Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Europa2050 »

Großer Adler hat geschrieben:(20 Sep 2018, 23:54)
Mein Fazit: Wir hätten uns nicht vereinen, sondern einen "souveränen" Staat gründen sollen. Aber nein, wir ließen uns für 100DM Willkommensgeld kaufen.Der Westen hat dem Osten nur Schaden zugefügt und wenig Nutzen gebracht.
An dieser Stelle der Diskussion empfehle ich immer, den Blick nach Süden zu wenden.
Die DDR und die ČSSR hatten bis 1989 ähnliche wirtschaftliche Bedingungen, eine ähnlich gebildete Bevölkerung und waren auch sonst gut vergleichbar. (Dem Schwarzmarktverhältnis von KČS zu DDR-Mark nach zu urteilen, war die Tschechoslowakische Wirtschaft sogar einen Tick leistungsfähiger.)

1989 trennten sich die Wege der beiden, die DDR übernahm das System der Bundesrepublik, die ČSSR (später ČSFR, ČR) blieb ein „souveräner Staat (mangels anderer Alternativen).

Schon der Aufholprozess lief an der Moldau (Prag selbst mal ausgenommen) viel zäher.

Und 2016 betrug der Durchschnittsverdienst in Tschechien (Statistisches Landesamt) 1.084€; in Sachsen 2.333€. Und außer Wohnen ist in Tschechien auch nichts mehr günstiger, als bei uns.

Da hat die Mehrheit der Ostdeutschen, die im Frühjahr 1990 vor allem keine neuen Experimente wollte, vielleicht doch nicht daneben gegriffen?
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Billie Holiday »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Sep 2018, 08:45)

Das ist das, was manche Ossis, Rechtsextreme und sehr alte Unverbesserliche sagen, wenn sie von Juden sprechen. Es ist extrem unfein. Eher Nigger als Neger, von der Einordnung her.
Da bin ich froh, dieses Wort noch nie gehört zu haben, weder in meinem S-H noch in Meck.-Pomm., wo ich ein paar Jahre lebte.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Sep 2018, 10:35)

Schröder hat die Tarifautonomie abgeschafft?

Tarifautonomie ist aber nicht der Kern des Problems der unterschiedlichen Löhne und Lohnentwicklung
Nachdem aber der Niedriglohnsektor nach der Agenda explodiert ist, sind immer mehr Firmen aus den Flächchentarifverträgen ausgeschieden und er Druck auf Arbeitnehmer und Gewerkschaften nahm zu, gerade im Osten Deutschlands. Also man sollte schon ein wenig tiefer in die Materie tauchen, wenn man Urteile fällen will, wie etwas zusammenhängt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(21 Sep 2018, 11:02)

Tarifautonomie ist aber nicht der Kern des Problems der unterschiedlichen Löhne und Lohnentwicklung
Nachdem aber der Niedriglohnsektor nach der Agenda explodiert ist, sind immer mehr Firmen aus den Flächchentarifverträgen ausgeschieden und er Druck auf Arbeitnehmer und Gewerkschaften nahm zu, gerade im Osten Deutschlands. Also man sollte schon ein wenig tiefer in die Materie tauchen, wenn man Urteile fällen will, wie etwas zusammenhängt.
In den neuen Bundesländer war der Organisationsgrad nie hoch. Nur deswegen konnten die Firmen das überhaupt ausnützen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Sep 2018, 11:16)

In den neuen Bundesländer war der Organisationsgrad nie hoch. Nur deswegen konnten die Firmen das überhaupt ausnützen.
...und es hat sich für kleinere Unternehmen durch die Liberalisierung eben auch gelohnt nicht dabei zu sein. Auch dies gehört zu den Wahrheiten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(21 Sep 2018, 12:58)

...und es hat sich für kleinere Unternehmen durch die Liberalisierung eben auch gelohnt nicht dabei zu sein. Auch dies gehört zu den Wahrheiten.
Es gab das Verhalten der fehlenden Organisation schon vor der Liberalisierung. Ist einfach Fakt.
Hat aber natürlich biografische Gründe. Gewerkschaften, Solidarität und Arbeitnehmerrechte hatte halt von Ostzeiten her eine andere Begrifflichkeit wie bei uns.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Sep 2018, 13:00)

Es gab das Verhalten der fehlenden Organisation schon vor der Liberalisierung. Ist einfach Fakt.
Hat aber natürlich biografische Gründe. Gewerkschaften, Solidarität und Arbeitnehmerrechte hatte halt von Ostzeiten her eine andere Begrifflichkeit wie bei uns.
Ich habe auch nicht behauptet, daß es dies vorher nicht gab , ich habe auf ein ganz anderes Problem diesbezüglich hingewiesen, nämlich die der Arbeitgeber, denn die haben diese Organisation ja auch. Nur nach der Liberalisierung hat sich für viele Unternehmer eine Mitgliedschaft in der tarifunion eben gar nicht mehr gelohnt. Das kommt eben neben den Organisationgrad der Arbeitnehmer noch oben drauf und macht eine Organisation in diesen Betrieben nachweislich für Arbeitnehmer sehr schwer, denn der fehlende Organisationsgrad trifft ja bekanntlich die unteren Einmkommensklassen mehr.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Ammianus »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Sep 2018, 08:45)

Das ist das, was manche Ossis, Rechtsextreme und sehr alte Unverbesserliche sagen, wenn sie von Juden sprechen. Es ist extrem unfein. Eher Nigger als Neger, von der Einordnung her.
Ja, der Ossi, dass Ferment der Dekomposition ...
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von imp »

Großer Adler hat geschrieben:(20 Sep 2018, 23:54)

Meinen Bäcker, der seine Ware noch traditionell zubereitete, den gibts mittlerweile nicht mehr. Wegen solcher Unternehmen, wie du sie beschreibst. Tradition wird ja bekanntlich durch Vielfalt ersetzt. Im Netto, LIDL und Co gibt es mittlerweile "alles" unbegrenzt, außer Lebensmittel.

