Königsberg

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bennyh

Re: Königsberg

Beitrag von bennyh »

Letzter-Mohikaner » Do 22. Okt 2015, 06:51 hat geschrieben:Nur so nebenbei... Sollten die "Königsberger Klopse" nicht politisch korrekt in "Kaliningrader Klopski" oder so umbenannt werden?
Es wäre zumindest politisch präzise.
HugoBettauer

Re: Königsberg

Beitrag von HugoBettauer »

Letzter-Mohikaner » Mi 21. Okt 2015, 21:51 hat geschrieben:Nur so nebenbei... Sollten die "Königsberger Klopse" nicht politisch korrekt in "Kaliningrader Klopski" oder so umbenannt werden?
Nein, sollten sie nicht. Schließlich sind sie ein kulturelles Artefakt nicht aus Kaliningrad heute.
hafenwirt
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Re: Königsberg

Beitrag von hafenwirt »

Wie sieht es denn mit militärischen Zugangsrechten aus?

Haben deutsche Flugzeuge, Panzer und dann evtl. auch Flugzeugträger oder Zerstörer die Rechte, durch meinetwegen Polen, die Ostsee oder per Umweg Schweden/Finnland zu fahren? Es wäre nicht gut, eine militärische Offensive zu starten, wenn diese bereits durch die Verteidigung Polens scheitert.

Zumindest denke ich, dass man nicht so einfach mit einer Kolonne durch andere Länder fahren dürfte.

Taktisch gesehen würde ich fürs erste ein paar Zerstörer und U-Boote in der Ostsee patroullieren lassen.
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Ultra-tifosi
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Re: Königsberg heim ins Reich?

Beitrag von Ultra-tifosi »

zollagent » Di 20. Okt 2015, 10:09 hat geschrieben: Zumindest gibt es da eine erstaunlich starke Strömung sogar "zurück nach Deutschland". Ob sie die Mehrheit stellt, glaube ich zwar nicht, was aber die Motivationen sind, das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Geld! Die wenigsten sind aus nationalistischen Gründen für diese Rückkehr, man sieht halt auch, wie die Länder der ehemaligen DDR wieder aufgebaut wurden und dort lebt man, allen Unzulänglichkeiten zum Trotz, gegenüber dem Oblast Kaliningrad im Paradies. Wer wünscht sich das nicht? Offiziell wird das niemand zu sagen wagen, aber bei einer freien und geheimen Abstimmung würde das Ergebnis in Moskau Stirnrunzeln auslösen.
Die "starke" Zurück nach Deutschland Strömung zeigst du mir bitte.
78% der Königsberger/Kaliningrader sind Russen, dann gibt´s noch 8% Weißrussen, 7,3% Ukrainer, 1,9% Litauer, 0,6% Deutsche, 0,5% Polen,ec.
Zuletzt geändert von Ultra-tifosi am So 1. Nov 2015, 20:13, insgesamt 2-mal geändert.
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schokoschendrezki
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Re: Königsberg heim ins Reich?

Beitrag von schokoschendrezki »

Postnix » So 20. Apr 2014, 21:36 hat geschrieben:
Vorstellbar wäre es, Königsberg wieder von Russland abzutrennen, es zu verselbständigen und in die EU aufzunehmen. Evtl. auch in Föderation mit Polen oder Litauen.

Gleichzeitig müsste man die Russenflotte von dort vertreiben.

Der Gedanke sollte nicht von Anfang verworfen werden.

Für die Menschen dort wäre eine EU-Mitgliedschaft ein großer Gewinn.
bennyh » Di 20. Okt 2015, 07:33 hat geschrieben: Wollen die Menschen von Kaliningrad das? Würden sie in einem Referendum für Unabhängigkeit von der Russischen Föderation stimmen?
Zumindest Mitte bis Ende der letzten Dekade eher nicht. Das Gebiet Kaliningrad erlebte einen Wirtschaftsboom und wurde schon mal als das "russische Hongkong" bezeichnet. Anders als der Threadersteller es darstellt befindet sich in Kaliningrad neben Militär eine Sonderwirtschaftszone, der größte Fischereihafen Russlands und etliches an Industrie. Darunter mit Avtotor ein Autombilhersteller, der im Joint Venture mit BMW produziert. Es gab deutsche Handelsvertretungen, regelmäßig stattfindende Gesprächsrunden deutscher Unternehmer in Kaliningrad usw.
Es war ein russisches Wirtschaftswunder an der Ostsee: Seit drei Jahren ging es steil bergauf im Kaliningrader Gebiet, der Exklave um das frühere Königsberg. Mit einem jährlichen Plus von zuletzt 42 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt und sagenhaften 160 Prozent in der Industrieproduktion zählte die Bernstein-Provinz mit einer Million Einwohnern zu den Boom-Regionen Russlands.

