Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

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Zvi Back
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Zvi Back »

Boraiel » So 8. Feb 2015, 17:41 hat geschrieben:In Anbetracht der jetzigen Situation in Venezuela, habe ich mir mal die Frage gestellt, wie sinnvoll eine Demokratie (oder Ansätze davon) in dem Land zum jetzigen Zeitpunkt sind. Als ausgesprochener Demokrat, der sich dafür einsetzt in Deutschland ein höheres Level an Demokratie und vernünftigen Regeln zu erreichen, bin ich mir dennoch bewusst, dass Lebewesen vor allem leben wollen.
Die sozialistsche Regierung Venezuelas hat abgewirtschaftet, Maduro ist ein zutiefst überforderter Politiker, Anhänger einer komischen indischen Sekte, und meint sich gegen die Vernunft stellen zu können. Er hat große Ähnlichkeiten mit den Antagonisten aus dem Roman "Wer ist John Galt?" von Ayn Rand.
Das Problem Venezuelas ist sein Ölreichtum, die Chance der momentan geringe Ölpreis. Das Versagen der Sozialisten ist dadurch mehr und mehr offentsichtlich geworden. Wähler-Demokratien sind mit Rohstoffreichtum nur schwer zu vereinbaren, denn Politiker werden, um gewählt zu werden, immer gezwungen sein, dem Volk leistungslosen Wohlstand zu versprechen. Dann ist es doch besser eine authoritären Herrscher zu haben, denn dieser denkt zu allererst an sich, um an der Macht zu bleiben, legt er auch Kapitalreserven an, um schlechtere Zeiten zu überbrücken, wo die Einnahmen nicht so sprudelen. Zudem ist es in seinem Interesse, dass die Bevölkerung beschäftigt ist, einen Job hat, damit diese nicht ggf. auf "dumme" Gedanken kommt und ihn stürzt.
Solche Menschen sind dann aber auch eher in der Lage ein Auskommen zu finden, wenn der Rohstoffreichtum mal versiegt. Menschen mit mangelender Bildung und bisher leistungslosen Wohlstand sind das nicht.
Deswegen würde ich sagen, dass es das beste ist, wenn die Venezulaner (oder das Militär) ihre Regierung stürzen. Wenn darauf ein "guter Diktator" folgt, am besten jemand, der im Westen ausgebildet wurde, und der einer Verfassung verpflichtet ist, die wiederum unter Mitwirkung von westlichen Experten entstanden ist, dann kann weniger Demokratie in Venezuela sehr positiv sein. Im kommunalen Bereich kann man darüber nachdenken, ob man Wahlen nicht weiterhin erlaubt oder mit der Zeit wieder.
Im Moment ist meines Erachtens der Rechtstaats, insbesondere die Durchssetzung von Eigentumsrechten, damit die Unternehmer auch ein Interesse haben zu prodzuieren und zu investieren, für Venezuela deutlich wichtiger als Demokratie.
Was sagt ihr dazu? Ist weniger Demokratie wagen das Richtige für Venezuela?
Gerade eben kam auf Arte eine Reportage über Venezuela. Das Land, das ich vor vielen Jahren schon
kennenlernte ist im Prinzip nicht mehr wieder zu erkennen.
Der Chavismus hat hat das Land nachhaltig ruiniert.
Wie soll da eigentlich noch weniger Demokratie herrschen als jetzt?
Und na klar müssen die Sozialisten so schnell wie möglich entmachtet werden, sonst
geht es im Chaos unter.
Aber wird es wohl 10 Jahre dauern bis all das Elend dort einiger Maßen behoben wird.
Wie oft wollen die denn noch Sozialistische Experimente starten.
Für die Griechen wäre das perfekter Anschaungsunterricht, wie es läuft, wenn man
solche wählt und machen läßt.
Marie-Luise

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Marie-Luise »

Zvi Back » Mo 9. Mär 2015, 13:33

Und na klar müssen die Sozialisten so schnell wie möglich entmachtet werden, sonst
geht es im Chaos unter.
Aber wird es wohl 10 Jahre dauern bis all das Elend dort einiger Maßen behoben wird.
Wie oft wollen die denn noch Sozialistische Experimente starten.
Für die Griechen wäre das perfekter Anschaungsunterricht, wie es läuft, wenn man
solche wählt und machen läßt.
Venezuela war in den 1950ern ein blühendes Land, dass viele Menschen aus Europa anzog.

