Jens Spahn und die Kinderlosen

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Sofawolf
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Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Alle Jahre wieder hört man die Forderungen, dass die Kinderlosen irgendwelche höheren Beiträge leisten sollen (z.B. zur Pflegeversicherung), weil sie sich, weil sie keine Kinder zeugen, nicht an der Sicherung der Renten/Pensionen beteiligen.

Nun auch wieder Jens Spahn (CDU), der den Beitrag der Kinderlosen zur Pflegeversicherung kräftig erhöhen will. Ich finde jetzt muss mal Schluss sein damit. Der Staat muss das Rentenproblem anders lösen! Warum?

https://www.welt.de/politik/deutschland ... itten.html

(1.) Kinderlose zahlen durch ihre Steuern und Abgaben alles bislang ohne Murren mit, was Familien mit Kindern zugute kommt, ohne dass sie selbst etwas davon haben. Das sind rund 150 sozialpolitische Maßnahmen ( = rund 130 Milliarden Euro), aber das sind z.B. auch das Elterngeld, das Kindergeld, die gesamte schulische Ausbildung, unterschiedliche Steuerklassen, die Gehälter der Lehrkräfte, jegliche Ermäßigungen und Vergünstigungen usw. Woher kommt denn das Geld dafür? Maßgeblich aus Steuern und Abgaben.

https://www.baby-und-familie.de/Familie ... 14179.html

(2.) Das Rentensystem kann auch anders gesichert werden. Man schaue sich die Rentensysteme anderer Länder an. Lücken, die entstehen auf dem Arbeitsmarkt, kann Deutschland einfach auffüllen, indem es Menschen aus anderen Ländern hierher einlädt (Stichwort: Einwanderergesetz, siehe Gastarbeiter der 1960er Jahre, siehe klassische Einwanderungsländer in Amerika). Jeder weiß, dass es Millionen Interessenten gibt! Das wäre womöglich "billiger" als alle die Milliarden Euro (siehe 1.), die doch nicht dazu fühern, dass die Deutschen mehr Kinder zeugen, denn seit Jahrzehnten ändert sich daran doch nichts.
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JJazzGold
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Sofawolf hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:12)

Alle Jahre wieder hört man die Forderungen, dass die Kinderlosen irgendwelche höheren Beiträge leisten sollen (z.B. zur Pflegeversicherung), weil sie sich, weil sie keine Kinder zeugen, nicht an der Sicherung der Renten/Pensionen beteiligen.

Nun auch wieder Jens Spahn (CDU), der den Beitrag der Kinderlosen zur Pflegeversicherung kräftig erhöhen will. Ich finde jetzt muss mal Schluss sein damit. Der Staat muss das Rentenproblem anders lösen! Warum?

https://www.welt.de/politik/deutschland ... itten.html

(1.) Kinderlose zahlen durch ihre Steuern und Abgaben alles bislang ohne Murren mit, was Familien mit Kindern zugute kommt, ohne dass sie selbst etwas davon haben. Das sind rund 150 sozialpolitische Maßnahmen ( = rund 130 Milliarden Euro), aber das sind z.B. auch das Elterngeld, das Kindergeld, die gesamte schulische Ausbildung, unterschiedliche Steuerklassen, die Gehälter der Lehrkräfte, jegliche Ermäßigungen und Vergünstigungen usw. Woher kommt denn das Geld dafür? Maßgeblich aus Steuern und Abgaben.

https://www.baby-und-familie.de/Familie ... 14179.html

(2.) Das Rentensystem kann auch anders gesichert werden. Man schaue sich die Rentensysteme anderer Länder an. Lücken, die entstehen auf dem Arbeitsmarkt, kann Deutschland einfach auffüllen, indem es Menschen aus anderen Ländern hierher einlädt (Stichwort: Einwanderergesetz, siehe Gastarbeiter der 1960er Jahre, siehe klassische Einwanderungsländer in Amerika). Jeder weiß, dass es Millionen Interessenten gibt! Das wäre womöglich "billiger" als alle die Milliarden Euro (siehe 1.), die doch nicht dazu fühern, dass die Deutschen mehr Kinder zeugen, denn seit Jahrzehnten ändert sich daran doch nichts.
Das ist schon längst keine Forderung mehr, der Pflegebeitrag für Kinderlose ist bereits höher, um 0,25% und das, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, bereits ab einem Alter von 25 Jahren.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:54)

Das ist schon längst keine Forderung mehr, der Pflegebeitrag für Kinderlose ist bereits höher, um 0,25% und das, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, bereits ab einem Alter von 25 Jahren.
Ja, das ist klar, dass es diesen "Aufschlag" bereits gibt. Jens Spahn will ihn aber, so habe ich es verstanden, kräftig erhöhen. Und das finde ich zutiefst ungerecht. Kinderlose haben bereits ein höheres Steueraufkommen, da sie Freibeträge nicht nutzen können, da sie "Rückzahlungen" in Form von Kindergeld, Elterngeld, Baukindergeld etc. nicht bekommen. Das alles fand ich ja bisher ok, aber nun ist doch auch mal gut, oder?!?
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Kiwikopf »

Halte ich auch gar nichts von. Werden Randgruppen, die keine Kinder bekommen können auch gezwungen mehr beizutragen?

Auch müsste man sich fragen ob ein kinderloses Paar mehr arbeitet als eines mit Kindern und daher schon mehr Steuer- und Pflegegeld erwirtschaftet.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Nightrain »

Die Frage nach dem "oder" ist aufgrund der kompliziert vielen Faktoren natürlich schwierig zu beantworten. Richtig ist allerdings, dass Kinder nicht nur ein Hobby sind, sondern deren "Aufzucht" ziemlich dem Gemeinwohl dient, also von gesellschaftlichem Interesse ist. Dabei entsteht bei den Eltern natürlich mehrfache Belastungen: einerseits die Kosten für Lebensunterhalt der Kinder, andererseits auch höhere Mietkosten und natürlich immernoch kräftige Lohnverluste durch Benachteiligungen im Berufsleben.
Migration löst das Problem auch nur teilweise. Hier entstehen auch hohe Kosten bei der Integration und Aufpäppelung der Migranten, dass diese auch einem gut bezahlten Beruf nachgehen können.

Im Grunde würde ich nur an der Rente ansetzen. Kinder sind im Grunde eine Rentenvorsorge, die deren Eltern sehr viel Geld kosten. Entweder sollte das sich in einer höheren Rente für die Eltern wiederspiegeln oder aber in einer notwendigen höheren Eigenvorsorge für Kinderlose.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Skeptiker »

Tja, wenn Du also meinst, Deine Abgaben sind hoch genug, damit die Gesellschaft die Kinderlosen endlich in Ruhe lassen soll, dann ist das DEINE Meinung, auf die Du natürlich ein Recht hast.

Solange aber die Reproduktionsrate in Deutschland zeigt, dass es viel attraktiver ist sein Leben kinderlos zu gestalten als mit Kindern, solange ist offensichtlich, dass es eine Schieflage zuungunsten von Familien besteht.
Um es anders zu formulieren: Dein Geldangebot ist leider nicht gut genug, dass die anderen für Dich die Kinder in die Welt setzen, welche die Gesellschaft benötigt.

