Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

"Die sunnitische Welt" ist so eine Sache. Im Kontext des Verhältnisses der USA zum Iran.

Die sunnitische Welt hat damit kein Problem. Mit der Beziehung der Staaten USA und Iran zueinander. Weder Kasachstan, Indonesien, Malaysia, Bosnien, Usbekistan, Bangladesh, Turkmenistan, Pakistan, Türkei uvm. sehen eine weniger belastete Beziehung zwischen den USA und dem Iran als "Provokation" an. Für sie ist es endlich soweit. Weil auch sie davon profitieren.

Wenn wir uns das genauer besehen, sind es die arabischen Königshäuser am Persischen Golf. Die sogenannten Golfaraber, selbst da bestätigen Ausnahmen die Regel. Wenn wir von dem großen "die sunnitische Welt" die regionale Küche näher betrachten, dann fallen selbst arabische Staaten wie Ägypten da raus. Auch Kairo hat mit der Beziehung der Staaten USA und Iran kein sunnitisches Problem. Oder Libyen, oder Algerien. Es sind die Königshäuser direkt neben dem Iran am Persischen Golf. Warum? Es geht um Macht. Sicherheitspolitisch und vor allen Dingen wirtschaftlich. Deshalb freut sich "die sunnitische Welt" über die Aufhebung der Sanktionen. Malaysia, Turkmenistan uvm. können jetzt befreiter wirtschaften. Nicht unbedingt die Königshäuser am Persischen Golf. Der Iran kann Konkurrenzhäfen, Luftflotten, Infrastruktur in die Waagschale werfen, in der OPEC anders auftreten, was den Ölpreis senkt. Alles nicht mit Begeisterung der arabischen Königshäuser am Persischen Golf aufgenommen. Aber auch da gibt es Ausnahmen wie den Oman. Sie haben gute Beziehungen zum Iran. Bis hin zu gemeinsamen Militärübungen und sicherheitstechnischen Austausch.
Oman and Iran share close diplomatic, economic, and military ties.
https://en.wikipedia.org/wiki/Iran–Oman_relations
Vielleicht ist es kein Zufall, daß gerade Oman als das fortschrittlichste Königshaus auf der Halbinsel am Persischen Golf gilt. ;)

Natürlich geht es nicht nur um die demokratischen Königshäuser und die tausenden Prinzen und Könige. Auch "kleine Sunniten" haben mit dem Iran ein Problem. Wenn man einen IS-Kämpfer oder jemanden von Al-Qaida fragt, dann werden die nichts positives zu berichten haben. Versteht sich. Aber auch hier müssen wir genauer schauen. Worüber? Über den Iran? Oder über die Beziehungen des Staates Iran und der USA? Im letzteren Falle werden diese Leute nichts negatives zu berichten haben. Warum? Weil eine Entspannung zwischen den USA und dem Iran den arabischen Königshäusern am Persischen Golf (Ausnahme Oman) tierisch auf die Nerven geht. Man fühlt sich zurückgesetzt und wirtschaftlich in Frage gestellt und ist deshalb verdrossen. Und das ist gut so aus Sicht "der Sunniten". Denn der IS und die Al-Qaida (alles Sunniten) sehen in den dekadenten arabischen Königshäusern ihr main target.

Riad, Doha, Manama, Dubai, die Prinzen dort am Persischen Golf und deren Wirtschaft dort. Die regen sich auf. Ob das "die sunnitische Welt" ist? Die die Beziehungen der USA und Iran möglichst belastet sehen wollen? Der "Rest" der sunnitischen Staaten sieht das diametral anders. Auch wirtschaftlich.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ist das US-Flaggschiff im Iran gelandet?
Boeing Meets With Iranian Airlines to Discuss Jets, Aircraft Services

Boeing that is a flagship of U.S. technology and manufacturing around the globe.

http://www.wsj.com/articles/boeing-meet ... 1460406482
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA kaufen Schweres Wasser im Iran.
U.S. to buy heavy water from Iran's nuclear program

The U.S. Department of Energy, or DOE, will buy 32 metric tonnes of heavy water from Iran worth $8.6 million, a department spokeswoman said.

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... SKCN0XJ25G
Interessanter Kunde. ;)

Hoffentlich wird es in der USA nicht zum Bau von Atomwaffen genutzt! Sonst könnte man den Iran wegen Proliferation drankriegen.
Iran

Seit 1996 war eine Anlage zur Gewinnung von schwerem Wasser in Khonbad nahe Arak im Bau. Die Kapazität war auf 8 Tonnen pro Jahr ausgelegt. 2003 wurde die Produktionsanlage fertiggestellt, zugleich wurde eine zweite Ausbaustufe angekündigt, so dass sich die Produktion auf 16 Tonnen jährlich verdoppeln würde. Das schwere Wasser wird für den Betrieb des 40-MW-Natururan-Reaktors IR-40 benötigt.[7]

https://de.wikipedia.org/wiki/Schweres_Wasser
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Eine Atomindustrie und die nukleare Technologie dient bekanntermaßen nicht nur dem Zwecke Atombomben herzustellen. Energie, Industrie, Agrarwirtschaft, Wissenschaft und Medizin sind darin enthalten. Kann Teheran nach dem Ende der Sanktionen auch damit "befreiter" wirtschaften? Kanada hat ähnliche Elemente in seiner Atomindustrie, wie der Iran. Der Konkurrent Iran wurde auch in der Nuklearwirtschaft gerne mit Sanktionen behindert. Primär um einen Atomweltkrieg zu verhindern. Versteht sich.
Iran replaces Canada in US heavy water market

Global heavy water market consists of the pharmaceutical research sector and heavy water power reactors, said Kamalvandi, adding that the quality of the heavy water used in the two sectors is different.

Iran plans to gain access to the markets that want high quality heavy water, added the spokesman.

Tehran also aims to become the biggest heavy water producer in the world, he said.

http://en.trend.az/iran/politics/2527318.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Vardarovic

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vardarovic »

Die neue "Freundschaft" wird so lange anhalten, bis die USA meinen, ihren neuerfundenen Feind (Russland) in die Knie gezwungen zu haben.

Die USA/NATO versprachen ja auch einst, auf dem ehemaligen Gebiet der Sowiet Union nicht zu expandieren.
Man sieht, auf die Versprechen der USA/NATO kann sich die Welt verlassen.
Vardarovic

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vardarovic »

Zu Deiner Signatur:
King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 10:38)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
"Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen."

Du brauchst hierfür keinen Frank Herbert bemühen.
Es gibt hierfür einen Fachbegriff, da den Griechen bereits vor Jahrtausenden bekannt: Akrasia.

Also: keinen Lorbeerkranz auf ein falsches Haupt.

Gruss.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Vardarovic hat geschrieben:(01 May 2016, 10:52)

Zu Deiner Signatur:

"Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen."

Du brauchst hierfür keinen Frank Herbert bemühen.
Es gibt hierfür einen Fachbegriff, da den Griechen bereits vor Jahrtausenden bekannt: Akrasia.

Also: keinen Lorbeerkranz auf ein falsches Haupt.

Gruss.
Ich hatte meine Signatur gar nicht mehr auf den Schirm. Letztendlich wird das Rad ja nie neu erfunden. Akrasia umschreibt letztendlich auch nur etwas, was vor dieser Bedeutung auch schon gehandhabt und benutzt wurde. Allerdings erscheinen mir diese Sätze schmissiger als die Bedeutungserklärung von Akrasia.

Beim Thema USA/Iran gilt auch hier, daß nie etwas von Dauer ist und jeder natürlich auch auf seinen Vorteil bedacht ist. Das die USA aber Schweres Wasser aus der iranischen Atomindustrie kaufen, nach all dem "Geschreie" zwischen Bush und Ahmadinejad und dem Hype um einen Atomkrieg, ist immerhin eine Notiz wert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Vardarovic

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vardarovic »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 11:10)
Ich hatte meine Signatur gar nicht mehr auf den Schirm
Deine Signatur ist jedem ersichtlich.
King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 11:10)Letztendlich wird das Rad ja nie neu erfunden. Akrasia umschreibt letztendlich auch nur etwas, was vor dieser Bedeutung auch schon gehandhabt und benutzt wurde. Allerdings erscheinen mir diese Sätze schmissiger als die Bedeutungserklärung von Akrasia.
Ja, schmissiger, dahingeworfen.
King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 11:10)Beim Thema USA/Iran gilt auch hier, daß nie etwas von Dauer ist und jeder natürlich auch auf seinen Vorteil bedacht ist. Das die USA aber Schweres Wasser aus der iranischen Atomindustrie kaufen, nach all dem "Geschreie" zwischen Bush und Ahmadinejad und dem Hype um einen Atomkrieg, ist immerhin eine Notiz wert.
Warum sollte der Iran keine eigene Atomindustrie aufbauen, wo doch ein anderer Staat des Nahen Ostens mit einer einst von Deutschland zerschundenen Bevölkerung mit Hilfe der USA sehr wohl eine eigene Atomindustrie aufgebaut hat, und damit die gesamte Region bedroht, bedrohen kann, und dieses vor Dekaden?

