Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

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dren

Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von dren »

Hi, sorry, das wurde etwas viel Text.

Ich schaue manchmal gerne die Tagesschau, bin politisch nicht unbedingt gebildet oder aktiv, und ich verstehe manchmal das Wort Demokratie bei der Debatte über rechtskonservative Werte und Nationalsozialismus nicht. Ich habe übrigens meistens Links gewählt (Linkspartei, Rot-Grün, Zufälliges), falls das für den Post hier wichtig ist.

"Die Mehrheit steht für Demokratie" ist gerade auf der Homepage der Tagesschau zu lesen, als Kretschmers Kernthese sozusagen, und mangels tiefergehendem Verständnis hat mich dieser Satz irritiert. Und ähnliche Sätze von anderen in der Vergangenheit auch, weshalb ich es im Titel umformuliert habe.

Anscheinend ist Fremdenfeindlichkeit oder Ausländerfeindlichkeit immer mit so etwas wie Diktatur verknüpft? Oder doch nicht? Sollten es nicht getrennt zu betrachtende Themen sein, die Demokratie und die Fremdenfeindlichkeit? Oder sind es zwei Dinge, die zwangsläufig immer zusammen vorkommen und sich gegenseitig ausschließen?

Hoffentlich habe ich das jetzt nicht zu kompliziert formuliert. Der Titel vom Post ist auch nicht ideal. Ich weiß halt nicht, warum das Wort Demokratie oft mit hinein genommen wird. Meine Vermutung ist u.a., dass das wegen "Lynchjustiz" ist, und wegen Anschlägen usw, die ja passieren bei Radikalen. Oder es ist ein Satz, der einfach überzeugen soll. Aber der Zusammenhang ist mir nicht geläufig, und ich kapiere die grundsätzliche Logik dahinter nicht richtig, weil es ja vielleicht ein Land geben könnte, das alle Ausländer oder Fremde ablehnt und völlig demokratisch ist. Oder existiert so ein Land gar nicht und konnte nicht und wird nie existieren? Wahrscheinlich ist das der Grund. Aber wie belege ich das?

Mein erster Versuch, Ketschmers Satz richtig zu verstehen, ist der hier: Fremdenfeindlichkeit ist unmenschlich, unangenehm und nicht typisch für Menschen. Deshalb kann nur eine Minderheit (Diktatur, Faschismus, Elite usw.) dafür sein. Denn die Mehrheit muss ja eigentlich menschlich sein, damit der Begriff "menschlich" Sinn macht, so als Beschreibung von typischen Menschen mit Nächstenliebe. Also ist Kretschmers Satz so etwas wie angewandte Statistik.

Mein zweiter Versuch: Gerade sehe ich, dass ich vielleicht auch zwischen der aktuellen Verfassung (Demokratie) mit Ewigkeitsgarrantie und einer ganz anderen, fremdenfeindlichen theoretischen Verfassung unterscheiden sollte. Also meint Kretschmer, der "Demokratie" ja in der Rede nicht so genau erklärt, eigentlich die aktuelle Verfassung? Wer gegen Asylrecht und Menschenwürde ist, hat im Sinne, die Verfassung zu ändern, was dann sozusagen ein undemokratischer Vorgang wäre.

Ich hoffe, man versteht meine Verständnisfrage halbwegs.
Liebe Grüße
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Watchful_Eye
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Watchful_Eye »

Mit dem zweiten Versuch bist du meines Erachtens näher dran. Viele Menschen definieren Demokratie nicht alleine in Bezug auf das Wahlsystem, sondern schließen dabei auch Rechtsstaatlichkeit mit ein. Daher wird dann teilweise gesagt, dass Menschen, die gegen Rechtsstaatlichkeit sind (z.B., weil sie Ausländer entgegen existenter Gesetze willkürlich abschieben wollen), gegen Demokratie sind.

Aber wenn es konkret um die Demos in Sachsen geht, ist zu Bedenken, dass da auch tatsächlich nachweislich bekennende Faschisten/Nazis mitliefen.
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Stoner

Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Stoner »

dren hat geschrieben:(03 Sep 2018, 02:04)


Anscheinend ist Fremdenfeindlichkeit oder Ausländerfeindlichkeit immer mit so etwas wie Diktatur verknüpft? Oder doch nicht? Sollten es nicht getrennt zu betrachtende Themen sein, die Demokratie und die Fremdenfeindlichkeit? Oder sind es zwei Dinge, die zwangsläufig immer zusammen vorkommen und sich gegenseitig ausschließen?

Hoffentlich habe ich das jetzt nicht zu kompliziert formuliert. Der Titel vom Post ist auch nicht ideal. Ich weiß halt nicht, warum das Wort Demokratie oft mit hinein genommen wird. Meine Vermutung ist u.a., dass das wegen "Lynchjustiz" ist, und wegen Anschlägen usw, die ja passieren bei Radikalen. Oder es ist ein Satz, der einfach überzeugen soll. Aber der Zusammenhang ist mir nicht geläufig, und ich kapiere die grundsätzliche Logik dahinter nicht richtig, weil es ja vielleicht ein Land geben könnte, das alle Ausländer oder Fremde ablehnt und völlig demokratisch ist. Oder existiert so ein Land gar nicht und konnte nicht und wird nie existieren? Wahrscheinlich ist das der Grund. Aber wie belege ich das?

Mein erster Versuch, Ketschmers Satz richtig zu verstehen, ist der hier: Fremdenfeindlichkeit ist unmenschlich, unangenehm und nicht typisch für Menschen. Deshalb kann nur eine Minderheit (Diktatur, Faschismus, Elite usw.) dafür sein. Denn die Mehrheit muss ja eigentlich menschlich sein, damit der Begriff "menschlich" Sinn macht, so als Beschreibung von typischen Menschen mit Nächstenliebe. Also ist Kretschmers Satz so etwas wie angewandte Statistik.