Mein Fazit: Wir hätten uns nicht vereinen, sondern einen "souveränen" Staat gründen sollen. Aber nein, wir ließen uns für 100DM Willkommensgeld kaufen.Der Westen hat dem Osten nur Schaden zugefügt und wenig Nutzen gebracht.
Meiner Meinung nach war das noch viel zu viel. Allein, was die Sozialunion gekostet hat. Es ist gar nicht nötig, dass die Leute alle Nase lang danke sagen. Ab und zu innehalten und sich bewusst werden, wieviel schlechter es ohne große Pechmomente hätte laufen können für die Bevölkerung da, für die Nachgeborenen sowieso, wie viel schlechter es anderen erging, die ganz genau dasselbe Startsystem hatten. Muss man keinem verraten. Einfach manchmal das Jammern sein lassen, diese Ichling-Mentalität, der jeder reichere Mitbürger West, jeder genauso arme Flüchtling schon zu viel ist, das wäre des Dankes längst genug.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Sep 2018, 09:02)

An dieser Stelle der Diskussion empfehle ich immer, den Blick nach Süden zu wenden.
Die DDR und die ČSSR hatten bis 1989 ähnliche wirtschaftliche Bedingungen, eine ähnlich gebildete Bevölkerung und waren auch sonst gut vergleichbar. (Dem Schwarzmarktverhältnis von KČS zu DDR-Mark nach zu urteilen, war die Tschechoslowakische Wirtschaft sogar einen Tick leistungsfähiger.)

1989 trennten sich die Wege der beiden, die DDR übernahm das System der Bundesrepublik, die ČSSR (später ČSFR, ČR) blieb ein „souveräner Staat (mangels anderer Alternativen).

Schon der Aufholprozess lief an der Moldau (Prag selbst mal ausgenommen) viel zäher.

Und 2016 betrug der Durchschnittsverdienst in Tschechien (Statistisches Landesamt) 1.084€; in Sachsen 2.333€. Und außer Wohnen ist in Tschechien auch nichts mehr günstiger, als bei uns.

Da hat die Mehrheit der Ostdeutschen, die im Frühjahr 1990 vor allem keine neuen Experimente wollte, vielleicht doch nicht daneben gegriffen?
Uii .. Das sind aber Vergleiche auf sehr unterschiedlicher Basis. Dabei bietet sich gerade die Ex-CSSR supergeeignet für einen Vergleich an: Nämlich zwischen den vormals vereinigten und heute getrennten Teilen Tschechien und Slowakei. Gemeinsame jüngere Geschichte, engste Sprachverwandtschaft und dann aber seit einiger Zeit EUro dort und Krone hier. Eigentlich ideale Experimentalverhältnisse, um mal halbwegs realistisch den Euro-Vorteils-Aspekt herauszurechnen. Gut: Die Slowakei ist bis auf den Großraum Bratisvlava eher landwirtschaftlich und ländlich geprägt, Tschechien eher traditionell urban und industriell. Na Gut, anderes Thema ...

Allgemein ist (noch!) Wohnen in Tschechien vielleicht etwas günstiger und dann aber natürlich auch alle Arten von Dienstleistungen. Vor allem technische Konsumprodukte dagegen sind tendenziell eher teurer (nach meiner Erfahrung jedenfalls).

Das unmittelbar Grenzgebiet der Ex-DDR zu Polen ist von einer sozusagen beiderseitig eher atypischen "Leere" geprägt. Außer der Oder (und der Großstadt Stettin natürlich) ist da nicht allzuviel. Sachsen und Böhmen/Tschechien dagegen bilden eigentlich auch heute ein historisch traditionelles übegreifendes geschlossenes und urbanes und durchindustrialisiertes Gesamt-Gebiet. Aber sehr sehr interessanter Aspekt bei der ganzen Diskussion: Wie sieht ein Durschnittspirnaer das Leben eines Durchschnittsustiers? Und umgekehrt natürlich!


Prag, wie oben erwähnt, ist nochmal völlig eine Nummer für sich ... aber ansonsten: Das Alltagsleben in kleineren Städten wie Usti oder Litomerice ist (nach meinen zahlreichen Erfahrungen) vor allem unaufgeregt, moderat, ohne direkt sichtbare soziale Probleme. Ein bissel sowas wie eine technisch ziemlich gut instandgesetzte DDR. Ums mal oberflächlich zu formulieren. Plus natürlich der europaweit überall omnipräsenten Handelskettten. Die Leute hängen ihre Wäsche auf, trinken abends ein Bier im Garten, die Kinder gehen ins Schwimmbad ... Und auch der amtierende Präsident ist ein gemütlich wirkender Herr, der einen guten Draht nach Moskau hat und ganz offensichtlich gern mal einen zur Brust nimmt.

Die andere Linie: Die Oppositionellen. Unangepassten. In der Linie Vaclav Havel. Wo sind sie hin? Sowohl in Böhmen als auch in Sachsen momentan so gut wie unauffindbar.

Dennoch jedenfalls: Sachse, möchtest Du in einem zweiten Tschechien leben? Sehr interessante Frage ... wirklich!
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(21 Sep 2018, 08:28)

1990 herrschte der feste Glauben, dass zusammenwächst, was zusammen gehört.
Wie sehr sich Westdeutschland von den gemeinsamen Wurzeln entfremdet hat, ist erst später allmählich bewußt geworden.
Zum Glück, sonst wäre uns eine Wiedervereinigung nicht gestattet worden.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Skull »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Sep 2018, 15:48)

Zum Glück, sonst wäre uns eine Wiedervereinigung nicht gestattet worden.
Voll korrekt. :thumbup:

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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Europa2050 »

Teeernte hat geschrieben:(21 Sep 2018, 16:14)

Kannst Du mir mal sagen - welcher Ossi ein Stück der alten DDR kaufen konnte ? - im Gegensatz zu den Eingeborenen in den anderen Ländern ?
https://www.europa-uni.de/de/forschung/ ... -Suess.pdf

Musste ja nicht der Berliner Behälterbau sein mit 300 Mio auf dem Konto...gekauft für eine DM..... :D :D :D

Der Kurs DDR Mark zu kronen - da ging es um Konsumgüter, Urlaubsplätze und billiges Bier(Gaststätte) .

