Warum ich Demokratie hasse

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Bingo
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Bingo »

Großer Adler hat geschrieben:(04 Oct 2018, 23:56)

Weil die Grünen den Frieden der Vielfalt anpreisen und ihre Gegner am liebsten ( sogar mit allen undemokratischen Mitteln) ausradiert sehen wollen. Deren Fanatismus ist so stark ausgeprägt, dass sie den Bezug zur Demokratie verloren haben. Die Grünen dind die größten Deutschlandhasser, dagegen ist die Linke liberal.
Ausradiert ?

..............................................................................

Nun, die Wortwahl spricht für sich.

...............................................................................

Deutschlandhasser ?

Ich als Grüner, kann dir versichern das ich schon lange vor dem Sommermärchen, vor 2006...die Deutschlandfahne oder den Adler auf der Brust getragen habe.

Der Grund liegt an diesen Manifest :

"Das Grundgesetz (GG) ist die Verfassung Deutschlands. Darin stehen die wichtigsten Regeln für Bürger und Staat. Kinder kommen im Grundgesetz leider (noch) nicht vor. Es wird aber darüber nachgedacht, Kinderrechte aufzuneh-men."

"
Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.
Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.
I."




"Art 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
Art 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis


::::::::::::::::::


Also, heule nicht rum..........

BE DEUTSCH !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Tomaner »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(05 Oct 2018, 01:32)

Nunja, der entscheidende Grund war wohl, dass die Grünen den Auslandseinsätzen mit zugestimmt und damit ihr Kernideal verraten haben - das Kernideal der Gewaltfreiheit, das weiter zurückreicht als es Grüne gibt. Ob ein solches Ideal realpolitisch sinnvoll ist, darüber kann man diskutieren - sicher ist jedoch, dass, wenn man erstmal anfängt seine Ideale zu verraten, dann immer mehr zur Disposition steht - und am ende geht es nur noch um die Macht, unbesehen der Mittel.

Eigentlich müssten die Grünen seitdem Geschichte sein -weil überflüssig-, aber wir haben inzwischen eine politische Kultur, wo man nicht das wählt was man will, sondern das, was übrigbleibt wenn man das unwählbare ausschliesst (wenn denn etwas übrigbleibt - ansonsten wird man zum Nichtwähler). Ich wäre dafür, das Wahlsystem entsprechend umzustellen, so dass man das ankreuzt -oder durchstreicht- was man auf keinen Fall will. Mehrheiten lassen sich damit auch feststellen, aber es wäre ehrlicher, und die Wahlbeteiligung liesse sich so bestimmt erheblich erhöhen.
Ich bezweifle ob es in England oder USA alles besser ist, wenn man im Prinzip nur Zweiparteiensystem hat. Daraus ergibt sich, entweder haben die einen oder die anderen das Sagen ohne Koalitionen eingehen zu müssen. Wir haben die Möglichkeit mehrere Parteien zu wählen, wie eben auch Grüne. Daraus ergibt sich aber, um eine Regierung stellen zu können muß man koalieren und eben Kompromisse machen. So wie du dir es vorstellst, würde jede Partei kompromisslos seine Vorstellungen durchsetzen wollen, heißt dies Deutschland wäre über Jahrzehnte Regierungsunfähig.

Fakt ist, wer Grüne deshalb angreift weil es falsch war, müßte schon mal jede Partei angreifen die damals im Bundestag gesetzen hat, da es eine fraktionslose Abstimmung war und bei allen es eine Mehrheit für Einsatz gab. Vor allem wenn es falsch war, dann ist es auch falsch das heute noch Soldaten zwischen den Fronten stehen und du müßtest für Abzug sein. Nach Abzug würden die verfeindeten Parteien auch sofort wieder aufeinander losgehen und du müßtest die Verantwortung für jeden Toten und jeder Vergewaltigung übernehmen. Auch wurden vor internationalen Gericht Personen als Kriegsverbrecher abgeurteilt, was für dich Fehlurteile waren?

Was heuchelt uns eine AfD vor, für Volksabstimmungen zu sein? Also angenommen AfD wäre an Regierung würde sie das Volk über die Entscheidungen abstimmen lassen? Was wäre dann wenn das Volk sich gegen Ideale der AfD entscheidet? Tritt dann eine AfD sofort ab, weil sie nicht gegen ihre Ideale regieren wird?

Wenn man in Verantwortung ist, hat man oft nur eine Entscheidung zwischen Pest und Colera! Als Gewerkschafter hat man auch Ideale, was ist aber wenn die Geschäftleitung sagt, entweder Streichung aller Zulagen oder wir verlagern 2000 Arbeitsplätze ins Ausland? Oder das Unternehmen kommt total in finanzielle Schieflage und Banken haben das Sagen und schicken Sanierer, der von 10000 Mitarbeitern die Hälfte entlassen will, um Unternehmen zu retten? Muss man dann als IGM Betriebsrat auf den Marktplatz gehen und die Revolution ausrufen, um seine Ideale nicht zu verraten?

Also es gab eine Abstimmung im Bundestag über Ausladseinsatz, für den es auch eine Mehrheit ohne Grüne gegeben hätte, allerdings dann mir Bruch der Regierung. Hätte es keine Mehrheit für Einsatz gegeben, muß man die Verantwortung für fortlaufende Kriegsverbrechen, Massenvergewaltigungen usw. übernehmen. Sich aber hinzustellen und mit Finger auf andere zu zeigen, ohne sich selbst zu positionieren oder anders, aber dann dafür keine Verantwortung zu übernehmen, ist blanke Heuchelei.
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Großer Adler
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Großer Adler »

Bingo hat geschrieben:(05 Oct 2018, 11:20)

Ausradiert ?

..............................................................................

Nun, die Wortwahl spricht für sich.

...............................................................................

Deutschlandhasser ?

Ich als Grüner, kann dir versichern das ich schon lange vor dem Sommermärchen, vor 2006...die Deutschlandfahne oder den Adler auf der Brust getragen habe.

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Deutsch und Multikulti ist nicht vereinbar. Schau wo euer Wahn hinführt. Er stärkt das rechte Lager in der EU. Zu Recht.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Bingo »

Großer Adler hat geschrieben:(05 Oct 2018, 17:51)

Deutsch und Multikulti ist nicht vereinbar. Schau wo euer Wahn hinführt. Er stärkt das rechte Lager in der EU. Zu Recht.
Ok, wo führt er den hin ?
Ok, das meine Kinder vielleicht, grüne, braune Augen haben und nicht wie ich Blaue ?

Und Wahn ?

Erzähl mal.....und wir.........ich BETONE ...WIR...gehen den ganzen Sch*** zusammen durch, Ok ?

Vorschlag Islam, arabische Kultur ?

Oder was ist eigentlich Rassismus ?...............kann ich dir sagen....diente mal dazu den eignen Genpool nach vorne zu bringen.....Abgrenzung.........

NUR..................................................................... WIR SIND KEINE AFFEN.......... MEHR

Also komm schon.........und keine Bange .............der Hulk will nicht mehr...... ist übrigens auch .............GRÜN

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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Großer Adler »

Bingo hat geschrieben:(05 Oct 2018, 18:56)

Ok, wo führt er den hin ?
Ok, das meine Kinder vielleicht, grüne, braune Augen haben und nicht wie ich Blaue ?

Und Wahn ?

Erzähl mal.....und wir.........ich BETONE ...WIR...gehen den ganzen Sch*** zusammen durch, Ok ?

Vorschlag Islam, arabische Kultur ?

Oder was ist eigentlich Rassismus ?...............kann ich dir sagen....diente mal dazu den eignen Genpool nach vorne zu bringen.....Abgrenzung.........

NUR..................................................................... WIR SIND KEINE AFFEN.......... MEHR

Also komm schon.........und keine Bange .............der Hulk will nicht mehr...... ist übrigens auch .............GRÜN

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Weil ich Multikulti nicht für Gut heiße, muss nicht gleich bedeuten, dass wir dann Rassisten sind. Aber zugegeben, zum Multikulti muss es dann auch logischerweise Rassisten geben.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Bingo »

Großer Adler hat geschrieben:(05 Oct 2018, 19:24)

Weil ich Multikulti nicht für Gut heiße, muss nicht gleich bedeuten, dass wir dann Rassisten sind. Aber zugegeben, zum Multikulti muss es dann auch logischerweise Rassisten geben.