Mein zweiter Versuch: Gerade sehe ich, dass ich vielleicht auch zwischen der aktuellen Verfassung (Demokratie) mit Ewigkeitsgarrantie und einer ganz anderen, fremdenfeindlichen theoretischen Verfassung unterscheiden sollte. Also meint Kretschmer, der "Demokratie" ja in der Rede nicht so genau erklärt, eigentlich die aktuelle Verfassung? Wer gegen Asylrecht und Menschenwürde ist, hat im Sinne, die Verfassung zu ändern, was dann sozusagen ein undemokratischer Vorgang wäre.

Ich hoffe, man versteht meine Verständnisfrage halbwegs.
Liebe Grüße
Ihr Text wäre kürzer geworden, wenn Sie es im Lichte von Herrn Safranski betrachtet hätten, der vor einiger Zeit im Spiegelinterview davon sprach, dass es keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit gebe. Von da aus können Sie dann die Frage ins Forum werfen, ob derjenige, der nicht fremdenfreundlich ist, automatisch Fremdenfeind sei, also ob es beispielsweise auch eine demokratische Fremdenkritik geben könne.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

Demokratie ist Herrschaft. Das steckt schon im Namen: "Kratie". Ein Nationalstaat bestimmt, wer zum Volk gehören darf. Danach verteilt er Pässe, und so schreibt er es ins Gesetz: "Deutscher ist, wer einen deutschen Pass besitzt." Und so wird unterteilt in In- und Ausländer. Wobei noch unterschieden wird bei Ausländern: manche hält der Staat für seine Zwecke nützlich, andere weniger oder gar nicht. Man darf das ruhig "Nützlichkeitsrassismus" nennen- und muss sich nicht wundern, dass viele der Inländer diesen teilen. Ganz demokratisch. So geht das mit der demokratischen Fremdenfeindlichkeit.
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relativ
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:05)

Demokratie ist Herrschaft. Das steckt schon im Namen: "Kratie". Ein Nationalstaat bestimmt, wer zum Volk gehören darf. Danach verteilt er Pässe, und so schreibt er es ins Gesetz: "Deutscher ist, wer einen deutschen Pass besitzt." Und so wird unterteilt in In- und Ausländer. Wobei noch unterschieden wird bei Ausländern: manche hält der Staat für seine Zwecke nützlich, andere weniger oder gar nicht. Man darf das ruhig "Nützlichkeitsrassismus" nennen- und muss sich nicht wundern, dass viele der Inländer diesen teilen. Ganz demokratisch. So geht das mit der demokratischen Fremdenfeindlichkeit.
So einfach wirst du xenophobe Denkmuster nicht relativieren können.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:28)

So einfach wirst du xenophobe Denkmuster nicht relativieren können.
Dann machs mal kompliziert, wenns angeblich so einfach nicht gehen soll. Gab es erst private Fremdenfeindlichkeit- welche der Staat dann einfach mal mit seinen Ausländergesetzen bedient hat?
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Stoner »

Xenophobie gab es schon, als noch kein Staat in Sicht war. Und Phobie ist Angst oder Furcht, und nicht Feindlichkeit. Letztere wäre höchstens die Folge der Angst oder Furcht.
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relativ
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:32)

Dann machs mal kompliziert, wenns angeblich so einfach nicht gehen soll. Gab es erst private Fremdenfeindlichkeit- welche der Staat dann einfach mal mit seinen Ausländergesetzen bedient hat?
Ja gab es der Staat hat zig mal auf seine xenophoben Bürger reagiert. Zuletzt war dies 1990 der Fall.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:41)

Ja gab es der Staat hat zig mal auf seine xenophoben Bürger reagiert. Zuletzt war dies 1990 der Fall.
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Am Ende ist Xenophobie noch in den Genen verankert, nicht wahr?
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:43)

Du verwechselst Ursache und Wirkung. Am Ende ist Xenophobie noch in den Genen verankert, nicht wahr?
Nein ist sie nicht, die wird Sozialisiert und in der ehemaligen DDR z.B. wurde dies wohl ziemlich Flächendenkend so getan.
Die fehlende Erfahrung mit dem harmlosen 0815 Migrant fehlt den meisten dort wohl. Anders kann man diese verbreitete latende Abneigung und Angst gegen alles Fremde nicht deuten. Evt. mag bei den ein oder anderen auch noch der Sozialneid eine größere Rolle spielen, als seine Xenophobie.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:54)

Nein ist sie nicht, die wird Sozialisiert und in der ehemaligen DDR z.B. wurde dies wohl ziemlich Flächendenkend so getan.
Die fehlende Erfahrung mit dem harmlosen 0815 Migrant fehlt den meisten dort wohl. Anders kann man diese verbreitete latende Abneigung und Angst gegen alles Fremde nicht deuten. Evt. mag bei den ein oder anderen auch noch der Sozialneid eine größere Rolle spielen, als seine Xenophobie.
Edit für Xenophobie und Fremdenfeindlichkeit braucht es keine Ursache, da reicht eine kleine Anregung und schon kommt sie hervor.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:43)

Du verwechselst Ursache und Wirkung. Am Ende ist Xenophobie noch in den Genen verankert, nicht wahr?
Unser Gehirn als Sitz so weitreichender Wahrnehmungen paßt sich an die Lebensumstände an. Das Fremdeln von Kleinstkindern geht langsam in Vertrauensseligkeit gegenüber Jedermann über, die Kindern zum Verhängnis werden kann.