Man mag darüber streiten ob das wirklich ausschließlich etwas mit Geld zu tun hat (wir haben eine ausgesprochen kinderentwöhnte Gesellschaft), aber es wäre naiv diesen Aspekt außen vor zu lassen. Schonmal was von Kindern als Armutsrisiko gehört?

Schonmal überlegt wie Familien es machen Wohnraum zu bezahlen in dem man eine Familie mit 2-3 Kindern großzieht? Es würde mich sehr überraschen, wenn eine wirtschaftliche Betrachtung, incl. Rentenausfallzeiten für die Eltern, Nachteilen in Job für den Lebensschwerpunkt auf Erziehung (der sehr oft unterschätzt wird), nicht hohe 5 oder 6-stellige Beträge zuungunsten der Kindererziehenden zeigen würde.

Ich könnte mich auf eine Diskussion einlassen, warum die Diskussion wieder in Richtung einer Teilgruppe der Gesellschaft, nämlich der gesetzlich Versicherten, geht. Da könnte man gerne drüber diskutieren. Der Gedanke allerdings die "armen" Kinderlosen wären in unserer Republik denen, die Kinder erziehen, unter dem Strich benachteiligt gegenübergestellt, ist angesichts der gesellschaftlichen Realitäten mE vollkommen absurd.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Sofawolf hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:09)

Ja, das ist klar, dass es diesen "Aufschlag" bereits gibt. Jens Spahn will ihn aber, so habe ich es verstanden, kräftig erhöhen. Und das finde ich zutiefst ungerecht. Kinderlose haben bereits ein höheres Steueraufkommen, da sie Freibeträge nicht nutzen können, da sie "Rückzahlungen" in Form von Kindergeld, Elterngeld, Baukindergeld etc. nicht bekommen. Das alles fand ich ja bisher ok, aber nun ist doch auch mal gut, oder?!?
Bei diesem Thema bin ich völlig bei Ihnen.
Ich habe schon gewettert, als der Zuschlag von 0,25% erhoben wurde. Nicht nur, weil ich ihn in Anbetracht der Leistungen durch Sinks und Dinks ungerechtfertigt finde, sondern auch, weil er z.B. Paaren, die gerne Kinder hätten, aber aus diversen Gründen keine bekommen können, psychisch Salz in offene Wunden reibt.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von imp »

Dieser Spahn ist kein guter Mensch. Viele Menschen sind ungewollt kinderlos.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von aleph »

130t € soll es kosten, ein kind aufzuziehen. kindergeld oder höhere bemessungsgrenzen bei der lohnsteuer können das nicht kompensieren.
https://www.familie.de/eltern/wie-viel- ... 36481.html
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von aleph »

imp hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:46)

Dieser Spahn ist kein guter Mensch. Viele Menschen sind ungewollt kinderlos.
ich zum beispiel. allerdings haben wir auch weniger kosten dadurch. ist ja keine strafe für faulheit beim kinderkriegen, sondern eine gleichverteilung von lasten.

im übrigen reden wir nicht nur vom geld. eltern sind in iher freizeit an die kinder bis zu einem bestimmten alter gebunden, können abends nicht überall hingehen und sind bei urlsubsgestaltung eingeschränkt
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von imp »

aleph hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:51)
im übrigen reden wir nicht nur vom geld. eltern sind in iher freizeit an die kinder bis zu einem bestimmten alter gebunden, können abends nicht überall hingehen und sind bei urlsubsgestaltung eingeschränkt
Das sind Sachen, die man bedenken muss, bevor man sich Kinder oder Haustiere anschafft. Wieviele Kinder hat denn dieser Spahn? Übrigens sind unter den Armen mehr Eltern als unter den Reichen - die sind urlaubsmäßig also von Anfang an nicht Ritz-tauglich.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Nightrain »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:45)
Nicht nur, weil ich ihn in Anbetracht der Leistungen durch Sinks und Dinks ungerechtfertigt finde, sondern auch, weil er z.B. Paaren, die gerne Kinder hätten, aber aus diversen Gründen keine bekommen können, psychisch Salz in offene Wunden reibt. [/color]
Über den Grund für die Kinderlosigkeit findet doch gar keine Wertung statt. Die "Rentenleistung" ist ohne Kinder geringer und dem Staat entstehen später im Pflegefall höhere Kosten. Da muss man doch völlig wertungsfrei überlegen können, ob und wie man hier einen Lastenausgleich schafft.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Mahmoud

Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Mahmoud »

Sofawolf hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:12)

Alle Jahre wieder hört man die Forderungen, dass die Kinderlosen irgendwelche höheren Beiträge leisten sollen (z.B. zur Pflegeversicherung), weil sie sich, weil sie keine Kinder zeugen, nicht an der Sicherung der Renten/Pensionen beteiligen.

Nun auch wieder Jens Spahn (CDU), der den Beitrag der Kinderlosen zur Pflegeversicherung kräftig erhöhen will. Ich finde jetzt muss mal Schluss sein damit. Der Staat muss das Rentenproblem anders lösen! Warum?



.
Da bin Ich ganz bei Dir! Es ist schon geradezu eine Frechheit, was den Unverheirateten und Kinderlosen an Steuern abgezogen wird.
Wenn Ich so mitkriege, was meinen Arbeitskollegen in Steuerklasse 1 ohne Kinder netto übrig bleibt, dann finde Ich das nicht gerecht. Ich bin übrigens nicht in Stkl. 1 und bin auch nicht kinderlos, was mich umso glaubwürdiger macht. Ich finde aber diese Haltung "Die Anderen sollen zahlen, damit ich mehr bekomme" zum Kotzen! Kinder sind Jedermannes private Entscheidung. Jemand, der sich dagegen entscheidet, gehört nicht bestraft.
Und Jemand, der gerne Kinder hätte, aber keine kriegen kann, erst Recht nicht!
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Nightrain hat geschrieben:(09 Nov 2018, 22:14)

Über den Grund für die Kinderlosigkeit findet doch gar keine Wertung statt. Die "Rentenleistung" ist ohne Kinder geringer und dem Staat entstehen später im Pflegefall höhere Kosten. Da muss man doch völlig wertungsfrei überlegen können, ob und wie man hier einen Lastenausgleich schafft.
Indem man diese Totgeburt Pflegeversicherung abschafft. Die war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und kommt dem Scheitern jeden Tag ein Stück näher.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alpha Centauri »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 23:32)

Indem man diese Totgeburt Pflegeversicherung abschafft. Die war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und kommt dem Scheitern jeden Tag ein Stück näher.

Ist ja nicht nur bei der Pflegesystem so, auch.das Rentensystem wird in seiner jetzigen.Form scheitern, dass was Spahn will sind wie auch bei der Rente im Grunde nur Verzweiflungstaten um ein System dass sichtbar scheitern wird am laufen zu halten.
van Kessel

Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von van Kessel »

Jens Spahn lebt privat mit dem Journalisten Daniel Funke zusammen, welchen er im Dezember 2017 in Essen heiratete. Daher sind seine Kinderwünsche 'beschränkter'.

Richtiger ist es wohl, dass die Rentenversicherung auf eine breitere Basis gestellt werden muss und alle Arbeitenden in diese (und nur in diese und nicht in irgendwelche Riester-Abenteuer) einzahlen. Die Interessen vieler Politiker (FDP & Merz), die private Vorsorge auszubauen, ist ein Pferdefuß, welcher den Interessen von Banken und Versicherungen dient, weniger dem zukünftigen Rentenempfänger. Die gesetzliche Rente ist noch immer die kostengünstigste Variante der Alterssicherung.

