sich lt. Atomenergiebehörde an das Abkommen und lehnt Neuverhandlungen klar ab.
Der US-Kongress hat die Frist verstreichen lassen, Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft zu setzen.
Das Abkommen wurde durch Donald Trump im Oktober in Frage gestellt. Der US-Präsident hatte damals die erneute Zertifizierung verweigert.

ZEIT ONLINE, AFP, dpa, dt
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Einer der neuesten Schachzüge Trumps im Personalkarussel war die Ernennung von John Bolton als Sicherheitsberater. Bolton gilt als Superfalke. Er bedauerte - noch als Amtsträger des US-Botschafters für die UN - dass die USA die Fähigkeit verloren hätten Regierungen zu stürzen. Im Kontext Irans hält er sich u.a. an die iranische MEK.
But it is his support for a banned Iranian opposition group, the Mujahedin-e Khalq (MEK), that spooked officials in Tehran.

Ali Shamkhani, Iran’s top security official, said it was “shameful” that a “seemingly superpower country” had appointed a national security adviser who received “a salary from a terrorist sect”. He was referring to Mr Bolton’s decision to address a gathering of MEK and other Iranian dissidents in Paris last year. The former ambassador to the UN used the gathering to say the MEK — which Washington designated a terrorist group until 2012 — was a “viable” alternative to the Islamic regime.
Die MEK war unter Bush Junior schon erste Wahl. Sie waren das Sprachrohr, um Anfang 2000 den sich immer mehr zuspitzenden Konflikt um das alte iranische Atomprogramm auf den nächsten Level zu heben. Die Auseinandersetzungen zwischen Bush und Ahmadinejad sind bekannt. Es ist sicher Mittel der Wahl Gegner von Gegnern zu hofieren. Das macht andersherum Teheran auch. Was sich allerdings als problematisch herausstellt ist, daß die MEK im Iran praktisch keinen Rückhalt hat. Es sogar sein kann diese weitläufig im Iran als Verräter gesehene Gruppe (unterstützten Saddam im Krieg gegen den Iran) sogar dazu führen kann, daß sich die iranische Gesellschaft eher mit der Führung in Teheran solidarisiert.
But Iranians say that if Mr Bolton genuinely believes that the MEK can be used to weaken the Islamic regime it would be a flawed policy.

“Should Mr Trump bring in MEK, the gap between the Islamic republic and its critics will be narrowed . . . because even those opponents who seek the overthrow of the Islamic republic prefer the current rulers to MEK,” says Amir Mohebbian, a commentator close to Iran’s conservative forces.
Often described by Iranian and western political observers as a cult, the MEK has an ideology that is a mix of revolutionary Shia Islam, Marxism and nationalism. Its junior members are forced take a vow of celibacy, and it is believed to have several thousands of members spread through Iraq, Albania and France.

But even Iran hawks in Washington who favour regime change tend to dismiss the MEK’s influence in Iran.

“The Iranian people hate the MEK so the notion that they are somehow going to be part of the future of Iran is laughable, completely,” says Danielle Pletka, an Iran hawk at the American Enterprise Institution, a conservative think-tank where Mr Bolton is a senior fellow.

https://www.ft.com/content/c6ace172-33f ... 3fd4564aa6
Was das das Beste ist, was Bolton Trump empfehlen kann, ist für die Teheran erstmal alles im Grünen Bereich.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Europäer warnen vor Trumps Intentionen.
Schreiben an US-Kongress

Europäische Abgeordnete warnen vor Ende des Iran-Atomdeals

Etwa 500 Abgeordnete aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien wenden sich an Kollegen im US-Kongress. In einem schriftlichen Appell, der dem SPIEGEL vorliegt, warnen sie davor, das Atomabkommen mit Iran aufzukündigen.
"Die US-Regierung droht, den JCPoA verlassen zu wollen, obwohl Iran seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen nachkommt", heißt es in dem Brief, über den der SPIEGEL gemeinsam mit der französischen Tageszeitung "Le Monde", dem britischen "Guardian" und der "New York Times" exklusiv berichtet. Lesen Sie hier den kompletten Brief.
Ein Ausstieg der USA hätte fatale Folgen, warnen die Unterzeichner aus jenen drei EU-Ländern, die neben den USA, China und Russland das Atomabkommen 2015 verhandelt haben. "Die kurzfristige Auswirkung dieses Schrittes wäre ein Ende der Kontrollen des iranischen Atomprogramms, das eine neue Quelle für verheerende Konflikte im Nahen Osten und darüber hinaus darstellen könnte", heißt es.

