Neues aus der Parallelgesellschaft

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Nathan
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Nathan »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:28)

Wie soll man sich das dann eigentlich vorstellen? Gibt es dann einen weltweiten Staat oder gar keinen Staat mehr? Falls es noch einen Staat gibt, woher kommt die Identifikation und Akzeptanz? Wie geht man mit Separatisten um? Falls es keinen Staat gibt, wie soll das dann grundsätzlich funktionieren? Und werden mit den Nationalstaaten auch gleich mal Rassismus, Not & Elend, Mord & Totschlag und Neid automatisch abgeschafft? Mir fehlt dazu der Glaube an das überbordend Gute im Menschen.
Super interessant - endlich denkt mal jemand nach, wie Alternativen aussehen müssten. Deine Einwände sind berechtigt. Wie geht man mit der Idee um...

Zuerst ist die Idee einer Weltgesellschaft vom Staat zu trennen. Ein Staat kann praktisch sein, ist aber nicht notwendig. Eine nichtkapitalistische Weltgesellschaft braucht keinen Staat als Schutzmacht. Wenn sich die Menschen als globale Gesellschaft verstehen ist auch der Rassismus schon raus. Der ist ja die Folge von nationalen, "völkischen" Abgrenzungen.
Bleiben Neid, Missgunst, Morde etc. pp. Zerpflückt man die Motive dieser Fehlverhalten findet man nicht die Nationalstaaten als Ursache sondern ein weiteres Übel, nämlich den so sorgsam gehüteten Privtbesitz. Heute spricht man sogar schon von "meinem Anwalt, Arzt..." etc.
Weltgesellschaft allein ist also keine Lösung, sie muss sich politisch ganz neu aufstellen und auf einem herrschaftsfreien System beruhen. Aber das ist wieder ein eigenes Thema
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Fuerst_48
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Fuerst_48 »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:56)

Super interessant - endlich denkt mal jemand nach, wie Alternativen aussehen müssten. Deine Einwände sind berechtigt. Wie geht man mit der Idee um...

Zuerst ist die Idee einer Weltgesellschaft vom Staat zu trennen. Ein Staat kann praktisch sein, ist aber nicht notwendig. Eine nichtkapitalistische Weltgesellschaft braucht keinen Staat als Schutzmacht. Wenn sich die Menschen als globale Gesellschaft verstehen ist auch der Rassismus schon raus. Der ist ja die Folge von nationalen, "völkischen" Abgrenzungen.
Bleiben Neid, Missgunst, Morde etc. pp. Zerpflückt man die Motive dieser Fehlverhalten findet man nicht die Nationalstaaten als Ursache sondern ein weiteres Übel, nämlich den so sorgsam gehüteten Privtbesitz. Heute spricht man sogar schon von "meinem Anwalt, Arzt..." etc.
Weltgesellschaft allein ist also keine Lösung, sie muss sich politisch ganz neu aufstellen und auf einem herrschaftsfreien System beruhen. Aber das ist wieder ein eigenes Thema
Ich hoffe, dass dieser, dein Beitrag ein Postulat sein soll, und nicht die Sicht der Dinge aktuell...
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Tom Bombadil
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Tom Bombadil »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:56)

Eine nichtkapitalistische Weltgesellschaft braucht keinen Staat als Schutzmacht.
Also wird jetzt neben dem Staat auch der Kapitalismus abgeschafft, das wirft natürlich wieder massenhaft neue Fragen auf. Zuallererst: wo kommen die Güter her?
Wenn sich die Menschen als globale Gesellschaft verstehen ist auch der Rassismus schon raus.
Warum sollte das so sein? Wenn heute ein reicher Deutscher einen armen Schwarzen als "Bimbo" rassistisch beleidigt, dann liegt das wohl kaum am Neid auf den Schwarzen!?
Bleiben Neid, Missgunst, Morde etc. pp. Zerpflückt man die Motive dieser Fehlverhalten findet man nicht die Nationalstaaten als Ursache sondern ein weiteres Übel, nämlich den so sorgsam gehüteten Privtbesitz.
Mit der Abschaffung des Kapitalismus ist natürlich auch das Eigentum abgeschafft. Aber auch das schafft wieder neue Fragen, zB. der nach der Privatsphäre...