In dem Zusammenhang muss auch die Finanzierung der Pensionen erwähnt werden, welche davon zu galoppieren scheint, da hier keine Kasse o.ä. die davoneilenden Ansprüche der Pensionisten abfedert, sondern der Staat direkt aus den Steuereinnahmen diese finanziert. Für die öffentlichen Haushalte stellen auch die Pensionen eine beachtliche Belastung dar. Wie Bernd Raffelhüschen u. a. in einer Studie 2005 berechnete, betragen die Barwerte der Pensionslasten der Länder 1.797 Milliarden €[13](Wikipedia) Die Staatsdienerschaft wird in Bälde nicht mehr finanzierbar sein und die Staatstreue muss neu bewertet werden (siehe Maaßen-Finanzierung seines Amtsversagens).

Leider kenne ich keine deutsche Partei, welche dies Problem zu lösen bereit ist. Dass Länder wie Österreich oder die Schweiz dies können (und machen) kann nicht nur auf die schnuckelige Kleinheit dieser Länder zurückgeführt werden. Hier liegt ein echtes, deutsches Staatsversagen vor, weil die Parteien zwei Herren dienen wollen (dem Volk und der Lobby). Dies muss scheitern!
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von PeterK »

Mahmoud hat geschrieben:(09 Nov 2018, 22:30)
Kinder sind Jedermannes private Entscheidung. Jemand, der sich dagegen entscheidet, gehört nicht bestraft.
Und Jemand, der gerne Kinder hätte, aber keine kriegen kann, erst Recht nicht!
Weder der eine noch der andere wird "bestraft".

Es ist lediglich so geregelt, dass diejenigen, die Kinder "aufziehen", ein wenig entlastet werden. Das ist doch vollkommen ok.
van Kessel

Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von van Kessel »

Die Pflegeversicherung ist mitnichten eine Totgeburt, sondern eine der wichtigsten Einrichtungen eines modernen Staates, welcher seinen Bürgern und nicht seiner Lobby verpflichtet ist. Die USA z.B. geben das Doppelte für das Gesundheitssystem aus gegenüber Deutschland (7960 $ USA, 4218 $ D). Sollte nachdenklich stimmen, warum die Superkapitalisten dies 'zulassen'.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 23:49)

Weder der eine noch der andere wird "bestraft".

Es ist lediglich so geregelt, dass diejenigen, die Kinder "aufziehen", ein wenig entlastet werden. Das ist doch vollkommen ok.
Ein wenig?


Mutterschaftsgeld
Elterngeld/Elterngeld plus
Kindergeld
Kinderfreibetrag
Staatliche Krankenversicherung
Kinderzuschlag
Kinderzulage bei Riester
Haushaltshilfe/Au pair
Schulbedarfspaket
Kinderbetreuungskosten
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Bafög
Unterhaltsgeld
Erstausbildung
Baukindergeld
etc.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Kiwikopf »

PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 23:49)

Weder der eine noch der andere wird "bestraft".

Es ist lediglich so geregelt, dass diejenigen, die Kinder "aufziehen", ein wenig entlastet werden. Das ist doch vollkommen ok.
Natürlich ist das in der Praxis eine Bestrafung für kinderlose Paare.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 08:04)
Ein wenig?
...
Kiwikopf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 08:24)
Natürlich ist das in der Praxis eine Bestrafung für kinderlose Paare.
Ein Kind "kostet" die Eltern - bis zum Abschluss des Studiums - ca. 230.000 EUR. Hinzu kommen ca. 130.000 EUR Verdienstausfall. (Statistisches Bundesamt)

Der Staat hilft zwar, kompensiert aber keineswegs die Kosten. Wer kinderlos bleibt, ist also - zumindest finanziell - besser dran.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Kritikaster »

Sofawolf hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:09)

Ja, das ist klar, dass es diesen "Aufschlag" bereits gibt. Jens Spahn will ihn aber, so habe ich es verstanden, kräftig erhöhen. Und das finde ich zutiefst ungerecht. Kinderlose haben bereits ein höheres Steueraufkommen, da sie Freibeträge nicht nutzen können, da sie "Rückzahlungen" in Form von Kindergeld, Elterngeld, Baukindergeld etc. nicht bekommen. Das alles fand ich ja bisher ok, aber nun ist doch auch mal gut, oder?!?
Kinderlose, zu denen ich Single selbst zähle, haben allerdings auch nicht die Kosten zu tragen, die Kinder verursachen.

Die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft ist eine stetige Aufgabe ALLER ihr angehörenden Menschen. Und unsere Zukunft sind nun mal die Kinder.

Es mag ja sein, dass es mir an Egoismus mangelt oder meine altruistische Ader zu stark ausgeprägt ist, aber auch wenn ich natürlich über jeden Euro froh bin, den ich zu meiner Verfügung in der Tasche habe, fühle ich mich nicht übermäßig belastet.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alana4 »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 08:04)

Ein wenig?


Mutterschaftsgeld
Elterngeld/Elterngeld plus
Kindergeld
Kinderfreibetrag
Staatliche Krankenversicherung
Kinderzuschlag
Kinderzulage bei Riester
Haushaltshilfe/Au pair
Schulbedarfspaket
Kinderbetreuungskosten
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Bafög
Unterhaltsgeld
Erstausbildung
Baukindergeld
etc.
eine selten blöde Liste!

Ich habe 4 Kinder.
Mutterschaftsgeld? Was ist das?
Elterngeld? Was ist das?
Kindergeld- jo, bei mir ca.15 Euro pro Kind..... weil
Kinderfreibetrag. Ja, aber das ist doch letztlich etwas, was JEDEM zusteht und was auch JEDER hat, nämlich steuerfreies Existenzminimum. Das steht eben auch jedem Kind zu.
Kinderzuschlag/Kinderzulage....was ist das?

Haushaltshilfe/Au pair......wenn ich die bräuchte, müsste ich die bezahlen. Was soll das also?
Kinderbetreuungskosten? Habe ich immer brav selbst bezahlt (Kita und Hort)
Bafög? (Ja, kriegen meine 2 Studenten) was ist daran schlimm oder verwerflich? Die müssen es auch nach den Regeln zurückzahlen.
Unterhaltsgeld? Was ist das? Eltern sorgen und zahlen für ihre Kinder. Haben wir immer gemacht, machen wir noch heute
Erstausbildung? Wie darf das verstanden werden? Sollen Kinder KEINE Erstausbildung machen, oder wie oder was?
Baukindergeld? Aber sicher, haben wir vor 15 Jahren gerne genommen. Nach uns gab es das ewig nicht.
und was bitte ist "etc." ?

Es ist übrigens ganz einfach, in den Genuss der so geneideten Vorzüge zu kommen: einfach Kinder haben!