"Weil ich Multikulti nicht für Gut heiße"

Warum nicht ?

"dann auch logischerweise Rassisten geben"

Die Logik musst du mir mal erklären.....

Kultur ? Heimat ist es das ?

Ich sag dir mal was............................................HEIMAT IST KEIN ORT............HEIMAT...........ist ein Gefühl.

Aber komm, mehr......kennst du das hier ?

HEIMAT.....................................so mal als Vorschlag




"Die EM 2024 findet fast komplett im Westen statt. Warum nicht im Osten? Da gehört sie hin, sie gäbe ihm Stolz. Und es wäre gut für das Land. Ein utopischer Vorschlag
Ein Essay von Oliver Fritsch"


https://www.zeit.de/sport/2018-10/europ ... n-chemnitz

"Schon am 22. März 1986 wackelte die Berliner Mauer. In der DDR-Oberliga traf Lok Leipzig auf den BFC Dynamo Berlin, den Stasi-Klub. Leipzig führte 1:0, als der Schiedsrichter Bernd Stumpf in der 94. Minute einen Elfmeter für die Gäste pfiff. Wieder mal ein strittiger Elfmeter für den Dauermeister und Erich Mielkes Verein. Die Entscheidung erwies sich am Ende nicht unbedingt als falsch, doch darauf kam es nicht mehr an. Die Fußballfans der DDR hatten die jahrelangen Privilegien für den Klub aus der Hauptstadt satt. Die Zuschauenden protestierten, der TV-Reporter sagte Sachen, die er sich üblicherweise nicht erlauben durfte."


Komm wir machen wir weiter Demokratie-Hasser.......kotz dich aus......... :)

Do you wanna know who i am ?

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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Großer Adler »

Bingo hat geschrieben:(05 Oct 2018, 19:57)

"Weil ich Multikulti nicht für Gut heiße"

Warum nicht ?

"dann auch logischerweise Rassisten geben"

Die Logik musst du mir mal erklären.....

Kultur ? Heimat ist es das ?

Ich sag dir mal was............................................HEIMAT IST KEIN ORT............HEIMAT...........ist ein Gefühl.

Aber komm, mehr......kennst du das hier ?

HEIMAT.....................................so mal als Vorschlag




"Die EM 2024 findet fast komplett im Westen statt. Warum nicht im Osten? Da gehört sie hin, sie gäbe ihm Stolz. Und es wäre gut für das Land. Ein utopischer Vorschlag
Ein Essay von Oliver Fritsch"


https://www.zeit.de/sport/2018-10/europ ... n-chemnitz

"Schon am 22. März 1986 wackelte die Berliner Mauer. In der DDR-Oberliga traf Lok Leipzig auf den BFC Dynamo Berlin, den Stasi-Klub. Leipzig führte 1:0, als der Schiedsrichter Bernd Stumpf in der 94. Minute einen Elfmeter für die Gäste pfiff. Wieder mal ein strittiger Elfmeter für den Dauermeister und Erich Mielkes Verein. Die Entscheidung erwies sich am Ende nicht unbedingt als falsch, doch darauf kam es nicht mehr an. Die Fußballfans der DDR hatten die jahrelangen Privilegien für den Klub aus der Hauptstadt satt. Die Zuschauenden protestierten, der TV-Reporter sagte Sachen, die er sich üblicherweise nicht erlauben durfte."


Komm wir machen wir weiter Demokratie-Hasser.......kotz dich aus......... :)

Do you wanna know who i am ?

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Zur Vielfalt gehört nicht nur die aus eurer Sicht gute Aulsese herauszupicken, das wäre faschistoid. Rassismus ist Teil der Vielfalt. Sei Stolz drauf.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Bingo »

Großer Adler hat geschrieben:(06 Oct 2018, 00:11)

Zur Vielfalt gehört nicht nur die aus eurer Sicht gute Aulsese herauszupicken, das wäre faschistoid. Rassismus ist Teil der Vielfalt. Sei Stolz drauf.
"Rassismus ist Teil der Vielfalt. Sei Stolz drauf."...........wenn man ein Affe ist...........hab ich schon geschrieben.

Sag mal..........Do you bleed ?

[youtube][/youtube]

Hulk vs.Superman

[youtube][/youtube]

Na komm schon

Warum ich Demokratie hasse...........du Adler.

Hast du gewusst das Raben intelligenter sind als ADLER............

DESWEGEN HAT ODIN AUCH ZWEI ..............ein
Pär­chen...............................................................................................




"Hugin und Munin sind in der nordischen Mythologie die beiden Raben Odins, der auch den Beinamen Hrafnáss „Rabengott“ trägt."


[youtube][/youtube]

My Father is dead ............Lord Odin is here

Bist ziemlich un............GARMANISCH........LOL
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zollagent
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Großer Adler hat geschrieben:(06 Oct 2018, 00:11)

Zur Vielfalt gehört nicht nur die aus eurer Sicht gute Aulsese herauszupicken, das wäre faschistoid. Rassismus ist Teil der Vielfalt. Sei Stolz drauf.
Rassismus ist Teil der Einfalt. Mit Vielfalt hat er nichts am Hut. Genausowenig wie seine Anhänger.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(06 Oct 2018, 12:21)

Rassismus ist Teil der Einfalt. Mit Vielfalt hat er nichts am Hut. Genausowenig wie seine Anhänger.
So ist es! :thumbup:
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Letzter_Hippie »

Tomaner hat geschrieben:(05 Oct 2018, 12:02)
Fakt ist, wer Grüne deshalb angreift weil es falsch war, müßte schon mal jede Partei angreifen die damals im Bundestag gesetzen hat, da es eine fraktionslose Abstimmung war und bei allen es eine Mehrheit für Einsatz gab.
Man muss niemand "angreifen", aber man muss ggfs. feststellen, dass die eigene Ethik verletzt wurde, und entsprechende Konsequenzen ziehen. (Gilt natürlich nur, falls man soetwas wie Ethik hat.)
Vor allem wenn es falsch war, dann ist es auch falsch das heute noch Soldaten zwischen den Fronten stehen und du müßtest für Abzug sein. Nach Abzug würden die verfeindeten Parteien auch sofort wieder aufeinander losgehen und du müßtest die Verantwortung für jeden Toten und jeder Vergewaltigung übernehmen.
Nein, das muss man nicht, denn verantwortlich für eine Tat ist der Täter. Ausser natürlich, man hat eine Kolonialherren-Mentalität, und hält die dort Lebenden für dumme Bimbos o.dgl., die ohne deutsche Aufpasser nicht wissen was sie tun.
Wenn man in Verantwortung ist, hat man oft nur eine Entscheidung zwischen Pest und Colera!
In solchen Fällen läuft immer etwas grundlegend falsch. Und auch wenn man den grundlegenden Fehler nicht immer beheben kann, wäre es doch wichtig, ihn zumindest klar zu benennen.
Als Gewerkschafter hat man auch Ideale, was ist aber wenn die Geschäftleitung sagt, entweder Streichung aller Zulagen oder wir verlagern 2000 Arbeitsplätze ins Ausland? Oder das Unternehmen kommt total in finanzielle Schieflage und Banken haben das Sagen und schicken Sanierer, der von 10000 Mitarbeitern die Hälfte entlassen will, um Unternehmen zu retten? Muss man dann als IGM Betriebsrat auf den Marktplatz gehen und die Revolution ausrufen, um seine Ideale nicht zu verraten?
In dem Fall wäre die grundlegende Basis, dass alle Parteien daran interessiert sein sollten, ein Unternehmen profitabel zu betreiben, und man von da aus zu einem Konsens kommen sollte. Nun gibt es aber eben Fälle, wo dieser Grundkonsens nicht gegeben ist, und dann kann auch nichts brauchbares herauskommen. Und genau da spielt dann wieder Ethik und Integrität eine Rolle (sofern vorhanden), so dass man den eigentlichen Interessenkonflikt herausarbeiten kann, anstatt sich -wie leider häufig der fall- zwecks Besitzstandswahrung auf faule Kompromisse einzulassen.
Also es gab eine Abstimmung im Bundestag über Ausladseinsatz, für den es auch eine Mehrheit ohne Grüne gegeben hätte, allerdings dann mir Bruch der Regierung. Hätte es keine Mehrheit für Einsatz gegeben, muß man die Verantwortung für fortlaufende Kriegsverbrechen, Massenvergewaltigungen usw. übernehmen. Sich aber hinzustellen und mit Finger auf andere zu zeigen, ohne sich selbst zu positionieren oder anders, aber dann dafür keine Verantwortung zu übernehmen, ist blanke Heuchelei.
Das ist genaugenommen eine Variante des Gefangenendilemmas: entweder du (Mithäftling) erschiesst einen Kameraden deiner Wahl, oder wir erschießen euch alle.
Das ist natürlich nicht lösbar, aber in so einem Kontext von Verantwortung zu reden, ist erst recht unlauter.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Tomaner »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(09 Oct 2018, 04:07)

Man muss niemand "angreifen", aber man muss ggfs. feststellen, dass die eigene Ethik verletzt wurde, und entsprechende Konsequenzen ziehen. (Gilt natürlich nur, falls man soetwas wie Ethik hat.)