...und komm jetzt nicht mit den Seilschaften der PArteien...(Krause Effekt..)
Und Prazdroj oder Škoda gehört jetzt den tschechischen Arbeitern?
Aber Du hast recht, wenn man die heutigen Lohndifferenzen zwischen der EX-DDR und ihren ComeCon-Genossen so ansieht, war der Weg der Treuhand vielleicht doch nicht so verkehrt - so hab ich das noch gar nicht gesehen.

Und das mit dem „frei handelbaren“ Wechselkurs (bis zu 1:1) im Vergleich zum offiziellen Kurs (1 DDR-Mark = 1,7 KČS) ist natürlich ein Ausdruck von wirtschaftlicher Stärke undnicht der Bierqualität.
Hätte die DDR ein wirtschaftliches Übergewicht gehabt, hätte sie die Bürger mit Kronen ausstatten können (wie bei Zloty und Rubel) und diese hätten sich nicht zu den schlechteren Bedingungeneindecken müssen. So war es aber anders rum, die Tschechen konnten sich mit DDR-Mark zum offiziellen Kurs beliebig eindecken.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Sep 2018, 11:57)

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Itzigs sind. Die sogenannten Polacken waren für mich schon immer Polen und Nachbarn. Das Wort Kanacken habe ich noch nie benutzt. Egal...

Finde es nur lustig, bei Ossis die totale Anpassung zu fordern und sich gleichzeitig voll bereichert und glücklich zu fühlen, wenn schwarze Bettlaken laut Allahu Akbar kreischend durch die Straßen ziehen würden. :D
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von zollagent »

Großer Adler hat geschrieben:(20 Sep 2018, 23:54)

Meinen Bäcker, der seine Ware noch traditionell zubereitete, den gibts mittlerweile nicht mehr. Wegen solcher Unternehmen, wie du sie beschreibst. Tradition wird ja bekanntlich durch Vielfalt ersetzt. Im Netto, LIDL und Co gibt es mittlerweile "alles" unbegrenzt, außer Lebensmittel.

Mein Fazit: Wir hätten uns nicht vereinen, sondern einen "souveränen" Staat gründen sollen. Aber nein, wir ließen uns für 100DM Willkommensgeld kaufen.Der Westen hat dem Osten nur Schaden zugefügt und wenig Nutzen gebracht.
Hatte der Westen denn "Nutzen zu bringen"? Wieder mal die Erwartungshaltung, die die Diktatur den Menschen anerziehen wollte. Bei Manchen scheint's ja geklappt zu haben.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von DieBananeGrillt »

Großer Adler hat geschrieben:(20 Sep 2018, 15:03)

Ich finde auch der Wessi sollte sich anpassen. Fangen wir gleich mal damit an, dass der Westlohn an den Ostlohn angeglichen wird. Und, und, und ...
Als wenn sich alles nur ums Geld dreht auf dieser Welt.
Scheiß darauf !
Den Osten interessiert es einen Scheißdreck, ob nun zukünftig Rentenzahler für Deutschland rekrutiert werden oder nicht.
Lieber unter sich und gemeinsam, als Überfremdung und Vernichtung der deutschen Kultur zu ertragen.
Somit ist es völlig wurscht, ob nun Löhne angeglichen werden.
Merkel und Co. begreifen dies einfach nicht und somit ist deren ihre Politik zum scheitern verurteilt.
Natürlich will der Osten eine andere Republik.
Es ging nie um ein gemeinsames Deutschland, sondern um ein Deutschland, das die Bedürfnisse der Bevölkerung akzeptiert.
Dies gab es nie im Osten nicht, und auch nicht im Westen.
Somit ist das Befreiungspontential erheblich.
Ich habe nie CDU gewählt und werde auch nie AFD wählen, aber ich finde es einfach zum Kotzen,
wie mit Kultur und Überfremdung aufgrund von wirtschaftlichen Interessen umgegangen wird.
Kurzum, Wohlfühlen in Westdeutschland war einmal.
Ich werde eine andere Republik unterstützen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Odin1506 »

zollagent hat geschrieben:(22 Sep 2018, 15:12)

Hatte der Westen denn "Nutzen zu bringen"? Wieder mal die Erwartungshaltung, die die Diktatur den Menschen anerziehen wollte. Bei Manchen scheint's ja geklappt zu haben.
Nein das war ein Versprechen von Dr. Helmut Kohl.
Quelle:
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Tomaner »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(22 Sep 2018, 19:07)

Als wenn sich alles nur ums Geld dreht auf dieser Welt.
Scheiß darauf !
Den Osten interessiert es einen Scheißdreck, ob nun zukünftig Rentenzahler für Deutschland rekrutiert werden oder nicht.
Lieber unter sich und gemeinsam, als Überfremdung und Vernichtung der deutschen Kultur zu ertragen.
Somit ist es völlig wurscht, ob nun Löhne angeglichen werden.
Merkel und Co. begreifen dies einfach nicht und somit ist deren ihre Politik zum scheitern verurteilt.
Natürlich will der Osten eine andere Republik.
Es ging nie um ein gemeinsames Deutschland, sondern um ein Deutschland, das die Bedürfnisse der Bevölkerung akzeptiert.
Dies gab es nie im Osten nicht, und auch nicht im Westen.
Somit ist das Befreiungspontential erheblich.
Ich habe nie CDU gewählt und werde auch nie AFD wählen, aber ich finde es einfach zum Kotzen,
wie mit Kultur und Überfremdung aufgrund von wirtschaftlichen Interessen umgegangen wird.
Kurzum, Wohlfühlen in Westdeutschland war einmal.
Ich werde eine andere Republik unterstützen.
Da möchte ich doch mal die Fragen stellen, ab wann ergibt sich eine Überfremdung und was Kulturumgang genau mit wirtschaflichen Interessen zu tun und was ist Kultur für dich überhaupt? Mit Kultur will ich es einmal übertreiben. Für eine örtliche Blaskapelle zahlt kaum jemand einen müden Euro Eintritt, während für Stones das Stadion restlos ausverkauft ist, bei über 100 Euro Eintritt. Auch geht man gerne mal zum Griechen, Italiener oder Chinesen zum Essen, deutsch kann man auch daheim. Vieleicht für AfD Wähler, Einführung für Sauerkrautfesspflicht, damit sie sich als gute Deutsche fühlen?
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Teeernte »