Unglaublich, dass immer wieder diese verdammten sozialistischen Experimente gestarted werden, die zur Verelendung führen.
SIRENE

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von SIRENE »

Córdoba » Mo 9. Mär 2015, 14:12 hat geschrieben:
Du magst vom psychologischen Standpunkt recht haben.
Aber Gesellschaftspolitik heißt, daß Regierende und Regierte im Grunde keinerlei persönlichen Kontakt miteinander haben.
Auch die Regierten haben in einer Massengesellschaft mit Millionen Menschen im wesentlichen keinerlei Kontakt miteinander.
Jedenfalls keinen persönlichen.

Das Bindeglied, der einzig nennenswerte Kontakt sind die Gesetze, Verfassung etc., die eine Gesellschaft formen können.

Was schlägst du vor, wie kann man deine Ideen in das grobe Korsett eines Gesetzeswerkes gießen?
Selbstverständlich schlage ich für die Schwierigkeiten der República Bolivariana de Venezuela nichts anderes vor als für die Beseitigung von Schwierigkeiten für uns und andere Nationen, auch die, die gerade den Kalten Krieg um die Ukraine herum kräftig anheizen und damit einen warmen Krieg vorbereiten, der sehr schnell heiß werden kann:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3007675

Psychologie ist ja keineswegs auf mehr oder weniger direkte Kontakte zwischen Menschen beschränkt. Der Begriff "Massenpsychologie" wird dir nicht unbekannt sein. (Interessant könnte für dich werden, wenn Du mal hochrechnest, welche Vorstellungs- Wahrnehmungs- und Erinnerungsfakes dir gelingen durch ähnliche Denkfehler ...)

Sicherlich haben die "Untrigen" einer Gesellschaft nur über ihre Partner mit "Obrigen" Kontakt. Unsere Gesellschaft funktioniert nur über sehr viele unterschiedliche Gemeinsamkeiten, kann gar nicht anders, allein aus Zeitgründen. In den damit entstehenden Gebilden sind die, die nach oben hin immer weniger werden, geeigneter und fitter, sich mit anderen zu verständigen. (Sie verschwören sich.) Und jene, die es frustriert nicht so nach oben schaffen und so viele sind, dass ihnen der Überblick fehlt, kommen oft nur mit "sanfter" Gewalt weiter. Nach oben. Wer oben ist, kann mehr Wohlgefühle realisieren. Und so greift eine "Beziehungseinheit" in die nächste, kooperiert, intrigiert, schmiert und kann mithilfe einer schlagkräftigen Justiz, die natürlich auch daneben schlagen kann, auch sehr schnell aus einem der vielen dynamischen Machthierarchien eine Rutschbahn für sich machen. Diese Angst zwingt dann, sich an Erreichtes zu krallen und das auch mit schwachsinnigen Dummheiten zu verteidigen. Wer die Macht hat, kann behaupten, Wasser fließe von unten nach oben, und hat als schlagfertiger Jurist damit sogar Recht, wenn er die Verdampfungseffekte entsprechend darstellt ...

(Wie einfach prinzipiell jede r
mit einer seit langem völlig überforderten Justiz
Unrecht in Geltendes Recht verwandeln kann,
wissen die, die wissen, worauf es ankommt ...!!)

Gesetze sind keine Bindeglieder!
§§, Vorschriften aller Art sind nur Vorschläge an die,
die sie respektieren, anwenden, oder auch missachten sollen !!