Fremdenfeindlichkeit geht schon auf Warnungen und schlechte Erfahrungen zurück. Aus meiner Sicht ist sie dort am stärksten ausgeprägt, wo die geringste Berührung mit Fremden zu beobachten ist. Da wirken dann eben nur die Warnungen von Wichtigtuern und kaum eigene Erfahrungen, die ein gemischtes Bild ergeben.
Zuletzt geändert von H2O am Mo 3. Sep 2018, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Edit
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Stoner »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:56)

Unser Gehirn als Sitz so weitreichender Wahrnehmungen paßt sich an die Lebensumstände an. Das Fremdeln von Kleinstkindern geht langsam in Vertrauensseligkeit gegenüber Jedermann über, die Kindern zum Verhängnis werden kann.

Fremdenfeindlichkeit geht schon auf Warnungen und schlechte Erfahrungen zurück. Aus meiner Sicht ist sie dort am stärksten ausgeprägt, wo die geringste Berührung mit Fremden zu beobachten ist. Da wirken dann eben nur die Warnungen von Wichtigtuern und kaum eigene Erfahrungen, die ein gemischtes Bild ergeben.
Spekulatives lässt sich am besten durch Information überwinden. Das fördert nicht nur die Erkenntnis, sondern auch die richtige Anwendung von Begriffen.

https://www.spektrum.de/lexikon/biologi ... obie/71229
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:54)

Nein ist sie nicht, die wird Sozialisiert und in der ehemaligen DDR z.B. wurde dies wohl ziemlich Flächendenkend so getan.
Die fehlende Erfahrung mit dem harmlosen 0815 Migrant fehlt den meisten dort wohl. Anders kann man diese verbreitete latende Abneigung und Angst gegen alles Fremde nicht deuten. Evt. mag bei den ein oder anderen auch noch der Sozialneid eine größere Rolle spielen, als seine Xenophobie.
Wenn "sie sozialisiert wird" (die Fremdenfeindlichkeit), bleibt immer noch die Frage: woher kommt sie?
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 10:56)

Unser Gehirn als Sitz so weitreichender Wahrnehmungen paßt sich an die Lebensumstände an. Das Fremdeln von Kleinstkindern geht langsam in Vertrauensseligkeit gegenüber Jedermann über, die Kindern zum Verhängnis werden kann.

Fremdenfeindlichkeit geht schon auf Warnungen und schlechte Erfahrungen zurück. Aus meiner Sicht ist sie dort am stärksten ausgeprägt, wo die geringste Berührung mit Fremden zu beobachten ist. Da wirken dann eben nur die Warnungen von Wichtigtuern und kaum eigene Erfahrungen, die ein gemischtes Bild ergeben.
Prof. Hüther, Hirnforscher, berichtete von einer Studie an Babys. Sie waren ein halbes Jahr alt, als man ihnen Filmchen zeigte. Darin versuchte ein blaues Männchen, einen Berg zu erklimmen. Dann erschien ein grünes Männchen und half ihm.
Im nächsten Film erschien ein rotes Männchen und schubste das blaue Männchen hinunter.
Anschließen ließ man die Babys wählen, ob sie mit dem grünen oder dem roten Männchen spielen wollten. Alle (!) Babys entschieden sich für das grüne (gute) Männchen.
Das Experiment wurde nach einem Jahr an den selben Babys wiederholt. Da entschieden sich bereits etliche für das böse Männchen. Woher sie das wohl hatten?

„Manche Menschen meinen, das Wimmern sei erlernt, während der Satzbau angeboren sei“ (Woody Allen)
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:06)

Wenn "sie sozialisiert wird" (die Fremdenfeindlichkeit), bleibt immer noch die Frage: woher kommt sie?
Angst, Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit wenig Erfahrung im Umgang mit Fremden und Sozialneid.
Unschlagbare Gründe für gesellschaftliche sozialisierte Xenophobie. Alles in der ehemaligen DDR, durch das System, mehr als im Überfluss vorhanden gewesen. Nach der Wende nicht aufgearbeitet und durch den brutalen Übergang in die Markwirtschaft auch nie richtig aufgelöst.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:12)

Prof. Hüther, Hirnforscher, berichtete von einer Studie an Babys. Sie waren ein halbes Jahr alt, als man ihnen Filmchen zeigte. Darin versuchte ein blaues Männchen, einen Berg zu erklimmen. Dann erschien ein grünes Männchen und half ihm.
Im nächsten Film erschien ein rotes Männchen und schubste das blaue Männchen hinunter.
Anschließen ließ man die Babys wählen, ob sie mit dem grünen oder dem roten Männchen spielen wollten. Alle (!) Babys entschieden sich für das grüne (gute) Männchen.
Das Experiment wurde nach einem Jahr an den selben Babys wiederholt. Da entschieden sich bereits etliche für das böse Männchen. Woher sie das wohl hatten?

...)
Der Herr Prof Hüther wird sicher eine gute Erkärung für die Umstände seines Versuchs und seine Schlußfolgerungen daraus haben. Die möchte ich hier nicht erraten. Da käme ich mir vor wie ein Wichtigtuer!
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:18)

Angst, Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit wenig Erfahrung im Umgang mit Fremden und Sozialneid.
Unschlagbare Gründe für gesellschaftliche sozialisierte Xenophobie. Alles in der ehemaligen DDR, durch das System, mehr als im Überfluss vorhanden gewesen. Nach der Wende nicht aufgearbeitet und durch den brutalen Übergang in die Markwirtschaft auch nie richtig aufgelöst.
Wozu sollte man in einer vernünftig organisierten Gesellschaft dauernd Angst haben? Alles, was du als "Ursachen" aufzählst, sind Folgen einer Gesellschaftsform.