Tomaner hat geschrieben:(22 Sep 2018, 20:37)

Da möchte ich doch mal die Fragen stellen, ab wann ergibt sich eine Überfremdung und was Kulturumgang genau mit wirtschaflichen Interessen zu tun und was ist Kultur für dich überhaupt? Mit Kultur will ich es einmal übertreiben. Für eine örtliche Blaskapelle zahlt kaum jemand einen müden Euro Eintritt, während für Stones das Stadion restlos ausverkauft ist, bei über 100 Euro Eintritt. Auch geht man gerne mal zum Griechen, Italiener oder Chinesen zum Essen, deutsch kann man auch daheim. Vieleicht für AfD Wähler, Einführung für Sauerkrautfesspflicht, damit sie sich als gute Deutsche fühlen?
ab wann ergibt sich eine Überfremdung ?.... wenn Du nichts mehr unbeobachtet stehen lassen kannst...

Multikulti... es ist egal wer das Fahrrad klaut. Blöd wenns erst in Lettland wieder auftaucht. Die Enkeltrickbetrüger ...eine Familie ...die Haupttäter ?

Es geht der Regierung doch nicht WIRKLICH um FlüchtlingsHILFE....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

zollagent hat geschrieben:(22 Sep 2018, 15:12)

Hatte der Westen denn "Nutzen zu bringen"? Wieder mal die Erwartungshaltung, die die Diktatur den Menschen anerziehen wollte. Bei Manchen scheint's ja geklappt zu haben.
Der Westen hatte eine Verantwortung zu übernehmen. Und zwar weiterhin für Kinder, Familien und Alte zu sorgen. Stattdessen werden sie allgemein vernachlässigt und dem Individualismus überlassen. Dass dies nicht funktioniert, lässt sich nicht verschweigen. Sichtbar vor allem an den entstandenen Brennpunkten im Osten, wie Kitas, Schulen, Wohnen, Tafeln etc. Im Westen hatte dies schon vor der Wende Bestand. Kein wunder, dass ihr das so hinnehmt. Ihr Wessis kennt es ja nicht anders.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Skull »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:06)

Kein wunder, dass ihr das so hinnehmt. Ihr Wessis kennt es ja nicht anders.
Was sind das denn für blödsinnige Auswürfe ? :?:

Ich dachte, über dieses Stadium von billiger Polemik wären wir hinaus.

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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von JJazzGold »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:06)

Der Westen hatte eine Verantwortung zu übernehmen. Und zwar weiterhin für Kinder, Familien und Alte zu sorgen. Stattdessen werden sie allgemein vernachlässigt und dem Individualismus überlassen. Dass dies nicht funktioniert, lässt sich nicht verschweigen. Sichtbar vor allem an den entstandenen Brennpunkten im Osten, wie Kitas, Schulen, Wohnen, Tafeln etc. Im Westen hatte dies schon vor der Wende Bestand. Kein wunder, dass ihr das so hinnehmt. Ihr Wessis kennt es ja nicht anders.
Wir armen Wessis hatten in der Tat keinen Staat, der uns einen Studienplatz oder Arbeitsplatz zuwies. Wir mussten uns ganz alleine entscheiden, welchen Beruf wir erlernen, welchen Studiengang wir belegen, bei welchem AG wir angestellt werden wollten, oder ob wir selbständig arbeiten wollten, was Einfluß auf die Altersversorgung hatte. Soviel Eigenverantwortung kann nicht Jeder tragen, schon gar nicht der, der es nie gelernt hat, das hätten wir in der Tat berücksichtigen müssen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Odin1506 »

Skull hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:42)

Was sind das denn für blödsinnige Auswürfe ? :?:

Ich dachte, über dieses Stadium von billiger Polemik wären wir hinaus.

mfg
Aber dieses Stadium der billigen Polemik wird doch immer noch von der Politik gefördert. z.B. "alte" Bundesländer & "neue" Bundesländer oder "West"deutschland und "Ost"deutschland.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:33)

Aber dieses Stadium der billigen Polemik wird doch immer noch von der Politik gefördert.
z.B. "alte" Bundesländer & "neue" Bundesländer oder "West"deutschland und "Ost"deutschland.
Nicht nur von der Politik.

Das muss aber nicht bedeuten, das man DAS so hinnimmt.

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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:52)

Wir armen Wessis hatten in der Tat keinen Staat, der uns einen Studienplatz oder Arbeitsplatz zuwies. Wir mussten uns ganz alleine entscheiden, welchen Beruf wir erlernen, welchen Studiengang wir belegen, bei welchem AG wir angestellt werden wollten, oder ob wir selbständig arbeiten wollten, was Einfluß auf die Altersversorgung hatte. Soviel Eigenverantwortung kann nicht Jeder tragen, schon gar nicht der, der es nie gelernt hat, das hätten wir in der Tat berücksichtigen müssen.
Wir dürfen nun zwischen Montage oder arbeitslos, HARTZ IV oder Geringverdiener etc. entscheiden. Soziale Organisationen leben von den Problemen anderer, macjen sich das zu Nutze und sehen nur noch den Profit.

Wenn ich mir die Entwicklung hier, in Europa und der Welt so anschaue, dann kann und will ich mich damit nicht identifizieren, sondern diesem "Asozial"-Staat, vor allem dem Westen, ein Diktat wünschen damit sie endlich mal aus Fehlern lernen und Verantwortung tragen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von JJazzGold »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:15)

Wir dürfen nun zwischen Montage oder arbeitslos, HARTZ IV oder Geringverdiener etc. entscheiden. Soziale Organisationen leben von den Problemen anderer, macjen sich das zu Nutze und sehen nur noch den Profit.