Und weil diese Tatsache irr ist in vielen Denkbeulen, die vorauseilend gehorsam sind
und hinterherhinkend lächerlich mit ihren Mecker-Tiraden, mit denen sie nicht das Geringste ausrichten, ist mir die Verbreitung einer bislang kaum genutzen Möglichkeit, Rechte tatsächlich und einfach zu verwirklichen, so wichtig.
Dies mache ich mit der Internetseite bekannt, die man erreicht, wenn man "das wichtigste menschenrecht" sucht. Medien möchten davon nichts wissen. Sie sind schwer beteiligt an allem, was Mächtige immer mächtiger und Ohnmächtige immer ohnmächtiger macht. Unbwusst und völlig unschuldig selbstverständlich ...!!
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Córdoba »

SIRENE » Di 10. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben: Und jene, die es frustriert nicht so nach oben schaffen und so viele sind, dass ihnen der Überblick fehlt, kommen oft nur mit "sanfter" Gewalt weiter. Nach oben. Wer oben ist, kann mehr Wohlgefühle realisieren. Und so greift eine "Beziehungseinheit" in die nächste, kooperiert, intrigiert, schmiert und kann mithilfe einer schlagkräftigen Justiz, die natürlich auch daneben schlagen kann, auch sehr schnell aus einem der vielen dynamischen Machthierarchien eine Rutschbahn für sich machen. Diese Angst zwingt dann, sich an Erreichtes zu krallen und das auch mit schwachsinnigen Dummheiten zu verteidigen. Wer die Macht hat, kann behaupten, Wasser fließe von unten nach oben, und hat als schlagfertiger Jurist damit sogar Recht, wenn er die Verdampfungseffekte entsprechend darstellt ...
Willst du Oben und Unten loswerden?
Willst du die Machthierarchien loswerden?

Oder willst du in den ein besseres Miteinander in den bestehenden Hierarchien?

Wenn du die Hierarchien als Ursache der Probleme loswerden willst, kommst du um eine Änderung der Gesetze nicht umhin.
Denn die Zementieren die bestehenden Hierarchien.

Was schwebt dir konkret vor?
SIRENE

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von SIRENE »

Córdoba » Di 10. Mär 2015, 15:29 hat geschrieben:
Willst du Oben und Unten loswerden?
Willst du die Machthierarchien loswerden?

Oder willst du in den ein besseres Miteinander in den bestehenden Hierarchien?

Wenn du die Hierarchien als Ursache der Probleme loswerden willst, kommst du um eine Änderung der Gesetze nicht umhin.
Denn die Zementieren die bestehenden Hierarchien.

Was schwebt dir konkret vor?
Machthierarchien sind unverschwindbar. Das Programm der Evolution produziert überall welche. Deshalb kann man auch kein "Oben" oder "Unten" loswerden wollen.

Nicht Macht an sich oder ihre hierarchische Struktur ist problematisch. Problematisch ist nur, wenn diese Machtgefüge zu dynamisch und zu steil geraten durch ein zu ungerechtes Geben und Nehmen aller "Systemgestalter". Weil dann zu schnell zu viel Macht oben entsteht, und mit der zu viel Vermögen aus dem Unteren gezogen wird. Genau das, was sich im Auseinanderklaffen der Vermögensscheren ausdrückt.

Konkret schwebt mir nur vor, alle mit dem Wissen auszustatten, das ein ma§volleres Miteinander und Nebeneinander ermöglicht. Viel Wissen ist es ja nicht. Ein paar "Kopfgriffe" reichen dann schon, um künftig Gerechtigkeit einfordern zu können, und sich selbst gerechter zu verhalten.