Sowohl ich als auch der Vater meiner Kinder haben IMMER Einkommen erarbeitet, Steuern und Sozialabgaben gezahlt. Und zwar GENAUSO VIEL wie Kollegen mit vergleichbarem Abschluss, vergleichbarer Position/Tätigkeit und Lohneingruppierung. Der etwas höhere Auszahlbetrag (wegen der Steuerfreibetrag Kind bzw. KG) deckt aber um Längen NIEMALS die ein Vielfaches davon übersteigenden Ausgaben, weil der Familienvater von seinem Einkommen mehr als nur seinen eigenen Kopf ernährt.
Der Kollege ohne Kind lebt deutlich besser, selbst mit einem Etwas an mehr Steuerlast. Der muss nämlich nur sich selbst versorgen. Beim Familienvater machen mehrere Personen die Hände auf und wollen,sollen,müssen davon ernährt werden.
"Ernähren" ist dabei Synonym für: mehr Wohnfläche, mehr Energie, mehr Brot, mehr Obst, mehr Duschgel, mehr Klopapier, mehr Mobilitätskosten, mehr Kosten für Freizeit, von allem MEHR. glaube mir "Kindergeld ist ein Fliegenschiss dagegen und wiegt das nicht einmal zu 10% auf.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(10 Nov 2018, 08:53)

Ein Kind "kostet" die Eltern - bis zum Abschluss des Studiums - ca. 230.000 EUR. Hinzu kommen ca. 130.000 EUR Verdienstausfall. (Statistisches Bundesamt)

Der Staat hilft zwar, kompensiert aber keineswegs die Kosten. Wer kinderlos bleibt, ist also - zumindest finanziell - besser dran.
Ich habe nicht behauptet, dass der Staat die Kosten kompensiert. Mir ist auch kein Staat bekannt, der das vornimmt. Ich habe Dein “ein wenig“ korrigiert. Dabei bin ich mir fast sicher, dass ich noch Leistungen vergessen habe. Leistungen, die ohne jegliches Murren mein gesamtes Arbeitsleben mitgetragen habe. Kinder sind mir jeden Cent wert.

Nur geht es hier um die Pflegeversicherung und die betrifft die Eltern, die ja mittels ihrer staatlich geordnete gesellschaftliche Solidarleistung unterstützten Kinder dafür vorgesorgt haben, dass sie jemand im Alter pflegt. Oder nicht? Weshalb Kinderlose, die der Logik folgend selbst für ihre Alterspflege aufkommen müssten, zusätzlich noch für Diejenigen aufkommen sollen, deren Alterspflege durch ihre Kinder bereits gesichert ist, das erschließt sich mir nicht.


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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 09:06)

eine selten blöde Liste!

Ich habe 4 Kinder.
Mutterschaftsgeld? Was ist das?
Elterngeld? Was ist das?
Kindergeld- jo, bei mir ca.15 Euro pro Kind..... weil
Kinderfreibetrag. Ja, aber das ist doch letztlich etwas, was JEDEM zusteht und was auch JEDER hat, nämlich steuerfreies Existenzminimum. Das steht eben auch jedem Kind zu.
Kinderzuschlag/Kinderzulage....was ist das?

Haushaltshilfe/Au pair......wenn ich die bräuchte, müsste ich die bezahlen. Was soll das also?
Kinderbetreuungskosten? Habe ich immer brav selbst bezahlt (Kita und Hort)
Bafög? (Ja, kriegen meine 2 Studenten) was ist daran schlimm oder verwerflich? Die müssen es auch nach den Regeln zurückzahlen.
Unterhaltsgeld? Was ist das? Eltern sorgen und zahlen für ihre Kinder. Haben wir immer gemacht, machen wir noch heute
Erstausbildung? Wie darf das verstanden werden? Sollen Kinder KEINE Erstausbildung machen, oder wie oder was?
Baukindergeld? Aber sicher, haben wir vor 15 Jahren gerne genommen. Nach uns gab es das ewig nicht.
und was bitte ist "etc." ?

Es ist übrigens ganz einfach, in den Genuss der so geneideten Vorzüge zu kommen: einfach Kinder haben!

Sowohl ich als auch der Vater meiner Kinder haben IMMER Einkommen erarbeitet, Steuern und Sozialabgaben gezahlt. Und zwar GENAUSO VIEL wie Kollegen mit vergleichbarem Abschluss, vergleichbarer Position/Tätigkeit und Lohneingruppierung. Der etwas höhere Auszahlbetrag (wegen der Steuerfreibetrag Kind bzw. KG) deckt aber um Längen NIEMALS die ein Vielfaches davon übersteigenden Ausgaben, weil der Familienvater von seinem Einkommen mehr als nur seinen eigenen Kopf ernährt.
Der Kollege ohne Kind lebt deutlich besser, selbst mit einem Etwas an mehr Steuerlast. Der muss nämlich nur sich selbst versorgen. Beim Familienvater machen mehrere Personen die Hände auf und wollen,sollen,müssen davon ernährt werden.
"Ernähren" ist dabei Synonym für: mehr Wohnfläche, mehr Energie, mehr Brot, mehr Obst, mehr Duschgel, mehr Klopapier, mehr Mobilitätskosten, mehr Kosten für Freizeit, von allem MEHR. glaube mir "Kindergeld ist ein Fliegenschiss dagegen und wiegt das nicht einmal zu 10% auf.

Das nennt sich Lebensplan. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die in der Lage war, vorher abzuschätzen, wie viele Kinder gut versorgt durch sie aufwachsen können, einschließlich des Motivs, “meine Kinder sollen es einmal besser haben, als ich“. Das hat funktioniert.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Kiwikopf hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:20)

Halte ich auch gar nichts von. Werden Randgruppen, die keine Kinder bekommen können auch gezwungen mehr beizutragen?

Auch müsste man sich fragen ob ein kinderloses Paar mehr arbeitet als eines mit Kindern und daher schon mehr Steuer- und Pflegegeld erwirtschaftet.
Eben. Das ist auch ein Punkt. Der Kinderlose arbeitet Vollzeit und erwirtschaftet so mehr an Steuern und Abgaben. Der Kinderhabende arbeitet Teilzeit; erarbeitet also auch weniger Steuern und Abgaben, bekommt aber "mehr zurück" (Kindergeld, Elterngeld, Rentenpunkte und rund 150 sozialpolitische Maßnahmen für Kinder, die rund 130 Milliarden ausmachen).

Klar ist das nur ein Beispiel, das nicht auf alle zutrifft.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alana4 »

JJazzGold hat geschrieben: Das nennt sich Lebensplan. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die in der Lage war, vorher abzuschätzen, wie viele Kinder gut versorgt durch sie aufwachsen können, einschließlich des Motivs, “meine Kinder sollen es einmal besser haben, als ich“. Das hat funktioniert.
Keine Ahnung, wie alt du bist.
Aber ich vermute mal:
Auch deine Eltern bekamen einen Kinderfreibetrag , also Steuerentlastung. Eventuell gab es sogar Kindergeld. Zumindest war es bei mir so, als ich Kind war- und das ist echt lange her. Klar, das KG war geringer, dafür gab es aber beides zusammen: StFB plus KG, das ist heute nicht der Fall.
Ich vermute weiterhin: auch du hast Bildungseinrichtungen quasi umsonst genossen. Zudem war es zu Zeiten meiner Kindheit der NORMALFALL, das jeder Kinder hatte. Frau Ingenieur genauso wie die Reinigungskraft, die Zahnärztin wie die Krankenschwester, Gutbetuchte wie weniger Gutbetuchte- aber es war normal. Insofern zeigten sich Unterschiede und "Neidpunkte" nicht daran, ob jemand mit oder ohne Kind bevorteilt oder benachteiligt ist- diesbezüglich saßen alle in einem Boot-, sondern allein an unterschiedlichen Bildungsstand und/oder der unterschiedlichen Einkommenshöhe.