"Der Mensch wär so gern gut und gar nicht roh. Doch die Verhältnisse, die sind nicht so." (Brecht)
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:25)

Der Herr Prof Hüther wird sicher eine gute Erkärung für die Umstände seines Versuchs und seine Schlußfolgerungen daraus haben. Die möchte ich hier nicht erraten. Da käme ich mir vor wie ein Wichtigtuer!
Du willst also nicht begreifen, dass Misstrauen nicht angeboren ist. Na gut...
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:28)

Du willst also nicht begreifen, dass Misstrauen nicht angeboren ist. Na gut...
Quark; ich will wissen, was der Herr Prof. Hüther aus seinen Versuchen und ihren Randbedingungen abgeleitet hat. Und dann ist dieser Wissenschaftler kein Gott, sondern einer von vielen Wissenschaftlern, die sich solche Aufgaben stellen. Auch die muß man berücksichtigen.
Stoner

Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Stoner »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:27)

Wozu sollte man in einer vernünftig organisierten Gesellschaft dauernd Angst haben? Alles, was du als "Ursachen" aufzählst, sind Folgen einer Gesellschaftsform.
Wie sähe denn die "vernünftig organisierte Gesellschaft" ungefähr aus? Der erste Versuch in dieser Ihnen nahestehenden Richtung war gründlich misslungen, und wenn im eigenen Land die große Vernunft herrschen würde, während ringsum Unvernunft herrscht, ist die Tendenz zur Abschottung, die Angst vor den Unvernünftigen von Außen (vor den internen sowieso) um ein Vielfaches höher, da die Vernunft sonst überrannt würde. Das jedenfalls war die Botschaft der historischen Feldversuche, in deren Richtung Ihre Überlegungen zu gehen scheinen. Vielleicht können Sie also Ihre Vernunft einmal etwas ausbuchstabieren, wie sich das geistig und materiell darstellen sollte.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:32)

Quark; ich will wissen, was der Herr Prof. Hüther aus seinen Versuchen und ihren Randbedingungen abgeleitet hat. Und dann ist dieser Wissenschaftler kein Gott, sondern einer von vielen Wissenschaftlern, die sich solche Aufgaben stellen. Auch die muß man berücksichtigen.
Hier geht es nicht um Ableitungen, sondern um wissenschaftliche Beweise dafür, dass Xenophobie nicht angeboren ist. was hast du dazu zu sagen?
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:44)

Hier geht es nicht um Ableitungen, sondern um wissenschaftliche Beweise dafür, dass Xenophobie nicht angeboren ist. was hast du dazu zu sagen?
Wollen Sie nicht verstehen, daß ich Ihre Deutung der Versuche ablehne, und ich dafür die Deutung des Herrn Prof Hüther aufgrund seiner Versuche und auch die seiner Fachkollegen hören/lesen möchte? Wichtigtuer gibt es wirklich genug auf dieser Welt!
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Humelix33 »

Der Begriff Fremdenfeindlichkeit ist generell Unsinn, und ist eine weitere Erfindung, um Debatten schnell ausweichen zu können, wenn sie nicht dem eigenen Gusto entsprechen, bzw. die Argumente ausgehen.

Feindlich ist niemand, nur vorsichtig, und das kann auch nicht verkehrt sein, schließlich sagt man auch den Kindern, dass sie nichts von fremden Leuten annehmen sollen, vor allem nicht, wenn sie aus dem Auto herraus Süßigkeiten etc. anbieten. Wenn es gegen die Hautfarbe geht, dann ist es Rassismus.

Das sind alles Scheindebatten und Begriffe, vom Multikultilager, damit ihre Mission nicht gefährdet wird, und dann wird sich über Chemnitz und die AfD aufgeregt bzw. gewundert.

Mit demokratischer Fremdenfeindlichkeit würde ich aktuell verbinden, dass man natürlich nichts gegen Menschen mit Migrationshintergrund hat, aber auch nicht den Eindruck haben will, wenn es keine Begrenzung gibt, das man sich selber fremd eigenen Land vorkommt. Die gesunde Grenze haben wir eh schon längst überschritten, 15% sollte maximal der Anteil von Migranten sein, damit die extremen Kräfte keine Argumente haben, und bis zu dieser Zahl ist eine gute Integration bzw. ich favorisiere Assimilation, realisierbar.

Aber wie gesagt, das ist auch keine demokratische Fremdenfeindlichkeit, sondern Realismus, und wie erwähnt Fremdenfeindlichkeit ist ein blödsinniger Begriff, entweder ist es gleich Rassismus oder konstruktive Kritik, was man so damit bezeichnen will. Von daher ist es ein reiner Kampfbegriff, von bestimmer Seite aus, die klar sein sollte.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:54)

[Diffamierenden Beitrag entfernt - Mod]
Natürlich deuten Sie. Ist es den so schwer, die Deutungen des Herrn Prof Hüther und seiner Fachkollegen dazu der Teilnehmerschaft bekannt zu machen? Wichtigtuer haben wir hier wirklich genügend viele.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 3. Sep 2018, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Diffamierenden Beitrag im Zitat entfernt
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:11)

Natürlich deuten Sie. Ist es den so schwer, die Deutungen des Herrn Prof Hüther und seiner Fachkollegen dazu der Teilnehmerschaft bekannt zu machen? Wichtigtuer haben wir hier wirklich genügend viele.
Dann mache ich mal bekannt:
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Humelix33 hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:07)

Der Begriff Fremdenfeindlichkeit ist generell Unsinn, und ist eine weitere Erfindung, um Debatten schnell ausweichen zu können, wenn sie nicht dem eigenen Gusto entsprechen, bzw. die Argumente ausgehen.

Feindlich ist niemand, nur vorsichtig, und das kann auch nicht verkehrt sein, schließlich sagt man auch den Kindern, dass sie nichts von fremden Leuten annehmen sollen, vor allem nicht, wenn sie aus dem Auto herraus Süßigkeiten etc. anbieten. Wenn es gegen die Hautfarbe geht, dann ist es Rassismus.

Das sind alles Scheindebatten und Begriffe, vom Multikultilager, damit ihre Mission nicht gefährdet wird, und dann wird sich über Chemnitz und die AfD aufgeregt bzw. gewundert.

