Natascha, Arigona und die Juden

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KukuLeLe

Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von KukuLeLe »

Niemand wird so leidenschaftlich gehasst wie Menschen, die Opfer wurden.

Stellen wir uns einen gut gekleideten Mann in den besten Jahren vor, der auf dem Gehsteig einem schmächtigen Mädchen begegnet. Er kennt dieses Mädchen nicht, sie will ihm nichts Böses. Er knallt ihr einen Ziegelstein auf den Kopf. „Das Mädchen geht auf demselben Gehsteig wie ich“, erklärt er. „Sie hat nicht demütig genug geschaut. Und sie soll sich gefälligst nicht aufpudeln, schließlich sind andere Mädchen noch schlimmer dran.

Eine derartige Szene mutet absurd an. Dennoch geschieht in diesen Tagen Ähnliches. Arigona Zogaj ist 16 Jahre alt, Natascha Kampusch 20. Zwei junge Frauen aus kleinen Verhältnissen, die unter dramatischen Umständen groß wurden und tapfer versuchen, erste zaghafte Schritte in ein selbstbestimmtes Leben zu machen.

Die Umstände sind widrig genug.
Doch reife Männer in gesicherter gesellschaftlicher Position, die einflussreiche, gut bezahlte Jobs bekleiden, halten es für notwendig, dabei noch auf diese wackeligen Mädchen einzudreschen.
Michael Jeannée bläst in der „Kronenzeitung“ zum Halali: „Liebe Natascha... Sie haben die mediale Schonzeit endgültig verspielt. Aus und vorbei! Pardon wird nicht gegeben.“ „profil“-Herausgeber Christian Rainer wählt ähnliche Worte: „Die Schonfrist ist vorbei... Wenn Arigona ein Nigerianer wäre, könnte sie von Glück reden, lebend abgeschoben zu werden.

Untermalt werden solche Jägerfantasien von hämischem Raunen in diversen Online-Foren, wo man Natascha Kampusch und Arigona Zogaj jedes nur erdenkliche Scheitern an den Hals wünscht. Es klingt, als wolle man den beiden irgendetwas heimzahlen. Aber was?

Es muss damit zu tun haben, dass die beiden Opfer waren.
Und dass es Menschen gibt, die Opfern ihren Opferstatus übel nehmen. Dieses bösartige Ressentiment schmeckt seltsam bekannt – aus einem anderen Zusammenhang. Auch den Juden wird bisweilen nicht verziehen, dass sie gelitten haben. Und es wird forsch von ihnen verlangt, das Mitgefühl, das sie einmal erregt haben mögen, nachträglich zu rechtfertigen.

Die Taktiken ähneln einander:
Dem Opfer wird unterstellt, sein Schicksal selbst gewählt – oder daran zumindest Gefallen gefunden zu haben. War es, zum Beispiel, im Londoner Exil nicht eh ganz lustig? Und war Natascha mit ihrem Entführer nicht sogar Schi fahren? Man weist darauf hin, dass sich das Leiden ausgezahlt hat – finanziell zumindest. Wie viel hat Kampusch denn verdient? Und kassieren die Juden nicht tolle Entschädigungen? Stets folgt auch der Hinweis, dass es anderen Opfern noch viel, viel schlechter gehe. Den Palästinensern. Den Kosovaren im Kosovo. Den Nigerianern. Den Kellerkindern von Amstetten. Das Opfer möge sich auf sein bisserl Leid also nichts einbilden, gefälligst.

Wie Opfer zu sein haben, darüber haben manche Menschen klare Vorstellungen:
arm, hilflos, schwach, sprachlos. Brave Opfer nennt man „unschuldig“ – so als täte ihre Schuld oder Unschuld irgendetwas zur Sache. Brave Opfer kauern still zitternd in der Ecke. Wehe dir, sagen die Jäger. Wag es ja nicht, anderes zu wollen, als wir dir erlauben. Denn wir können auch anders. Und dann gibts kein Pardon.

Sibylle Hamann ist Journalistin in Wien.

meinung@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2008)


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stilicho
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Re: Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von stilicho »

die hexenverfolgungen fehlen noch!

soll ich jetzt einen solchen text über untaten von muselmanen zusammenfügen und ein bild "vom mörderischen, brutalen moslem" konstruieren oder verzichtest du einfach auf einen derartigen unbelegbaren, aus den finger gesogenen scheißdreck?

arigona und ihrer scheinasylantenfamilie wurde jahrelang geld in den hintern geschoben zum dank haben sie unseren rechtsstaat nach strich und faden verarscht und einige ihrer familienangehöriger waren auch noch so frei fleißig straftaten zu begehen.

also warum scheinasylanten im land behalten nur weil sie (organisiert von der asyllobby) auf pressekonferenzen auftreten?

raus mit der ganzen scheinasylantensippe und am besten die asyllobby gleich mit :)
KukuLeLe

Re: Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von KukuLeLe »

stilicho hat geschrieben:die hexenverfolgungen fehlen noch!

soll ich jetzt einen solchen text über untaten von muselmanen zusammenfügen und ein bild "vom mörderischen, brutalen moslem" konstruieren oder verzichtest du einfach auf einen derartigen unbelegbaren, aus den finger gesogenen scheißdreck?

arigona und ihrer scheinasylantenfamilie wurde jahrelang geld in den hintern geschoben zum dank haben sie unseren rechtsstaat nach strich und faden verarscht und einige ihrer familienangehöriger waren auch noch so frei fleißig straftaten zu begehen.

also warum scheinasylanten im land behalten nur weil sie (organisiert von der asyllobby) auf pressekonferenzen auftreten?

raus mit der ganzen scheinasylantensippe und am besten die asyllobby gleich mit :)
Die Nicht-Scheinasylanten sind oft noch schlimmer. Viele davon sind politische oder religiöse Extremisten, die nur selten arbeiten.
Was nun. Welche Asylanten willst du wirklich?