Nein, das muss man nicht, denn verantwortlich für eine Tat ist der Täter. Ausser natürlich, man hat eine Kolonialherren-Mentalität, und hält die dort Lebenden für dumme Bimbos o.dgl., die ohne deutsche Aufpasser nicht wissen was sie tun.



In solchen Fällen läuft immer etwas grundlegend falsch. Und auch wenn man den grundlegenden Fehler nicht immer beheben kann, wäre es doch wichtig, ihn zumindest klar zu benennen.



In dem Fall wäre die grundlegende Basis, dass alle Parteien daran interessiert sein sollten, ein Unternehmen profitabel zu betreiben, und man von da aus zu einem Konsens kommen sollte. Nun gibt es aber eben Fälle, wo dieser Grundkonsens nicht gegeben ist, und dann kann auch nichts brauchbares herauskommen. Und genau da spielt dann wieder Ethik und Integrität eine Rolle (sofern vorhanden), so dass man den eigentlichen Interessenkonflikt herausarbeiten kann, anstatt sich -wie leider häufig der fall- zwecks Besitzstandswahrung auf faule Kompromisse einzulassen.



Das ist genaugenommen eine Variante des Gefangenendilemmas: entweder du (Mithäftling) erschiesst einen Kameraden deiner Wahl, oder wir erschießen euch alle.
Das ist natürlich nicht lösbar, aber in so einem Kontext von Verantwortung zu reden, ist erst recht unlauter.
Klar für Taten ist immer der Täter verantwortlich. Aus der Verantwortung heraus ist aber niemand, der Hilfeleistung verweigert. Wenn jemand auf anderer Seite der Straße eine 13 Jährige vergewaltigt, kann man nicht auf seiner Seite im Straßencafe sitzen und zuschauen, weil ja der Täter der Täter ist. Im Falle des Jugoslawienkrieges mussten alle Abgeordnete nach ihren Gewissen entscheiden, auf Basis der vorhandenen informationen zu diesen Zeitpunkt.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Letzter_Hippie »

Tomaner hat geschrieben:(09 Oct 2018, 05:26)

Klar für Taten ist immer der Täter verantwortlich. Aus der Verantwortung heraus ist aber niemand, der Hilfeleistung verweigert. Wenn jemand auf anderer Seite der Straße eine 13 Jährige vergewaltigt, kann man nicht auf seiner Seite im Straßencafe sitzen und zuschauen, weil ja der Täter der Täter ist. Im Falle des Jugoslawienkrieges mussten alle Abgeordnete nach ihren Gewissen entscheiden, auf Basis der vorhandenen informationen zu diesen Zeitpunkt.
Erstens: unterlassene Hilfeleistung im persönlichen Einflußbereich ist ein grottenschlechter Vergleich zu militärischer Aussenpolitik.
Zweitens: wenn derartige Dinge am hellichten Tag passieren, dann ist es ist inzwischen absolut anzuraten, tunlichst in Deckung zu bleiben, jedenfalls wenn man keine Einzelkämpfer-Ausbildung hat und kein Messer im Bauch haben will. Das war früher anders, ja.
Drittens: die Rede war von Afghanistan, nicht von Jugoslawien.

Aber die Grundfrage bei dem ganzen ist einfach die Entscheidung:
* bleibt man seinen Idealen treu und verliert dadurch (vorläufig) die Macht, oder
* verrät man seine Ideale (erstmal nur ein bischen), um die Macht zu erhalten?
Vordergründig könnte man variante zwei als Kompromissfähigkeit verstehen, langfristig läuft das fast immer darauf hinaus, dass salamimäßig immer mehr abgeschnitten wird, bis ausser dem Willen zur Macht nix mehr übrig ist. Und manchen reicht das ja auch.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von relativ »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(09 Oct 2018, 04:07)

Man muss niemand "angreifen", aber man muss ggfs. feststellen, dass die eigene Ethik verletzt wurde, und entsprechende Konsequenzen ziehen. (Gilt natürlich nur, falls man soetwas wie Ethik hat.)



Nein, das muss man nicht, denn verantwortlich für eine Tat ist der Täter. Ausser natürlich, man hat eine Kolonialherren-Mentalität, und hält die dort Lebenden für dumme Bimbos o.dgl., die ohne deutsche Aufpasser nicht wissen was sie tun.



In solchen Fällen läuft immer etwas grundlegend falsch. Und auch wenn man den grundlegenden Fehler nicht immer beheben kann, wäre es doch wichtig, ihn zumindest klar zu benennen.



In dem Fall wäre die grundlegende Basis, dass alle Parteien daran interessiert sein sollten, ein Unternehmen profitabel zu betreiben, und man von da aus zu einem Konsens kommen sollte. Nun gibt es aber eben Fälle, wo dieser Grundkonsens nicht gegeben ist, und dann kann auch nichts brauchbares herauskommen. Und genau da spielt dann wieder Ethik und Integrität eine Rolle (sofern vorhanden), so dass man den eigentlichen Interessenkonflikt herausarbeiten kann, anstatt sich -wie leider häufig der fall- zwecks Besitzstandswahrung auf faule Kompromisse einzulassen.



Das ist genaugenommen eine Variante des Gefangenendilemmas: entweder du (Mithäftling) erschiesst einen Kameraden deiner Wahl, oder wir erschießen euch alle.
Das ist natürlich nicht lösbar, aber in so einem Kontext von Verantwortung zu reden, ist erst recht unlauter.
Alles schön und gut aber man sollte nie so tun als wüsste jeder Einfaltspinsel, welches denn nun der wirklich richtige Weg ist.
Da gibte es Argumente , Zahlen und die eigenen Einstellung auf welche man sich berufen kann, aber bestimmt nicht darauf, daß man jetzt weiss welcher Weg wirklich der einzig Richtige ist. Denn ist kommt eben zu häufig vor, daß eben auf den angeblich richtigen Weg auch ziemlich viele Steine liegen.
Daher ist ja Demokratie so gut weil man in ihr, will man etwas durchsetzen von dessen Richtigkeit man überzeugt ist, andere überzeugen muss, damit sie deiner Richtung folgen. Allerdings liegt der Nachteil auch auf der Hand, daß es natürlich da Platz für Manipulationen gibt, durch Menschen die gerne andere Übervorteilen, oder eine andere Ideologie folgen, bei Menschen, die sich leicht beeinflussen lassen.
Trotzdem ist die Demokratie mom. jeder anderen machbaren und bekannten System überlegen, weil dort eben jeder noch die Wahl hat, sich überzeugen zu lassen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Letzter_Hippie »

relativ hat geschrieben:(11 Oct 2018, 11:17)

Alles schön und gut aber man sollte nie so tun als wüsste jeder Einfaltspinsel, welches denn nun der wirklich richtige Weg ist.
Das ist genau mein Punkt, und deswegen poche ich dauernd darauf, dass man analytisch hinterfragend denkt und sich auf Sachpunkte konzentriert, anstatt Aversionen zu pflegen. "Scheiss Ausländer" oder "Scheiss Nazis" - das kann jeder, und es ist niveaulos. Aber wenn man stattdessen Inhalte haben will, kluge, durchdachte Überlegungen, dann wirds dünne. Und wenn Du dann noch nach jemand suchst, der nicht von vorneherein eine erkennbare Agenda hat, sondern imstande ist einzuräumen dass er vielleicht selber nicht der Weisheit letzten Schluss verkündet, selber Zweifel und offene Fragen hat, dann kannst es schon fast ganz vergessen.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(11 Oct 2018, 11:17)

....Allerdings liegt der Nachteil auch auf der Hand, daß es natürlich da Platz für Manipulationen gibt, durch Menschen die gerne andere Übervorteilen, oder eine andere Ideologie folgen, bei Menschen, die sich leicht beeinflussen lassen.
Trotzdem ist die Demokratie mom. jeder anderen machbaren und bekannten System überlegen, weil dort eben jeder noch die Wahl hat, sich überzeugen zu lassen.
Ich meine, dass "die Demokratie" die effizienteste Form der Gesellschaft ist, in welcher Lobbyisten aus aller Welt praktisch ungehindert die Modalitäten bestimmen, indem sie die Parteiensysteme ganz einfach korrumpieren können, das Ganze auch, systembedingt, medial begleitet ...