Hoffentlich betreibst Du nun keinen Lobyismus.

-
Die Zitiertechnik ist ...
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Vardarovic hat geschrieben:(01 May 2016, 11:19)

Deine Signatur ist jedem ersichtlich.


Ja, schmissiger, dahingeworfen.


Warum sollte der Iran keine eigene Atomindustrie aufbauen, wo doch ein anderer Staat des Nahen Ostens mit einer einst von Deutschland zerschundenen Bevölkerung mit Hilfe der USA sehr wohl eine eigene Atomindustrie aufgebaut hat, und damit die gesamte Region bedroht, bedrohen kann, und dieses vor Dekaden?

Hoffentlich betreibst Du nun keinen Lobyismus.

-
Die Zitiertechnik ist ...
Anhand deiner Signatur erkenne ich eine gewisse Befindlichkeit bei diesem Thema?

Was für eine Lobbyarbeit?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Vardarovic

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vardarovic »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 11:31)

Anhand deiner Signatur erkenne ich eine gewisse Befindlichkeit bei diesem Thema?
Dann benenne diese "Befindlichkeit"
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Vardarovic hat geschrieben:(01 May 2016, 11:36)

Dann benenne diese "Befindlichkeit"
Muß ich nicht mehr. :)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Vardarovic

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vardarovic »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2016, 11:49)

Muß ich nicht mehr. :)
Mußt Du nicht mehr?

Wann willst Du diese je benannt haben?
Antwort: bisher nicht einmal.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA und die EU trommeln für mehr Investitionen im Iran.
Gemeinsamer Aufruf: Westen trommelt für Investitionen in Iran

Auf Sanktionen sollen Geschäfte folgen: Die USA und große EU-Länder ermutigen Investoren nun offiziell zu Deals in Iran. Doch die Haltung der US-Regierung sorgt weiter für Unsicherheit.

Seitdem die Wirtschaftssanktionen gegen Iran aufgehoben wurden, haben sich westliche Konzerne dort Aufträge im Wert von mindestens 37 Milliarden Dollar gesichert. Nach dem Willen von USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sollen es jedoch noch mehr werden. Die vier Länder fordern nun gemeinsam mehr Investitionen in dem Land. Ein entsprechender Aufruf wurde nach einem Treffen der Außenminister mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini veröffentlicht.
Das Problem bis dato ist, daß für die USA im speziellen immer noch gewisse Beschränkungen in Wirschaftsfragen für den Iran gelten. Das verunsichert andere Staaten.
Obwohl nach dem Atomdeal vom Juli vergangenen Jahres ein Großteil der Sanktionen gegen Iran wegfällt, herrscht bei vielen Unternehmen offenbar noch Unsicherheit. Denn die USA erhalten nach wie vor Beschränkungen von wirtschaftlichen Kontakten zu Iran aufrecht.

So dürfen US-amerikanische Banken mit der Islamischen Republik keine Geschäfte tätigen, was auch europäische Geldhäuser vorsichtig macht. In dem Aufruf heißt es nun, die neue Lage erlaube auch "das erneute Engagement europäischer Banken und Firmen in Iran".

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93230.html
Seit geraumer Zeit muntert nun auch Washington auf, sich davon nicht irritieren zu lassen. Offenbar besteht die Gefahr, daß die Reformer um Rouhani in schweres Fahrwasser geraten können, wenn sie ihre Versprechungen gegenüber der Bevölkerung nicht umsetzen können. Der wirtschaftliche Aufschwung spielt dabei eine große Rollen.
Why Iran hard-liners hate foreign investment

Iran's irreconcilable conservatives are crowing, reminding Iranians that they'd always argued that the US would never let Iran benefit from the lifting of sanctions and had dismissed the nuclear deal as a ruse. Their hope is that the nuclear deal unravels and a discredited Rouhani fails to get re-elected next year, leaving the presidency open for one of their own.

This is why Kerry is trying to persuade Europe's big banks to go ahead and work in Iran – as the nuclear deal envisaged they should be able to do. So far, they have not been convinced. The US has hit many of them with large fines for clearing Iranian-dollar transactions for Iran in the past, at a previous time when the US had sanctions on Iran but European governments did not. Who knows what the next US president might order the Treasury to do.

There is, of course, an element of good-cop-bad-cop theatre to Iranian politics, but the tussle for power is genuine. Kerry's best defence of his advocacy for investment in Iran is that America's most implacable enemies in the regime want him to fail.

Read more: http://www.afr.com/opinion/why-iran-har ... z49EW4kzcx
Follow us: @FinancialReview on Twitter | financialreview on Facebook
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Angeblich - lt. der BBC - sind vertrauliche Papiere aufgetaucht, die belegen, daß die damalige Carter-Administration und Khomeini in Gesprächen gestanden haben, die verhindern sollten, daß der Schah gegen Khomeini bei der Rückkehr aktiv gegen ihn handeln sollte.
Iran furious over report Khomeini engaged with US ahead of revolution

Documents obtained by BBC show cleric sold empty promises to Carter administration, which aided him in preventing Iran army from staging coup

Iranian leaders have expressed outrage over a report alleging extensive contacts between the founder of the Islamic Republic and Washington ahead of the 1979 Islamic revolution.

A BBC report, based on recently declassified documents, has indicated that Ayatollah Ruhollah Khomeini sent repeated calming messages to then-president Jimmy Carter ahead of his takeover of the country. It implies that the Carter administration effectively facilitated Khomeini’s rise to power by placating Iran’s military leadership and preventing a coup during the tumultuous period.

The documents paint a picture of a misguided administration in Washington playing into the hands of Khomeini, who sold them empty promises in order to prevent any serious opposition to his revolution. According to the documents obtained by the BBC, as the winds of revolution blew across Iran, US officials convinced the Iranian leader, Shah Mohammed Reza Pahlavi, to leave the country on an
extended “vacation,” in a bid to calm the spirits.

Khomeini — exiled in Paris at the time — offered the Americans a deal: if the US could help prevent an uprising among the military leadership, which was fiercely opposed to him, he would calm his many religious followers throughout the country.
Stimmen aus dem Iran und den USA sprechen sich entschieden gegen diesen Sachverhalt aus.
Iranian Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei has said the documents were forged and “fake,” claiming the report was simply a part of “British hostility” towards Iran.

Parliament Speaker Ali Larijani also claimed the documents were “falsified” as part of a British government plot “to deliver a shock to the public opinion so as to lessen the abomination and atrocity of having relations with America,” according to Iran’s Mehr News Agency.
Several former officials in the Carter administration have disputed the accuracy of the reports. Gary Sick, a former member of the National Security Council told the Guardian that Khomeini’s messages “had no effect on actual policy.”

Stuart Eizenstat, a former policy adviser to Carter said the White House “did everything we could to keep the Shah in power. There was no notion that we were trying to facilitate the Ayatollah coming into power.”

http://www.timesofisrael.com/iran-furio ... evolution/
Es wäre nicht das erste Mal, daß es inoffiziell zwischen den USA und dem Iran Absprachen gegeben hat. Siehe die bestätigte und untersuchte Iran-Contra Affäre oder die nicht bestätigte October Surprise conspiracy theory. Wenn Washington und Teheran beide dies abstreiten wird es wohl stimmen. Was auch immer.

Der iranische Außenminister Zarif indessen muß den Atomdeal wachsenden kritischen Stimmen im Iran gegenüber verteidigen. Immer noch verhindern tatsächliche und befürchtete Strafmaßnahmen der USA, daß internationale Banken stärker mit dem Iran arbeiten. Wasser auf den Mühlen der Hardliner im Iran.
Zarif verteidigt Atomabkommen gegen wachsende Kritik im Iran

Der iranische Außenminister Mohammed Javad Zarif hat sich im Parlament der wachsenden Kritik am Atomabkommen mit dem Westen gestellt. Die Kritiker werfen ihm und Präsident Hassan Rouhani vor, dass das Abkommen vom Juli 2015 und die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran im Jänner 2016 dem Land nichts gebracht hätten.

Die europäischen Banken verweigern aus Furcht vor US-Sanktionen weiter die Finanzierung von Investitionen westlicher Unternehmen im Iran.

http://www.salzburg.com/nachrichten/wel ... an-200421/
Ein Schlüssel für diese Problematik könnte der sich anbahnende große Deal zwischen Boeing und iranischen Luftfahrtgesellschaften sein. Schwer vorstellbar, daß dieser prognostizierte Milliardendeal durchgeht, wenn nicht entsprechende Hürden abgebaut worden sind.
After Airbus, Iran edges toward historic Boeing deal

Some industry sources expect a preliminary deal for at least 100 Boeing jets to be reached fairly soon.

Parvaresh said "a lot of issues" needed to be clarified in talks between Airbus (AIR.PA) and Washington over export licenses for European planes under last year's nuclear deal, known as the Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA).

"We are very hopeful and optimistic that the licenses will be released in the near future. Based on the JCPOA, there should not be any big issues or excuses and they should clarify if there are any questions."

Asked about the status of discussions with the U.S. Treasury, Airbus spokesman Justin Dubon said, "We are making progress".