Mit demokratischer Fremdenfeindlichkeit würde ich aktuell verbinden, dass man natürlich nichts gegen Menschen mit Migrationshintergrund hat, aber auch nicht den Eindruck haben will, wenn es keine Begrenzung gibt, das man sich selber fremd eigenen Land vorkommt. Die gesunde Grenze haben wir eh schon längst überschritten, 15% sollte maximal der Anteil von Migranten sein, damit die extremen Kräfte keine Argumente haben, und bis zu dieser Zahl ist eine gute Integration bzw. ich favorisiere Assimilation, realisierbar.

Aber wie gesagt, das ist auch keine demokratische Fremdenfeindlichkeit, sondern Realismus, und wie erwähnt Fremdenfeindlichkeit ist ein blödsinniger Begriff, entweder ist es gleich Rassismus oder konstruktive Kritik, was man so damit bezeichnen will. Von daher ist es ein reiner Kampfbegriff, von bestimmer Seite aus, die klar sein sollte.
In etlichen Punkten (Kinder...) stimme ich Ihnen zu. Eine vorsichtiger Abstand hat noch nie geschadet.

Und sicher kann der Sammelbegriff "Fremdenfeindlichkeit" auch so aufgelöst werden, wie Sie das hier versucht haben. Bestimmt gibt es weitere Spielarten davon.

Auch klar, daß ich bei einer überwältigenden Anzahl "Fremder" kaum davon ausgehen kann, daß die sich meinen (unseren) Gewohnheiten anpassen, sondern eher umgekehrt.

Eine Frage: Sie setzen den Anteil von Fremden auf 15%, der noch ohne Verrenkungen in unsere Gesellschaft eingebaut werden kann. Dazu müssen wir aber wieder unsere Fremden aufteilen in solche, die aus dem europäischen Umland kommen, solche aus Fernost, solche aus Nahost, solche aus Nordafrika und solche aus "Schwarzafrika".

Alle zusammen bilden 20% unserer Wohnbevölkerung, die sich in den letzten 50 Jahren hier eingefunden haben. Die europäischen Abkömmlinge sind von uns Deutschen in keiner Weise mehr zu unterscheiden... ok, einige "Russlanddeutsche" tanzen da etwas aus der reihe. Vietnamesen sind ganz unauffällige strebsame Mitbürger, die nicht auffallen. Dann bleiben unsere Türken, die sich noch als Türken empfinden, und die Nahostflüchtlinge und Afrikaner. Dieser Anteil liegt heute bei etwa 4 Mio in Deutschland, der nun in unserer Gesellschaft seinen Platz sucht.

Das sind aber nicht 15% sondern 5%. Wenn man dann Ihre Meßlatte ansetzt, dann ist dieser Anteil recht weit von dem Bereich entfernt, bei dem die Sache mit der Eingliederung kritisch wird. Ich glaube auch eher, daß es darauf ankommt, was die Menschen an eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten mitbringen. Unsere 16% haben wir in 50 Jahren ohne Kummer eingebaut; mit unseren verbliebenen 4% tun wir uns schwerer.

Und dann noch ein geistiger Purzelbaum: Unser Ossi- und Wessi-Gehabe ist nach 30 Jahren auch noch nicht völlig abgeklungen. Für mich als Nordlicht kein Problem...
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:19)

Dann mache ich mal bekannt:
Mit Verlaub: Sie treten hier mit wissenschaftlichem Anspruch an und verweisen mich auf einen Youtube-Beitrag? Da lasse ich Sie aber wirklich allein. Für einen Scherz bin ich immer zu haben, auch auf youtube. Sonst aber nicht.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:35)

Mit Verlaub: Sie treten hier mit wissenschaftlichem Anspruch an und verweisen mich auf einen Youtube-Beitrag? Da lasse ich Sie aber wirklich allein. Für einen Scherz bin ich immer zu haben, auch auf youtube. Sonst aber nicht.
3 Minuten wissenschaftlicher Vortrag ist dir schon zuviel? Dann recherchiere doch selbst. Hüther ist sehr bekannt.
Polibu

Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

dren hat geschrieben:(03 Sep 2018, 02:04)

Hi, sorry, das wurde etwas viel Text.

Ich schaue manchmal gerne die Tagesschau, bin politisch nicht unbedingt gebildet oder aktiv, und ich verstehe manchmal das Wort Demokratie bei der Debatte über rechtskonservative Werte und Nationalsozialismus nicht. Ich habe übrigens meistens Links gewählt (Linkspartei, Rot-Grün, Zufälliges), falls das für den Post hier wichtig ist.

"Die Mehrheit steht für Demokratie" ist gerade auf der Homepage der Tagesschau zu lesen, als Kretschmers Kernthese sozusagen, und mangels tiefergehendem Verständnis hat mich dieser Satz irritiert. Und ähnliche Sätze von anderen in der Vergangenheit auch, weshalb ich es im Titel umformuliert habe.

Anscheinend ist Fremdenfeindlichkeit oder Ausländerfeindlichkeit immer mit so etwas wie Diktatur verknüpft? Oder doch nicht? Sollten es nicht getrennt zu betrachtende Themen sein, die Demokratie und die Fremdenfeindlichkeit? Oder sind es zwei Dinge, die zwangsläufig immer zusammen vorkommen und sich gegenseitig ausschließen?

Hoffentlich habe ich das jetzt nicht zu kompliziert formuliert. Der Titel vom Post ist auch nicht ideal. Ich weiß halt nicht, warum das Wort Demokratie oft mit hinein genommen wird. Meine Vermutung ist u.a., dass das wegen "Lynchjustiz" ist, und wegen Anschlägen usw, die ja passieren bei Radikalen. Oder es ist ein Satz, der einfach überzeugen soll. Aber der Zusammenhang ist mir nicht geläufig, und ich kapiere die grundsätzliche Logik dahinter nicht richtig, weil es ja vielleicht ein Land geben könnte, das alle Ausländer oder Fremde ablehnt und völlig demokratisch ist. Oder existiert so ein Land gar nicht und konnte nicht und wird nie existieren? Wahrscheinlich ist das der Grund. Aber wie belege ich das?

