Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

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Letzter_Hippie
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 13:09)

Welchen Schuß meinst du? Für die Profiteure der Geldwirtschaft steht doch alles bestens- für den Staat ebenfalls. Und wenn sich die Lohnabhängigen den ganzen Zirkus, in dem sie nichts als variable Manövriermasse des Kapitals sind, gefallen lassen- funktionierts doch weiterhin, nicht?
Natürlich. Und der Tenor Deiner Bemerkung ist schon lang bekannt - solche Argumentationen gab es auch schon, als es die "Aussteiger" gab, die damals i.W. aus dem Kontext der Studentenbewegung hervorgingen.
Und ja, ich stimme diesen Argumentationen weitgehend zu.

Die Alternative ist dann aber eben, auszusteigen, und sich seine verdammten Rüben selber anzupflanzen und sich selber zu versorgen. Das ist möglich. (Als Gegenargument höre ich dann immer, dass man dazu ja erstmal eine Niederlassung braucht, und die gibts nur für Geld. Aber das ist lösbar, das haben auch immer wieder Leute hingekriegt.) Die alles entscheidende Schwierigkeit dabei ist aber, und das sage ich als jemand, der selber in einem weitgehend-selbstversorger-Haushalt aufgewachsen ist, dass das viel viel mehr reale körperliche Arbeit bedeutet als die ach so bedauernswerte Lohnsklaverei.

Man macht es sich also mit diesem wohlfeilen Gejammer über die armen Lohnabhängigen ungemein einfach. Denn diese Lohnabhängigen haben immerhin ein viel bequemeres Leben als alle, die -von Anbeginn an bis vor ca. hundert Jahren- sich selber um ihren Scheiss kümmern mussten.

Ich war selber lange zeit versucht, ein solches Selbstversorger-Projekt mit zu realisieren, aber die gleichfalls Interessierten stellten sich durchweg als Leute heraus, die zwar den Kopf voll mit allerlei überdrehten ökologischen und politischen Flausen hatten, aber durchaus nicht gewillt waren, die Konsequenzen zu tragen, die da sind, täglich zehn und mehr Stunden konsequente Arbeit, incl. Wochenende. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann braucht man gar nicht erst damit anzufangen.

Dann kann man sich aber auch das ganze Gejammer schenken, denn es ist unaufrichtig: in Wirklichkeit will man ja doch nur die Fleißigen und Erfolgreichen enteignen, um dann das Diebesgut an die eigenen Gesinnungskumpane zu verteilen.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(31 Oct 2018, 18:28)

Natürlich. Und der Tenor Deiner Bemerkung ist schon lang bekannt - solche Argumentationen gab es auch schon, als es die "Aussteiger" gab, die damals i.W. aus dem Kontext der Studentenbewegung hervorgingen.
Und ja, ich stimme diesen Argumentationen weitgehend zu.

Die Alternative ist dann aber eben, auszusteigen, und sich seine verdammten Rüben selber anzupflanzen und sich selber zu versorgen. Das ist möglich. (Als Gegenargument höre ich dann immer, dass man dazu ja erstmal eine Niederlassung braucht, und die gibts nur für Geld. Aber das ist lösbar, das haben auch immer wieder Leute hingekriegt.) Die alles entscheidende Schwierigkeit dabei ist aber, und das sage ich als jemand, der selber in einem weitgehend-selbstversorger-Haushalt aufgewachsen ist, dass das viel viel mehr reale körperliche Arbeit bedeutet als die ach so bedauernswerte Lohnsklaverei.

Man macht es sich also mit diesem wohlfeilen Gejammer über die armen Lohnabhängigen ungemein einfach. Denn diese Lohnabhängigen haben immerhin ein viel bequemeres Leben als alle, die -von Anbeginn an bis vor ca. hundert Jahren- sich selber um ihren Scheiss kümmern mussten.

Ich war selber lange zeit versucht, ein solches Selbstversorger-Projekt mit zu realisieren, aber die gleichfalls Interessierten stellten sich durchweg als Leute heraus, die zwar den Kopf voll mit allerlei überdrehten ökologischen und politischen Flausen hatten, aber durchaus nicht gewillt waren, die Konsequenzen zu tragen, die da sind, täglich zehn und mehr Stunden konsequente Arbeit, incl. Wochenende. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann braucht man gar nicht erst damit anzufangen.

Dann kann man sich aber auch das ganze Gejammer schenken, denn es ist unaufrichtig: in Wirklichkeit will man ja doch nur die Fleißigen und Erfolgreichen enteignen, um dann das Diebesgut an die eigenen Gesinnungskumpane zu verteilen.
Wie fleißig ist ein Unternehmer? Meinst du, andere würden nicht gern seine Arbeit machen? Und warum machen sie es nicht, wirst du jetzt fragen.
Tja, vielleicht haben sie kein Kapital?

Warum sollten Menschen denn massenhaft "aussteigen", auf moderne Produktionsmittel verzichten und 10 Stunden am Tag schuften?
Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.

Hast du dich mal gefragt, warum Leute durch Arbeit krank werden? Kreislauferkrankungen, Abnutzung des Bewegungsapparates durch einseitige Dauerbelastung,
Burnout usw.- alles sehr bequem und gar nicht geeignet, Unzufriedenheit zu erzeugen, nicht wahr?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:27)

Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.
Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:27)

Wie fleißig ist ein Unternehmer? Meinst du, andere würden nicht gern seine Arbeit machen? Und warum machen sie es nicht, wirst du jetzt fragen.
Tja, vielleicht haben sie kein Kapital?

Warum sollten Menschen denn massenhaft "aussteigen", auf moderne Produktionsmittel verzichten und 10 Stunden am Tag schuften?
Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.