Financial sources say some Middle East and Chinese leasing companies appear willing to facilitate plane sales to Iran. But such deals would still need the backing of banks, many of which worry about the fate of assets if sanctions are reimposed.

U.S. Secretary of State John Kerry said in April Washington was not against foreign banks doing business with Iran under the deal between Iran and six powers collectively known as 5+1.

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... SKCN0YS1IY
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

USA und Iran machen wieder Milliardendeals?
Boeing and Iran Air reach landmark $25bn deal

The deal marks a big step in US-Iran economic relations after sanctions were lifted on Tehran last year.

http://www.bbc.com/news/business-36592207
Natürlich ist es Boeing und Iran Air, die den Deal machen. Aber, das wäre ohne Willen und Zustimmung Washingtons und Teherans kaum möglich. Das ist das Bemerkenswerte, weniger das Produkt.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Hin und wieder werden alte Rechnungen beglichen. So jetzt auch wieder zwischen den USA und dem Iran. Washington übergab 400 Mio. Dollar. Was Spitzenanalytiker und Präsidenschaftskandidat Trump zur Aussage verleiten lies, daß dies Lösegeldforderungen gewesen wären. Trump hat dies inzwischen als Irrtum eingeräumt. Er hätte die Bilder und Informationen falsch gedeutet. Das nur am Rande.

Was sind das für alte Rechnungen?

Es gab zwischen dem Kaiserlichen Iran und diversen Ländern viele Vorprojekte, die Anschubfinanziert waren. Auch mit Israel. Da soll es noch offene Rechnungen geben und Treffen dazu finden zwischen den Parteien tatsächlich statt, wenn auch mit Vermittlern. Die Kaiserliche Armee Irans hat Unsummen für High-Tech Waffen ausgegeben. Das jetzt zurückerstattete Geld aus den USA sollte für F-16 investiert sein, die der Iran nie bekommen hat, als die Revolution losging. Genausowenig wie F-18 oder US-Zerstörer, deutsche Fregatten und U-Boote, die bereits im Bau waren, englische Flugzeugträger für die Powerprojektion im Indischen Ozean und eigens für den Iran entwickelte Kampfpanzer (wurden dann brit. Standard Kampfpanzer...) oder nuklearfähige Raketen zusammen mit Israel entwickelt. Die Revolution 1979 stoppte dies.
Why the U.S. Owed Iran That $400 Million

But still at issue as Obama began his second term was $400 million that Iran in the late 1970s had paid for U.S. fighter jets, while Tehran was still a U.S. ally. After it turned into an enemy in 1979, Washington was not about to deliver the jets. But, all these years later, Iran wanted its money back—and with interest.

http://time.com/4441046/400-million-ira ... e-history/
Von den F-16 aus den USA für die kaiserlich iranische Luftwaffen existiert nur diese künstlerische Darstellung. Passend über einen altiranischen, vorislamischen "Turm des Schweigens" für Himmelsbestattungen.
http://www.iiaf.net/aircraft/jetfighters/F16/f16s.jpg
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA haben sich offenbar zu einem wichtigen Schritt entschlossen.
USA geben Boeing und Airbus grünes Licht für Exporte in den Iran
Man könnte verkürzt sagen, Washington gibt grünes Licht für die engeren Kontakte des Westens zum Iran. Vermutlich zum Ärgernis der Hardliner beider Seiten.
Das Weiße Haus macht für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus den Weg nach Teheran frei.

Der Schritt gilt als einer der größten Durchbrüche zu freiem Handel mit dem Iran, seit die Sanktionen im Januar aufgehoben wurden. Westliche Staaten hatten die Sanktionen im Gegenzug für ein Entgegenkommen des Landes beim Atomstreit aufgehoben. Allerdings sind seitdem die Geschäfte nur schleppend angelaufen. Westliche Konzerne stoßen sich vor allem an weiter bestehenden US-Auflagen im Handel mit dem Iran.

Iran Air kündigte im Januar an, Airbus-Maschinen bestellen zu wollen. Doch die Transaktion verlief wegen ausbleibender Genehmigungen aus dem US-Finanzministerium zunächst im Sande. Der US-Finanzminister hatte ein Genehmigungsrecht, da Teile der Airbus-Flugzeuge in den USA gefertigt wurden.

Iran mausert sich wieder zu einem Handelspartner des Westens

http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... an-5096491
Einige Kongressabgeordnete in Washington haben schon Widerstand angekündigt. Die Manöver im Persischen Golf gegenüber US-Einheiten lassen auch darauf schliessen, daß iranische Hardliner damit irgendetwas sagen wollen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA wollen - endlich(?) - das Wirtschaften mit dem Iran erleichtern.
USA wollen Bankgeschäfte mit Iran erleichtern

Auch im Umgang mit Sanktionen kann man über das Kleingedruckte stolpern. Deshalb meiden viele Banken Geschäfte mit dem Iran, obwohl die USA die meisten Sanktionen aufgehoben haben. Nun wollen die Behörden helfen.

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 68916.html
Lustig, gleichzeitig will einer der weltweit umsatzstärksten Konzerne, nämlich Shell zurück in den Iran. :?
Shell to return to Iran

Energy giant Shell confirmed Monday it had signed an initial deal with Iran's National Petrochemical Company (NPC), paving the way for the Anglo-Dutch group's return to the oil-rich country.

http://www.dw.com/en/shell-to-return-to-iran/a-36009139
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Gespannt wird man zum Thema Atomabkommen sein.
Washington (APA/AFP) - Das US-Außenministerium hat sich besorgt über die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran unter der künftigen US-Regierung gezeigt. Es sei „im Interesse der Welt“, dass sich alle Vertragsparteien auch in Zukunft „an die Vereinbarung halten“, mahnte Außenamtssprecher Mark Toner am Donnerstag in Washington.

Auf die Frage, ob der Iran nach einem Ausstieg der USA aus dem Abkommen ein Atomwaffenprogramm starten könnte, sagte Toner: „Ja, das ist die Realität der Lage.

http://www.tt.com/home/12246640-91/us-w ... mdeals.csp
Entweder Trump lässt den unter großen Schwierigkeiten gefundenen Deal in der Region platzen, oder er lässt wieder ein Wahlversprechen platzen... Wer wird sich durchsetzen? Der Schwadroneur oder der Präsident in der Realpolitik?

Die saudische Seite war gegen eine Annäherung der USA an den Iran. Dennoch im Angesicht der Alternative hält man es für besser, wenn Trump die Linie fortführt. Jedenfalls der ex-Geheimdienstchef und Botschafter Riads in den USA.
Senior Saudi prince says Trump shouldn't scrap Iran deal

http://www.reuters.com/article/us-usa-e ... =worldNews
Trump's victory is in Iran's interest

Iran's leaders are celebrating Donald Trump's victorious presidential bid. They believe it is better to deal with a businessman than a woman with close ties to rival Saudi Arabia.
Iran's Supreme Leader Grand Ayatollah Ali Khamenei, who rarely says anything positive about the US, praised Trump in the lead-up to the election. The US needed someone who tells the truth about the "corrupt elite," he said.

http://www.dw.com/en/trumps-victory-is- ... a-36350569
Iranische Hardliner sind für Trump

Die iranischen Hardliner hoffen auf einen Sieg für Trump, weil er als politisch unerfahren gilt.

http://www.deutschlandradiokultur.de/us ... _id=370816
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ähnlich wie einst einem anderen brillianten US-Präsidenten, nämlich G.W.Bush eine Armada an Diplomaten und Militärs (darunter aktive, wie Admiral Fallon) geraten hatten, wie er sich in der Region besser verhalten könnte, geschieht dies jetzt auch gegenüber Trump. Better is better.
76 Experts Urge Donald Trump to Keep Iran Deal

Seventy-six national security experts urged President-elect Donald J. Trump on Monday to reverse his hostility to the nuclear agreement signed with Iran last year and to use it as a tool to ease other tensions with the country.

A report signed by the experts, including former officials from both major political parties, argued that the nuclear agreement had reduced the threat of war in the Middle East.

http://www.nytimes.com/2016/11/15/world ... .html?_r=0
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Sehr bizarr, daß die USA, die immer noch Sanktionen gegenüber dem Iran aufrechterhalten andere motivieren Geschäfte mit Teheran zu machen.
U.S. Treasury encourages Brazil trade with Iran - official

Nov 23 The U.S. Treasury has reassured Brazilian banks they can finance trade with Iran without fear of sanctions, opening the way to billions of dollars in potential exports of jet planes, buses and equipment, a senior Brazilian official said on Wednesday.

http://www.reuters.com/article/brazil-u ... SL1N1DN1KG
US gives Airbus green light to sell of 106 planes to Iran

http://www.presstv.ir/Detail/2016/11/22 ... Department
Iran is on the brink of clinching billions of dollars of Western investment in its oil and gas industry, the first since sanctions were lifted earlier this year.
Total, a French energy company with a long history in Iran, said a deal could happen within days. And a source at the Iranian energy ministry said a document setting out the key terms of a proposed agreement would be signed Tuesday in Tehran.

http://money.cnn.com/2016/11/07/news/ec ... nvestment/
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Chef der CIA fühlt sich offenbar genötigt, wie es unter Bush junior üblich war, öffentlich den gewählten neuen Präsidenten Ratschläge für alle lesbar zu geben.
CIA-Chef warnt Trump vor Ende des Iran-Deals

"Das wäre der Gipfel des Irrsinns": CIA-Chef Brennan hält Donald Trumps Pläne, aus dem Iran-Abkommen auszusteigen, für brandgefährlich.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 23729.html
Trump hat ja neben andern brillianten Wahlkampfversprechen stets daraufhingewiesen wie bescheuert das Abkommen wäre. Nach und nach will Trump von diesen exquisiten Expertisen nichts mehr wissen. Bezeichnet sie z.B. als Scherze, wie daß der Klimawandel eine Erfindung aus Peking wäre. War doch nur ein Witz. Bleibt zu hoffen, daß seine Aussagen zu anderen Themen auch eher zur Belustigung gedient haben. CIA-Chef Brennan hält das für gar nicht witzig, eher für Irsinnig.