Mein erster Versuch, Ketschmers Satz richtig zu verstehen, ist der hier: Fremdenfeindlichkeit ist unmenschlich, unangenehm und nicht typisch für Menschen. Deshalb kann nur eine Minderheit (Diktatur, Faschismus, Elite usw.) dafür sein. Denn die Mehrheit muss ja eigentlich menschlich sein, damit der Begriff "menschlich" Sinn macht, so als Beschreibung von typischen Menschen mit Nächstenliebe. Also ist Kretschmers Satz so etwas wie angewandte Statistik.

Mein zweiter Versuch: Gerade sehe ich, dass ich vielleicht auch zwischen der aktuellen Verfassung (Demokratie) mit Ewigkeitsgarrantie und einer ganz anderen, fremdenfeindlichen theoretischen Verfassung unterscheiden sollte. Also meint Kretschmer, der "Demokratie" ja in der Rede nicht so genau erklärt, eigentlich die aktuelle Verfassung? Wer gegen Asylrecht und Menschenwürde ist, hat im Sinne, die Verfassung zu ändern, was dann sozusagen ein undemokratischer Vorgang wäre.

Ich hoffe, man versteht meine Verständnisfrage halbwegs.
Liebe Grüße
In Deutschland gibt es kaum Fremdenfeindlichkeit. Es gibt eine Feindlichkeit gegenüber Messermorde und andere Straftaten. Das ist ein erheblicher Unterschied. Kretschmers Geschwurbel soll nur seinen eigenen Hintern retten. Damit bewirkt er bei seinen Wähler allerdings genau das Gegenteil. :) . Eben, weil sein Gesülze nichts mit Demokratie zu tun hat. Die Politiker mögen die Wähler für vollkommen verblödet halten. Sind sie aber nicht. :)
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

Polibu hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:44)

In Deutschland gibt es kaum Fremdenfeindlichkeit. Es gibt eine Feindlichkeit gegenüber Messermorde und andere Straftaten. Das ist ein erheblicher Unterschied. Kretschmers Geschwurbel soll nur seinen eigenen Hintern retten. Damit bewirkt er bei seinen Wähler allerdings genau das Gegenteil. :) . Eben, weil sein Gesülze nichts mit Demokratie zu tun hat. Die Politiker mögen die Wähler für vollkommen verblödet halten. Sind sie aber nicht. :)
Fremde sind nicht nur Ausländer. Fremd ist dir jeder, den du nicht kennst. Wenn er dann noch gegen dich um einen Arbeitsplatz konkurriert, dann wirst du ihm kaum offen und freundlich begegnen- dann bist auch du ein "Fremdenfeind".
Polibu

Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:49)

Fremde sind nicht nur Ausländer. Fremd ist dir jeder, den du nicht kennst. Wenn er dann noch gegen dich um einen Arbeitsplatz konkurriert, dann wirst du ihm kaum offen und freundlich begegnen- dann bist auch du ein "Fremdenfeind".
Nö. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Noch zumindest. Das muss auch so bleiben. Aus diesem Grund dürfen die Umverteiler auch nicht das Sagen in unserem Land bekommen. Jedenfalls bekommt der den Job, der dafür am besten qualifiziert ist. In der Regel jedenfalls.

Und da brauche ich mir keinen Kopf machen. Ich habe noch nie Angst um meinen Arbeitsplatz gehabt. Zum einen bin ich sehr gut ausgebildet und qualifiziert. Zum anderen werfe ich mein Geld nicht mit den Händen zum Fenster raus. Selbst, wenn ich mal arbeitslos werden sollte. Auf Alimente vom Staat bin ich nicht angewiesen. :)

Und nein. Mir wurde nichts in den Schoss gelegt. Alles erarbeitet.

Verunglimpfung entfernt. Moses, Mod
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

Polibu hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:56)


Die Flüchtlinge sind für mich schon mal gar keine Gefahr auf dem Arbeitsmarkt. :D . Die können meinen Arbeitsplatz säubern, mehr aber auch nicht. :)
Wenn das mal nicht fremdenfeindlich ist. Ausländer dürfen deinen Dreck wegputzen "mehr aber auch nicht"...
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:04)

Wenn das mal nicht fremdenfeindlich ist. Ausländer dürfen deinen Dreck wegputzen "mehr aber auch nicht"...
Das ist nicht fremdenfeindlich. Die sind schlichtweg nicht qualifiziert. Was das wieder mit Fremdenfeindlichkeit zu tun haben soll, weisst wahrscheinlich nur du.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

Polibu hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:06)

Das ist nicht fremdenfeindlich. Die sind schlichtweg nicht qualifiziert. Was das wieder mit Fremdenfeindlichkeit zu tun haben soll, weisst wahrscheinlich nur du.
Flüchtlinge sind also generell nicht qualifiziert, die dürfen "nur deinen Arbeitsplatz sauber machen". Geht als Meldung an die Moderation.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Neandertaler »

Zurück zum Ausgangspost.

Ich empfinde es auch so das der Begriff Demokratie bzw. Demokratisch in aktuellen Debatten vollkommen überfrachtet bzw. sogar sinnenstellt verwendet wird.

Demokratisch wird hier anscheinend nicht im eigentlichen Sinne von demokratisch verwendet sondern anstelle von gut und wichtig verwendet. Und undemoktratisch im Sinne von böse und schlecht. Obwohl Demokratie tatsächlich was gutes ist macht diese verbale Verdrehung für mich keinen Sinn und ich wundere mich warum nicht öfter dagegen Demonstriert wird.