Das tatsächlich überlegene System gibt es in China.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

ThorsHamar hat geschrieben:(11 Oct 2018, 12:47)

Ich meine, dass "die Demokratie" die effizienteste Form der Gesellschaft ist, in welcher Lobbyisten aus aller Welt praktisch ungehindert die Modalitäten bestimmen, indem sie die Parteiensysteme ganz einfach korrumpieren können, das Ganze auch, systembedingt, medial begleitet ...


Das tatsächlich überlegene System gibt es in China.
Das sehe ich nicht. Das System in China ist eines von zügelloser Repression und Rechtlosigkeit der Bürger und weitgehend freier Hand für die Unternehmer - sofern sie die Führung akzeptieren und auch beteiligen. Ähnliches hatten wir z.B. auch zu Zeiten Wilhelms II. Nur ist heute die Industrialisierung viel weiter fortgeschritten und damit einhergehend die "freie Hand" des Unternehmertums auch zu viel größeren Auswirkungen für die Umwelt führt, das kann bis zur Umbewohnbarkeit einzelner Regionen gehen. Denn es fehlt schlichtweg die Kontrolle durch die Menschen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

zollagent hat geschrieben:(11 Oct 2018, 15:19)

Das sehe ich nicht. Das System in China ist eines von zügelloser Repression und Rechtlosigkeit der Bürger und weitgehend freier Hand für die Unternehmer - sofern sie die Führung akzeptieren und auch beteiligen. Ähnliches hatten wir z.B. auch zu Zeiten Wilhelms II. Nur ist heute die Industrialisierung viel weiter fortgeschritten und damit einhergehend die "freie Hand" des Unternehmertums auch zu viel größeren Auswirkungen für die Umwelt führt, das kann bis zur Umbewohnbarkeit einzelner Regionen gehen. Denn es fehlt schlichtweg die Kontrolle durch die Menschen.
Eine solche Kontrolle "durch die Menschen" gibt es bei uns auch nicht! Wir dürfen gelegentlich Fehlleistungen aufdecken, mehr nicht.
Die Demokratie war schon immer ökonomischen Interessen untergeordnet und somit eine regional-kommunale Veranstaltung.
Beispiel: Eine Demokratie, die es zulassen MUSS, das Ratingagenturen den Wert des Staates festlegen dürfen, ist ein Witz!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

ThorsHamar hat geschrieben:(11 Oct 2018, 12:47)

Ich meine, dass "die Demokratie" die effizienteste Form der Gesellschaft ist, in welcher Lobbyisten aus aller Welt praktisch ungehindert die Modalitäten bestimmen, indem sie die Parteiensysteme ganz einfach korrumpieren können, das Ganze auch, systembedingt, medial begleitet ...
Freilich ist in einer Demokratie politische Manipulation in Form von Lobbyismus möglich - aber nur weil es möglich ist, ist man in einer Demokratie nicht gezwungen, darauf einzugehen!

Ich habe heute morgen im Radio irgendwas davon gehört, dass die deutschen Autokonzerne fürchten (oder drohen?), dass, wenn die CO2-Richtlinien verschärft werden, 100 000 Arbeitsplätze gefährdet wären (oder abgebaut werden?) - DAS ist höchstwahrscheinlich Manipulation in Form von Lobbyismus! Die Wirtschaft versucht, der Regierung Politik zu diktieren.

Muss die Regierung drauf eingehen? Nein! Sie könnte entgegnen, dass dieses "Argument" (oder die Drohung?) schwachsinnig sei, weil man ja nicht will, dass weniger Auotos hergestellt werden (was einzig einen Stellenabbau logisch und folgerichtig erscheinen ließe!), sondern lediglich andere (also dass man der steigend hohen Nachfrage gerecht wird - siehe Rekordverkäufe bei VW trotz Dieselskandal)!

Die Frage ist, warum man Angst haben muss, dass unsere Politiker nicht schlau agieren wollen, um der Manipulation zu entgehen und es dem wirtschaftlichen Lobbyismus so schwer wie nur möglich macht.

Und eine weitere, fast noch wichtigere Frage ist, warum die Bürger im Falle des Falles lieber die Politik abstrafen, anstatt die Wirtschaft. Doch nicht etwa, weil dem Deutschen sein Auto heiliger ist, als seine Regierung?! Die Wirtschaft hat's begriffen und untergrabt somit unsere Demokratie - ganz offen, für jeden ersichtlich und durchschaubar. Und anstatt, dass WIR uns fragen, warum lassen WIR das zu, schimpfen wir lieber gen Berlin und geben DENEN die Schuld an ALLEM. Dummes Volk, armes Deutschland... :dead:
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Großer Adler hat geschrieben:(05 Oct 2018, 02:27)

Das mit dem Durchstreichen im sogenannten Ausschlussverfahren wäre eine gute Sache. Danke für den Hinweis, so habe ich das noch garnicht betrachtet. Vielfache Kreuze bei Wahlen sollten rechtens werden. Das wäre ein weiterer Schritt zur Demokratie.
Gibts so was Ähnliches nicht bereits in der Kommunalwahl? Stichwort Kumulieren und Panaschieren.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Großer Adler hat geschrieben:(05 Oct 2018, 17:51)

Deutsch und Multikulti ist nicht vereinbar. Schau wo euer Wahn hinführt. Er stärkt das rechte Lager in der EU. Zu Recht.
Wo führt er denn hin? Daß Rechtsextreme Spinner meinen, sie müßten ihren Isolationsanspruch mit Gewalt durchsetzen?
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Tomaner »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Oct 2018, 21:33)

Freilich ist in einer Demokratie politische Manipulation in Form von Lobbyismus möglich - aber nur weil es möglich ist, ist man in einer Demokratie nicht gezwungen, darauf einzugehen!

Ich habe heute morgen im Radio irgendwas davon gehört, dass die deutschen Autokonzerne fürchten (oder drohen?), dass, wenn die CO2-Richtlinien verschärft werden, 100 000 Arbeitsplätze gefährdet wären (oder abgebaut werden?) - DAS ist höchstwahrscheinlich Manipulation in Form von Lobbyismus! Die Wirtschaft versucht, der Regierung Politik zu diktieren.

Muss die Regierung drauf eingehen? Nein! Sie könnte entgegnen, dass dieses "Argument" (oder die Drohung?) schwachsinnig sei, weil man ja nicht will, dass weniger Auotos hergestellt werden (was einzig einen Stellenabbau logisch und folgerichtig erscheinen ließe!), sondern lediglich andere (also dass man der steigend hohen Nachfrage gerecht wird - siehe Rekordverkäufe bei VW trotz Dieselskandal)!

Die Frage ist, warum man Angst haben muss, dass unsere Politiker nicht schlau agieren wollen, um der Manipulation zu entgehen und es dem wirtschaftlichen Lobbyismus so schwer wie nur möglich macht.