Lies doch bitte mal den Text, den Du hier findest, und sag mir dann, was Du davon hältst. Einfach auf den ersten LINK "Inspirationsseite ..." klicken und auf der Seite, die sich dann öffnet, über die Suchfunktion nach "Glücksberg" suchen ...
  • Kleiner Hinweis:
    Diese Seite erscheint gerne in Monitorgröße (Browser: Vollbild) und zeigt dann auch keine merkwürdigen Zeilenumbrüche
    wie diesen.
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Córdoba »

SIRENE » Di 10. Mär 2015, 21:48 hat geschrieben: Lies doch bitte mal den Text, den Du hier findest, und sag mir dann, was Du davon hältst. Einfach auf den ersten LINK "Inspirationsseite ..." klicken und auf der Seite, die sich dann öffnet, über die Suchfunktion nach "Glücksberg" suchen ...
Du bist schon eine Marke, ein Sonderling, das Ganze hat einen esoterischen Touch.
(Esoterik=philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist)

So richtig schlau werde ich nicht aus dir, vielleicht bist du ja ein ganz sympathischer Zeitgenosse.
Gibt es irgendeine Gruppe, die nach deinen Regeln lebt?

Du mußt immer wissen, daß Gesellschaftpolitik heißt, die Menschen mit griffigen Inhalten abzufüllen.
Einfach zu verstehen, klar formuliert...........
Zweiundvierzig

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Zweiundvierzig »

Córdoba » Mi 11. Mär 2015, 07:50 hat geschrieben: Du mußt immer wissen, daß Gesellschaftpolitik heißt, die Menschen mit griffigen Inhalten abzufüllen.
Einfach zu verstehen, klar formuliert...........
Die Menschen müssen den Fusel aber auch schlucken. Das machen viele aber nicht, sondern spucken ihn bei der nächsten Gelegenheit wieder aus. Denn wenn etwas zu schön erscheint, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. :)
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Córdoba »

Zweiundvierzig » Mi 11. Mär 2015, 08:31 hat geschrieben: ..........sondern spucken ihn bei der nächsten Gelegenheit wieder aus ..........
Wer ausspuckt, der muß Alternativen bieten.
Realpolitik heißt nicht ausspucken, also Querulanz, sondern Alternativen anzubieten.
Die funktionieren, und von den Menschen angenommen werden.
MN7
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von MN7 »

Das Regime installiert jetzt Fingerabdruckscanner in allen Supermärkten, um die Rationierung zu überwachen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 70440.html

Die immer größer werdenden Menschenmengen, die vor den Läden Schlange stehen, werden mittlerweile von Militärs mit scharfen Waffen bewacht und kontrolliert. Den Schießbefehl für den Fall von Unruhen hat Maduro schon vor mehreren Monaten unterzeichnet.

Gegen die Ursachen der Knappheiten wird das Regime auch weiterhin nichts tun. Im Gegenteil. Es zerstört ungebremst die wirtschaftliche Substanz des Landes, diktiert, enteignet und inhaftiert in sozialistischer Feudalherrenmanier ganz nach Tageslaune.

Offiziell ist ein geheimer Wirtschaftskrieg rechtsextremer Dunkelmächte für die Krise verantwortlich. Gesteuert vom CIA. Wahrscheinlich glaubt Maduro sogar wirklich daran. Busfahrer und strenggläubiger Marxist. Sonst nichts. Dumm wie drei Meter Feldweg. Seiner "Wahl" zum Präsidenten folgte eine erneute Auswanderungswelle im Mittelstand. Die gab es auch bei Chavez schon nach jeder Wahl.

Mittlerweile flieht alles, was aus Venezuela raus kann. Nur weg, bevor das Kriegsrecht ausgerufen wird, die Grenzen dicht gemacht werden und die Menschen auf den Straßen verhungern. In Brasilien kann man anständig leben. Dort verdient der Mindestlohnjobber innerhalb von drei Wochen ein venezuelanisches Jahresgehalt. Und er bekommt für sein Geld auch etwas zu kaufen, steht nicht nur vor leeren Regalen.
SIRENE

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von SIRENE »

Córdoba » Mi 11. Mär 2015, 07:50 hat geschrieben:
Du bist schon eine Marke, ein Sonderling, das Ganze hat einen esoterischen Touch.
(Esoterik=philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist)

So richtig schlau werde ich nicht aus dir, vielleicht bist du ja ein ganz sympathischer Zeitgenosse.
Gibt es irgendeine Gruppe, die nach deinen Regeln lebt?