Natürlich kann man demokratisch fremdenfeindlich sein genauso wie man auch undemoktratisch fremdenfreundlich sein kann.

Auch ist Demokratie natürlich auch nicht das gleiche wie z.B. Rechtstaat etc. auch eine nicht Demokratie kann Rechtstaat sein wie auch eine nicht rechtstaatliche Demokratie zumindest vorstellbar wäre.

Demokratie und Rechtstaat sind super aber alle drei Begriffe meinen nicht dasselbe man sollte diese Begriffe meiner Meinung darum auch nicht Synonym verwenden.

Etwas skurriler wird es dann wenn bestimmte selbsterklärte Verteidiger der Demokratie demokratischen Prozeduren durchaus kritisch gegenüber stehen, es könnte ja das "falsche" rauskommen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:31)

Flüchtlinge sind also generell nicht qualifiziert, die dürfen "nur deinen Arbeitsplatz sauber machen". Geht als Meldung an die Moderation.
Die Statistiken geben mir Recht. Von daher kannst du melden was du willst. Das interessiert mich überhaupt nicht. :D
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relativ
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:27)

Wozu sollte man in einer vernünftig organisierten Gesellschaft dauernd Angst haben? Alles, was du als "Ursachen" aufzählst, sind Folgen einer Gesellschaftsform.

"Der Mensch wär so gern gut und gar nicht roh. Doch die Verhältnisse, die sind nicht so." (Brecht)
Du möchtest rohe Verhältnisse erleben. Tja dann schaue nicht nach Deutschland oder Europa, wir leben hier im Vergleich eher unter einer paradiesischen Glocke.
Ja genau eine Gesellschaft ist es auch die solche Einstellungen hervor bringt. Kinder untereinander z.B. kennen solche Vorbehalte gar nicht, bis sie, von Dritten in sie hineingetragen werden.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:44)

In Deutschland gibt es kaum Fremdenfeindlichkeit. Es gibt eine Feindlichkeit gegenüber Messermorde und andere Straftaten. Das ist ein erheblicher Unterschied. Kretschmers Geschwurbel soll nur seinen eigenen Hintern retten. Damit bewirkt er bei seinen Wähler allerdings genau das Gegenteil. :) . Eben, weil sein Gesülze nichts mit Demokratie zu tun hat. Die Politiker mögen die Wähler für vollkommen verblödet halten. Sind sie aber nicht. :)
Ja, das fände ich auch gut; wer von uns wollte schon Straftäter dulden? Aber so einfach liegen die Dinge nicht. PEGIDA mit Straftätern als Führungspersonal marschiert in Leipzig und anderswo regelmäßig auf; Seitenableger wie die bekannten "pro-Bewegungen" eifern ihnen nach... und alle nur in der Absicht, Straftaten zu verhindern? Das sicher auch, aber das wesentliche Ziel hat doch eine ganz andere Stoßrichtung.

Ich halte einige der hitlernden Selbstdarsteller für verblödet, und die Herumstehenden haben es nicht für angezeigt gehalten, diese Leute fort zu jagen oder sich selbst räumlich ab zu setzen? Feige, oder Mitläufer, oder feige Mitläufer?

Über das Auftreten von Politikern lasse ich mich hier nicht aus. Oder vielleicht doch: Die Verteidigung der Demokratie wollen sie dem Mitbürger überlassen. Zu bequem, wenn man so die Verantwortung für angeblich wenige Straftäter von der Regierung und ihren Ordnungskräften an den Bürger weiter reichen kann. Steht auf, Ihr Anständigen...
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Quatschki »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 11:28)

Du willst also nicht begreifen, dass Misstrauen nicht angeboren ist. Na gut...
Das sind idiotische Studien, mit denen man auch "nachweisen" könnte, dass Sexualverhalten und sexuelle Neigungen nicht angeboren sind, weil Babys auf entsprechende Reize nicht reagieren.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:39)

Ja, das fände ich auch gut; wer von uns wollte schon Straftäter dulden? Aber so einfach liegen die Dinge nicht. PEGIDA mit Straftätern als Führungspersonal marschiert in Leipzig und anderswo regelmäßig auf; Seitenableger wie die bekannten "pro-Bewegungen" eifern ihnen nach... und alle nur in der Absicht, Straftaten zu verhindern? Das sicher auch, aber das wesentliche Ziel hat doch eine ganz andere Stoßrichtung.

Ich halte einige der hitlernden Selbstdarsteller für verblödet, und die Herumstehenden haben es nicht für angezeigt gehalten, diese Leute fort zu jagen oder sich selbst räumlich ab zu setzen? Feige, oder Mitläufer, oder feige Mitläufer?

Über das Auftreten von Politikern lasse ich mich hier nicht aus. Oder vielleicht doch: Die Verteidigung der Demokratie wollen sie dem Mitbürger überlassen. Zu bequem, wenn man so die Verantwortung für angeblich wenige Straftäter von der Regierung und ihren Ordnungskräften an den Bürger weiter reichen kann. Steht auf, Ihr Anständigen...
Anscheinend will ja niemand den Job übernehmen. Dann machen es eben die Leute, die nicht unbedingt eine rühmliche Vergangenheit haben. Ich würde mich auch nicht an die Spitze einer Bewegung stellen und den Buhmann spielen. Abgesehen davon wird doch in Deutschland immer von einer zweiten Chance geredet. Das gilt aber wohl nur für die "richtigen" Leute.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Hyde »

Polibu hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:44)

In Deutschland gibt es kaum Fremdenfeindlichkeit. Es gibt eine Feindlichkeit gegenüber Messermorde und andere Straftaten. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Ich habe schon das Gefühl, dass gegen Messermorde von Ausländern mehr demonstriert wird als gegen Messermorde von Deutschen.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

relativ hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:35)