Die Auslandsinvestitionen hatten sich seit 2006 vervierfacht. Moskau steckte allein im vorigen Jahr umgerechnet 140 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur. Längs der Küste wächst die modernste Autobahn des Baltikums. Überall in und um die alte Hauptstadt Ostpreußens wurde gebaut, saniert, renoviert. Kaliningrad wollte sein Image als verwahrloste Ex-Militärzone und Schmuggel-Drehscheibe endlich loswerden. Doch nun droht dem Aufschwung das vorläufige Ende. Die globale Krise macht auch um Wirtschaftswunder keinen Bogen.
Mit der Ukraine-Krise und den Sanktionen gings noch weiter bergab.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Königsberg

Beitrag von Nomen Nescio »

daneben gibt es da - wichtiger als wichtig - präsenz der russen. »seht ihr, wir sind hier und wir bleiben hier«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Königsberg heim ins Reich?

Beitrag von zollagent »

Ultra-tifosi » So 1. Nov 2015, 20:12 hat geschrieben:
Die "starke" Zurück nach Deutschland Strömung zeigst du mir bitte.
78% der Königsberger/Kaliningrader sind Russen, dann gibt´s noch 8% Weißrussen, 7,3% Ukrainer, 1,9% Litauer, 0,6% Deutsche, 0,5% Polen,ec.
Du wirst dich wundern, wie viele der Kaliningrader Russen ethnische Deutsche sind. Und wenn du diese Strömung sehen willst, mußt du dich hinbegeben. Offiziell gibt es sie nicht. Was ihre Existenz aber nicht negiert. Kleiner Tipp: Wodka löst die Zungen! ;)
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Re: Königsberg

Beitrag von Katenberg »

Nun, die Wiedereingliederung in den deutschen Staat sehe ich wiederum kritisch, viel mehr müsste man seitens der Politik mal eine Bereitschaft zu einer wirklichen Auslandskulturpolitik entstehen. Dies gar nicht mal gegen Russland, sondern mehr als ein Zeichen einer Partnerschaft durch eine deutsch-russisch-baltische Region (die Reihenfolge nicht wertend).
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there were brains upon t chute
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and poured him from his boots
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frems
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Re: Königsberg

Beitrag von frems »

Katenberg » Sa 5. Dez 2015, 19:04 hat geschrieben:Nun, die Wiedereingliederung in den deutschen Staat sehe ich wiederum kritisch, viel mehr müsste man seitens der Politik mal eine Bereitschaft zu einer wirklichen Auslandskulturpolitik entstehen. Dies gar nicht mal gegen Russland, sondern mehr als ein Zeichen einer Partnerschaft durch eine deutsch-russisch-baltische Region (die Reihenfolge nicht wertend).
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p2503780 :p
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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zollagent
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Re: Königsberg

Beitrag von zollagent »

Katenberg » Sa 5. Dez 2015, 19:04 hat geschrieben:Nun, die Wiedereingliederung in den deutschen Staat sehe ich wiederum kritisch, viel mehr müsste man seitens der Politik mal eine Bereitschaft zu einer wirklichen Auslandskulturpolitik entstehen. Dies gar nicht mal gegen Russland, sondern mehr als ein Zeichen einer Partnerschaft durch eine deutsch-russisch-baltische Region (die Reihenfolge nicht wertend).
Wenn ich mich so an die Erzählungen meiner Oma zurückerinnere, dann gabs so was früher schon mal, zumindest in etwa. Zumindest unter den Leuten, die Regierenden waren immer weit weg.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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