Veränderte geopolitische Lage

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anton
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Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von anton »

Die geopolitische Lage hat sich längst verändert. "Die Starken werden schwach, die Schwachen werden stark". China hat das schon lange erkannt. Russland und die Türkei scheinen dieses Modell etwas abgewandelt übernehmen zu wollen. Zuckerbrot und Peitsche ist die Devise. Nachdem plumpe Diktaturen vor die Hunde gehen, versucht man mit Geschick "die Masse Mensch" so zu steuern, dass sie ihrem "Herrn" folgen. Unfreiheit und Bevormundung darf nicht auffallen. Alles, was gegen die eigenen Interessen geht, wird "platt gemacht".

Da sehen Demokratie und Freiheit "alt" aus. Siehe Amerika und das westliche Europa. Solange sich die Länder und Europa selbst "zerfleischen", wird nichts zusammengehen. Statt zusammen zustehen, schafft der Egoismus nur neue Probleme. Jeder meint, er müsse immer der Erste am "Futtertrog" sein. So funktioniert Demokratie nicht. Leider ist der demokratische Prozess sehr schwierig und widerstrebt dem menschlichen Naturell.

Wie soll es bei den vielen Krisenherden in der Welt weiter gehen?
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Provokateur
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von Provokateur »

Verlangst du ein Generalrezept? Das kann und wird es nicht geben.

Die Türkei funktioniert anders als Russland, obwohl sich beide Präsidenten sehr ähnlich sind. Deswegen müssen wir als Westen mit der Türkei auch anders umgehen als mit Russland.

Die Frage ist nicht, ob wir etwas ändern können. Das kann nicht gehen. Die Frage ist eher: Müssen wir uns ändern? Oder müssen wir bleiben, was und wie wir sind und uns einfach nur besser verkaufen?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Progressiver
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von Progressiver »

Europa entwickelt sich selber immer mehr zu einem Krisenherd. Wo es früher halbwegs funktionierende Demokratien gab, herrscht immer mehr eine demokratisch nicht legitimierte EU-Kommission. Und anstatt die Globalisierung zum Vorteil aller zu nutzen, wird den Bürgern mit Mitteln der Diktatur durch die Austeritätspolitik vermittelt: Euch wird es besser gehen, wenn es euch schlechter geht. Während andere Länder wie China also wenigstens versuchen, den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung zu heben, versucht die herrschende Nomenklatura systematisch, den Lebensstandard zu senken und den Sozialstaat zu schleifen, da es ja in Ländern wie Burkina Faso auch nur Minimallöhne sowie überhaupt keine soziale Absicherung gibt. Und mit denen müssen wir angeblich konkurrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So wird das bestehende zerstört, anstatt sich nach vorne zu entwickeln.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Adam Smith
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver » Mi 13. Mai 2015, 20:14 hat geschrieben:Europa entwickelt sich selber immer mehr zu einem Krisenherd. Wo es früher halbwegs funktionierende Demokratien gab, herrscht immer mehr eine demokratisch nicht legitimierte EU-Kommission. Und anstatt die Globalisierung zum Vorteil aller zu nutzen, wird den Bürgern mit Mitteln der Diktatur durch die Austeritätspolitik vermittelt: Euch wird es besser gehen, wenn es euch schlechter geht. Während andere Länder wie China also wenigstens versuchen, den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung zu heben, versucht die herrschende Nomenklatura systematisch, den Lebensstandard zu senken und den Sozialstaat zu schleifen, da es ja in Ländern wie Burkina Faso auch nur Minimallöhne sowie überhaupt keine soziale Absicherung gibt. Und mit denen müssen wir angeblich konkurrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So wird das bestehende zerstört, anstatt sich nach vorne zu entwickeln.
Die EU ist undemokratisch und China ist das Vorbild. Es wird hier natürlich übersehen, dass die EU ein Staatenbund ist und dass hier die Mitgliedsstaaten die Macht haben. Die Mitgliedsstaaten bestimmen halt die Richtung der EU und die Regierungen davon wurden jetzt gewählt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von steve1974 »

Provokateur » Mi 13. Mai 2015, 11:12 hat geschrieben:Verlangst du ein Generalrezept? Das kann und wird es nicht geben.

Die Türkei funktioniert anders als Russland, obwohl sich beide Präsidenten sehr ähnlich sind. Deswegen müssen wir als Westen mit der Türkei auch anders umgehen als mit Russland.

Die Frage ist nicht, ob wir etwas ändern können. Das kann nicht gehen. Die Frage ist eher: Müssen wir uns ändern? Oder müssen wir bleiben, was und wie wir sind und uns einfach nur besser verkaufen?
-
Ja !
Und dazu viel besser organisieren.
-
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Teeernte
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von Teeernte »

Progressiver » Mi 13. Mai 2015, 20:14 hat geschrieben:Europa entwickelt sich selber immer mehr zu einem Krisenherd. Wo es früher halbwegs funktionierende Demokratien gab, herrscht immer mehr eine demokratisch nicht legitimierte EU-Kommission. Und anstatt die Globalisierung zum Vorteil aller zu nutzen, wird den Bürgern mit Mitteln der Diktatur durch die Austeritätspolitik vermittelt: Euch wird es besser gehen, wenn es euch schlechter geht. Während andere Länder wie China also wenigstens versuchen, den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung zu heben, versucht die herrschende Nomenklatura systematisch, den Lebensstandard zu senken und den Sozialstaat zu schleifen, da es ja in Ländern wie Burkina Faso auch nur Minimallöhne sowie überhaupt keine soziale Absicherung gibt. Und mit denen müssen wir angeblich konkurrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So wird das bestehende zerstört, anstatt sich nach vorne zu entwickeln.

