Natürlich. Und der Tenor Deiner Bemerkung ist schon lang bekannt - solche Argumentationen gab es auch schon, als es die "Aussteiger" gab, die damals i.W. aus dem Kontext der Studentenbewegung hervorgingen.Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 13:09)
Welchen Schuß meinst du? Für die Profiteure der Geldwirtschaft steht doch alles bestens- für den Staat ebenfalls. Und wenn sich die Lohnabhängigen den ganzen Zirkus, in dem sie nichts als variable Manövriermasse des Kapitals sind, gefallen lassen- funktionierts doch weiterhin, nicht?
Und ja, ich stimme diesen Argumentationen weitgehend zu.
Die Alternative ist dann aber eben, auszusteigen, und sich seine verdammten Rüben selber anzupflanzen und sich selber zu versorgen. Das ist möglich. (Als Gegenargument höre ich dann immer, dass man dazu ja erstmal eine Niederlassung braucht, und die gibts nur für Geld. Aber das ist lösbar, das haben auch immer wieder Leute hingekriegt.) Die alles entscheidende Schwierigkeit dabei ist aber, und das sage ich als jemand, der selber in einem weitgehend-selbstversorger-Haushalt aufgewachsen ist, dass das viel viel mehr reale körperliche Arbeit bedeutet als die ach so bedauernswerte Lohnsklaverei.
Man macht es sich also mit diesem wohlfeilen Gejammer über die armen Lohnabhängigen ungemein einfach. Denn diese Lohnabhängigen haben immerhin ein viel bequemeres Leben als alle, die -von Anbeginn an bis vor ca. hundert Jahren- sich selber um ihren Scheiss kümmern mussten.
Ich war selber lange zeit versucht, ein solches Selbstversorger-Projekt mit zu realisieren, aber die gleichfalls Interessierten stellten sich durchweg als Leute heraus, die zwar den Kopf voll mit allerlei überdrehten ökologischen und politischen Flausen hatten, aber durchaus nicht gewillt waren, die Konsequenzen zu tragen, die da sind, täglich zehn und mehr Stunden konsequente Arbeit, incl. Wochenende. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann braucht man gar nicht erst damit anzufangen.
Dann kann man sich aber auch das ganze Gejammer schenken, denn es ist unaufrichtig: in Wirklichkeit will man ja doch nur die Fleißigen und Erfolgreichen enteignen, um dann das Diebesgut an die eigenen Gesinnungskumpane zu verteilen.