Und die größte bodenlose Frechheit heute ist der Vorwurf: Kinder sind Privatsache!
Nein! und nochmals nein: Kinder sind niemals "Privatsache". Allein die Entscheidung, ob und wieviel Kinder jemand haben kann oder will, ist Privatsache.
Aber die geborenen Kinder sind es nicht!

Und jeder Kinderlose soll sich fragen, wer ihm später im Fall der Fälle im Pflegeheim den Allerwertesten abwischt: es sind die IMMER die Kinder der anderen !
Und das darfst du vollkommen unabhängig von jeglicher Finanzfrage stellen. Schlicht und einfach: irgendwer MUSS diese Kinder wollen und haben. Auch wenn angedacht ist und als Allheilmittel beschrieben wird, dass ja so viele aus anderen Ländern herkommen könnten dafür- das ist erstens eine Frechheit, an Arroganz und Großmannsucht kaum zu überbieten und zweitens: auch diese Kinder hat irgendwo irgendwer bekommen und mehr oder weniger gut groß gezogen.

Ich bin unglaublich großzügig, war immer unglaublich sozial, kenne Neid eigentlich eher weniger.
Aber gelegentlich keimt die Vorstellung auf: sollen doch all die, die sich für den Alleinsegen der Gesellschaft halten, nämlich die "Wir-arbeiten-und- leisten-ja-viel-mehr-als-die-mit-den-Gören" dereinst bleiben wo der Pfeffer wächst oder richtig teuer, aber auch wirklich mächtig teuer dafür bezahlen, dass anderer Leute Kinder für sie arbeiten.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Nightrain hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:31)

Die Frage nach dem "oder" ist aufgrund der kompliziert vielen Faktoren natürlich schwierig zu beantworten. Richtig ist allerdings, dass Kinder nicht nur ein Hobby sind, sondern deren "Aufzucht" ziemlich dem Gemeinwohl dient, also von gesellschaftlichem Interesse ist. Dabei entsteht bei den Eltern natürlich mehrfache Belastungen: einerseits die Kosten für Lebensunterhalt der Kinder, andererseits auch höhere Mietkosten und natürlich immernoch kräftige Lohnverluste durch Benachteiligungen im Berufsleben.
Migration löst das Problem auch nur teilweise. Hier entstehen auch hohe Kosten bei der Integration und Aufpäppelung der Migranten, dass diese auch einem gut bezahlten Beruf nachgehen können.

Im Grunde würde ich nur an der Rente ansetzen. Kinder sind im Grunde eine Rentenvorsorge, die deren Eltern sehr viel Geld kosten. Entweder sollte das sich in einer höheren Rente für die Eltern wiederspiegeln oder aber in einer notwendigen höheren Eigenvorsorge für Kinderlose.
Das sehe ich anders. Kinder bekommt niemand, weil er damit die Rente sichern will. Kinder bekommt man, weil man das selber will (um es mal sehr vereinfacht auszudrücken).

Müsste mal jemand berechnen, ob die 130 Milliarden an sozialpolitischen Maßnahmen für Familien mit Kindern weniger sind als das, was für die Integration von Migranten ausgegeben wird, die sich ja zum Teil an diesen Kosten beteiligen, wenn sie arbeiten und somit Steuern abführen.

Hier lese ich von rund 20 Milliarden 2017 gegenüber den 130 Milliarden für Familien (2012?).
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 49358.html
Zuletzt geändert von Sofawolf am Sa 10. Nov 2018, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Nightrain »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 09:42)
Nur geht es hier um die Pflegeversicherung und die betrifft die Eltern, die ja mittels ihrer staatlich geordnete gesellschaftliche Solidarleistung unterstützten Kinder dafür vorgesorgt haben, dass sie jemand im Alter pflegt. Oder nicht? Weshalb Kinderlose, die der Logik folgend selbst für ihre Alterspflege aufkommen müssten, zusätzlich noch für Diejenigen aufkommen sollen, deren Alterspflege durch ihre Kinder bereits gesichert ist, das erschließt sich mir nicht.
Für die Pflege im Alter muss aber die Solidargemeinschaft aufkommen. Auch bei Kinderlosen, die nicht zusätzlich privat (=Alternative zu eiegnen Kindern) vorgesorgt haben. Wir können ja gerne darüber reden, ob der Zuschlag für Kinderlose nur dann greifen soll, wenn keine private Vorsorge nachgewiesen wird. Aber da sind wir wieder beim Verwaltungsaufwand...
Sofawolf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:24)
Das sehe ich anders. Kinder bekommt niemand, weil er damit die Rente sichern will. Kinder bekommt man, weil man das selber will (um es mal sehr vereinfacht auszudrücken).
Das ist unerheblich hinsichtlich der Rente. Die Finanzierung basiert auf zwei Säulen: Arbeit, um mit diesem Einkommen die aktuellen Rentner zu versorgen und parallel dazu Aufziehen eigener Kinder. Letzteres war, als man das Rentensystem entwickelt hat, schlichtweg bis auf wenige Ausnahmen die Norm. Deswegen ist diese Säule nicht gleichwertig bei der Rente berücksichtigt.
Zuletzt geändert von Nightrain am Sa 10. Nov 2018, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alana4 »

Sofawolf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:21)

Eben. Das ist auch ein Punkt. Der Kinderlose arbeitet Vollzeit und erwirtschaftet so mehr an Steuern und Abgaben. Der Kinderhabende arbeitet Teilzeit; erarbeitet also auch weniger Steuern und Abgaben, bekommt aber "mehr zurück" (Kindergeld, Elterngeld, Rentenpunkte und rund 150 sozialpolitische Maßnahmen für Kinder, die rund 130 Milliarden ausmachen).

Klar ist das nur ein Beispiel, das nicht auf alle zutrifft.
Nein! Es ist schlicht die Unwahrheit, dass der "Kinderlose" mehr arbeitet als der "Kinderhabende". Es ist eine eine fette Lüge!
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:24)...

Und die größte bodenlose Frechheit heute ist der Vorwurf: Kinder sind Privatsache!
Nein! und nochmals nein: Kinder sind niemals "Privatsache". Allein die Entscheidung, ob und wieviel Kinder jemand haben kann oder will, ist Privatsache.
Aber die geborenen Kinder sind es nicht! ....
Ja und nochmals ja: Kinder sind Privatsache!

Kein Staat hat per se die Aufgabe, Eltern die Kosten für Kinder zu erstatten. Unser Staat hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien mit Kindern zu unterstützen. Letztendlich nicht aus Gutmütigkeit, Hauptargument ist immer die Rente. Die Rente kann man aber auch anders organisieren. Man schaue in andere Länder.