Du mußt immer wissen, daß Gesellschaftpolitik heißt, die Menschen mit griffigen Inhalten abzufüllen.
Einfach zu verstehen, klar formuliert...........
Wie dir auch auffallen müsste, fällt dir nichts ein, was meine Erkenntnisse entkräften könnte mit allgemeingültigen Denk-, Rechts- und Erfahrungssätzen oder verständig lebensnaher Betrachtungsweise.

Was ich aufgrund sorgfältiger Fallanalysen unterschiedlichster Art herausgefunden habe, ist Hochleistungspragmatik. Vermutungen dazu gibt es so viele, wie sich Esoterik in den Denkbeulen jener findet, die ich erst von ihren Selbsttäuschungen und Denkfehlern befreien muss, damit sie dem zustimmen, was mir bei renommierten Experten innerhalb weniger Minuten gelingt.

Sämtliche Erscheinungsformen der Schöpfung, die in den unterschiedlichsten Gruppen sehr erfolgreich existieren, lebt nach den Regeln, dir es mir z. B. schon seit vielen Jahren ermöglichen, innerhalb kurzer Zeit Schwerstkonflikte zu entlasten und Gemeinsamkeiten mit anderen so vorzubereiten, dass die insgesamt investierte Energie ein Höchstmass an gemeinsamer Zufriedenheit ermöglicht.

Wie wir bisher politische Werte definiert haben, war offensichtlich nicht so das Richtige ... Deshalb hat Forist Zweiundvierzig Beifall verdient. Warum sollte man etwas schlucken, was einen so lange würgt, bis es sich über den Eingang das Weite sucht? Dafür sorgen, dass genießbare, gesunde Happen zubereitet werden, ist das einzig Senkrechte. Eigentlich sollte man das mit Leuten wie Peer Steinbrück hinbekommen, die man ja in allen Parteien findet ...
SIRENE

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von SIRENE »

MN7 » Mi 11. Mär 2015, 10:50 hat geschrieben:Das Regime installiert jetzt Fingerabdruckscanner in allen Supermärkten, um die Rationierung zu überwachen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 70440.html

Die immer größer werdenden Menschenmengen, die vor den Läden Schlange stehen, werden mittlerweile von Militärs mit scharfen Waffen bewacht und kontrolliert. Den Schießbefehl für den Fall von Unruhen hat Maduro schon vor mehreren Monaten unterzeichnet.

Gegen die Ursachen der Knappheiten wird das Regime auch weiterhin nichts tun. Im Gegenteil. Es zerstört ungebremst die wirtschaftliche Substanz des Landes, diktiert, enteignet und inhaftiert in sozialistischer Feudalherrenmanier ganz nach Tageslaune.

Offiziell ist ein geheimer Wirtschaftskrieg rechtsextremer Dunkelmächte für die Krise verantwortlich. Gesteuert vom CIA. Wahrscheinlich glaubt Maduro sogar wirklich daran. Busfahrer und strenggläubiger Marxist. Sonst nichts. Dumm wie drei Meter Feldweg. Seiner "Wahl" zum Präsidenten folgte eine erneute Auswanderungswelle im Mittelstand. Die gab es auch bei Chavez schon nach jeder Wahl.

Mittlerweile flieht alles, was aus Venezuela raus kann. Nur weg, bevor das Kriegsrecht ausgerufen wird, die Grenzen dicht gemacht werden und die Menschen auf den Straßen verhungern. In Brasilien kann man anständig leben. Dort verdient der Mindestlohnjobber innerhalb von drei Wochen ein venezuelanisches Jahresgehalt. Und er bekommt für sein Geld auch etwas zu kaufen, steht nicht nur vor leeren Regalen.
Die Ursachen für solche Gesellschaftsfiasken sind überall die gleichen. Nur wirken sie sich je nach Mentalität und Erreichtem unterschiedlich aus. Auch hinter den Ukraine-Schwierigkeiten steckt Korruption, und die können nur mit der Macht der Masse rechtzeitig verhindert und notfalls ausgebremst werden!
SIRENE

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von SIRENE »