Und eine weitere, fast noch wichtigere Frage ist, warum die Bürger im Falle des Falles lieber die Politik abstrafen, anstatt die Wirtschaft. Doch nicht etwa, weil dem Deutschen sein Auto heiliger ist, als seine Regierung?! Die Wirtschaft hat's begriffen und untergrabt somit unsere Demokratie - ganz offen, für jeden ersichtlich und durchschaubar. Und anstatt, dass WIR uns fragen, warum lassen WIR das zu, schimpfen wir lieber gen Berlin und geben DENEN die Schuld an ALLEM. Dummes Volk, armes Deutschland... :dead:

Was ist den überhaupt "Lobby"? Doch nichts anderes, als das bestimmte Gruppen ihre Interessen vertreten und damit ein Grundpfeiler einer Demokratie. Es gibt da ja nicht nur Autoindustrie, sondern auch VDK (Behinderte), Gewerkschaften, Tierschützer, Sportverbände, Umweltschützer, Befürworter und Gegner von Kernenergie, Arbeitsloseninitiativen, und viele mehr. Dementsprechend haben wir auch viele verschiedene Parteien, die bestimmten Interessensgruppen näher stehen oder umgekehrt. Denoch ist in einer Demokratie eine Regierung zeitlich begrenzt und kann schnell wieder eine Minderheit sein, was den Vorteil hat, Regierungen in einem parlamentarischen Demokratie müssen auch Minderheiten berücksichtigen. Wenn man eine neue Straße bauen möchte, muß man eben über den Vorteilen einer guten Infrastruktur und den Interessen von Umwelt abwägen. Im Prinzip hat jede politische Entscheidungen Vor- und Nachteile. Mal auch extremes Beispiel, will man in Garmisch für Millionen eine Skisprunganlage bauen und alle sollen da mitentscheiden, hat man da wohl in Schleswig oder Niedersachsen kaum Interessen. Ich möchte also gar nicht wissen, was es so alles gar nicht gäbe, würde es nur direkte Demokratie geben.

Genau da kommt aber eine AfD und eben Naziparteien dazu, die sich gegen Interessensgruppen stellen und natürlich auch gegen Lobby. Für diese Parteien oder Organisationen, wissen nicht bestimmte Interessensgruppen was gut für ihnen ist, sondern nur ein Führer oder eine bestimmte Elite dieser Partei. Fragt man bei AfD und Anhängern nach, was für Interessen bestimmte Gruppen haben, z.B. Gewerkschaften, wissen die es ja nicht einmal. Genau deshalb spreche ich einer AfD Demokratie ab, weil sie eben keine Interessen vertreten, außer ihren eigenen, die schlicht auf den Nenner sind, keine Ausländer und alles ist gut. Um es mal zu übertreiben, Millionen Arbeitnehmer sind ihre eigenen Interessen egal und man könnte in Millionen zusammen mit Familie verhungern, hauptsächlich wir haben keine Ausländer und Moslems.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

Tomaner hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:11)

Was ist den überhaupt "Lobby"? Doch nichts anderes, als das bestimmte Gruppen ihre Interessen vertreten und damit ein Grundpfeiler einer Demokratie.....
Das ist, so formuliert, ziemlich falsch .... :cool:
Lobbyismus ist Politik im Auftrag, eigene Interessen zum öffentlichen Standard zu machen und somit durchzusetzen.
Je mächtiger der Lobyist ist, um so grösser der Einfluss auf die Staatspolitik, desto grösser die Missachtung von Demokratie!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:17)

Das ist, so formuliert, ziemlich falsch .... :cool:
Lobbyismus ist Politik im Auftrag, eigene Interessen zum öffentlichen Standard zu machen und somit durchzusetzen.
Je mächtiger der Lobyist ist, um so grösser der Einfluss auf die Staatspolitik, desto grösser die Missachtung von Demokratie!
...und somit ein ziemlich menschlicher Vorgang sowie im großen, als auch im kleinen Stil . Zu beobachten in fast jeden noch so pissigen kleinen Verein ect.pp.
Lobby arbeit ist soweit ok, bis die Unabhängigkeit der eigenen Meinungsbildung der Entscheider gewährleistet ist. Daran kann/ muss man mittlerweile aber stark zweifeln und zwar dort wo es für uns Bürger am Wichtigsten ist.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:33)

...und somit ein ziemlich menschlicher Vorgang sowie im großen, als auch im kleinen Stil . Zu beobachten in fast jeden noch so pissigen kleinen Verein ect.pp.
Lobby arbeit ist soweit ok, bis die Unabhängigkeit der eigenen Meinungsbildung der Entscheider gewährleistet ist. Daran kann/ muss man mittlerweile aber stark zweifeln und zwar dort wo es für uns Bürger am Wichtigsten ist.
Ja, da sind wir uns völlig einig.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:37)

Ja, da sind wir uns völlig einig.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder. ;)
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:38)

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. ;)
Ja, was für ein Tag .... :cool:
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Großer Adler »

zollagent hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:04)

Wo führt er denn hin? Daß Rechtsextreme Spinner meinen, sie müßten ihren Isolationsanspruch mit Gewalt durchsetzen?
Isolationsanspruch mit Gewalt durchsetzen? So würde ich das nicht bezeichnen. Emanzipation eher.

Ich meine, die bunten Nasen führen Gewalt indirekt aus, sie locken und schleusen gewaltätige Ausländer ins Land.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:04)

Wo führt er denn hin? Daß Rechtsextreme Spinner meinen, sie müßten ihren Isolationsanspruch mit Gewalt durchsetzen?
Großer Adler hat geschrieben:
(05 Oct 2018, 17:51)

Deutsch und Multikulti ist nicht vereinbar. Schau wo euer Wahn hinführt. Er stärkt das rechte Lager in der EU. Zu Recht.
Er meint das sein Verstaendnis von Deutsch ist "Einheitsbrei fressen". Ein ueberhebliches Zitat von einem der glaubt das seine Kultur ueber allen anderen steht und er weder bereit noch faehig ist von anderen Kulturen seinen deutsche nationalistischen Horizont erweitern und bereichern zu lassen.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Oct 2018, 12:44)

Er meint das sein Verstaendnis von Deutsch ist "Einheitsbrei fressen". Ein ueberhebliches Zitat von einem der glaubt das seine Kultur ueber allen anderen steht und er weder bereit noch faehig ist von anderen Kulturen seinen deutsche nationalistischen Horizont erweitern und bereichern zu lassen.
Bei solchen überheblichen Statements fällt mir sofort ein: Wir sollten von Israel lernen, wie man einen Staat definiert und beschützt!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Großer Adler hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:49)

Isolationsanspruch mit Gewalt durchsetzen? So würde ich das nicht bezeichnen. Emanzipation eher.

Ich meine, die bunten Nasen führen Gewalt indirekt aus, sie locken und schleusen gewaltätige Ausländer ins Land.
Wie du das schönreden willst, ist völlig wumpe. Was dabei rauskommt, das zählt. Und das, was du da gerne hättest, hat mit einem liberalen und freiheitlichen Staat wenig bis nichts zu tun. Die Paranoia von solchen "Heimatrettern" ist eher auf der medizinischen Seite als der Politischen zu behandeln.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

Tomaner hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:11)
Was ist den überhaupt "Lobby"? Doch nichts anderes, als das bestimmte Gruppen ihre Interessen vertreten und damit ein Grundpfeiler einer Demokratie.
Da steht grundlegend ja auch nichts gegen - nur kommt es auf darauf, WIE bestimmte Gruppen ihre Interessen vertreten.

Findest du es denn in Ordnung, wenn die Autolobby auf erpresserische Weise versucht, Politik zu ihren Gunsten durchzusetzen - also indem sie bspw. Regierungsentscheidungen an Arbeitsplätze bindet?

Die demokratische PFLICHT des Volkes ist es, auf den Tisch zu hauen und zu fragen, was dieses dreckige Spiel eigentlich soll. Dieser Pflicht kommt das Volk aber nicht nach - weil es dumm und faul ist - und das hat z. B. die Autolobby sehr wohl begriffen, deswegen kann sie ja ganz selbstverständlich mit einer solchen Erpressung in die Öffentlichkeit gehen. Das Volk wird niemals die Schuld und Verantwortung bei sich oder der Autolobby suchen, sondern der Einfachkeit halber IMMER bei der Regierung. Da muss man nix denken, nix wissen - man muss nur mit den Finger zeigen können.