Wenn ich mir die Entwicklung hier, in Europa und der Welt so anschaue, dann kann und will ich mich damit nicht identifizieren, sondern diesem "Asozial"-Staat, vor allem dem Westen, ein Diktat wünschen damit sie endlich mal aus Fehlern lernen und Verantwortung tragen.
Es ist schon bedenklich, wenn ihr im Osten keine Mittelschulen, Gymnasien und Unis, keine Banken, keinen Einzelhandel, keine Flughäfen, keine Gastronomie und Hotellerie, keine mittelständischen Betriebe, keine Konzernableger, keine Selbstständigen, etc habt.
Habt ihr mal darüber nachgedacht, das alles bei euch einzuführen?
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Ammianus »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:52)

Wir armen Wessis hatten in der Tat keinen Staat, der uns einen Studienplatz oder Arbeitsplatz zuwies. Wir mussten uns ganz alleine entscheiden, welchen Beruf wir erlernen, welchen Studiengang wir belegen, bei welchem AG wir angestellt werden wollten, oder ob wir selbständig arbeiten wollten, was Einfluß auf die Altersversorgung hatte. Soviel Eigenverantwortung kann nicht Jeder tragen, schon gar nicht der, der es nie gelernt hat, das hätten wir in der Tat berücksichtigen müssen.
Ihr konntet euch entscheiden. Das ist der große Unterschied jedenfalls für mich. Ihr konntet euch entscheiden ob und was ihr studieren wollt. Ich leg jetzt hier mal den Schwerpunkt auf diese Linie. Aber auch die Entscheidung, Selbstständiger zu werden oder nicht, hing nicht nur vom Einzelnen ab sondern hauptsächlich von der durch ihre Bonzen und Bürokraten und deren aus den verschiedensten Gründen willfährigen Helfern. Das ist der gewaltige Unterschied, der vielleicht richtig nur für den zu verstehen ist, der das selbst erlebt hat.

Der Mangel an Eigenverantwortung ist eine Folge der DDR-Sozialisation aber kein Grund arrogant auf uns herabzusehen. Man sollte sich vielleicht doch ein bischen mit dem beschäftigen, was und wie Probleme erzeugt wurden. Und sich dann sagen: Ja, wir hatten es gut, wir lernten uns zu entscheiden welchen Beruf wir erlernen wollten um dann vielleicht ein eigenes Cafe zu eröffnen, Ingenieur in einer großen Firma zu werden, Archäologe der in der Türkei arbeitet oder Rockmusikant bei dem nur zählt, ob das Publikum seine Songs schätzt und in die Konzerte strömt.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Odin1506 »

Skull hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:52)

Nicht nur von der Politik.

Das muss aber nicht bedeuten, das man DAS so hinnimmt.

mfg
Ich mag es auch nicht.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Realist2014 »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:15)

Wir dürfen nun zwischen Montage oder arbeitslos, HARTZ IV oder Geringverdiener etc. entscheiden. .
Hm

wer ist denn dieses "Wir"?

Willst du allen Ernstes suggerieren, dass die obigen 3 "Gruppen" eine "Mehrheit" der arbeitsfähigen Bevölkerung in den neuen Bundesländern darstellen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:33)

Aber dieses Stadium der billigen Polemik wird doch immer noch von der Politik gefördert. z.B. "alte" Bundesländer & "neue" Bundesländer oder "West"deutschland und "Ost"deutschland.

Es gibt auch SÜD-Deutschland und NORD-Deutschland...

WO ist da bitte das Problem?
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

All das gab es ausreichend und teilweise sogar in Mengen, sogar Schulen und Einzelhändler in Kleinstdörfern. Aus kostengründen wurde dies abgeschaft.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:41)

Hm

wer ist denn dieses "Wir"?

Willst du allen Ernstes suggerieren, dass die obigen 3 "Gruppen" eine "Mehrheit" der arbeitsfähigen Bevölkerung in den neuen Bundesländern darstellen?
Das ist das Problem, Minderheiten messen sich nicht, weder in der Wirtschaft, noch in den Wahlen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Odin1506 »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:42)

Es gibt auch SÜD-Deutschland und NORD-Deutschland...

WO ist da bitte das Problem?
No comment :dead: :dead: :dead: :dead: :dead: :dead:
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Skull »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:43)

All das gab es ausreichend und teilweise sogar in Mengen,

sogar Schulen und Einzelhändler in Kleinstdörfern. Aus kostengründen wurde dies abgeschaft.
Was bitte...meinen der Herr ?

mfg
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:46)

No comment wegen deiner Inkompetenz.
hm

ich kenne viele "Ossis" - und meine Frau stammt auch aus Sachsen ..

Welche weiteren "Kompetenzen" braucht man, um bei dem Thema mit diskutieren zu können?
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Realist2014 »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:45)

Das ist das Problem, Minderheiten messen sich nicht, weder in der Wirtschaft, noch in den Wahlen.
was meinst du hier mit "messen sich nicht"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Odin1506 »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:49)

hm

ich kenne viele "Ossis" - und meine Frau stammt auch aus Sachsen ..

Welche weiteren "Kompetenzen" braucht man, um bei dem Thema mit diskutieren zu können?
Und da haben wir wieder diese billige Polemik.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:52)

Und da haben wir wieder diese billige Polemik.

welche "Polemik"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:50)

was meinst du hier mit "messen sich nicht"?
Sogenannte kleinere Probleme wurden über Jahrzehte ignoriert und sind flächendeckend zu großen herangewachsen. Erst dann werden sie zum Thema und messbar.