Es erinnert tatsächlich frappierend an G.W.Bush, daß sich hohe Funktionsträger öffentlich melden müssen. Wobei ich Bush junior tatsächlich für minderbemittelt gehalten habe. Der ideale Vorzeigemann. Trump ist gerissener und schlauer. Der ist nicht dumm. Allerdings würde ich eher mit Bush einen Hamburger essen, der ist privat bestimmt nett, mit dem Mann mit dem Gelben Haar nicht.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Streß im Anmarsch?
Senat verlängert Sanktionen

Iran wirft USA Bruch des Atom-Deals vor

Um einen Konflikt im Mittleren Osten zu verhindern, wurde der Iran mühsam zur Einstellung seines Atomprogramms überredet. Dieser Deal könnte platzen: Der US-Senat verlängert seine Sanktionen gegen den Iran. Das wertet Teheran als Bruch des Abkommens
Mit der Verlängerung des Gesetzes über die Iran-Sanktionen hat der US-Senat nach Einschätzung des Teheraner Außenministeriums das Wiener Atomabkommen von 2015 gebrochen. "Die amerikanische Regierung muss ihre internationalen Verpflichtungen erfüllen", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. "Interne politische Entwicklungen sind keine Rechtfertigung für einen Vertragsbruch."
Die US-Sanktionen machen andere Investoren vorsichtig. So, daß die paradoxe Situation entstanden ist, daß die USA ausländische Firmen auffordern müssen im Iran zu investieren...
Der Iran habe sich bis jetzt zwar an das Abkommen gehalten, sei aber auch auf einen Vertragsbruch vorbereitet, warnte der Sprecher.
Für den Fall des Vertragsbruches droht Teheran mit einem Ausstieg aus dem Atomabkommen. Laut Atomchef Ali-Akbar Salehi könnte der Iran innerhalb von 18 Monaten sein Atomprogramm der Zeit vor 2015 wieder aufnehmen. Das würde auch eine unbegrenzte Urananreicherung bedeuten und die Furcht vor einer iranischen Atombombe wiederbeleben.

http://www.n-tv.de/politik/Iran-wirft-U ... 37366.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

US-Industrie landet wieder im Iran.
Iran signs $16bn deal to buy 80 Boeing aircraft

http://www.bbc.com/news/business-38280724
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Iran will in den atomaren Antrieb bei Schiffen einsteigen.
Iran to work on nuclear-powered marine vessels after U.S. 'violation' of deal

Iran ordered its scientists on Tuesday to start developing systems for nuclear-powered marine vessels in response to what it calls a U.S. violation of its landmark 2015 atomic deal with world powers.

Nuclear experts however said that President Hassan Rouhani's move, if carried out, would probably require Iran to enrich uranium to a fissile purity above the maximum level set by the nuclear deal to allay fears of Tehran building an atomic bomb.

Rouhani's announcement marked Tehran's first concrete reaction to a decision by the U.S. Congress last month to extend some sanctions on Tehran that would also make it easier to reimpose others lifted under the nuclear pact.

http://www.reuters.com/article/us-usa-i ... SKBN14212X
Vordergründig als Reaktion auf die vorgeworfene Verletzung der USA im Rahmen des Atomdeals. Das mag als tit for tat durchaus sein. Da wird vielleicht noch einiges kommen, wenn Trump seine angekündigte Haltung in außenpolitischen Frage durchziehen wird, aber auf der anderen Seite vielleicht die Chance das schon in der Entwicklung befindliche nun damit argumentativ unterfüttern zu wollen.
Iran will atomgetriebene U-Boote entwickeln

12. Juni 2012

Vize-Marinechef kündigte "erste Schritte" an Teheran - Der Iran hat nach Angaben seiner Marine mit der Planung von U-Booten mit Atomantrieb begonnen. "Wir haben erste Schritte unternommen, atomgetriebene U-Boote zu entwickeln", sagte der stellvertretende Marinechef Irans, Admiral Abbas Zamini, am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Fars. "Die werden wir in Zukunft für unseren Plan benötigen, dauerhaft in freien Gewässern präsent zu sein, und für weiter entfernt liegende Einsätze." Da der Iran über Wissen in der Atomtechnik verfüge, sei auch die Entwicklung eigener atomgetriebener U-Boote möglich.

derstandard.at/1338559429339/Ankuendigung-Iran-will-atomgetriebene-U-Boote-entwickeln
Brasilien baut auch daran.
Brazil to join elite club of nations building nuclear-powered submarines

http://www.scmp.com/news/world/article/ ... submarines
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Schwankt das Atomabkommen? Teheran will durch die EU prüfen lassen, ob man die USA haftbar machen kann?
Teheran: EU soll Bruch des Atomvertrags überprüfen

Treffen der "5+1"-Gruppe vorgeschlagen Teheran

Der iranische Außenminister Mohammed Javad Zarif hat von der EU eine Überprüfung eines angeblichen Bruchs des Atomvertrags seitens der USA gefordert. In einem Schreiben an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat Zarif daher ein Treffen der sogenannten 5+1-Gruppe – die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland – vorgeschlagen.
Ein Gesetzesentwurf zum Ausstieg soll im iranischen Parlament eingebracht werden.
Vertragstreue gefordert

Zarif wies darauf hin, dass der Iran nach der Ratifizierung des Wiener Atomabkommens von 2015 seinen Teil der Verpflichtungen erfüllt habe. Für eine vollständige Umsetzung des Deals brauche man jedoch die Vertragstreue aller Seiten, so der iranische Chefdiplomat. Besonders das iranische Parlament sieht den Beschluss der beiden US-Kammern als einen klaren Bruch des Atomabkommens. Die Abgeordneten fordern auch einen Gesetzesentwurf für einen Ausstieg aus dem Deal. In dem Fall sollen alle technischen Limitierungen des Abkommens annulliert werden.

derstandard.at/2000049477632/Teheran-EU-soll-Bruch-des-Atomvertrags-ueberpruefen
Derweil ist der Chef der internationalen Atomenergiebehörde nach Teheran geeilt.
Rohani: Iran kann Atomabkommen nicht einseitig einhalten

Teheran – Irans Präsident Hassan Rohani hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Einhaltung des Atomabkommens von 2015 zugesichert. Zugleich warnte er jedoch, dass dies einseitig nicht machbar sei, wenn der Westen seine Zusagen nicht einhalte.
Bei dem Treffen mit Amano wurde auch über den geplanten Bau atomgetriebener Schiffe beraten. Salehi sagte nach dem Treffen in Teheran am Sonntag, er habe die Pläne für Schiffe mit Atomantrieb mit Amano in allen "Einzelheiten" besprochen. Auch der Anreicherungsgrad des verwendeten Urans, ein besonders heikler Punkt, wurde demnach angesprochen. Amano äußerte sich zunächst nicht.

derstandard.at/2000049500247/Rohani-Iran-kann-Atomabkommen-nicht-einseitig-einhalten
Das Problem besteht weiterhin, daß zwar westliche Konzerne z.T. mit Milliardeninvestitionen zurückkehren, aber bei weitem nicht so, wie gehofft. Primär tatsächlich, weil durch die US-Sanktionen diese Firmen immer noch Probleme bekommen können, wenn sie mit dem Iran Geschäfte machen. Die US-Sanktionen wurden vor kurzem erneut verlängert. Solange sie in Kraft sind, kann der Iran nicht wieder wirtschaftlich unter Volldampf fahren. Da Teheran das Atomabkommen bis dato einhält sieht man die USA als Vertragsbrüchig an, da im Gegenzug immer noch kein unkompliziertes Wirtschaften möglich ist. Durch die US-Sanktionen.

Die USA brauchen immer noch diesen Hebel um irgendwie Druck auf den Iran ausüben zu können. Militärisch war der Druck bereits unter Bush nicht glaubhaft vermittelbar. Die Reformkräfte im Iran jedoch können ohne spürbaren Aufschwung im Iran ihren Kurs nicht fortführen. Die Hardliner drohen. Und die können mit Leuten wie Ahmadinejad schnell wiederkommen. Geht mit Trump auch, wie man gesehen hat. Iran first kann es dann auch heißen. Pfeif auf die political correctness. Und 5 % Urananereicherung.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump & das Atomabkommen mit dem Iran.