Noch ernster aber seien die langfristigen Folgen: ein nachhaltiger Schaden an der Glaubwürdigkeit des Westens. "Das Verlassen des Abkommens würde den Wert aller Versprechungen und auch Drohungen vermindern, die unsere Länder aussprechen", so die Parlamentarier.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/bri ... 03680.html
TV-Star Trump und Bolton haben noch andere Falken als Verbündete, die iranischen Falken. Sie wollen das Abkommen auch loswerden...
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Reaktion auf Trump

Iran warnt USA vor Ausstieg aus Atomdeal
Die iranische Regierung hat angekündigt, sich an das Abkommen zu halten, solange es von den anderen Parteien respektiert werde. Sollten die USA austreten, sei es hinfällig.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 03878.html
Bis dato wurde manchmal kommuniziert, daß auch ohne die USA das Abkommen zu halten wäre. Im Rahmen der Vernetzungen und Globalisierungsmechanismen ist das aber praktisch nicht möglich. Treten die USA aus dem Vertrage, an dem sich der Iran pflichtgemäß gehalten hat, sieht Teheran das Abkommen als gescheitert an.
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Dieter Winter
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Dieter Winter »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Apr 2018, 08:31)

Bis dato wurde manchmal kommuniziert, daß auch ohne die USA das Abkommen zu halten wäre. Im Rahmen der Vernetzungen und Globalisierungsmechanismen ist das aber praktisch nicht möglich. Treten die USA aus dem Vertrage, an dem sich der Iran pflichtgemäß gehalten hat, sieht Teheran das Abkommen als gescheitert an.
Das dürfte sich nach Boltons Ankündigung eh erledigt haben.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Dieter Winter hat geschrieben:(20 Apr 2018, 08:44)

Das dürfte sich nach Boltons Ankündigung eh erledigt haben.
Bolton geht in die Ära von Bush Junior zurück. Das lief schon nicht besonders gut mit dem Iran. Das wird jetzt nicht besser laufen. Die USA sind noch "schwächer" geworden, als unter der Ägide von G.W.Bush. Bolton beklagte das bereits unter Bush, daß die USA an Möglichkeiten verloren haben.

Es gibt zwei Punkte, die vielleicht eine Zuspitzung verhindern können. Einmal, daß niemand unter Trump "alt wird". Mal sehen, wie lange Bolton macht, werden seine Ideen zu komisch, wird man ihn wohl leichter als Trump vom Gegenteil überzeugen können. Und selbst Trump mußte offenbar im Falle Nordkoreas und Syriens zurückrudern. Und zum anderen hat Bolton irgendwo in einem Interview schon anklingen lassen - im Kontext Irans - das seine Aussagen eben in der Vergangenheit waren. Was immer das zu bedeuten hat. Ist bei den ganzen Fakenews (Trump) heute ja ganz einfach. Ist so ja nie gesagt worden...
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Orbiter1 »

Das Thema Atomabkommen dürfte sich erledigt haben. Macron geht jedenfalls nach seinem Staatsbesuch in den USA davon aus dass Trump das Abkommen kündigen wird.

"Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in den USA hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pessimistisch zur Zukunft des Iran-Abkommens geäußert. Zwar wisse er nicht genau, was US-Präsident Donald Trump bezüglich des Abkommens entscheiden werde, er rechne aber mit einer Aufkündigung der Vereinbarung durch Trump, sagte Macron." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -trump-usa

Die USA wollen nach meiner Überzeugung in Abstimmung mit Saudi-Arabien und Israel den Iran in die Knie zwingen. Entweder sollen noch schärfere Sanktionen Unruhen in der Bevölkerung auslösen (da gab es ja bereits vor kurzem einen Vorgeschmack) oder der Iran soll militärisch platt gemacht werden. Den Europäern wird nur die Rolle des Zuschauers bleiben.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:20)

Das Thema Atomabkommen dürfte sich erledigt haben. Macron geht jedenfalls nach seinem Staatsbesuch in den USA davon aus dass Trump das Abkommen kündigen wird.

"Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in den USA hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pessimistisch zur Zukunft des Iran-Abkommens geäußert. Zwar wisse er nicht genau, was US-Präsident Donald Trump bezüglich des Abkommens entscheiden werde, er rechne aber mit einer Aufkündigung der Vereinbarung durch Trump, sagte Macron." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -trump-usa

Die USA wollen nach meiner Überzeugung in Abstimmung mit Saudi-Arabien und Israel den Iran in die Knie zwingen. Entweder sollen noch schärfere Sanktionen Unruhen in der Bevölkerung auslösen (da gab es ja bereits vor kurzem einen Vorgeschmack) oder der Iran soll militärisch platt gemacht werden. Den Europäern wird nur die Rolle des Zuschauers bleiben.
In diesem Fall wäre es auch besser, sich herauszuhalten. Es ist eine Sache, einem Land die Waffen zur Vernichtung Anderer aus der Hand zu nehmen, notfalls halt auch mit Hilfe von Sanktionen, es ist aber eine andere Sache, Machtpolitik und Hegemonie ausüben zu wollen. Was Russland vorgeworfen wird, sollte einem Trump nicht gestattet werden.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Orbiter1 »

Mit den Säbeln wird schon mal ordentlich gerasselt.

"Defense Minister Avigdor Lieberman threatened Iran during an interview with a Saudi website and asserted that if the Islamic regime attacks Tel Aviv, Israel "will strike Tehran and destroy every Iranian military site that threatens Israel in Syria, whatever the price." ... Lieberman is currently in the U.S. for meetings with his counterpart, Defense Secretary James Mattis. He will also hold talks with National Security Adivser John Bolton. ... Meanwhile, Iran's supreme leader called on Muslim nations to unite against the U.S., state television reported on Thursday, saying Tehran would never yield to its arch foe's "bullying." Quelle: https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6031178
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

Sollte es hier zum Angedrohten Handeln kommen, dürften sich auch irgendwelche Gespräche mit Nordkorea erledigt haben. Kim Jong Un sieht seine Atomwaffen als eine Garantie, daß seine Herrschaft unangefochten bleibt und wird, egal was in Verhandlungen auch gesagt werden wird, auf sie in keinem Fall verzichten. Und nach einem Angriff der USA auf Iran gleich gar nicht.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

In der Tat ist das auch ein befürchtetes Szenario. Wenn die USA so wichtige Abkommen abschliessen. Und der andere Vertragspartner sich auch noch daran hält und dann diese strategischen Abkommen einfach so über Bord geworfen werden, dann werden sich zukünftige Geschäftspartner das schon überlegen, mit wem sie solche Abkommen abschliessen. Die jederzeit hinfällig sind, selbst wenn man sich daran hält.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump at work. Come together! (Teheran und Brüssel)
Mögliches Ende des Iran-Deals

Horrorszenario für Europa
Verabschiedet sich US-Präsident Donald Trump tatsächlich aus dem Atomabkommen mit dem Iran, dann hätte das für Europa gleich in zweifacher Hinsicht massive Folgen: Zum einen wäre das ein weiterer schwerer Schlag aus den USA in die EU-Magengrube - hatten die Europäer Trump doch fast schon angefleht, das Iran-Abkommen aufrecht zu erhalten.

Zum anderen warnte jetzt eine hochrangige Person aus dem Auswärtigen Dienst der EU vor Journalisten in Brüssel: "Ein Ausstieg macht alles schlimmer, weil das wahrscheinlich ein nukleares Wettrüsten in der Region zur Folge hätte."

Denn völlig offen ist, ob der Iran sich nach einem US-Rückzug noch an den Deal gebunden fühlt - oder seinerseits aussteigt: "Hebt der US-Präsident die Aussetzung der Iran-Sanktionen auf, wird der Handel mit dem Iran eingefroren. Für den Öl-Sektor beispielsweise hätte das sofortige Auswirkungen", erklärt Ellie Geranmayeh, Iran-Expertin bei der Denkfabrik "European Council on Foreign Relations".
Laut Aussage aus Teheran ist das Ausscheiden Irans die Folge des Ausscheidens der USA. Dann würde man zum alten modus vivendi zurückkehren. Wie neue Projekte implementieren. So Nuklearantriebe für U-Boote oder Schiffe angehen (das ist schon der Internationalen Atomenergiebehörde vom Iran angemeldet worden), ultra-schnelle Zentrifugen für die Anreicherung von Uran, Plutonium-Brüter usw. sind da im Gespräch bzw. liegen der Atomenergiebehörde durch den Iran vor. Alles im Rahmen des NPT!

Die EU fühlt sich jetzt offenbar genötigt dem Iran entgegen zu kommen.
Europa könnte von US-Sanktionen betroffen sein

Die Europäer dürften jedenfalls nichts unversucht lassen, um den Iran unbedingt an Bord zu halten - schon um zu verhindern, dass er wieder in großem Stil Uran anreichert. Denn eins ist klar: Die Folgen bekämen viel unmittelbarer die Europäer zu spüren als die Amerikaner - was überhaupt für alles gilt, was die Konfliktregion Nahost angeht.