In diesem Sinne kann dies sich wirtschaftlich oder in Wahlen negativ beeinflussen. Aus Sicht der Verantwortlichen, die sich davor entzogen haben.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von JJazzGold »

Ammianus hat geschrieben:(23 Sep 2018, 12:36)

Ihr konntet euch entscheiden. Das ist der große Unterschied jedenfalls für mich. Ihr konntet euch entscheiden ob und was ihr studieren wollt. Ich leg jetzt hier mal den Schwerpunkt auf diese Linie. Aber auch die Entscheidung, Selbstständiger zu werden oder nicht, hing nicht nur vom Einzelnen ab sondern hauptsächlich von der durch ihre Bonzen und Bürokraten und deren aus den verschiedensten Gründen willfährigen Helfern. Das ist der gewaltige Unterschied, der vielleicht richtig nur für den zu verstehen ist, der das selbst erlebt hat.

Der Mangel an Eigenverantwortung ist eine Folge der DDR-Sozialisation aber kein Grund arrogant auf uns herabzusehen. Man sollte sich vielleicht doch ein bischen mit dem beschäftigen, was und wie Probleme erzeugt wurden. Und sich dann sagen: Ja, wir hatten es gut, wir lernten uns zu entscheiden welchen Beruf wir erlernen wollten um dann vielleicht ein eigenes Cafe zu eröffnen, Ingenieur in einer großen Firma zu werden, Archäologe der in der Türkei arbeitet oder Rockmusikant bei dem nur zählt, ob das Publikum seine Songs schätzt und in die Konzerte strömt.
Mir ist durchaus bekannt, dass die Entscheidungsfreiheit eingeschränkt war. Eine meine späteren Freundinnen hat bewusst auf Abi und Studium verzichtet, weil sie danach nicht frei hätte wählen können. Statt dessen hat sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau angefangen, das stand gerade zur Verfügung, und sich ab 1990 entsprechend ihrer persönlichen Neigung qualifiziert. In meinen Seminaren in Berlin sassen etliche Personen mit solchen Biographien. Es handelt sich ergo nicht um Arroganz, sondern um Mitgefühl, das hätte sie und die Anderen auch ein paar Jahre früher haben können, und Bewunderung für den Mut, noch ein mal neu anzufangen.

Heutzutage nur die Wahl zwischen Montage oder Hartz IV zu haben, scheint mir diesbezüglich eine äusserst eingeschränkte Wahrnehmung zu sein.

Nur ist es eben auch schwierig, von Menschen, die nie gelernt haben, für sich selbst zu sorgen, von heute auf morgen selbiges zu verlangen. Das gab und gibt es auch in den sog. alten Bundesländern, wobei es sich hier um ein Versagen der Eltern und nicht des Staates handelt. Deshalb wundert es mich nicht, dass immer noch ein Anteil zu finden ist, der darauf wartet, dass der Staat ihnen sagt, was sie tun sollen. Aber der wird im Laufe der Jahrzehnte immer weiter abnehmen und mit einem überschaubaren Restbestand kann der Sozialstaat leben.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 14:57)

Mir ist durchaus bekannt, dass die Entscheidungsfreiheit eingeschränkt war. Eine meine späteren Freundinnen hat bewusst auf Abi und Studium verzichtet, weil sie danach nicht frei hätte wählen können. Statt dessen hat sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau angefangen, das stand gerade zur Verfügung, und sich ab 1990 entsprechend ihrer persönlichen Neigung qualifiziert. In meinen Seminaren in Berlin sassen etliche Personen mit solchen Biographien. Es handelt sich ergo nicht um Arroganz, sondern um Mitgefühl, das hätte sie und die Anderen auch ein paar Jahre früher haben können, und Bewunderung für den Mut, noch ein mal neu anzufangen.

Heutzutage nur die Wahl zwischen Montage oder Hartz IV zu haben, scheint mir diesbezüglich eine äusserst eingeschränkte Wahrnehmung zu sein.

Nur ist es eben auch schwierig, von Menschen, die nie gelernt haben, für sich selbst zu sorgen, von heute auf morgen selbiges zu verlangen. Das gab und gibt es auch in den sog. alten Bundesländern, wobei es sich hier um ein Versagen der Eltern und nicht des Staates handelt. Deshalb wundert es mich nicht, dass immer noch ein Anteil zu finden ist, der darauf wartet, dass der Staat ihnen sagt, was sie tun sollen. Aber der wird im Laufe der Jahrzehnte immer weiter abnehmen und mit einem überschaubaren Restbestand kann der Sozialstaat leben.
Um dich aufzuklären, ich bin gelernter Maler/ Lackierer, habe nach 17 Jahren mein Abi nachgeholt und studiert. Ich war nie arbeitslos. Das Versagen, wie du es beschreibst ist nicht allein den Eltern vorzuwerfen, auch der Staat trägt Mitverantwortung. Ebenso fällt es manchen nicht so leicht, dem gesellschtlichen Druck standzuhalten oder den gestellten Anforderungen gerecht zu werden.

Ich selbst bin nun in der sozialen Branche tätig und mein Klientel gehört zu den "Restbeständen" des Staates. Ich wage vorsichtig zu urteilen, über den deiner Meinung nach abnehmenden Restbestand. Ein von massiv ansteigenden Problemen, Krisen, Katastrophen und Risiken bedrohtes System, sorgt eher dafür, dass ein Versagen eine Masse an Menschen treffen kann, die es nie vorher glaubte.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Gilmoregirl »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 14:57)

Mir ist durchaus bekannt, dass die Entscheidungsfreiheit eingeschränkt war. Eine meine späteren Freundinnen hat bewusst auf Abi und Studium verzichtet, weil sie danach nicht frei hätte wählen können. Statt dessen hat sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau angefangen, das stand gerade zur Verfügung, und sich ab 1990 entsprechend ihrer persönlichen Neigung qualifiziert. In meinen Seminaren in Berlin sassen etliche Personen mit solchen Biographien. Es handelt sich ergo nicht um Arroganz, sondern um Mitgefühl, das hätte sie und die Anderen auch ein paar Jahre früher haben können, und Bewunderung für den Mut, noch ein mal neu anzufangen.