MfG
stilicho
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Re: Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von stilicho »

KukuLeLe hat geschrieben: Die Nicht-Scheinasylanten sind oft noch schlimmer. Viele davon sind politische oder religiöse Extremisten, die nur selten arbeiten.
Was nun. Welche Asylanten willst du wirklich?

MfG
wir sind nicht bei "wünsch dir was" und es geht auch nicht darum welcher "asylant" putziger aussieht um dieses "arigona kasperl theater" mal zynisch auf den punkt zu bringen.

wenn arigona ein dicker, hässlicher mann gewesen wäre, dann hätte sich die asyllobby einen dreck um sie gekümmert. das ganze ist nunmal eine einzige PR aktion, mit dem Ziel ein sog. "humanitäres bleiberecht" zu erpressen.

Das Asylrecht wurde geschaffen um verfolgten Schutz zu bieten und nicht um Kosovoalbanern eine bessere materielle Absicherung in Österreich zu ermöglichen.

Es geht hier in erster Linie um die Frage ob man es der Asyllobby erlauben will, aus der versteckten Migration über Asyl eine offene Migration über Asyl zu machen. Arigona dient dann nur als Beispiel um diese Migration in Zukunft zu legitimieren.

Mit polit. oder rel. Extremisten als Asylwerber haben wir selten Probleme, aber die sollte man natürlich auch im Auge behalten.
KukuLeLe

Re: Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von KukuLeLe »

stilicho hat geschrieben:
wir sind nicht bei "wünsch dir was" und es geht auch nicht darum welcher "asylant" putziger aussieht um dieses "arigona kasperl theater" mal zynisch auf den punkt zu bringen.

wenn arigona ein dicker, hässlicher mann gewesen wäre, dann hätte sich die asyllobby einen dreck um sie gekümmert. das ganze ist nunmal eine einzige PR aktion, mit dem Ziel ein sog. "humanitäres bleiberecht" zu erpressen.

Das Asylrecht wurde geschaffen um verfolgten Schutz zu bieten und nicht um Kosovoalbanern eine bessere materielle Absicherung in Österreich zu ermöglichen.

Es geht hier in erster Linie um die Frage ob man es der Asyllobby erlauben will, aus der versteckten Migration über Asyl eine offene Migration über Asyl zu machen. Arigona dient dann nur als Beispiel um diese Migration in Zukunft zu legitimieren.

Mit polit. oder rel. Extremisten als Asylwerber haben wir selten Probleme, aber die sollte man natürlich auch im Auge behalten.
Ein-bzw. Auswanderung sind nicht zu verhindern
Das war immer so und es wird auch ewig so bleiben.

Ob jemand Asylantrag stellt oder sonstwie zu seinem Ziel kommt , ist unwichtig.

Fakt ist, dass politische Flüchtlinge dem Staat und der Gesellschaft kaum bis überhaupt keinen Nutzen bringen- abgesehen von einer kleinen Elite unter den politischen Flüchtlingen.

Es geht schliesslich auch um notwendige Arbeitskräfte für Niedriglohnbereiche, die man im Inland nicht hat. Ebenfalls gibt es zahlreiche spezialisierte Arbeitsplätze in der Gastronomie, die nur von Ausländern besetzt werden können usw...

MfG
stilicho
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Registriert: Mi 18. Jun 2008, 20:47

Re: Natascha, Arigona und die Juden

Beitrag von stilicho »

KukuLeLe hat geschrieben: Ein-bzw. Auswanderung sind nicht zu verhindern
Das war immer so und es wird auch ewig so bleiben.
das ist natürlich völlig falsch. Einwanderung kann man regulieren. Nur weil ein System nicht zu 100 % funktioniert, muß man es nicht abschaffen. Mit der gleichen Logik könnte man auf die Polizei verzichten.
Ob jemand Asylantrag stellt oder sonstwie zu seinem Ziel kommt , ist unwichtig.
auch das stimmt natürlich nicht. das asylrecht ist mit besonderen rechten (schutz vor ausweisung!) verbunden. ein solcher ausländer entzieht sich also der staatlichen regulierung der migration.
Fakt ist, dass politische Flüchtlinge dem Staat und der Gesellschaft kaum bis überhaupt keinen Nutzen bringen- abgesehen von einer kleinen Elite unter den politischen Flüchtlingen.
richtig! :)
Es geht schliesslich auch um notwendige Arbeitskräfte für Niedriglohnbereiche, die man im Inland nicht hat. Ebenfalls gibt es zahlreiche spezialisierte Arbeitsplätze in der Gastronomie, die nur von Ausländern besetzt werden können usw...

MfG
nein, um die geht es in diesem Fall nicht. Da hast du wohl was verwechselt.. besagte Arbeitskräfte werden von Österreich bereits über rechtlich gesicherte Wege angeworben. Ostdeutsche sind zum Beispiel in der Gastronomie stark vertreten.
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