Alle sind Gleich... ( zu machen = SPD ) .....zu "halten" = Mao.....
anton
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von anton »

steve1974 » Sa 16. Mai 2015, 15:19 hat geschrieben: -
Ja !
Und dazu viel besser organisieren.
-
Bei den konkurrierenden politischen Systemen haben die zentralistisch gesteuerten Systeme, wenn sie den in ihr lebenden Menschen "gewisse" Freiheiten einräumen, Vorteile, könnte man annehmen. Die Demokratie zerstört sich selbst, weil die Politiker ihre Macht behalten wollen, obwohl sie von der Globalisierung längst eingeholt wurden. Die in ihr lebenden Menscben begreifen die globalen zusammenhänge nur zum Teil. Die sich störenden vielen politischen Ebenen, von der Komune über den Bundesstaat bis zur EU, stehen sich gegenseitig im Wege und zerstören sich damit selbst. Abgesehenen von egogistischen und fehlerhaften Handlungsweisen. Die Finanzsystems und zum Teil auch die Wirtschaft, haben diese Schwächen erkannt und machen ihr "eigenes Ding". "Die Guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen", lautet die Devise. Enorme materielle Verschiebungen sind die Folge. Es bleibt die Frage: Wie lange ist die breite Masse bereit, das zu schultern
Zuletzt geändert von anton am Fr 5. Jun 2015, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.
Demolit

Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von Demolit »

Bei den konkurrierenden politischen Systemen haben die zentralistisch gesteuerten Systeme, wenn sie den in ihr lebenden Menschen "gewisse" Freiheiten einräumen, Vorteile, könnte man annehmen.

Das ist erkennbar, die Modelle sind unetrschiedlich, vom Modell China, über das Modell Putin/Erdogan zum Modell Orban etc.

Nur: wraum sind wir so doof und stellen den Modellen nicht aml etwas entgegen mit Verstand und nicht mit Politpalaver. Warum sind unsere Stärken nicht im System selber erkennbar? warum arbeiten wir nicht an einem Modell, wo Freiheiten das Ziel sind und die Freiheit freiwillig aus Erkenntnis des gemeinsamen Zielerreichens hin zurückgestellt wird?

Wie sagte der gute Bockenförde angelehnt an den guten Radbruch mal: Die Demokratie lebt von dem, was sie selber nicht garantieren (m.E weiter gedacht: befehlen) kann.

Aber wer kennt schon Radbruch, Bockenförde und Co und deren Gedanken. Von denen gibt es nämlich noch keine Selfies....Chinese-men sind Weltmeister im Selfie schießen..

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Fr 5. Jun 2015, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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NMA
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von NMA »

Teeernte » Sa 16. Mai 2015, 16:24 hat geschrieben:

Alle sind Gleich... ( zu machen = SPD ) .....zu "halten" = Mao.....
Grober Quatsch. SPD = alle sollen einen Mindeststandard halten und die starken Schultern sollen mehr tragen als die schwachen. Das funktioniert zwar nur mittelprächtig, aber ein anderes Motiv (gilt eigentlich auch für Union und Grüne) zu unterstellen, ist fehl am Platz. Bei Mao trifft das schon eher zu. Sein Ideal führte zu millionenfachem Tod.

Geopolitisch möchte ich in den Raum stellen, ist es ein Fehler, Putin zu ächten und ein G7 zu veranstalten. Europa braucht Russland mehr als Russland Europa.
Zuletzt geändert von NMA am Fr 5. Jun 2015, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von pikant »

NMA » Fr 5. Jun 2015, 10:15 hat geschrieben:


Geopolitisch möchte ich in den Raum stellen, ist es ein Fehler, Putin zu ächten und ein G7 zu veranstalten. Europa braucht Russland mehr als Russland Europa.
mit Russland geoert da zu 100% China mit rein.
aber die G7 will ja ein Wertebuendnis sein und von daher hat G7 immer weniger Macht.
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von NMA »

Russland aus dieser hypothetischen "Wertegemeinschaft" auszuschließen ist gegenüber Russland nicht unbedingt aufrichtig. Entweder man spricht diesem Land mehr ab, als gerechtfertigt ist, oder aber man heiligt sich weißgott höher als angemessen. Als sei man selbst der einzig wahre Maßstab. Einen großen Unterschied hinsichtlich "Werten" sehe ich zwischen G Nr. 1-7 und Nr. 8 nur teilweise - Autokratie hin oder her.

Und "Werte" sind angesichts von Geopolitik ohnehin Heuchelei. Staaten haben keine Freunde, Staaten haben Interessen.
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von NMA »

... abgesehen davon, dass eine etwaige Verletzung von Werten nicht der Hintergrund dafür ist, dass Russland ausgeladen ist. Diese "Werte" sind Nebelkerzen, nicht mehr, nicht weniger.
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Re: Veränderte geopolitische Lage

Beitrag von HugoBettauer »

anton » Mi 13. Mai 2015, 10:01 hat geschrieben:Die geopolitische Lage hat sich längst verändert. "Die Starken werden schwach, die Schwachen werden stark"
So platt kann ich das nur zurückweisen. Die Stärke von Eritrea oder Haiti muss man doch lange suchen. Vielmehr haben sich aber einige Großmächte zu Mittelmächten verbraucht und neue sind entstanden. Andere Staaten waren durch ihre schiere Größe erfolgreich darin, ihre relative und absolute Position zu stärken. Es wurde viel geredet über den Niedergang von USA und Russland. Ohne sie ist das Konzert der Mächte jedoch bis heute nicht dirigierbar. Da mögen China und Deutschland sich ihrer neuen Rollen erfreuen, so weit ist es noch nicht.
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