Nochwas Córdoba: Sehr erfolgreiche Menschen arbeiten auch mit meinen Erkenntnissen.
Allerdings nur unbewusst und aufgrund langwieriger, gut reflektierter, relativ objektiver Erfahrungen.
MN7
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von MN7 »

Venezuela ist jetzt auch offiziell wieder eine Präsidialdiktatur. Der Busfahrer Maduro hat sich gestern zum antiimperialistischen Alleinherrscher Venezuelas ernennen lassen. Der Sozialismus hat gewonnen.

http://www.theguardian.com/world/2015/m ... -by-decree
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Provokateur
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Provokateur »

Habs gelesen. Ermächtigungsgesetz.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Zvi Back
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Zvi Back »

Es ist schon unglaublich, dass manche Völker nicht mal
im Ansatz aus der Geschichte lernen.
Venezuela wird seine Verelendung auf Jahrzehnte
zementieren. Jeder der die Möglichkeit hat wird das Land
verlassen und den wirtschaftlichen Niedergang beschleunigen.
Marie-Luise

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Marie-Luise »

Zvi Back » Mo 16. Mär 2015, 07:39

Es ist schon unglaublich, dass manche Völker nicht mal
im Ansatz aus der Geschichte lernen.
Venezuela wird seine Verelendung auf Jahrzehnte
zementieren. Jeder der die Möglichkeit hat wird das Land
verlassen und den wirtschaftlichen Niedergang beschleunigen.
Wie schade um das Land!
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frems
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von frems »

Wer in der Bolivarischen Republik konträr zum Regime steht, wird sich kaum auf schöne Sätze über Menschenwürde oder Menschenrechte berufen können. Oppositionelle werden weggesperrt, kritische Journalisten eingeschüchtert, Andersdenkende ausgegrenzt und drangsaliert. So ist die Realität im Jahr zwei nach Hugo Chávez. [...]

Kaum einer findet so klare Worte wie der peruanische Nobelpreisträger für Literatur Mario Vargas Llosa. In einem Interview sagte er: „Es ist wichtig, dass wir alle Kräfte des Widerstandes mobilisieren. Wenn das Regime die Opposition vernichtet, dann ist dies eine Gefahr für die komplette Region”, so Llosa. Die Bedrohung ist real: Hat Maduros knallharte Repression Erfolg, könnte der überwunden geglaubte Totalitarismus in Südamerika erneut in Mode kommen.
http://www.theeuropean.de/andreas-kern/ ... las-regime
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Cat with a whip
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Cat with a whip »

Die blöden Menschenrechte ab 1998 in Venezuela hat ja die CDU ganz persönlich erfunden. Davor waren ja alle glücklich in Venezuela, besonders unter dem Spezialdemokraten Perez, selbst die Wirtschaft war klasse und der Ölpreisverfall, der sich problematisch auf die auf das Ölgeschäft ausgelegte Wirtschaft auswirkt, sowas gabs ja früher auch nicht. Siehe Parallelthread.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=6&t=51427
http://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela# ... .80.931997

Das sind zwar alles Lügen, aber es reicht vielen Idioten schon, wenn immerhin wenigstens die halbe Wahrheit verbreitet wird, die sie dann durch ihre ideologische Brille wahrnehmen können.
http://de.wikipedia.org/wiki/Caracazo
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Puschel

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Puschel »

MG-42 » So 8. Feb 2015, 18:21 hat geschrieben:frei Wahlen, freie Presse und ein Ende des Pseudo-Sozialismus, Garantien keine weiteren Enteignungen, Modernisierung des Ölwirtschaft, Abschaffung der Billigölprogramme für andere Länder....

Es gibt viel zu tun.




Abschaffung der Billigölprogramme für andere Länder?????


Ah verstehe Öl Monopol Privat am besten für die USA und die verlogene und gierige Rockefeller Bande :thumbup:

und dann das Volk aushungern lassen und verblöden.....

Kohle ab in die USA damit Waffen für neue Kriege gekauft werden können...