Donald T. hat im Vorfeld den Deal mit dem Iran als "den schlechtesten Deal" überhaupt bezeichnet. Er würde dies umkehren. Nun ja. Zunächst behauptete er mit Alu-Hut, daß der Klimawandel von den Chinesen erfunden wäre. Das hat er revidiert. Er wollte die Wallstreet angehen. Hat er revidiert. Er wollte Mexiko zwingen für Baumaßnahmen in den USA zu bezahlen. Hat er revidiert. Er wollte das "Establishment" bekämpfen. Baut er weiter aus. Jetzt könnte sein nächstes Wahlversprechen kippen.
US-Senator: Trump wird Iran-Abkommen umsetzen

Washington – Der künftige US-Präsident Donald Trump wird sich nach Einschätzung eines einflussreichen Außenpolitikers an das Atomabkommen mit dem Iran halten.

Der Republikaner Corker äußerte sich auf einer Veranstaltung der Mediengruppe Christian Science Monitor. Er galt nach der Wahl Trumps als ein Kandidat für den Posten des Außenministers. Trump entschied sich stattdessen für Rex Tillerson, bisher ExxonMobil-Chef.

derstandard.at/2000050330205/US-Senator-Trump-wird-Iran-Abkommen-umsetzen
Warten wir ab, ob er vielleicht diesmal doch sein Wahlversprechen hält. Allerdings könnte ein Kippen des Vertrages verheerende Folgen haben.

Das Atomabkommen verringert die Chancen, daß der Iran in kurzer Zeit große Mengen Atomwaffen produzieren könnte. Den Atomwaffenbau an sich tangiert dies nicht. Nur die Größenordnung und den Zeitfaktor. Zumindest bis Vertragsende.
Offener Brief

Wissenschaftler drängen Trump, an Iran-Deal festzuhalten

Donald Trump will das Atomabkommen mit Iran aufkündigen. Nun fordern zahlreiche Spitzenwissenschaftler den künftigen US-Präsidenten dazu auf, den historischen Deal weiter zu unterstützen.

Dank des Abkommens sei demnach das Risiko, dass Iran innerhalb kürzester Zeit große Mengen an Atomwaffen herstellen könnte, deutlich gesunken.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 28318.html
Donald Trump - Liebling der Hardliner im Iran

Donald Trump hatte im US-Wahlkampf angekündigt, das Atomabkommen mit dem Iran zu kippen. Das setzt die iranische Regierung vor der Wahl unter Druck. Die Hardliner jubeln. Die iranische Zivilgesellschaft ist beunruhigt.

"Sollte Hassan Rohani bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2017 wiedergewählt werden, werden wir in fünf bis sechs Jahren einen anderen Iran erleben." Das prophezeite Generalmajor Herzi Halevi, der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Ende November vor Studenten an der Uni in Tel Aviv. Rohani habe die Bedürfnisse der Bürger seines Landes besser verstanden als alle anderen iranischen Politiker.
Trump ist Favorit der iranischen Hardliner.
Trump ermutigt die Hardliner im Iran

Der noch amtierende US-Präsident Barack Obama hatte stets für das Atomabkommen geworben. Für ihn macht es die Welt zu einem "sichereren Ort". Sein Nachfolger Donald Trump hat hingegen wiederholt angekündigt, das Abkommen mit Teheran kippen zu wollen. Es sei der "schlechteste Deal, der je ausgehandelt wurde".

Diese Einschätzung teilen auch die Hardliner im Iran: "Befreie uns von dem Atomabkommen", wandte sich Hossein Shariatmadari, Chefredakteur der konservativen Teheraner Zeitung Keyhan, an die Adresse Trumps. "Wir haben nichts davon." Shariatmadari gilt als Berater des religiösen Führers Ayatollah Khamenei. Er und andere Hardliner im Iran haben Trumps Sieg bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen begrüßt.
Reformorientierte Regierung unter Druck

Sollte Trump, wie angekündigt, das Atomabkommen kippen, wird er Rohani bis zu den Wahlen im Mai in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

http://www.dw.com/de/donald-trump-liebl ... a-37018717
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Obama warnt Trump noch einmal an dem komplizierten, mit langer Vorbereitung getroffenen Abkommen mit dem Iran zu rütteln.
Donald Trump und Barack Obama.

Washington - US-Präsident Barack Obama hat seinen Nachfolger Donald Trump davor gewarnt, das Atomabkommen mit dem Iran über Bord zu werfen.

In einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung hieß es am Montag, die USA müssten anerkennen, dass dieser Deal das "Ergebnis jahrelanger Arbeit" sei. Es handle sich um ein funktionierendes Abkommen, das zwischen den Weltmächten, "nicht nur zwischen den USA und dem Iran" getroffen worden sei.

https://www.hna.de/politik/barack-obama ... cmp=defrss
Teheran selbst hat noch einmal klar gemacht, daß es nichts "nachzuverhandeln" gibt. Die Akte ist geschlossen.
Iran won't allow reopening of new nuclear case: Top diplomat

A senior Iranian official says the country's landmark nuclear agreement with the P5+1 group of countries is non-negotiable and Tehran will never allow any new nuclear case to be opened against it.

http://www.presstv.ir/Detail/2017/01/14 ... chi-US-ISA
Die Hardliner Irans sollen sich wie die Hardliner Europas über Trumps Wahl gefreut haben. Nichts desto trotz, wäre ein an dem Atomabkommen Herumgerüttle und einer Konfrontation sehr gefährlich in der Region. Nicht nur zwischen den USA und dem Iran. Das hätte Auswirkungen vom Mittelmeer bis AfPak. Vom Kaspischen Meer bis zum Ende der Arabischen Halbinsel. Überall würden die USA und der Iran dort konfrontativ gegenüberstehen. America first geht dann auch nicht mehr. Denn vom Trump Tower lässt sich so eine Auseinandersetzung nicht führen. Das benötigt ein starkes Engagement der USA. Etwas, von dem sich bereits Bush verabschiedet hat. Obama nichts mehr wissen wollte. Und Trump eigentlich gar nichts mehr. Das einseitige Aufkündigen dieses Vertrages könnte Trump wieder voll reinkatapultieren. Bush hat dem Status der USA bereits damit schwerst geschadet. Ob die USA noch einmal so etwas vertragen? Peking und Moskau sind gespannt. Die USA sind dann noch verwundbarer.

Trump würde dabei wieder Moskau aufwerten. Denn Putin würde sich natürlich als ein wichtiger Gesprächspartner anbieten. Man könne ja mit Teheran. Vordergründig geht es um Details in einem Abkommen. Die Folgen sind viel weitreichender, wenn man sich mit diesen Details beschäftigt. Hat Trump das mentale Verständnis für Obamas Erklärungen?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Das Abkommen wurde ja von Anfang an so ausgehandelt, dass genau das nicht geht. Also das irgendeine nachfolgende Administration da irgendwie was rumpfuschen will. So war die größtmöglichste Sicherheit bei allen Beteilligten gegeben und das war ja überhaupt erst Vorraussetzung, dass USA und Iran sich darauf eingelassen haben, da sich beide ja abgrundtief misstrauen. Das Abkommen ist von vorne herein so gestaltet, dass es gerade nicht möglich ist, dass ein Trump kommt und da irgendwas dran ändern will. Daher wird er sich mit dem Abkommen abfinden müssen, ob er nun will oder nicht.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Einreiseverbot für IranerInnen in die USA.

Vorgeblich soll es den USA helfen, keine Islamisten mehr ins Land zu lassen.
Reaktion auf Trumps Einreisestopp: Iran stoppt Vergabe von Visa an US-Bürger

http://www.sueddeutsche.de/politik/us-p ... -1.3354144
Hm. Wie kann das sein? Al-Qaida, IS, Taliban und Co. die auch mal eben Hochhäuser und das Pentagon direkt in den USA zerstört haben, kamen oder waren in Planungen in Ägypten, Kuwait, Saudi-Arabien, Afghanistan und Pakistan assoziert. Staatsbürger keines dieser Länder sind davon betroffen. Merkwürdig.

Die IranerInnen, die in die USA reisen sind alles andere als Islamisten. Das ist die verdächtige westliche Schicht. Verdächtig für Teheran. In den USA leben mehr als eine Million Iranischstämmige. Los Angeles ist auch als Therangeles bekannt. Eine hohe Konzentration lebt in Beverly Hills. Viele Geschäftsleute und Familienangehörige pendeln hin und her. Teheran ist natürlich erbost. Politisch ist das verständlich. Insgeheim ist eine Unterbrechung und Störung der connections dieser westlichen Bourgeoisie für Teheran nicht so dramatisch...

Das war mal wieder ein Trump...