Kannst du nicht etwas konkreter werden? Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.
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Nathan
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Nathan »

Später ...
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Nathan
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Nathan »

Fuerst_48 hat geschrieben:(18 Oct 2016, 14:01)

Ich hoffe, dass dieser, dein Beitrag ein Postulat sein soll, und nicht die Sicht der Dinge aktuell...
Klar, keine Sorge, ich bin noch nicht ganz meschugge
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relativ
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Oct 2016, 14:06)

Also wird jetzt neben dem Staat auch der Kapitalismus abgeschafft, das wirft natürlich wieder massenhaft neue Fragen auf. Zuallererst: wo kommen die Güter her?
Also mal weiter gedacht, wird wohl irgendwann die produktion von Gütern Vollautomatisch ablaufen, d.h. für den menschen muessen neue betätigungsfelder gefunden werden. Eine gesellschschaftsystem ohne Kapital und Markt, kann aber nur funktionieren, wenn die Grundbedürfnisse der Menschen keine Rolle mehr für deren Existenz haben, also Quasi ein Star Trek Szenario.
Was bleibt sind eben die menschlichen Gefühle und Eigenschaften, die verändern sich aber auch mit einer veränderten Umgebung.

Warum sollte das so sein? Wenn heute ein reicher Deutscher einen armen Schwarzen als "Bimbo" rassistisch beleidigt, dann liegt das wohl kaum am Neid auf den Schwarzen!?
Zuerst sollte man sich Fragen woher der Rassismus kommt, bzw. aus was er resultiert. Da haben Ängste und anerzogene Verhaltensweisen einen hohen Stellenwert.

Mit der Abschaffung des Kapitalismus ist natürlich auch das Eigentum abgeschafft. Aber auch das schafft wieder neue Fragen, zB. der nach der Privatsphäre...
Wieso sollte Eigentum abgeschafft sein? Wieso die Privatssphäre?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Tom Bombadil
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Re: Neues aus der Parallelgesellschaft

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben:(18 Oct 2016, 14:44)

Also mal weiter gedacht, wird wohl irgendwann die produktion von Gütern Vollautomatisch ablaufen, d.h. für den menschen muessen neue betätigungsfelder gefunden werden. Eine gesellschschaftsystem ohne Kapital und Markt, kann aber nur funktionieren, wenn die Grundbedürfnisse der Menschen keine Rolle mehr für deren Existenz haben, also Quasi ein Star Trek Szenario.
Irgendwann werden AI und Robotik soweit sein, menschliche Arbeit zu 100% abzulösen, vllt. sogar schon in den nächsten 100 Jahren, darauf wird man gesellschaftliche Antworten finden müssen. Ob eine Antwort die Abschaffung von Kapitalimus und Nationalstaaten sein wird, muss abgewartet werden, es stellt sich ja auch die Frage, was man mit den Vermögen und den Separatisten macht. Wird dann Zwang angewandt? Falls ja, wer übt den aus? Und will man das, denn dann ist man ja schon wieder bei einem unterdrückerischen System angekommen...
Zuerst sollte man sich Fragen woher der Rassismus kommt, bzw. aus was er resultiert. Da haben Ängste und anerzogene Verhaltensweisen einen hohen Stellenwert.
Die Frage ist, ob Rassismus automatisch verschwindet, wenn es keine Nationalstaaten mehr gibt. Wenn heute eine "Kartoffel" sagt "Neger stinken", dann meint er damit ja alle und nicht nur zB. Nigerianer oder Kongolesen.
Wieso sollte Eigentum abgeschafft sein? Wieso die Privatssphäre?
Wenn man Privatbesitz als ein Übel ansieht, den Kapitalismus abschaffen will (dessen Grundlage das Eigentum ist) und von einem "gesellschschaftsystem ohne Kapital und Markt" redet, dann liest sich das schon so, als solle Eigentum abgeschafft werden. Warum denn auch nicht, wenn alle Güter kostenlos zur Verfügung stehen? Wie soll Privatsphäre ohne "mein" und "dein" funktionieren? Wenn jedem alles gehört, dann habe ich kein eigenes Haus, keine eigene Wohnung, noch nichtmal ein eigenes Zimmer oder ein eigenes Bett...
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