Heutzutage nur die Wahl zwischen Montage oder Hartz IV zu haben, scheint mir diesbezüglich eine äusserst eingeschränkte Wahrnehmung zu sein.

Nur ist es eben auch schwierig, von Menschen, die nie gelernt haben, für sich selbst zu sorgen, von heute auf morgen selbiges zu verlangen. Das gab und gibt es auch in den sog. alten Bundesländern, wobei es sich hier um ein Versagen der Eltern und nicht des Staates handelt. Deshalb wundert es mich nicht, dass immer noch ein Anteil zu finden ist, der darauf wartet, dass der Staat ihnen sagt, was sie tun sollen. Aber der wird im Laufe der Jahrzehnte immer weiter abnehmen und mit einem überschaubaren Restbestand kann der Sozialstaat leben.
Ja, auch ich bin eine mit so einer Biographie.
Ich wollte nicht lienientreu und parteiabhängig meinen beruflichen Weg gehen, wobei mich mein eigentlicher Job ( Kindergärtnerin) schon sehr im Gleis hielt.
Die Wende kam, da war ich 23, nun stand so viel für mich offen...was mache ich... gerade in Zeiten, als der Osten die Kitas eher schloss als neue benötigte.
Da, wo ich heute beruflich bin, hab ich z.T. meiner Entschlossenheit zu verdanken. Aber ich habe auch immer noch mit Mitarbeitern zu tun, die darauf warten: Sag mir, was ich machen soll...
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Emin »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Sep 2018, 11:20)

Ich glaube übrigens nicht, dass sich die Mehrheit der Ossis eine Abschaffung der Demokratie wünschen.
Demokratie ist ein weiter Begriff. Manche denken Demokratie bedeutet, dass man abstimmt, und die Mehrheit kriegt ihren Willen. Hier im Westen bedeutet Demokratie eher, geteilte Staatsgewalt und Menschen-/Bürgerrechte, die konsequenterweise auch für Zuwanderer gelten. Kenne z.B. einen Ostdeutschen, der sagte mal, es sollte einfach ein Referendum geben, ob man die ganzen Ausländer abschiebt, und wenn da die Mehrheit Ja sagt dann müssen die Ausländer gehen. Der hat die Demokratie - nach westlicher Auffassung - eben nicht verstanden.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von imp »

Gilmoregirl hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:26)

Ja, auch ich bin eine mit so einer Biographie.
Ich wollte nicht lienientreu und parteiabhängig meinen beruflichen Weg gehen, wobei mich mein eigentlicher Job ( Kindergärtnerin) schon sehr im Gleis hielt.
Die Wende kam, da war ich 23, nun stand so viel für mich offen...was mache ich... gerade in Zeiten, als der Osten die Kitas eher schloss als neue benötigte.
Da, wo ich heute beruflich bin, hab ich z.T. meiner Entschlossenheit zu verdanken. Aber ich habe auch immer noch mit Mitarbeitern zu tun, die darauf warten: Sag mir, was ich machen soll...
Es ist das gute Recht eines Mitarbeiters, klare Arbeitsaufträge zu erfragen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Sep 2018, 14:11)

Schön wärs ja. In Schweden ist bei den aktuellen Parlamentswahlen nun das nachvollzogen worden, was in den anderen Skandinavienstaaten sowieso und seit längerem schon der Fall ist: 15 bis 25 Prozent Wähler für rechtspopulistische Parteien. In Benelux siehts nicht viel anders aus.

Erstaunlicherweise fällt Südeuropa da irgendwie raus. Oder der Rechtspopulismus äußert sich dort eben irgendwie anders. (Wie in der aktuellen italienischen regierungskoalition). Eine der möglichen Erklärungen dafür könnten die Erfahrungen mit faschistischen Regimes auch nach dem 2. WK sein (Portugal, Griechenland, SPanien).
Also Griechenland ist das einzige Land, in dem nicht nur rechtspopulistische, sondern eine wirklich nazistische Partei im Parlament sitzt (Morgenröte), und in Italien regiert die Lega Nord. Die einzigen Ausnahmen sind tatsächlich Portugal und Spanien.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Ammianus »

Gilmoregirl hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:26)

Ja, auch ich bin eine mit so einer Biographie.
Ich wollte nicht lienientreu und parteiabhängig meinen beruflichen Weg gehen, wobei mich mein eigentlicher Job ( Kindergärtnerin) schon sehr im Gleis hielt.
Die Wende kam, da war ich 23, nun stand so viel für mich offen...was mache ich... gerade in Zeiten, als der Osten die Kitas eher schloss als neue benötigte.
Da, wo ich heute beruflich bin, hab ich z.T. meiner Entschlossenheit zu verdanken. Aber ich habe auch immer noch mit Mitarbeitern zu tun, die darauf warten: Sag mir, was ich machen soll...
Scheint ja von unserer Sorte im weitesten Sinn einige hier zu geben. Wenn du wirklich was werden wolltest und das auch bleiben, dann musstest du deine Ergebenheit gegenüber dem Regime zeigen. Mit Eintritt ins Teeny-Alter fing ich an, rot aufgewachsen, vom wahren Glauben abzufallen. Damit blieb mir dann nur noch die Wahl zu heucheln und zu lügen oder mich wie so viele andere in eine Nische mit Gleichgesinnten zurück zu ziehen. Trotzdem sind mir noch immer die beiden Male in unangenehmer Erinnerung als ich, um meine Ruhe zu haben ins Wahllokal ging, brav den Zettel faltete und in die Urne steckte. Schon das mag für die im Westen aufgewachsenen unverständlich sein. Die Vorstellung, dass die SED einen regelrechten stillen Terror ausübte um Wahlbeteiligungen von 98-99 % zu erreichen muss da - was verständlich ist - sehr fremd erscheinen.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

Gilmoregirl hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:26)