Es geht auch nicht darum, dass unser Staat Familien mit Kindern nicht mehr unterstützen soll, es geht darum, dass endlich mal Schluss damit sein muss, die Kinderlosen zu belasten und "zu bestrafen", denn die Kinderlosen tragen alle die 150 sozialpolitischen Maßnahmen für Kinder seit Jahrzehnten ohne Murren mit und finanzieren das alles (130 Milliarden) durch ihr Steueraufkommen. Trotzdem wird alle 3 Jahre eine neue Belastung beschlossen und kaum ist sie "vergessen", ertönt erneut der Schrei danach, die Kinderlosen müssten einen höheren Beitrag leisten.

Nun ist's ja mal genug. Wem Kinder zu teuer sind, braucht sich ja keine anzuschaffen. Für Arbeitsplätze kann man Gastarbeiter oder Zuwanderer anwerden. Millionen Interessenten stehen bereit.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:24)

Keine Ahnung, wie alt du bist.
Aber ich vermute mal:
Auch deine Eltern bekamen einen Kinderfreibetrag , also Steuerentlastung. Eventuell gab es sogar Kindergeld. Zumindest war es bei mir so, als ich Kind war- und das ist echt lange her. Klar, das KG war geringer, dafür gab es aber beides zusammen: StFB plus KG, das ist heute nicht der Fall.
Ich vermute weiterhin: auch du hast Bildungseinrichtungen quasi umsonst genossen. Zudem war es zu Zeiten meiner Kindheit der NORMALFALL, das jeder Kinder hatte. Frau Ingenieur genauso wie die Reinigungskraft, die Zahnärztin wie die Krankenschwester, Gutbetuchte wie weniger Gutbetuchte- aber es war normal. Insofern zeigten sich Unterschiede und "Neidpunkte" nicht daran, ob jemand mit oder ohne Kind bevorteilt oder benachteiligt ist- diesbezüglich saßen alle in einem Boot-, sondern allein an unterschiedlichen Bildungsstand und/oder der unterschiedlichen Einkommenshöhe.

Und die größte bodenlose Frechheit heute ist der Vorwurf: Kinder sind Privatsache!
Nein! und nochmals nein: Kinder sind niemals "Privatsache". Allein die Entscheidung, ob und wieviel Kinder jemand haben kann oder will, ist Privatsache.
Aber die geborenen Kinder sind es nicht!

Und jeder Kinderlose soll sich fragen, wer ihm später im Fall der Fälle im Pflegeheim den Allerwertesten abwischt: es sind die IMMER die Kinder der anderen !
Und das darfst du vollkommen unabhängig von jeglicher Finanzfrage stellen. Schlicht und einfach: irgendwer MUSS diese Kinder wollen und haben. Auch wenn angedacht ist und als Allheilmittel beschrieben wird, dass ja so viele aus anderen Ländern herkommen könnten dafür- das ist erstens eine Frechheit, an Arroganz und Großmannsucht kaum zu überbieten und zweitens: auch diese Kinder hat irgendwo irgendwer bekommen und mehr oder weniger gut groß gezogen.

Ich bin unglaublich großzügig, war immer unglaublich sozial, kenne Neid eigentlich eher weniger.
Aber gelegentlich keimt die Vorstellung auf: sollen doch all die, die sich für den Alleinsegen der Gesellschaft halten, nämlich die "Wir-arbeiten-und- leisten-ja-viel-mehr-als-die-mit-den-Gören" dereinst bleiben wo der Pfeffer wächst oder richtig teuer, aber auch wirklich mächtig teuer dafür bezahlen, dass anderer Leute Kinder für sie arbeiten.
Ihre Vermutungen und Unterstellungen sind Großteils falsch.

Wie wäre es, wenn Sie sich auf das Thema konzentrieren, statt auf meine Person?
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Nov 2018, 19:42)

...
Solange aber die Reproduktionsrate in Deutschland zeigt, dass es viel attraktiver ist sein Leben kinderlos zu gestalten als mit Kindern, solange ist offensichtlich, dass es eine Schieflage zuungunsten von Familien besteht. ...d.
Wenn es ohne Kinder attraktiver sei, finde ich es nicht richtig, dass der Staat die Leute zwingen will, Kinder in die Welt zu setzen, die sie gemäß deiner Argumentation ja eigentlich gar nicht haben wollen und nur zeugen, um "finanziellen Bestrafungen" zu entgehen.

Kinder sind im Idealfalle Wunschkinder.

Gäbe es keinerlei staatliche Unterstützungen, glaub mal, dann würden doch die allermeisten Leute Kinder haben, weil es für die meisten zu einer Familie einfach dazugehört. Wie man "Leerstellen" in Berufen füllen kann, habe ich oben bereits geschrieben. Aus Sicht des Staates ist es doch dumm. Er gibt 130 Milliarden für Familien mit Kindern aus und trotzdem steigt die Geburtenrate eher nicht (wenn sie zuletzt erhöht war, dann durch die Zuwanderung).
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

Nightrain hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:28)

Für die Pflege im Alter muss aber die Solidargemeinschaft aufkommen. Auch bei Kinderlosen, die nicht zusätzlich privat (=Alternative zu eiegnen Kindern) vorgesorgt haben. Wir können ja gerne darüber reden, ob der Zuschlag für Kinderlose nur dann greifen soll, wenn keine private Vorsorge nachgewiesen wird. Aber da sind wir wieder beim Verwaltungsaufwand...
Wenn die Solidargemeinschaft für die Pflege aufkommen muss, dann hat der Kinderlose seinen Beitrag bereits geleistet, in dem er mittels seines Beitrags für Kinder gesorgt hat, dass Kinder zur Verfügung stehen, die die Pflege übernehmen, auch seine. Denn er hat ja solidarisch dazu beigetragen, dass diese versorgt aufwachsen.

Mein Gedanke, dass Kinderlose zusätzlich für ihre eigene Pflege vorsorgen, wäre ein quasi selbstloses Zugeständnis, die nachfolgende Generation trotz vorheriger Unterstützung nicht mit solidarischem Anspruch zu belasten.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 09:42)
Ich habe nicht behauptet, dass der Staat die Kosten kompensiert. Mir ist auch kein Staat bekannt, der das vornimmt. Ich habe Dein “ein wenig“ korrigiert. Dabei bin ich mir fast sicher, dass ich noch Leistungen vergessen habe. Leistungen, die ohne jegliches Murren mein gesamtes Arbeitsleben mitgetragen habe. Kinder sind mir jeden Cent wert.
Du solltest IMO nicht vergessen, dass Kinder ab Geburt auch Konsumenten sind. Und da war doch irgendwas mit 19%. ;)
Nur geht es hier um die Pflegeversicherung und die betrifft die Eltern, die ja mittels ihrer staatlich geordnete gesellschaftliche Solidarleistung unterstützten Kinder dafür vorgesorgt haben, dass sie jemand im Alter pflegt. Oder nicht? Weshalb Kinderlose, die der Logik folgend selbst für ihre Alterspflege aufkommen müssten, zusätzlich noch für Diejenigen aufkommen sollen, deren Alterspflege durch ihre Kinder bereits gesichert ist, das erschließt sich mir nicht.
Mein IQ ist heute noch niedriger als sonst. Ich habe den ersten Satz schlicht nicht verstanden - und dementsprechend auch den dritten nicht. Wärest Du so nett, mir zu helfen?
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:28)

Nein! Es ist schlicht die Unwahrheit, dass der "Kinderlose" mehr arbeitet als der "Kinderhabende". Es ist eine eine fette Lüge!
Ist so auch gar nicht gesagt worden. Das ist auch eine fette Lüge. Lernen Sie Lesen!
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Ich habe noch weitere Fragen zu Jens Spahns "Krieg gegen die Kinderlosen":

(1) Und wenn jemand ein Kind hatte, das bei einem Unfall oder durch eine Krankheit zu Tode kam, bezahlt der dann plötzlich auch all diese erhöhten Steuern? Werden diese Eltern in ihrem Leid also noch ein weiteres Mal bestraft?