Du möchtest rohe Verhältnisse erleben. Tja dann schaue nicht nach Deutschland oder Europa, wir leben hier im Vergleich eher unter einer paradiesischen Glocke.
Ja genau eine Gesellschaft ist es auch die solche Einstellungen hervor bringt. Kinder untereinander z.B. kennen solche Vorbehalte gar nicht, bis sie, von Dritten in sie hineingetragen werden.
Wieso will ich "rohe Verhältnisse erleben"? Du hast den Brecht falsch verstanden. Der orientierte sich an Marx, der sagte: "Es gilt, alle Verhältnisse zu stürzen, in denen der Mensch ein geknechtetes Wesen ist." Ist man geknechtet, wird man roh. So.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Humelix33 hat geschrieben:(03 Sep 2018, 12:07)

Der Begriff Fremdenfeindlichkeit ist generell Unsinn, und ist eine weitere Erfindung, um Debatten schnell ausweichen zu können, wenn sie nicht dem eigenen Gusto entsprechen, bzw. die Argumente ausgehen.

Feindlich ist niemand, nur vorsichtig, und das kann auch nicht verkehrt sein, schließlich sagt man auch den Kindern, dass sie nichts von fremden Leuten annehmen sollen, vor allem nicht, wenn sie aus dem Auto herraus Süßigkeiten etc. anbieten. Wenn es gegen die Hautfarbe geht, dann ist es Rassismus.
Also ganz ehrlich besort sahen mir veile dieser Fratzen jetzt nicht aus , die du als besorgte, vorsichtige Bürger betitelst. Vorsicht benötigt auch keine ethnischen, religiösen ect. Vorurteile.
Das sind alles Scheindebatten und Begriffe, vom Multikultilager, damit ihre Mission nicht gefährdet wird, und dann wird sich über Chemnitz und die AfD aufgeregt bzw. gewundert.
Welche Mission wäre dies nun wieder?
Mit demokratischer Fremdenfeindlichkeit würde ich aktuell verbinden, dass man natürlich nichts gegen Menschen mit Migrationshintergrund hat, aber auch nicht den Eindruck haben will, wenn es keine Begrenzung gibt, das man sich selber fremd eigenen Land vorkommt. Die gesunde Grenze haben wir eh schon längst überschritten, 15% sollte maximal der Anteil von Migranten sein, damit die extremen Kräfte keine Argumente haben, und bis zu dieser Zahl ist eine gute Integration bzw. ich favorisiere Assimilation, realisierbar.
Assilmilation bekommt man nur hin, wenn Vorbehalte gegen Fremde gar nicht existent ist. Ist sie da, ist die Höhe der Migration auch egal, weil dann integration eh scheitert und dies schon ganz am Anfang.
Aber wie gesagt, das ist auch keine demokratische Fremdenfeindlichkeit, sondern Realismus, und wie erwähnt Fremdenfeindlichkeit ist ein blödsinniger Begriff, entweder ist es gleich Rassismus oder konstruktive Kritik, was man so damit bezeichnen will. Von daher ist es ein reiner Kampfbegriff, von bestimmer Seite aus, die klar sein sollte.
Richtiger Realismus ist sich über Lösungen zu streiten und nicht über Ethnien und oder Personengruppen aus denen herraus diese Probleme angeblich kommen. Kanakenklatschen, Asylheime anzünden, polemische Äußerungen über Flüchtlinge ect.pp sind eben nicht Teil der konstruktiven Kritik. Auch kein Merkel muss weg, Galgen, Volksverräter, wir sind das Volk oder sonst irgendeine Stammtischparole, ohne konstruktiven Inhalt
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Betrachter »

Hyde hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:45)

Ich habe schon das Gefühl, dass gegen Messermorde von Ausländern mehr demonstriert wird als gegen Messermorde von Deutschen.
Und das ist nicht nur ein Gefühl- das ist nachweisbar. Das belegt, dass zu unserer schönen Demokratie durchaus Fremdenfeindlichkeit gehört.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:46)

Wieso will ich "rohe Verhältnisse erleben"? Du hast den Brecht falsch verstanden. Der orientierte sich an Marx, der sagte: "Es gilt, alle Verhältnisse zu stürzen, in denen der Mensch ein geknechtetes Wesen ist." Ist man geknechtet, wird man roh. So.
Ich habe schon richtig verstanden und natürlich wolltest du mit diesem Zitat Bezug auf die Verhälnisse meiner armen geknechteten z.B. ostdeutschen Brüder und Schwestern nehmen gelle? :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Polibu

Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Polibu »

Hyde hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:45)

Ich habe schon das Gefühl, dass gegen Messermorde von Ausländern mehr demonstriert wird als gegen Messermorde von Deutschen.
Weil sie ja auch erheblich öfter vorkommen. Messermorde waren bis vor 2015 selten. Jetzt sind sie Alltag. Ist doch klar, dass dagegen demonstriert wird.

Es würde auch dagegen demonstriert werden, wenn plötzlich vermehrt Deutsche wild um sich messern würden.
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von Quatschki »

Hyde hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:45)

Ich habe schon das Gefühl, dass gegen Messermorde von Ausländern mehr demonstriert wird als gegen Messermorde von Deutschen.
Ich finde, man sollte Kriminalität von Ausländern in Deutschland dann doch eher mit Kriminalität von Deutschen im Ausland vergleichen!
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Re: Gibt es demokratische Fremdenfeindlichkeit nicht?

Beitrag von relativ »

Betrachter hat geschrieben:(03 Sep 2018, 13:47)

Und das ist nicht nur ein Gefühl- das ist nachweisbar. Das belegt, dass zu unserer schönen Demokratie durchaus Fremdenfeindlichkeit gehört.
Das es sie gibt heisst doch nicht, daß sie dazugehört, was sie natürlich nicht tut.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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