Ja, auch ich bin eine mit so einer Biographie.
Ich wollte nicht lienientreu und parteiabhängig meinen beruflichen Weg gehen, wobei mich mein eigentlicher Job ( Kindergärtnerin) schon sehr im Gleis hielt.
Die Wende kam, da war ich 23, nun stand so viel für mich offen...was mache ich... gerade in Zeiten, als der Osten die Kitas eher schloss als neue benötigte.
Da, wo ich heute beruflich bin, hab ich z.T. meiner Entschlossenheit zu verdanken. Aber ich habe auch immer noch mit Mitarbeitern zu tun, die darauf warten: Sag mir, was ich machen soll...
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Großer Adler »

Ammianus hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:38)

Scheint ja von unserer Sorte im weitesten Sinn einige hier zu geben. Wenn du wirklich was werden wolltest und das auch bleiben, dann musstest du deine Ergebenheit gegenüber dem Regime zeigen. Mit Eintritt ins Teeny-Alter fing ich an, rot aufgewachsen, vom wahren Glauben abzufallen. Damit blieb mir dann nur noch die Wahl zu heucheln und zu lügen oder mich wie so viele andere in eine Nische mit Gleichgesinnten zurück zu ziehen. Trotzdem sind mir noch immer die beiden Male in unangenehmer Erinnerung als ich, um meine Ruhe zu haben ins Wahllokal ging, brav den Zettel faltete und in die Urne steckte. Schon das mag für die im Westen aufgewachsenen unverständlich sein. Die Vorstellung, dass die SED einen regelrechten stillen Terror ausübte um Wahlbeteiligungen von 98-99 % zu erreichen muss da - was verständlich ist - sehr fremd erscheinen.
Die Frage ist nur, warum wählen im Osten heute noch so viele "Linke" oder ganz neu "AfD". Ja, beide Wählergruppierungen, haben ihre Erfahrungen gemacht. Zumindest z.T.

Ich für meinen Teil habe nur die Kindheit im Osten erlebt. Natürlich galten sie als besonderer Schutz im Osten. Im Westen aber heute auch, nur viel zu materiell orientiert. Ich hatte zu Ostzeiten eine tolle Kindheit. Eine tolle Kita mit großem Außengelände, gut erzogenen Kindern und liebevolle PädagogInnenn (was kurz nach der Wende abgerissen und durch Miethäuser aus dem Discount ersetzt wurde) sowie eine tolle Schule mit Früh- und Späthort. Eine Klassenlehrerin plus Stellvertreterin, die sich mit Kopf, Herz und Hand um uns sorgte. Mal abgesehen vom Honeckerportrait im Klassenzimmer und dem morgentlichen Klassenappell. Heute bin ich am Zweifeln, ob mein Kind, wenn es in die Schule geht, eine ebenso schöne Schulzeit erleben wird wie ich. Wohl eher nicht. Das Gefühl mein Kind jemanden oder einer Bildungseinrichtung zu überlassen, wo es an der Vermittlung von Sozialkompetenzen mitunter aus Kostengründen mangelt, ist traurig. Das, heute ist einfach nur noch Qualitätsabfall. Dennoch würde ich wohl nie LINKE wählen, mittlerweile gibt es ja Alternativen.
Zuletzt geändert von Großer Adler am Mo 24. Sep 2018, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von Ammianus »

Damals träumte ich vom Demokratischen Sozialismus wie ihn Dubcek anstrebte, der Biermann der 70er oder auch die Eurokommunisten. Und dann brach alles weg, auch die DDR, die ich als meine Heimat sah. Schließlich war ich da geboren, bin dort aufgewachsen. Auf der Landkarte sah sie so schön harmonisch aus. 1990 war ich kurz davor in die SED/PDS einzutreten. Der Besuch einer Mitgliederversammlung belehrte mich eines Besseren. Langsam erkannte ich dass, was Biermann schon in den 80er begriffen hatte: Die Mutter Erde ging so lange schwanger mit dem Kind Kommunismus und sie merkte nicht, dass das Balg längst tot war und vor sich hinfaulte.

Heute definiere ich mich als Antikommunisten und wähle trotzdem Die Linke. Einfach als Bollwerk gegen unsoziale Tendenzen bei der SPD. Da muss Druck von Links sein. Allerdings habe ich auch schon Grüne, oder Merkel gewählt. CDU damals weil mir das sinnentleerte Gehabe Schröders nur noch auf den Senkel ging.
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Re: Wollen die Ostdeutschen eine andere Republik als die Westdeutschen?

Beitrag von imp »

Großer Adler hat geschrieben:(23 Sep 2018, 22:06)

Die Frage ist nur, warum wählen im Osten heute noch so viele "Linke" oder ganz neu "AfD". Ja, beide Wählergruppierungen, haben ihre Erfahrungen gemacht. Zumindest z.T.

Ich für meinen Teil habe nur die Kindheit im Osten erlebt. Natürlich galten sie als besonderer Schutz im Osten. Im Westen aber heute auch, nur viel zu materiell orientiert. Ich hatte zu Ostzeiten eine tolle Kindheit. Eine tolle Kita mit großem Außengelände, gut erzogenen Kindern und liebevolle PädagogInnenn (was kurz nach der Wende abgerissen und durch Miethäuser aus dem Discount ersetzt wurde) sowie eine tolle Schule mit Früh- und Späthort. Eine Klassenlehrerin plus Stellvertreterin, die sich mit Kopf, Herz und Hand um uns sorgte. Mal abgesehen vom Honeckerportrait im Klassenzimmer und dem morgentlichen Klassenappell. Heute bin ich am Zweifeln, ob mein Kind, wenn es in die Schule geht, eine ebenso schöne Schulzeit erleben wird wie ich. Wohl eher nicht. Das Gefühl mein Kind jemanden oder einer Bildungseinrichtung zu überlassen, wo es an der Vermittlung von Sozialkompetenzen mitunter aus Kostengründen mangelt, ist traurig. Das, heute ist einfach nur noch Qualitätsabfall. Dennoch würde ich wohl nie LINKE wählen, mittlerweile gibt es ja Alternativen.
Vielleicht solltest du die Kinder, wenn sie mal so alt sind, fragen. Kann ja sein, dass sie Demokratie und Freiheit anders erleben, positiver.
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