Hast du dich mal gefragt, warum Leute durch Arbeit krank werden? Kreislauferkrankungen, Abnutzung des Bewegungsapparates durch einseitige Dauerbelastung,
Burnout usw.- alles sehr bequem und gar nicht geeignet, Unzufriedenheit zu erzeugen, nicht wahr?
Dieses "Rezept" ist bei bisher allen Versuchen krachend gescheitert. Alleine das "Festlegen, was tatsächlich gebraucht wird" gebar ein Bürokratiemonster, das ohne Rückgriff auf diktatorische Methoden nicht leben konnte. Gewöhn dir diesen Unfug ab. Er funktioniert nicht.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:44)

Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
Weißt du selbst nicht, was du brauchst? Kannst du gar nicht anders denken als mit einer Herrschaft über dir?
Und was steht zwischen dir und der Befriedigung deiner Bedürfnisse? Geld, nicht wahr?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:49)

Dieses "Rezept" ist bei bisher allen Versuchen krachend gescheitert. Alleine das "Festlegen, was tatsächlich gebraucht wird" gebar ein Bürokratiemonster, das ohne Rückgriff auf diktatorische Methoden nicht leben konnte. Gewöhn dir diesen Unfug ab. Er funktioniert nicht.
Du verwechselst die gegensätzlichen Zwecke von Markt- und Planwirtschaft mit den Fehlern in Realsozialismus.
Und wie gut Markwirtschaft funktioniert, kannst du auf der ganzen Welt sehen: Menschen hungern neben vollen Lagerhäusern.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:44)

Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Die Frage sollte sein, was braucht man wirklich um Zufrieden zu sein.
Mir persönlich ist es egal was mein Nachbar hat, und wenn er meint, er muß den größten SUV fahren um damit anzugeben, soll er, mir egal.
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden, dass ist mir nicht egal.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:38)

Weißt du selbst nicht, was du brauchst? Kannst du gar nicht anders denken als mit einer Herrschaft über dir?
Ich schon und daher auch mein Beitrag!
Und was steht zwischen dir und der Befriedigung deiner Bedürfnisse? Geld, nicht wahr?
Nein, der Realitätsbezug und meine Ansprüche.

Meine Bedürfnisse sind befriedigt, einige Wünsche noch offen. Viele Menschen verwechseln vielleicht die grundlegenden Dinge. Trotzdem muss ich bei der Befriedigung meiner Bedürfnisse nicht stehen bleiben und kann an meinen Wünschen arbeiten. Wenn die Nichterfüllung meiner Wünsche mich aber unzufrieden macht, habe ich falsche Prioritäten.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:44)

Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Genau da setze ich an. Wo hören Bedürfnisse auf und fangen Wünsche an. Wie weit macht mich die Nichterfüllung meiner Wünsche unzufrieden?! Oder wie spornt es mich an, sie mir noch zu erfüllen, weil sie besonders wichtig für MICH sind.

Was schafft Zufriedenheit oder Glück ohne von wirtschaftlichen Aspekten abhängig zu sein?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:44)

Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Die Frage sollte sein, was braucht man wirklich um Zufrieden zu sein.
Mir persönlich ist es egal was mein Nachbar hat, und wenn er meint, er muß den größten SUV fahren um damit anzugeben, soll er, mir egal.
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden, dass ist mir nicht egal.
Kauft "sich" der Staat
jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Wer ist der Verursacher ?
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden,
Die arbeitende Bevölkerung ?

Politiker ?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:40)

Du verwechselst die gegensätzlichen Zwecke von Markt- und Planwirtschaft mit den Fehlern in Realsozialismus.
Und wie gut Markwirtschaft funktioniert, kannst du auf der ganzen Welt sehen: Menschen hungern neben vollen Lagerhäusern.
Das unterscheidet deine planwirtschaftlichen Ideen nicht von der Marktwirtschaft. Oder wären im "Realsozialismus" bei Mängeln plötzlich die Lagerhäuser geöffnet und verteilt worden? Da hätte das keinen Sinn gehabt, weil sie leer waren, die Lagerhäuser.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(01 Nov 2018, 12:13)

Das unterscheidet deine planwirtschaftlichen Ideen nicht von der Marktwirtschaft. Oder wären im "Realsozialismus" bei Mängeln plötzlich die Lagerhäuser geöffnet und verteilt worden? Da hätte das keinen Sinn gehabt, weil sie leer waren, die Lagerhäuser.
Wo hast Du den REAL-Sozialismus LAGERBESTAND den her ? Sicher - die Bananenlager waren meistens leer....

....Sag nur - die Ossis hatten nichts anzuziehen.... :D :D :D die Kartoffeln fehlten.... Rotkohl war alle.....oder der guuute Rübensirup.

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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 10:11)
Meine Bedürfnisse sind befriedigt, einige Wünsche noch offen. Viele Menschen verwechseln vielleicht die grundlegenden Dinge. Trotzdem muss ich bei der Befriedigung meiner Bedürfnisse nicht stehen bleiben und kann an meinen Wünschen arbeiten. Wenn die Nichterfüllung meiner Wünsche mich aber unzufrieden macht, habe ich falsche Prioritäten.
Mache es doch mal an konkreten Beispielen fest. Hast du ein Bedürfnis nach wenig Arbeit und viel Genuss? Setzt du dieses Bedürfnis in Bezug zu den aktuellen Möglichkeiten bei effektiver Produktion? Ist es objektiv unmöglich, dass du eine schöne Wohnung haben kannst, ohne 40 Stunden pro Woche zu arbeiten?
Oder ist dieses Bedürnis am Ende gar nicht "grundlegend"?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(01 Nov 2018, 12:13)