PS: Google fordert bereits Mitarbeiter auf so schnell es geht zurückzukommen. Viele IranerInnen arbeiten in US-Techfirmen. Ein iranischer Regisseur, der Anwärter auf einen Oscar ist, Asghar Farhadi, käme auch nicht mal zur Hollywoodfete rein...
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42055
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Cobra9 »

Mit Trump hat der Iran eine negative Perspektive im Verhältnis langfristig. Ich bin gespannt ob der Atomdeal bestehen bleibt
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Cobra9 hat geschrieben:(29 Jan 2017, 07:07)

Mit Trump hat der Iran eine negative Perspektive im Verhältnis langfristig. Ich bin gespannt ob der Atomdeal bestehen bleibt
Auf jedenfall ein Iran, welches man eher als Partner des Westens sehen möchte. Mit möglicherweise entsprechenden Entwicklungen im Inneren. Die Politik Trumps positioniert die Hardliner im Iran stärker und die Position Irans im sogenannten China-Iran-Russland Block.

Sollte der Deal aufgekündigt werden, könnte es langfristig zur Konfrontation zwischen den USA und den Iran kommen. Daran hat Washington und Teheran kein Interesse. Dabei muß stets beachtet werden, daß wenn ein Stein mal rollt, das ein ergebnisoffener Prozess sein kann. Nicht kontrollierbar. Einfach nur zu sagen, daß der Deal schlecht wäre - aus Sicht amerikanischer und iranischer Hardliner - reicht nicht. Wenn er zerstört wird, werden Prozesse in Gang gesetzt, die bis hin zur militärischen Konfrontation in der gesamten Region führen kann.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42055
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Cobra9 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Jan 2017, 08:15)

Auf jedenfall ein Iran, welches man eher als Partner des Westens sehen möchte. Mit möglicherweise entsprechenden Entwicklungen im Inneren. Die Politik Trumps positioniert die Hardliner im Iran stärker und die Position Irans im sogenannten China-Iran-Russland Block.

Sollte der Deal aufgekündigt werden, könnte es langfristig zur Konfrontation zwischen den USA und den Iran kommen. Daran hat Washington und Teheran kein Interesse. Dabei muß stets beachtet werden, daß wenn ein Stein mal rollt, das ein ergebnisoffener Prozess sein kann. Nicht kontrollierbar. Einfach nur zu sagen, daß der Deal schlecht wäre - aus Sicht amerikanischer und iranischer Hardliner - reicht nicht. Wenn er zerstört wird, werden Prozesse in Gang gesetzt, die bis hin zur militärischen Konfrontation in der gesamten Region führen kann.
Ich gebe Dir ja Recht. Nur was Trump plant weiss man ja nicht. Unberechenbar und braucht ein Feindbild. China ist da zu groß, der Iran eher passend
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Österreicher erwischt es auch.
Zehntausende Österreicher dürfen wohl nicht in die USA reisen

Allein den mehr als 30.000 Österreichern mit iranischem Doppelpass droht Abweisung bei der Einreise – Österreichischer Pass hilft ihnen dabei wohl nicht

derstandard.at/2000051713623/Zehntausende-Oesterreicher-duerfen-derzeit-wohl-nicht-in-USA-einreisen
Saudis, Afghanen, Pakistanis, Tunesier usw. dürfen weiterhin einreisen. Was genau ist der Plan von Trump?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump hält am "schlechtesten Deal aller Zeiten" fest.
Trump befürwortet Umsetzung des Iran-Atomdeals nun doch

http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... s-nun-doch
Wieder ein Wahlversprechen futsch. Bisher hat keines gehalten. Weder Geld aus Mexiko, noch Einreiseverbot von Muslimen z.B. aus Saudi-Arabien. Dafür dürfen z.B. Österreicher und Deutsche zu Hause bleiben.

Gewohnte Trump- Qualität. Gesagt - Getrumped!
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Iran testet weiterhin ballistische Raketen. Nichts ungewöhnliches. Nun ist aber der mächtige TV-Star Trump US-Präsident. Und Trump hat stets die Rolle gespielt, daß er handlungsmächtig und willig ist. Jetzt kommt der für die US-Präsidenten seit 1979 unheilvolle Iran. Galt besonders für Carter, Reagan und G.W.Bush.

In dem Atomabkommen soll es auch einen Teil über "Atomraketen" geben. Tests dieser soll für den entsprechenden Zeitraum untersagt sein. Bei dieser Begrifflichkeit handelt es sich genauer gesagt um Raketensysteme, die einen Sprengkopf so konzipiert haben, daß er nuklear bestückt werden kann. Teheran sagt, daß die getestete Rakete nicht als Traglast für eine Atombombe gedacht war. Somit also ok. Die USA sehen das Erwartungsgemäß anders.
In der Resolution, die im Juli 2015 in Zusammenhang mit dem Nukleardeal einstimmig verabschiedet wurde, heißt es: "Iran ist aufgefordert, keine Tätigkeiten im Zusammenhang mit ballistischen Flugkörpern durchzuführen, die dazu angelegt sind, Kernwaffen zum Einsatz bringen zu können, einschließlich Starts unter Verwendung von Technologie für solche ballistischen Flugkörper."

Iran behauptet, dass das kein striktes Verbot für Raketentests bedeute und bestreitet zudem, dass die getestete Rakete überhaupt mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden könnte.

Iran provoziert, Trump schweigt

Die USA sehen das anders: Der am Sonntag abgefeuerte Flugkörper hätte eine 500-Kilogramm-Last 300 Kilometer weit tragen können, behauptete die von Trump gerade erst eingesetzte US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. "Das ist mehr als genug, um eine Atomwaffe abzuwerfen." Die USA würden Iran beibringen, dass sie so etwas niemals akzeptierten.

Doch passiert ist seither wenig. Der sonst so mitteilsame Trump hat sich selbst noch gar nicht zu der Provokation geäußert, sein Sprecher Sean Spicer sagte lapidar: "Wir haben mitbekommen, dass Iran diese Rakete abgefeuert hat. Wir gucken uns das jetzt genau an." Darüber hinaus reagierte die US-Regierung ähnlich wie Barack Obama nach dem letzten iranischen Raketentest im vergangenen Jahr: Sie berief eine Sitzung des Uno-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen ein, um über den Test und seine Folgen zu beraten.
Irans Präsident Hassan Rohani setzte derweil am Mittwoch den nächsten Nadelstich Richtung Trump. Der neue US-Präsident sei unreif und kenne die politische Weltkarte nicht. "Für Leute wie ihn, die nie in der Politik waren und in einer anderen Welt lebten, ist die politische Bühne Neuland", sagte Rohani. Dann schob er eine Warnung in Richtung Washington hinterher: "Er wird lange brauchen, und es wird die USA viel kosten, bis er lernt, was in der Welt vor sich geht."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 32675.html
Trump weiß doch zu jedem Thema etwas. Fünfjährige US-Amerikaner, die eine Gefahr für die USA darstellen, oder wie man Behinderte nächäfft. Warum feuert er nicht ein paar markige Worte Richtung Iran?

Das Thema ist auf jedenfall ein heißes Eisen. Eine Unterabteilung der iranischen Revolutionsgarden (AFAGIR) kontrolliert die Raketenstreitkräfte mit einer Reichweite über 1000 km. Diese Waffensysteme, das hat Teheran mehrmals klar gemacht, sind nicht verhandelbar. Das ist so ähnlich, wie die Frage Taiwans mit China. Oder die Krim mit Russland. Das steht nicht einmal zur Diskussion. Das führt automatisch zum Krieg.

Seit 1979 hat die iranische Luftwaffe schwer gelitten. Als die Westkontakte zusammenbrachen. Sie hat sich bis heute nicht erholt. Das wird jetzt versucht die nächsten Jahre nachzuholen, siehe Rüstungskooperation mit Russland, z.B. Su-30/35 Verhandlungen. D.h. der Iran hat im Bereich hard power keine wirklich effizienten Distanzwaffen zur Abschreckung. Oder zur Powerprojektion. Die Luftwaffe ist nicht zeitgemäß. Im Rahmen der hard power, der militärischen Abschreckung setzt der Iran deshalb auf ein sehr großes Arsenal an ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. In dieser Sparte eine Abrüstung durchzuführen wäre so ähnlich wie wenn man Israel auffordern würde seine Luftwaffe zu demontieren oder GB seine Navy zu verschrotten. Deshalb hat Teheran kategorisch abgelehnt dies überhaupt zu thematisieren. Nun, es geht ja vordergründig um atomwaffenfähige Raketen. Das ist zu klären. Natürlich kann man auf eine Rakete auch eine Kernwaffe schrauben. Nur ist deshalb jedes Raketensystem dann als Atomrakete zu sehen? Teheran testet nicht nur Waffensysteme im üblichen Zyklus. Jetzt wird Trump getestet. Fake News, Behinderte und Fünfjährige sind eines. China, Russland oder eben Iran etwas anderes. Man darf gespannt sein.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Ich gehe davon aus, dass Trump - der nicht mal in der Lage ist ein paar einfache Dekrete zu erlassen ohne damit sich selbst und den USA größten Schaden zuzufügen - im Moment noch zu unerfahren ist um etwas sinnvolles über den Iran auszusagen. DIe Leute um ihn herum und er selbst haben zu diesem Thema im Moment einfach nicht das außenpolitische Know-How um in irgendeiner Form zu agieren. Die sind vollends mit anderen Sachen zu beschäftigen und die Beamten die so etwas übernehmen könnten, stellen sich ja quer und machen nicht mehr mit.