Hallo wie Krank muß ein Mensch sein um sich so etwas zu wünschen...
Boracay
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Boracay »

Puschel » Di 21. Apr 2015, 10:15 hat geschrieben: Abschaffung der Billigölprogramme für andere Länder?????
Es ist geradezu pervers dass in einem Land in dem die Menschen in bitterer Armut leben Oel quasi ins Ausland verschenkt wird.
Ah verstehe Öl Monopol Privat am besten für die USA und die verlogene und gierige Rockefeller Bande :thumbup:
Es spricht nichts dagegen dass Venezuela mittels staatlicher Ölfirmen Öl zu vernünftigen Preisen ins Ausland exportiert. Es zu verschenken ist aber ein Verbrechen am eigenen Volk.
Hallo wie Krank muß ein Mensch sein um sich so etwas zu wünschen...
Wie krank ein Mensch sein kann merkt man in deinen Kommentaren zu Germanwings.
Puschel

Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von Puschel »

Boracay » Di 21. Apr 2015, 13:12 hat geschrieben:
Es ist geradezu pervers dass in einem Land in dem die Menschen in bitterer Armut leben Oel quasi ins Ausland verschenkt wird.



Es spricht nichts dagegen dass Venezuela mittels staatlicher Ölfirmen Öl zu vernünftigen Preisen ins Ausland exportiert. Es zu verschenken ist aber ein Verbrechen am eigenen Volk.



Wie krank ein Mensch sein kann merkt man in deinen Kommentaren zu Germanwings.
Primitiv! Besonders betr. Germanwings :D :D :D Alles was die Schmutzpresse vorkaut einfach nur ohne Nachdenken schlucken... :D Bei einem Blick in den Spiegel weißt Du wer gemeint ist!


Ein Verbrechen ist der Kapitalismus!

Hilfe für andere Menschen in Staaten mit wenig vermarktbaren Bodenschätzen ist Solidarität!

Und Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker!
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Mehr noch als das direkte "Verschenken" oder das Verkaufen von Öl zu Vorzugspreisen (ich las von Schätzungen, nach denen dadurch grob geschätzt etwa 10 Prozent des BIP verloren gegangen seien) schadet es Venezuela, dass es sein Öl nicht selbst raffininiert sondern nur roh und billig ins Ausland verkauft und dann z.B. in Form von Benzin teuer zurückkaufen muss. Kann auch nicht funktionieren, da die staatliche Ölgesellschaft PDVSA von einem florierenden Konzern in eine Art Sozialministerium umgewandelt wurde und die Gelder für nötige Investitionen ganz woanders landeten. Folge waren nicht nur fehlende Raffinerien sondern auch Fördermengen, die weit unter der möglichen Kapazität lagen.

Aber nochmal zum Eingangspost: Sind "milde Autokratien" insbesondere in rohstoffreichen Ländern möglicherweise die bessere Wahl als "korrupte Demokratien"? So einfach und brüsk abzulehnen ist diese These vielleicht gar nicht. Die ziemlich populäre Ökonomin und Autorin Dambisa Moyo, die ursprünglich aus Sambia stammt, veröffentlichte 2009 mit "Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert" einen populären Weltbestseller (habs mit Interesse gelesen), in welchem sie Thesen aufstellt, die eigentlich in eine ähnliche Richtung gehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Venezuela - Weniger Demokratie wagen?

Beitrag von MN7 »

Die Traumberufe venezuelanischer Jugendlicher: Treibstoffschmuggler, Schwarzmarkthändler, Drogendealer. Dort kann man noch echtes Geld verdienen, dort kann man sich noch eine Existenz aufbauen. Für diejenigen, die nicht in die sozialistische Parteiaristokratie hineingeboren wurden, die einzige Chance zum Ausbruch aus Armut und Elend.

Höhere Bildung wird von den Kids als brotlose Liebhaberei verachtet. Mit ihr kann man im sozialistischen Utopia kaum seinen Lebensunterhalt bestreiten.

http://www.eluniversal.com/nacional-y-p ... -education
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