"Denn sie liegt nicht tausende Kilometer weit weg, wie das zwischen den USA und Iran beziehungsweise Syrien ist, sondern bei Syrien und Iran sind das Länder vor unserer Haustür. Deshalb ist das von allergrößter Bedeutung für uns", betonte vergangene Woche die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem US-Präsidenten in Washington.

Dreifach hält besser - unter diesem Motto hatte das europäische Trio Deutschland-Frankreich-Großbritannien versucht, Trump noch einmal von den Vorteilen des Iran-Abkommens zu überzeugen. Sollte sich dies als fruchtlos herausstellen, müssten die Europäer Teheran wohl etwas anbieten, was den wirtschaftlichen Schaden abmildern könnte, den die US-Sanktionen in dem Fall anrichten würden.
Die USA haben keinen Plan B

Dem "Iran wirtschaftliche Entlastung anzubieten", um ihn an den Deal zu binden, ist auch aus Sicht der Politik-Expertin Geranmayehs eine der EU-Handlungsmöglichkeiten. Das Problem: Bleiben europäische Unternehmen mit dem Iran im Geschäft, könnten sie im schlimmsten Fall ebenso von den USA mit Sanktionen bestraft werden.

Auch dagegen müsste die EU Vorkehrungen treffen. "Wir arbeiten an einer Reihe von Vorschlägen, um europäische Firmen zu schützen", bestätigen hochrangige EU-Offizielle.

Doch all das wird nur schwer verhindern können, dass die gemäßigten Kräfte im Iran zunehmend unter Druck geraten: Die Gegner des Abkommens dürften sich dann bestätigt fühlen, dass den USA und dem Westen insgesamt nicht zu trauen sei. Ein Grund mehr, warum die Europäer seit Monaten davor warnen, den Deal in den Abfalleimer der Geschichte zu befördern, ohne etwas Vergleichbares in der Hinterhand zu haben.

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html
Die Trump-Administration kollidiert bereits im Handelskrieg mit der EU. Die NATO ist auch nicht mehr das was sie mal war. Trump ist ein Glücksfall. Aber für wen? Die potentiellen Investitionen in Trump (Russlandaffäre) sind besser als in so manche ICBM investiert.

Das werden aufregende Tage. Das hat Auswirkungen auf weitere Fälle wie Nordkorea. Ob sich die Gemäßigten im Iran halten können. Krisen in Nahost und Flüchtlingsströme. Eine weitere Kollision der EU mit TV-Star Trump in Fragen des Handels. Wie weit kann die EU Iran etwas anbieten? Will der Iran dann überhaupt noch?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Tom Bombadil »

LOL "Gemäßigte im Iran" :D Auf so eine Idee muss man auch erstmal kommen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Macron und Gabriel warnen vor Krieg.
Trump und der Iran-Deal

Macron warnt vor Krieg

Donald Trump erwägt, das Atomabkommen mit Iran zu kündigen. Dies könnte die Lage eskalieren, sagt Emmanuel Macron im SPIEGEL. Auch andere Spitzenpolitiker äußern sich besorgt.
Auch der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel warnt vor der Gefahr eines Kriegs, sollte Trump aus dem Abkommen aussteigen. "Wenn wir nicht aufpassen, droht uns im Nahen Osten ein neuer Dreißigjähriger Krieg", sagte Gabriel dem SPIEGEL.
Die Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes Helga Schmid, die das Abkommen entscheidend mitverhandelt hat, betont, dass sich Iran an die Abmachungen halte.
Wird Trump mit seinem Sicherheitsberater John Bolton sich durchsetzen? Macht es Trump nicht, ist er wieder ein Looser, siehe fehlender Mauerbau zu Mexiko, keine atomare Abrüstung Nordkoreas (ist für NK kein Thema - es geht um Gespräche) oder hier die Beibehaltung des nach seiner Meinung "schlechtesten Deals ALLER Zeiten". Lässt er das Abkommen platzen, mag die Fanbase meinen, das er ein toller Kerl ist. Aber ob es das dann wert ist? Trump ist mal wieder weit weg.
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn appelliert ebenfalls an den US-Präsidenten: "Herr Trump sollte das Atomabkommen nicht zerschlagen. Immerhin ist es Europa, das in Reichweite iranischer Raketen liegt."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 06228.html
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump: Iran-Entscheidung wird am Dienstag bekanntgegeben

https://derstandard.at/2000079358953/Tr ... nntgegeben
Früher als er müsste.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Führt Trump seine "Erfolgsbilanz" weiter fort?
Da Trump seiner Basis vor den Midterm-Wahlen im Herbst beweisen will, dass er seine Wahlversprechen hält und da er am liebsten alles zerstören möchte, was sein Vorgänger Barack Obama politisch erreicht hat, gilt es als wahrscheinlich, dass er den Deal heute tatsächlich aufkündigt. Alles andere wäre eine riesige Überraschung.