Das unterscheidet deine planwirtschaftlichen Ideen nicht von der Marktwirtschaft. Oder wären im "Realsozialismus" bei Mängeln plötzlich die Lagerhäuser geöffnet und verteilt worden? Da hätte das keinen Sinn gehabt, weil sie leer waren, die Lagerhäuser.
Nochmal: Was im Ostblock für Fehler gemacht wurden, ist ein anderes Thema als das, was hierzulande Menschen so unzufrieden sein lässt.
Dir fällt gar nichts anderes ein auf die Frage, warum Marktwirtschaft jede Menge Elend produziert, als darauf zu verweisen, dass Planwirtschaft gar nicht funktionieren könne. Erkläre lieber mal, warum Marktwirtschaft die meisten nicht glücklich macht. Trotz Planwirtschaft im Kapitalismus- denn jeder Betrieb plant schließlich, innerbetrieblich. Doch in der Konkurrenz kann er nicht planen, denn die ist das reine Chaos, wie man an der Börse sehen kann.
Warum sollte ein vernünftiger Plan, der nicht an Profiten in Geldform interessiert ist, sondern an menschlichen Bedürfnissen, nicht funktionieren und ohne Konkurrenz auskommen?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:25)

Nochmal: Was im Ostblock für Fehler gemacht wurden, ist ein anderes Thema als das, was hierzulande Menschen so unzufrieden sein lässt.
Dir fällt gar nichts anderes ein auf die Frage, warum Marktwirtschaft jede Menge Elend produziert, als darauf zu verweisen, dass Planwirtschaft gar nicht funktionieren könne. Erkläre lieber mal, warum Marktwirtschaft die meisten nicht glücklich macht. Trotz Planwirtschaft im Kapitalismus- denn jeder Betrieb plant schließlich, innerbetrieblich. Doch in der Konkurrenz kann er nicht planen, denn die ist das reine Chaos, wie man an der Börse sehen kann.
Warum sollte ein vernünftiger Plan, der nicht an Profiten in Geldform interessiert ist, sondern an menschlichen Bedürfnissen, nicht funktionieren und ohne Konkurrenz auskommen?
Die Antwort hast du schon gegeben. Ein vernünftiger Plan, der nicht profitorientiert ist kann in diesem System nicht existieren, denn alles ist auf die Profitgier ausgelegt.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:31)

Die Antwort hast du schon gegeben. Ein vernünftiger Plan, der nicht profitorientiert ist kann in diesem System nicht existieren, denn alles ist auf die Profitgier ausgelegt.
Der kleinste gemeinsame Nenner...
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:19)

Mache es doch mal an konkreten Beispielen fest. Hast du ein Bedürfnis nach wenig Arbeit und viel Genuss? Setzt du dieses Bedürfnis in Bezug zu den aktuellen Möglichkeiten bei effektiver Produktion? Ist es objektiv unmöglich, dass du eine schöne Wohnung haben kannst, ohne 40 Stunden pro Woche zu arbeiten?
Oder ist dieses Bedürnis am Ende gar nicht "grundlegend"?
Bevor ich dir eine Antwort geben kann, musst du wissen wohin du mit der Frage überhaupt willst. Du fragst mich, wie ich die Differenzierung konkretisiere und gibst mir dann mit deiner abschließenden Frage bereits diese Zuordnung vor. Fragst mich, ob dieses Bedürfnis am Ende nicht grundlegend ist, ohne abzuwarten, ob es aus meiner Sicht überhaupt ein Bedürfnis ist.

Also, entweder frage mich oder gebe mir Antworten vor, dann nicke ich freundlich auf deine Suggestivfragen.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:31)

Ein vernünftiger Plan, der nicht profitorientiert ist kann in diesem System nicht existieren, denn alles ist auf die Profitgier ausgelegt.
Das den lieben Bürgern hier zu erklären, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Selbst die Modreatoren reagieren allergisch, wenn man ihnen mit Planwirtschaft kommt. Da wird gemobbt, dass es eine helle Freude ist.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:47)

Bevor ich dir eine Antwort geben kann, musst du wissen wohin du mit der Frage überhaupt willst. Du fragst mich, wie ich die Differenzierung konkretisiere und gibst mir dann mit deiner abschließenden Frage bereits diese Zuordnung vor. Fragst mich, ob dieses Bedürfnis am Ende nicht grundlegend ist, ohne abzuwarten, ob es aus meiner Sicht überhaupt ein Bedürfnis ist.

Also, entweder frage mich oder gebe mir Antworten vor, dann nicke ich freundlich auf deine Suggestivfragen.
Du weichst aus. Statt eins deiner Bedürfnisse anzugeben und zu erklären, inwiefern du mit dessen Erfüllung zufrieden bist. Darin gleichst du dem, was Volker Pispers über die SPD sagte: "Die SPD ist die Vorhaut der Arbeiterklasse. Wenns ernst wird, zieht sie sich zurück."
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Dann mach du mal einen Plan, der die Bedürfnisse aller Menschen auf dieser Welt befriedigt. Ich bin gespannt!
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 18:29)

Du weichst aus.
Nein und ich habe es dir auch erläutert.
Statt eins deiner Bedürfnisse anzugeben und zu erklären, inwiefern du mit dessen Erfüllung zufrieden bist.
Eines?! Was willst du mit einem Bedürfnis? Ich müsste es dir grundsätzlich erläutern. Aber das funktioniert nach deiner Suggestivfrage nicht mehr so wirklich.
Darin gleichst du dem, was Volker Pispers über die SPD sagte: "Die SPD ist die Vorhaut der Arbeiterklasse. Wenns ernst wird, zieht sie sich zurück."
Nein, ich bin hier und bereit dir Antworten zu geben. Wenn du in der Lage bist unvoreingenommene Fragen zu stellen. Dabei helfen deine wirklich stillosen Vergleiche mit Pispers Anschauungen nicht.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 18:45)

Nein und ich habe es dir auch erläutert.



Eines?! Was willst du mit einem Bedürfnis? Ich müsste es dir grundsätzlich erläutern. Aber das funktioniert nach deiner Suggestivfrage nicht mehr so wirklich.