Genau deshalb spreche ich einer AfD Demokratie ab, weil sie eben keine Interessen vertreten, außer ihren eigenen, die schlicht auf den Nenner sind, keine Ausländer und alles ist gut.
Die AfD hat auch nicht anders als bspw. die Autolobby sehr gut erkannt, dass das deutsche Volk dumm und faul ist. Zeugnis dafür ist der anwachsende Zuspruch für die AfD und eben der Glaube an deren Reden, dass ohne Flüchtlinge ALLES besser wäre - mehr Arbeitsplätze, sinkende Mieten, steigende Rentensicherheit und blablabla - wenn tatsächlich ALLES so einfach ist, warum schmeißen wir dann nicht auch alles andere Ausländerpack raus, also die Russen, die Türken, die Italiener, die Polen, die Jugoslawen, die Griechen usw. Aber, ach nein - erstens, braucht die AfD die Ausländer, die wir schon im Land haben, unbedingt zwecks Wählerstimmen und zweitens, müssen sie als argumentatives Schutzschild herhalten, falls jemand auf die Idee kommen sollte, der AfD Ausländerfeindlichkeit oder Fremdenhass zu unterstellen. Ätsch.
Warum DAS keinem AfD-Fan zudenken gibt, ist mir ein Rätsel. Man bekommt tatsächlich den Eindruck, diese Leute hinterfragen nichts, sondern sind gottfroh, dass es ihnen jemand so gottverdammt einfach macht.
Welche andere Partei und welche anderen Parteianhänger machen es in den heutigen Zeiten denn sonst so einfach, indem sie einfach nur bei jedweder Schuldfrage mit dem Finger auf die Merkel zeigen und schon ist alles "gedacht, gesagt und bewiesen"?

Ich persönlich finde nicht den wachsenden Rechtsruck o. ä. in Deutschland unheimlich und beängstigend, sondern die zunehmende Verblödung und Faulheit des deutschen Volkes in puncto strikter Verweigerung jedweder Verantwortung für unsere Demokratie! :dead:
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Das Volk zu beschimpfen, weil es nicht reagiert, wie man sich selber das vorstellt, das ist eine Reaktion, die schon mal einer gezeigt hat.
..."Wenn der Krieg verloren geht", zitiert Kershaw Hitler, "wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, es ist besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen,...
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

zollagent hat geschrieben:(15 Oct 2018, 19:03)

Das Volk zu beschimpfen, weil es nicht reagiert, wie man sich selber das vorstellt, das ist eine Reaktion, die schon mal einer gezeigt hat.
Diese Hitler- oder Nazi-Vergleiche Marke Holzhammer sind sowas von abgedroschen, weil heutzutage jeder wegen jedem damit um die Ecke kommt. Wie wäre es stattdessen mit Argumenten.

Und ich schimpfe nicht, ich stelle fest.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Tomaner »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:17)

Das ist, so formuliert, ziemlich falsch .... :cool:
Lobbyismus ist Politik im Auftrag, eigene Interessen zum öffentlichen Standard zu machen und somit durchzusetzen.
Je mächtiger der Lobyist ist, um so grösser der Einfluss auf die Staatspolitik, desto grösser die Missachtung von Demokratie!
Es ist doch alles andere als undemokratisch eigene Interessen durchzusetzen. Welche soll denn eine gewählte Regierung sonst durchsetzen? Die der anderen? Politik ist nichts anderes, als für bestimmte Interessen Mehrheiten zu finden, um diese durchzusetzen. Vor allem, was ist ein Politiker überhaupt? Der liebe Gott der alles wissen muß?

Ich will es mal aufs Kleine herunterbrechen zum Beispiel in der Kommune für Sportvereine. Da gibt es von Stadt Zuschüsse und Unterstützung von verschiedensten Sportvereine. Als verantwortlicher Politiker höre ich mir doch die Probleme und auch Forderungen dieser verschiedene Vereine erst einmal an, was nichts anderes als Lobby dieser Vereine ist. Da mag es auch dann einen größeren Verein geben, der vielleicht Fußball Regionalliga oder 3 Bundesliga spielt und einen kleinen Schachverein oder einen der Radball und Kunstradfahren betreibt. Wie verteile ich also Zuschüsse oder Hallenbelegungen? Gut man könnte jetzt hingehen und sagen jeder Verein bekommt das Selbe, auf den ersten Blick sogar gerecht. Nur da hat man vielleicht den größeren Verein, alleine mit 5 Jugendmannschaften die in hohen Ligen spielen, mit Anfahrten von 200 und mehr Kilometern und kleine Vereine, die in 10 bis 20 Kilometern aufs nächste und übernächstes Dorf spielen. Es ist für mich alles andere als undemokratisch, sich von den verschiedenen Vereinen erst alles einmal anzuhören, auch von den Großen, um dann zu versuchen einen bestimmten Ausgleich zu finden.

Im Großen, also im Bund ist es nicht anders. Da haben wir verschiedenste Parteien, die dann auch etwas unterschiedlich zu verschiedenste Lobbygruppen stehen. Eine CDU und FDP Regierung, wird zu einer Autolobby, bzw. Arbbeitgeberverbänden etwas anders stehen, als eine Regierung von den Linken. Es ist doch Aufgabe der Wähler, sich darüber zu informieren und zu beschäftigen. Wenn ich als Wähler FDP wähle, werde ich doch kaum erwarten, dass die FDP an Front der Arbeiterbewegung maschiert mit roten Fahnen!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

Tomaner hat geschrieben:(16 Oct 2018, 11:52)

Es ist doch alles andere als undemokratisch eigene Interessen durchzusetzen. Welche soll denn eine gewählte Regierung sonst durchsetzen? Die der anderen? Politik ist nichts anderes, als für bestimmte Interessen Mehrheiten zu finden, um diese durchzusetzen. Vor allem, was ist ein Politiker überhaupt? Der liebe Gott der alles wissen muß? ...
Stell Dir doch mal vor, "die gewählte Regierung" würde gelegentlich, so z.B. VOR Wahlen, dem Wahlvolk mitteilen, welcher Lobbyist sich in welcher Form, in welcher Intensität und zu welchem Preis sich um welche politische Veränderung bemüht hat.
Dann würden sich viele Menschen nicht über unvernünftige Dieselsubvention wundern, ein paar wenige Jahre später über Diesel-Verteufelung, über Initiativen für E-Autos, über hochqualifizierte Flüchtlinge, über pflegende und rentensichernde Flüchtlinge, über Verteidigung Deutschlands am Hindukusch usw...
Lobbyismus ist eben nicht " für bestimmte Interessen Mehrheiten zu finden" , sondern für die eigenen Interessen ausreichend Macht zu bewegen, mit allen Mitteln!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von BlueMonday »

Politik gibt es nur, weil es Konflikte gibt. Konflikte gibt es, weil es Knappheit gibt. Knappheit bedeutet, dass die verfügbaren Mittel um mehrere sich gegenseitig ausschließende Verwendungszwecke konkurrieren. Wo ein Wald steht, kann nicht gleichzeitig Braunkohle im Tagebau abgebaut werden.

Der größte Unsinn überhaupt ist diese Vorstellung eines Allgemeininteresses. Wenn es dieses allgemeine Interesse tatsächlich gäbe, also wenn alle Beteiligten ausnahmslos dasselbe Interesse hätten, dann gäbe es gar keinen Interessenskonflikt, der politisch zu lösen wäre. Politik wäre überflüssig. Es gibt auch kein "Volk" als handelndes Subjekt. Es gibt keine "Gesellschaft". Es gibt höchstens Individuen, die sich zeitweise zu Interessensgruppen zusammenfinden.

Demokratie als eine politische Methode der Entscheidungsfindung blendet eine wesentliche Alternative aus: statt Rückzug zuzulassen, statt auf die Verkleinerung des öffentlichen Raumes zu drängen, zementiert sie diesen öffentlichen Raum, weitet ihn gar noch aus, versucht in jeden noch so privaten Bereich zu kriechen, um über ihn dann eben "demokratisch" im Ideal per "Mehrheitsbeschluss" zu bestimmen. Sie kommt gar nicht auf die Idee, dass man gar nicht möglichst alles öffentlich, also politisch entscheiden sollte oder müsste. Im Gegenteil, diesen Raum gilt es gerade zu minimieren.

Das ist die demokratische Illusion: man glaubt durch "Mitbestimmung" mehr Entscheidungsgewicht zu bekommen. Das Gegenteil ist der Fall, die eigene Stimme wiegt in der Masse der Stimmen praktisch nichts, verliert nahezu völlig ihr Gewicht. Es geht andersherum darum, den öffentlichen Raum so lange in kleinere Entscheidungssphären ("Eigentum") zu teilen, bis der Grad an Konflikten erträglich verkleinert ist. Das ist der Weg zur wirklichen Selbstbestimmung, zur wirklichen Demokratie. Es geht nicht darum, dass ein illusionäres "Volk" regiert, sondern die wirklichen Einzelnen über ihre eigenen Belange entscheiden.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von ThorsHamar »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Oct 2018, 13:09)

Politik gibt es nur, weil es Konflikte gibt. ....
Das ist imho so nicht ganz richtig. Politik ist die Postulierung, Verwaltung und praktische Umsetzung von Regeln einer Gemeinschaft, z.B. auch, um Konflikte zu vermeiden.
Politik gibt es auch ohne Konflikte.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Oct 2018, 20:36)

Diese Hitler- oder Nazi-Vergleiche Marke Holzhammer sind sowas von abgedroschen, weil heutzutage jeder wegen jedem damit um die Ecke kommt. Wie wäre es stattdessen mit Argumenten.