So oder so wird sich Trump sicherlich eine Hintertür offen halten. Frei nach dem Motto: Wenn wir einen besseren Deal machen, bin ich mit dabei. Doch von diesem Budenzauber sollte sich niemand täuschen lassen: Bislang hat Trump in der Außenpolitik bekanntlich schon viele Deals kaputt gemacht, aber noch kein einziges großes Abkommen geschlossen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 06662.html
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Für die gemäßigten politischen Kräfte und für die IranerInnen, die sich dem Westen zuwenden erstmal ein game over.
Irans Präsident Hassan Rohani nannte die Entscheidung eine "historische Erfahrung" für sein Land. Die USA hätten nie ihre Verpflichtungen erfüllt, sagt Ruhani im Staatsfernsehen.

Iran seinerseits hat sich nach Einschätzung der EU und der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA an seine Verpflichtungen aus dem Deal gehalten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 06893.html
Erinnert fatal an die Ära Bush. Als Khatami den Dialog mit dem Westen suchte und iranische Kommandos der Revolutionsgarden zusammen mit US-Kommandos (Delta Force) Jagd auf die Taliban und Al-Qaida in Afghanistan machten. Danach fiel Bush irgendwie ein in einen direkten Konflikt mit dem Iran zu gehen. Und nach Waffenpartnerschaft wurde der Iran zum Gegner erklärt. Danach waren die Reformer und Gemäßigten im Iran erledigt. Ein Khatami hatte keine Chance mehr. Danach kam Ahmadinejad. Trump führt diese Politik fort.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kommt irgendwie bekannt vor.
Der Wortbruch

Wie es weitergeht, erschließt sich womöglich auch aus der Vergangenheit. Mit ähnlichen Argumenten, wie sie Trump nun vortrug, trommelte John Bolton schon vor 15 Jahren für eine ganz andere außenpolitische Entscheidung eines anderen US-Präsidenten, die sich als verhängnisvoll entpuppte - die Invasion im Irak. Maßgebend war damals übrigens auch der jetzige israelische Premier Benjamin Netanyahu, der sich nun erneut erfolgreich engagierte, indem er einen von plumpen Grafiken begleiteten Vortrag gegen Iran hielt. Die Ausführungen enthielten wenig Neues, dabei war klar, wem sie galten: dem lese-aversen Trump.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 06912.html
Das wird viel Arbeit bedeuten nach Trump.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Irans Parlamentspräsident sieht sich nicht mehr an Atomdeal gebunden

Die Hardliner in Iran waren von Anfang an gegen das Atomabkommen. Ihre Reaktionen auf Trumps Aufkündigung des Deals fallen entsprechend harsch aus. Doch es gibt auch Anlass zur Hoffnung.
Iranische und europäische Vertreter sollen sich Montag treffen

Parlamentspräsident Laridschani wertet den Ausstieg der USA als Verstoß gegen die Vereinbarung. Die USA würden dadurch isoliert. Er sei sich auch nicht sicher, ob die europäischen Unterzeichner des Abkommens ihre Versprechen erfüllen werden. Der US-Präsident jedenfalls verstehe offensichtlich nur die Sprache der Gewalt. "Trump verfügt nicht über die mentalen Fähigkeiten, mit Problemen umzugehen."
Der französische Außenminister Le Drian warnte, durch Trumps Rückzug bestehe ein "echtes Risiko" einer Konfrontation im Nahen Osten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 06934.html
Für die gemäßigten Kräfte und die dem Westen zugeneigten ist Trumps Agieren ein Knock-Off. Man kann jetzt tatsächlich niemanden mehr bei den 80 Mio. IranerInnen irgendwie Zugständnisse verkaufen. Wenn das alles nichts wert ist. Das wird wohl langanhaltende Auswirkungen auf die iranische Bevölkerung haben.

Nach der Regierungszeit von Trump wird das viel Geld, viel Zeit und viel Vertrauen kosten, das wieder aufzubauen. Wie einst unter Obama nach dem verheerenden Bush. Es hat über ein Jahrzehnt Verhandlungen benötigt dieses "Jahrhundertabkommen" (Mogherini) abzuschliessen.
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