Nein, ich bin hier und bereit dir Antworten zu geben. Wenn du in der Lage bist unvoreingenommene Fragen zu stellen. Dabei helfen deine wirklich stillosen Vergleiche mit Pispers Anschauungen nicht.
Du entscheidest also, was eine "unvoreingenommene Frage" ist. Du bist einfach nur ein Feigling, der mit dem Rücken an der Wand steht. Na gut, sei weiter unzufrieden- du hast allen Grund dazu.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 20:02)

Du entscheidest also, was eine "unvoreingenommene Frage" ist. Du bist einfach nur ein Feigling, der mit dem Rücken an der Wand steht. Na gut, sei weiter unzufrieden- du hast allen Grund dazu.
Du stellst eine, wer denn sonst? Jeder kann sie nachlesen. Du hast mich um eine Darstellung und ein Urteil gebeten und einen Teil daraus in der Frage als gegeben dargestellt. Wenn du nicht in der Lage bist angemessene Fragen zu formulieren, mach mir keinen Vorwurf daraus.

Dass es dir nicht um die Antwort geht, zeigt deine sofortige Reaktion, die gleich ein persönliches Niveau hat und ausschließlich aus Vorhalten und Beleidigungen besteht. Du unterstellst mir Feigheit oder, dass ich nicht gewillt bzw. fähig bin die Frage zu beantworten. Du holst schnell die Kanonen raus, scheiterst dabei an deinem eigenen Unvermögen.

Ich stehe weder mit dem Rücken zur Wand, noch bin ich unzufrieden.

Du verstehst schon nichts mehr falsch, du verstehst erst gar nichts. Genau das Gegenteil von dem was du mir hier andichten willst, vertrete ich hier.

Kannst du jetzt verstehen, warum ich von einer Antwort zunächst abgesehen habe? Sie macht nur Sinn, wenn der Gegenüber sie verstehen will und dazu in der Lage ist. Ich war gut beraten, dir nicht ins gewetzte Messer zu laufen, das du so offen in den Händen hältst.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2018, 18:34)

Dann mach du mal einen Plan, der die Bedürfnisse aller Menschen auf dieser Welt befriedigt. Ich bin gespannt!
Das geht im goßen und ganzen. Aber dazu braucht man eines: viel Zeit und viel Geduld auf allen Seiten und die Bereitschaft, echte Kompromisse zu schließen. Ein schönes Beispiel hatte ich ja bereits oben mal angesprochen: die Gründung der heutigen Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein fiel 1946 nicht vom Himmel und war auch keine Idee der Briten. Es gab bereits in den 20er Jahren, gleich ab 1919 Überlegungen und Diskussionen, die förderale Struktur innerhalb des Deutschen Reiches der Weimarer Republik grundlegend zu ändern. Auf der einen Seite stand ein riesengroßes Preussen - auf der anderen Seite viele, wirtschaftlich und finanziell nicht überlebensfähig Klein- und Kleinststaaten. In den 20er Jahren kam die Idee auf, Niedersachsen zu gründen. Und weil man lange Zeit darüber debattiert hatte, wurde die Reform 1946 auch allgemein akzeptiert - auch weil es für den Verlust der Eigenständigkeit einen gewissen Ausgleich gab.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Was hat denn jetzt die Gründung von Bundesländern nach WKII mit der Bedürfnisbefriedigung zu tun?

Und was soll "viel Geduld" bedeuten? 20 Jahre auf ein Auto der Klasse Trabbi wartet sicherlich niemand mehr. Welche Kompromisse werden gefordert? Statt des Baumwollhemdes in blau soll man mit einem aus Polyester in grün zufrieden sein?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:27)

Wie fleißig ist ein Unternehmer? Meinst du, andere würden nicht gern seine Arbeit machen? Und warum machen sie es nicht, wirst du jetzt fragen.
Nein, das muss ich nicht fragen, das weiss ich: die wenigsten haben lust auf 80-Stunden-Wochen. Und noch weniger haben Lust auf Verantwortung.
Warum sollten Menschen denn massenhaft "aussteigen", auf moderne Produktionsmittel verzichten und 10 Stunden am Tag schuften?
Ich sag nicht, dass das jemand soll. Ich hätt es (als ich noch ein paar Jährchen jünger war) gutgefunden wenn jemand hätte ernsthaft mitmachen wollen, das ist alles.

Ich kann mich ernstlich auf beides einlassen: ich kann in einem Urkommunismus auf Selbstversorgung ohne persönliches Eigentum leben ohne dass mir was dabei fehlt, ich hab aber auch eine Weile in der Industrie Karriere gemacht, Verantwortung getragen und erfolgreiche Projekte gemacht. Und aus dieser Position und diesen Erfahrungen heraus kritisiere ich die halbgaren Argumentation: wir wollen alle Vorteile haben, aber wir wollen keine Verantwortung tragen, weil schuld an allem sind ja die bösen Kapitalisten.
Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.
Niemand muss den Scheiss kaufen. Das ist der einfachste und wirksamste Hebel. Wenn nur gekauft wird, was gebraucht wird, dann wird auch nur produziert, was gebraucht wird.

Was bei der "vergesellschaftung" in der Praxis rauskommt, sieht man zB in Venezuela. Ich kenne wenig bis keine Beispiele, wo sowas mal annähernd geklappt hätte, ergo: funktioniert nicht.
Hast du dich mal gefragt, warum Leute durch Arbeit krank werden? Kreislauferkrankungen, Abnutzung des Bewegungsapparates durch einseitige Dauerbelastung,
Burnout usw.- alles sehr bequem und gar nicht geeignet, Unzufriedenheit zu erzeugen, nicht wahr?
Kenne ich aus eigener Erfahrung. Ist ja nicht so dass ich hier aus dünner Luft heraus argumentieren täte.

Der Fehler liegt m.E. woanders. Von Anbeginn der Menschheit bis vor 100 Jahren (/Industrialisierung) hat man Befriedigung bei der Arbeit gefunden, und die Bedürfnisse waren Notwendigkeiten: man hat gegessen um nicht zu hungern.
Jetzt hat man das ganze genau umgedreht: man arbeitet aus Notwendigkeit, und soll Befriedigung beim Konsum, d.h. der Erfüllung überflüssiger Bedürfnisse, finden. Das ist grotesk.