(2) Und wenn jemand ein Kind hat, das später immer von Hartz IV lebt oder aus anderen Gründen keine Steuern und Abgaben abführt, also gar nichts beiträgt zur Rente und alledem, muss der dann die nicht gezahlten Steuerleistungen und Vergünstigungen zurückerstatten? Wäre doch nur fair!

(3) Kinderlose finanzieren durch ihre Steuern und Abgaben (meist ja sowieso höher, weil ohne Vergünstigungen und Rückerstattungen in Form von Kindergeld / Kinderfreibetrag etc.) die gesamze schulische und Berufsausbildung der Kinder der anderen mit (ohne zu murren bisher). Das sind Unterrichtsmaterialien, Strom, Heizung, Lehrergehälter (die zu den höchsten in der Welt gehören), Unterhalt der Gebäude, Schulessen und anderes teilweise (infolge stattlicher Ermäßigungen); neuerdings in vielen Bundesländern das letzte Kitajahr oder sogar die gesamte Kitazeit wie in Berlin und und und ... Ist das alles nichts? Zählt das alles nicht? Hier beteiligen sich Kinderlose ohne Murren an der gesamtgesellschaftlichen Förderung von Kindern !

Ich finde es langsam aus- und unverschämt, alle paar Jahre neu über Belastungen für Kinderlose zu debattieren!

PS: Ich habe ein Kind.
Zuletzt geändert von Sofawolf am Sa 10. Nov 2018, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alana4 »

Sofawolf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:30)

Ja und nochmals ja: Kinder sind Privatsache!

Kein Staat hat per se die Aufgabe, Eltern die Kosten für Kinder zu erstatten.
Tut Deutschland auch nicht, verlangt auch keiner.
Unser Staat hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien mit Kindern zu unterstützen. Letztendlich nicht aus Gutmütigkeit, Hauptargument ist immer die Rente. Die Rente kann man aber auch anders organisieren. Man schaue in andere Länder.
nö, Rente kann man NICHT anders organisieren. Es sind IMMER Kinder (also eine nachwachsende Generation) erforderlich. IMMER und ohne Ausnahme.
Es geht auch nicht darum, dass unser Staat Familien mit Kindern nicht mehr unterstützen soll, es geht darum, dass endlich mal Schluss damit sein muss, die Kinderlosen zu belasten und "zu bestrafen",
Genau das ist der Fehler: Kindserlose werden nicht "bestraft".
denn die Kinderlosen tragen alle die 150 sozialpolitischen Maßnahmen für Kinder seit Jahrzehnten ohne Murren mit und finanzieren das alles (130 Milliarden) durch ihr Steueraufkommen.

Soweit mir bekannt ist, unterscheidet das Steuerrecht (abgesehen vom KFB) NICHt zwischen Kinderhabenden und Kinderlosen. Ich habe Einkommen X und zahle darauf ebenso viel Steuern und Abgaben wie mein Kollege mit dem gleichen Einkommen X. Ich habe Kinder, der Kollege nicht. wo bitte wird der Kollege "bestraft?"
Ach ja, der Kollege bekommt auch "Kindergeld"- für sich selbst- denn soweit mitr bekannt ist, ist auch bei ihm das steuerfreie Existenzminimum berücksichtigt. Wie bei meinen Kindern!.
Nun ist's ja mal genug. Wem Kinder zu teuer sind, braucht sich ja keine anzuschaffen. Für Arbeitsplätze kann man Gastarbeiter oder Zuwanderer anwerden. Millionen Interessenten stehen bereit.
Na klar, die Zuwanderer und Gastarbeiter bringt der Wind. Oder gab es da vielleicht auch mal Eltern, die diese geboren und großgezogen haben? DSu meinst also, kackedreist, anderer Leute Mühe für deinen Vorteil benutzen zu dürfen? Und die Elterngeneration der "Gastarbeiter und Zuwanderer" guckt in die Röhre und kann im Herkunftsland verrecken?
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Sofawolf »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:34)
...
Du hast keine Kinder in die Welt gesetzt, um damit die Rente zu sichern.

Auch das ist/wäre eine fette Lüge!

Wenn dir Kinder zu teuer sind und dir alles zu viel ist mit ihnen, mach nicht andere dafür haftbar.

PS: Lies noch meine Fragen von 12.31 Uhr. Bitte. :-)
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von PeterK »

Sofawolf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:31)
Ich finde es langsam aus- und unverschämt, alle paar Jahre neu über Belastungen für Kinderlose zu debattieren!
Dann lass es doch.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Weltregierung »

Er sage dies ganz bewusst als „selbst Kinderloser, der bereit ist, finanziell mehr zur Zukunftsfähigkeit des Systems beizutragen“.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... itten.html

Wohl eher als Kinderloser, der seit 2002 Mitglied des Bundestags ist, und somit überhaupt keine Rentenversicherungsbeiträge zahlt. Netter Versuch, Herr Spahn.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Alana4 »

Sofawolf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:38)

Du hast keine Kinder in die Welt gesetzt, um damit die Rente zu sichern.
Auch das ist/wäre eine fette Lüge!
Wo habe ich denn so etwas behauptet?

Ich habe aber BEIDES : gutes Einkommen durch zunächst eigene gute Bildung, verdammt viel und bestens entlohnte Arbeit, daraus folgend selbstverständlich hohe Steuerlast, hohe Sozialabgabenlast. Völlig okay.
Und ZUSÄTZLICH habe ich 4 Kinder großgezogen, 2 haben ihr Abi in der Tasche und studieren bereits, 2 weiter sind am Gymnasium.
Ich habe allen Grund, mir selbst anerkennend auf die Schultern zu klopfen.
Wenn dir Kinder zu teuer sind und dir alles zu viel ist mit ihnen, mach nicht andere dafür haftbar.
Tja, da verstehst du irgendwas nicht: ich mache NIEMANDEN für irgendwas "haftbar". Habe ich gar nicht nötig.
Meine Kinder nehmen an Bildungseinrichtungen in Anspruch, was jeder heute erwachsene Kinderlose gleichfalls für sich in Anspruch genommen hat: das Vorhandensein von Schulen, Lehrern usw.