Die USA sind im Moment außenpolitisch praktisch nicht existent.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
SirToby
Beiträge: 2221
Registriert: Di 8. Mär 2016, 17:24

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von SirToby »

Platon hat geschrieben:(02 Feb 2017, 19:35)

Ich gehe davon aus, dass Trump - der nicht mal in der Lage ist ein paar einfache Dekrete zu erlassen ohne damit sich selbst und den USA größten Schaden zuzufügen - im Moment noch zu unerfahren ist um etwas sinnvolles über den Iran auszusagen. DIe Leute um ihn herum und er selbst haben zu diesem Thema im Moment einfach nicht das außenpolitische Know-How um in irgendeiner Form zu agieren. Die sind vollends mit anderen Sachen zu beschäftigen und die Beamten die so etwas übernehmen könnten, stellen sich ja quer und machen nicht mehr mit.

Die USA sind im Moment außenpolitisch praktisch nicht existent.
Wie man bereits seit über einem Jahr sieht, hindert Trump Unerfahrenheit nicht, Sinnloses zu plappern, von daher würde ich sagen, ist das Wunschdenken.

Mit del letzten Satz haben Sie Recht, und das war es im Grunde imho ja auch, was die zahlreichen antiamerikanischen Kräfte erreichen wollten.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
Benutzeravatar
Nosony
Beiträge: 114
Registriert: Sa 24. Jan 2015, 22:33

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nosony »

Also wieder US-Sanktionen gegen den Iran? Gäääähn. Kennt der Iran seit 30 Jahren und hat das Land nicht gehindert sich rasant zu entwickeln.

Warten wir mal ab wann wieder Bombardierungen diskutiert werden...
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Marschflugkörper Soumar wurde angeblich getestet. Basiert auf ein russisches System, das von der iranischen Rüstungsindustrie studiert und kopiert wurde. Reichweite bis zu 3000 km. Von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen einzusetzen. Solche Waffensysteme werden auch noch neben Iran und Russland von China eingesetzt. Neben einen thermonuklearen Sprengkopf gibt's auch den konventionellen. Das wird Washington auch nicht gefallen.
Iran said to test second nuclear-capable Missile

http://www.timesofisrael.com/iran-said- ... e-missile/
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Nosony hat geschrieben:(03 Feb 2017, 17:00)

Also wieder US-Sanktionen gegen den Iran? Gäääähn. Kennt der Iran seit 30 Jahren und hat das Land nicht gehindert sich rasant zu entwickeln.

Warten wir mal ab wann wieder Bombardierungen diskutiert werden...
Die Sanktionen betreffen Einzelpersonen und sind eine Fortsetzung der politischen Lage. Die USA finden das Raketenprogramm nicht gut und sanktionieren jeden, der daran beteiligt ist. Gesamtwirtschaftlich haben sie null Auswirkung. Die Sanktionen der letzten 30 Jahre wiederum haben massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes. Das sollte man nicht leichtfertig unterschätzen. Das ist ja der Witz an der Sache. Man müsste sich mal vorstellen wo der Iran ohne die Sanktionen heute stehen könnte, wirtschaftlich und technologisch. Ein Krieg gegen den Iran ist mit Abschluss des Abkommens zum iranischen Atomprogramms vom Tisch. So etwas ist keine Option mehr.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Nosony
Beiträge: 114
Registriert: Sa 24. Jan 2015, 22:33

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Nosony »

Platon hat geschrieben:(04 Feb 2017, 14:04)

Man müsste sich mal vorstellen wo der Iran ohne die Sanktionen heute stehen könnte, wirtschaftlich und technologisch.
Ist auch meine Meinung.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump wird wohl da ansetzen, wo der beste US-Praesident G.W.Bush nach ihm aufgehört hat. Im Westen nichts Neues.
Trumps gefährliche Iran-Strategie

Anders als Obamas Regierung verfügen Trumps Leute nicht über direkte Kanäle nach Teheran, um etwa Zwischenfälle im Persischen Golf zu entschärfen.

Die USA sollten sich öffentlich zum Atom-Deal mit Iran bekennen. Andernfalls könnte ein kleines Scharmützel zur großen Krise führen. Aber ist Trump zu einer Lösung fähig?

http://www.sueddeutsche.de
Die strategische Energieellipse ist immer noch von Bedeutung. Diverse Doktrinen existieren. Dort gibt es bei zwei Platzhirschen einfach Stress. Viele arabische Führungen sind zu managen. Teheran, wie Peking weniger.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Besonders die Tech-Firmen sind von der "Auswahl" der Staaten, die Trump vorstellte in seinem Reisedekret nicht begeistert. Während Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait, Ägypten, Pakistan, Afghanistan usw. im Besonderen Zusammenhang mit den Attentaten in den USA stehen, sind sie nicht betroffen. U.a. der Iran hingegen schon. Allerdings gibt dort weniger Handelsbeziehungen zur USA. Zum Thema Geschäftsmann Trump.

Aber es arbeiten viele IranerInnen in US-Tech Firmen. Also, zumindest mit potentiellen Doppelpass.
900 Iran-educated techies have helped power top U.S. tech juggernauts

By researching on LinkedIn and compiling a list of the Iranian universities in the top 1,000 global universities (including standouts such as Sharif University of Technology) and where their alumni work (both in terms of company and geographic location), I found that there are roughly 924 graduates of Iranian universities currently employed by 12 of the largest U.S. technology companies by market capitalization.
Given that there have been zero terror-related fatalities committed by refugees in the United States since the 1980s and, as the Cato Institute has pointed out, the chances of being killed by a permanent legal resident are about 1 in 1.3 billion and that, in fact, no foreign nationals from Iran have been implicated in a terror attack on U.S. soil, the cost/benefit curve quickly becomes clear.

To put it starkly, there are hundreds if not thousands of nationals from different countries building their lives in America, creating technology that benefits everybody, and paying taxes while contributing to the prosperity of America.

If there has been a silver lining to this whole situation, it is the constant reminder from the stories of those denied entry and those threatened that immigrants make America great.

http://venturebeat.com/2017/01/31/900-i ... ggernauts/
Business/technology: Iranian-Americans are among the most educated and successful communities in the U.S., according to a report by Iranian Studies group at MIT, Iranian-Americans have founded and/or participated in senior leadership positions of many major US companies, including many Fortune 500 companies such as GE, Intel, Citigroup, Verizon, Motorola, Google, and AT&T.[77] Pierre Omidyar, founder/CEO of eBay is of Iranian origin, as well as the founder of Bratz Isaac Larian. Hamid Biglari is Vice-Chairman of Citicorp.[78] Bob Miner was the co-founder of Oracle Corporation and the producer of Oracle's relational database management system.[79] In 2006, Anousheh Ansari, co-founder of the Ansari X Prize, became the first female tourist in space. Ansari is also the co-founder and former CEO of Prodea Systems Inc. and Telecom Technologies, Inc. Other well-known Iranian-American entrepreneurs include designer Bijan Pakzad, entrepreneur Sam Nazarian, business executive Hamid Akhavan, former CEO of Unify GmbH & Co. KG (formerly Siemens Enterprise Communications),[80] Omid Kordestani of Google, CEO of YouTube Salar Kamangar and Sina Tamaddon of Apple Inc., and Shahram Dabiri, Lead Producer for the massively multiplayer online role-playing game (MMORPG) World of Warcraft from 1999 to 2007.

Science/academia: Well-known Iranian Americans in science include Firouz Naderi director at NASA, Ali Javan inventor of the first gas laser, Maryam Mirzakhani the first female winner of the Fields Medal, Nima Arkani-Hamed a leading theoretical physicist, Gholam A. Peyman, the inventor of LASIK, Lotfi Asker Zadeh, Vartan Gregorian, Cumrun Vafa, Babak Hassibi, Nouriel Roubini, Pardis Sabeti, Vahid Tarokh, George Bournoutian, and Rashid Massumi, M.D., a pioneer in the fields of electrophysiology and cardiology. Prominent Iranian Americans in American higher education include Rahmat Shoureshi, researcher, professor, and provost of New York Institute of Technology (NYIT) and Nariman Farvardin, president of Stevens Institute of Technology.