Aber der Kritikansatz, dass daran der böse Kapitalist schuld ist, weil der das Kapital hat, ist nur ein Neid-Ansatz, und die Lösungen gehen dann in die Richtung, höhere Löhne, also nur noch mehr sinnloser Konsum. Überhaupt fast alle Argumentation geht nur in die Richtung, dass man unbedingt noch mehr des Verkehrten will.

Es ist ja nicht so, dass Arbeit generell krankmachen würde, sondern es ist die fremdbestimmte, unbefriedigende Arbeit, die krank macht. Und sinnloser Konsum macht ebenfalls krank.

Es wäre mir ein Herzenswunsch, wenn man das sinnvoll auflösen könnte. Aber die Kapitalismus-Kritik greift da zu kurz, denn beide Seiten, Arbeiter/Konsumenten genauso wie Unternehmer, spielen in ganz derselben Weise bereitwillig mit, weil Aussteigen unbequemer wäre.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2018, 21:00)

Was hat denn jetzt die Gründung von Bundesländern nach WKII mit der Bedürfnisbefriedigung zu tun?
Eine ganze Menge, weil die Lösung grundsätzlicher Probleme sehr viel Zeit und Geduld und Sorgfalt bedarf.
Und was soll "viel Geduld" bedeuten? 20 Jahre auf ein Auto der Klasse Trabbi wartet sicherlich niemand mehr. Welche Kompromisse werden gefordert? Statt des Baumwollhemdes in blau soll man mit einem aus Polyester in grün zufrieden sein?
Um das Bedürfnis nach einem neuen Kleidungsstück zu erfüllen, kauft man sich ganz einfach das Stück, das passt und einem gefällt. Wer selbst dazu schon Hilfe braucht und unzufrieden ist, sollte überdenken, ob er nicht in seinem Leben irgendwas falsch macht.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:11)

Wo hast Du den REAL-Sozialismus LAGERBESTAND den her ? Sicher - die Bananenlager waren meistens leer....

....Sag nur - die Ossis hatten nichts anzuziehen.... :D :D :D die Kartoffeln fehlten.... Rotkohl war alle.....oder der guuute Rübensirup.

Hungergequält sind WIR beigetreten ?? :D :D :D
Hunger wohl eher weniger, wenn auch manches Nahrhafte ziemliche Mangelware war. Erinnere dich, wo eine Schlange Menschen war, da stellte man sich an, um etwas zu bekommen, das man zwar nicht brauchte, aber das man vielleicht gegen etwas Anderes, was man brauchte, eintauschen konnte.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:25)

Nochmal: Was im Ostblock für Fehler gemacht wurden, ist ein anderes Thema als das, was hierzulande Menschen so unzufrieden sein lässt.
Dir fällt gar nichts anderes ein auf die Frage, warum Marktwirtschaft jede Menge Elend produziert, als darauf zu verweisen, dass Planwirtschaft gar nicht funktionieren könne. Erkläre lieber mal, warum Marktwirtschaft die meisten nicht glücklich macht. Trotz Planwirtschaft im Kapitalismus- denn jeder Betrieb plant schließlich, innerbetrieblich. Doch in der Konkurrenz kann er nicht planen, denn die ist das reine Chaos, wie man an der Börse sehen kann.
Warum sollte ein vernünftiger Plan, der nicht an Profiten in Geldform interessiert ist, sondern an menschlichen Bedürfnissen, nicht funktionieren und ohne Konkurrenz auskommen?
Ich brauche nicht deine Erklärungsnotstände zu beheben. Ich habe darauf hingewiesen, daß die von dir angedachte Lösung nicht funktioniert hat, auch nie funktioniert hatte. Wenn du eine Lösung hast, die funktioniert, und die die Menschen eben nicht einschränkt, komm wieder.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:31)

Hunger wohl eher weniger, wenn auch manches Nahrhafte ziemliche Mangelware war. Erinnere dich, wo eine Schlange Menschen war, da stellte man sich an, um etwas zu bekommen, das man zwar nicht brauchte, aber das man vielleicht gegen etwas Anderes, was man brauchte, eintauschen konnte.
Trabbiauspuffanlagen...oder im Winter grüne Gurken....

Aber "LAGER" - die Kaufhallen DDR mussten für den WEST-Betrieb umgerüstet werden.... wir hatten 2/3 LAGER und 1/3 Verkaufsraum.

Wenn vorn die Butter alle war ....hinten MUSSTEN für 14 Tage "gebunkert" werden.

...aus falscher Lagerung hatte man dann guuuuut riechende Kartoffeln und etwas ranzige Lebensmittel.

Lager LEER ? ....für den Sieg über den Klassenfeind - war "UNS" nichts zu teuer....

Staubtrockene Zigaretten... kamen aus Lagern - die ....nun grad nicht LEER waren....sondern als "Wälzung" des LAgers.

Die Militariahändler verkaufen doch jetzt noch zu Dumpingpreisen Ostware....die seit 30 Jahren nicht mehr hergestellt wird.....

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Die Lager für den "Krieg" .... Ernstfall ... wie Du es auch nennen möchtest - waren voll.

Da sind aber nur 1000 Farbfernseher bei gewesen.... und die 1000 Schwarzweiß-Fernseher hat man grad erst vor 10 Jahren gefunden - als der Bauer für die Scheune endlich Geld haben wollte.

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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

zollagent hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:33)

Ich brauche nicht deine Erklärungsnotstände zu beheben. Ich habe darauf hingewiesen, daß die von dir angedachte Lösung nicht funktioniert hat, auch nie funktioniert hatte. Wenn du eine Lösung hast, die funktioniert, und die die Menschen eben nicht einschränkt, komm wieder.
Und wenn sie grad niemand zum Enteignen finden, dann fangen sie an, untereinander zu streiten.