Und ich schimpfe nicht, ich stelle fest.
Vielleicht stellst du ja eine Häufung fest, weil es durch deine geäußerten Ansichten so paßt?
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

zollagent hat geschrieben:(17 Oct 2018, 09:01)
Vielleicht stellst du ja eine Häufung fest, weil es durch deine geäußerten Ansichten so paßt?
Nein, die Häufung ist Ausdruck und Zeugnis der Verharmlosung.

Und wieso "passt es"? Ich spreche von der Gegenwart und du kommst mir mit der Vergangenheit. Damals war früher und ist nicht heute. Wir leben nicht im Jahre 1933, sondern im Jahre 2018! Da passt nix zusammen.

Dazumal "passt es" ja auch nur begrenzt, schließlich reduziert sich der Vergleich nur auf hitlersches - oder lassen sich sonst noch gegenwärtige Zustände und Sachverhalte mit selbigen aus vergangenen Zeiten direkt vergleichen?

Übrigens: Die Beleidigung, ich sei doch ein "grünlinker Traumtänzer" o. ä., habe ich mir in den letzen Jahren wesentlich häufiger gefallen lassen müssen! Liegt wohl daran, dass eher der Demokratie zugetan bin, als der Diktatur. Ich möchte, dass das Volk mehr Verantwortung und Kontrolle übernimmt - nicht eine einzelne Person oder eine einzelne Partei!

Wirf deine Hitler- oder Nazi-Vergleiche gefälligst ebensolchen an den Kopf, die sich damalige Zeiten wieder herbeisehnen, die Hilter verehren, jüdisches Sein und Andersdenken als Todesurteil rechtfertigen und die all das Grauen aus diesen Zeiten, verleugnen oder beschönigen! Da gehört's hin! Da stößt du auf offene Ohren! Da erfährst du wohlwollende Bestätigung für deine Interpretation! Willst du das? Willst du diese Leute bestärken? Willst du dieser menschenfeindlichen Ideologie Nahrung geben? Nein? Dann bleibe in Zukunft in der Gegenwart!
Zuletzt geändert von Uffhausen am Mi 17. Okt 2018, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Betrachter »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Oct 2018, 11:50)

Ich möchte, dass das Volk mehr Verantwortung und Kontrolle übernimmt - nicht eine einzelne Person oder eine einzelne Partei!
Das liebe Volk gibt doch gerade mit der Wahl der Herrschaft jegliche Verantwortung und Kontrolle ab. Ganz in seinem Interesse als Konkurrenzgesellschaft, die ohne staatliche Gewalt gar nicht so wunderbar friedlich existieren kann. Das, was da als "Volk" existiert, ist kein harmonisches Kollektiv, sondern ein Gegeneinander von lauter Privatinteressen, die um Arbeitsplätze und Geld kämpfen.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

Betrachter hat geschrieben:(17 Oct 2018, 11:58)

Das liebe Volk gibt doch gerade mit der Wahl der Herrschaft jegliche Verantwortung und Kontrolle ab.
Das Volk hat "zwischen den Wahlen" viel mehr Macht, als ihm offentlichtlich bewusst ist.

Siehe bspw. die Demos gegen Flüchtlinge - die "Herrschaft" erkennt diese korrekterweise als fremdenfeindliche Entwicklung und versucht, politisch entgegen zuwirken. Würde es entsprechendes Demonstrationverhalten auch bei anderen Themen, bspw. steigende Mieten, Rentenunsicherheit, Sanierungsstau bei öffentlichen Einrichtungen usw. geben, meinst du nicht, dies würde nicht auch "bei denen da oben" ankommen und sie würden dadurch zum politischen Handeln "gezwungen" sein?

Nur leider gibt es kein entsprechendes Demonstrationsverhalten bspw. bei sozialen Themen - die macht das Volk lieber am Stammtisch hinter Bierflaschen, im Fernsehsessel hinter einer Chipstüte oder anonym im Internet hinter diversen Hetztiraden unter sich selbst aus - und wundert sich allen Ernstes, dass in Berlin nix dergleichen wahr- und somit auch ernstgenommen und folglich nix in Angriff genommen, bewältigt und beseitigt wird. Die merkelsche "Weiter so!"-Politik beweist es doch!
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Betrachter »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Oct 2018, 12:21)

Das Volk hat "zwischen den Wahlen" viel mehr Macht, als ihm offentlichtlich bewusst ist.

Siehe bspw. die Demos gegen Flüchtlinge - die "Herrschaft" erkennt diese korrekterweise als fremdenfeindliche Entwicklung und versucht, politisch entgegen zuwirken. Würde es entsprechendes Demonstrationverhalten auch bei anderen Themen, bspw. steigende Mieten, Rentenunsicherheit, Sanierungsstau bei öffentlichen Einrichtungen usw. geben, meinst du nicht, dies würde nicht auch "bei denen da oben" ankommen und sie würden dadurch zum politischen Handeln "gezwungen" sein?

Nur leider gibt es kein entsprechendes Demonstrationsverhalten bspw. bei sozialen Themen - die macht das Volk lieber am Stammtisch hinter Bierflaschen, im Fernsehsessel hinter einer Chipstüte oder anonym im Internet hinter diversen Hetztiraden unter sich selbst aus - und wundert sich allen Ernstes, dass in Berlin nix dergleichen wahr- und somit auch ernstgenommen und folglich nix in Angriff genommen, bewältigt und beseitigt wird. Die merkelsche "Weiter so!"-Politik beweist es doch!
Wer seine Meinung "demonstriert" und danach wieder friedlich an die Arbeit fürs Kapital und den Staat geht, der hat seine Interessen eben nicht durchgesetzt.
Und das bisschen geänderte Flüchtlingspolitik macht die Leute auch nicht glücklicher. Die haben auch ohne Ausländer um Arbeitsplätze konkurriert- als Einheimische.
Auch Streiks, brav gewerkschaftlich organisiert und ganz im Sinne des Gesetzes, verhindern keine Armut. So geht das in der Demokratie- jeder darf ein bisschen meckern, nur den ganzen Laden in Frage stellen, das darf er nicht.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

Betrachter hat geschrieben:(17 Oct 2018, 12:34)
So geht das in der Demokratie- jeder darf ein bisschen meckern, nur den ganzen Laden in Frage stellen, das darf er nicht.
Ich stelle den ganzen Laden nicht in Frage - für mich ist er voll und ganz "funktionstüchtig". Das Problem ist, das Angebot entspricht nicht dem Bedarf; es gibt zwar allseits zig Erwartungen, aber keine Nachfrage.

Ich verstehe nicht, was es helfen sollte, deshalb den ganzen Laden gleich in Frage zu stellen - wäre es nicht klüger und vorallem logischer, für Nachfrage zu sorgen, damit der Laden sein Angebot entsprechend anpassen und somit die Erwartungen erfüllen kann?
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Betrachter »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Oct 2018, 21:18)

Ich stelle den ganzen Laden nicht in Frage - für mich ist er voll und ganz "funktionstüchtig". Das Problem ist, das Angebot entspricht nicht dem Bedarf; es gibt zwar allseits zig Erwartungen, aber keine Nachfrage.

Ich verstehe nicht, was es helfen sollte, deshalb den ganzen Laden gleich in Frage zu stellen - wäre es nicht klüger und vorallem logischer, für Nachfrage zu sorgen, damit der Laden sein Angebot entsprechend anpassen und somit die Erwartungen erfüllen kann?

Für Bedarf wird gar nicht produziert, sondern für Gewinn. Sonst gäbe es keine giftigen Lebensmittel- oder haben sich die Verbraucher dieses Zeug bestellt?
nachfrage nach guten und haltbaren Dingen gibt es überall- das Angebot richtet sich jedoch nicht nach Nachfrage, sondern nach zahlungsfähiger Nachfrage.
Du kannst alles bekommen, was heute technisch möglich ist- wenn du es bezahlen kannst.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Letzter_Hippie »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Oct 2018, 21:33)

Freilich ist in einer Demokratie politische Manipulation in Form von Lobbyismus möglich - aber nur weil es möglich ist, ist man in einer Demokratie nicht gezwungen, darauf einzugehen!