Media/entertainment: Well-known media personalities of America, of Iranian descent, include Christiane Amanpour of ABC News and CNN, Daron Malakian, member of rock band System of a Down,[89] Susie Gharib of Nightly Business Report, Asieh Namdar, Roya Hakakian, Yara Shahidi and Rudi Bakhtiar. In literature, Cyrus Copeland, the Iranian-American author of Off the Radar, a chronicle and investigation of his father's imprisonment for alleged spying on behalf of the CIA.[90][91] There are several Iranian American actors, comedians and filmmakers, including the Academy Award nominee and Emmy Award winner Shohreh Aghdashloo, actresses Catherine Bell, Sarah Shahi, Nadia Bjorlin, Nasim Pedrad, Desiree Akhavan, Sheila Vand, Necar Zadegan, Rosie Malek-Yonan, and Bahar Soomekh, comedians Max Amini and Maz Jobrani, filmmakers Bavand Karim and Kamshad Kooshan, actor Adrian Pasdar, producer Bob Yari, Farhad Safinia, author and performer Shahram Shiva, and Daryush Shokof.

https://en.wikipedia.org/wiki/Iranian_Americans
Zur Erinnerung, Trump wollte ursprünglich gar keine Muslime mehr ins Land lassen. Auch dieses Wahlversprechen konnte er nicht halten. Hat es nicht einmal versucht. Sie strömen weiterhin aus Dutzenden muslimischen Staaten in die USA. Beim Iran gibts enorme Schwierigkeiten. Das gilt auch für die vielen in den USA lebenden US-Iranern, die dort arbeiten. Diese wirre Politik von ihm setzt weiter bei der Zerstörung des Systems an. In den USA.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der diesjährige Oskargewinner für den besten fremdsprachigen Film Asghar Farhadi (The Salesman) aus dem Iran boykottiert die Veranstaltung in den USA aus Solidarität mit den von Geschäftsmann Trump organisierten und zurückgewiesenen Reisebann.

Stattdessen sollten zwei andere US-Amerikaner, mit iranischem Hintergrund, an seiner Stelle bei der Verleihung sein. Anousheh Ansari, eine Techfirmen-Gründerin und US-Astronautin und Firouz Naderi, hochausgezeichneter ehemaliger NASA Projektleiter für die Marsmissionen. Also Leute, wie auch Farhadi, die für Trump eine signifikante Gefahr für seine USA darstellen.

Farhadi blieb in London.
Asghar Farhadi Tells London Protesters: Global Opposition to Trump Travel Ban Is "Powerful" Movement

http://www.hollywoodreporter.com/news/a ... -movement-
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Das wars dann wohl (erstmal).
"Wendepunkt" in amerikanisch-saudischen Beziehungen

Trump sei im Gegensatz zu Barack Obama mit den Saudis einer Meinung in Bezug auf "die Gefahr des iranischen Expansionismus"

Washington – Der Besuch des saudi-arabischen Vizekronprinzen und Verteidigungsministers Mohammed bin Salman bei US-Präsident Donald Trump am Dienstag markiert laut einem saudischen Delegationsmitglied einen "historischen Wendepunkt" in den amerikanisch-saudischen Beziehungen. Damit soll betont werden, wie gestört das Verhältnis zwischen Washington und Riad unter Barack Obama war, dem die Saudis vorwarfen, mit dem Atomdeal mit dem Iran Verrat an einem alten Verbündeten zu begehen.

Trump hingegen sei mit den Saudis einer Meinung, "was die Gefahr des iranischen Expansionismus" betreffe, sagte ein Berater des Vizekronprinzen. Trump schwebt eine arabische Militärallianz vor, die mit Israel gegen den Iran kooperieren könnte. Trump, der als Unternehmer selbst Geschäftsinteressen in Saudi-Arabien hatte, hat Bürger und Bürgerinnen aus Saudi-Arabien von seinem Einreisestopp ausgenommen, obwohl die Mehrzahl der Attentäter vom 11. September 2001 aus dem wahhabitischen Königreich stammte.

derstandard.at/2000054239902/Wendepunkt-in-US-saudischen-Beziehungen
Damit wäre die der Iran weiterhin machtpolitisch mit Moskau und China (den Klimawandelmanipulatoren) verzahnt. Den Hardlinern im Iran, die auf Trump hofften, wird das sicher besser passen. Für die anderen im Iran ist das mehr als betrüblich.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump sendet warme Grüße zum Neujahrsfest. Weil die iranische Community so gut integriert und erfolgreich ist.

Ne, schon klar, deshalb hat Trump in seiner großen Weisheit genau da mit seinem Einreisedekret angesetzt. Und bei Saudi-Arabien oder Afghanistan nicht. Alternative Logik eines Trump eben. ;)
Trump issues warm New Year greeting to Iranians

White House statement mentions US president’s ‘wonderful friendships’ with Iranian-Americans, a ‘successful immigrant group’

US President Donald Trump on Wednesday issued belated best wishes to those celebrating the Persian New Year.

In a statement, the outspoken critic of the Iranian regime sent “best wishes to all those around the world celebrating the wonderful ancient holiday of Nowruz.”

This year the Persian New Year, or Nowruz, fell on Tuesday, March 21.

“Nowruz means ‘new day’ in Persian. It is an occasion to celebrate new beginnings, a sentiment that is particularly meaningful for so many Iranians who have come to our country in recent decades to make a new start in a free land,” Trump said.

“For many years, I have greatly enjoyed wonderful friendships with Iranian-Americans, one of the most successful immigrant groups in our country’s contemporary history,” he added.

http://www.timesofisrael.com/trump-issu ... -iranians/
Tja, warum dieser für die USA erfreulichen Entwicklung nicht einen Riegel vorschieben? Abgenervte und stigmatisierte Immigranten sind offenbar erwünscht?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Business - unter der Ägide von Geschäftsmann Trump

Beitrag von King Kong 2006 »

Boeing Co. says it signed new $3 billion deal with Iranian airline

Boeing Co. said on Tuesday it has signed a new, $3 billion deal with Iran's Aseman Airlines to supply 30 737 MAX aircraft to the carrier, the first major sale by a U.S. company to the Islamic Republic under new President Donald Trump.

http://www.cnbc.com/2017/04/04/boeing-s ... rline.html
Demnächst kann, von den USA garantiert, BP zusammen mit der National Iranian Oil Company das North Sea Field angehen.

Wenn Trump das Atomabkommen für den "schlechtesten Deal aller Zeiten" hält, wäre es Zeit das anzugehen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

USA vs Iran - Will wieder meine alten Karten

Beitrag von King Kong 2006 »

Ex-Ölmanager von Exxon, der neue US-Außenminister Tillerson werde das Atomabkommen mit dem Rohstoffriesen Iran in der Strategischen Energieellipse überprüfen. Ägerlicherweise hält der Iran seinen Teil ein. Von daher könnte man schon die Frage stellen, wieso, was dann gescheitert wäre. Man werde aber sicher etwas finden. In 90 Tagen. Postfaktisch.
Tillerson kritisiert Atomabkommen mit Iran heftig

Im Wahlkampf hatte Donald Trump das Atomabkommen mit Iran als "schlechtesten Deal aller Zeiten" bezeichnet. Nun hat sein Außenminister die Vereinbarung als gescheitert eingestuft, das Abkommen werde überprüft.
Am Dienstag hatte Außenminister Rex Tillerson mitgeteilt, dass sich Iran bislang an seine Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens gehalten habe, die USA das Abkommen aber trotzdem auf den Prüfstand stellen werde.

Nun hat Tillerson nachgelegt und den Deal als gescheitert eingestuft.
Der Atomdeal erfülle nicht das Ziel, das Land von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten. "Er verzögert nur das Erreichen des Ziels Irans, eine Nuklearmacht zu werden", sagte Tillerson.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 43979.html
Nun ja, wohl war. Diese Aufgabe sollte das Abkommen nicht haben. Ein Land von der Fähigkeit Atomwaffen abzuhalten geht praktisch nur, wenn man es dekonstruiert. Technologisch und industriell. Japan, Brasilien, Südkorea, Deutschland, Niederlande, Iran usw. kann man die Fähigkeit zum Atombombenbau nur nehmen, wenn man es zu Agrarstaaten dekonstruiert. Und vertraglich für alle Zeiten versichern lässt - sicherlich gegen gute Sitten verstossend, so etwas - Agrarland zu bleiben. Von daher ist der Zusammenstoss mit dem Iran, wenn Trump dabei bleibt unausweichlich. Die Frage lautet, ob Trump das durchziehen kann. Geopolitisch. Wohl kaum. Von daher sollte er überlegen das Gesicht wahren zu können, wenn das scheitert. Das steht einer großen Macht, wie der USA nicht gut.

Aufgabe dieser Atomkrise, aus Sicht der USA ist sowieso gegenüber dem - momentanen - Gegner Iran containment begründen zu können. Den wirtschaftlichen und politischen Kalten Krieg. Ohne gutes Argument hätte das gegen das Rohstoffreiche, in einer rohstoffreichen Region liegende Land, das praktisch für die USA unantastbar ist einen unschönen Geruch. Die vermeintliche Verhinderung eines seit 25 Jahren prognostizierten gewaltigen Atomkrieges, in Sechsmonatsankündigungen - das liest sich besser.

Die USA merken, daß dieses Atomabkommen den Iran Druck genommen hat. Druck, den man gegen einen Gegner braucht. Und natürlich wäre binnen "sechs Monate" sonst wieder der Atomkrieg da. So, wie in den letzten Jahrzehnten.

Trumps Taktik ist erstmal angsterregend aufzutreten. In der Hoffnung, daß der andere zuckt. Oder sich dealmäßig dann in der Mitte zu treffen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Platon »

Das wird ähnlich laufen wie mit Obamacare. Ist einfach so komplex und detailliert eingerichtet, dass Trump und seine Leute da so schnell nichts dran machen können. Man wusste offenbar auch warum.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Antworten