Sie werden schließlich selber erkennen, dass beides -Freiheit und irdisches Glück- zur Genüge für einen jeden undenkbar ist, denn niemals, niemals werden sie es verstehen, eine richtige Teilung untereinander vorzunehmen. -- Dostojewski
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:33)

Ich brauche nicht deine Erklärungsnotstände zu beheben. Ich habe darauf hingewiesen, daß die von dir angedachte Lösung nicht funktioniert hat, auch nie funktioniert hatte. Wenn du eine Lösung hast, die funktioniert, und die die Menschen eben nicht einschränkt, komm wieder.
Dir gehen schnell die Argumente aus. An deiner Stelle wäre ich unzufrieden über meinen "Erklärungsnotstand", der sich gar nichts erklären will und nach "Lösungen" sucht, ohne die Ursache der Schäden erforscht zu haben.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:32)

Eine ganze Menge, weil die Lösung grundsätzlicher Probleme sehr viel Zeit und Geduld und Sorgfalt bedarf.
Mit dem Unterschied, dass die Marktwirtschaft kein grundsätzliches Problem ist, sondern die Quelle des Wohlstandes auf der Welt, dazu braucht man sich nur den ehemaligen Ostblock anzusehen. Und auch Afrika befindet sich auf dem aufsteigenden Ast, allerdings braucht auch das "sehr viel Zeit und Geduld und Sorgfalt". Die sog. "Erste Welt" mit Hilfe der Planwirtschaft in den Abgrund zu stoßen, wird niemand helfen.
Um das Bedürfnis nach einem neuen Kleidungsstück zu erfüllen, kauft man sich ganz einfach das Stück, das passt und einem gefällt.
Das funktioniert einfach so in der Planwirtschaft? Wer hat die Lösung gefunden? Vor wenigen Jahrzehnten funktionierte es noch nicht so dolle.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Europa2050 »

Teeernte hat geschrieben:(01 Nov 2018, 14:11)

Wo hast Du den REAL-Sozialismus LAGERBESTAND den her ? Sicher - die Bananenlager waren meistens leer....

....Sag nur - die Ossis hatten nichts anzuziehen.... :D :D :D die Kartoffeln fehlten.... Rotkohl war alle.....oder der guuute Rübensirup.

Hungergequält sind WIR beigetreten ?? :D :D :D
Das sicher nicht, rein wirtschaftlich war da Jammern auf hohem sozialistischen Niveau angesagt (halt wie heute ...)

Aber warum nur war (bei vergleichbaren Preisen und Löhnen, Max. Faktor 2 in die eine oder andere Richtung) diese komische Westmark nur ca. 5-6 Ostmark wert?
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Ammianus »

Angebot und Nachfrage. So begehr die Westmark auch war über einen bestimmten Satz wären die meisten nicht gegangen um sich z.B. eine Levis im Intershop zu holen. Der Westmarkbesitzer bliebe dann auf seinem Geld sitzen. Beim Zusammenbruch der DDR dann als die verschiedensten Figuren mit Koffern voller Ostmark zu westlichen Banken strebten, da purzelte der Kurs teilweise bis auf 2 : 20. So sozialistisch und planwirtschaftlich sich die DDR auch gab, bei der Westmark zählte nur der Markt.

(Tippfehler korrigiert, Ammianus)
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Europa2050 hat geschrieben:(04 Nov 2018, 15:37)

Das sicher nicht, rein wirtschaftlich war da Jammern auf hohem sozialistischen Niveau angesagt (halt wie heute ...)

Aber warum nur war (bei vergleichbaren Preisen und Löhnen, Max. Faktor 2 in die eine oder andere Richtung) diese komische Westmark nur ca. 5-6 Ostmark wert?
Weil Du im Westen keine Wohnung mit 70 Ostmark (Neubau 3 Raum...bezeizt...incl WW...) bezahlen .....oder die Ostbrötchen für 5 Pfennig im Tausenderpack mitnehmen konntest.

WERT ist das Funkeln im Auge des Käufers. Alte Kapitalistenregel.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Europa2050 »

Teeernte hat geschrieben:(04 Nov 2018, 16:39)

Weil Du im Westen keine Wohnung mit 70 Ostmark (Neubau 3 Raum...bezeizt...incl WW...) bezahlen .....oder die Ostbrötchen für 5 Pfennig im Tausenderpack mitnehmen konntest.

WERT ist das Funkeln im Auge des Käufers. Alte Kapitalistenregel.
Das ist mir durchaus bekannt, bin Zeitzeuge, wenn auch 10 km südlich des Zaunes wohnhaft. Ist aber keine Abtwort auf die Frage.

Und dass die Kapitalistenregel - auch da gehe ich mit dir - auch im Sozialismus galt? Spricht nicht für denselbigen ...
Soll ja auch Länder - weiter östlich - gegeben haben, in denen die Ostmark mehr wert war als der offizielle Kurs.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 17:40)

Trabbiauspuffanlagen...oder im Winter grüne Gurken....

Aber "LAGER" - die Kaufhallen DDR mussten für den WEST-Betrieb umgerüstet werden.... wir hatten 2/3 LAGER und 1/3 Verkaufsraum.

Wenn vorn die Butter alle war ....hinten MUSSTEN für 14 Tage "gebunkert" werden.

...aus falscher Lagerung hatte man dann guuuuut riechende Kartoffeln und etwas ranzige Lebensmittel.

Lager LEER ? ....für den Sieg über den Klassenfeind - war "UNS" nichts zu teuer....

Staubtrockene Zigaretten... kamen aus Lagern - die ....nun grad nicht LEER waren....sondern als "Wälzung" des LAgers.

Die Militariahändler verkaufen doch jetzt noch zu Dumpingpreisen Ostware....die seit 30 Jahren nicht mehr hergestellt wird.....

GUUUT EINGELAGERT..

Die Lager für den "Krieg" .... Ernstfall ... wie Du es auch nennen möchtest - waren voll.