Ich habe heute morgen im Radio irgendwas davon gehört, dass die deutschen Autokonzerne fürchten (oder drohen?), dass, wenn die CO2-Richtlinien verschärft werden, 100 000 Arbeitsplätze gefährdet wären (oder abgebaut werden?) - DAS ist höchstwahrscheinlich Manipulation in Form von Lobbyismus! Die Wirtschaft versucht, der Regierung Politik zu diktieren.
Nein, das ist ein Spiel. ;) Und ich fand es geschmacklos in seiner Dreistigkeit. Eigentlich finde ich es schon geschmacklos, wenn mit "Arbeitsplätzen" geschachert wird als wäre das eine Ware - aber das ist wohl normal.

(Ich war ein bischen auf Reisen - hab die Südgrenze der EU inspiziert und fand sie von zwei Rehpinschern bewacht. Die hatten sogar die Frechheit mich anzukläffen.)
Die Frage ist, warum man Angst haben muss, dass unsere Politiker nicht schlau agieren wollen, um der Manipulation zu entgehen und es dem wirtschaftlichen Lobbyismus so schwer wie nur möglich macht.
Das ist eine sehr gute Frage. Dazu hat schon der Begründer des ersten Instituts für politische Bildung was gesagt.
Und eine weitere, fast noch wichtigere Frage ist, warum die Bürger im Falle des Falles lieber die Politik abstrafen, anstatt die Wirtschaft. Doch nicht etwa, weil dem Deutschen sein Auto heiliger ist, als seine Regierung?!
Der Bürger ist das Nutztier, das von Wirtschaft und Politik gehalten wird. Bei der Politik wird ihm zumindest gesagt, er hätte einen Einfluss drauf.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Letzter_Hippie »

Tomaner hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:11)
Genau deshalb spreche ich einer AfD Demokratie ab, weil sie eben keine Interessen vertreten, außer ihren eigenen, die schlicht auf den Nenner sind, keine Ausländer und alles ist gut. Um es mal zu übertreiben, Millionen Arbeitnehmer sind ihre eigenen Interessen egal und man könnte in Millionen zusammen mit Familie verhungern, hauptsächlich wir haben keine Ausländer und Moslems.
Das ist so nicht haltbar -mit oder ohne Übertreibung-, und ich denke das weisst Du auch.

Ich hab heut den Tag damit verbracht, mich mit Vertretern aller Parteien ausgiebig zu unterhalten - und es waren, zu meiner eigenen Überraschung, durchweg sehr gute Gespräche. Das kenne ich aus der Vergangenheit, vor früheren Wahlen, ziemlich anders. Schon das könnte den Schluss nahelegen: AfD wirkt. ;)

Darüberhinaus bin ich darin begriffen, meinen Eindruck von der AfD weiter zu schärfen. Ich bin inzwischen der Ansicht, dass da ein Problem ist, aber ich meine, Deine Darstellung trifft es nicht. Eher geht es in die Richtung, dass sie selber nicht recht zu wissen scheinen, welche Interessen sie vertreten. Das ist aus meiner Sicht ein großes Problem, weil ich der Überzeugung bin, dass man positive Ideale und Ziele braucht um irgendetwas sinnvoll zu bewegen - es muss aber für eine Gruppe, die sich in erster Linie als Kritikfunktion (Opposition) begreift, kein vorrangiges Problem sein - und dass eine reine Kritikfunktion ohne konkrete Interessenvertretung den demokratischen Prinzipien widerspräche, sehe ich so nicht.

Wenn Du aber eher darauf zielst, dass da Leute ihre individuelle Unzufriedenheit ausdrücken, ohne dabei viel an das größere Ganze zu denken, dann würde ich da mal ein vorsichtiges Nicken erwiedern. Dann ist aber die Frage: wo sollen sie denn hin mit ihrer Unzufriedenheit? In sich hineinfressen und ärgern? Halte ich nicht für klug. Da ein Vehikel, eben eine Partei, zu bilden, um diesem Umstand Ausdruck zu geben, scheint mir nicht das verkehrteste, und auch nicht undemokratisch.
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

Betrachter hat geschrieben:(18 Oct 2018, 08:11)

Für Bedarf wird gar nicht produziert, sondern für Gewinn. Sonst gäbe es keine giftigen Lebensmittel- oder haben sich die Verbraucher dieses Zeug bestellt?
Indirekt. Freilich gibt es auch eiskalte Hersteller, die für den maximalen Gewinn notfalls über Leichen gehen. Aber Tatsache ist, die Konsumenten wollen immer billiger einkaufen - und das mindert die Qualität der Waren. Die Qualität sollte eigentlich den Preis bestimmen und nicht umgekehrt der Preis die Qualität.

Aber sag' das mal als Händler deinen Kunden, dass sie absofort tiefer in die Tasche greifen müssen für bessere Qualität - die zeigen dir den Vogel und rennen zur Konkurrenz.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von Uffhausen »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:50)

Nein, das ist ein Spiel. ;)
Natürlich ist das ein Spiel. Ein Spiel, bei dem die Wirtschaft die Regeln bestimmt und der Bürger das Endergebnis: Gewinner ist immer die Wirtschaft und Verlierer ist immer die Politik. Die Wirtschaft hat absolute Narrenfreiheit durch Volkes Gnaden; da erscheint es eigentlich idiotisch, dass das Volk sich zunehmend über handlungsunfähige oder volksfremde Politik echauffiert.

Der Bürger ist das Nutztier, das von Wirtschaft und Politik gehalten wird.
Ist das so, oder bildet der Bürger sich das nur ein - aus Gründen von Naivität, Dummheit oder Feigheit?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Warum ich Demokratie hasse

Beitrag von zollagent »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(20 Oct 2018, 21:20)

Das ist so nicht haltbar -mit oder ohne Übertreibung-, und ich denke das weisst Du auch.

Ich hab heut den Tag damit verbracht, mich mit Vertretern aller Parteien ausgiebig zu unterhalten - und es waren, zu meiner eigenen Überraschung, durchweg sehr gute Gespräche. Das kenne ich aus der Vergangenheit, vor früheren Wahlen, ziemlich anders. Schon das könnte den Schluss nahelegen: AfD wirkt. ;)

Darüberhinaus bin ich darin begriffen, meinen Eindruck von der AfD weiter zu schärfen. Ich bin inzwischen der Ansicht, dass da ein Problem ist, aber ich meine, Deine Darstellung trifft es nicht. Eher geht es in die Richtung, dass sie selber nicht recht zu wissen scheinen, welche Interessen sie vertreten. Das ist aus meiner Sicht ein großes Problem, weil ich der Überzeugung bin, dass man positive Ideale und Ziele braucht um irgendetwas sinnvoll zu bewegen - es muss aber für eine Gruppe, die sich in erster Linie als Kritikfunktion (Opposition) begreift, kein vorrangiges Problem sein - und dass eine reine Kritikfunktion ohne konkrete Interessenvertretung den demokratischen Prinzipien widerspräche, sehe ich so nicht.

Wenn Du aber eher darauf zielst, dass da Leute ihre individuelle Unzufriedenheit ausdrücken, ohne dabei viel an das größere Ganze zu denken, dann würde ich da mal ein vorsichtiges Nicken erwiedern. Dann ist aber die Frage: wo sollen sie denn hin mit ihrer Unzufriedenheit? In sich hineinfressen und ärgern? Halte ich nicht für klug. Da ein Vehikel, eben eine Partei, zu bilden, um diesem Umstand Ausdruck zu geben, scheint mir nicht das verkehrteste, und auch nicht undemokratisch.
Richtig, wo wollen sie hin? Und die Richtung haben sie doch bereits deutlich angezeigt. Nach braunrechts. Das sehe ich nicht als positives Zeichen. Und auch als Zeichen "AfD wirkt" in dem Sinn wie eine Krankheit. All die Probleme der Unzufriedenen gab es nämlich schon lange vor der Flüchtlingswelle. Nur ist es leichter, einen Sündenbock zu haben, als sich selbst und seine Handlungen zu hinterfragen. Ich würde sogar sagen, die Wenigsten können das überhaupt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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