Die "Kinderlosen" mögen nur langsam mal begreifen, dass es nichts umsonst gibt- auch nicht die Leistungen der nachfolgenden Generation. Und die braucht JEDER! Der Arme wie der Reiche, der Kinderhabende wie der Kinderlose, der Gesunde wie der Kranke- Jeder braucht die!
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:18)

Du solltest IMO nicht vergessen, dass Kinder ab Geburt auch Konsumenten sind. Und da war doch irgendwas mit 19%. ;)


Mein IQ ist heute noch niedriger als sonst. Ich habe den ersten Satz schlicht nicht verstanden - und dementsprechend auch den dritten nicht. Wärest Du so nett, mir zu helfen?
Immer gerne.
Kinder gelten als Altersabsicherung. Das betrifft z.B. die Rente -> Generationenvertrag.
Müsste die Pflege nicht dem Generationsprinzip folgend ebenso aufgebaut sein? Erst sorgen Eltern für ihre Kinder und später die Kinder für ihre Eltern.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Misterfritz »

Alana4 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:24)
Ich bin unglaublich großzügig, war immer unglaublich sozial, kenne Neid eigentlich eher weniger.
Aber gelegentlich keimt die Vorstellung auf: sollen doch all die, die sich für den Alleinsegen der Gesellschaft halten, nämlich die "Wir-arbeiten-und- leisten-ja-viel-mehr-als-die-mit-den-Gören" dereinst bleiben wo der Pfeffer wächst oder richtig teuer, aber auch wirklich mächtig teuer dafür bezahlen, dass anderer Leute Kinder für sie arbeiten.
Schöne Grosszügigkeit ;)
Im übrigen verhindern nicht nur physische Gründe das Kinderkriegen - aber egal. Es ist ja nicht so, dass die meisten jetzt Kinderlosen von vorneherein gesagt haben: Ich will nie Kinder!
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:50)

Immer gerne.
Kinder gelten als Altersabsicherung. Das betrifft z.B. die Rente -> Generationenvertrag.
Müsste die Pflege nicht dem Generationsprinzip folgend ebenso aufgebaut sein? Erst sorgen Eltern für ihre Kinder und später die Kinder für ihre Eltern.
Tatsächlich funktioniert es doch eher so, dass die gesamte Gesellschaft für Kinder sorgt, Eltern insbesondere, aber auch für Alte, Kranke und Einkommenslose - auch hier zuerst die Verwandten im Rahmen ihrer Möglichkeit und Neigung. Die Kinder wachsen in diese Aufgabe hinein, ob sie nun selbst Kinder haben werden oder nicht. Als Zahler, im Ehrenamt oder beruflich befasst.

Die Leute so auseinander zu dividieren, hier die guten Familien, da die miesen Kinderlosen, das fördert nur eine unangemessene Haltung zur Gesellschaft und ihren Möglichkeiten wie auch Aufwänden.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 11:50)
Immer gerne.
Herzlichen Dank.
Kinder gelten als Altersabsicherung. Das betrifft z.B. die Rente -> Generationenvertrag.
Müsste die Pflege nicht dem Generationsprinzip folgend ebenso aufgebaut sein? Erst sorgen Eltern für ihre Kinder und später die Kinder für ihre Eltern.
Ich sehe sowohl die Aufzucht der Blagen als auch die Pflege derjenigen, die der Pflege bedürfen, als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Pflicht - und stimme Dir dahingehend zu, dass der "Spahn-Plan" dämlich ist.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von unity in diversity »

Spahn verbreitet, im Auftrage der Finanzglobalisten, immernoch alternative Fakten.
Die Gegenargumente sind überzeugender:
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/a ... r-uns.html
https://www.swr.de/odysso/die-demografi ... index.html
Jedes Land braucht nur so viele Geburten, wie
ca. 20 Jahre später existenzsichernde Arbeitsplätze vorhanden sind.
Das sind keine unterbezahlten Nonsense-Jobs, die keiner braucht!
Die Wirtschaftsprodukivität hat immer ein exponentielles Wachstum.
Das proportionale Wachstum der kaufkräftige Nachfrage, ist eigenartiger Weise immer ein Nebenthema.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 10. Nov 2018, 12:43, insgesamt 3-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Skeptiker

Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von Skeptiker »

Kiwikopf hat geschrieben:(10 Nov 2018, 08:24)
Natürlich ist das in der Praxis eine Bestrafung für kinderlose Paare.
Das ist totaler Quatsch. Eine Bestrafung ist eine Maßnahme zur Regelung von begangenem Unrecht. Niemand begeht ein Unrecht wenn er keine Kinder hat, aber de facto trägt man eben auch nicht zum Bedarf einer Gesellschaft nach Nachwuchs bei - und hat damit auch nicht die damit verbundenen erheblichen finanziellen und privaten Lasten direkt mitzutragen.

Nochmal: Niemand MUSS Kinder kriegen. Dennoch ist die Gesellschaft auf Kinder angewiesen, wenn man nicht der Meinung ist, dass es ein nachhaltiges Konzept ist als Gesellschaft ein grundsätzliches Defizit durch Zuwanderung auszugleichen. Die anderen Gesellschaften sind ja nicht die Gebärsklaven der egomanen deutschen Gesellschaft.

Offensichtlich ist es für sehr viele Menschen nicht mehr attraktiv für die Gesellschaft diese Nachteile in Kauf zu nehmen. Also muss es eben mehr Anreize geben dieses attraktiver zu machen. Angebot und Nachfrage - nicht so schwer zu verstehen.

Es wäre übrigens billiger für die Gesellschaft, Kinder und deren Erziehung als positiven Wert zu vermitteln. Nun muss man dieses negative Image teuer bezahlen - ganz nomal.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 10. Nov 2018, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 12:01)

Tatsächlich funktioniert es doch eher so, dass die gesamte Gesellschaft für Kinder sorgt, Eltern insbesondere, aber auch für Alte, Kranke und Einkommenslose - auch hier zuerst die Verwandten im Rahmen ihrer Möglichkeit und Neigung. Die Kinder wachsen in diese Aufgabe hinein, ob sie nun selbst Kinder haben werden oder nicht. Als Zahler, im Ehrenamt oder beruflich befasst.

Die Leute so auseinander zu dividieren, hier die guten Familien, da die miesen Kinderlosen, das fördert nur eine unangemessene Haltung zur Gesellschaft und ihren Möglichkeiten wie auch Aufwänden.

Es war nur ein erklärender Einstieg.
Solidarische gesamtgesellschaftliche Versorgung kann nicht bedeuten, Diejenigen, die in dieser solidarischen Versorgung bereits ihren Beitrag vollumfänglich leisten, zusätzlich singulär zu belasten.

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Re: Jens Spahn und die Kinderlosen

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2018, 12:48)


Es war nur ein erklärender Einstieg.
Solidarische gesamtgesellschaftliche Versorgung kann nicht bedeuten, Diejenigen, die in dieser solidarischen Versorgung bereits ihren Beitrag vollumfänglich leisten, zusätzlich singulär zu belasten.

Ja, das ist ein Irrsinn. Ich mag Kinder, gar kein Problem. Freibetrag, super. Mutterschaftsgeld, Elterngeld, danach bayrisches Familiengeld (6000 Euro), Kindergeld (sollte man besser nicht aufs Hartz anrechnen), staatlich geförderte Kita, kostenlose Schule, fast kostenfreies Studium, duale Ausbildung, Bafög für mittellose Studenten, Familienversicherung. Ist die Mutter in einem gefährlichen Chemieberuf, geht sie vom ersten Arztbesuch an 9 Monate voll bezahlt heim, bevor das Kind überhaupt einen Namen hat. Fast jedes Museum oder Freibad macht für Kinder Sonderpreise. Alles Recht. Aber warum sollte der eine mehr für Pflegeversicherung zahlen als der andere? Er zählt schließlich (angeblich) eher und länger seinen Privatanteil am Heimplatz.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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