Da sind aber nur 1000 Farbfernseher bei gewesen.... und die 1000 Schwarzweiß-Fernseher hat man grad erst vor 10 Jahren gefunden - als der Bauer für die Scheune endlich Geld haben wollte.

Jepp....keine Bananen....

Aber Schuhe, Stiefeln, Schippen... Brot in Dosen, Tütensuppe... und "Panzerplatten"...
Man mußte seine Waren schon in Umlauf bringen. Einfach nur einbunkern brachte nichts. :D
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Betrachter hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:37)

Dir gehen schnell die Argumente aus. An deiner Stelle wäre ich unzufrieden über meinen "Erklärungsnotstand", der sich gar nichts erklären will und nach "Lösungen" sucht, ohne die Ursache der Schäden erforscht zu haben.
ICH habe keinen Erklärungsnotstand. Der ist bei dir zu finden. Warum sollte ICH deine Ideen ausarbeiten? Wenn du was willst, tu selber was dafür.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Nov 2018, 10:40)

Mit dem Unterschied, dass die Marktwirtschaft kein grundsätzliches Problem ist, sondern die Quelle des Wohlstandes auf der Welt, dazu braucht man sich nur den ehemaligen Ostblock anzusehen. Und auch Afrika befindet sich auf dem aufsteigenden Ast, allerdings braucht auch das "sehr viel Zeit und Geduld und Sorgfalt". Die sog. "Erste Welt" mit Hilfe der Planwirtschaft in den Abgrund zu stoßen, wird niemand helfen.


Das funktioniert einfach so in der Planwirtschaft? Wer hat die Lösung gefunden? Vor wenigen Jahrzehnten funktionierte es noch nicht so dolle.
Ich frage mich ja gerade, wie Du auf das Thema "Planwirtschaft" kommst. Wir haben hier in D keine Planwirtschaft, die Planwirtschaft der DDR ist seit bald 30 Jahren Geschichte. Jeder kann sich das T-Shirt kaufen, was er haben möchte. Fertig.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von BingoBurner »

Ich frage mich eher woher diese Unzufriedenheit eigentlich kommt ?

Deutschland :

Arbeitslosenquote.......... so niedrig wie nie.
Kriminalität................so niedrig wie nie.

Bildungswege offen, Krankenversicherung, Lebensmittelpreise...
Häh ?

Gut die Mietpreise ...klar aber sonst doch cool ?

......................

Meine Antwort wäre eher das kommt von diesen Angstmachern.
Trump, Erdogan, Putin, Orban, Brexx-Fans...und wie sie alle heißen.

Ich stehe dem Islam, dieser Kultur auch kritisch gegenüber aber Angst, Unzufriedenheit ?
Das lasse ich nicht einreden.

Angst macht mir eher der Antisemitismus, der schlichte Verlust vom guten Benehmen.

Wenn ich unzufrieden bin ok und dann auf die Straße geh ok.
ABER, spätestens wenn ich merke da hebt jemand links oder rechts von mir die rechte Hand.

Müsste einen einleuchten, hier bin ich falsch.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

BingoBurner hat geschrieben:(04 Nov 2018, 19:50)

Ich frage mich eher woher diese Unzufriedenheit eigentlich kommt ?

Deutschland :

Arbeitslosenquote.......... so niedrig wie nie.
Kriminalität................so niedrig wie nie.

Bildungswege offen, Krankenversicherung, Lebensmittelpreise...
Häh ?

Gut die Mietpreise ...klar aber sonst doch cool ?

......................

Meine Antwort wäre eher das kommt von diesen Angstmachern.
Trump, Erdogan, Putin, Orban, Brexx-Fans...und wie sie alle heißen.

Ich stehe dem Islam, dieser Kultur auch kritisch gegenüber aber Angst, Unzufriedenheit ?
Das lasse ich nicht einreden.

Angst macht mir eher der Antisemitismus, der schlichte Verlust vom guten Benehmen.

Wenn ich unzufrieden bin ok und dann auf die Straße geh ok.
ABER, spätestens wenn ich merke da hebt jemand links oder rechts von mir die rechte Hand.

Müsste einen einleuchten, hier bin ich falsch.

Es geht um Phobien und um Wut und um gefühlte Ohnmacht. Viele glauben, es ginge nicht mehr weiter bergauf, sondern schon ab gleich nur noch bergab. In ihrer Wut würden sie lieber alles kaputt schlagen, den ganz großen Abgang machn, am besten mit maximalem Schaden für alle Hinterbleibenden. Wiederaufbauen müssen ja andere. Sorry, man konnte nix dafür, war halt dumm und blöd und wütend. Und ja, man sei nicht intelligent. Man will nicht mehr, man will nicht mehr, man will nicht mehr.
Aus solchen Ohnmachtsgefühlen heraus ist vor gut 40 Jahren die Idee der islamistischen Selbstmordanschläge entstanden. Und bei 9/11 waren es Jüngelchen aus vermögenden Familien, die die Anschläge ausführten.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

BingoBurner hat geschrieben:(04 Nov 2018, 19:50)

Ich frage mich eher woher diese Unzufriedenheit eigentlich kommt ?

Deutschland :

Arbeitslosenquote.......... so niedrig wie nie.
Kriminalität................so niedrig wie nie.
Wers glaubt.

Betreffend der Arbeits-Situation erzählen mir alle Kollegen was ganz anderes: ständige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, ständiges Zittern um den Job, schon seit Jahren. ZB Verkäufe von Unternehmensteilen an Drittanbieter zu schlechteren Arbeitsbedingungen - wirkt sich auf die Quote nicht aus.

Die Kriminalität kann auch nur gemessen werden, soweit sie beim Staatswesen zur Anzeige gebracht wird. In den Bereichen, wo das Schutzgeld inzwischen an andere Organisationen gezahlt wird, taucht folglich nichts davon in der Meßgröße auf.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(04 Nov 2018, 21:28)

Wers glaubt.

Die Kriminalität kann auch nur gemessen werden, soweit sie beim Staatswesen zur Anzeige gebracht wird. In den Bereichen, wo das Schutzgeld inzwischen an andere Organisationen gezahlt wird, taucht folglich nichts davon in der Meßgröße auf.
Tauchte vorher auch nicht auf...also ist die PKS mit einer gewissen Unschärfe schon ein Maßstab für die Kriminalitätsentwicklung
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

McKnee hat geschrieben:(04 Nov 2018, 21:34)

Tauchte vorher auch nicht auf...also ist die PKS mit einer gewissen Unschärfe schon ein Maßstab für die Kriminalitätsentwicklung
Dann wäre zu prüfen ob die alternativen Konfliktbewältigungs-Märkte im Wachstum begriffen sind.

Jedenfalls besteht der massive Eindruck, dass die Meßwerte der Statistiken und die wahrgenommene Einschätzung diametral auseinanderlaufen, das ist ja das Thread-Thema, und das halte ich für signifikant.
Und da ich mich ein bischen mit Statistiken auskenne, neige ich dazu, eher die Statistiken in Zweifel zu ziehen - da gibt es nämlich sehr viele Fehler, die man dabei machen kann.

Die andere Alternative wäre, das Volk für defekt zu erklären. Dazu hat Bertold Brecht schon eine klare Anweisung gegeben: wenn die Regierung mit dem Volk unzufrieden ist, kann sie es auflösen und ein neues wählen. Und das passiert ja bereits.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(04 Nov 2018, 21:47)

Dann wäre zu prüfen ob die alternativen Konfliktbewältigungs-Märkte im Wachstum begriffen sind.

Jedenfalls besteht der massive Eindruck, dass die Meßwerte der Statistiken und die wahrgenommene Einschätzung diametral auseinanderlaufen, das ist ja das Thread-Thema, und das halte ich für signifikant.
Und da ich mich ein bischen mit Statistiken auskenne, neige ich dazu, eher die Statistiken in Zweifel zu ziehen - da gibt es nämlich sehr viele Fehler, die man dabei machen kann.

Die andere Alternative wäre, das Volk für defekt zu erklären. Dazu hat Bertold Brecht schon eine klare Anweisung gegeben: wenn die Regierung mit dem Volk unzufrieden ist, kann sie es auflösen und ein neues wählen. Und das passiert ja bereits.
Natürlich differieren die objektiven und die subjektiven Merkmale einer Entwicklung. Besonders die subjektiven sind von so vielen Faktoren abhängig, die nicht mal was mit der tatsächlichen Kriminalität zu tun haben.

Ich kann das subjektive Gefühl verbessern, während sich gleichzeitig die objektiven Zahlen verschlechtern.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

McKnee hat geschrieben:(04 Nov 2018, 21:52)
Natürlich differieren die objektiven und die subjektiven Merkmale einer Entwicklung. Besonders die subjektiven sind von so vielen Faktoren abhängig, die nicht mal was mit der tatsächlichen Kriminalität zu tun haben.
Das meine ich gar nicht mal. Es gibt auch Faktoren, die objektiv sind, aber in einer Statistik nicht reflektiert werden - aus verschiedensten Gründen.

Das ganze ist auch nur eine Facette in einem viel größeren Kontext: Es hat sich in den letzten Jahrzehnten eine ungemeine Meßwert-Gläubigkeit eingeschliffen - das merkt man zB im Projektgeschäft, wo sich alles nur noch um die "metrics" (Meßwerte) dreht. Aber ein Phänomen wie etwa die "deutsche Ingenieurarbeit" kann man nicht mit solchen metrics erfassen - denn sie beruht auf der Erfahrung von Leuten mit Köpfchen, die an Eventualitäten denken, bevor diese je eingetreten sind, bevor also jemand überhaupt auf die Idee kommen könnte, sie zu messen. Und das Ergebnis von der ganzen unseligen Meßwert-Gläubigkeit ist dann eben sowas wie der Hauptstadt-Flughafen.
Ich kann das subjektive Gefühl verbessern, während sich gleichzeitig die objektiven Zahlen verschlechtern.
Ja, das kann man auch.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

sünnerklaas hat geschrieben:(04 Nov 2018, 19:46)

Ich frage mich ja gerade, wie Du auf das Thema "Planwirtschaft" kommst. Wir haben hier in D keine Planwirtschaft, die Planwirtschaft der DDR ist seit bald 30 Jahren Geschichte. Jeder kann sich das T-Shirt kaufen, was er haben möchte. Fertig.
Nehmen wir mal an, dir gefällt ein Philipp Plein- Shirt. Das kostet mal eben 650 €. Wie schön, dass du dir das kaufen kannst, nicht?

https://www.plein.com/de/t-shirt-black- ... IcQAvD_BwE
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Billie Holiday »

Betrachter hat geschrieben:(05 Nov 2018, 07:58)

Nehmen wir mal an, dir gefällt ein Philipp Plein- Shirt. Das kostet mal eben 650 €. Wie schön, dass du dir das kaufen kannst, nicht?

https://www.plein.com/de/t-shirt-black- ... IcQAvD_BwE
Meine Töchter haben gejobbt, um sich diese Art Luxus zu finanzieren. Will sagen, um ihren echten Bedarf haben wir Eltern uns gekümmert, Sonderwünsche wie neues Handy oder Blödsinn wie sauteure T-Shirts mußten sie sich selbst erarbeiten. Hat gut geklappt.

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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Nov 2018, 08:35)

Meine Töchter haben gejobbt, um sich diese Art Luxus zu finanzieren. Will sagen, um ihren echten Bedarf haben wir Eltern uns gekümmert, Sonderwünsche wie neues Handy oder Blödsinn wie sauteure T-Shirts mußten sie sich selbst erarbeiten. Hat gut geklappt.
Genau das ist das Rezept und daran scheitert es meist.

Danke dafür
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